Preis Din Vlfc Tl. Jtnrganrg Nr-19 Dienstag, den 20. Jänner 1931 Erscheint wöchentlich siebenmal. Schrlftlettuftg (Tel. Interurb. Nr. 2670) sowie ||j1ff Inseraten- u. Abonnements-Annahme in Maribor: Jurčičeva ul. 4 (Verwaltung). Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurci.eva ul.4. Bezugspreise: Abholen, monatl. 23 Din, zustellen 24 Din. durch Post monatl. Briefl. Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. Mariborer Bettung Creppe de Chine Für Faschingskleider zu Din 30.— im Textilbazar. Vetrinjska 15. Blutiae Rache beim Begräbnis B u d a p e st, 19. Jänner. In Miskolcz spielte sich gestern in einem Vorort eine blutige Tragödie ab. Ein 27° jähriger Landwirt hatte ein Verhältnis mit einem hübschen Bauernmädchen, das nicht ohne Folgen blieb. Das Mädchen forderte vom Liebhaber, es zu Heiraten, womit jedoch dieser unter keinen Umständen einverstanden war. Das nahm sich das Mädchen so zu Her zeit, daß es sich das Leben nahm, indem es sich in einen Brunnen stürzte. Gestern fand nun das Leichenbegängnis statt. Als die Trauergäste eben im Begriffe waren, die Kirche zu verlassen, trat an der Kirchenschwelle plötzlich der Bruder des Mäd chens zum Liebhaber und stieß ihm mit den Worten: „Das hast du für den Tod meiner Schwester!" das Messer bis ans Heft in die Brust. Wortlos stürzte der Landwirt zusammen. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, doch ist sein Zustand hoffnungslos. Kurze Nachrichten Genf, 19. Jänner. Wie in unterrichteten Kreisen behauptet wird, ließ die ungarische Regierung an den rutschen Reichskanzler Dr. Brüning und den Außenminister Dr. C u r t i us eine Einladung ergehen, nach Budapest zu kommen. Die Beiden Staatsmänner haben die Einladung angenommen und werden nach beendeter Ratstagung nach Budapest kommen, um so den seinerzeitigen Besuch des Ministerpräsidenten Grafen Bethlen in Berlin zu erwidern. * D a n z i g, 19. Jänner. In der Nähe -es Bahnhofes von Gedingen fuhr heute früh ein Güterzug auf einen Personenzug auf. Ein Eisenbahner und zwei Reisende wurden hiebei getötet. 13 Personen schwer und 29 Personen leicht verletzt. Die beiden Lokomotiven, ein Postwagen und zwei Personenwagen entgleisten und rour» „ gänzlich zertrümmert. Die Schuld am Unglück trifft den Lokomotivführer des Güterzuges. Der Verkehr wird bis zur Freile- gmig der »trecke durch Umsteigen aufrecht« erhalten. A t h e n, 19. Jänner. Auf dem Aegäischen Meer wüten schwere Stürme, die schon viel Unheil und schwere Schäden angerichtet haben. Von verschiedenen Seiten werden Strandungen von Damp fern gemeldet. Mehrere Segelschiffe sind bereits untergangen. » L o n d o n, 19. Jänner. Während des Wochenendes versuchte Ministerpräsident M a e d o n a l d in der indischen Konferenz nochmals eine Einigung z-osschen Hindus und Mohammedanern zustandezubringen, was ihm jedoch anscheinend nicht gelungen ist. Für die Schlußrede in der Inferenz soll jetzt eine Formel gefunden Werden, die auf die Forderungen der Mo« «urmedaner Rücksicht nehmen wird. Grippe im Anzuge? Gefährlicher Charakter der Epidemie in Mitteleuropa Wien, 19. Jänner. Die Grippeepidemie, die seit Weihnachten in Wien wie auch in verschiedenen Gegenden Europas wütet, Hat in den letzten Tagen an Ausdehnung derart zugenommen, daß die Spitäler überfüllt sind und Notbetten anfgestellt werden müssen. Das Stadtphysi-kat wird sich heute in einer Sondersitzung mit der durch die massenhaften Grippser- krankungen geschaffenen Lage befassen. In den letzten Tagen sind auch Todesfälle unter den an Grippe Erkrankten zu verzeichnen. * Wien, 19. Jänner. Dis Grippeepidemie nimmt einen immer gefährlicheren Charakter an. In den letzten Tagen sind nicht weniger als 200 Personen an den Folgen der Gripperkrankungen ge- storben. Die Erkrankungen waren anfsingkich leichter Natur, doch nahm die Krankheit allmählich ernsteren Charakter an. In letzter Zeit wurde Lungengrippe sestgestrllt, die in den meisten Fällen tödlich verläuft. Die Spitäler sind so sehr überfüllt, daß mehrere Schulen geschlossen und zu Notspitälcrn umgewandelt werden mußten. hört John Shaw, der insbesondere durch das Ueberseegeschäft reich geworden ist. Ge gen diese Firma haben nun die königlichen Drucker unter Berufung auf ihr verbrieftes Recht und auf das königliche Patent Klage erhoben. Sie fordern die sofortige Einstellung der „widerrechtlichen" Bibelproduktion die Vernichtung des vorhandenen Drucksat zes und der Druckplatte und schließlich die Einstampfung aller in der Druckerei sowie in den Warenhäusern vorrätigen Bibelexem plare, Es handelt sich um nicht weniger als drei Millionen Bibeln, die eingestampft werden sollen. Ein Versuch, den Streit gütlich beizulegen scheiterte an der Unnachgiebigkeit der klagenden Partei. Sie erklärte auf ihrem Schein bestehen zu wollen und nicht um ein Königreich aus ihr königliches Patent zu verzichten. Indes protestieren in zahlreichen Versammlungen die Religionsgesellschaften und Vereine gegen diese Existenzbedrobung und die ganze englische Oeffentlickckeit sieht mir Spannung der Entscheidung des Gerichtshofes entgegen. Ein Monument auf öer Weißen ÄMe! Unter Leitung von Professor Hans A h l-ma nn werden in Schweden Vorbereitungen für eine arktische Expedition getroffen. Es wird beabsichtigt, im Frühsommer zu starten und u. a. eine zweihundert Kilometer lame Tour mit Hundegespann durch das Polargebiet zu unternehmen. Es ist auch eine Landung auf der Weißen Insel vorgesehen, uni die Stätte des tragischen Todes der Audr^e-Leute aufzusuchen und genau zu