Nr. 15. Mittwoch, 20. Jänner 1886. 105. Jahrgang. P°s»uersc>lb!>„n: ganzläbn«, ss,'5. halbjährig fl. 7.5°. Im C°mht°iri i'^Ins^'V/l,^""^^ ?''"' N«l b'e Z"steNu»ss ins H.iuS «anMhrin si, ,. - HnscrtionsyebUr: Filr "c»!l, ^»,<,ratc b,ö z» 4 Zcllcu 21; lr„ „li>Ii«e pr, Zeile « fr.; I>ci öftc«n Nledechvluuge» pr. Zcttc « lr. Die „l'aibachcr Zcituna" erschein! täglich mit Nxsinohmc der Sonn- und Feicrliige. 2)ic Administration befindet sich Vahnh^sstraße 15, die Nednction Wienerstraye 15. — Unsranlierte Bliest werden nicht angenomnic» nnd Ma>'uscrivle nichl znrückgcstclll. Amtlicher Weil. m« Se. k. mld k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Jänner d. I. dem Director der Männer-Strafanstalt Carlan Ednard Miglitz m neuerlicher Anerkennling seiner ausgezeichneten Dienstleistung den Titel und Charakter' eines Reglernngsrathcs mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Prazäk m. p. «^ ^'^' "'^ k- Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließuug vom 10. Jänner d. I. dem penswmerten Vürgerschul-Director nnd gewesenen Ve-Mksschn inspeetor Albert Bö hm in Gmunden in neuerlicher Altertennniig seines verdienstvollen Wirkens in ^,. ^"Mlfstcht taxfrei den Titel eines kaiserlichen Rathes allcrgnädlgst zn verleihen qeruht. Nichtamtlicher Hljeil. Freycinets Programm. Akademisch ist die Botschaft Grcvy's gewesen, rein sachlich lst das am vergaiigenen Samstag von Freycinet entwickelte Progran,»,. Hat der Präsident der Republik die logische nnd politische Nothwendigkeit der repnbli. anychcn Staatsform darzuthun gesiicht, so will der Präsident des Ministeriums die Segnungen de Ve as ung mrk aul niachen derart, dass letztere m ibr r wst un nicht nur iim derFurcht vor^ uNüw ' nege willen festgehalten würd. Vielleicht wü ih das N lingen. wenn er ausschließlich den eiaencn An schau.ii.gen und Neigungen folgm dürfte; aber er ist lÄ.? ^°" l"""l radicalen Bi.ndesgeno sen nnd muss m^ un Prograinme weitgehende Zugeständnisse R^m.,.?^^ '?"l"ts die Wirknnqm ^verheißener ^ n ^ ^s!""^?^^n, andererseits Millioilen Fran- ürckten wi"^" ^' ^'publik verleideii könnte'i" So 2 . >""!' bass Frankreich trotz des vollberech-N s 5"u ""zelnen Pr^wniNipunkteu geweckten Bei- aus^eldft der monarchistischen Opposition, noch nicht zu oer säst zur Existenzfrage für die Nepllblik gewordenen Stabilität gelangt sei. w >>^. "u ersten Absätze dargelegte «zwingende Noth-^ettdigfeit. der Vercinignng aller repnblikauischen Frac-»wncn und die behufs Heranziehung der Radicalcn noth- wendig gewordene Weiterverschiebung der Republik nach links führt zunächst zn einer neuen Purification der Verwaltung, in welche die Ortsvorsteher uud Gemcinde-räthc stets einbegriffen find. Zahllose Reiuignngeu des Vcrwaltnngs-Apparates sind" schon bei den zahllosen Ministerwechseln vorgekommen, selbst die Unabhängigkeit uiid Unabsetzbarkeit der Justiz ist um solcher Pnrifica-tion willen zeitweise anfgehoben worden, und doch soll die Administration von aufsässigen Indiuidnen wimmeln. Die Wahrheit ist, dass die Radicalcn es müde sind, fern von der Krippe zn bleiben nnd znzusehen, wie die Opportuuisteu sich mästen; sie wollen sich auch einmal sättigen, und darum soll wieder ein riesiger Personenwechsel in allen Aemtern dnrchgeführt werden. Natürlich gibt der Minister nicht mit dem Amte den Verstand, nnd so degeneriert die einst treffliche Verwaltung; sie kostet dem Staate heute dreimal so viel wie unter Louis Philippe, und der Nation wegen ihrer Mangel-haftigkeit noch zehnmal mehr. Im Briefträger-, Steuereinnehmer-, Polizcidienste ist Stabilität mindestens ebenso nothwendig wie im Ministerium. Das zweite den Radiealcn gemachte Zngeständnis ist freilich ein rein principielles: die Trennung der Kirche vom Staate. Endlich werden, den Radicalen zuliebe, die Prinzen verwarnt nnd wohl gelegentlich auch ausgewiesen werden. Es versteht sich. dass all diese Maßregeln der Republik Gegner werben dürftcu; die entlassenen Beamten, massenweise abgesetzten Maires nnd Municipalräthe, die ihres Gehaltes beraubten Geistlichen nnd manche gemäßigte Verehrer der Prinzen werden zu erbitterten Agitatoren für die monarchistische Reaction gepresst. Und das linke Centrum, die Nachfolger Thiers', die Schöpfer der Republik werden förmlich ans den republikanischen Reihen hinausgedrängt. Ganz anders, als die den Radicalen zuliebe aufgenommenen, sind die dem Ingenium Freycinets ent-fpruugenen Programmpunkte. Herstellung des Gleichgewichts im Budget ohne uene Stcnern nnd neue Anleihen, das mag den Franzosen wie eine frohe Wcih-nachtsbotschaft klingen. Wenn nur auch die Erfüllung kommen würde! Wir besorgen, es möge Freycinets gllter Wille kanm mit Erfolg gekrönt werden. Denn der kostspielige Verwaltungs - Apparat lässt sich nicht redncieren. ohne dass die für ihre Cortcsdienste nnbe-luhnt bleibenden Wahleintreiber unter die Malconteuten giengcn, und die im Versiegen begriffene nationale Stenerkraft kann nur allmählich durch die Betriebsam- keit des Volkes zur Gesundung geführt werden. Immerhin ist das Streben hohen Lobes wert. Fünfzig Millionen, so heißt es, sollen vom Kriegsbudget gestrichen werden — ein Eimer voll wird aus dem Ocean geschöpft. Auch uach der Streichimg wird die Republik noch zweihundert Millionen jährlich mehr, als das um ein Drittel volkreichere Deutschland für die Friedensarmee anfwenden. Doch das von der Republik gegebene Beispiel der Sparsamkeit wird hoffentfich nicht ganz verloren sein. Die neue, wohlfeile Organisation der Colonien kauu nicht beurtheilt werdeu, ebe sie bekannt ist; wir fürchten, der Vcrfuch wird so schmählich scheiten», wie die Einführung der Civilverwaltung in Algerien durch Ernennung des Bruders Gravy's zum Gouverneur Fiasko gemacht hat. «Wir brauchen einen Rechenmeister und haben einen Tänzer,» sagt Beaumarchais; nach Tonking und Annam gehört ein organisatorisches nnd militärisches Genie ersten Ranges, und es wird der große Vivisector Paul Bert hinuntergesandt — er kann die 200000 Francs Iahresgehalt branchen, und die Nepnblik kann ihn in Frankreich nicht brauchen. Auch eiu Urtheil über die verheißene sociale und wirtschaftliche Gesetzgebung ist vorläufig unmöglich; aber die denkbar feste sociale nnd wirtschaftliche Reform ist doch die verkündigte Fortsetzung der würdigen Friedenspolitik. Der ernste Friedenswille wird tausend Ungewißheiten und Besorgnisse beschwichtigen, tausend jetzt brachliegende Kräfte zur Rührigkeit crmuthigen und dem Lande jenen Wohlstand znrückgeben, welcher Zufriedenheit schafft nnd jeden Wunsch