Dienstag den 17. September 182Ä. ^^ 8 a i h a H^ Hlcyfa,^ den iZ. d. M. Abends sind Se. Durchlaucht der Prinz v^n Hrl^nzollern'Heckingen, Commandiren-d^r in In^r-Ostcrccich und IUyrien, vcn Trieft hieran-gekommen, worauf das sämmtliche Dfficicr-Corp^ seme Auf.variung machte. Am Morgen dc2 14. verfügten sich Se.Du-rcktnucht. in Begleitung des Herrn Generals und der Herren Stado^fsiciere des bissigen k. k.Inf.Neg. Prinz Rcuß, P'.^uer,, i., dac Milit^rknaben-Erziehungshauü, aUwo sie sich vcn dem guten Zustande des Instituts überzeugten. Herauf begab«'« sich'Hochdieselben in das Samincl« haus, Garnisonsspital, in die Caserne, den Beschälposten, und äußerten hierüber, so wie üver das in der Mittagszeit von den Militär-.Erz>enung5kr>aben auZge-fahrte Schwimmmanöver und die Schwimmübungen der Mannschaft benannten Negimento, Ihre voUc Zufriedenheit. Nachmittags wolinten Ge. Durchlaucht einem Manöver bey und fetzten am folgenden Morgen Ihre Reise nach Gratz fort. Se. k. k. Majestät daden, über einen allerunter» tdanigften Vortrag der dohen Commerzhofcommission, mit a. h. Entschließung vom 5. v. M. gerudct, dem k> k. Nalhe, Leopold Pausmgcr, un) dem Mechaniker Franz Wurm, wohnhaft zu Wien in der Currentgasse Nr. äo6, auf die Erfindung „ciner Fla ch s dan d m a« schinc, wclchc im Nämlichen darin bestehe; daß nnh-rere auf einander folgende ttrahen, die auf hölzernen keilförmigen Blutern befestiget seyen, in welche de«, wit ,hrer bereits ttuhcr priVilcZirten Flachs-Hächelmn^ schine, gcrcn.igte Flachs eingcifgt werde, m zwey paral-lel liegenden Nuncu so bea'e^c werden, daß stets aus zwey. drcy, auch ^,,r i?erselbcn, die in ihrer Länge ver^ sch'edenen Fes.rn ansge,zog,n, gleichfölnug veitheilt, und auf d«se Wclsc B^.der erzeugt werden; dasi die Kratzen, was ^anz neu erscheine, aus zirkclförmig gebogen nen Etlsttn desttl),en, wUche mit dcr gewöhnliche Hack' chenmaschine nicht gemacht werden können, daß der bewegende Mechanismus ftlbst zwar allgemein bekannte Blstandth^Ic in sich dcgvifc, aber in seiner Anwendung nci^, ünd daß zur steten Neinhaltung d.'r Maschine dort, wo e^ a^n nöthiast-n, ein ganz n^r Mcch^lUsmuZ au. gebracht sen;, — ferner aufdie Ersind^'Ng ese Kartatschen dnrche«nengan; neuen in derMechan,^noch nie volge> kommenen, Mechanismus lo in Anwrndung gebracht s^. en, daß d,e kleinen Stiften sowohl m der Nube als in der Bewegung stets vcrtical bleibn, wodurch sich ^eser Mechanismus vorzüglich und auszeichnend p«?n allen Bewegungen ohne Ende unterscheide, welche seit unzähli-gen Jahren mit Saiten, Schnüren, Dandern und Ketten ;u verschi-denen Dicnstcn in dcr Mechanik allge-mein in Anwendung ftyen; 5) daß der durch die Aus-zugöwal^n abgehende Flach» fincn: ^lcichfalls ganz neu etfundenen Mechanismus übergeben rmd'vHn dieftm gedreht, in Gcstalt einer Schnur als trockene Vorgc« spunst zweyen Spnhlei, zur Aufnahme überlassen werde; endlich 4) daß ein mit der Bewegung der Maschine in Wirkung trctendeö Gedläs so angcbra.ht sl-y, daß nicht nur die Maschme stets rein crbalteu, sondern auch dazu beytragen werde, daß li,' Fasern vom Staude defrkyt, gerade in dieAuszAgvwalzen cint'^'ten müssen;" ein Privilegium auf die Dauer von fl.nf Jahren, nach den Bestimmungen des a. h. Patentes vom 8. December :!