FMcherGZeitma. »r. 118. si. ,,. h«lbj. li.5a. K»l bit Zuftellnn» i»» Ha»« h»Ibj.»5. halbj. fi. ?.«. Mittwoch, 2l. Mai 1873. W^ Des h. Feiertastos wessen erscheint die nächste Nummer am Freitag. Amtlicher Theil. Gesetz Ht Regelung der Errichtung, der Erhaltung und des Luches der öffentlichen Volksschule» im Herzogthume Kram. (Fortsetzung und Schluß.) Zweiter Abschnitt. b°m Gesuche oer öffentlichen Volksschule. § 17. Die Schulpflicht beginnt in der Regel mit "ln vollendeten i». und dauert in kr Ncgel bis zum °°Uendtten 12.. in Städten und Märkten mit drei. oder ^Htllassigen Schulen bis zum vollendeten 14. Bebens» l^le. Mit Rücksicht aus besondere Terrain«, oder tli-Zische Verhältnisse lann jedoch die Vezirlsschulbehörde «»«nahmsweise gestalten, daß die Schulpflicht erst mit °°lllndetem 7. ober 8. Lebensjahre beginne. Ebenso kann A in Städten und Märkten Schülern, welche das ^ Lebensjahr zurückgelegt und die Gegenstände der Msschule vollständig innehaben, von der Vezirlsschul-"üroe die Entlassung bewilligt werden. . tz 18. Unmittelbar vor Beginn jedes Schuljahres "'Mm die Ortsschulbehürde die Aufzeichnung aller im »chulpflichtinen Alter stehenden Kinder des Schulspren» Kl« ohne Unterschied ihrer Confession und Heimatsberech» 'lgung vor. .. W" tin Kind der Aufzeichnung entzieht oder be- U'ylich desselben ein« unwahre «ngabe macht, ist mit ^r Geldstrafe von 1 bis 20 Gulden zu belegen oder ' Falle der Unocrmögenheit mit Einschließung auf 1 "« 4 Tage zu bestrafen. . ^ IK. Kinder, welche wegen eines geistigen oder "lherlichen Gebrechens die öffentliche Volksschule nicht "uchen können oder zu Hause oder in emer Privat, ^all unterrichtet werden oder bereits an einer höheren schule sich blfindcn, sind in einem eigenen Verzeichnisse ^Vmenzusltlltn. welches sofort der Bezillsschuloehürde "Zulegen ,st. H 8 20 Das Gleiche gilt von Kindern, welche in Stilen, Gewerben. Bergwerken. Torfstichen u. d«l. be. ^ltigt sind und den Unterricht einer Fabriksschule ge» 'Hen. j, 8 2l. Der Bezirksschulbehörde steht es zu, über "^Thatsachen, welche die in den tz§ I!) und 20 er. .^Nlen Kinder vom Besuche der allgemeinen Volksschule 'ttltn. weitere Nachwcisungen zu verlangen. . § 22. Sind Kinder, bezüglich deren ein Vefreiungs-,?b (§i; 19 und 20) nicht eintritt, nicht binnen der ^Nen acht«« Tage des Schuljahre« in eine öffentliche ^"schule ausgenommen, so hat die Ortsschulbehörde , . ältern oder deren Gtellverlreter an ihre Pflicht zu ^, ""ern. Wenn fie nichl binnen weiteren drei Tagen l, "usnahme dcs Kindes in eine öffentliche Voltsschule .^"tfttlligen, so verfallen sie in eine Geldstrafe, welche ^. '!ch«n i und 5> Gulden zu bemessen, im Falle der 2 vtrmögenheit aber in Einschließung von höchsten« bunden umzuwandeln ist. H. 8 23. Wtnn der Ort«schulbeh0rde wilhrenb des ^uljahltg die Uebersiebluna eine« schulpflichtigen Kin-, aus dem eigenen in einen andern Schulsprengel be-tress "'^' ^' ^ dle Mittheilung hierüber an die be-^sstnde Oltsichulbthürde zu richten. Erhält sie Kennt« «u« "°" ^" Uebersiedlung eine» schulpflichtigen smdes ^ "nein andern in den eigenen Schulsprengll. so hat p^ ^ltlbe sofort in da« Verzeichnis der schi,1pflichtia»," aufzunehmen und nach den tz I!»—21 des gegen- "llgtn Htsltze« Nmt zu handeln. ,^ § 24. Die Orlsschulbehördc revidiert halbmonat. d,s,,,^ "on der Schulleitung vorzulegenden «bsenten- »tnin ^!'^ ""^ ^"^'" "°Ü Maßgabe derselben sosort «ll, ^achlüssigleil der Ellern oder ihe«r Stellvertreter lülld,, Vorgang ist derselbe wie bei gänzlich oerab. btfr,< Aufnahme eine« schulpflichtigen, nichl gesetzlich Hick» ^""" ^ die öffentliche Volksschule (jj ^2). «z^. .^hiiri, entschuldigte Schul Versäumnisse sind den ^lch unftlltlhaltln «leichzuballen. ''Ner ^'' ^^^ Sttafausmah lann l»i« zu 10 fl. oder b„ ».^ilägiaen Einschließung gehen, wenn die Ellern ^lsiiumni« in gewinnsüchtiger Absicht herbeisührlen. ll,t, ""s° ftndet eine ErhlHung be« Strafausmaßes ' wenn di« Glten, oder deren Stellvertreter bezüg. lich einer schuldbaren Vernachlässtgunq de« Schulbesuche« (8ß 22. 24) der Kinder rückjälllg erscheinen. In dilsem Fallc kann das Strafausmaß bis zu 20 Gulden oder einer viertägig!», Einschließung gehen. Erhalten solche Eltern au« der Armenkasse oder aus sonstigen Wrhllhütigteits. anstallen eine Unterstützung, lann die zeit, oder theil» »eise Entziehung derselben bei der betreffenden Vehörde veranlaßt wesden. g 2«. Inhaber von Fabriken, Gewerben. Ver«, bauen, Torfstichen u. dgl., welche die bei ihnen beschüf» tiglen Kinder nicht zum regelmäßigen Schulbesuche «. halten, verfallen in die in den tzß 22. 