Prtfoironlanmavgofdvtii! Preis Din V— ZI. Jahrgang Erscheint wöchentlich siebenmal. SchiffMetttmg (Tel. Interurb. Nr. 2670) sowie Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. Interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurciceva ul. 4. Brief). Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert MM ~#T ÜM i: niö Nr. 79 Montag, den 23. März 1931 Inseraten- u. Abonnements-Annahme ln Marlbor: Jurciceva ul. 4 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen, monatl. 23 Din, zustellen 24 Din. durch Post monatl. 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer i bis 2 Din. Mariborer Heilung Montags-Ausgabe Vorstoß gegen Wien und Berlin Protest gegen den Abschluß der Zollunion zwischen Oesterreich und Deutschland Wichtige Bejprechungen in Ljubljana L j u b l j a n a, 22. März. Mit dem Morgenschnellzug ist der Stellvertreter bei? Ministerpräsidenten Dr. S r s= | i c in Ljubljana eingetroffen. Um 10 Uhr fand ein Konferenz statt, an der Minister Ing. S e r n e c, Banns Dr. M a r u s i ö, Vrzebanus Dr. P i r k m a j e r, die Minister a. D. P u c e l j, S u 8 n i k und ^ esenjak, der Bürgermeister von Ljublana Dr. P u c mit dem Vizebürgermeister ^vof. I a r c, der gewesene Kreispräsident Dr. N a t l a o e n, Gemeinderat Dr. Rav " i f a t, Sekiionschef Ribni kar und der Vizeobmann des Mariborer Bezirks-straßenansschusses 2 ebot teilnahmen. Um -*5 Uhr fand in der Privatwohnung des 'oanug ein intimes Mittagmahl statt. Nach einem kurzen Ausflug in die Umgebung von Ljubljana, kehrte Minister Dr. brsfie in Begleitung des Ministers Ing. Sernec mit dem Abendschnellzug nach Beo-Btab zurück. Am Bahnhose hatten sich alle Konferenzteilnehmer von ihm verabschied bet. W i e n , 22. März. Die Vertreter Frankreichs, Italiens u. der Tschechoslowakei erschienen beim Vize kanzler und Außenminister Dr. S ch o -der und legten namens ihrer Regierungen gegen den dieser Tage abgeschlossenen Wirtschaftsvertrag, der eine Zollunion zwischen Oesterreich und Deutschland gleich kommt, entschieden Verwahrung ein. Die Gesandten beriefen sich daraus, daß der Abschluß einer Zollunion gegen das Genfer Protokoll vom 4. Oktober 1922 verstoße. Dieses Protokoll ist das bekannte Völkerbundabkommen für die Sanierung Oesterreichs. Die Grundlagen der Dcmarschc bilden hauptsächlich Mitteilungen der deutschen Blätter. Die diplomatischen Vertreter wurden von Dr. Schober auf den Wortlaut des Abkommens aufmerksam gemacht, aus dem hcrvorgehe, daß die abgeschlossenen Ver-einbahrungen gegen das Genfer Abkommen nicht verstoßen. Berlin, 22. März. Die Gesandten der Tschechoslowakei, Frankreichs und Englands sprachen beim Außenminister Dr. C u r t i u s vor und ersuchten ihn um Informationen über die kürzlich zwischen Deutschland und Oesterreich abgeschlossene Zollunion. Der „Fliegende Schotte" wieder verunglückt Schweres Eisenbahnunglück in England — 6 Tote, 5 Verletzte Reichskanzler Müller + Berlin, 22. März. Der gewesene Reichskanzler Hermann ^ ü ll e r ist nach längerem Leiden Freitag “Bends im Alter von 55 Jahren gestorben. Reichspräsident Hindenbur 'g richtete °n die Witwe des verstorbenen Staatsmanns ein Beileidsschreiben. In der Sitzung Reichstages hielt Präsident 2 o e 6 e -etn Dahingeschieüenen einen tief empfundenen Nachruf. Die Leiche Da Monles gefunden R o m, 22. März, r^cht Meilen von der Küste fand ein Fi-3et6oot die Leiche des Mechanikers D a U 0 « t e, der samt den Fliegeroffizieren nddalena und Cecconi beim Flugzeugun-? nck bei Marina di Pisa den Tod gefunden («J b .^im Unglück wurden dem Mechani-,1s beide Beine abgekrennt. Die Leichen der » n übrigen Verunglückten konnten bis her Noch nicht aufgefunden werden. Dirigentenputt gestorben 4 Venedig, 22. März. c*nem dichtbesetzten Konzertsaal stürz-tioent mn.b bet Konzertaufführung der Dich» . ” 1 8 3 i infolge eines Herzschlages bem q Wn' Seme Frau und Tochter, die ilu g, °"§ert beiwohnten, fielen ohnmächtig ßebroch Konzert wurde sofort ab- Gin Botticelli entdeckt. % . Neapel, 22. März. ^kaani '^^-E^ümlichen Privatkapelle in biij, Neapel wurde ein Madonnen KunftinAi ""ch dem Gutachten der 1 e ff j a m ®cn -in Werk B o t t i- Und häls da- Sf Madonna sitzt am Stuhl föemölbe w! "b °uf dem Schoß. Da. mbe ziemlich gut erhalten. L o n d o n, 22. März. Der zwischen London und Edinburg in Schottland verkehrende Expreßzug, der heute morgens London verlassen hatte, ist mittags in der Station LRghton verunglückt. Aus bisher noch nicht genau fest gestellten Ursachen sprang die riesige Lokomotive einige Meter vor der Einfahrt in die Station ans dem Gleis. Hiebei wurden vier Wagen zertrümmert, während die übrigen zwölf Waggons entgleisten und leichtere Beschädigungen erlitten. Nach bisher vorliegenden Meldungen wurden sechs Tote, darunter der Lokomotivführer, der Heizer und ein Koch, unter den Trümmern hervorgezogen. Tie Zahl der Verletzten soll nur fünf betragen, doch ist die Zahl viel zu tief gegriffen. Die Eisenbahnlinie war in beiden Richtungen vollkommen zerstört. Hilsznge aus verschiedenen Orten eilten sofort nach der Unglücksstätte. Die Bergungsarbeiten dauern noch an. Vinnen wenigen Monaten ist dies das zweite schwere Unglück, das den schnellsten Zug der Welt, den „Fliegenden Schotten", wie er allgemein genannt wird, betroffen hat. Vor etwa drei Monaten entgleiste dieser Zug bei C a r l i-s l e und stürzte die Bahnböschung hinunter, gerade als knapp an der Bahn eine Fußballmannschaft dem Wettspiel oblag. Auch damals gab es eine Reihe von Toten und Verwundeten. Dieser Zug, der die ganze, gegen 600 Kilometer betragende Entfernung ohne Aufenthalt in rund acht Stunden durchmißt, wird unausgesetzt vom Unglück verfolgt. Alle paar Mo nate kommt die Nachricht, daß ihm ein Unglück zugestoßen ist. Der Grund dürfte darin liegen, daß das Begleitpersonal dadurch, daß der Zug nicht ein einziges Mal stehen bleibt, überanstrengt ist. Nur 60.000 Zwangsarbeiter in Gowjelrußland? Die Kehrseite des Fünfjahr-Plans Die Diskussion um die Zwangsarbeit in Sowjetrußland hört nicht auf. Immer neue Tatsachen gelangen in die Breite Oesfentlich feit, immer neue Beschuldigungen werden gegen die Sowjetführer erhoben. Es ist die Holzindustrie, in der die unglaublichsten Arbeitsverhältnisse herrschen sollen. Das Sowjetrußland feinen Holzhandel besonders intensiv mit Amerika und vor allen Dingen mit England treibt, sind in der angelsächsi-ichen Presse fast täglich Meldungen über Rußland und die dortigen Arbeitsbedingungen zu lesen. Die konservative Presse mit „Morning Post" an der Spitze wartet dabei systematisch mit den Aussagen der Flüchtlinge aus Sowjetrußland auf. Diese Flüchtlinge, denen es mit Mühe und Net gelang, 'die nordrussischen Konzentrationslager, in denen sie eingesperrt waren, zu verlassen, Berichten von unsäglichen Qualen, die sie dort erdulden mußten. Bei dem stärksten Frost waren sie gezwungen, chne Wiuter-kleidung Bäume zu fällen, wobei der Arbeitstag bis 16 Stunden dauerte. Das Essen war schlecht und knapp, die Arbeitsnorm übermenschlich groß. Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle ist enorm, das Regime unendlich streng. Ein solches Regime herrscht übrigens nicht nur in den Konzentrationslagern, wo die Strafgefangenen und die politisch Gemaßregelten eingesperrt sind, sondern sämtlichen Holzfällerlagern Nord rußlands. Soweit die „Morning-Post" und die anderen ihr nahestehenden Blätter. Demgcgen über veröffentlicht der liberale „Manchester P a r i s, 22. März. In hiesigen politischen Kreisen wird versichert, die Jinitiative für dir Dcmar-sche in Wien und Berlin gegen die deutschösterreichische Zollunion habe Außenminister Briand ergriffen, der sehr darüber ungehalten sei, daß der deutsche Außenminister Tr. Cnrtius den Briandschen Paneuropa-Plan zu einer einseitigen poli tischen Demonstration benützt habe. Dies bedeute eine Gefahr für die Konsolidierung Europas. In diplomatischen Kreisen befürchtet man, daß es zu weiteren Komplikationen kommen werde. Man spricht davon, daß dir Großmächte gegebenenfalls noch entschiedenere Schritte gegen Wien und Berlin unternehmen werden. ■■■■ ...... Guardian" Briefe der Engländer, die im Laufe der letzten Jahre und sogar Mcnaie in Rußland weilen und sich von den Zu« Künden und vor allen Dingen von den dortigen Arbeitsverhältnissen eine Vorstellung machen können. Darunter gibt es einige Fachmänner der Holzindustrie, die an Ort und Stelle das Lagerleben studieren konnten. Diese Korrespondenten des „Manchester Guardian" äußern sich in einem für das Sowjetregime günstigen Sinne. Sie Betonen, daß der Holzfällerberuf zu den an-itrengensten Berufen gehört, die es gibt» und daß die Kälte in Nordrußland, wo sich die meisten Holzfällerlager befinden, diese an sich außerordentlich schwierige Arbeit noch erheblich anstrengender macht. Sie unterstreichen jedoch, daß sowjetrussischer-ieits alles geschieht, um die Lage der Holzfäller zu erleichtern, und dies allein schon aus Rücksicht auf die Arbeitserträgnisse. Ein Holzfäller, der auf eine kleine Brotration gesetzt ist, muß in wenigen Tagen zusammenbrechen. Die Verluste, die dadurch her russischen Holzindustrie entstehen, sind größer als die Kosten zur Organisierung besserer Verpflegung. Die englischen Zeugen wollen, wie aus ihren Zeitschriften an den „Manchester Guardian" hervorgeht, wissen, daß die Holzfäller in Rußland es nicht schlechter Hätten als etwa in Kanada. So stehen in Bezug auf die Verhältnisse in der russischen Holzindustrie zwei Meinun gen sich scharf gegenüber. Daß die führenden Stellen Svwjetrußlands die Haltung des „Manchester Guardian" aufs wärmste begrüßen und von sich aus weiter auszubauen und zu bekräftigen suchen, versteht sich von selbst. Unjfer anderem hat Rußland jetzt die Führer des englischen Holzhandels eingeladen, sich persönlich von den Zuständen in den Holzsüllerlageru zu überzeugen. Was die Konzentrationslager betrifft, so bestreiten die Sowjets natürlich ganz entschieden, daß die Insassen unmenschlich behandelt und im übrigen zur Herstellung von Exportwaren gezwungen würden. Die Tatsache der Zwangsarbeit wird dagegen offen zugegeben. So hat erst kürzlich der neue „Reichskanzler" Sowjetrußlands, der Vorsitzende des Rats der Volkskommissare M o-l o t o w, in seiner Rede vr dem 6. Rate? iongreß erklärt, die Regierung habe seil langem Zwangsarbeit für die Straftgefan-genen und Verbannten eingeführt und denk« ncht daran, darauf zu verzichten. Die Arbeit fe das beste Mittel, die Insassen des Kon zentrationslaaers zu brauchbaren Mitglie dern der Gesellschaft zu erziehen. Es sind in erster Linie Land- und Wasserstraßenbauten, die durch Zwangsarbeit in gewissen Bezirken ausgeführt werden. Insgesamt gibt es nach Angabe Mclotows nur 60.000 Zwangsarbeiter in ganz Rußland (nach gewissen „privaten" Angaben soll es gegen 2,000.000 Zwangsarbeiter geben). Sie alle seien ausgezeichnet versorgt, und es geschehe ihnen kein Leid. Molotow ist von amtswegen „optimistisch". Es ist nicht recht ersichtlich, aus welchen Gründen die Insassen der Konzentrationslager es besser haben sollen als die übrige russische Bevölkerung. Die Großmeister des Fünsjahr-Planes haben bis zum heutigen Tage es noch nicht erreichen können, daß die Sowjetbürger das Notwendigste an Nahrung, Kleidung und Heizung erhalten. Die größten zahlenmäßigen Erfolge des Fünsjahr-Planes haben sich im Land-innern nicht im geringsten ausgewirkt. Im übrigen brauch man gar nicht Insasse des Konzentrationslagers zu sein, um unter dem schärfsten ' rang zu Arbeitsleistungen zu stehen, zu Arbeitsleistungen unter oft ganz unerträglichen Lebensbedingungen. Das Problem der „Zwangsarbeit" in Rußland 'st: das Problem der russischen Rückstör '.gleit überhaupt. Kein anderes Volk Europas würde sich in einer solchen Weise regieren lassen, wie es das russische schon immer tun mußte. Keine „Zeugenderichte" können die Tatsache aus der Welt schaffen, daß, wie es um den Fünfjahr-Plan auch stehen mag, die Lebensbedingungen in Ruß Land immer noch katastrophal sind, und daß die russische Zwangsarbeit immer noch etwas ganz anderes ist als der Arbeitszwang, unter dem die meisten Bürger der anderen Länder leben. Sofales M a r i b o r, 22. März. Feierliche Eröffnung der fronsöfitchen Ausstellung 1 In Anwesenheit pominenter Gäste, wurde heute im kleinen Union-Saal eine Ausstellung von graphischen Werken französischer Künstler eröffnet. Die Eröffnung der Ausstellung, die unter dem Protektorate des Kreisinspektors Dr. S ch a u b a ch und des Bürgermeisters