Vereinigte Lalöachcr Zeltung. Gedruckt mit Cblen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den 27. Februar 18:6. I n n l a n d. T r i e st. 44m die Unkosten zn den Festen, welche bey der Ankunft, und wabreud dem Aufentbalte Sr. Maj. des Kaisers allbier Statt baden soUen, und die wlr bereits in unserm letzten Blatt beschrieben baben, aüsoglcich bcstrei-tcn zu können, damit die Anstalten zu deren Ausführung mcht verzögert werden dürfen, wnd vorerst eine Subscription, znr Erricht tnng ^ncs Monuments für Me >wowcc ercssnet Dteses besteh darV« , daß d?r Platz bey der Sannotzu einem schönen, mitQ»a-dcrsieinen geMastcrte« Platz^mg^ormtwird. x,e Bat ene, aNe tteinen Häufer, u^d w°s ubr7gens iw^.:ge stsht, wzrd rasnt U'fdie-se,- <^^tz werden zwei Harn?" rc erbou', rnd in die Mitte lommt eine ^ avle. Die Nomen derjenigen, welche 2 ^ ^ ulden srbsribiren: nerdc^i ans eincn war-wrr^,. Sfffp <,n den "7"^cn «'ipae^rcchenl d:e?,amen jcner, wcicbe d^^ooGridcn sub-scr^uen ^werden o^f ?ergani^t ge'chrie-^"k '.nd in dcn Grm dsicin gelegt, weicksn Se. 3>.a)ci:at dcr Kalstr ^ildsift^enwenm. Die Einkünfte dieser Gebäude ziebt die Stadt so large, bis die Unkosten für die Feste gedeckt sind; alsdann werden dieselben zur Verschönerung der Stadt verwendet. (K. Z.) Wien. Briefe aus Mailand melden, daß der Kronprinz von Bayern am «. Februar von dort wieder nach München über Innsbruck abgereiset ist. (W. Z.) I>. der meiste« Hauptstädten der 'Provinzen wurde dasGebul tssesi Sr.M. dcsKcnsers nicht blvs mit Audaclusübungen und Freudenfesten, federn auch mit Handlungen dcsPatriotls-musundderWobltbätigkcitgefeyert. Zukinz smd an< ncmlicben Tage au das dortiZe Inf. Rcgin-ent Würtembcrg, eine goldene und i, silberne sskrenmünzen nebst ^3 St. Du-fotcn durck) den das dortige Armeekorps kom-moudirendeu Gen. U. M. L. BaronBianchi vertheilt worden. ei der Schlacht gegen»wärtig waren, das Wort Wa-terloo, an ihren Kappen nl tragen. (W Z.) Nach schweizer Blattern hat iiavalet'te auf seinem Wege von Brüssel einen Tag zu Mannheim sich aufgehalten, und ist von da über Stuttgart mit einem Englischen ordnungsmassigen Passe geksmmen. (W. Z.) Italien. Neapel. Zu Noja sind vom 23. Dez. bis i. Januar i3i6 von einer Bevölkerung von 5/, o Seelen binnen 16 Tagen gestorben 77. frank im Gpitale 37, und im Veovachtungs-kazarethe i53. Vom 7. Jan. bis 11. Jan. sind binnen 4 Tagen gestorben 39, im Spit«Ie krank 60, und unter Aufsicht im Lazareth i55 Personen. (W. Z.) London vom 26. Jan Die grosse, zu Anfang des Märzmonaths bevorstehenden Kardinals-Promozion ist für das Römische Volk ein angenehmes Ereigniß, weil dadurch eine, bedeutende Summe Geldes (die man aufmebr als 2- bis 300,000 Gcudi anschlagt )imUmlauf gesetzt, und vielen Brotlosen durch den zu vermehrenden Hausstand der neuen Por-porati geholfen wird. Bloß die Svorteln und kleine» Geschenke, hic jebcr der Letztern zn erlezen 5at, belaufen flck auf 3 bis /,o^s Scuoi. E^cmaNs machten glänze.,x Be« lenchtnnge.i, ?)csse uad Gastma'.'