durchforschen. Prof. Mlmann hegt gleichzeitig die Absicht, bei dieser Gelegenheit ein Denkmal zu Ehren der dort umgekommenen Mitglieder der Andräe-Expedition zu mich ten. Das von Dr. Horn am Leichenfundort ausgestellte Zelt war bei dem späteren Besuch des Dampfers „Eisbär" bereits zusammen geklappt und der Mast von dem arktischen Sturmwind umgeworfen. In das Zelt wurde eine Flasche hineingelegt, die eine kurze Mitteilung über den Leichenfund enthielt. Die schwedische Öffentlichkeit steht dem Gedanken eines Denkmals für die Andröe-leute sympathisch gegenüber. Das Denkmal soll schlicht und einfach ausgeführt werden. Die Wittel dafür sollen durch private Samm lvngen aufgebracht werden. Der „Sauberer von Hollywood" oeüorbeu In Hollywood starb vor einigen Tagen der kosmetische Chirurg Dr Bern, der sich in den Künstlerkreiscn der Filmstadt einer ungeheuren Popularität erfreute. Die große Geschicklichkeit, mit der Dr Bern verschiedene kosmetische Operationen an den Gesichtern der tzollywooder Filmstars ausführte, brachte ihm esn großes Vermögen Und den Ruf eines Zauberarztes ein. Dr. Bern verbesserte die Nasen, verschönerte das ©cjtditSöDfll/ bcn öippen eine bessere Form und änderte sogar die Augenstellung. Es war Dr. Bern, der die häßliche Nase Dempseys bis zur Vollkommenheit verbesserte,' das Gesicht des Schauspielers Robert Keen gänzlich veränderte und die Filmkünstlerin Fany Brice zu einer klassischen Schönheit machte. Dr. Bern bekam für seine Eingriffe ungeheure Honorare, die in Zehntausende von Dollars gingen. In den letzten Jahren verbreitete sich sein Rubm über ganz Amerika. Künstlerinnen und Millionärsda-m-n aus allen Gegenden der Vereinigten Staaten wanderten nach Hollywood, "um vom Zauberdokter verschönert zu werden. Dr. Bern starb an einem Herzschlag, nachdem er an der Newyorker Milliardärin Mrs. Dodge eine Nasen- und Augenoperation divstvoll ausgeführt hatte. Kunstfcftähe auf dem Meeresboden {Bedeutende Funde im Äafen ssn Piräus Während der Umbauarkeiten im Hafen von Piräus wurde aus dem Meeresboden eine Anzahl antiker Skulpturen gefunden, die aus den ersten drei Jahrhunderten nach Christi stammen. In der Nähe des Fundortes lag im alten Piräus die sogenannte Agora, d. h. der Zentralplatz -er Stadt, der von vielen Läden umgeben war. Darunter befanden sich mich Geschäfte, die an die vielen Fremden, welche aus allen Ecken der damaligen Welt nach Griechenland strömten, griechische Kunstwerke verkauften. Ein großer Brand scheint Ende des dritten Jahr Hunderts die Agora und alle Läden vernichtet zu haben, da die meisten Skulsturen Brandspuren aufweisen. Unter den gefun denen Gegenständen interessieren am meisten die Büste des Kaisers Claudius und einige Fresken, die Apollo und Arthemis, Grazien und Amazonen darstellen. Das größ te Aufsehen der Archäologen erregt eine herrliche Sphinxskulptur. Die Kunstwerke stammen aus der sogenannten neoattischen Kunstschule, die in den ersten Jahrhunderten nach Christi zur großen Blüte gelangte Anläßlich des Fundes planen die briti'chen Behörden, den ganzen Meeresboden im Ha fen von Piräus durch Taucher untersuchen zu lassen. Entmenschte Eltern Die Tochter 22 Jahre im Schweinen«!! gefangen gehalten W a r s ch a u, 19. Jänner. In der Ortschaft Miesszkow wurde ein aräßliches Verbrechen aufgedeckt. Im Schweinestall des Gastwirtes S t a s z a k wurde auf Grund einer Anzeige eine Durchstichung durchae-führt. tooM ein völlig nackte Geschöpf anf-gefunden wurde, das unartikulierte Schreie ausstieß. Es wurde festaestellt, daß es stch um dm 42 Jahre alte, schwachsinnige Toch- ter des Ehepaares Staszak handelt, die seit 82 Jahren in dem Schlweinestall gefangen gehalten wurde. Sie konnte nur mit der rechten Hand Nahrung zu sich nehmen, die Unke Seite war völlig unbeweglich. Die Eltern erklärten, sie hätten geglaubt, >aß ihre Tochter vom Teufel besessen sei und hätten sie deswegen aefangen gehalten. Es wurde gegen sie die Strafanzeige erstattet. Neuer Bcmöitenmorö in Chicago Mafestinrnqewshrfe-ier aus einem tSulo Eine neue schwere Mordtat Chicagoer Verbrecherbanden, diesmal an einem bekann ten Mitglied der Bande Al Capones, wurde Donnerstag iip dichten Verkehrsgewühl einer Chicagoer Straße verübt. E n r i k o B e r t o c ch i, der „Küchenbulle" Capones, wurde während der Fahrt in einem Auto von einem anderen überholenden Wagen aus mit rasendem Maschinengewehrfener überschüttet und sofort getötet. Die drei Täter sind unerkannt entkommen. Der Begleiter Bertocchis, ein angeblicher „Drogist", wurde leicht verwundet. Nach Ansicht der Po lizei wird dieser Mord einen neuen Rachekrieg der rivalisierenden Schnapsschmuggler banden in der Chicagoer Unterwelt hervor-rufen. Das Maschinengewehrfeuer rief unter den zahlreichen Passanten eine Panik hervor. Autofahrer hielten entsetzt an und suchten in den nächstgelegenen Hausfluren Schutz. Als die Schnellkraftwagen der Polzei wenige Minuten später an der Ueberfallstelle eintrafen, waren die Verbrecher in der allgemeinen Verwirrung längst über alle Ber ;e. In dem von unzähligen Kugeln durch siebten Auto fanden die Polizisten die Lei che Bertocchis. Die Täter müssen Dum-Dum geschosst verwendet haben. Durch die Kugeln war dem Ermordeten die Schädeldecke abgerissen worden. Die den ganzen Tag über unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Kriminalbeamten betriebenen Nachforschun gen sind bisher erfolglos geblieben. Die Polizei ist der Ueberzeugung, daß die Ermordung Bertocchis cinen Racheakt einer feindlichen Bande gegen AI Capone und seine weitverzweigte Bande