Dr. I u v a n steht, nahm mit einer längeren Ansprache die Vorsitzende des hiesigen „Cercle Francaise" Frau M a i st e r vor. Nachdem noch der Vertreter des französischen Konsulats in Ljubljana und Bürgermeister Dr. I u v a n das Wort ergriffen hatten, besprach Pros. C o-t i L die zahlreichen ausgestellten Kmn'lwer-le. tauchte. Das Mädchen wurde von den Vorderrädern des Kraftwagens erfaßt und zu Boden geschleudert. Das zufäligerweise vorüberfahrende Rettungsauto brachte das Kind sofort ins Krankenhaus. Der Mariborer Aerzteverein hielt Sonntag abends im Hotel „Drei" seine diesjährige Jahreshauptversammlung ab, die recht gut besucht war und einen sachli- chen Verlauf nahm. Bei den Wahlen wurde der bisherige Ausschuß mit Minister a. D. Herrn Dr. I a n k o v i ö an der Spitze wiedergewählt. Mehrere Erdstöße wurden Samstag abends in Maribor vernommen, die aber nirgends Schaden verursachten. Amtlicherseits liegt seine Bestätigung dieser Meldung vor. Lebenslänglich — wegen gefälschten Führerscheins. Ein radikales, amerikanisches Gesetz — Lebenslängliche Inhaftierung bei einer vierten Verurteilung — Der Fall eines Newyorker Droschkenchauffeurs — Ein schwarzes Opfer der Justiz — Rückfällige kämpfen auf Leben und Tod Den Verletzungen trmtn Der 21jährige Kellner Franz K r a b o-n j a, der beim Brand in Melje lebensgefährlich verunglückt ist, ist heute den schweren Brandwunden erlegen. — Am Samstag ist im Krankenhause auch der 4jährige Schul dienerssohn Otmar P e t e k, der sich bekanntlich vor dret Tagen mit siedendem Kaffee verbrüht hatte, den erlittenen Beriet zungen erlegen. Blutige Namenstagseier Die Besitzerssöhne Josef P e r n a t und Josef '©meiner aus Mihovci bei Cvkov-te am Draufelde ließen es sich nicht nehmen, ihren Namenstag gleich mehrere Tage hindurch zu feiern. Diez beiden Peperl waren schließlich so angezecht, daß bei ihrem Draufelder Temperament eine Prügelei unvermeidlich war. ©meiner war hiebet wirklich gemein, da er seinen guten Freund mit einem eisernen Knüttel derart mißhandelte, daß dieser bewußtlos am Boden liegen blieb. Pernat wurde heute vormittags ins Krankenhaus gebracht, wo man an ihm schwere innerliche Verletzungen feststellte. Sein rabiater Zech geselle befindet sich bereits hinter Schloß und Riegel. Don einem Auto überfahren An der Bahnübersetzung in Studenci ipielte sich gestern nachmittags ein aufregender Vorfall ab. Die 6jährige Eisenbahnerstochter Anna S a v e r n i k wollte gerade die Straße überqueren, als im selben Augenblick ein Kraftwagen an der Ecke auf« Newycrk ist heute nicht unsicherer als Paris, London oder Berlin. Sowohl das Hafenviertel Manhattans, „Hells Kitchen" (Höllenküche), als die gefährlichen Quartiere von Brooklyn werden von der Polizei vollkommen kontrolliert. Daß die Kriminalflut so abgenommen hat, wird von den Behörden auf das radikale Gesetz zurückgeführt, das nach seinem geistigen Vater, dem Senatur Baumes, allgemein als „Baumes-Law" bekannt ist. Dieses Gesetz ist seit fünf Jahren in Kraft und hat folgende drakonische Bestimmungen: Ein bereits vorbestrafter Verbrecher oarf bei der zweiten Verurteilung keine geringere Strafe erhalten, als die gesetzliche Höchststrafe seines ersten Verbrechens beträgt. Um das Gesetz an einem krassen Fall zu 'illustrieren: Jemand ist wegen Diebstahls zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die gesetzliche Strafgrenze schwankt zwischen ein und fünfzehn Jahren Gefängnis. Wird der Betreffende ein zweites Mal verurteilt, io muß, unbeschadet der Schwere des zweiten Deliktes, auf 15 Jahre Gefängnis erkannt werden. Der zweite Absatz des Baumes-Gesetzes besaßt sich dremal Vorbestraften und bestimmt ihre lebenslängliche Inhaftierung bei einer vierten Verurteilung. Begnadigun gen und Straferlässe sind für Personen, die unter diesem Gesetz verurteilt werden, ausgeschlossen. Die Zahl der lebenslänglich Ver urteilten erreicht jetzt bald das zwölfte Hundert. Unter den Bestraften befinden sich viele Gewohnheitsverbrecher, deren dauernde Verwahrung zu fordern, die Gesellschaft weifellos gutes Recht hat. Andererseits sind Fälle darunter, wie sie tragischer nicht ersonnen werden können. Da ist z. B. der Fall eines Newyorker Droschkenchauffeurs. Der Mann hatte sich in seiner Jugend viel in Kneipen herumgeschlagen und drei kurze Freiheitsstrafen wegen Körperverletzung erhalten. Als das Gesetz herauskam, daß Droschkenchauffeure unbestraft sein müssen, beschaffte er sich, um jene Existenz zu retten, einen Führerschein auf falschen Namen. Das ging jahrelang gut, bis er einmal wegen schnellen Fahrens 5 Dollar Geldstrafe zahlen mußte. Auf dem Gericht wurde seine Identität festgestellt und sein Schicksal war besiegelt. Schwerer Betrug: drei Vorstrafen vor zwanzig Jahren — lebenslänglich nach Sing-Sing! Der zweite Fall betrifft einen jungen Neger, der, wenn er angeheitert war, den unbezähmbaren Wunsch empfand, ein Taxi zu stehlen und damit durch die Straßen zu fahren. Irgendwo ließ er schließlich den Wagen mit leerem Benzintank stehen. Dreimal war er deswegen vorbestraft. Das vierte Mal schnappte ihn die Polizei, als er das Auto in den schönsten Kurven durch die nächtliche Stadt steuerte. Das Gericht erkannte auf Diebstahl, und der junge Neger wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Viele andere Fälle sind bekannt geworden, in denen harmlose, bestenfalls leichtsinnige junge Leute Opfer der rasenden Justiz wurden. Richter haben sich unter solchen Voraussetzungen geweigert, das Urteil auf „lebenslänglich" auszusprechen, Geschworene erkannten auf „nicht schuldig", um den Angeklagten zu retten, aber nich's half. Die Richter wurden von den Vorgesetzten Instanzen gezwungen das Urteil zu verkünden, die Geschworenen nach Hause geschickt und ihr Freispruch kassiert. Das Baumes-Gesetz kennt keine Ausnahmen. Der Gesetzgeber wußte, daß jedes Gesetz, das auch nur eine Masche offen läßt, in Amerika wirkungslos ist. Durch diese Masche entschlüpfen im allgemeinen gerade jene, die die harte Strafe wohl verdient hätten, entwe'chen diejenigen,, die Verbindungen haben und einen guten Anwalt bezahlen können. Trotzdem bleibt das Gesetz in seiner Anwendung unbefriedigend. Es ist geradezu erstaunlich, daß in Amerika, wo die individuelle