nach einem Wechsel der Staatsform verscheucht. Politische Uebersicht. Inland. (Der Reichs rath) ist bekanntlich auf den 28. d. Mts. einberufen worden. Das Präsidium des Abgeordnetenhauses macht gleichzeitig bekannt, dass die erste Sitzung um N Uhr vormittags beginnt nnd auf der Tagesordnung die erste Lesung der Regierungsvorlage, betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Besorgnng des Religionsunterrichtes in den öffentlichen Volks- nnd Mittelschulen sowie in den Lchrer-Vildungs-anstalten, nnd die ersten Lesungen mehrerer Initiativanträge sich befinden. Jemlteton. Wiener Silhouetten. Wien, 18. Jänner. Schnee! Ein schönes Wort. Es drückt factisch uud anschaulich seine Bedeutung aus. Wenn man es mit der gehörigen Breite aussprechen hört, sieht man eine lanM'dehntc, schneebedeckte Ebene vor sich. Man drückt den Hut auf die Stirne oder knöpft den Rock zu. wenn man die Worte «Wind» oder «Sturm» anssprechen hört; man fühlt sich elektrisch durchzuckt bei dein Worte «Blitz»; wenn uns jemand die Nachricht briugt, dass es regnet, gießt oder gar «schüttet», dringt uns gleich die Feuchtigkeit bis in die Knochen; aber wenn es heißt «Es schneit!» fühleu wir uus wohlig berührt. Wie der Wind angenehme Kühluug oder schreckliche Verheerung briugt, der Blitz die Luft reinigt nnd oft tödtet, der Regen den Boden befeuchtet und häufig Ueberschwcmmnng bringt, so kann auch der freundliche Schnee zuweilen recht unangenehm werden. Mit sylpheu-artiger Leichtigkeit nnd geheimnisvoller Stille schweben die Schneeflocken nieder nnd nehmen sanft-ruhig auf der Erde Platz. Hier fügen sich aber die flaumigen Krystallsterne eng zusammen. Erst bilden sie eiue zarte, weiche Schichte,' daun eine festere Decke, bald aber fachst die Schncemassc zn starken Mauern, zn nndurch-"Nnglich^l Bergen an. Gegen den Schnee, den heute noch cin leiser Windhauch von den Schienen fortwehte, kämpft morgen die gewaltige Locomotive mit dem vorspannten Pflug-Koloss vergebens an. Thurmhoch nnd widerstandskräftig bäumt sich die Schneemasse auf, und trotz der größten Anstrengnng kann die Locomotive sie nicht durchbrechen. Um Städte und Länder zieht der Schilee chiuesischc Mauern, jeden Verkehr hemmend, jede Verbindung störend. Einschichtige Häuschen in Wäldern nnd anf Bergen werdeu vom Schnee verschüttet ; deren Bewohner müssen sich heransgrabcn, wie der Maulwurf aus der Erde. Und was begräbt erst die Schueelöwiu, die Lawine. . Wer deu Muth hatte, sich iu den letzten Tagen hmansznwagen, einen Verg zu erklettcru, dem bot sich cul schrecklich schöner Anblick dar. Verg und Thal uud Wald uud Flur lagcu schneebedeckt da, meilenweit war alles m die weiche, weiße Decke gehüllt, nnd immer uuch, fast fchien es, soweit der Himmel reicht, fielen MM mid emsig die Flocken nieder, um sich, unten angelangt, ihren Milliarden Vorgängern eng anzu-Mmcgcu und ein gewaltiges Ganzes zn bilden. So mldcn einzelne Tropfen ein Meer, einzelne Stämme "'"" Wald. ciuzelue fchwache Menschen ein starkes ^oll. Könnten sich doch die Meuscheu so aneinander Wmegen, wie die Schneeflocken und Wassertropfen! Was würden sie erzielen, was gewinnen können! Der aufmerksame Beobachter hatte in den letzten Tagen reichliche Gelegenheit, interessante Schuecstuoien zil macheu. Wie der'Regen iu mauuigfachen Formen erscheint, so auch der Schuec. Sie sind 'eben nahe Verwandte. Beide stammen ans den in den Lüften befindlichen Dünsten. Und wenn es einen Nebel-, Stanb-, Schnürl-, Sprüh-, Gewitter-, Platz-, Strich- nud Laud-regeu gibt, so kann man die meisten dieser Bczeichnuu-gen, nach der Beschaffenheit. Größe und Menge der Flocken, der Schnelligkeit des Falles, der Dauer und Ausdehnung anch auf den Schnee anwenden. Diesmal fiel der Schnee, um nicht gar zu einförmig zu erscheinen, hänfig in anderer Form. Zuerst fielen große, wollig-weiche, schüttere Flocken behaglich zu Boden, am zweiten Tage des Schnecfalles eilten die Krystalle kleiner, etwas dichter und geschäftiger nieder, am dritten Tage konnte mau die Flocken in verschiedenen Größen und fester gefroren durch die Lüfte hüpfen sehen, da sie schienen, nicht recht entschlossen zu sein, sich zu uns herabznlassen, nnd ließen sich gerne auf den Fittigen des Windes schaukeln. Es war ein Schnee-Crescendo, wie es selten vorgeführt wird. Anfangs breitete der Schnee einen Teppich über die Erde, wie mau ihn in ganz Persien nicht weicher und angenehmer weben kann; bald aber mnsste man daran gehen, diesen vom Himmel gespendeten endlosen Lauftcppich von den Wegen zn entfernen, denn er be« gann den Promenierenden über die Füße zu wachsen. Eine Legion Wagen und mehrere Legionen Schnee« schauster wurden ans der Erde gestampft, nnd ehe man sich es versah, zog sich über die Ringstraße eine aus Schnee gebildete Bergkette hin, deren Ausläufer stcy m alle anderen Straßen nnd Gassen verzweigten, ^le wichtigsten Verkehrswege wurden bald ges^"' ««0 seitdem sieht man fortwährend wandernde S^^ hoch zu Wageu in die Donau ziehen. In °en "e ien Stra en wandelt man aber nichtsdestoweniger hente noch zwischen Mauern und Bergen ans Schnee, und man muss sich unwillkürlich fragen wo den eigentlich die riesigen Schneemasfen aeleaen smd, tne man schon weggeführt hat. Lailiachcr Zeitung Nr. 15 124 20. Jänner 188«. (Stadtrathswahlen in Trieft.) Nächsten Sonntag wird in Trieft das letzte Gefecht ausgefochten, das letzte Gefecht, in welchem die kleine Truppe der «Edinost» hoffentlich die Ehre der Fahne retten wird, die dnrch die «Asfociazione» so arg compromiticrt wnrde. Vis zum Sonntag finden allerdings noch zwei Wahlschlachten statt. Äringen nicht anch diese Ueberraschuu-gen von der Art jener von Samstag nnd uerlanfen sie nach dem Präcedens der früheren Wahlcampagnen, so falle» die Mandate des zweiten Wahlkörpers dem «Progrefso», die des ersten der «Assoclazione» zn, deren Abgeordnete politische Gesinnungsgenossen an den von der «Edinost» candidierten Abgeordneten des Territoriums fänden. Verlaufen die Wahlen in dieser Weise, dann fehlt der Progresso-Partei nnr eine einzige Stimme zur Zweidrittel - Majorität, das heißt znr absoluten Souveränetät im künftigen Gemeinderathe. (Polen nnd Ruthencn.) Die Freude der Gegner der Völkerverständigung über die Frictioueu, welche zu Beginn der Session des galizischen Landtages zwischen den Polen und den Rutheneu herrschten, war von kurzer Dauer, nnd die Herren sind plötzlich einsilbig geworden. In der That scheint die Hoffnung berechtigt, dass sich eine offene und loyale Aunähernug der Vertreter beider Galizien bewohnenden Völker vollziehen wird, da auf polnischer Seite gegenwärtig ein förmlicher Wetteifer herrscht, den Wünschen und Forderungen der Rnthenen zu entsprechen. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Mehrheit des Landtages die Anträge des Schulausschusscs annehmen wird, welche den Fortbildungstendenzen der rnthenischen Bevölkerung in ausgiebiger Weise Rechnung tragen. (Ungarn.) Das ungarische Uuterhans schloss vorgcsteru die Generaldebatte des Budgets. Der Fiuauz-minister und Referent Hcgedüs vertheidigte« dasselbe in längeren, sehr beifällig aufgenommenen Reden. Ausland. (Zur Situation auf der Balkan-Halbin fel.) Man glanbt in diplomatischen Kreisen, dass trotz der ablehnenden Antwort Serbiens auf die Demobilisierungs-Aufforderuug der Mächte die Situation sich nicht verschlimmert habe. Es werden sich Handhaben bieten, so glanbt man, die Fricdensintervention der Mächte weiterhin fortzusetzen. Was Serbien und Bulgarien betreffe, so hätten diese beide Staaten ohnehin die Demobilisierung aus eigenem bereits begonnen, indem sie einen beträchtlichen Theil ihres Präsenzstandes schon entlassen haben. (Englan d.) Das englische Cabinet hat wichtige und folgenschwere Beschlüsse mit Bezug auf Irland gefasst. Es wnrde beschlossen, den irischen Vicekü'nigs-postcn, den Lord Carnarvon bisher bekleidet, in die Hände einer Commission zu legen, den bisherigen Prä« sidenten des Handelsamtes, Edward Stanhope, zum Staatssecretär für Irland mit Sitz und Stimme im Cabinet zu ernennen, der sich nach Dublin begeben uud dort an die Spitze der obersten Regierungsgewalt treten wird. Ferner ward beschlossen, diejenigen Abschnitte des vor wenigen Monaten aufgehobenen Verbrechenver-Hütungs-Gesetzes zu erneuern, die auf das «Boycottieren» Bezng haben, sowie andere Bestimmnngen dieses Gesetzes, die den Zweck haben, unparteiische Process' verhandlnngen zu sichern uud den von der National-Liga ausgeübten Tcrrorismns zn bewältigen. Dem Par^ lament wird ein diesbezüglicher Gesetzentwurf bald nach Erledigung der Adressdebatte vorgelegt werden. (Der Fürst von Montenegro) hat eine vierwöchentliche Reise angetreten. Er begibt sich über Antivari nach Bari nnd von dort nach Nizza. Auf der Rückreise dürfte er auch Wien besnchen. (Aus dem Sudan.) In Kairo war Sonntag das Gerücht verbreitet, dass die Sudanesen mit neuen Verstärkungen gegen die englischen Auße, Posten am Nil im Anzüge seien, und dass die Veduiuen iu der Nachbarschaft der Sahara - Pyramiden sich empört haben. TaMtciliMcn. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das uu-garischc Amtsblatt meldet, für die römisch-katholische Gemeinde in Baksafalva 100 fl. und für die griechisch-katholische Gemeinde in UjMspaczal 50 fl. zu fpeuden geruht. — (Eine Zeitung für Bräute.) Aus Berlin erhalten Wir ein Exemplar einer seltsamen Zeitfchrift zugesendet, welche sich «Teutsche Brautzeitung» nennt uud, wie der Prospect besagt, -gratis wiederholt an alle Bräute versandt wird, deren Verlobungen iu hundert der gelesensten deutschen Zeitungen, darunter sämmliche Berliner Tagesblätter, inseriert waren». Bräute, welche auf ein Frei-Exemplar dieses Blattes reflecticreu, müssen daher sehr ansehnliche Kosten aufwenden, um ihre Verlobung allerorten kundzumachen. Die Redaction dieses Blattes verspricht, «alles für Bräute Interessante und Wissenswerte» mitzutheilen. Wahrlich ein vielsagendes und umfassendes Programm, oeu» was ist nicht alles für eine Braut interessant und wisscsnwert? Die seltsame Zeitung befasst sich natürlich nur mit Dingen, welche auf Verlobung nnd Ehe Bezug haben, und bringt demgemäß Polterabend-Dichtungen, einen Artikel über .Liebesbrauch aus Mitteldeutschland», eine Humoreste: «Eine Verlobung mit Hindernissen», zählt die Mittel auf, durch welche, nach dem Volksglauben der Thüringer, eiuc Braut sich die Herrschaft in der Ehe sichern kann, und ertheilt auch sonst den Bräuten allerlei Rathschläge. So zum Beispiel finden wir in dem Blatte folgende Correspundenz an «Veilchen im Thalc»: Verweigern Sie ihn: jede Liebkosung, so lange er raucht. Er wird doch eher vom Rauchen lassen, als von der Liebe. Fanny N. in O. — Sie müssen es ihm nach und nach abgewöhnen; mit ciuem-male dürfen Sie es nicht verlangen. Erreiche» kann man bei den Männern alles; man darf sie nur nicht merken lasse», dass man etwas durchsetze» will. Erfahrene Hausfrau i» Berlin. Benutze» Sie eine günstige Gelegenheit und lassen Sie sich vo» ihm ein bindendes Versprechen gebe», das Rauchen sein zu lassen. Amand. — Lassen Sie ihn nur ruhig rauchen, das ist das schlimmste Laster der Männer noch lange nicht! Ei»e, die viel durchgcmacht hat. — Geben Sie sich keine vergebliche Mühe, die Männer verzichten uns zuliebe nicht auf ihtteu augcnehme Gewohnheiten. E. — Machen Sie es so wie ich. Mei» Bräutigam rauchte auch fchr stark, selbst i» meiner Gegenwart. Da schaffte ich mir einen Papagei an, ein abscheulich kreische»dcs Thier, das mein Bräutigam natürlich nicht leiden louute. Als el darauf bestcmd, dass ich ihn abschaffe» sollte, that ich es nur u»ter der Beding»»«., dass er seinerseits auf das Rauche» in memer Gegenwart verzichte, und jetzt, >^ wir schu» ein Vierteljahr verheiratet sind, hat er nocli »icht wieder damit cmgcfcmge». I» semer Stube freilich raucht er »»> so »lehr. Ei»e Rhemländcri». — ^'"^ drollige Lektüre bietet auch der Briefkaste» der Nedactio» in welche»! es »»ter a»dcrcm heißt: C. O. hier: Es watt u»s sehr mteressant, Sie als «alten, tre»e» Abo»»c»tc»' leimen zu lerne». Wie lcmge smo Sie dc»» eigci'llich schon auf m,ser seit 1. Oktober bestehendes Äat< abmmiert? - vo» H. in Drcsde»: Schach Aufgaben 5" bringe» ist wohl keme Allfgabe einer 'Bra»tzeilimg' — M. b. W. ill Hamwver: Ob es sich schickt, wc"» Damen Scat spiele»? Warum nicht? Niemand si»^ etwas dari», we»» sie Whist spiele», warum »icht c>M Scat? ^ Im übrige» macht das Blatt selbst nichl M spi'iich auf literarische Erfolge; es kündigt sich selbst "" als «Orga» für A»sstatt»»gsgcschäfte». — (Wi»tcrstürme.) Aus Londo» wird "M dem 14. d. M, geschrieben: Nord-Warwickshire, M> Staffordshire »»d cmdere Grafschaften wurde» ssl'stc^ vo» emem heftige» Stlirmc heimgesucht, der stellenww vo» Gewitter begleitet war mid allc»thalbc» stlißc" Schaden anrichtete. I» Stradford-on-Avo», dem Geburt'' orte Shakespeare's, wurde der Aahlchof der große» ^M bah» semes Daches vollständig beraubt. I» Walsa^ Wednesbilry, Waterford, Virmmgham, Liverpool "^ cmdere» Städte» wurde» Häuser thcilwcisc oder gänzl^ abgedeckt, Lastwagen »mgeworfe», Schur»stcinc