darstellt. Bertocchi war in der ganzen Unterwelt bekannt. Er wurde jedoch von den richtigen Verbrechern über die Achsel angesehen. Alle Bemühungen der gerissensten „Pädagogen" der Capo-ncfchen Verbrecherschule. hatten nicht vermocht, aus ihm einen „brauchbaren" Ban-denverbrecher zu machen. Capone hatte ihm deshalb die Leitung seiner „Wohlfahrtsküche" für Mittellose übertragen. Uebrigens wollte Bertocchi einen selbständigen Schnapsschmuggel aufmachen. Die Po lizei konnte feststellen, daß der Ermordete vor einiger Zeit ohne Wissen Capones sich ein Maschinengewehr für diesen Zweck gekauft hat. Der zunächst von der Polizei verfolgte Verdacht, daß Capone selbst den ihm unbequemen Verbrecher „erledigen" ließ, konnte nicht aufrechterhalten werden. ($me Dame befehligt Zwölf tempföfcfmuferi @etr8?t&oistHoman!tft des Jahres 1931 — Die WraterrkSniqin in Seidsnrvde rmd pantoffeln - Ruhige und un ssähr- ttche Aderfätts S ch a n g h a i, im Jänner. Während das Räuberwesen in den früheren Hochburgen dieses Berufes immer mehr perschwindet, die■ Mafia in Sizilien ausgerottet ist, die Briganten in der Türkei feiern und nur in den Bereinigten Staaten sich merkwürdige neue Formen des Brigantenwesens bilden, erlebt dieses uralte Handwerk in China einen kaum je erreichten Auf schwung. Das Geschäft der Entführungen von reichen und mächtigen Persönlichkeiten, die große Lösegelder zahlen müssen, blüht unter den herumziehenden Soldatenhorden, und selbst die Generale und Gouverneure be teiligen sich an diesen einträglichen Transaktionen. Daneben wird die Piraterei eifrig betrieben, und es ist ein Zeichen der modernen Zeit, daß auch die Frau sich auf diesem bisher den Männern vorbehaltenen Gebiet zu betätigen beginnt. Verschiedentlich hat man bereits gehört, daß die Banden die Schiffe überfielen,von kühnen Damen befehligt wurden, und es gibt sogar eine „Pira-ten-Königin", die die von ihrem Vater ererbte Organstati-en bedeutend ausgebaut und verbessern bai E'n Rw-ttiwi 'siilius hat die günstige Gelegenheit wahrgenommen, ans einem Schiff dieser Seeräuberin eine Fahrt zu machen, und diese interessante Persönlichkeit dabei naher kennen gelernt. „Was für eine Frau ist doch diese Lai Choi San", erzählt er in einem Interview. „D’est Königin der Piraten, die Befehlsha-berin einer Flotte von zwölf, mit alten Kanonen gespickten Kampfdschunken. Ziemlich schlank und klein, das blauschwarze Haar durch zwei schöne Jade-Nadeln zu einem Knoten zusammengehalten, mit Ohrringen und Armbändern aus demselben apfelgrünen Edelstein, goldene Ringe an der Hand, so trat sie mit ruhiger Sicherheit auf mich ZU.Jhr Gesicht und ihre dunklen Augen ha-bcn einen klugen Eindruck; sie seht nicht mehr chinesisch aus, aber kühn und entschlossen. Sie ist vielleicht vierzig Jahre und bewahrst in ihrer weißen 'Seidenrobe mit grü neu Jadeknöpfen und in ihren weißen Seidenpantoffeln den Anstand einer Dame. Dabei ließ ihr Auftr-ten keinen Augenblick vergossen, daß sie zu befehlen gewohnt war. Meine Bezeugungen beachtete sie kaum, stn Auch bei dieser Ziehung gewannen die PRÄMIE von Din 200.000 2 haiba Lose K©. 85„763 ur&d Din 60.000 das Los No. 41.880 Verkaufs von unserer Kollaktur BANK-KOMMANDITGESELLSCHAFT A. «Eli i [6.. HEB Nächste Ziehung: am 10. Februar dorn unterzog mich einem strengen Kreuzverhör, worauf sie mir gestattete, für 43 Dollar den Tag nach Macao mitzufahren. Ein Zollbeamter dieses Hafens gab mir später. Aufschlüsse über sie. Sie hat ihr Geschäft von dem Baier geerbt. Dieser besaß sieben bewaffnete Dschunken, mit denen er die Spielhöllen und Banken von Macao gegenlästige Angriffe von seiten der Behörden oder anderer Räuberbanden schützte. Er hatte sich sogar den offiziellen Titel eines „Inspektors" zugelegt. Daneben führt er auch die Oberaufsicht über die Fischerflotten auf hoher See und brandschatzte diese unter dem Borgeben, sie gegen feindliche Angriffe zu sichern. Die Tochter hat dieses Geschäft weiter aufgebaut und gebietet heute über zwölf Dschunken, die mit vorsintflutlichen Kanonen ausgerüstet sind und von denen jede eine bis an die Zähne bewaffnete Mannschaft hatte. Diese Piraten sind ihrer „Königin" unbedingt ergeben und bilden eine stattliche Macht, mit der die Geschäftsleute und die Fischer von Macao rechnen müssen." Auf seiner Fahrt konnte der Amerikaner die Methode der Seeräubereien beobachten. Man sichtete eine Fischerflotte von etwa hun dert Dschunken. Frau Lai Coi befahl, ruhig auf einer Kiste sitzend, den Angriff, worauf einige Schüsse auf die größte Dschunke abge-euert wurden, die darauf sofort anhielt. Der Kapitän erschien an Bord des Piratenschif« es und überreichte unter großen Ehrenbezeugungen einen Tribut. Das Seeräuberge« chäst der Dame vollzieht sich so in meist ruhigen und ungefährlichen Formen und unterscheidet sich sehr von den Untaten der Piraten der Bias-Bai, die sich auf fremden Schiffen einschleichen, ganze Mannschaften niedermetzeln oder in die Gefangenschaft ühren. Wunderkinder Die moderne psychologische Wissenschaft be aßt sich viel mit dem Phänomen der sogenannten Wunderkinder. Tie Anhänger der pychoanalytischen Schule behaupten, daß es ich bei den Wunderkindern weniger um eine rühzcitige Reife und Ausbildung handelt, ogdern um ein rein automatisches, unterbewußtes Handeln. Das Unterbewußtstin spielt bei den Leistungen der Wunderkinder eine ausschlaggebende Rolle. Die Kulturgeschichte konnte eine Anzahl Wunderkinder registrieren deren Auftreten fast wie ein Wunder anmutete. Ende des 18. Jahrhunderts eräugte William C r o t h in