Behandlung der Kriminellen besonders früh entwickelt wurde, der Gesetzgeber sich nicht besser zu helfen wußte, als im unterschiedlosen Schematismus das Racheschwert gleichermaßen über Gerechte und Ungerechte zu schwingen. Ob der Abstieg der kriminellen Kurve wirklich als Folge der „Baumes-Law" angesehen werden darf, läßt sich einstweilen noch nicht entscheiden. Im allgemeinen lehrt die Erfahrung, daß härteste Strafen, wie ja auch die Todesstrafe keine abschreckende Wirkung auf die Verbrecher ausüben. Aber eines läßt sich als Einfluß der „Baumes-Law" bereits jetz feststellen: Einbrecher und Diebe, die drei Vorstufen haben, werden vorsichtiger und drehen nur nach sichere Sachen. Werden sie dabei v. der ; Polizei verfolgt, so wagen sie einen ver-i zweifelten Kampf um ihre Freiheit. Einer : wurde, schon sterbend, verhört, warum er auf die ihn verfolgenden Detektive geschossen habe. Und erklärte einfach: „Hätten sie mich gefaßt, wäre ich für immer eingesperrt worden, für mich gab es nur eines: Entrinnen oder Tod". Daß unter solchen Bedingungen mehr Polizistep als je zuvor im Kampf mit Verbrechern ihr Leben lassen müssen, ist eine der traurigsten Nebenwirkungen des Gesetzes. Gegen die sexuale Aufklärung. Rom, 22. März. Das Organ des Vatikans, der „Osserva-tore Romano", veröffentlicht eine Entscheidung des Heiligen Stuhls, wonach den römisch-katholischen Eltern verboten ist, ihre Kinder über das Sexualleben aufzuklären. Diese Stellungnahme des Vatikans zu dieser wichtigen Frage hat in der Öffentlichkeit Befremden hervorgerufen. Der neue evangelische Bischof. Z a g r e b, 22. März. Tie evangelische Kirchengemeinde schlug in der heutigen Versammlung der bisherigen bischöflichen Administrator Dr. Philipp Popp zum Bischof der evangelischen Kir che in Jugoslawien vor. Zum Vorsitzenden der Kirchengemeinde wurde Ing. Milan Roth gewählt. Vatermord einer Siebzehnjährigen. Prag, den 20. März. In der Ortschaft Hlinko hat ein 17jähriges Mädchen ihren 50jährigen Stiefvater, einen beschäftigungslosen Arbeiter namens Valisch, der die Familie drangsalierte und dauernd bedroht hatte, mit einem Hammer ermordet. Das Mädchen und ihre Mutter, die bei der Tat behilflich war, wurden verhaftet. Erzeugung von künstlichen Schwämmen aus Zellulose. Berlin, 21. März. Die I. G. Farben« Industrie hat die Erzeugung eines künstlichen Schwammes aus Zellulose aufgenommen. welcher ähnlich wie Kunstseide erzeugt wird. Schissskatastrophe an der chinesischen Küste. S ch a n g h a i, 21. März. Der Dampfer i „Chang Kiang" ist in der Nähe der chinesi-i sehen Küste während eines Sturmes gesunken. 18 Mann der Besatzung sowie 32 Pas-' sagiere haben den Tod in den Wogen gefunden, die übrigen Schiffbrüchigen konnten von einem zur Hilfe herbeigeeilten französischen Kanonenboot gerettet werden. Der einzige Naketenflugptatz der Welt Das Ziel: Berlin - New-Aork in 24 Minuten Von Voller F. Erich. Im allgemeinen findet man in Berlin nicht mehr und nicht viel anderes als in den anderen Metropolen der Welt. Berlin ist eine sehr einförmige Stadt und wirkt gerade auf den Fremden leicht etwas eintönig. Trotz dem hat Berlin etwas, eine Anlage, die in der ganzen Welt nicht ihresgleichen hat. Das ist der Raketenflugplatz auf der Jungfern Heide. Der Platz ist von der preußischen Fi nanzverwaltung der „Versuchsanstalt für Raketenraumschiffahrt" bis auf weiteres kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Freilich wird der Besucher, der diese verborgene Sensation zu besichtigen wünscht, zuerst etwas enttäuscht sein. Nämlich deshalb, weil es eigentlich nichts zu sehen gibt. Keine Rakete saust zischend gegen Himmel, ihrem unbekannten Ziel zu, kein Fahrkartenschalter mit den Tarifen erster, zweiter und dritter Klasse für die Fahrt zum Monde ist zu sehen. Etwas enttäuscht wendet man seine Schritte einem kleinen Schuppen zu. Hier ist die Werkstätte und das Versuchslaboratorium. Hier arbeiten sechs Gehirne unablässig an der Konstruktion einer Versuchsrakete, die Anfang April abgeschossen werden soll. Die Bezeichnung „sechs menschliche Gehirne" ist etwas ungerecht, denn diese sechs menschlichen Gehirne werden recht nachdrücklich durch die dazu gehörigen sechs Händepaare unterstützt. Die fünf Techniker, die unter Leitung des Diplomingenieurs Nebel hier an der neuen Versuchsrakete arbeiten, haben ihr ganzes Können und Wissen in dgn Dienst der Sache gestellt Hier wird alles selbst gemacht. Hier steh1 man vom Konstruktionstisch auf und an die Drehbank oder an die Freßmaschin^ Hier ist man Erfinder und Pionier im wähl sten Sinne des Wortes. Die neue Versuchsrakete ist beinahe st1' tig. Sie wird zwei Meter lang sein und ein' einhalb Liter Betriebsstoff fassen. Man h6* bei der Konstruktion dieser Rakete alle Es' fahrungen und Beobachtungen verwertet, bei vorangegangenen, bekanntlich meist ver' unglückten Versuchen gesammelt werden koNss ten. Die neue Rakete wird als Antriebsstost ein Gemisch von Sauersttoff und Benzin eV halten. Der Verbrennungsraum wird aU' ßen liegen. Draußen auf dem freien Feld hat mckn e1' nen gedeckten Beobachtungsstand erricht^ Von dort aus leitet und beobachtet man Versuchsexplosionen mit dem neuen Gewiss Die Hauptsache bei der neuen Rakete ist el fehlerloses kontinuierliches Zünden. Die 0 derthalb Sieter Betriebsstoff werden für nen Senkrechtflug bis zu dreitausend 9#ete ausreichen. Die Versuchsrakete wird eine ganze J* 5 ge Meß- und Beobachtungsinstrumente sich führen. Selbstverständlich ist die ~r-j fitrfiSrrtfpfp htP ftltP prYrmftrtf 9Ttlfflttti ^ .. suchsrakete, die, wie erwähnt, Anfang - ■ y abgeschossen werden soll, nur eine Etapp^ neuen, größer angelegten Versuchen, de vorläufiges Ziel die Postraketc sein soll-, ne solche Postrakete wird den Weg von l-j.tUjj, den 23. 