für Vaterlmld) Runst, WlßenjHaft und geselliges Leben. Die Nömerstraße durch den Wirnbanmerwald. *) Von M. Mcruig. M ' - . «^ie Ziömer, welche bei Anlegung von ^traszen vorzüglich die militärische Wichtigkeit vor ?lugen harten, kamen, sobald sie Herrn von Noricum und Pannonien geworden waren, zur Einsichr, das; durch die Anlegung einer Scraße durch den Birnbaumerwald, den man zu den jütischen Alpen zahlte, die Verbindung mit den eroberten Provinzen auf dein kürzesten Wege zu Stande gebracht werden konnte. Von ^lzmlvjil aus, welches mir Rom durch die Straße über s.'micsü'lüa in Verbindung stand, wurde daher bereits unter Kaiser August über den Fluß I<'l>i«it!ll3 (der kein an-derer, als der wirklich kalte, kleine Fluß Hobel ist, welcher zwischen Haidenschafr und Sturja die Gränze des Küstenlandes bildet) übel' I^nn^nli^n mi»i!«i'l> (Loirsch) lind ^Liooün (3ai. bach) eine Straße nach (^«lejli (Cilli) angelegt. Diese Straße wurde nun eine der wichtigsten im ausgedehnten römischen Reiche, denn sie verband den Orient mit dem Occidenc. Auf ihr zog der riesige Mari minus Thrar im Jahre 238 gegen .^!il!<;.ja, vor welcher Stadt er von seinen eigenen Soldaren ermorder fiel. Auf diesem Wege eilte im Jahre 383 Marimuö gegen Theodosius, lind wurde, nachdem er /^moon vergeblich belagert hatte, bei ^i^c-ia (Sißek)von dem Letzteren geschlagen, auf der nämlichen Straße ^ls ^mlesn zurück verfolgt und in dieser Stadt von den Solda-ll'n geiödter. — Am merkwürdigsten aber wurde die Straße durch ^'n Birnbaumerwald im Jahre 394. In diesem Jahre em-porren sich E u g e nius und A rbogast gegen Theodo si u s und besetzten die julischen ?llpen, welche die Vormauer Ita-licnö bildeten. Allein Theodosius kam alsogleich aus dem Orient herbei, bezwang die Vorposten des Feindes und drang >-llrch den Birnbaumerwald. Auf der westlichen Seite des Ge-buZszuges angelangt, fand er die ganze Ebene von der Reiterei und dem Fußvolke des Feindes bedeckt. Am Flusse !<>i-H'illi!« kam es zlir Schlacht, welche mit der gänzlichen Niederlage des Eugeniuü endete. ') Wir fühlen u„s für die (Zinsendung dieses treffliche,, Aufsatzes dem Herrn Autor besonders verpflichtet und bitten, uns noch öfter mit derlfi Artikeln zu erfreuen. Die Redaction Der Gothenkönig Allarich drang im Jahre 400 gleichfalls auf diesem Wege nach Italien vor. Auch Attila durch-zog mit seinen Hunnen diese Gegenden im Jahre 45! und Alboin mir den Longobarden im Jahre 568. Allein durch diese Kriegszüge verschwand alle Culrur in den verheerten Gegenden lind die schonen Straßen der Römer geriethen in Verfall. Die Straße durch den Birnbanmerwald hatte mir den übrigen ein gleiches Loos. Ihres schlechten Zustandes wegen zog man es unter Kaiser Carl dein Vl. vor, den Birnbaumcrwald zu umgehen und die Verbindungsstraße zwi-schen Gorz und Prawald in ihrer dermaligen Gestalt herzustellen. Erst in neuester Zeit unternahmen es einige Gemeinden, die alte Straße theilweise in fahrbaren Stand zu setzen, allein das Unternehmen wurde nur halb ausgeführt. Der Ausbruch der Unruhen in Italien und der Krieg mir Carl Albert lenkte endlich die Aufmerksamkeit der Re-gierung auf diesen Straßenzug, dlirch