Europa Berühmtheit. Im Alter von zwei Jahren spiel te das Kind Orgel, konnte jedes einmal gehörte Musikstück wiederholen und komponierte selbst. Mit drei Jahren trat der kleine William vor -dem König von England auf. Während des Orgel- oder Klavierspiels drehte sich William des öfteren um, plauderte mit den Anwesenden, lachte und aß Bonbons. Einer ähnlichen Berühmtheit erfreut« ich das Wunderkind Christian H e i n e’ e n, in Lübeck 1721 geboren. Mit zehn Monaten konnte das Kind bereits kleine Ge-chichteu aus der Heiligen Schrift erzählen. Mit 18 Monaten sprach es lateinisch. Im *lw: bett drei Jahren konnte der kl-»-U Die Sternfahrt noch Monte Carlo k BERUH PRßNKFURT ...;vx. imm TOURS >xA—- 3 WIEN BORDECÖX i'imiw r BEIGMD ELONfl 0 6l6RflLT RK»!0 die am 17. Jänner besonnen hat und 4 Tage später beendet se'n muß, führt 149 Teilnehmer aus allen Teilen Eurosas in der Rivierastadt zusammen. Der am meisten ge- wählte Startort ist — trotz der zu erwartenden Schwierigkeiten durch Kälte. Eis und Schnee — das in Norwegen gelegen« Sta-vanger, von wo eine Gruppe von 45 Teil- nehmern die Fahrt angetreten hat. ^„Marlbortzr Wellung" Trümmer 70 Christian bedeutende Kenntnisse in Geographie und europäischer Geschichte aufweisen und beherrschte drei Sprachen: deutsch, fran-zofisch und lateinisch. 1724 entschlossen sich die Eltern des dreieinhalbjährigr Knaben, ihn nach Kopenhagen zu bringen, um das Kind am dänischen königlichen Hofe vorzu-stellen. Als Christian des Segelschiff betrat, sagt« er zu dem Matrosen: „Bela ventis cominitite" d. h. „Fahren Sie mit vollen Segeln." Christian wurde brat dänischen König reich beschenkt. Nach der Rückkehr von Kopenhagen erkrankte das Kind. Es saß stun denlang ruhig im Krankenstuhl, stöberte in geographischen Mappen herum und las astro nomische Bücher. Eines Tages riß Christian alle Mappen entzwei und sagte weinend: „Ich brauche sie nicht mehr, ich werde bald sterben." Das Wunderkind starb tatsächlich im Alter von 4 Jahren. TAB L ET T E N bei Erkllfungsanzeichen und Schmerzen Die aufoefti&mmfte Wildlau Ein Jäger in der Baar in Baden, das ist die Gegend von Engen im Hegau, hatte gegenüber einem Jagdfreund einen Jägerstreich auszuwetzen. Er nahm ein Zentnerschwein aus seinem Stall, fettete es ordentlich ein und schminkte es dann mit Ruß. Die Maskerade gelang so vollständig, daß das Schwein, als ihm ein Spiegel borge-halten wurde, die Borsten sträubte und es vor der vermutlichen Wildsau in die Flucht gehen wollte. Der Jäger dieses Erfolges froh, machte sein Auto reisefertig, fuhr die Pseudo-Wildsau ins Jagdrevier und übergab sie der Freiheit. Dann telephonierte er dem Freunde: „Hallo"! Schwarzrock im Revier! Am Südvand des Waldes gesichtet!" — „Wie schwer?" — „Halbwüchsige Bache". — „Danke! Sie ist bald mein." Mit zwei Jagdfreunden und fünf Treibern machte er sich alsbald aus. Die Treiber begannen ihre Tätigkeit, die Jäger waren gut postiert; die Bache trat aus; der Jagdherr tat einen Meisterschuß, noch einen, dann den Fang. Halli-Hallo! Nach altem Jäger-brauch zog die Jagdgesellschaft zur Schenke, um dar Schweineglück zu beläppern und die Bildsau aufzubrechen. Biele „Weidmannsheil zur ersten Großbeute" wälgen sich über den glücklichen Schützen, welche Ehrungen er tischweise mit je einem Liter Wein quittierte. Der Abschuß einer ersten Wildsau ist nicht gerade eine billige Sache. Inzwischen brodelte in der Waschküche das Master zur äußeren Reinigung und zum Aufbruch der Wildsau. Nun war er so weit, und die ganze Jagdgesellschaft versammelte sich im Hofe. Am Shrenplatz stand der Meisterschütze. Die erste Abwaschung war zwar nicht ganz weidgerecht, aber nötig, denn das Tier war vom «essen Ackerfeld gehörig verschlammt. Direkt anfallend war der Dreck, wurde aber lachend damit enschuldigt, daß man von einer Sau, noch dazu einer Wildsau, etwas anderes als Sauerei nicht erwarten dürfe. Als aber unter den Warmwastersprudeln der Schwarzrock jählings zu einem Läuser-schwein erbleichte, brach donnerndes (Mach der los, dem der Nimrod in seinem Auto entwich. Nicht genug des grausamen Spiels, soll der Spaß noch Folgen haben, über die nun wieder zwei Rechtsanwälte lachen; und diese lachen immer. Den „Unkosten zu der wistentlich vorgetäuschten unwahren Jagd und den Ausgaben infolge der vermeintlichen Jagdbeute nach altem Brauch" des Schweinejägers, stellte der Schweineschmin-ker den Grundsatz entgegen, daß „ein Jägerbrauch nicht Gesetzeskraft habe- und daß^die Jagd nach de« freien Willen des Jägers ausgeübt worden sei und zwar mit Erfolg". Es wäre also das Beste, wenn man sich vergleich« würde. Bes Appetitlosigkeit, saurem Aufstoßen, schlechtem Magen, träger Verdauung. Darm Verstopfung, Aufgeblähtheit, Stoffwechselstö-rungen, Nrstelausschlag, Hautjucken befreit das natürliche „Franz.Josef„.Bitterwaster tat Körper von den ««gesammelten Fäulnis gist«. Schon die Altmeister der Heilmittel-lehre haben erkannt, daß sich das Franz-Jafef-Waffer als ein durchaus zuverlässiges Barmreimaunqsmittel bewährt. Aus Krkevina Am 22. Dezember hat die Volksschule in Kröevina mit ausgiebiger Beihilfe der beiden Ortsausschüsse des Vereines „Rotes Kreuz" in Kröevina und in Lajtersperk eine Christbau m-feier abgehalten, bei welcher 215 arme Schulkinder aus Winzer- und Arbeiterfamilien mi; Schuhen und Kleidern beschenkt worden sind. Der Feier haben außer der Lehrerschaft die Ber treterder beiden Ortsausschüsse des „Roten Kreu zes", sowie die Gemeindevorsteher Herr P e k-l a r und Herr P » ža u ko beigewohnt. — Bor dem reichlich geschmückten