2/l.arz li*3i. ftn nach Newyork in 24 Minuten zurückle-3en. Wien wird sich schon in iy3 Minuten erreichen. Den Laien überläuft ein gelindes Gruseln, Denn er an die furchtbare Möglichkeit denkt, daß ihm eine solche Postrakete unversehens auf den Kopf fallen könnte. Heber eine solche Möglichkeit haben die Raketenfachleute uur ein leises Lächeln übrig. Das Ziel, auf das die Rakete fallen muß, kann natürlich nicht auf den Millimeter genau berechnet werden, denn atmosphärische Störungen u. starke Gegenwinde können ihre Bahn etwas beeinflussen. Was man aber berechnen kann, mit fast hundert prozentiger Gewißheit, ist der Quadratkilometer, auf dem sie landen wird. Je größer die Rakete, desto größer wuß man auch die Landungsfläche anneh-wen. Der Versuchsrakete im April soll möglichst bald eine wirkliche Raumrakete folgen, deren Länge auf 15 Meter festgesetzt ist. Diese Rakete, deren Erfolg oder Mißerfolg von entscheidender Bedeutung für das ganze Raketenproblem sein wird, wird unter anderem einen Kurzwellensender mit sich führen, der in regelmäßigen Abständen Wegzeichen gibt. Ebenso wird diese Rakete mit einem Fallschirm ausgerüstet werden, der sich bei ihrem Niedergehen automatisch entfaltet u. ihre Zertrümmerung verhindern soll. Hinter der Versuchsanstalt steht der Verein für Raumfahrt. Ihm obliegt auch die eigentliche Finanzierung der Versuche. Die deutsche Industrie hat ihr reges Interesse an diesen Versuchen dadurch bewiesen, daß sie die meisten benötigten Maschinen und Ma terialien kostenlos zur Verfügung stellte. Größere Mittel in Höhe von fünfzig bis hun derttausend Mark sollen durch eine öffentliche Sammlung aufgebracht werden. Diese Sammlung ist unter dem Titel: „Raketen-stugspende" dem Reichsministerium für Wohlfahrt zur Genehmigung vorgelegt worden. Angesichts der großen Bedeutung dieser Versuche und des Interesses, das ihnen aus der Öffentlichkeit und Fachkreisen entgegengebracht wird, ist an der Bewilligung laum zu zweifeln. Das Gutachten der Che-misch-Technischen-Reichsanstalt lautet günstig. Nach den letzten deprimierenden Mißerfolgen war es um die Raketenflugforschung Mfmlich still geworden. Aber die eigentlichen Pioniere dieses phantastischen Fortbewegungsmittels lassen sich durch Mißerfolge sticht abschrecken. Auch der tragische Tod Max Valiers ist in diesem Zusammenhang der ganzen Raumschiffahrt in die Schuhe geschoben und zu ihren Ungunsten ausgelegt worden. Ganz zu Unrecht. Das Schicksal Max Valiers kann jedem blühen, der sich mit einer brennenden Zigarre einer gefüllten Sauerstofflasche nähert. Auch wenn die Raketenraumschiffahrt, was Gott verhüten möge, noch mehr Opfer fordern sollte, wäre dies durchaus kein Argument gegen sie. Naviga-de necesse est, vivere non est necesse. Sport vom IIMMM Jugoslawiens Radfahrer in Maribor Imposanter Verlauf der Jahreshauptversammlung des Jugoslawischen Radfahrerverbandes — Namhafte Beteiligung aus dem ganzen Staate Die Aristokratie de. neuen Welt h Die Amerikaner nehmen sich vor, in kei-Beziehung und auf keinem Gebiete hin* t dem alten Europa zuvückzubleiben. Ame-. .a hat seine eigene Aristokratie und sogar .Gen Gotha-Almanach. Dieser Almauach, ein Verzeichnis der aristokratischen Ge« ^ Achter Amerikas enthält, ist auf densel-u Grundlagen aufgebaut, wie die entspre-f(^ en europäischen Almanache. Wir er* tif . Curaus, daß die ungeschriebenen ame Qnifchen Gesetze noch viel strenger sind , 5 die europäischen. Die amerikanische Ari-ratw besitzt zwar keine erblichen Titel, könne aber im Laufe der Entwicklung ^ue Reihe von Privilegien erlangen, die ihr fitfT außerordentlich exklusive Stellung fonwl!' den ersten Seiten des ameri-sichen „Gotha-Almanachs" sind die Na-stnm'v011 400 der ältesten amerikanischen D ’-’en verzeichnet. Charakteristisch ist die Fam°p daß es keineswegs die reichsten 4qo !r’en Amerikas sind, die unter diesen A am^ figurieren. Wer kennt z. B- den vick,/" "^tuywesam", ein Geschlecht, das "ber i)Cn ^eldgewaltigen Amerikas zählt, 16 ersten Gouverneure des Staates k°Nn fkellte. Die Finanzkönige Amerika9 obere” mat d'en Anspruch erheben, zu den gehöre, .000, der Vereinigten Staaten zu Das sportliche Leben unserer Draustadt stand heute ganz im Mittelpunkt der großen Tagung der höchsten radsportlichen Instanz im Staate, des Jugoslawischen Radfahrerverbandes. Schon am Samstag hatten sich in Maribor zahlreiche Vertreter aus allen Landteilen unseres Staates eingefunden, denen der hiesige Unterausschuß im Hotel Halbwidl einen herzlichen Begrüßungsabend veranstaltete. Den Willkommengruß entbot den Gästen der Vizeobmann Herr Michael L e s n i k, worauf sich die Delegierten Strzakovsky und G o r s a n c für den herzlichen Empfang aufs innigste bedankten. Zum Schluß ergriff noch der Obmann des Radfahrerklubs „Edelweiß 1900" Herr Andreas Halbwidl das Wort, wobei er insbesondere die freundschaftlichen Bande, die unsere Vereine mit dem Verband verknüpfen, hervorhob. Der Abend, für dessen animierten Verlauf auch die humoristischen Einlagen unseres Altmeisters Herrn Toni O s I a g viel beitrugen, verlief bis spät in die Nacht im Zeichen eines kameradschaftlichen Zusammenseins. Auch die heutige Hauptversammlung verlief im Zeichen solidarischer Zusammenarbeit aller angegliederten Vereine. In Abwesenheit des Obmannes Herrn K a r d o 8 führte den Vorsitz der Obmann des Ljublja-naer Unterausschusses Herr Jak. G o r -j a n c. Nach dex formellen Eröffnung wurde einstimmig beschlossen an S. M. den König ein Huldigungstelegramm und an den Kriegsminister General Ha d L i L, an den Präsidenten des Olympischen Komitees General § t e f a n o v i L und an den Präses des Verbandes der Jugosl. Sportver-bande Dr. H a d z i Begrüßungsdepeschen zu entsenden. Redner erinnerte sich auch des verstorbenen Radfahrpioniers Herrn Mo* Maribor, 22. März, ritz D a d i e u, deren Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde. Ueber die mannigfaltigen Ereignisse im abgelaufenen Jahre berichtete Herr Nikola W o 8 k o v i 6, der auch im vergangenen Jahre als Sekretär und Kassier mit größtem Erfolg tätig war. Der Verband, der im Jahre 1920 gegründet wurde, zählt zurzeit 39 ordentliche und 14 außerordentliche Mitglieder. Von den einzelnen Vereinen wurden in der vergangenen Saison insgesamt 128 Rennen veranstaltet und zwar 121 Stra ßen- und 7 Rennen auf künstlichen Bahnen. An den Veranstaltungen beteiligten sich ins gesamt 1507 Wettbewerber, also durchschallt lich 12 Mann bei jedem Rennen. Die Länge aller Rennen betrug 6122 Kilometer oder durchschnittlich 47.828 Kilometer jedes Rennen. Die Staatsmeisterschaft wurde im Vorjahre am 14. September auf der Strecke Kr8ka vas—Skopice—Trnovo—Pristava— Naklo—Brod—Cerklje—Krska vas, über 172 Kilometer für