welchen der Marsch der Truppen wenigstens um zwei Poststarionen abgekiiizr wird, was im Kriege von großer Wichtigkeit und oftmals enrschei-dend ist. Man beschloß daher diese Straße wieder herzustellen und auf einigen Puncten ganz umzulegen. Diese Wiederherstellung ist nun bereits vollendet und die Scraße wird schon häufig benützc; jedoch wird noch manche Verbesserung und Umlegung gewünscht. Indessen, da bis jetzt zur Erzielmig dieser näheren Verbindung mit Italien schon so viel geschehen ist, so hoffen wir, daß man noch das Mangelnde thun und diese Straße im besten Zustande zu erhalren sich bemühen werde. ' Bor 5Ml<5 8^!Ml!nI«>i.<5« zur schönen Literatur zählr, den „ewigen Juden" und die „Geheimnisse von Paiis" als Meisterwerke betrachtet, während der Kleinstädter die Iouruale als lebendes Bindemittel mit der wirklichen Welt mit reger Theilnahme ergreift, die Kleinstädterin dem Almanache so viel Aesthetik verdankt, altzeöfür ihren Wirkungskreis nöthig ist. Denn anch wir besitzen in Kohlgrün unser Lesecasino und einähren damit ein Nniversalgenie, das Maler und Musiker, Mechaniker und Tanzmeister zugleich, eure Novellen und Recensionen, eure Todten und Lebendigen, eure Balle und Criciken in glänzender Pappe geblinden gegen ein kleines Honorar den Edel-mögenden Tag für Tag in das Haus trägt, seit sich die Versammlungen im Gesellschasc5locale durch den lebhasten Streit der Hechte nnd Karpfen zerschlugen." — „Laß hören" riefen im Chorus die muntern Freunde, „ein Lebehoch deinen Hechten und Karpfen! Wie entstanden diese neuen Weifen und Gyibellinen? Wer rief diese Montechi und Capuletti ins Daseyn? Welcher von beiden Parteien gehörst du an?" — 313 »Ruhig, Freunde!" entgegnete mit kölnischer Salbung Alfred, „der Dichter, Apollo's geweihter Sänger, beschaut vom Olymp die Kämpfe der Sterblichen, dem Heldenmuthe jeder Partei gilt sein Lied, cr selbst steht ohne Antheil dem Kampfe der irdischen Machte gegenüber, den seine Leier ver-ewigr. Es dürfte nur ein Halbjahr vorüber seyn, seit sich die Casinogesellschaft, durch das Budget ihrer Beitrage ermuntert, drei neue Zeitschriften anschaffte und zugleich einen nächst dein Städtchen gelegenen Teich gemeinschaftlich pachtete. Mir dem eisten Fischzuge schob sich die Kröte der Zwietracht in den langjährigen Kreis der Freundschaft. Die voraus bemahlenden Mitglieder fanden ihren M a chiaveIl, welcher klar und deutlich bewies, ihneu allein gebühre das Recht, die Hechre zu besitzen, während eiue kühner Redner für die nachbezahlenden Theil. Nehmer den Vortheil vindicirce, ausschließend sich die Karpfen zuzueignen. So spaltete sich das sonst so friedliche Städtchen, wie einst das erhabene Abdera in zwei feindselige Parteien, in Hechre und Karpfen. So geschah es, das; bei einem Concerte die erste Sängerin heiser wurde, weil der erste Bas; zu den Hechten gehörte, beim Eotillon die beste Tänzerin die Hand des zierlichsten Jünglings zurückwies, weil er unter den Karpfen war, Vater Hanf, der Seiler, als Hecht, statt der Hochzeit seiner Tochter mit dein Kaufmann Johannisbrot, einem netten Karpfen, eine rückgängige Bewegung machte, Mütter ihre Töchter dein Unterrichte des