24 und 25 b«' zeichneten Strafen, welche in diesen Fällen nach Maß. gäbe der Umstände auch auf das dreifache erhöht werden können. § 27. Die Löschung aus der Me der schulpftich. ligen Kinder erfolgt erst dann, wenn oer Nifty der nothwendigsten Kenntnisse durch ein Ztugni« einer öffmt. lichen Volksschule nachgewiesen ersch:mt (^ 21 de« Reich«' gesehcs vom 14. Mai 1W<.< und g 17 oiese« Gesetzes). t; 28. Vor der Beibringung des eben erwähnren Zeugnisses sind Kinder befreit, welches sich i« dem be. zeichneten Termine an einer höheren Schule befinden, und solche, deren geistiger oder lörpn-licher Zustand er. wiestntnmaßm die Erreichung des Ziele« der Volt«, schule nicht mehr erwarten läßt. g 29. Eltern oder deren Stellvertreter, welche außer diesen beiden Fällen sß 28) Kinder vor Erlangung jenes Zeugnisses von der Schule fernchalten, unterliegen den. selben Verwarnungen und Ahndungen. n»e solche für Vernachlässigung beS Schulbesuche« angeordnet find. Da« Gleiche gilt bezüglich der Inhaber von Fabrilen, Gewer. ben. Vergbaum. Torsstichen u. dgl., welche die bei ihmn beschäftigten Kinder vom Schulbesuche abhalten. 3 W. Die Verhilngung der in ben §8 18, 22, 24. 2tt und 29 erwähnten Strafen lonnnt in erster Instan, der Vezirlsschulbehvrdc zu. Das Verfahren richtet sich nach jenen Boischriften. welche die Untersuchung und Entscheidung über im allqcmcmen Strafgesetze nicht vor. gesehene Ueriertrelunaen reaeln. 8^1. Reculse aeaen snscheidungen wegen l»e« nichl begonnenen, des vernachlässigten oder dcs vorzeitig abqe» brochenen Schulbesuches haben, soweit sie nicht aegen Otrafvcrfügungen gerichlclstlid, leine auffchiebendeWllkung. 8 32. Gegen Eltern, welche trotz wiederholter Ve. strafungen beharrlich ihren Obliegenheiten inbetrcss des Schulbesuches ihrer Kinder nicht nachkommen, ist das Vcrfahien nach den §§ 176 und 177 dcs a. b. Gesch. bucheS zu veranlassen. Fabrilsbesiyer und dgl. können schon bei dem ersten Rückfallt des Recht«, schulpflichtige Kinder in ihren Etablissement« zu beschäftigen, verlustig erklärt werden. Dritter Abschnitt. Vomkufwande fur das V o lksfch u l wesen und von den MitlelnzuscinerGesl reitung. 3 33. Da« lediglich im Gefetzt begründete Schul» Patronat hat sammt allen daniil orrbunoenen Rechten und Pflichten zu entfallen, nur Schulpalronatc, welche aus anderen Titeln beruhen, bleiben ausrecht. Die durch die Mnislerial.Verordnung vom 15. Dezember 1848, R. G. V. Ar. 28, aufrecht erhaltene Verpflichtung der ehemaligen Grundobrigkeilen als folcher zur Veislclluna de« GcheizuünSholzes für dle Volksschulen wild, soweit sie lediglich im Oeslhe begründet war. gleichfalls als aufqehoben erklärt. Die Errichtung und Erhaltung der Bürgerschulen (ß 5>) ist eine gemeinsame Angelegenheit eines jeden Vchuttezlttes. die d,r >t«5,m nothwendigen Volksschulen (H I und 12) aber eine Angelegenheit der Schulgemewdc iSchulspten^els 8 9). welche demnach sowohl alle sachlichen ^cdinfnifsc derselben, als auch die Vezüge des l'chrpcrlonals zu bestreuen haben. 3 34. Zur Vtsoraung der hieraus erwachsenden Geschüjle wird die Gezirl«., rücksichllich Orlsschulbehördc in jenen Vezirllli, welche au« mehreren Gemeinden, rücksichlllch Unlergemeinden bestehen, und zwar die er' slere durch 8. die letztere durch 2 Mitglieder mit ent. scheidender Stimme verstärkt, welche von den Vorstün. den der indegriffenen Gemeinden oder Unlcrgcmemden au« den Gemeinde »Wahlberechtigten millelst absoluter Stimmenmehrheit auf die Dauer von sechs Jahren ge» wählt werden und ihr Geschäft unentgeltlich versehen. H A:'). Besteht der Schulbezill aus einer einziaen Gemeinde oder Untergememden. so werden die im ^ .;!j erwähnten Geschüste gleich andern Gemeindeau^elegen. heilen durch die Otmemoeoertlelung und ih« Eflcutiv' organe bejorzl. ß 36. Goweit das Gesetz oder ein Vertr«« mbH der Schulgemeinde noch andere Personen ader Eerpora» ticnen zu Leistungen oder Veiträgcn für die sachlich« Bedürfnisse oder für das Diensteinlomlnen des ^ehr-personal« einer Volksschule verpflichtete, find solche Verpflichtungen im vollen Umf«n,ye »nfrecht zu erlMen. Das Gleiche gilt von Stlslunqen untz Fonben. § 37. In die Kasse de« Schulbezirles, rückftchtlich der Schulgemeinde fließen die sür die Schulz»ecke ge» machten Geschenke, legale und ftiftungsgemähe odel »uf einem privatrechtlicten Titel beruhende Leistungen (mit möglichster Uufrechlhallun« ihrer ttwaigen speciellen Ve-stimmung). das Schulgeld uub andere besondere Einnahmen für Schulzwccke. ß 36. In V«zug auf den Betrag be« Schulgeldes »erben die Schulen über Vorschlag der Vezirlsschul-bthörde durch die ^andesschulbchürde nach du, VerbM, nisse« der Gemeinden, in welchen sie sich beftuden, in 4 Klassen getheilt, und da« Schulgeld in denselben wird mit 30. 20. 