Senioren und über 73 Kilometer für Junioren durchgeführt. Bon den 180 Konkurrenten gingen G r g a c (So-kol, Zagreb) in 6:32.02 und G r e g o-r a t t i (Sokol, Zagreb) in 2:39.42.5 als Sieger hervor. Fm Laufe der Jahre wurden sechs Unterschüsse und zwar in Ljubljana, Bjelovar, Celje, Maribor, Zagreb und in Oberkrain gegründet. Die Finanzlage des Vereines war weniger erfreulich. Die Einnahmen betrugen 4.922 und die Auslagen 15.350 Dinar. Nach kurzer Pause wurde zur.Wahl der neuen Verwaltung geschritten. Unter frenetischem Beifall wurde einstimmig der langjährige und überaus verdienstvolle Pionier im Radfahrwesen Herr Oberstleutnant I a k l i ö zum Obmann gewählt. Mit den Agenden des Schriftführers und Kassiers wurde wieder Herr B o 8 k o v i c betraut, während zum technischen Referenten Herr I u r e e c und zum Verbandsdelegierten Herr Strzakovsky gewählt wurden. Jü weiteren Verlauf der Versammlung entwickelte sich eine recht bewegte Debatte über den Austragungsort und Organisation der diesjährigen Staatsmeisterschaft. Man einigte sich schließlich dahin, daß darüber eine Konferenz der Vertreter der einzelnen Unterausschüsse beraten wird. Eine Abänderung der Bezeichnung des Verbandes wurde aus praktischen. Gründen abgelehnt. Der Verband wird im heurigen Jahr in erster Linie den Rennfahrern und dem Nachwuchs eine systematische Ausbildung zuteil werden lassen, um auf diese Weise ein« konkurrenzfähige Rennfahrergarde zu schaffen. Erst nach 13 Uhr schloß Obmann Oberst leutnant I a k l i ö wohlgelungene Versammlung mit der Aufforderung, Worte in die Tat umzusetzen. Tschechoslowakei-Llngarn 3:3 Prag, 22. März. Der 9. Fußballänderkampf zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei endete 3:3 (2:2) unentschieden. Gtaatsmeiftei' „Eoncoidm" geschlagen Z a g r e b, 22. März. Staatsmeister „iConcordia" erlitt heute im Meisterschaftsspiel gegen „Gradjanski" eine überraschende 1:5 (0:4)-Niederlage. Auswärtige Fußballspiele Ljubljaya: .Primorje—Jadran 3:3. Zagreb: Hast—Viktoria 1:1, Eisenbahner —Grafite 3:1, Sokol—Sparta 3:0. Beograd: Jugoslavija—Grafiöar 5:0. BSK.—Obilie 2:1. Sarajevo: Slavija—Eisenbahner 5:0. OM: Hajduk—Makabi 5:1. Preßburg: FTC—Bratislava 3:1. Wien: Admira—FAC. 4:2, Vienna—Rapid 2:0!, Nicholson—Austria 2:1. Berlin: Tennis-Borussia—Polizeimann schaft 4:1. Leipzig: Leipzig—Dresden 2:1. umso schwieriger zu überbrücken ist, als leine Adelsbezeichnungen in Amerika existieren und unter keinen Umständen auf normalem Wege erworben werden können. Die einzige Möglichkeit besteht in der Ehe einer amerikanischen Milliardärstochter mit ir-gendenem europäischen Aristokraten. Vor solchen Ehepaaren öffnen sich die Türen der 400 amerikanischen Aristokratenfamilien. Aber nur für die junge Dame und ihren Gemahl, denn die amerikanischen Verwandten der geadelten Millionärin werden in den Kreis der 200 trotzdem nicht zugelassen. Jeder amerikanische Staat besitzt gleichfalls eine eigene mehr oder minder alte Aristokratie. Die von Boston nennt sich die Aristokratie des Geistes, da sie ihren Ursprung auf die englischen Geistlichen und Religion» lehrer zurückführt, die im 16. und 17. Jahrhundert aus England nach Amerika ausge-wandert waren. Sehr jung ist die aristokratische Kaste Chicagos, da diese Millionenstadt erst vor etwa 80 Jahren entstand. Die ersten Chicago« Familien, die Palmers, Mitchells und Armours werden deswegen von den alten Geschlechtern Bostons und Newporks von oben herab angesehen. Montag, 23. März. fU' m- b'e Liste der 400 gehören sie Hier stehen nur die Nach-ften JX ber erften hervorragenden Koloni-WafpA., Grundstein des amerikanischen tOo linx ')!,Ue'' ßeIegt haben Zwischen den ben 10.000 klafft ein Abgrund, der Russischs Flottenstärke im Schwarze.; Meer. K o n st a n t i n o p e l, 21 März. Die Heerestemmiffion vom Schwarzen Meer stellt in ihrem Jahresbericht u. a. fest, daß die russische Flotte die stärkste im Schwarzen Meere ist. Sie umfaßt 54 Einheiten, darunter 21 Wasserflugzeuge. Im zweiten Teile des Berichtes wird gegen die allzu hohe Sanitätsabgabe protestiert, mit der die türkische Regierung die Schiffe belegt. Die Aufhebung dieser Taxe, die den internationalen Abmachungen zuwiderläuft, wird energisch gefordert. SitUjona, 1,2.15 und 13 Uhr: Reproduzierte Musik. — 17.30: Nachmittagskonzert. — 18.30: Italienisch. — 19: Polnisch. — 20: Opernduette. — 21: Abendkonzert. — 22:. Nachrichten. — Beograd, 20: Vokal* konzert — 22.20: Abendmusik. — Wien, 20: Ziehrers Operette „Landstreicher". — 22.30: Operettenabend. — Graz, 19.30: Orchesterkonzert. — Mähr. Ostrau, 20: Jazz. — Bratislava, 19.30: Lehars Operette „Graf von Luxemburg". — Brünn, 21: Mährische Komponisten. — London, 21.35: Orchesterkonzert. _ 23.30: Tanzmusik. — Mühlacker, 19.35: Konzert. — 22.20: Tanzmusik. — Toulouse, 20.45: Abendkonzert. — 24.30: Nachtmusik. — Bukarest, 20.45: Liederabend. — 21.15: Kammermusik. — Rom, 20.40: Leichte Musik. - Mailand, ■19.30: Abendkonzert. — 23.55: Nachtmusik. — Budapest, 17.30: Philharmoniekonzert. — 22: Zigeunermusik. — Warschau, 21: Falls Operette „Madame Pompadour". Philatelie Neuerscheinungen Spanien. In unserer vorigen Ausgabe berichteten wir über eine neue Marke zu 5 C., die nach Boreks Liste ein Trinkgeld für den Briefträger sein soll. Hierzu schreibt uns ein Leser aus Madrid: „Ganz so ist es denn doch nicht. Der Briefträger oder, besser gesagt, der Verteiler der Postsachen, ist bisher in Spanien nicht angestellter Postträger gewesen, sondern für Uebergabe der Briefe wurde eine Gebühr von 5 C. erhoben. Die ein- gehenden Beträge wurden dazu verwandt, den Briefausträgern ihr Gehalt zu bezahlen. Diese Gebühr ist nun seit dem 1. Januar d, I. in der Weise geändert worden, daß nicht mehr der Empfänger bei Uebergabe 5. C. zu zahlen hat, sondern die 5 C. -werden beim Versand durch die Frankierung ausgeglichen." Portugal. Die Portosreiheitsmarke der Geographischen Gesellschaft hat ihre Färb, in blau und rot geändert. Neuheilen-Vorschau Frankreich ersetzt die 2 Fr. Serien dem, nächst dürft eine Marke mit dem Pariser Triumphbogen. — Auch Luxemburg plant Luftpostmarken. — Großbritannien scheint endlich aus der starren Reserve herauszutreten und von seinem Prinzip abzugehen, nur absolut postalisch notwendige Marken zu produzieren. Die Art und Weise, in der das geschehen soll,, ist wieder bezeichnend für das Land. Die Post will sich in den Di«rst der Wirtschaftspropaganda stellen, und zwar soll das durch eine Serie von Marken geschehen, die für die hauptsächlichsten Industrie-Erzeugnisse des Landes werben soll. Was ds und dort schon im Kleinen versucht wurde, wird England im großen Stil mit dem Apparat seines die ganze Welt umspannenden Postbetriebes in Szene setzen. Das Problem. Fritzchen: „Mami, wenn 'ne Schlange mit dem Schwanz wackeln will, — wo fängt sie dann an?" Ein Gemüt. „Als ich das Bewusstsein wiedererlangl hatte, sah ich zu meinem Entsetzen, daß ich in Blut schwamm." „Was? Ich denke, du kannst gar nicht schwimmen." Wskl kt Me Bomait von Klbert-Emrle Sorel Autorisierte Uebersetzung von Dora Münch. 13. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Sehr schön", urteilte er, „wirklich sehr schön! Es fehlt nur wenig zur Vollendung; der Hintergrund, den Sie finden werden, dann diese Hand, die noch ein wenig steif ist — aber das Gesicht ist gut getroffen, besonders die Augen sind ausgezeichnet, und dieser Mund ist heftig und sinnlich. Wenn ich es wagen würde, möchte ich Ihnen sagen, was ich mir im Inneren denke . , „Sagen Sie es doch . . ." „.Werden Sie mir wirklich nicht böse sein?" „Ist es denn so arg?" „Vielleicht . . . aber ich bin nicht raffiniert und unter Freunden schuldet man einander doch Aufrichtigkeit. Sie haben da ganz einfach ein Meisterwerk vollbracht. Ich habe Ihnen Ihre Kälte, Ihre Objektivität, die zu große Sorgfalt, die Sie der Ausführung zuwenden, vorgeworfen. In diesem Bilde liegt alles drin: das ist groß hingeworfen, das ist studiert . . . und dann, und dann, das ist empfunden. Sehen Sie, vor den berühmten Kritikern, die einen Unterschied machen zwischen dem, was sie „Plastik" nennen, und dem, was sie mit „Inspiration" bezeichnen, vor diesen Menschen wird mir übel; sie verstehen nichts. Diese Unterscheidungen dienen nur dazu, ihre Ignoranz zu verbergen und die Leichtgläubigen zu verblüffen, ihre Leser, die ja schließlich nichts anderes von ihnen verlangen als fertige Phrasen, die geeignet sind, von Salon zu Salon getragen zu werden, das heißt von Boudoir zu Boudoir. Eine Rasse von Snobs, nichts anderes! Ms ob ein wirklicher Künstler imstande wäre, was er erfaßt und was er vollbringt, zu trennen. Das Gefühl allein schafft das Meisterwerk, das tiefe Gefühl, das das Studium klärt und das die Finger sowohl wie auch den Pinsel führt . . . Das Handwerk läßt sich erlernen; man kann seine Palette nur bereichern, wenn man zu sehen und zu beobachten versteht; das Neue kommt, wenn das Herz geschlagen, wenn es gelitten hat, was weiß man? Wenn Tränen auf die Augen ein Prisma gedrückt haben, das das Sicht zersetzt. Ich schwöre Ihnen, daß Sie, als Sie dieses Porträt gemalt haben, ein tiefes Gefühl für . . . für Herrn von Valfleur gehabt haben. Ja, Sie sind erregt gewesen, mehr als Sie glauben, ohne Zweifel. Ja, Fräulein Odette, diese Begeisterung ist mehr wert als alle Studien der Schöpfung, und wenn Sie dabei gelitten haben, so bedauern Sie es nicht. Sakerlott, «ein! Der Schmerz ist ausgezeichnet!" Und um sich davon noch besser zu überzeugen, rief er launig aus: „Es lebe der Schmerz!" Der anbrechende Abend verwischte die Umrisse der Gegenstände. Auf den Diwan hingestreckt, den Arm auf ein Kissen gestützt, die schlanke Gestalt lässig hingeworfen, hatte Odette ihr Gesicht in ihrer feinen Hand ver borgen, die zur Hälfte in ihrem Haar verschwand. Ihre legere Haltung blieb elegant, ein wenig katzenartig, und die Schatten ließen ihre Silhouette durch ihre Anmut ver führerisch und durch ihre Schönheit herausfordernd erscheinen. Odette hörte zu. Diese traurige Stimme, in der ein melancholischer Unterton zitterte, wie umschmeichelte, wie erfüllte sie sie . . . Ja. der Schmerz hatte ihr Werk inspiriert, und was der Maler in seiner Ateliersprache ausdvückte, gab das wieder, was sie empfunden hatte. Sie glaubte allein zu sein, irgend ein Unwirklicher erklärte ihr ihre Seele. Da sie schwieg, fragte sie Francis: „Habe ich Sie betrübt?" Sie schlug die Augen auf; er konnte sehen, daß sie durch Traurigkeit verschleiert und noch von Tränen feucht waren. „Nein, Sie haben mir keinen Kummer ver ursacht; ich hatte meine Gedanken . . . die Gedanken, Sie wissen schon .. ." Francis wandte sich ab, um sich in das Studium des Bildes zu vertiefen. Auf einer Uhr in der Nähe schlug es vier. „Man sieht nicht mehr, ich werde anzünden", sagte Odette, „möchten Sie so freundlich sein und die Vorhänge zuziehen." Der Reflektor überflutete das Bild wil Licht. Jetzt erschien Olivier voll Leben und in der ganzen Vollendung des Werkes. „Es ist noch besser, als ich dachte!", rief Francis aus. Als er dann Odette ansah, um sie zu beglückwünschen, hielt er plötzlich inne „Oh, Verzeihung", sagte er. „Sie haben Kummer gehabt, wie ich sehe. Was habe ich denn gesagt, welchen Schmerz habe ich erneuert?" Sie seufzte. „Es war mir manches Mal bitter zumute. Jedermann muß solche Augen blicke durchmachen." Francis hob die Arme, dann ließ er sie wieder sinken. Sie blieben schlenkernd, als ob sie ihm helfen wollten, jenen Trost zu ent decken, den er gern gfunden hätte. Schließlich stammelte er: „Verzeihen Sie mir ... ich bin sehr ungeschickt . . . Wenn ich geahnt hätte . . . Nun, hören Sie, ich kann mich nicht gut ausdrücken . . . Aber wenn ich eines Tages — man kann die Zukunft nicht voraussehen — aber wenn Sie eines Tages einen Freund brauchen, einen verläßlichen Freund, denken Sie an mich. Sie brauchen mir nur ein Zeichen zu geben, ein ganz kleines Zeichen, und ich werde herbeieilen, ich werde mich bemühen, Sie zu verstehen . . . wenn ich mir viel Mühe geben werde, wird es mir, hoffe ich, gelingen . . . Sie müssen glücklich sein, Sie müssen, Sie werden es sein." „Ich bin jetzt glücklich." Er blickte zuerst auf das Bild und dann auf Odette. Francis war linkisch, verlegen, in seinem Lächeln vereinten sich Unruhe mit Hellsichtigkeit; dann sagte er: „Ich ahnte es; um so besser!" „Bewahren Sie, um des Himmels willen, mein Geheimnis!" flehte Odette, „ich beschwöre Sie." ..Ich bin doch Ihr Freund!" Odette ergriff seine Hand. Sie konnte