.eel!l.'solche v2tandeser^ö^un^ noch ko,'lspieli>er. SlwH ' an 25 ^relate:: und Gci^i'che sind dnr h^r. Heil. selbst, oder in dezsen ^a^mcn dnrch den Stacns - Secretar, von der Ehre benachrichtigt worden, die ihrer harcct; und das heilige KolleZU'M^ datz seit 1^,01 nicht ergänzt, llnd auf 29 Mitglieder gesibmo zen war (^vornnt^r der vier u.ld neun^gjäbrize Kardinal Carraffa Trajet^a noch von der KrcazwnKlemeils Xl^v., und 8 andere von der Kceazion Pins V.) wird nun, zumahl wenn aucb die promozionen dsr Kronen nach alten Gebrauche spater Statt sinden, beinahe seine volle Zahl erreichen. Da viele von den neuen Kardinalen weder eigenes be-trachtlichcs Vermögen besitzen, noch von reichen Häusern appanagirt sind, so wirb man sie m:t Bistdu nern versorgen, u n aus deren Ertrage zu leben. Ausser dem P«dre Fontana, Barnabiten (also nicht einmahl eigentlich Msnch, sondern nur '!U i"» >6-jl,»! ,'.»> , ist kein Frate oder Klostergeistlicher unter den nenen Kardinalen, und unterern alte» nur ein einziger, der Kardinal Caselli, vom Servitenovden. Dieses ift nm so merkwürdiger, da <^ e. Heil. selbst dem Venedik-tincrorden angehört hatte, und sogar eine (zwar wenig geachtete) Bulle Sirtus V. fejtsctzt, daß vier Regolari unter die Kardinale aufgenommen werden sollen. Aber der Papst, welcher mehr aufdas wesentliche Wohl der Kirche, als auf Herkommen sieht, bat wahrscheinlich keine Msnche gefunden, die sich durch Tugenden und Talente zugleich des Purpurs würdig gemacht. (W. Z.) F r a n k r e i ck. In der Rede, welche Hr. Murard de St. Romain in der geheimen Sitzung der Des pntirtenkammer am 3i. Jan. zur Begründung seiner Vorschläge über den öffentliche« Unterricht hielt, bemerkt man folgende Stelle: „Es gibt kein Heil für den Staat, als in der vollständigen Vernichtung von allem, durchaus von Allem, was die ^Nevoluzion Neligionswidriges zu Tage gefördert, und Bonaparte beybehalten und verbreitet bat." Hr. Dnvergicr de Hauranne glaubt nickt, daß die Kam uer die Vorschläge seines Kollegen in Betracht zieben sollte; sie senen dors eilig und selbst gefahrlich; 25 Jahre vox Kevolnzion hatten Frankreichs Sitten, Ge? j wohnbeitcn uud Meinungen geändert, die 1 Mü'^c der Nazionhätigt an manchen der neu- f ern Einrichtungen, und wcrde durck Anta- < siungcn der,clben, we>ln sie auch noch so ge- l ringfügig schieben, in Unruhe versetzt. De < Herren Hyde oe NeuvlUe uad de Marcellus 'c unterstützen die Vorschläge des Hrn. Mu- ? rard de 6t. Romain, und auf ih eil Antrag s beschloß die Kammer, dieselben in Betracht t zu ziehen. < In einer der Sitzungen der Depurtirtcn- i Kammer wurde der Wunsch geänßert, daß < Ludwig XVI, möge heilig gesprochen wer- j den. lW. 3.) < Am 6. Februar baben 2 innge "eute von ' der Pariser Nationalgarde dem König eine < Mtlschrift, von sammttlichen Schälern des be- 1 rühmten David, und vielen andern Personen ' unterzeichnet, mit dew Ersuchen überreicht, ' diesen Mahler David einen fortwährenden Aufenthalt in Frankreich zugestatten. Dagegen wurde der Depntirtenkammer eine Pe-ti.ivn von den Einwohnern von Marseille übergeben, worin der Marschall Maffcna, als der größte Verbrecher unter allen franz. Herrführern angeklagt wird. (W. Z.) Nutz lan d. Der vollständige Inhalt des bcrsits erwähnten ka.serl. Ukasts an den diricjirenden Senat, wegen Entfernung der Iesunen aus den beyden Hauptstädten dcsNusslschcnRcichs, ist folgender: „Bey Unserer, nach glücklicher Beendigung der äussern Angelegenheiten erfolgten Rückkunft in das geliebte, von Gott Uns anvertraute Vaterland , haben Wir Uns aus vielen i" Uns gelangten