15 und 10 Kreuzer »onallich jk jedeS schulbesuchende Kind feftaefehl. § 39. Die Eitchttuulß des Schulgelde« findet ohne Intervention der Lehrer monaiwelse durch die Gemeinde-vorstehunq statt, welche die erhobenen Vettäge am Ende eine« jeden Monates an die Kasse der Schulgemeinde, rücksichllich des Gchnlbezkft« abzuliefern und ordnungS-müßig zu verrechnen hat. Schulgelbrückstände sind nach ben Vorschriften über Einheouna rückständiger Oemeindeumlagen z« behandeln. 8 40. Der Schulbehörde steht e« zu. d,e schul-besuchenden Kinder unbemittelter Ellern, ohne Uüe< an dcr b«9 b«« Gch«Iorte« lann die Schulgelbertrichtung sür sämmtliche schulbesuchend« Kinder in vollem od« w eixm bestimmten Vetlage auf die Gemcindclasse übelnehmen. Ebenso ist e» derselben gestattet, daß sie zwar die Ein^elerhebung des Schulgeldes vornehmen lasse, an die Kasse des Schiilbezille«. lücksichllich der Schulgcmeinde aber einen nach d,m Ge^ sammtbetrage der letztoelsiossenen drei Jahre (K 39 40) tt«illclteu Pauschalbetrag ablitfere. dessen Ziffer nach je drei Jahren neuerlich festzustellen ist. 8 42. Neben dem Schulgelde dars weder eine «uf-nahmsgebühr. noch eine besondere Zahlung sür den Un-terruht in irgend einem der obligaten Gegenstände, f»r Benützung der zum Schulgebrauche bestimmten Einrich. tunMüae. Lehrmittel oder Uutellichtserfordern'sse, für Gehlliung, Gelcuchiung ober Reinigung der bchullol»-lltülen u. dgl. «zbaefoldert werden. Die Schulbücher und andere kehrmitkl sind den Kinder» dutch d»e Ellern oder deren Slellvertreler vnd im ssallc e> ^ ' >t derselben dmch die Ve- meintze be? , Hoffen. 8 43. Sin» die jchulv,suchenden Kinder, für »»lche die ganze oder theilwe»se Schulnel^befrelun« iß 40) bewilligt oder der Vedlllf «n ^hrmitteln und Ulilerrlcht«. «rfordernissen ls 42) beigcschciffl n>u,de. nicht iu, Schul-orte he»m»l«>blscchllgl, so lann die Gemeinde de« Schul» ostes den Ersah jener Auelagen von der Gemeinde de« Heimalsortts blanspruchen. tz 44. Zu den nothwendigen »usgaben dc« Schul» bezirles gehören auch: ») Die Dotation der Bezirks ^ehrerbibliothel. jür welche v«, den Lehrern ein Btilraa mit einem H»U«N Perzenle deS I°hre«8thaltes ll hoben »erden lann; d) die Kosten der Abhaltung von Vezills.^ehrer. sonferenzen lllischliehlich der den Milgludein zu gewährenden Neislloften'Enlichlldiguntzer» - c) die Rlisllosteu Entschädigungen und Tangelber für die »bgeordnileu d« Bczltlsconflren^n zu den K». desconferenzen. ^ 45,. Reichen die Schuleinkünfte (ßß 36. 37) vor-ausfichll'ch nichl hin, um die veranschlagen Ausgaben der Schullzeweinde, lücksichllich de» Schulbezirle« sür do« nächste Jahr zu bestrelle,,. so ist zur Icckuny be« U«, sles derselben eine Umlage auszuschreiben, welche in den Städten mit eigenem Statut in «leicher Weise, wie die aideren Oe«eindtumlagen, »uHtlhalb jener Elüdte gleich. Mg mit de» L«ndeH«rferdernlO'ZuMaK< zu du» düec-l» Stluun tlhoblt» wird. 824 § 46. Müßte die Umlage für Bollsschulzwecke (§ 45) die Ziffer von 10 Perzenten de« Ordinariums der directen Steuern ilbersteigen, so hat die Deckung des Mehrbedarfes aus dem Narmalschulfonde und bei Unzu« länglichtet seiner Ertragnisse aus Landesmitteln zu er« folgen. Die Poranschläge o»r Schulgemeinden. rückficht» lich der Schulbezirle find rechtzeitig im Wege de« ^an» deeschulralhee dem Lanbesausschusse vorzulegen. Uebergangsbeftimmungen. § 47. Die bestehenden Nothschulen sind nach Thun-lichleit gleich den andern öffentlichen Volksschulen einzu-richten. § 48. Die bestehende Elntheilung der Schulsprengel ift sofort nach Beginn der Wirlsamleit des gegenwärti-gen Gesetzes einer Revision durch die Vezirtsschulvehür-den zu unterziehen. § 49. Hin Jahr nach Veginn der Wirksamkeit des gegenwärtigen Gesetzes soll die Einschulung sämmtlicher Ortsschaften. Ortschaftstheile. Weiler und Hinschichten des Lande« durchgeführt sein. Schlußbeftimmungen. g 50. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit Veginn des seiner Kundmachung nachfolgenden Schuljahres in Wirksamkeit. § 51. Mit dem Veginn der Wirlsamleit des gegenwärtigen Gesetze« treten alle auf Gegenstände desselben sich beziehenden bisherigen Gesetze und Verordnungen, insoweit solche den Bestimmungen des gegen» wartigen Gesetzes widersprechen oder durch dieselben er« setzt werden, außer Kraft. s 52. Mit der Durchführung dieses Gesetze« und der Erlassung der nöthigen Instruction«!, ist der Minister für Kultus und Unterricht beauftragt. Wien, am 29. April 1873. Franz Isseph m. p. Stremayr m. p. Kundmachung. An die Herren Aussteller! Die für die Erlangung der Fahrprels'Ermäßigung auf den Bahnen zum Besuche der Weltausstellung er« forderlichen Eertlficate können sowohl bei der Ge-neraloirection der Weltausstellung in Wien als auch bei der gefertigten Ausstellungscommijsion in Laibach behoben werden. Laibach, am 16. Mai 1873. Für die krainische Ausstellungscommission: Der Prltsidtut: Alexander Graf Auersperg m. p. Nichtamtlicher Theil. Vom Tage. Da« Reichsgesetzblatt publlclerte vor einigen Taqen vier Gesetze, die für da« pialtlsche Leben von größter Wicht,glett sind: l. Da« Gesetz über da« Vagatell-verfahren beseitigt für eine große Anzahl von Civil» rechtsfallcn den bisherigen langsamen Prozeß, um an Sleüe desselben «in Verfahren zu setzen, welche« den For» derungen der modernen Rechtswissenschaft nach Münd« lichten und Unmlttelbarleit im Prozesse entspricht und den Vorläufer für die der legislativen Thätigkeit des künftigen Reicheralhes vorbehaltene Reform des Civil-Prozesse« bildet. 