sich jemand anvertrauen, der ihr Teilnahme bewies Ihre Verantwortlichkeit bedrückte sie; eine Existenz wiederaufzurichten, ein verödetes Heim wiederzubeleben, Kinder heimisch zu machen; sie bekannte all ihre Angst, und ohne daß sie sich dessen bewußt wurde, verriet sie ihre Vergangenheit, sie ließ sie durch einen Spalt durchsickern; die Worte kamen ihr über die Lippen, strömten über, und ihr Herz klopfte stark. Francis erriet. Ein anderer weniger aufmerksamer Zuhörer hätte von dieser Seele nicht mehr verstanden als das, was sie offenbarte; er verstand sie, weil er, ohne es zu zeigen, ohne es sich selbst zu gestehen, Odette liebte und seit langem schon liebte, seit er sie kennengelernt hatte, als sie noch ein kleines Mädchen und im Atelier ihres Vaters über seinen Bart in ein Gelächter ausgebrochen war, in ein kleines, spitzbübisches Lachen. Und dann hatte er sie vor drei Jahren, an einem Nachmittag, ohne daß sie es ahnte, in das Haus in Auteuil eintreten sehen und nach einigen Tagen wieder dorthin zurückkehren. Und dann hatte er sie eines Abends in Olivier eingehängt gefunden. Wenn er gezögert hatte, sich über die Wahrheit Rechenschaft abzulegen, so lag er daran, daß er sie nicht zugeben wollte. Bohrende Eifersucht hatte seine Seele zerrissen, aber er hatte nicht aufgehört, Odette zu lieben, und als man ihm vorgeschlagen hatte, sie zu heiraen, als er sie sich gegenüber gesehen hatte, so verwandelt, so gekränkt durch ihre Leiden, war dieselbe hartnäckige Liebe wiedererwacht und der Stolz hatte ihn verlassen,- um in seinem Herzen einem großen Mitleid Raum zu geben, einem milden Schmerz, einer mitleidigen Zärtlichkeit. „Armes Kind, armes Kind", wiederholte er, „Sie verdienen, glücklich zu werden... Ich flehe Sie an, ich beschwöre Sie, wenn Sie jemals über mich verfügen können, zögern Sie nicht . . . Mein Leben gilt mir nur wenig, aber ich versichere Ihnen, daß ich es Ihnen gern darbringe . . Es ist alles, was ich habe." Es läutete von neuem; Philipp trat ein. Dieser junge Mann, in tiefer Trauer, ehrerbietig und fast ein wenig hochmütig, bildete einen packenden Gegensatz zum Bilde seines Vaters, das voll Scharm und verführerisch war. „Ich freue mich, Sie zu empfangen"', sagte Odette und drückte ihm die Hand. „Gestatten Sie, daß ich Ihnen meinen Freund und Kollegen vorstelle, Herrn Fran cis Lauret." Die Gegenwart dieses Unbekannten — mit der er nicht gerechnet hatte — verwirrte Philipp. Er war gekommen, aufgeregter, als er erwartet hatte, eingeschüchert durch den Schritt, den Herr von Valfleur von ihm verlangt hatte, geängstigt auch, sich ihr gegenüber zu sehen, die die Frau seines Vaters werden sollte, und als er in das Atelier eintrat, erblickte er eine blonde Erscheinung, ein anmutiges und schönes Geschöpf, das ihn wie irgendeinen anderen Besucher empfing, ohne Geziertheit, wie irgendeinen neugierigen Kunstliebhaber, der ihr Werk studieren wollte. Hatte sie den Maler eingeladen? War er durch einen Zufall hier? Philipp hatte Sätze einer ehrerbietigen und unpersönlichen Banalität vorbereitet; er hatte sich vorgenommen, sich als ergebenen Sohn zu zeigen, als galanten Mann, der ein wenig Distanz hält, die vcn allem Anfang an zwischen seiner zukünftigen Stiefmutter und ihm selbst die Grenzen ziehen würde, die er nicht überschreiten wollte. Und siehe da! Odette, die sich sehr gut beherrschte, lächelte, und brachte ihm sofort gemeinsame Erinnrungen ins Gedächtnis; sie waren einander mehrere Male auf der Straße begegnet, und seit langer Zeit hatte sie gewünscht, ihn wiederzusehen. Die Verhältnisse hatten sie voneinander entfernt, doch sie wünschte, daß in Zukunft Freundschaft zwischen ihnen bestehen solle, Freundschaft, verbunden mit Sympathie, die sie im Entstehen fühlte . . . Und um Philipps Herz ganz zu gewinnen, sagte sie vor Francis: „Die Ähnlichkeit zwischen Herrn von Valfleur und seinem Sohne ist wirklich ergreifend, finden Sie ncht, Lauret? Dieselbe Gestalt, derselbe Blick . . . Das Auge ist das gleiche . . . Herr von Valfleur muß in Ihrem Alter genau so ausgesehen haben wie Sie . . . Man möchte glauben, zwei Zwillingsbrüder . . ." „Auf Ihrem Bilde", stimmte Francis zu, „tritt diese Tatsache noch auffallender hervor. Sehen Sie sich doch dieses Bild an, mein Herr, dem Sie, seitdem Sie in das Atelier eingetreten sind, ohne es zu wissen, den Rücken kehren. Sie werden selbst urteilen können." Philipp erhob sich und ging zu dem Platze, den ihm der Maler zeigte; Odette, die hinter ihm stand, beobachtete jede Miene keines Gesichtes. Dieser Eindruck würde für ihr Werk und auch für ihre zukünftigen gegenseitigen Beziehungen ausschlaggebend sein Die junge Frau hatte stürmisches Herz klopfen. Durch Wochen, seitdem sie an diesem Porträt arbeitete, hatte sie mit seine« Modell vertraut zusammengelebt, hatte si« mit seiner Seele Austausch gepflogen . . • Hatte sie diesen Mann wirklich erfaßt und würde es sein Sohn erkennen? Oder hatte sie hier nur den Ausdruck ihrer Liebe fest-gehalten? Odette lauschte ängstlich auf Philipps Urteil. Lange Zeit sprach er kein Wort. Das war wohl sein Vater, ja, er war es wohl. Aber verändert, mit einem Ausdruck, den er bei ihm früher nie beobachet hatte. Herr von Valfleur erschien jünger, wenn auch nicht im Gesicht, so doch durch die Klarheit seines trämerischen Blickes, durch die Entspannung seiner ganzen Persönlichkeit, er erschloß sich hier, er offenbarte sich, wie er in Wirklichkeit war; er war nicht mehr der wachsame Beschützer seiner Kinder, er war ein Mann, den glühende Lebenslust erfüllte. Die Künstlerin hatte seine geheimen Gedanken aus den Tiefen seines Wesens ge* schöpft. „Ihr Werk, gnädiges Fräulein", sagte er, „ist wunderbar, wirklich wunderbar!" Lobeserhebungen folgten nicht, dit Schmeichelei brach ab. (Fortsetzung folgt.) JCCeiaec A ■HAMMMMMMMy UeaMMHäen «in Feld, drei schöne Bauplätze 8 Din m», zu verkaufen. 80 Minuten von Maribor. Adr. Cerm. 340i Zu verkaufen Schlafzimmer, hartes Holz, billig zu verkaufen. Franz Am-broLiö, Maribor, Grajska ul, 3. 8326 Zu vermieten ijrtvv Miwivwfc«v*WVW', vierzimmer-Wohnung ab l. Up eil zu vermieten. Adr. Verw. 3411 Schöne, kompl. eingericht. Zwei atomiOThttUttfl mit Küche, im ?*►». 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