hcrttül^ geweht, Schiffe beschädigt, Bäume e»tw»rzclt oder e»^ zweigespalte» u»o cmderer Schade» «»gerichtet. ^ll» trugen viele Persone» Verletzlmge» bavo», — (A»lcrita»lsches Schachturnier.) ^ meldet aus Newyork: Dr. Zukcrtort gewcmn die zwl^ Partie i» dem Schacht»rniftr zwischc» ihm »nd Stci>'^ Die dritte Partie begiimt murge». Ei» jeder dcr ^' curreiltc» hat jetzt ci»e Partie gewo»»c». — (Erdbebe») Ei» Telegramm a»s Pa»a^ besagt, es seie» dort Nachrichten cingca.a»a.e», dass ^ 18. Dezember die Stadt Amatitla» in Guatemala di^ ei» Erdbcbc» nahezu zerstört w»rdc. Im ganze» »'"^ 131 Erschütterunge» gezählt, aber ei» Verlust vo» ^ schenlebc» wird »icht gemeldet. Auch i» cmderc» Dil'u von Südamerika smd Erdstöße wahra.c»o»lmc» nwl't"'' und aus Ecuador wird ei» vulkanisches Getöse berief welches man einem Ausbruch des Cotopari' zuschreibt- — (Einziges Erkennungszeichen.) H Brüder sehe» sich derart ähnlich, dass sie selbst uo» ^ beste» Fremlde» häufig verwechselt worde» smd, Z» »^ scheide» smd sie nur dadurch, dass der ei»e he,'««>' trmtt lmd der cmdere u« hei ml ich. Local- und Proumzial-Nachrichtcll. Krainischsr Zanötag. (Sitzuug vom 13. Jänner.) (ssollschuna.) Abg. Kersnik betont, er habe sich aus ^ Grunde zum Worte gemeldet, um zu constatiere», ^, die Gegenpartei im Landtage vor Jahren im Olil» das Gleiche wohl nur akademifch beantragt habe, l" Die fchönere Hälfte Wiens brachte freilich dem jungen Carneval mehr Interesse entgegen, als dem neuen Schnee. Während die Schneeflocken hernmgeschwirrt, ward täglich ein neuer Ball arrangiert. Ein schöner Schnee, ein schöner Ball, heissa juchhe! tout's überall. Der Wind, der pfiff gar lustige Lieder, da tanzten die Flocken zur Erde nieder. Sie kamen aus eiuer besseren Welt, wo mail anfs Tanzen noch was hält. Hier unten aber ist's fürchterlich; die jungen Leute verkriechen sich; der Mädchen Augen tanzfroh blitzen, nnd dennoch bleiben viele sitzen. Sperrt Kathrein die Geigen ein, da heißt's'ischon flink und hurtig sein. Da muss man laufen, den Stoff zn kanfen, da muss man sich quälen, die Farbe zu wähleu, man darf dem Tage nicht traueu und muss sie abends beschauen; nicht zu zart und nicht zn grell, nicht zu dullkel und nicht zu hell, nicht gar zu leicht und nicht zu schwer, und so gibt es der Sorgen noch mehr. Ist der Stoff zu Hause geborgen, dann kommen erst die Schneider-Surgen. Wer macht die Roben elegant, wer hat die rechte Künstlerhand, wer macht die Taille lilieuschlauk und wer die Schleppe riesenlang? Wird mall das Kleid »lit Blumen schmücken, wird sie der Tänzer nicht zerdrücken? Da darf man nicht schwanken, die gntcn Gedanken gibt allzumal das Mode-journal ! Es fehlt dann nnr die Modcfrifur. Handschuh uud Schuh lnufs zum Kleide passen, da ist die Sorge den Mädchen erlassen. Im Haare müssen Agraffen blitzen, der Fächer zeige die echtesten Spitzen. Die Mädchen erscheinen im Tarlatan, der schmiegt sich immer lieblich a»; die Frauen tragen Sammt uud Seide, auch Brocat und Stickerei, nnd wählen, damit mau sie l>e< neide, Diamanten so groß wie ein Spatzenei. Wenn die Toilette ersonnen, dann wird die Debatte begonnen, für welchen Ball man sich entscheide, und welche Comitömitglieder man meide. Da ist der glänzende Industriellenball, der interessante Concordia-ball, der hochelegante Weiße-Kreuzball, da sind die Bälle der Juristen, der Techniker, der Eisenbahnbeamten, der Kaufleute, der Poleu- und Rumänen-Ball, selbst für die verwundeteil Serben und Bulgaren soll mall heuer tanzen. Die Auswahl ist groß genug. Und wenn eine Dame sich für einen oder den anderen Ball nicht leicht entscheiden kann, dann wähle sie den einen und den andern. Schnee und Ball — das waren die Schlagworte der letzten Woche. Man hat diesen zn Ehren das nachfolgende Räthsel «gedichtet»: Mein Erstes Mert weih und hell, Es wärmt und ist doch lalt, Nur schmilzt es leider gar zu schnell Und schwindet gar zu bald. Meiu Zweites ist des Knaben Lust, Es dient zu schdnem Spiel, Das holde Mädchen, zielbewussl, Bespricht es heute viel. Das Ganze bildest du wohl nie, Wenn es nicht tüchtig schneit, Die Gassenjungen'Poesic Ist es zur Winterszeit. Geistvolle Leser werden die Lösung des Räthsels, wenn auch mit großer Anstrengung des Verstandes, mit der Zeit wohl finde». Sie tonnen dies um so ruhiger, da auf die Lösung kein Preis. .. versprochen wird. (Nachdruck verbo«"' Manuela. Nomcm von Vlax von Wcinenihuvn. (104. ssortjchuna.) «Roderich, sei nicht so hart, so bitter! Ich '!?,! jung. ich kannte kein Misstrauen, und ich liebte.'^ aus voller Seele. Er sagte mir. dass er micb lÄ und ich vertraute ihm blindlings. Erst die zweite H^ des Großvaters öffnete mir 'die Allgen. Nicht ^, die Millionen der de Lausacs begehrte er zu beß.< Ohne ein Wort des Abschieds war er von mir ^„h gen. Da eines Tages schickte er mir nieiue Briefe „ Bilder zurück. Kurz darauf las ich iu der Zeitung ,H den Vorgäugen auf Rosegg, lind seitdem erfühl nichts mehr von ihm — nichts!» ^ «Nichts? Du weißt nicht, was alls dem Ae" geworden ist?» ^, «Ich weiß nichts von ihm., wiederholte sie' ^i Roderich, verzeihe mir nnd übe Barmherzigkeit! ^c hast Nachrichten iiber ihn? Du weißt, ob er todt ob er noch am Leben ist?» ^ «Ich hörte seinen Namen mit den, deinen '" " bindung heute zum erstenmale!» ^F 'Mit dem meinen in Verbindung?» sta""" Rose fassuugslos. «Uud wer — wer — .. hs,» «Mademoiselle Latour war es. die ihn '"" Namen Marie de Lausac zugleich nannte!' ,^.„/ «Mademoiselle Latour!» wiederholte Rose O ^l nachdem sich die Thür hinter Roderick) bereits '"'„,! geschlossen hatte. "Mademoiselle Latour! M<> sie von dem Geheilunis meines Lebens wisse»"' saibllcher Zeitung Nr. 15 125 20. Jänner 188k. die heutige nationale Landtagsmajorität zur That werden lässt. Die sogenannte Vesteucck'sche Schulnovelle Mm chvem Motivenberichtc auch den Umstand betont, es wen den Leitern an den ciuclassigcu Volksschulen auch Zunetlonszulagen zu gewähren Die nationale Partei stehe daher heute auf demselben Standpunkte, auf den sich die heutige Minorität damals gestellt hat. Deshalb verdiene die Majorität des Landtages, welche die prekäre Lage der krainischeu Volksschullchrer bessern will so vlel es cbeu der ohuehiu schon schwer belastete Lcmdesfoud gestattet, wohl keinen Tadel. Der Volks-chullehrcr ,st in erster Linie berufen, die Cnltnrmission sowohl in der Schule, noch mehr aber außer dcrselbcu zu fordern. Seine Anfgabe aber sei eine sehr schwierige. Wer anderer als der Vulksschullehrer hat die heilige Pflicht, die Liebe zur slovcnischen