Hecht, Elaviermei-sters, entzogen, Väter ihre Söhne aus der Unterweisung des Karpfen, Schulmeisters, nahmen." »So erschienen im Amte zahllose Klagen mit H e ch t, cml-jpg Karpf, uud umgekehrt bezeichnet. So muß die schöne Spieluhr im Vereine still stehen, welche so gemüthlich das: „War'S vielleicht um Eins" so rührend das: „Mau gehorcht mir überall" klimperte, weil der Mann, der sie hinlieh, verlangt, sie sollre nur für die Hechre spielen. So rrar der reiche Tuchmacher Kotz gänzlich aus, weil man ihm, als Karpfen, das Vergnügen unrersagen wollte, im Lesezimmer zugleich ein Fußbad zu nehmen." Schallendes Gelächter unterbrach den Justiziarius. — „Höre!" lubelre Moritz, „ich muß dich im Verlaufe des Carnevals noch zu Kohlgrün besuchen, du erregst meine Neugierde zu sehr, uud da es nach dciue'.- eigenen Aussage an schönen Geistern, an lieblichen Kindern dorr nicht fehlt, so wäre es nicht so übel, einen Tag dort eine Rolle zu fielen." „Gut Freundchen," erwiederte Alfred, „eine Rolle spielr sich aber in der Fastnacht, welche ich dir als Besuchszeit empfehle, nur in einer überraschenden, noch nicyr erlebten Maske. Nun haben wir, Dank unserer Lage an der Hauptstraße, von Lißt bis auf den Flöhebändiger, fast alle Berühmtheiten gesehen, haben die M ilanolIo lind hnmolistische Vorlesungen gehört, Nal)bi Hirsch und Lombardi bewundert, nur Eines haben wir uoch nicht erlebr, das wäre ein Magier, der unseren Schönen gleich wahr und gleich gelant ihre Zukunft prophezeihte." — „Nicht also," lachte Moritz, „das ist zu leicht, da sind für alle Mädchen die Wone: Heirarh, Aussicht, ewige Schönheit und wie alle diese Gemeinplätze heißen, da hört alle Kunst in sich auf; aber warte: einen Magier aus Fors, einen G u e ber, der die Vergangenheit kennt, — wobei mir deine Ortskenntniß helfen kann — den habt ihr in Kohlgrün gewiß noch nicht gehabt; — zudem ist die Rolle des Feueranbeters, den freundlichen Schönen gegenüber, keine undankbare, ich werde bloß französisch oder englisch meine Orakelsprüche umherwerfen, welche du bei deuen, wo mir das Nichtverstan-denwerden zu Hilfe kommt, nach deinem Wissen und Gewissen verdolmetschen kannst." — „Es gilt Bruder!" rief Alfred, „auf Wiedersehen in acht Tagen zu Kohlgrün." — Noch ein Mal flogen die Pfropfe, schäumten die Glaser und die lustigen letzten Zehn vom vierte» Regimenre, oder die unverivüstlichen Tänzer verließen El' fenberg's glänzendes Palais. (Fortsetzung folgt.) Feuilleton. Unsere Tteruallee — Herr H e! n r i ch Eo st a er-wahnr in seinem im vorigen Jahre erschienenen Werke: „R e i! e-Erin n e r ungen a u s K rain," Seice 38, nebst Audei m auch Folgendes von der Sternallee, welche einen Bestandrheil des Eougreßplatzes bildec: „Es ist merkwürdig, wie gewisse Puucte des Erdballs, gleich den außerwählten Geschlechtern, durch Jahrtausende ihre Eelebricät behaupten, und den Zeit-verhältnifsen gemäß sich formen; so auch die Stelle, auf welcher sich jetzt die Steruallee, das Easino-Gebäude und der Eongreß-Platz befinden, llnrer den Römern standen da öffentliche Bäder und jene prachtvolle Säule Eonstantin's des Großen, die jetzt eine Zierde des Landes - Museums ist; im Miccelalrer (,602— l608) erbante hier der fromme Glaube eiue Eavu^iner-Kirche nebst Kloster; in den uerhangnißvollen Kriegsjahren wurd^ aus Kloster und Kirche (13iO) eine Ca-serue uud eiu Milirärmaga;in; in linsern Tagen eines beglückenden Friedens weihre die Anweusenheir der hohen Monarchen (!82l) die Stelle des rasirten Eapuzinerklosters, und eigentlich den frühei sogenannten Eapuziner-Platz zum Con-greß-Platze, und die schöne Sternallee mit dem prachtvollen Easino-Gebäude entstand daselbst."