>2o, und milder fernern Clauselzu verleihen, „daß das Privilegium nur unter der ausdrücklichen Bedingung verliehen werde, daß mittelst 5«>5 Gegenstandes desselben beyder Ausführung niä-t nsuerdingZ ein Eingriff indaSGirard'schePnvilegiu^Zt^t finde, und daß in diesem Falle nicht allcm das ertheilte Privilegium f^leich zu erloschen habe, sondern da^eo auch dem Girard,'nach Maßgabe deZou. §. des a. h.,.Patentts domL.Decem- 322 ber i82o, unbenommen bleibe, im Falle als er glaube, daß Wurm und Puusinger sich einen neuerlichen Eingriff in seine privilegirten Rechte erlaubt oder dieselben verletzt hätten, bey der zuständigen Gerichcsbehorde des Wurm ua5 Pausinger die E ustcllung des Eingriffes und die unverzügliche Beschlagnahme ves Gegeaftandeä des Eingriffes zu verlangen, worüber dann auch die Gerichts-bchörde ohne Zeitverlust zur Handhabung des Privile« gmms ihr Amt zu handeln habe." Welche a. h. Entschließung in Folge des eingelang, , ten hohen Hofcanzleydccretes vom Hl. v. Erhalt i. l. M.,I. 23,097, hiemir zur öffentlichen Kenntniß ge-dracht wird. Vom k. k. illyrischen Guber^lium. Laibach am 6. September 1822. Wien den 9. September. Se. Majestät der Kaiser von Rußland sind vorge» stern din 7. d. M. um die Mittagsstunde, >n Veglei' tung Tr. Majestät deg Kaisers und Königs,, 2lllerhöchste welche Ihrem hohen Gaste bis nach Wolkersdorf entge» gen gefahren sind, atlhier angekommen, in dem für Höchstdieselben in der k. k. Burg bestimmten Apparte» ment abgestiegen, und von den sammtlichenHerren Erz» yerzogen k. k. Hoheiten und den vier Odersthofämtern feyerllch empfangen worden. ^ Königreich Sardinien. Genua, den 21. Aug. Vorgestern tam in unserm Hafen die Brigg Ionia an. Wie man sagt, erwartet sie Se. Excell. den Lord» Obercommissär dcr ionischen Inseln, Sir Thomas Maitland, welcher von kiner Reise durch Deutschland und die Sch'.veih hier eintreffen wird. Königreich beyder Sici l i e n, Palermo, den Z9, Aug. Gestern Mends segelte «n unserer Küste eine französische, aus zwey Linienschsf» fcn, fünf Fregatten und einer Corvctte bestehende Es, cadrevorbey, die ihre Richtung nach der Levante nahm. Deutschland. Se. Majestät d ^richten und Acttnstücke n«K Spanien: >,Der Marquis von Matafl 0 riba ist unter den glücklichsten Auspicicn zu S.o abgekommen. Der Gene» ral, Barond'Eroles, wur ihm an derS^ihe einesDe« taschements Lancias anderthalb H-unden weit entgege» geritten. Der Minister empfing nacheinander die Deputationen der Provinzial-Junta und der Municipalst. Wiederholte Artillerie - Salven verkündigten seine Ankunft; die Blähung bildete Spalier und allenthalben ertönte der Ruf: Es lebe der König! Am i4. wur-.de die Negcnlsckaft instattirt; So. Excel'en, der Mini» ster, (Marc,a!5v.Matassorida), der Erzbischofvon Tar» ragona, und der Bar^n d'Erolcs verfügten sich in die Domkirche, wo sie, nachoem sie den Eid in die Hände des Bischofs von Urgel abgelegt hatten, einer feyerli» chenhcil. Gcistmesse beywohnten. Am i5. wurde Fcrdi» nand VII, mit den altherkömmlichen Feyerlichkei e?,, unter lautem Jubel des Volkes proclannrt, welches seinem Enthusiasmus freyen Lauf ließ, als es unter demselben Thronhimmel die Bildnisse seines Königs und Ludwig xvni.des erlauchtenChefsdesHausesVourbon, nebeneinander erblickte.^ »In Folge dieser imposanten Ceremonie hat die Re« gentschHft in allen ihr unterworfenen Orten, ngchfol' Zende zwey Actenstücke bekannt machen lassen: Pr 0 clamat«' 0 n d«r,0 dersten Neg > erung. »Spanier! Euer König befindet sich seit dem 9. März 1820 in Gefangenschaft; er hat keine Mittel mehr in seiner Gewalt, das Wohl seines Velkes zu wirken, und selbes, wie die alten Gesetze vorschreiben , nachdem Ratbe weiser, freyer und unparteyscher Cortes zu regieren. Dicse Neuerung ist das Werk einiger Individuen, die, ihr persönliches Interesse der spanischen^Ehre vorzie« hend, sich zu Werkzeuge« des UmsturzesderAltare, des Thrones, der Ordnung und des Friedens in ganz Eu» ropa gebrauchen ließen. Welses Nccht hatten sie, euch durch diese Umwälzungen zum Argerniß der ganzen Welt zu machen? Keine andere, als die Ver Gewalt aufver« brecherischen Wegen errungen. Nicht zufrieden/mit allen Übeln, dic sie euch zugefügt haben, führen sie euch, durch die Auflösung des gesellschaftlichen Vereins, zu der schrecklichsten,aller Katastrophen.