2. Das Gesetz über das Mahn verfahren ermöglicht dem Gläubiger die bequeme und bil-Uge Eintreibung liquider Fsrderungen, ohne den Rechten und Einwendungen des Schuldners Abtrag zu thun. 3. Das Gcsctz über die Execution auf Aroeits-löhne und Dltnstbezüge bezeichnet einen eminenten Fort« schritt unserer Iustizgesetzgebung durch die kluge Würdigung des ooltswirthschaftlichen Momentes der Persönlichkeit und der ihr innewohnenden Arbeitskraft, welche in diesem Gesetze ihren Ausdruck findet. 4. Das Gefetz über die Erwerbs- und Wirthschafts-Genos-senschaften gewährt für diese hochwichtige Kate-gorie der wirthschaftlichen Association eine gesetzliche Norm. Ueberdies pudlieierte die „Wiener Zeitung" die Verordnung des Ministeriums, womit in Vollziehung des Gesetzes über Erwerbs« und Wirthschaftsgenossenschaften die Vlsllmmungen inbetreff der Anlegung und Führung der Genossenschaflsregifter erlassen werden. Nach Inhalt derselben «st bei jedem Handelsgerichte, in dessen Spren-gel Erwerbs- und Wiltyschastsgenossenschaften ihren Sitz haben, ein Genosscnschaflsregister zu führen, in welches die im Gesetze vorgeschriebenen Eintragungen aufzunehmen sind. Die Anmeldungen zur Eintragung in das Oenossenschaftsregifter müssen bei dem Handelsgerichte entweder persönlich zu Protokoll gegeben oder in gerichtlich oder notariell beglaubigter Form eingereicht werden. Anmeldungen, welche den gesetzlichen Vorschriften nicht enlspltchen, ist die Eintragung zu versagen. Die Unterlassung von «nmeldungtn wird mit Geldstrafen von 10 dis 3. Diese ke« stimmungen haben allsogleich in Kraft zu treten und sind nachträglich auch auf die Rechnungsgebarung s"l I. Jänner 1873 auszudehnen. Zum nächsten Conclave. Die „Persevclanzn" faßt bereit« die Folgen einel neuen Papstwahl ins Auge und sagt im Vaufe ihr" Betrachtungen folsscndl«: ..E« bleibt immerhin die Möglichkeit bestehen, dal die Eardinäle sich »ntschließen. das Conclave außer halb Rom« zu hallen. Zu diesem Entschlüsse la"" namentlich Eine Erwägung sie treiben; denn wenn d''' selbe einstweilen noch über Wasser schwimmt?" . Ein Correspondent der „Bohemia" bringt zur M' wahlfragt nachstehende Mittheilung: ..E« ist schon!»"» ein öffentliche« Geheimnis qewtsen. baß die Mü°>^ mindestens Oesterrlict', Deutschland und Rußland U«A Handlungen gepflogen haben, ob für den Fall einer«! lediyung des heiligen Stuhl« eine gemeinsame 2'"^, nähme auf die Neubesetzung desselbcn ins Well zu ^ ten sei und eventuell wie und in welcder Richtuns ^ selbe zu erfolgen habe. daß aber diese Perhanl»^^ bisher kein positive« Elssebni« gehabt. Wenn i< z.„ einer Quelle Glauben schenken darf. die der d«u'! .. Votschaft nahe steht, so würden anaesiHt« der °°"^ sichtlich jetzt unmittelbar btvorsteh'nben Katastrop" ^ Verhandlungen wieder aufgenommen und zum l<>< ^ "bschluß gebracht sein, und zwar würden, imwtl derselben Ouelle, Preußen und Rußland dem Vst"" g schtn Cabinet, welchem allein von ihnen ein f^^n Vetorecht zusteht. d:> Vortritt gelassen, aber bei de» eventueller Geltendmachuna. ihre ausgiblgste UnterM zugesagt haben." Politische Uebersicht. «aibach, 5l0. Mai. „se Im unqarischen Ab ge ordnete ny^ eröffnete Präsident Vitto am 19. d. die erste «^v l der zweiten Session. E« wurden sodann St'"^^ für die Wahl de« ersten und zweiten vizepra''" z abgegeben. — Die am IN. d. stattgefunden« "°g^.<,!l der Deal. Partei beschloß da« bisheria« ^„g. des Abgeordnetenhauses, die Schriftführer ""d " sse stören wiederzuwählen. Inbetress der in b" ".' ^t zu wühlenden Mitglieder »erden die V^si«" ^ ra-Sektionen Vorschlüge zu machen haben. "" ^ «.z z" scheren Fortgan« der Arbeiten des Iinanzau«'^^, ermöglichen, wird die Budgetvorlage einer Z"^',^ hiese mission überwiesen »erden. Die Eandldatenl'lle l^.^z Eommission wird in der heutigen (!8) ^ ^ O^s^ vorgelegt werden.— Der Gesetzentwurf uver ^; nisierung der ungarischen Mittelschulen ^ ,^agt Trefort »ird denselben im H«bft "M ^ vorlegen. ^.« assess^" Dinstag den 20. d. «urde die L a n d °» Gossen, in Preußen durch den König "V^n « «hnM nachdem da« Herrenhau« die "". hatte. ^- Die Gesetzvorlage "" >>'« ^,,« w^e"' Verwaltung des Re lcheln vall den!" ^ zO . dritter Lesung wesentlich n°« "« «1^^ D«^ ten Lesung genehmigt. Da« M°Y« f«^" ^ rüA befürwortete Nmendemenl '"§"'.