Christbaume hat der -Herr Kateche: P. P a u l u s eine erzieherisch gewichtige Rede abgehalte«, welcher sodann entsprechende Deklamationen und Gesänge gefolgt sind. Der Schulverwalter Herr Oberlehrer C v e t k o hat den Anwesenden die Namen aller größerer Wohltäter angeführt mit derMah mrng, die Beschenkten sollen sich durch Fleiß und schönes Betrage« hiefür dankbar erweisen. Hervorhebend hat er die Aufmerksamkeit und dar Wohlwollen des „Ljubljanski oblastni odbor Rdečega križa" erwähnt, welcher — wie im Vor fahr« — auch heuer trotz seinen knappen Mitteln einen Betrag von 500 Dinar gespendet hat; diest Opferwilligkeit mögen die Gemeindeinsassen durch zahlreichen Beitritt zur humanen Organisation anerkennen. Der Fürsorge und der Rührigkeit der beiden Ortsausschüsse de? R. JE. während des ganzen Jahres ist es größtenteils zu verdanken, daß die Christbaumbescherung in einem bedeutenden Umfang durchgeführt werden konnte. Me Anerkennung verdient auch der Hauptausschuß des Cyrill-Metod-Vereines in Ljubljana, der alljährlich 1000 Dinar, überdies noch Ware und 50 Unterhaltungsbücher spendet. — Sehr eifrig hat sich an der Wohltätigkeitsaktion auch die Fxau Katharina (5 t h beteiligt — «ine brave Nachfolgerin der Frau Stern; ie hat nämlich durch ihren unermüdlichen Fleiß eine Anzahl Schuhe und Kleider beigebracht. Als letzte und wichtigste Nummer des Pro-grammes war die Bescherung. Es sind 90 Paar Schuhe, 48 Röcke, 58 Hosen, 62 Mädchensleider, 4 Westen, je 10 Hemden, Unterhosen und Strümpfe verteilt worden. Rührenden Anblick boten die freudeschimmernden Gesichter der be-chenkten Kinderschar, welche zum Schluffe ibren Donk den Wohltätern laut zum Ausdruck brachte. Gespendet haben: a) in barem: der OrtSaus-chuß des Vereines R. K. in Kröevina 3000 Din; jener in Lajteršperk 2000 Din; der Gemeindeausschuß in Lajteršperk 2000 Din; zu 1000 Din: der Ehrill-Metodverein und Frau Sickler; zu 500 Di» der Sterbsverein in Kröevina; „Posojilnica" m Maribor, der GemeindeauSschuß in Kröevina und der KreisauSschuß des Roten Kreuzer in Ljubljana; zu 300 Din: Frau Elise Wögerer; zu 100 Din: „Celjska posojilnica", „Prva hrvatska štedionica" sowie Dr. Franz Hojnik, Baumeister Derwuschek. Koren Viktor und Kiffman Rudolf; zu 50 Din: „Zlatorog", A. G., Bernhard Adolf, Pinter-Lenard, Schmid, Dr. Franz, „Unio"-Gesellschast. Berdajr. JKtSel, Bierbrauerei „Union", Scher« Mim, Cyrillus-Druckerei, Pircher und A-chtiö; zu 40 Din: Janžekovič, Mesaeiö, Bernhard Gu stav und Jaklič; zu 30 Din: Negscheider; zu 25 Dttt: Syrnitz und L-rbek; zu 20 Din: Žebot, S'kei, Dr. Lipöld. Stark, Abt und Kumar. - b) in Waren: Firma Hutter & Co (Hosenzeug). 25. Freund (Leder), Pirich (Leder), Badl (Leder), Mariborer Textilfabrik (Futterstoff), Moöivnik (Stoff), Firma Rosnex (Stoff), Firma Braun (Stoff), Fabrik Doctor & drug (Stoff), Macun (1 Anzug), Greif (Leder), Cyrill-Druckerei und Weixl (Schulhefte), cheh (Schuhe und Kleider), Vošinek (Leder unter dem Eigenpreis), Prister-nik (Christbaumschmuck), Klajnšek (Strümpfe), Berg (Leder), Zagožen (Stoff zum Eigenpreis), Tavčar (mehrere abgetragene Kleider) und Peklar (Achsel). — Nachträglich haben in barem gespendet Baron Twickel 200 Din; Kiffmann Rudolf und Koren Viktor je 100 Din; Bernhard Gustav, Jaklič Josip und Jarc Viktor je 40 Di uar; Žlahtič August 50 Din; Hajny Ivan 30 Din; Tr. Vilko Marin 100 Din; Dr. Franz Glanönik 100 Din. Der Schulverwalter, der die ganze Wohltätigkeitsaktion gelcitet hat, fühlt die angenehme Pflicht, im eigenen und im Namen der armen Kinder bezw. ihrer Eltern und deren Stellvertreter ecklen edelmütigen Spendern wärmstrns p danken. *>«-■«..-------- Theater und Kunst 3tatrona!theater in Marldor Neper-mre Montag, 19. Jänner: Geschlossen. Dienstag, 20. Jänner um 20 Uhr: Tanzabend Olga Solovjeva. + Das Programm der Olga Solovjeva. Für den Tanzabend, der Dienstag um 20 Uhr im Theater sattfindet, würde folgendes Programm ausgewählt: Rimski Korza-k o v: Phönix. — Saint Saens: Bettlerin. — Saint Saens: Schottischer Tanz. — T schaikovsky: Herbstblätter. — Solovjeva: Siamesische Zwillinge. — D r i g o: Koketterie. — Grieg: Hieroglyphen. — SaintSaens: Der sterbende Schwan. — Biblischer Tanz. — Rhythmik in Bronce (Indianischer Kriegstanz). „Die vertagte Nacht" Theaterkunst ist nur ein Sammelbegriff u. umschließt vorerst als grundlegende Voraussetzung die Kunst der Darstellung und der Regie und sodann die Kunst im Kunstwerke. Wo alle drei Voraussetzungen eintreffen — und das ist in den letzten Jahren am internationalen Theater recht selten geworden — spricht man vom Kunsttheater. Sonst begnügt man sich mit der allgemeinen Definition »Theaterkunst«. Das als Einleitung. Begnügt man sich somit mit der Theaterkunst — man soll doch unter den heutigen Verhältnissen einmal versuchen, sich nicht damit zu begnügen — dann bleibt als ausschlaggebendes Moment tTrmsttrg, vtnt wr. xyrrrTTtTTriSt nur der Problem zurück: Was hat uns das Stück gegeben? Freilich, die Forderung nach veredelnder Tiefenwirkung ist nur allzu motiviert — Hat aber das Theater alle Existenzberechtigung verloren, wen* es von Zeit zu Zeit die (oft nur pseudo-) literarische Maske fallen läßt und — kann es schon nicht Tiefenwirkung geben — wenigstens Oberflächenwirkung, Unterhaltung bieten will? Der Endeffekt ist praktisch ein positiver. Man lacht und die Zwerchfellmassage wirkt gesundheitsfördernd und außerdem hat die Kasse etwas davon. Auch darin liegt ein gewisser Effekt... Natürlich gibt es verschiedene Wege dazu und die meisten sind leider schon