Lektüre in das Volk zn trage!?, nnd wenn er dies thut, dann hat er nur emeu culturellen Zweck erfüllt; der Volksschullehrer habe durch Verbreitung nützlicher slovcuischer Schriftcu die Bildung unter dem Volke gefördert, nnd das ist nur Erfüllung seiner Pflicht. Darob dürfe mau aber dem Volksschullehrer nicht den Vorwurf machen, er trage nur den Samen der Zwietracht in die Volksschule uud unter das Volk; er trage nur den Samen der Bildung uud Aufklärung unter die herangewachsene Generation und Pflanze denselben in die Herzen der Kinder, uud für dieses ethische, patriotische Wirken der Volksschullehrer Krains gebüre denselben nur der wärmste Dank uud die herzlichste Anerkennung der Landesvertretuna. (Lebhafter Beifall.) ' ^ , Se. Excellenz der Herr Abg. Baron Schwegel hat m semer Rede auch das Wirken der Vezirksschulräthc gerügt. Da scheine der Herr Baron. wenn er damit Vch an die ichige Majorität des Landtages gewendet haben wollte, sich in der Adresse, an welche der Vorwurf zu nchteu ist, geirrt zu haben. Gerade die Partei, zu welcher Se. Excellenz gehört, die heutige Miuorität, war es, welche sozusagen in letzter Stunde ihres Da-lems als Majorität sich beeilte, rasch die durch den Landesausschuss zu ernennenden Vertreter in den k. k. Bezirksschulräthen zu nominieren. Und da seien seitens der letzlgen Minorität in einen Bezirksschulrath, den Redner mcht nominell anführen will, zwei Herren berufen worden, nicht aus dem Gruude, weil sie etwa ,m Schulwesen kundiger wären, sondern bloß darum, w^"^'" Herren Anhänger der jetzigen Minorität wai n. Es sei das Factum coustatiert. dass diese beideu Paßgänger die man durch die heutige Minorität zu vo^i.7^'^?^'^ ausgezeichneten Fachmännern promovieren wollte bisuun, also durch mehr als vier Hre zu kemer Sitzung des Vezirksschulrathes. welch m st e angehören, erschienen sind uud auch wahr-chemlich m Znkuuft uach dem Präcedeuz uicht er-sche neu werden. Redner erklärt, er werde für den Antrag des Fmanzallsschllsses stimmen mit Rücksicht ^.2 dass derselbe einen eminent culturclleu Zweck 2 ^ A'f ^"l'U/ nationale Majorität des Landtages Min^> 5!!^^'/^ den Wechsel welchen die heutige Mmoritat den Volksschullehrern Krains offerierte, die Valuta zu honorieren. Dies votiere er uud seiue Gesinnungsgenossen ,mt Freuden. (Lebhafter Beifall.) M5 ^' EiMcnz Abg. g^^ Schwegel betont, der Abgeordnete Dr. Vosnjak habe ihm eine Reihe von Be- hauptungen ill seiner Rede imputiert, welche er nach seiner Anschauung nicht vorgebracht hat. Se. Excellenz ersticht das hohe Haus, zu entscheiden, ob demselben nicht Motive unterschoben worden sind, die er niemals geltend gemacht habe. Abg. Dr. Voöujak erklärt, er habe sich die Bemerkungen Sr. Excellenz genau notiert uud uur wörtlich die Stellcu citiert, welche ihm Aulass gabeu, dieselben zu bekämpfen. Der Berichterstatter des Finanzausschusses. Abg. Professor Suklje, sagt. er sei über die Motivierung der bediugteu Abstimmung Sr. Excellenz des Abg. Baron Schwegel erstaunt. Einerseits erklärte Sc. Excellenz, dem Gesetzentwürfe zuzustimmen, andererseits hätte der Gesetzentwurf auch a !i,mn6 abgewiesen werden können. Das imnclum nalißnx des Gesetzentwurfes sei, dass deu Leiten, der Volksschule» doch wenigstens eine kleine Entschädigung für ihre vielfachen Kanzlei-Arbeiten bewilligt wird. Das Gleiche war ja auch dnrch die frühere (deutsche) Majorität iu der Session des kraiui-schen Landtages im Jahre 1878 geplant, nur nicht ausgeführt, uud ohue im mindesten bekämpft zu wer-deu, hat der damalige Berichterstatter des Finanzausschusses iu der sogeuauuteu Vesteneck'schen Schulnovelle es anerkannt, dass den Vulksschullehreru vorzüglich für die Aesorguug der zahlreichcu Schreibgeschäfte eine Eutschädiguug gcbürt. Ueberall iu Oesterreich, ausgenommen iu Oberöstcrrcich. geuießeu die Volksschullchrer auch au eiuclassigeu Volksschulen Fuuctiouszulagen; in Ober-österrcich können die Vulksschullchrcr den Ausfall der Functionszulagen aber leichter verschmerzen, weil ihre Gehalte weit höher siud als auderswo, iusbesondcre in Krain. Sonderbar aber bleibe es, einerseits mit Schulfreuudlichkeit zu prahlen, andererseits aber Gegner jeder finanziellen Besserung der bedrückten Lage der Volksschullchrcr zu sciu. Die Bemerkung bezüglich der Fuuctiou der k. k. Bezirkzschulräthe gehe nicht auf das Register der uatioualeu Majorität des Landtages; dieselbe habe die jetzt bcstchcuden Corporationen nicht geschaffen, foudcru die Gegeupartci. Die Adrcfse für die Bemäugluug war daher jedenfalls eine falsche, nnd gebürt dieser Vorwurf der früheren Majorität. Die Petitionen der Lehrerschaft sind begründet, sagt der Berichterstatter Abg. Professor Sukljc am Schlüsse seiner Rede, und ich zweifle nicht, dass der hohe Land' tag denselben zustimme» werde. Bei der Abstimmung wird der Gesetzentwurf bezüglich der Fuuctiouszulagc der Volksschulleiter auge-nommen nnd auch in dritter Lesung genehmigt. (Fortsetzung folgt.) — (Persunalnachrichtcn.) Der Rath des Ober-landesgerichtes in Graz Dr. Victor Leitmaier wurde zum Oberstaatsanwälte iu Graz, die Landesgcrichtsräthc Moriz Wellsp acher in Graz, Julius Ledcuig in Laibach uud Dr. Ottwin Heiß in Klagcnfurt zu Räthen des Obcrlandcsgerichtes in Graz, uud der Staatscmwalt bei dem Kreisgcrichtc iu Nudolfswcrt, Josef Gerd esic, zum Oberlaudcsgcrichtsrathe bei deui Landesgerichte in Laibach ernannt. — (Aus dem Landtage.) In der gestrigen Laudtagssitzuug, welche von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags währte, referierte Berichterstatter Abg. Dr. Mosche über die definitive Regelung des Minimums des directen Steuerzuschlagcs für den Grundentlastungsfond und stellt folgende Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: Der Landesausschuss werde beauftragt und ermächtigt, mit der k. t. Regierung die Abänderung des Uebercinkommcns vom 29. April 1876 (Gesetz vom 6ten Mai 1876, R. G. Bl. Z. 72) bezüglich der definitiven Regelung des Minimums des Zuschlages auf die directen Steuern für deu Grundentlastungsfond dahin zu vereinbaren und abzuschließen, dass dasselbe mit 15 Procent auf die volle Vorschreibung aller directen Stellern unter Aufrechterhaltung der Bestimmung festgesetzt werde, dass auch in Zukunft eine Aenderung dieses Minimums von der eventuellen Aenderung der allgemeinen maßgebenden Steuersätze abhängig bleibe. Der Landesausschnss wird sohin beauftragt und ermächtigt, die Zustimmung der hohen Reichsvertrctimg und die Allerhöchste Sanction zu diesem beschlossenen directen Stcucrzuschlage zu erwirken. Au