^vlere aus ° beschlossenen Au.schluß 3"° K Reih« b«r Effecten, m denen die »" °s „oMtntA. fond« erfolgen kann. heiligt, »ur^ ^li^" Abstimmung mlt 12»s«ge° N.'<5"mm 835 Da« .Journal officlel" schreibt: Der Prllsident «r Republik hat in Erlelnimia dev Nolhwi^igleil. in «er Verwaltung Aenderungen cmlcetcl! zu lassen, sämiul' ulhe Minister aufgefordert, ihre Demission zu ^ber. welchem Verlangen dieselben jich bereit halten >"!ztzultistcn. Eme Separalausgabe dl« ..Vien pu^ b«c" meldet in Vestiltinun^ der bereits circulieren» ^ lonsliluierl sei: Lasimir Pöricr Inneres. Graf Römu« l"l «eußrie«. Dufaure Justiz. öeon Say Finanzen, be nourton Kultus. Waddinglon Unterricht. Gerenger öf> »tütliche Arreiten, Tcisserenc de Gort Handel. General ^lssey Kricg. Admiral Pothuau Marine. — Der Mi. nifUrraih hat beschlossen die Ku l tu «« von der U n t er» llchtsocrwaltunn zu trennen, wodurch ein in den ^nzilsischen Nationalversammlungen oft ausgedrückter «llunsch zur Erfüllung gelangt. — Die Nechle und das lechte Eentrum beschlossen, daß sie die Ve rf ass u n ge» ^lslhe im Prinzipe nicht ablehnen, dieselben jedoch 'w conservative» Sinne amcnbieren würden. Ferner "schloß man. die Regierung wegen Erlangung conser« Oliver Bürgschaften zu interpellieren. Die bezügliche Interpellation wird insbesondere die Gefahren ins Auge '"ssen. mit welchen der Radicalism,!« die socialen In» ^ssen, die Rcligion, die ssamilie, vor allem aber das Asmthum bedrohe. — Das linle Centrum hielt in baris eine Versammlung ab. in welcher beschlossen bürde: Die Parteimitglieder conftatieren einmüthig, daß 'tn ihre dermaligm Residenzen bis zur Veendiqung '?^r Functionen bcläßt, und bclonl die Zweckmäßigkeit ^tslr Bestimmung, welche vor dem verhaßten Schritte ,wah>t habe, die gegenwärtigen Ordensgencrale au« lhlen Generalalshüuscrn zu vertreiben, die sie selbst in t'nigtn Monaten, längstens in einigen Jahren verlassen bürden. Man glaubt, daß die spanische National» lrsammlung Orense zum Präsidenten wählen und c Regicrungeoollmachttn Figucras wcitcr bestätigen >rdc. — Da« Journal „Drapeau fran^ais" schreibt: "°n Carlos dürfte in der Nacht vom 14. auf dc„ ^. d. M ln Navarra d«n spanischen Voden betreten ^ das Commando dcr 15».lXX) Mann stallen lönig. ^tn Armee übernommen haben, um zu siegm oder zu ^lrdtn. Heischen Don Carlos und mehreren englischen Anlitr« wurde eine Anleihe im Vetraae von 40(1 3'llionen Realen abgeschlossen. Don Carlo« versprach ^° die Würde eineS Marschalls und Dorregaray die ""« Generallieutenants. ... sinem Prlvattellgramme der „Times" au« Wa-?^ton zufolge ist e« den Modoc« gelungen, fich in s""" andern festen Orle. 20 Meilen von den i/aoa. Htn tnlfernt, wieder einzunisten. Die Truppen sind ^ im stände, sie von dort zu vertreiben, und haden " Verstärkung und M0rser ersucht. , ».Daily Telegraph" veröffentlicht ein Telegramm .'Tiflis vom 17. d.. wonach Khiwa genommen und l!^han zum Gefangenen gemacht wurde; die Russen ' "en nur geringe Verluste erlitten haben. Wiener Weltausstellung. y . Da« Gesetz über Erlheilung von Patent', Muster. z"° "tartenschutz.Cerlificalen für die Welt-h "tllungsoblecle ist in den Kreisen der Nusstcllcr leidet d>.^Mannt und so lam es, daß die in demselben für . «mbringuna. der Gesuche angesetzten Schlußlermine h '9 beachtet wurden. In neuerer Ztlt insbesondere «ta "Ulmg. ihrer «rlilel in den Wellausslcllungs-Rayon loch ^» f3^^it zu bieten, die wienlr Weltausstellung besuchen "i^""kn. hat d!e Marineslc!ion des Rcichs-Kriegsmi. b!e H^s bewilligt, daß während der Dauer derselben >h „u«^'^"^ °°" oierzehntägigen Urlauben nach Wien ^ d?V^lhntlsten «Näßt plahgreifcn dürfe. Gleichzeitig ^ Nack ^ °"^ belanntgeben lassen, daß zehn Veiten H Wien kommenden Marlneangthürigln zur Ver« fügnng stehen und daß jeder bei seiner Vorstellung beim Plahcommanbo die gewünschte Anzahl von Eintrittskarten ^ dem ermäßigten Preise von dreißig llreuzern per Eliick beheben könne, Außer diesen Gegünsl>gun»tn wurde auch eine Anzahl von Seeoffizieren. Ingenieuren und hydro« glaphci, noch Wien zum Vcsuche der WellallSstlllung commandiert, um über das Oemeiltnsmerthestc in mari« lim.technischer und wissenschaftlicher Vlziehung nach Ge« enbigung der M»ssion Vcricdl zu erstatten. Die wiener Polizeidueclion hat zur Btthinderung von Uebervorlheilungen de« Publicum« durch Gastgeber nachfolgendes vcrordnet: „Um dcr übertriebenen und künstlich erzeugten Theuerung in den hiesigen Hotels und der Speisen in den Restaurationen am Weltausstellung«, platze ein Ziel zu setzen, werden die Wachorgane über» Haupt, namentlich aber jene im