mehr als ausgetreten. Damit hat sich die leichte Muse ihr Ersitzreeht erworben. Und-die Mittel? Freilich, prüde Naturen, die ihren Mangel an Humor hinter kritischer Nüchternheit verstecken, wie die Weintrinker so manchmal auch Wasser predigen, sind dagegen. Aber was da noch lachen kann, fin det das herzbefreiende Lachen in den Tollheiten einer Burleske und damit ist das Mittel auch geheiligt. Und wenn sie sich unbeachtet glauben, lachen dann auch die Humorlosen mit. Wenn sie das später auch, erröte:, leugnen. Die »Vertagte Nacht« gehört zu den dramatisierten Inhaltslosigkeiten, die keinen anderen Zweck haben, als durch den tollen Wirbel des Nebeneinandergeschehens die Massen zu dauerndem Lachen zu zwingen. Was da in einem atemberaubenden Tem po heruntergespielt wird, ist waghalsigste Situationkomik, die überall zündet und packt. Aus den harmlosesten Situationen entstehen im Handumdrehen Familienkatastrophen und die Szene ist so gestellt, daß das Muckertum die herrlichsten Zweideutigkeiten — in der Phantasie erleben kann. Gespielt wurde diese unter der Regie des Herrn Trbuhovic gehende Aufführung recht brav und alle Darsteller hielten Linie. Auffallend war Frau Zakrajšek, als lebensechter Haustyrann, vorzüglich auch Herr N a k r s t als unschuldsvoller Schwiegersohn. Recht brav Frl. Udovič als Tänzerin und Frau S a v i n in der Groteskfigur ihrer Freundin. Frl. Kralj wirkte als junge Frau diskret, ebenso auch Frl. Fra t n j k als tüchtige Geschäftstochter. Sehr gut war auch Vera Z a 1 o ž n i k als Dienstmädchen. Herr Harastovič brachte einen gelungenen Pantoffelhelden auf die Bühne und Herr Paul Kovič eine sehr gute Maske als Großgrundbesitzer. Herr Grom war ein eleganter zukünftiger Schwie gersohn in allen Nöten. Die Vorstellung wurde in flottem Tempo durchgeführt und das Publikum unterhielt sich sehr gut. Die kleine Abwechslung im Faschingsrepertoire wird zur Erheiterung beitragen. Fd Aus Erste c. Sitzung des Gemeinderates. Am Freitag, den 23. d. M. um 18 Uhr findet die erste heurige Sitzung des städtischen Gemeinderates statt. An der Tagesordnung sind Berichte der Ausschüsse. c. Todesfälle. Am Freitag, den 16. d. M. ist in Celje (Na okopih 11) der Gemeindediener i. R., Herr Georg S d o u t z, im hohen Alter von 90 Jahren, am Samstag, den 17. d. M. aber im hiesigen Krankenhause der 13-jährige Josef M a r o v t aus Podvrh bei Braslovče gestorben. Friede ihrer Asche! c. Unglücklicher Sturz. Die 70jährige Gemeindearme Maria Leskovšek aus Pilštanj brach sich am 15. d. M. beim Sturz den rechten Arm1 und mußte in das hiesige Krankenhaus überführt werden. c. Dirndlball. Der Celjeer Männergesang-verein veranstaltet am Faschingssamstag, den 14. d. M. im Kinosaale des Hotels Skoberne einen »Dirndlball«. C. Fällige Gemeindeumlagen. Das Stadtaml Celje macht aufmerksam, daß am 1. d. M. die erste Rate der selbständigen Gemeindeumlagen fällig geworden ist. Die fälligen Summen müssen spätestens bis 15. Feber bei der städtischen Kasse eingeeahlt werden. C. Revision der Autobusse und / atotäxts. Vor der städtischen Garage am Untorb hn-hof, findet am Donnerstag, den 22. d. M. um 11 Uhr vormittags eine behördliche Revision der Autobusse und Autotaxis aus der Stadt Celje, dem Bezirk Gornji Grad und dem Gerichtsbezirk Šoštanj, am Donnerstag, den 29. d. M. um 11 Uhr vormittags aber aus dem Bezirk Celje, statt LoKale C TotMag beim Fensterln D«e bl«N,e E«-e kWMche« WoS«vsPG»« — Der LAsr »er -e« Üteetsrfsnef M a r i b o r, 19. Jänner. Welch unselige Folgen blinder Haß zeiti gen kann, geht deutlich auS der heute vormittags vor dem Dreiersenat des hiesigen Kreisgerichtes durchgrführten Hauptverhand lung hervor. Vor den Gerichtsschranken stand der 25jährige Befitzcrssohn Martin T e p e h aus Spodnji Duplek, der sich vom wilden Hatz gegen den zukünftigen Schwager Johann čaplja soweit hatte hinrei-ßen lassen, daß es diesem das Leben kostete. Ter 23jährige Besitzerssohn Johann Č a-plja aus Pečica hatte ein Tuge auf die Besitzt rstochter Angela T e p e h aus Spodnji Duplek geworfen. Im Laufe des Verhältnisses, daß er mit dem Mädchen angeknüpft hatte, kam er zur Ueberzeugung, daß er nur mit ihr glücklich sein könne. Die Absicht, das Mädchen zu heiraten, wurde noch bestärkt als Čaplja Vater wurde. Allein einer ehelichen Verbindung der beiden Liebenden setzte sich die ganze Familie Le-pech entgegen. Der Widerwillen ging allmäh lich in ausgesprochenen Haß über. Trotzdem beschlossen die lungert Leut-, sobald als möz lich vor den Altar zu treten. Wie schon oft, ging Čaplja auch am 2. November v. I, abends nach Duplek, um seine Auserwüyu, ohne Wissen ihrer Gütern zu besuchen. Um vor Ueberraschungen seitens der Angehörigen des Mädchens sicher zu sein, nahm er seinen Freund Johann K a l o h mit, der in der Nähe des Hauses Posten stanö, während sich der Bräutigam zum Fenster seiner Braut schlich. Plötzlich trat der jüngere Bruder des Mädchens, Karl, aus oem Hause und bemerkte die unbeliebten Gäste. Er rief sofort den Vater herbei, der den verhaßten zukünftigen Schwiegersohn und dessen Freund zu vertreiben suchte. Inzwischen holte Karl den älteren Bruder Mar tin und erzählte ihm, welchen Besuch die Familie erhalten hätte. Martin Tepch fern wutschnaubend mit einem dicken Pfahl her-be,gelaufen und versetzte damit Čaplja einen so wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß dieser zu Boden stürzte, während Kaloh entsetzt davonlief. Čaplja erholte sich etwas und schleppte sich von dannen, doch brach er beim nächsten Hause neuerdings zusammen. Er wurde später ins Krankenhaus nach Maribor überführt, wo er einige Tage darauf an den Folgen des furchtbaren Schlages, der ihm den Schädel eingedrückt hatte, verschied. Der Angeklagte gab zwar die Tat zu, erklärte jedoch, in Notwehr gehandelt zu haben, da Čaplja und dessen Freund seinen Vater und den Bruder mit Messern bedroht hätten. Die Untersuchung ergab jedoch, daß weder Čaplja noch Kaloh ein Messer bei sich tbabt hatten. Den Vorsitz führt heute Landesgerichtsrat Lenart und Votanten waren die Richter Kolšek und A s ch m a n n. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Sever, während die Verteidigung die Rechtsanwälte Dr. Irgolič (für den Angeklagten) und Dr. Rosina (für die Ansprüche der Privatklägerin der Mutter des getöteten Čaplja) übernommen hatten. Der Gerichtshof erkannte den Angeklagten für schuldig und verurteilte ihn zu vier Jahren schweren Kerkers. Kurz ist der Fasching in diesem Jahre und daher muß man auch rechtzeitlich damit beginnen, sich auszutanzen. Der Männergesangverein hat Samstag abends bei seinem >J a s a b a I 1« genug Gelegenheit dazu gegeben. Ununterbrochen spielte die Kapelle Schönherr zum Tanz und in den kurzen Pausen brachte »R a d i o s t a r-k e 1« diesmal wirklich klare Lautsprechereinlagen, so daß keine Unterbrechungen ein-treten mußten. Vielleicht war es unabsichtlich, aber es schien fast, als ob die ganze Unterhaltung auf den Walzer eingestellt gewesen wäre. Foxtrott und Tango und die übrigen modernen Tänze hatten nur ein ganz bescheidenes Plätzchen im Tanzprogramm erhalten. Sollte die Walzerdämmerung endlich hereinbrechen? Sehr schön war der Saal dekoriert, an dessen Stirnwand sich das Hauptziel »Z u r Schützenliese 1« befand, in dem Frau Dr. K i e s e r und Frau Kapellmeister Siege nebst Herrn Dr. K i e s e r ihres schweren Amtes walteten. Die Front des Zeltes stellte eine große Jagdhütte dar und war mit verschiedenen Trophäen geschmückt. Sonst wir der ganze Saal mit Nadelbäumen und langen, flatternden, grünen Bändern geschmückt. In einer Ecke waren die Herren H a 1 w 1 d 1 und Kapellmeister Siege eifrig damit beschäftigt, die Ballgäste mit urgegenständen zu versehen und gleich ne-enan wirkte Fotomayer unermüdlich. m kleinen Parterresaal erklang der Radau er a r r e n r a d-P assagiere, von enen es bisher wohl kaum einer soweit gebracht hatte, n i c h t aus dem Kreis geschleudert zu werden. Nebenan war auch eine kleine Jagdhütte aufgestellt, in der die Frauen Dr. T h a 1 m a n n und T h ü r mit Herrn T h ü r für die Verpflegung der Gäste sorgten. Oben, im ersten Stock, hatte unstreitbar 'die größte Anziehungskraft die sehr geschmackvoll eingerichtete »B e r g b a r«, wo es sehr elegant zuging und Herr Bert gemeinsam mit Fr. S c h o b e r eine ganz ansehnliche Anzahl von Gästen mit flüssiger Atzung versehen mußte. Auf der anderen Seite, im ersten Stock befand sich das großangelegte »Knusperhäuschen« unter Leitung von Frau und Herrn Fasching und Supanči 6, wo ebenso Hochbetrieb herrschte. In der Galle-riemitte befand sich dasNedogzelt 31. JoRuar 1931: ALPENFEST „Union“ mit den Damen M i t z i, Frieda und Lilly Mühleisen und den Herren Gebrüder N e d o g und wer auf dem Wege von der »Bergbar« zum »Knusperhäuschen« Hunger bekam, wurde hier mit Essen und Trinken versorgt. Hungrig und durstig mußte niemand bleiben. Die Devise »Jagaball« wurde in den zahlreichen Maskenkostümen wohl nicht ganz zum Ausdruck gebracht und man konnte eine große Anzahl sehr hübscher Phantasiekostüme sehen, die auch bei jeder anderen Devise recht hübsch gewirkt hätten. Aus einer Anzahl schönster Masken seien nur wenige angeführt. Sehr hübsch war u. a. die originelle Pusterthalerin der Frau Ing. M a l e k, recht geschmackvoll auch Frl. Anny L o t z als Schneehaserl und Frl. Mitzi J a n e s c h als Originaldirndl. Elegant wirkten die Dominos der Herren Florian und B a r l o v i č und auffallend war ein weißer Cowboy des Herrn Rudi L o t z. Sehr herzig war noch ein schwarz-weißer Federnpierott, dessen Trägerin aber nicht zu eruieren war. Neben vielen schönen Masken war aber auch eine .Reihe sehr eleganter Abendkleider zu sehen, die der Unterhaltung ein seriöses Bild gaben. Die Veranstaltung, die erst in den frühen Morgenstunden ihr Ende fand, verlief überaus animiert und dies ist in erster Linie Herrn Josef Baumeister und dem rührigen Vergnügungskomitee zu verdanken, ebenso wie den Malermeistern Herren H o l z i n g e r senior und junior, die die gesamten Dekorationen geliefert haben. m. 80. Geburtstag. Am 16. d. M. feierte Frau Josefine G r a tz e, geb. Bindlechner, bei voller geistiger und körperlicher Frische im Kreise ihrer drei in geachteten Stellungen befindlichen Söhnen die Vollendung des 80. Lebensjahres. Sie war mit dem im Iah re 1920 verstorbenen ehemaligen, auch für das Lehramt an Mittelschulen approbierten Lehrer Lukas Grstze, «ruf 'den sich die alte« Mariborer noch erinnern werden, verheiratet. Die Jubilarin ist eine auf literarischem und musikalischem Gebiete ««hl fre «änderte und geschätzte Persönlichkeit. Di« FesteSfeier fand im Haufe der stets Frau Anna B i t l a c z i l, Dampfbäckereiinhaberin in Maribor, statt, woselbst der greisen, allseits geschätzten Jubilarin »on alt und jung sinnige GeburtStagsüberraschun gen und Ehrungen dargebracht wurden. — Auch unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Die StferveaffWe tegen. Im kleinen Saail des .Hotels „Orel" wurde gestern vormittags die Jahreshauptversammlung des Reserveoffiziersvereines, Sektion Maribor, akMhvlten. U. a. waren anwesend die Herren Stadtkommandant General Pavlo-v i 6 und Oberst Putnikoviö sowie zahlreiche aktive Offiziere. In der Bersamm lung wurden verschiedene aktuelle und Sian desfragen behandelt. Bei der Wahl des Vorstandes wurde trotz seiner Weigerung der bisherige agile Obmann Herr Jakckb Perhavec in Würdigung seiner Verdienste um die Organisation zum Obmann wiedergewählt. Auch der übrige Ausschuß weist nur geringfügige Veränderungen auf. iBergitfisung^ofender 24. Jänner: Polizeiball, „Union"-Säle. 27. Jänner: 6t. 6a»a-Feier der orthodoxen Kirchengemeinde. Union-Säle. 31. Jänner: „Bergfest" des Ulpenvereines in den Unisn-SNrn. 1. Feber: Maskenball der G-chilfcnschvst des Friseurgenoerbes. Hotel „Orel". 