der Debatte betheiligte sich u. a. der Abg. Luckmann, welcher iu längerer Rede die Anträge unterstützte, sowie der Herr Landespräsideut Baron Win kl er, welcher namens der k. k. Regierung die Anschauung vertrat, es möge ein 20proc, Zuschlag normiert werden. Abg. Dr. Mosche" vertheidigte die Anträge des Finanzausschusses, welche auch angenommen wurden. Hierauf wurde der Voranschlag des Grundentlastungsfondes und Lehrerpcnsionsfondcs pro 1886 ohne Debatte votiert. Sodann wurde eine Reihe von Petitionen, hauptsächlich in Straßenangclcgcuheiten, erledigt. Der Petition der Gemeinde Töpliz ill Untertrain um Subvention für die Herstellung einer Wasserleitung wurde Folge gegeben und derselben eiuc Subvention im Betrage von 1900 fl., zahlbar in zwei Raten, zugesichert. Unter die Abgeordneten wurde in der gestrigen Sitzung der Bericht des Verwal-tungsausschusses, betreffend die Gemeinde- und Gemeinde-Wahlordmmg, vertheilt. Derselbe gelangt in der heutigen Sitzimg zur Verhandlung. Als Berichterstatter fungiert Abg. Dr. Papez. — (Eine neue Höhle im Karste.) Im Saale des wissenschaftlichen Clubs in Wien hielt diesertage die Section für «Höhlenkunde» des österreichischen Touristenclubs ihre Generalversammlung ab, bei welcher der Präsident, Hofrath Franz Freiherr von Hauer, in einem Vortrage über die Forschungen und Resultate der Thätigkeit dieser Section Bericht erstattete, nnd wurde dieser Vortrug durch das Erscheinen des Erzherzogs Rainer und des Protectors des österreichischen Touristenclubs, Erzherzog Karl Ludwig, ausgezeichnet. Kraus, der Gründer der Section und als Höhlenforscher allgemein bekannt, hatte bekanntlich im Sommer vergangenen Jahres For-fchungcn im Karstgcbicte angestellt und sich die Pivta-Iama als erstes größeres Arbeitsfeld auserkoren. Der Einaana. zur Pivka-Iama geschieht durch eine der in dem Karstgcbiete zahlreich erscheinenden Dolmen, eine trichterförmige Vertiefung, durch welche erst ein bequemerer und leichterer Zugang mittelst einer Treppe geschaffen werden musste. Im Eingänge selbst muss man über eine Brücke und dann mittelst eines Bootes in das eigentliche Inilere der Höhle cindringeu, deren Decke mit dolomit« artigen, tropfsteinähnlichen Gebilden behängt ist. Im Hintergrunde gelaugte Kraus mm durch einen engen Schlnnd i,l eine zweite Höhle, voll da ill eine dritte und eudlich in eine vierte. Hier schien nun jedes weitere Vordringen unmöglich, bis es den Untersuchungen gelang, der Strömung des Wassers folgend, die Stelle zu bezeichnen, wo der Ausgang zu suchen sei. Kraus gieng in erster Linie daran, den Wasserspiegel tiefer zu legen, und durch Entfernung des Gerölls gelang ihm dies, und zwar um die beträchtliche Differenz von circa einem Meter. Als diese Arbeit vollendet war, entdeckte man im Hintergrunde einen kleinen Schlunb, der aber ein Durchfahren mit einem Kahne oder ein anderes Durchdringen nicht ermöglichte. Kraus nahm nun an dieser Stelle Sprengungen vor. und waren seine Arbeiten endlich insoweit von Erfolg gekrönt, als der Eingang in eine fünfte Höhle geschaffen wurde. In dieser Höhle machte Kraus zwei interessante Entdeckungen, und zwar das massenhafte Vorhandensein der Weberknechte (088ilio) lind der, diese erstern verzehrenden blinden Höhlen-henschreckcn (NoFlocw8 O.ivieow). Während der Zeit der Arbeite,« wurde aber an den aufgestellten Wasserpegeln eil« tägliches Steigen und Sinken beobachtet, und Krans kam zu dem Resultate, dass die unterirdischen Gewässer der Pivka-Iama ihre Fortsetzung in der Adclsbcrger Grotte habeil, und dass es in der That durch fortgesetzte Arbeiten gelingen wird, eine Communication herbeizuführen, welche große materielle Vortheile und reges Interesse in touristischen Kreisen hervorrufen wird. Ebenso wurde auch die Entstchnngsart der Dolmen begründet. Alle diese Dolmen erscheinen nie über einer Höhle, sondern stets vor dem Eingänge zu einer solchen, ""d ""' fand dies durch die genaue Aufnahme der Adelsoergei Grotte nnd der Pivka-Iama bestätigt. M lst dem, a«) jede Doliue nichts anderes, als eine einaesturztc -ym).^ decke, und in der That zeigt das grolle lM Gnmde d r Doline Trümmerstncke, welche von oben he"bg^l nd und eine anfangs leine Spalte successive zu emer derm tlgen trichterförm qen Vertiefung erweiterten. Dem Emwlrken der Section fin -Höhw.f.mde. ist es auch genügen dass die Eingänge zu Höhlen durch cm mgenes emheüllches Minutenlang noch saß sie reguugslos, plötzlich Mang ste nllt einer an ihr nngcwohntc'n Hast auf. . «Ich mufs es wissen!» rief sie erregt. «Ist er wdt l> Lebt er noch? Wer — wer ist diese Fremde, oass sie weiß, was ich vor aller Welt ein Geheimnis glaubte?» Mit zitternden Händen ihre Toilette ordnend, verließ ste hastig ihr Gemach. Ein Blick ins Morgen-zmuncr belehrte sie. dass dasselbe leer sci. Auch' im ^awn war memaud. Mehr instiuctiv als mit Ueber-lrgung schritt sie dem Schulzimmer zu. Die Kinder stllrmten gerade au ihr vorüber den Corridor eutlana dem Garten zu. «Einen Moment, Mademoiselle Latonr!. hielt Rose O'Donell, die Thür hinter sich schließeud uud dicht vor sie hiutreteud, die Erzieherin zurück. «Sie naunten meinem Bruder gegenüber den Namen eines Mannes, dem Sie nie im Lebeu begeguet sein köuueu, m Verbindung mit mir. Stehen Sie mir Rede! Woher kennen Sie den Namen Marie de Lausac und was wissen Sie von Alexander de Saint Claire?» Nicht eine Wimper zuckte iu dem Antlitz des Mädchens, an welches Rose O'Doncll die schwerwiegendste Frage ihres Lebens stellte. Verwundert vielmehr musterte Mademoiselle Latour das erregte Autlitz der Sprecherin, als fasse sie dcreu Unruhe nicht. .. «Miss O'Donell, ich verstehe Sie nicht,» sprach M Mit der Miene der größten Unbefangenheit. .. 'Wie, Sie verstehen mich nicht? Sie wollen mich '^s ^stehen!> rief Rose O'Doucll erregt aus. «Aber ' " l e überzeugt, ich werde Sie uicht vou der Aut-""n sm lasst,,. Sie habeu so viel gesagt. Jetzt sageu ^le mich «lies. was Sie wisseu!' 