WcllauestellungSraume wiederholt angewiesen, bei jeder ihncn angezeigten Ucder, oortheilung in dieser Richtung sofort die Anzeige auf. zunehmen und an die betreffenden im Weltausstellunf«-raume angestellten Hcr,en Veamlen die Melduna zu erstatten. Das Pudllcujn wird hieoon mittelst Plakaten verständigt werden." Nach den neuesten Verichten find nun aus sammt-lichen wiener Vannhösen leine mit «ussilllunalgütern beladenen Wagqons mehr rückständig. Auf den Veltisen innerhalb de« Ausstcllungsplayes stehen beilüuftq noch 200 Waggon«, meist mit Folftproduclcn au« Schlesien. Galizien und Ungarn, die im ^aufe dieser Woche noch entladen werden müssen. In dcr neuen Koslhalle we,dcn Wein. ?iqueur, Zucker, bäckercien. Gier, Delicatessen. Milch. Mal^Crtraclc und Eelchware dem Publicum gegen Entgelt geboten »erden. Nach den bisherigen Anmeldungen werden österreichische, deutsche, französische, englische, poilugisische. mederlün. dische und schwe,zer Getränke und Cßwaren zu haben sein. In der Rotunde wurde ein zweites lNulfct von Sachcr aufgestellt, so baß sich im ganzen zwei Vuffel« für kalte Küche, Wein und Gier und drei Condiloreien mit allen möglichen Süßigkeiten daselbst befinden. Da« allgemeine Lesezimmer befindet sich im Direc, licmsgebäude neben dcm Posl» und Telegraphlnamt, und liegen in selbem sämmll'che Journale der Welt zur ^ec» türe auf. Die Action des Telegraphen war in C i« leil ha n i en im Jahre 1872 eine sehr lebhafte; aufgegeben wurbcn 54.5N<'' Staats» depcschcn (50.118 interne. 4460 m^t iulcrne). Im Jahre 1870 lielrug die Zahl derselben 36.21 l. im Jahre 1871 37.4!)2. An Dienstdepeschen wurden aufgegeben im Jahre 1870 0'.1.lW Stück, im ^ahre 187I 81.706 Stück, im Jahre 1872 ader l01.7.'14 Slllck. Die Zahl t>er Privaldcptschen bezissell stch fllr l^!70 mit 2.228 35)7 Stück, im Jahre 1871 mit 2,883,35,5» Stück, im Jahre 187.835 Depeschen. Inbetreff der angekommenen Depeschen ergibt sich folgendes Resultat: Zahl der Staats-dep eschen im Jahre 1872 4N,Il)2. im Jahre 187! 48.5U5. im Jahre 1870 48 004. Dienstdepeschen in den genannten drei bahren 311.883. 2?i1.908 und be» ziehunftsweise 237.499. Privaldcpeschcn sind angekommen lm Jahre 1872 3.404 213, im Jahre 1871 2,793 000, im Jahre 1870 2.310.19? S'ück. Die Gcsammtzahl der ankommenden Depeschen betrug also im Jahre 1870 2.590.300. im Jahre 1871 '3,121.503. im Jahre 1872 3.762.258. Zur Pferdezucht. Das l. l, Ackerbauministerium hat zur Erlangung einer gründlichen Nachwcisung des Resultates der S t u » tenbelegung folgenden Bvlgang angeordnet: Nach der Vcschülperiode werden bei den Posten» commanden vtznlohauplmannschaflsnieise «uszüge aus den Vclcqprololollcn ticrfaßl und darin die belegten Stuten ortschastsweisc eingetragen. Die»e fursibifctMiche Wurde abzulehnen. Die Ablehn»ng erfolgte au« anderweitigen, «einer Snbjeclivttät entnommenen Gründen." — (Flugschrift.) Der ,.5l. fr. Pr." wird a« 17. d. aus i'cnbach telegraphiert: „Der slovenische ^and, matau.Brunnei«dorf! Zusammen nahezu 12'/, Meilen. — (Professor ttiebig) in MUnchen foll nach Bericht einls darmstädler Vlalle« eine Million hinterlassen haben. Wie man vifsen will, haben die industriellen U»-lernchmungrn, tne sein gelehrtes Wlssen hervorrief, ihn «i« einem reichen Antheil de« ihnen immer stärker zufi»eßenbe« Gewinne« bedacht. — (Demonstration in Florenz) «« 17. d. zogen 200 Demonstrierende durch mehrere Vtrahen unter den Rufen: „Nleder mit dem Ministerium! Nirfter mit den ,^ ' Bor dem Polizeigebäuve I forderten t, . wachen die Menge ans, fiä, „. ^:. streuen, worauf diese die Flucht ergriff Diei Verhei E. btary in Prag sehr nett auo^slallele Colopiece „Zslje" fllr Alt oder Baritonstimme, c^mpon,.rt von Anton Nedvöd, Muslldireclor der phllharmonljchen Gesellschaft in ^aibaH,, an seine Miiglieder verfenden — (Flir Aarlenfreunde) dürfte e« interessant >srin, ,u erfahren, baß in dem Parke de« Wrafen Josef »uerspcrg zu Sonnegg die ?auj0nni» imven»1i» eben jetzt in der schönsten Blüthe steht. — (Für Beam tenlr eise.) Vom Verwaltung«, rath« be« allgemeinen Beamlenverein« der österreichisch,««, garischen Monarchie wurde belannlgegeben. daß wahrend der Dauer der Weltausstellung auewartige Beamte und > deren Familien im Nereinehause zu Wien. kolingosie 17 > näcdst dem Echollennng, lhe,l« in gemelnschafiltchen Sälen l lheil» in separierten Z'mmern dllllge und bequeme Unter, lunsl sinden. Der Prei« der llulerkunsl sammt Vebienun« , ist sur die Person je nach d« Localiläten auf 1 biZ 2 N 'per Tag leftseseht. " ^ "' »26 — (Für Lehrerlreise.) Anläßlich einer gestellten Anfrage ist im Einvernehmen mit de» Finanzministerium der Minifterialeilaß vom 18. Oktober 1872 betreffend die Bemessung der bei Uebersiedlung eines Lehrer« oder Directors einer