7. Feber: Ball des MusiknereineS der Ei-senbahnhedienstrten. 14. Feber: „WZ — Eiewerden lachen!" Redoute des Sportklubs „Rapid". Union-Säle. 17. Feber: Im Reiche der Masken. Fa-schingSredoute des SSK. Maribor in dr« „Uni»«"-Sälen. m. „Der Mensch auf de« Weg zu« Ziol." lieber dieses höchst interessante Schema spricht heut«, Montag um 21 Uhr der bekannt« hiesige KuItamSeiter Herr Ivan Robnik im Nähmen der ie frangaise und der Pariser Oper zum Vortrag bringen. Kurze Erläuterungen werden das Verständnis der französischen Texte erleichtern. Erster Abend Dienstag, den 20. Jänner. Eintritt frei. m. Verstorbene. In der vergangenen Woche find in Maribor gestorben: Jakob Herič, M Jahre eit, Alois Zalar. 35 I., August Turkus, 16 I., Elisabeth Lovrenčič, 56 I., Franz Trobej, 74 I., Johann Lorbek, 59 I. und Bida Špindler, 16 Jahre alt. m. Billiges Fleisch. Dienstag, den 90. d. um 8 Uhr gelangt am Fvefftande weben der städtischen Schlachthalle eine Partie von etwa 900 Kilo Kalbfleisch zum Preise von 13 Dinar per Kilo zum Verkauf. Das Fleisch wird nur an Konsumenten im Ausmaße vo« höchstens 2 Kilo abgegeben. m. Ei» lausbsibisches Benehmen zeigten bei der gestrigen Aufführung der Burleske „Die vertagte Nacht" einige wenige halbwüchsige Jungens, die sich in ihrer Frechheit 'das Recht Herausnahmen, gegen eine ganz harmlose Szene im zweiten Akte mit Pfiffen und Pfuirufen zu demonstrieren. Die Besucher des Stehparterres waren es dann selbst, die diesem unsinnigen und unwntitrierten Treiben ein sofortiges Ende bereiteten und die 'Burschen — es handelte sich lediglich um 2—3 — an die Luft setzten. m. Schwerer Unfall bei« ©Saufe*. Beim Skiläufen stürzt« gestern der 26jährige, in čivžnt wohnhafte Arbeiter Fi»«* Š t i frier f» unglücklich, daß er Istckbet einen Bruch des rechten UwnvsHerMs erlitt. Er wurde mit dem AbentMg nach Maribor ui* von der SbittunffsMchkung ht* Spü»l 'verführt. m. Gchei«niSN»ller Schuß durchs Fenster. ter angebräunt und dann mit einer leichten Fleischbrühe (man kann auch Würfelbrühe nehme») aufgefüllt und einige Stunden lang eingekocht. Die nu* entstandene, sehr gewürzige Brüh« kann dann zur Verlängerung der eigentlichen Bratentunke benutzt werden, aber immer nur iw Verhältnis von etwa 1 zu 3, d. h. ein Drittel Zusatz, zwei Drittel Drignutlttmte. Nvch eins: Versäumen Sie nie, den Akatanfatz des Fleischstük-kes, es sei nun was es wolle, mit einem silbernen Löffelchen wieder und wieder vom Pfannen- oder Topfnand loszuschabe« und unter die lustig brodelnde Tunke zu mischen: denn garabe dieser Bratansatz gibt ihr den für das Gericht charakteristischen Geschmack. Ein schwieriger Punkt ist auch das Dicken der Tunke. Sie soll kein „Plansch", aber auch kein Mehlbrei sein, und hier heißt es, den richtigen Grad intuitiv zu erfassen. Vorschriften lassen sich da schlecht geben. Jedenfalls soll die Tunke rundlich, aber nicht zögen* vom Löffel tropfen; man nennt das die „Löffechrobe". Als Dickungszusatz nimmt die gute Köchin ungern gewöhnliches Wei-zeumehl; Maizena, Mvndawnn, im Notfall auch Kartoffelstärke sind geeigneter, weil sie der Tunke keinen Eigengeschmack Mitteilen. Muß man aber aus irgendwelchen Gründen doch Mehl verwenden, so empfiehlt es sich, die nötige Menge nach dem Anbräunen zuzü setzen und recht lange in der Tunke mitzu-koche», damit sie den Fleischgeschmack an» n«omt. Alle Zusätze, wie ©ahne, Rotwein, frische Butter, gequirltes Ei usw. rührt man erst im lotzten XuDenblick unmittelbar vor dem Anrichten in die Tunke, und sie dürfe» in dich» picht wehr d werden j/Bf Jß schwOien auf JUunwuum RADIO M Größere Mengen ahBlamr-Fapier hat abzugeben Mariborska tiskarna m Gesucht ca. 20 gut erhaltene Drahtseile 12 bis 14 mm Stärke je ca. 80-100 m Länge, 2 Stück Se le 14-16 mm Stärke je ca. 180 m Länge, 2 Stück Seile 14-16 mm Stärke je ca. 70 m Länge. Gefällige Angebote zu senden an Splošna stavbena družba, Maribor, poštni predal 55. Alle Jahresabonnenten erhalten oratts eine Goldfüllfeder 14 karat. orig, amerik. (Parker- ■ *i, - »w || || (900 Selten mit Kürschners Handlexikon32 Ta,eln>odet eine Markenröhre Verlangen Sie noch nummer von der heute kostenlose Probe- ADMIN1STR. DER »RADIOWELT«. WIEN L PESTAL0ZZ1QASSE6^^^^^^^^ Ausführlichste Radioprogramme, Interessante Lektüre, reichhaltiger technischer Teil. Bauanleitungen. Kurze Wellen. Tonfilm. Sprachkurse, spannende Romane, viele Kupferdruckillustrationen. Die Brauerei-A.-G. Union, Maribor beehrt sich, ihren gesch. Abnehmern höfl. bekannt zu geben, daß ihr anerkannt vorzügliches, nach Münchener Art gebrautes BOCK-BIER ab 17. Jänner zum Ausstoß Gelangt, Che/redaktwr und für die Redaktion verantwortlich: Udo KASPER. — Druck der »Mariborska tiskarna« In Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verant« .wörtlich: Direktor Stanko DETELA. Beide wohnhaft ln Marlbor,