— Diesen richtigen Bemerkungen wird nun beigefügt, daß dieser schon seit jeher historisch merkwürdige, lind nach den Zeitverhältnissen sich um-staltende Platz gegenwärtig, dein Zeitgeiste gemäß, abermals eine neue Gestalt annimmr, indem zu Folge der neuen Errungenschaften der glorreichen Märztage an dein ständischen Burgaarren das Hauprwachgebaude für die Narioual - Garde gebaut wird. Johannes Nonge in Wien. — Am 17. September versammelten sich gegen 7900 Menschen im Odeon, umRonge, den Apostel des Deutsch-Katholicismus, zuhören. Nach einer kurzen Rede des Predigers Wagner aus Breslau, worin er auf Ronge lind seine Verdienste hinwies, uud den die beiden deutsch-katholischen Prediger Pauli lind Scholl unterstützten, bestieg Ronge die Tribune. Seine Rede, die beiläufig eiue halbe Srunde dauerte, war nur eine Vorrede zu einem großen Werke. Ronge's erste Predigt war Sonntag am 24. d. M. I*r geschicktesten Mechaniker Zeit, Mühe und Geld auf die Lösung einer für unmöglich gehaltenen Aufgabe gewendet, auf die Erfindung des sogenannten P6«'P6-limm mokils, d. h. einer Bewegung, die sich durch eigene 31« Kran fortwährend erhält. Die englische Regierung soll ein Mal cine ungeheuere Summe für die Losung dieses Problems geboren haben und Mancher schon har sich eingebilder, er habe sie gefunden. Jetzt berichtet man wieder ein Mal aus Brüssel, daß die Losung wirklich erfolgt sey und ob wir gleich noch nichr daran glauben, müssen wir doch erwähnen, das; die Sache von glaubhaften Mannern gemeldet wird, denen man nicht so geradezu widersprechen kann. Es hat sich in Brüssel, heißt es weirei-, eine Gesellschaft gebildet, welche die neue große Erfindung ausbeuten will und die Probemaschine soll bereirs im Gange seyn. Nur macht man auf den Uebelstand aufmerk-sam, daß die neue Triebkraft anf dem Wasser nicht anwendbar seyn werde, was indeß der Erfinder laugner. Die Maschine, die bis jetzr aufgestellt ist, besteht aus Holz, es soll aber sofort eine größere »on Eisen aufgestellt werden. Jedenfalls wird sich die Sache bald aufklären. Kapierkorb des Amüsanten. Unrer den vielen Earicaturen, die in Frankfurt räglich in Umlauf kommen, ist eine der bissigsten wohl „Sr. Pauls Vogelhaus." Die Paulskirche hat wirklich AehnÜchkeit mit einem Vogelhause. Ein Liebhaber von Vögeln fragr den Heiligen: »Ist diese Sammlung wohl noch vollständig?" Sc. Paulus anrworrere: »Zu meinem Bedauern, nein; viele darunter, welche die Anfmerksamkeir höchster Herrschafren auf sich gezogen haben, sind verkauft."—Eine andere Earicarur stellr Soiron als umgekehrren Laubfrosch vor, mir der Iln-terschrin: »Wenn der hinaufsteigt, gibc's allemal ein Un-werrer." 8l non 6 V6I'O, « !