Staatsmittelfchule anzuweisenden Mübelenlschä« dignng auch auf das ^ehrpersonale der l. l. Nildungsan» stalten fur Lehrer und Lehrerinnen sowie der mit denselben verbundenen staatlichen Uebungsschulen ausgedehnt worden. Demzufolge wird den Direktoren, Lehrern und Lehrerinnen der betreffenden Lehranstalten die Mübeleutschä'digung in den Fällen, wo ihnen Anspruch darauf zusteht, nicht blos vom Stammgehalle, sondern auch von allen in den Ruhegehalt anrechenbaren Zulagen zu bemessen sein. — (Zur Wellausstellung.) Mit dem vor. gestrigen gemischten Nbendznge passierte die Menagerie des Vi;etönigs von Lgyplen die Station Laibach. <3s wurden 12 Waggon« benutzt und waren lxn Prachtthieren 18 ara« bische Wärter beigegeben. — (Vesuchern der We lta u« st e lluna.) theilen wir nachstehend« für das Kassenwesen geltende Bestimmungen mit: Be: den sintrittslafsen wird weder Geld verwechselt, noch herausgegeben. Es sind deshalb besondere Verwechs» lungSlassen in der Nähe der Eingänge errichtet. Die Be» sucher wollen den abgezählten Eintrittspreis vor dem Zu« tritt zum Tourniquet bereit halten. Will jemand den sin« trittspreis sur mehrere Personen erlegen, so müssen diese unmittelbar nach dem Iahlenden da« Tourniquet passieren. Nur bei strenger Beachtung oieser Vorschrift ist es gestattet, daß von fünf unmittelbar nacheinander eintretenden Per« sonen an einem Wochentage die erste Person «ine Fünf-guldennote erlegt oder an einem Sonntage die erst« von zwei Personen eine Guldennote zur Zahlung benutzt. Kupfergeld lann des Zeitverluste« wegen nicht angenommen werden. Die Besitzer von Legitimationstalten, selbst die An, gestellten der Generaldiiection. sind verpflichtet, beim Ein» lritte in den Nusftellungsrayon ihre Legitimationslarte vor« zuzeigen und der allfälligen Aufforderung der Aufsichts« organe, die Identität der Person durch sintraguug der Na« mensunterschilft in da« aufliegend« Lontrolsbuch nachzuwei» sen, folgezugeben." — (Noßhaargewerbe.) Mit der Roßhaar« siebbödenLrzeugung befchäftigen sich in Kram nahezu 2000 Peifonen, die in Strasische, Feichling und in den Ort« fchaften nächst Krainburg wohnen; es werden jährlich mehr als 1000 Zlr. Roßhaar verarbeitet. Die Siebbüden werden auch nach Italien, Frankreich und Spanien exportiert. — (Wirl waren.) Im Bezirke Neumarttl wird die srzeugung von Strümpfen, Fuhfoclen, Fäustlingen, Unterziehjacken, Pferdelappen stark betrieben. lung der Triumphe, die die Träger der Hauptparte feier« ten, nicht abermals belästigen, nur eines sei uns erlaubt zum Ausdruck zu bringen, daß uns die brillante, gelungene Aufführung der Bellini'schen Oper ..Norma" in unauslöschlicher angenehmer (ölinnerung bleiben «ird. Wir sagen allen Kräften, die zur Realisierung diefer leinesweg« geringen Aufgabe mit Lust und Liebe und in der Erwägung des edlen humanen Zweckes unermüdlich beigetragen habcu, im Namen des Publicums herzlichen Dank und geben der Hoff« nung Raum, daß „Norma" nicht die letzte Oper sein wird, die durch einheimische Kräfte über die Vretter ging. Herrn Stoll sagen wir schließlich Dank, daß er die Auf. führung der Oper „Norma" durch seine bereitwillige Mit« Wirkung ermöglicht hat. T>» junge Sänger, begabt mit so seltenen vortrefflichen Anlagen, wird wohl selbst erkannt haben, was ihm zum eracten Operntenor noch fehlt. Es soll, es wird un« herzlich freuen, bei nächster Gelegenheit constatieren zu können, daß er die künstlerische Laufbahn mit Fleiß und Ernst verfolgt. Das an drei lDpernabenden gefüllte Haus hat Herrn Stoll laute Beweife der Anerle«. nung, gestern sogar Kränze gespendet. Der so gefeierte Sänger scheint von letzterer Ovation überrascht worden zu sein, denn er vergaß, die ihm zugedachte Widmung in Empfang zu nehmen und dem ihn auszeichnenden Hervor« ruf dankend Gehör zu geben. — (Aus dem Amtsblatt e.) Kundmachungen betreffend 1. die Verpachtung mehrerer Gemeindejagden im Bezirke Krainburg, 2. vollständige Adressierung der telegraphischen Depeschen, 3. Besetzung Schellenburg'scher Slifl» Plätze, 4, Besetzung der Kanzlislenstelle beim l. l. Bezirks« gerichte Völlermarkt, 5. da« preßgerichlliche Erkenntnis gegen die Zeitschrift .Slovensli Narod." ! Neueste Post. Wien. ^0. Mai. In die zur Velehnung zuge»' lassenen Effecten wurden von der Nationalbatil aufge« ^ nommen: die Actien und Prioritäten der Alfilldbahn,, Buschtiehrader«, Linz« Budweiscr, Franz»Iosephsbahn.! ^ Kaschau.Oderberger«. österreichischen Nordwestbahn, Nu-! dolfsbahn, ungarische Westbahn, ferner ungarische Wem-zehent.Obligationen. Wien, 20. Mai. Im allgtmcinen hat die Au«, stellung in den letzten acht Tagen eine sehr veränderte Physiognomie angenommen; nur ein Uebelwollender lann jetzt noch von cincm Kistendepot sp^chen, im Gegentheile muß der objective Geurtheiler es zugestehen, daß sich! ! alles prachtvoll entwickelt und der Vesuch jetzt schon ein! höchst lohnender ist. _____ > Triest. 