« „Die Verordnungen, 5le maa euch im Nahmen des Königs bekannt macht, werben von ihm ohne Freyheit, ohne seine Zustimmung erlassen. Er lebtin der bittersten Lage. von Vcrunglimp ungcn überhäuft, seit er, dem Aufruhr eines Theiles feiner Armee nachgebend und von noch größern Üveln bedroht, stch gcnöthiget sah, eme ^ während seiner vorigen Gefangenschaft verfertigte Con» stltuti?n,u beschwören; eine Constitution, die den Mün? 323 fchen Spaniens, dessen alte Verfassung'sle vermckttte, i entgeg-n war, und den zur Thronfolge berufenen Pnw « z«n Anfj)lüchc raudte, worüber Se> Majestät selbst nicht »erf lgcn tonnten; eine Constitution endlich, welch? die Quelle alles Übels ist, die auf unserm Vaterlande la> sten, und die dasselbe unfebldar, wenn auf dieser be« klagenswerthen Vahn fortgeschritten wird, inoVcrcer' den stürzen muß/' »Ihr habt bereits erfahren, wohin diese leidige Sucht nach Neuerung in allen Dingen führt. Vergleichet nur die Verheißungen mit den Handlungen, und ihr wer, det sie in fortwährendem Widersprüche siudcn. Wenn iene euch einen Augenblick blenden konnten, mögen diese euch die Augen öffnen. Die Religion eur?« Väter, die tz man euch unangetastet zu erhalten verhieße ist ihrer Tem-pel beraubt; ihre Diener sind beschimpft, an den Vet° telstad gebracht, alles Ansehens, alles Einflusses tn tttei«, det; überall sind der Demoralisation und dem. Atheismus Thür und Thore geöffnet. Euer Verderben ist unvermeidlich, wenn ihr eure Arme nicht bewaffnet." »Schon ist di« Gerechtigkeit weiter nichts mehr als ein eitler Nahme; sie errichtet Schaffote. vor der Angeklagte verurtheilt ist. Ihr unterliegt der Last der Abga, ben, welche nur dazu dienen, die Agentende« Tyrannen zudesolden. Daö StaatZgedäude stürtzt von allen Seiten zusammen; mit jedem Tage reißt sich cm anderer seine« Bestandtheile, los; schon sind beyde Amerika's auf im» me« verloren" «Um den Fortschritten so vieler Drangsale Einhalt zu thun, mögen einsichtsvolle undfrey zusammtuberufe. ue Versammlungen, anf die Erfahrung vergangener Jahrhunderte sich,stützend, die Grundlegender erschüt, terten Monarchie wicher befestigen! D-e Armee zahlt noch in ihrer Witte treue Krieger, die uns beyft^i,nwer, den, FerdinÄNd wieder auf seinen Th^on zu setze:-. Durch gleiche Gesinnungen vereint haben wir das große Werk der Beft.y mg unsers Monarchen unternommen.* »Demzufolge conkituil^i wir uns als oberste Negierung des Königreichs, im Nahmen Sr. Maicstäl. DonFeroinand VII. (wahrend se.ner Ge. fangenschaft)und im N.,hmen,sciner erlauchten Dynastie bn sc s,rn es si- beltiffc) zurAufrechthaltung semcr und der s.anila!^. Ncu,on legitimen Rechce." ».Aus dlcscn Rück'ichtcn haben wir verordnet, was folgte "^) Essoll fcynlich erklärt werden, daß alleZaufden m> "" ^ nach den Civil: uno Miütälgesetzen vor' dem 9. ^ari iL-a dcstandcn. zulüctgcfuhit werden soll.« »2) Da der König sttt dem Tage, wo chm der Eid auf die angebliche Constitution von Cadix durch GewaA abgepreßt worden, als Gefangener zu betrachten ist, fo sollen alle seit diesem Tage von Sr. Majc^at erlasses uen Hcscyle als nullund nichtig angef hen werdcn." «3) D^jenigen, welche den König in ilirer Gewalt gefangen datten, sollen nach der vollen Strenge der Gesetze gerichtet werden.