'Was habe ich gesagt?» , «Mademoiselle Latour, verstellen Sie sich nicht! Sie wissen mehr, als wie Sie sich den Anschein geben, selbst mehr noch, als wie Sie meinem Bruder sagteu. Woher keimen Sie den Namen Marie dc Lausac?» «Miss O'Donell, ich wusste nicht, was Ihnen das Recht zn geben vermöchte, mit mir in dieser Weise ein förmliches Verhör anzustellen!» «Kein Verhör, Mademoiselle Latour, souderu eiue eilifache Frage, die Sie mir beautwortcu können, wenn Ihre Sache' rein ist. Nochmals: Woher kennen Sie den Namen Marie de Lausac?» «Nun denn, weuu es Sie so sehr interessiert, das zu wissen, ich weiß, dass Marie de Lansac iu Lyon im Hausc ihres Großvaters lebte. Dass Rose O'Doncll diesen Namen führte und also mit der Trägerin desselben identisch sei, wusste ich bis vor kurzer Zeit nicht.» «Wie erfuhreu Sie es?» . «Ails ciuem Gefpräch, das Ihr Bruder mit Lady Cäcilie führte.» «Ah. Sie haben gehorcht!» «Miss O'Doncll, ich bin nur die Erzieherm auf Mosegg, aber nichts berechtigt Sie dazu, mich zu bc-leidlgeu!. sprach Mademoiselle Latour stolz. «>>ch wollte Sie uicht beleidigen. Wenn Sie mir denn nicht aus freien Stücken sagen wolleu, was Sie bewegte, deu Namcu, deu ich 'iu Lyou auf Wunsch meiues Großvaters führte, in Verbindung mit dem jeues Mailues zu ueuueu, dessen Schicksal zu crfahreu die eiuzigste Aufgabe mciues ücbeus noch ist, so sagcu Sie mir denn aus Guade, aus Barmherzigkeit, was wisseu Sie vou Alexauder de Saiut Claire, dass Sie das Geheimnis meiucs Lebeus kcimcu, welches ich vor aller Welt verborgen glaubte?» (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 15 126 20. Jänner 1886. Zeichen graphisch auch auf den Karten bezeichnet werden, und verdient diese Section die vollste Unterstützung und Betheiligung aller sich dafür interessierenden Theile. — (Landtags-Soiree.) Gestern abends fand zu Ehren des versammelten Landtages eine Soiree beim Herrn Landespräsidenten Freiherrn von Winkler statt. Die geladenen Herren Landtags-Abgeordneten fanden sich zwischen 8 und 9 Uhr in den oberen Appartements der Landesregierung ein, wo sie vom Herrn Landcspräsidenten und seiner Gemahlin, der Frau Varonin Winkler, auf das liebenswürdigste empfangen wurden. Um 9 Uhr wurde ein Soupe'eingenommen, bei welchem der Herr Landespräsident auf den Landtag des Herzogthums Kram ein Hoch ausbrachte. Der Herr Landeshauptmann Graf Thuru toastierte auf den Herrn Landespräsidenten und dessen Gemahlin, welcher Trinkspruch mit lebhaften Hoch- und ^ivio-Rufen aufgenommen wurde. Gleichen Beifall fand der vom Herrn Landespräsidenten auf den Herrn Landeshauptmann ausgebrachte Toast. Die Soiree, welche in der animiertesten Stimmung verlief, endete um halb 12 Uhr. — (Alpen verein.) Die hiesige Section Krain des deutschen und österreichischen Alpenvereines hält am Montag, den 25. d. M., ihren A9. Vereinsabend im Clubzimmcr der Casino-Restauration ab. Herr Professor Voß wird über die Pionniere im Pflanzenreich und Vereinsobmann Carl Peschmann über die Elmsfeuer auf dem Iantschbergc vortragen. Außerdem findet auch eine Besprechung über die im heurigen Fasching geplante Veranstaltung eines «Bauernballes» statt. Die Generalversammlung der Section findet heuer am Montag, den 8. Februar, im gleichen Locale statt. — (Patriotische Spende.) Gelegentlich des korporativen Besuches des Landesmuseums Rudolfinum hat sich der hiesige Kunstmäcen Herr Hofglockengießer Albert Samassa erboten, die beiden Gascandelaber für das Hanptstiegenhaus in künstlerischer Ausführung unentgeltlich beizustellen. Dieses an mehrere hundert Gulden zu schätzende Object wird nach dem Entwürfe des Bauleiters Herrn Hrasky in der renommierten Gießerei des Herrn Samassa geformt und aus Glockenmetall gegossen werden. — (Gemeindewahl.) Bei der jüngst stattgehabten Neuwahl des Gemeindeuorstandes der Ortsgemeinde Videm im politischen Bezirk Gottschee wurden Josef HniderZic zum Gemeindevorsteher, Franz Berdavs, Johann Swpnit und Johann Ercul zu Gemeinderüthen gewählt. — (Ausgebliebene Post.) Die heute 7 Uhr früh fällige Post ist uns bis zum Schlüsse der Redaction nicht zugekommen. Der heute nachts gefallene hohe Schnee hat, wie man uns mittheilt, mehrfache Verkehrsstörungen sowohl auf der Süd- als auch auf der Staatsbahn zur Folge gehabt. — (Vereins-Auflösung.) Wie uns aus Slap berichtet wird, hat der dortige Verein XmetiMa öitalinc^ seine Auflösung beschlossen. — (Eine Seltenheit.) Eine dem hiesigen Can-tineur Simon in der Nuschak-Kaserne gehörige Hündin (Dogge) hat vor einigen Tagen 17 Junge geworfen. Aunst und «Literatur. — (Landschaftliches Theater.) Die neuere Gesetzgebung Frankreichs hat bekanntlich die Ehescheidungen begünstigt und doch andererseits wieder denselben allerlei Hemmnisse in den Weg gelegt: es sollte ja die Scheidung der Wirkung einer Trennung nach protestantischem Glaubensbekenntnis gleichkommen. Eine humoristische Lösung, oder sagen wir lieber: eine lachende Vollzugsvorschrift, hat V. Sardou in seiner dreiactigen Komödie «Divoroons», welche sich in der deutschen Version nach der Heldin «Cyprienne» betitelt, zum Nutz und Frommen der Pariser gelangweilten Welt gegeben. Das Stück ist hier teine Novität, weshalb wir auch aus eine ästhetische Würdigung dieses Tcndenzthcmas nicht eingehen zu müssen glauben, Frl. Mondthal (Cyprienne) hat sich mit emsigstem Studium in die Gewohnheiten und Gefühlsregungen einer scheidungslustigen Weltdame derart hineingearbeitet, dass ihr die Rolle, welche starkes Nuancieren sowohl in der Mimik als im Spiele erfordert, vollkommen und uahezu glänzend gelungen ist. Die hübschen Causerien und pikanten Anspielungen, in welchen ihr Herr Saalborn (Gemahl Prunelles) als ehelicher Arzt und Be-tenner der Theorie: «Gift heile mit Gegengift» unaufhaltsam auf Schritt und Tritt gewandt folgte, konnten auch durch ein verschobenes Häubchen oder eine in Unordnung gerathene Haartour uicht beeinträchtigt werden. Die Herren Jarno und Ditrichstcin haben diesmal ein kleines Experiment in Scene gesetzt, welches jedoch durch den Erfolg gerechtfertigt werden kann. Den läppischen Verführer Cousin Adhemar spielte nämlich mit der nöthigen Blasiertheit und Borniertheit Herr Jarno, während Herr Ditrichstein würdevoll als Oberkellner in dem (.'tmmbro »opHlö des dritten Actes herumhantierte. Die drollige und nicht übel executierte Leistung des letzteren wurde schmnnzelno hingenommen. Von den übrigen Darstellern haben wir gleichfalls nur Günstige« zu vermelden. Und so wäre die abgerun dete Vorstellung eiue recht amüsante gewesen, hätte den Totaleindruck nicht das schwach besuchte Haus etwas beeinträchtigt. Bei einer derartigen Frequenz dürfte auf die Länge der Zeit der Bestand unseres Theaters wohl in Frage gestellt werden. —k. 4. Verzeichnis der beim l. l. ^andcsftriisidium in ^aibach ciusselanqten Spenden fiir dic durch Ilcl'crschwcmmmm hciinsscsuchtc» Vcwoliucr von Olicrlrain. i (Fortschuna.) si, lr. Uebertrag . . 272 l 62'/, Pfarramt Lucina............. 2 40 Mautschitsch........... 5, » St. Georgen........... 52 » Krainbnrg............ A5 » Duplach............. li » Michrlstctlen........... !i 20 » Ulrichslicrq............ 