Nachrichten, Klagen und Venchten von folgenden Umständen Überzeugt. Der katholische Mönchsorden der Jesuiten war durch eine päbstliche Bulle aufgehoben worden, und da der Pabst selbst die Mitglieder dieses Ordens aus seinem Gebiethe verwiesen hatte, und alle andere Machte hierin seinem Bespiele gefolgt waren, so hatten sie nirgends emen Aufenthalt. Rußland a«ein, geleitet durch Beweggründe der Menschlichkeit und Glaubensdulduna, ließ slc unaestört in seinem Schooße, gab ihnen ewen Zufluchtsort, und gewährte den Flüchtigen Sicherheit in seinem kraftigen Schutze. Es beschrankte ihre Wirksamkeit iml Kreise ihrer Glaubenssachen auf keine Weist; cs suchte sie von demselben wederdurch Gewalt, noch durch Bedrückungen, noch durch Ver-fü rungen zu cntfcrncn; cs erwartete aber auch dasür von ihrer Seire Treue, Ergeben-heit uud Nutzen. In dieser Hoffnung war cs ihnen erlaubt, sich mit der Erziehung und )em Unterricht der Jugend zu beschäftigen. Väter und Mütter vertrauten ihnen unbesorgt die wissenschaftliche und sittliche Bildung ihrer Kinder an. Fetzt aber zeigt sich auf eine unwidersprcchliche 'Weise, daß sie ^ uneingedcnk der Pflicht der Dankbarkeit, und entfernt vom Geiste der christlichen Milde, statt als friedliche Vurger in einem fremden Staate zn leben, sich unterfangen haben, die sen Alters her in Unserm Reiche herrschende rechtgläubige griechische Religion zu beeinträchtigen, auf welcher, als auf emem unerschütterlichen Felsen, der Friede und die Wohlfahrt der Unserm Szepter unterworfenen Völker ruht. Sie baben das Zutrauen, das man ihnen geschenkt haue, dadurch zu mißbrauchen angefangen, daß sie Jünglinge, die ibncn anvertrauet waren, und'eintge Personen des schwächcrn wciblichenHeschlechts von unserm Glauben abwendig gemacht, und zu dem ihrigen verführt haben. Aber einen Menschen dahin bringen, daß cr seinen Glauben, den Glaube»', seiner Vater, verlaßt; in ihm die Liebe zu seinen Glaubens-Ge-uossen, seinen Mitbürgern, ersticken; ihn dem Geiste seines Vaterlandes entfremden; Zwietracht und Erbitterung in den Familie« aussäen; den Bruder vom Bruder, den Sohn vom Vater, die Tochter von tzer Mutter los-reisscn; Zwiespalt unter dcn Gliedern einer gemeinschaftlichen Kirche erregen; ist das die Stimme und der Wille des friedliebenden Gottes und seines eingeborncn Sohnes, deS Gottmenschcn Christus, der sein heiliges und reines Blut sür uns vergossen bat, damit wir ein stilles und friedliches Lcben führen möchten? Nach solchen Thatsachen wundert cs Uns nicht, daß diese Ordensgesellschaft von allen Machten verjagt und nirgends mehr gcdnldet worden ist. Welcher Staat lrag in seinem Scbosc Erreger der Zwietracht und Uneinigkeit dulden? . . Bey dieser Bcwandt-niß dcr Umstände, geleitet von Unserer Sorgfalt für das Nobl Unseres treuen Volkes; und da Wir es^für eine heilige und Vernunft-massige Regel halten, das Uebel bey seinem i Entstehen cuszmottcn, damit es nicht befand. 2) Alle Mönche des Jesuitenordens sollen unverzüglich aus St. Hettrsdurg fdrtgesch ckt, und 3) es sott ihren dcr Zugang zu Unseren beyden Hcmpt-slädten künftig untersagt seyn. Um die nöthigen ??