>«!! trovilln! Ein amerikanisches Blatt erzählt, das; in einem Theater auf der linken Seire des Parterre sich sters die größten Krakehler gezeigt nnd alles Pochen, Zischen nnd Pfeifen von einer gewissen Stelle ausgegangen. Der Direccor läßt daselbst ganz in der Stille eine Versenkung anbringen, von welcher schon den nächsten Tag Gebranch gemacht wird. Ein neues Stück geht in Scene, alles jubelt, alles lachc, nur die linke Parrerreseite macht Spec-takel, es entstehen Parteien, da — rutsch — gehr die Ver-senknng mir den Crawallmachern hinunrer. »Da unren aber ist's fürchrerlich ic." Gorrefponden; vom ^ande. St. Martn bei Littaj am 22. 'September 18'i8. Die verflossene Nacht hat d.'ü Pfarrort Sc. Martin bei üiltaj ein grostes Unglück betroffen. Gegen die Mitternachts - Stunde brach in der Kaische des Herrn Franz Mersel Haus-Nr. 2, wo ein Landmann mit seiner Frau wohnte, Feuer aus. Das Wie ist »och nicht erhoben, und wird sich vielleicht auch nicht m,t Verläsilichkeit erheben lassen. Da das Hauschen aus Holz und mit Stroh eingedeckt war, Na"» es nicht nur selbst alsbald g.,»z in Flammen < sondern es zündeten auch die knapp daran jtebenden Nachbarhäuser und Gebäude mit den Con^.-Nrn. 3, 4 und 5, 0. i., die Kaüche der U r-su Ia M e s li n a r » die Kaische des Herrn EarI Navnikar und das Haus des Müllers And. Predil sammt der dabei befindlichen Mühle und Tenne, so wie auch das Wirtschaftsgebäude des Herrn Franz Mcrsel. die alle mit Stroh eingedeckt waren, so überaus jchnell, daß bis zu dem Zeitpuncte, als Menschen durch den Hülferuf der Kirchthurmglocken und das Jammergeschrei der Unglücklichen aus dein tiefen Schlafe erweckt, herbeigeeilt waren, schon alle besagten Gebäude in einem Flammenmeere standen und an eine Rettung derselben gar nicht mehr zu denken war. Daher war auch die berbeigeürömte Menge zuvörderst bedacht, dem Weiterdringen Des Feuers an's linke Ufer des uorüberflieszen-den '/^iLl'ni j'olnli, gegen das Dorf, nach Kräften Einhalt zu thun, zu »velchem Ende die Dächer der nächste» Hauser des Johann Mersel und des Johann Iova n erstiegen und mit Wasser, welch.s man mit Schässeru im Bache schöpfte und über die 3,itern von Hand zu Hand hinauf reichte, ununterbrochen bespühlt wurden. Zugleich aber demühele man sich» die brennenden Dachgerüste und Balken abzureiße,, und auf gleiche Weise mit zugetragenem Waffer fortwahrend zu begicsien. Eine angestrengte Arbeit vo» ^Stunden beseitigte alle Furcht der Dorfinsassen vor dem Weilergreifen des Feuers. Die Inhabung der Herrschaft Slatenek, die Geistlichkeit des Ortes, viele civile ^».rren, insbe« besondere aber der Herr Vrauneis, Inhaber des 2^l'!ii»!»-Hofes< leisteten mit Rath und That Hilfe. Die Windstille ,^ar der glückliche Retter vor größerm Unglücke. Menschenleben sind hiebei nicht eingebüßt worden, aber der Schade», den die Abg>brannten «rlitten haben, ist lehr bedeutend. Zwar sin!» drei derselben gegen Feuer assecurirt, aber mit geringen Beträgen, und nur für die Bedachung; insbesondere ist der Verlust bedeutender Getreidevorräthe für den Müller sehr fühlbar, wobei auch viele Andere mitbüßen werden. Heute sieht man an der Stelle, wo das Feuer wüthete, nur schwarze