8 » Iirtlach............. 32 Nä,rodna Citalnica Lack, Erträgnis einer Vereins« Unterhaltung............. 44 15 Herr Theodor Blumcnthal Erträgnis einer Wohl-thätiqkeits-Vorstellung.'....... 4 — Pfarramt Höflein...... Kl » .heil. Kreuz..... tt -» Krcsniz...... . 2 22 » Primslouo...... . . 6 20 St. Veit bei Sittich....... 15> -. » Oberqurk............. ll» Herr Heinrich Iagritsch, k. l. Bczirkhaufttmann in Tschernembl............ ,'j » Anton Zuuanc, k. k. Vezirlscommissär . . 1 — ' Josef Dobida, k. t. Stencr-Injpcctor ... 2 — » Anton Iersinovic, k. t. Vrzirks-Schulinsftcctor ! — » Eduard Dev, k. k. Bezirlsrichter..... l — » Julius Bucar, l.k. Vczirtsgeiichts-Adjunct 1 — » Josef Sitar, l. k. Auscultaut...... 1 — » Johann Iagodic, k. t. Steuereinnehmer . . 1 » Ignaz Erschen, t. l. Steueramts-Controlor . 1 — » Anton Kupljen, t. k. Notar....... 1 — » Franz Sustersic, t. k. Postmeister..... — 50 Frl. Auquste Matanovich, Lehrerin...... -40 » Julie Pisch, Lehrerin......... — 20 Herr Wilhelm Wessel, D.-R.°O.«Pfarrer . . , . - 50 » Josef Golob. Coofterator........ l » Michael Klemencie, Coopcrator...... 1 — » August Kunc, Handclsmanu....... 50 » Martin Malncric, » ....... 50 » Juan Plesec, » ....... 50 » Johann Vlazel, Apotheker....... 50 » Josef Vajul, Handelsmann....... — 50 » Karl Müller, » ...... 5(1 » Johann Puchel, » ....... W » Andreas Lactner, Gastwirt....... 5iU Frau Sofie Haring, Besitzerin........ ! — Herr Johann Schweiqer, Prwatb<»amter .... — 5,0 » Franz Vrunstole, Hausbesitzer...... — 50 » Franz Verlec, t. l. Bezirks - Gendarmerie-Wachtmeister .......... 1 » Franz Qualiher. f. l. Gendarm..... — 50 ssämmtlich in Tschernembl) Pfarramt Unterlag (Nezirl Tschernrmbl) .... — 5A » Prelola......... 1 Unterlag (Bezirk Gottschee)..... 5 7? » Ebenthal........ 4 Fürtrag . . W05 99'/, (For!schling folgt.) Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Prag, 19. Jänner. Im Landtage sprachen noch Wicdersfterg und die Generalredner Ruß und (llam-Martiniz. Um 11 Uhr nachts wurde die Sitznng geschlossen. Heute wnrde die Debatte fortgesetzt. Paris, 19. Jänner. Prinz Napoleon ist schwer erkrankt. Belgrad, 19. Jänner. Die ablehnende Antwort Oaraöanins auf die AbrüswncMwte der Mächte hat hier durchaus nicht befremdet,'denn man hatte nichts anderes vorausgesetzt; aber die dem Antwortschreiben Garasanins unmittelbar folgende Embernfungsordre des zweiten Aufgebots fnr den 24. Jänner (n. St.) hat dennoch in allen Kreisen Ueberraschung hervorgerufen. Die Embernfnngsordre fordert alle Mannschaften des zweiten Aufgebots auf, mit 24. Jänner in voller Allsrüstung, mit dreitägiger Nahrnng versehen, bei den Ergänzungsbczirks - Cmnmanoen einzurücken. Serbien wird daher schon mit Ende Jänner nominell 120000 Mann des ersten und zweiten Aufgebots wieder unter Waffen haben. Sofia, 19. Jänner. Die Antwort Bulgariens auf die Cillectlvlwte der Mächte betreffs Abrüstung anerkennt, dass Russland nicht aufgehört habe. sich für das Schicksal der Valkanstaaten nnd insbesondere Bulgariens zu interessieren. Bulgarien erklärt sich zur Abrüstung bereit, sobald Serbien, welches von Tag zu Tag eine immer drohendere Haltung einnimmt,' sich vorher formell znr Demobilisierung verpflichtet hat, oder sobald die Mächte das Friedenswerk sichern nnd die Bürgschaft dafür übernehmen wollten, dass das bulgarische Gebiet nicht neuerlich, wie im gegenwärtigen Falle, von Serbien angegriffen werde. Athen, 19. Jänner. Griechenland übergab den Vertretern der Großmächte eine Note, in welcher es die Abvüstlluq ablehnt, weil die durch die Ereignisse in Philippopel aufgeworfenen Fragen noch keine befriedigende Lösung gefunden haben. Stockholm, 19.' Jänner. Der Reichstag wurde uom Könige mit einer Thronrede eröffnet, welche die lpten Beziehungen zu den Mächten constatiert und auf "^ Nothlage wichtiger Industrien hinweist. Zahlreiche der Regierung zugegangene Petitionen behufs EinführM von Schutzzölleu bilden den Gegenstand der ErwägM derselben. Die Thronrede kündigt Vorlagen über dtt Umgestaltung des Nechtswesens,' des Bankwesens unt> über Eisenbahnbauten an. Landschaftliches Theater. Heute (ungerader Tag) znm zweitcmnale: Sie weift etwas! Schwant in 4 Acten von Nudolf Kneisel. Angekommene Fremde. Am 18. Jänner. Hotel Stadt Wien. Graf Zichy, Clavier.Virtuose; lteßel, ^' cretär; Horowch, Schwank und Hofmann, Kaufleute, W>e>'' — Molinc, Privatier, Nenmarltl. — Kranseneck, Kans»'«""' Trieft. . Hotel Elefant. Vachrich, Privat, Wien. — Vrunelli, Pnv<"' und Valmarin, Kaufm., Trieft. Vllirischcr Hof. Mantl, Veschcr, sammt Familie, Traunil. ^ Valvasini, Pferdehändler, Mouza. Gasthof Siidliahllhof. Schiller, Kaufmann, Wien. , Kaiser voll Oesterreich. HontsclM, Hausierer, Wien. M" Priuat, Zirkniz. — Pibrouz, Besitzer, Kropp. Verstorbene. Den 18. Jänner. Friedrich Spetzler, Steueramts-P"^ cant, 27 I., Kuhthal Nr. II, Üungentuberculosc. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ ^sVU.Mg. 721.46 — 3,6 wlnbssill'.....Nebel 22F 19.2» N. 72 l,01 — 2,0 W. schwach bewiW ^ 9 . Ab. 719,7« j — 2,2 NW. schwach Schnee Anhaltend trilbe, seit nachmittags Schneefall. Das Tag^ Mittel der Wärme — 2,6", um 0,6" unter den» Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. In unserem Verlage erschien: Kurzgefasste Geschichte Krams »lit besonderer Rücksicht auf Cultur-Entwicklung von August Oimitz. 10 Bogen 8". Preis broschiert 80 lr,. elegant mit Golbsch"'' gebunden 1 fl. b<) kr. Der geschätzte Herr Verfasser hat uns mit vorlieq"'^ Werke mit einer übersichtlichen, zusammenfassenden, nichts WA tigcs übergehenden und die CllOu^Entwicilllng sorgfältig licl»" sichtigcndcn, objectiven Darstellung der Geschichte unsere« c»a^. Heimatlandes beschert. wrlchc jedem Vatcrlandsfreundc e»' gewiss willkommene, hochelsreiilichc Lecture sein wird. Jg. 11. Kleinmanr H M. Kamlierg^ Soeben erschien bei F. A. Brookhaua in Leip*** Bosniens Gegenwart und nächste Zukunft. 8n. VI. und 94 Seiten, fl. 1,24. k. Die Ereignisse der neuesten Zeil. haben din Ausmer36 sarnkeit mehr als je auf die Balkan-Halbinsel gelenkt; ('! ^ aus berufener Feder stammende Schrift über die VeihiiltD'?'|| Bosniens — deren Verfasser aus naheliegenden Gn'in ,.. anonym bleiben muss — wird daher sicher Aufsehe" regen. (&U Vorriithig bei: lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamber/ Buchliandlung, Laibach. ^ ——"^rueivbSSSS bestes Tisch- «.Erl'iiscliiiiigsgetrii«1' erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Maoen-____________und Bla88nkatarrh. Heinrich Mattoni, Karlstad Did fie» (49) 48—3