^aßregeln zur schleunigsten Vollzic-fmng dieses Befehls zu ergreifen^ und um die vom Jesuitenorden verwalteten Hanscr und Schulen unter Aufsicht zu nehmen, haben Wir dem stellvertretenden Pelizeymini-sicr, so wie dem Minister der Volksaufklä-ruug spez'elle Volscbri,sten wkommeu lassen; dem Römisch - katholischen Metropoliten aber ist aufgetragen, den Gottesdienst unausgesetzt so fange durch bier anwesende Nomifck-kat^olische Priester besorgen zu lassen, bis zu diesem Bebuf Mönche von einem andern Römisch-katholischen Orden hier angelangt seyn werden. Dos Original ist von Er. katserl. Maj. Höchsteigcnhändig also untcr-schrtebcn: Ale)- ande?-. St. Petersburg den 20. Dezember i8i5. (W. Z.) Spanien. Im Theater de la Cruz zu Madrit hatte nr.länqst ein ärgerlicher Streit zwischen einem Garde^apitän und dem Grafen Mon-tezuma statt, dem als Eorregidor die Aufsicht über dieses ScKanspielhKus zustand. Der Streit betref eine Ga'antcric. Der Kö,üa , in Betracht des öffentlichen Aergernisses , welches dic'e beyden Personen geae-ben babcn, vcrurthcilte den Offizicr zu acht-monathlichfr Ha!'t, den Graben aber ve^ba-^n-t< er auf seine Güter im Königreich Leon. (Hr. Z.)^ Nack" berichten aus Madrid vom 27. ,,;«? nur, f'attc der Kon'g durch ein Dekret dcu ^ errn ron ?cvaNos nmerd'ngs in das Milkst «'Nfm «.nru^aervsen der ouf diese Weise zum sechsten Madledss ^ortcseuflled<,'r a)?s-närtigeu ?!naclez?nhetten erdatt. ^r war diesmahl n:n /.8 Stunden dessen berOnb^Ie-»tiM. Hr. Mogauo war nicht so glücklich; er muß ohne Barmherzigkeit nack» seinem Dorfe, und Hr v. CevaUos bekommtinterl-mistisch auch das PortefemNe dcr Justiz. Hr. Abad-Oueipo, dem es dcr König zwey Tage vorher anvertraut hatte, so wie Hr. Lo-zano, der Eevallos Nachfolger geworden, waren dem Vernehmen nach erllirt. Die Herrn Aranjo und Figueroa scheinen ihre Departements vor der Hand behalten zu sollen. In Spanien war man sonst an so hauHge und plötzliche Veränderungen nicht gewöhnt, bemerkt die Gazette de France, aber dcr König urtheilt und^befichlt Alles selbst, und jede Verfügung muß augenblicklich ausgeführt werden. In der Provinz Mancha sind bey dem strengen Winter, was sonst in Spanien un? erhört ist selbst die Weinstöcke erfroren. e« a, - lW- 3.) Großbritannien. Es ist cin Kurier nach dem festen kaude abgefertigt worden, welcher dem Printen Leopold von Sachsen-Koburg, Bruder Sr. Durchl. des regierenden Herrn Herzogs, die Nachricht überbringt: die königl. Familie von England habe dessen Verbindung mit der Prinzessinn Charlotte von WaUcs genehmiget. Mit dem jüngsten Paketboot von Gothen-burg sind drey arme Lappländer in England angekommen, und vermahlen mit ihren 5 Schlitten, die mit Wildpvet aäer Art aus Lappland beladen sind, anf dem Wege nach London begriffen, und mau erwartet; daß sie nächstens durch die Strassen dieser Hauptstadt ziehen, und ihr kostbares Nildprcts welches in England vorzüglich beliebt ist, uud i» Auerhabnen, wilden Enten, Feldhühnern, PcgasincN s und vorzüglich in vortrefflichem Hochwild besteht, ftilbiethcnwer« den. Ihr Absatz wird dcsio vortbcillmstce seyn, da ml"!rer!' Altikcl des vorgcdachtcn Wildprets rn England ganz ausgegangen sind. D?e schon witgl»t5cilteNachrlcht, daß sich Cartsiagena und aUe, vereinten Provinzen von Venezuela an den König von Großbritanri'« ergeben habm, bestättigetsich, rnd w> u wnß nunmcbr au^, das? schon wnNich ei:ie ^.c-putazion mit diesem A:'erbieten vcch Jamaika au dnng abH gegangen ist, (W. Z.)