Mauern und Balken, nur Kohlen und noch glimmende Asche, und hört oas Weinen und Schluchze» der Verunglückten und ihr.r Kinder. Leichenblaß irren sie ohne Obdach, ohne Kleidung, ohn? Nahrung herum. Wahr» lich, ihr Unglück ist groß, und werth des Mitleides edler Menschenfreunde. Ioscph Älirgcr, Plarrdecvant. Sehr interessante Kunstttoliz. Wir habe» zw,>r l e b e n d e B i l d e r, plastische Meisterstücke darstellend, auf unserm Theater schon gesehen, allein »ach den uns vorliegenden öffentlich,!, Blattern dürfte sich das in diesem Genre hier Gesehene nicht messen mit dem, was uns vom kommenden Dinstag an Herr Louis Wlach. Mitglied der churs'ürsllich - hessiichen Academie zu Kassel, mit seiner aus zwei Herren und zwei Damen bestehenden Gesellschaft auf unserer Schaubühne vorzuführen gedenkt. Die Blätter Siebenbürgens unl> Ungarns, welche Länder Herr Wlach in jüngster Zeit bereiste, können kaum Worte finden, um den Enlhusiasmu?, den Beifall zn lchildern, dei» seine, theils allegorischen, theils mythologischen, lkeus historischen Scenen, dargestellt durch vollendete Formen lebender Bilder in der natür» lichen Hautfarbe, sich allerorts erworben haben. Wir lönn.n bei dem Kunstsinne Laibachs d.n Künstlern prognosticiren, daß sie lner nicht weni- die auswärtigen Verichle erwahren. Leopold Sordcsch. Getauter u n g Jenem von den v,-rehl'ten Herren Lesern, der sich an dem Artikel: „Zwei s.hr abstechend? Kontrast.» im Feuilleton des «Il/yrischen Blattes» Nr. 77. vom 23. September 18W, etwa gestoßen hat. wird von den, betreffenden Kirchenuorstande bemerkt, daß die Reparatur des durchlöcherten Altarbildes des heil. Andreas schon ein Mal vorgenommen und als selbes weqen allzugroßer Feuchligkeic abermal wund geworden i,t, solches wiederholt im Frühlinge für den Sommer d. I eingeleitet, aber darum nicht vollführt wurde, weil der bestellte Meister bis jeyc nicht erschienen ist. Das, aber der ebenfalls dort gemeinte Pfarrhof mit der Kirche einen sehr abstechenden Conlrast bildet, kömmt unter Anderem auch daher, daß er eben heuer seine Vollendung erhielt, während für das wirklich ärmliche Kirchlein, damit es andern Pfarrkirchen an die Seite gestellt werden kann. erst Pläne viel bedeutenderer Bauten, als beim Pf.irrhcfe, gemacht werden, deren Reaüsirmig aber ruhigerer Zeiten bedarf, als es die gegenwärtigen sind. Der betreffende Kirchenvorstand. E r k l ä r u n g Von mehreren Seiten befragt, ob ich nicht auf den Vorr. spondenz-artik.I in der „Grayer Zeitung" cine Erwiederung schreiben werde, erkläre ich, daß ich zu Vieles und Würdigeres zu thun habe. als Mich mit einem anonymen E'"!,so bezeichnet sich der classische Carrespon-deni, selbst) zu katzbalgen. >y Dr. B lei we i s. '') Wir hoffen, linsern geehrten Lesern bald alle die anonymen, lichtscheuen Laibacher Eülln, die von hier aus i„ die ^Gratzer Zeining" corre-svondiren, und Männer, cie sich den Landesii'.lei essen und der Natio-nalitäi annehmen, zu verunglimpfen suchen, mit Namen vorführen zu können. Das Erforderliche hiezu wird nölhiqenfalls gerichtlich eingeleitet werden- Die Redaction. Verleger: Ign. Gdl. v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kordesch.