20. Mai. Wie früher vorwiegend i» Norden, so scheint jltzt im Süden der Monarchie da« ujlttreichischt Eiseubahnuetz seine Entwicklung zu suchen. Die dalmatiner und iftrianer Vahnen, so wie oit Eisenbahnen von Wien nach Novi und von Knittelfeld nach Zaprefic find bereits aesehlich sichergestellt und eine zweite Schienenverbindung Tricsls mit dem Hinterlande wird zweifellos geschaffen wilden. Ueberdies hören wir, daß sich mehrere Consortien um Eonclssionen für Eisenbahnen blwcrben. welche, von Gürz au?8ehend, über Rakel und Rudolfswerth an die Südbahn bei Zaprrfic sich an» schließen und eine sslügelbahn nach Ooltjchcc erhalten sollen. Eine lebhafte Agitation l.errscht nucd unter den Gemeinden oc« westlichen Theiles des Pujterthalc«. welche eine Vahnveroinduna von Toblach ubn liortin» d'ilmpezzo und Ptrarolo nach Venedig anstreben. 'Pest. 20. Mai. Varon Rauch bot Herrn SzlavY eine Vermittlung in der lroalischen Angelegenheit an. Das Anerbieten soll Aussicht auf günstigen Erfolg haben. Varon Rauch weilt hier. Perpianan . 111. Mai. Au« Gerolia vom Islen Mai wird gemeldet, daß die Earliften von GabrinellY geschlagen wurden Telegraphischer Wechselkurs »om 19. Mai. Papier-Rente 68. -. Silber - «ente 72 70 - !«^ Glant«-«nlehtN »01-50. Vllnl.«lVtien 950. - llret»ll-«<<" 300. ^ London 109-50. - Sillier 109 50. » l. Ä-^ Dncaten. Napolccnsd'or «73, Da« Postbampfschifs ..Holsati»." Capitän Bareüd«. «e«^ am «0. Npril von Hamburg abgegangen, ist am 14. Mai wo»' behalten üi Newport llngelom»>ell. Handel und Mkswiithschaftlickes, '3ludolf«werth, ll», Mai. Die Durchschnitt«-P"'" ftelllen sich ans dem b/utiqnl Marlte. wie folgt! ^^^^ Weizen per Metze« « 50 Vutler pr. Psnnd . -^ ,^ Korn „ 4 40 Eier pr. Stilck . . ^ !g Gerste .. 1 - Milch pr. Maß . ^ l« ^afer .. ! 90 Nindfleilch pr Pfd ^ Z >)albfruch» .. 5 45 «albfieisch « ^ ^ !Hcib:n „ 4 10 Schweinefleisch ,. ^ . Hirse ,. 4 — Schüpsenflelsch .. -" ^ ikuluruh ,. 4 — Wolfsficisch « ^ «, Erdäpfel ,. 1 60 Hendel pr. StUck . ^ ^ linsen „ — — Tauben ,. ^, Erbsen .. . — Heu pr Zmlner . f ^ Fisolen « «40 Ttroh « . ^ ^ Nindsschmal, pr. Pfd —50 Hol,. hartl«32". Kls< «» '^ Schwtlneschmal, .. 4y — weiche«, ,. ^ ^ Svrck. fr,sch, - — Wein.roth«.prsimer !", ^ Speck. yeriluchertPfd, — 44 — weißer „ lbi^. Angekommene fremde. ?»«»»^l »?>5>s««n«. Hchifsrer. Moräuisth. — Pstrul^,. Fran Klinar, 3Zslde ^ «»»«> »»»««» ^Tl»>n. Millner. itfm., Wlen.—Petj^sstl, >««te> ««^«»,»». DvIullio. Ndvoca», Trieft, — O^ ^ Inqrlurln. (»ra,;. — Vrauner. Wien. V4»l»,^^ »nn »l,^«n. Vlhan, Handllingsagcnt, Pest. — writer, ^ ! Trieft, ! ^teleorolössische ^eolilichwilgell ill^aibo^' L 5-5 «' 5" - 6 UM«. 731.« ^.I3.„ W. schwach heiler 0«« 8<». 2 .. N 73, n» »2l,. NW. milßig halbht'«" sseg" 10 „«h, 734«, 4-13,» O. mäft,g gan, ben». ^ TagUber ziemlich heiter, abend« zunehmende Vewoll»«"^.;'. ! 10 Uhr schwacher Regen. Da» Tagc»m,ttel der Wännc l um 1 ü! iiber dem Normale. ___ l «eranlwortllcher «eb°cteur7 Iana, »^ ^es»^L55^ ^VH «l^.s^l.^^2^^. ilUien, 19. Mai, Die Vilrse verkehrte n, einer bedeutend gebesserten Stimmung. Alle Nachrichten «reften darin zusammen, daß nun nicht blo« die 5"''?/" H^' "4 ,u 100 fi . . 140— 142 — Slaats-Tomänen-'Vsandbriefe z» 120 fi. ö. V. in «llbn . . 117.50 118.50 », Gr»»de»tl«ftung4-Vbli^atiVnen ftlr 10t) fi. Held Ware V»h»eu . »u 5 p«l. »4— 9b.- Gal,,!» ... . 5 , 76. - 7? — «liederö«erreich - . 5 . 94— 9b.-Vbn«fterre,ch . , »b , 89.50 91.^ S«heubrira« . M b , 75.-. ?». Vctie« von Bankinstituten Geld Ware »nglo-österr. Vaul . 2s)ii — 210- Vantvcrein . , . 270— 280.- Vodencr«d,tallstlllt . 284.— 288.— «liedilanftalt für Handel u Ve». 800.— 302.— «lredltllnftalt. allg. nugar. . . 1ii2.— 164. Depositenbank......106,— 108.— ««comptegesellschaft. u. » . 1110.-1130,— Franc«,-üfterr. «ant 104 — 108 — Handel«banl....... 2«0.— 20b.-- Nationalbaul......945 — 950 — Unlonbaul.......178.— 180.— Verein«banl «1 vez. ». . . 103.— 105 — Verlehr«banl.......180.— 182.- «. »etien von Transport Unter-»ehm«ng«n seld War« «lfiild-Fiumauer-Vahn . 160- 163 — Viihm. Westbalm . . 2l0— 222. - «arl.i!udN)i,.Vahn. . . . 218. ^0. Donau-Dampsschlfj.-Vtitllschaft 615.— 620. «llsabeth-Westbahn.....240— 245 - «llsabtlh, Wefibahn (kinz - Vnb- »nser Strecke) ... 186— 190. -y«biluuld«.»l«rhb«hn . . 2180.- «180 — z»»ftirch«»«V. Pfandbriefe (fur 100 fi.) Veld Ware Ullgem. ilfterr. Vodencreditanftalt verl°«bar ,u 5'. in Silber . 100.25 100.50 dto.in33I.rückz.zub'.ina.W. 87. 87.^0 Nationalbant ,u 5'. U. W. . . 89.— 89.50 Ung.Vodtncrebltanfialtzu5'/,-/. »4.KY 8ß_ «. Priorität«obligat,onen. Held Ware «lis.-Wtslb. in S. verz.