« ,»4) Die sogenannten Corteä i?on Cadip, welche sich der^Vertheidigung Sr. Majestät wcihcn, erhallen werden." Gegeben zu Urgel, am 16. AuZuft 1L22. (Unter,) Der Erzdischof von Tarragona. Ma, c,u!^ v^n Matafl 0 rida. V^lD« d'Eroles. Das Journal des Debats vom 5a. August ent- ,hält unter der Aufschrift: Nachrichten KnsSpa» nien, Folgendes: »Bncfe aus Vayonne vom 2/1. August melden den Anmarsch von Armeecorps, welche die Regierung von Madrid gegen die verschiedenen Corps der Glaubens« Armee zu Felde schickt. Der General ^'pinosa ist.n Vit-toria, und vier leichte Infanterieregiment?« nebst si-bc« Hundert Mann Cavallccic und drey Compagnien Actil-lcrie sind in Navarra eingerückt. Der General Vm.veci-nado solste gegen den 16. August in Saragossa eintref« fen. Die Gtarte seineü Corps lst noch unbekannt. Or wurde in seinem Marsche dahin durch die Notkwenl digkeit aufgehalten, ein Drtaschfment gegen die Noya-listen von Biguenza abzusenden, welche aus dieser Stadt vertrieben, in deren Nlngegend ein Corvs von zweyHun« deit Reitern unter einem General Adellan gebildet haben, welches zwischen den Gebirgen von Cuenca, Va» lcncia und Siguenza umherstreift. Die Truppen des , Vmpecinado wollen dieses Corps in einem Scharmützel geschlagen haben, wodey zwen Domherren, wovon der «ine der Professor dt r Theologie an der Carhedl'ale von Siguenza war, todtauf dem ^amVfplahe geblieben seyn solien. General Miua ist noch nicht in Catalonien, wo «r seme Overacionen mit der Berennung von Meqnil-nenza eroffnen sollte, angekommen. Die Royalisten haben in dieser kleinen Festung vierzig Artilleristen, un0 scheinen fest entschlossen, sich nufs Äußerste darin zu ver, theidigen. Die Royalisten - Armee von Catalonicn hält sich, was selbst die Madrider Blätter einqefteben müssen, in der Mitte der Provinz in oen gvbirgigen Gegenden, wo sic, unter andern wichtigen Puncten, auch den Flecken Ri^ooU beseht hat, und die dortige Gewehr-fadrit für slch ardciten laßt. Sie bedroht b^ber 'vcdcr Barcelona noch Tarragona; adcr mehreren Umstanden «ach, scheint es. daß die Festungen Ros^s und Figueras »on 0,! übrigen Provinz abgeschnitten sind, l>ud mawsie voMta'ndlg vcrp^viqnlirt, als wenn sie eine Mi,^vrung «ushalten nern abuUeicen, ist vielleicht nicht eben schr'zweisrlh^ft. Mach der Gestalt abzunehmen, worin die Geschich-e »von dcu Hippen des StaatSsecretärs der auswärtigen Ange? legenhciten" geflossen seyn soll, ist völlig einleuchtend, dc,g der lieue Kaiser irgend ein tiefes Splcl jl,ur Erlangung einer Vermehrung der Kriegsmacht spielt; um scins selbst.'igene Macht, 0>e auf einem schlüpfrigen Boden zu ruhen scheint, zu starken." Fremden « Anze^gc. Angekommen den n. September. Herr Aloys Ritter v. Nomani, k. k. Appellations« ssinreichungs > Protocolls-Director, mit Gattinn und Soh'i, von Fiume nach Vrünn. — Hr. Ioh. Nep. Ful-<,i, Acccjslst dcü k. k. inn. östcrr. Appcllationsgürichts, von^ Flumo n^ch Klagenfurt. — Herr Gabriel Iesscr-uik, K^iuftnann, und Herr Ios. Edler v> Tonaza, Fiam^ mer^ewerk, bcy^e vdn Trieft nach Klagtnfurt. —Herr Nudolph Hay, (^ecretär im k. dänischen Con'ulate zu Algier, von Livorno nach Coppenha<,cn. — Herr Ioy-Maurovich, Priester und Professor d^r 2. Hum<'.n!tätS-Classe, mn dcm ComitatS - A.ftisor Auton Rosich, von War^üdm uaä, Tr>est. Den 12. Hcrr Johann P^nfler, Hlindelemann, von Gratz nach Trieft. — Herr Deurcr, e. d^ir-scher Galle-rie«Insp,ectol, mil. feiner Nichte, von Müncken nach Tncst. — Hr. N'ttcr v. Globig Iagdshei^, Hcrrschaft«< Inhaber, mit Gemahlinn. v^Klagenfnrr nach Trlese. — Heir Johann de Muralt, PWor .an der rls^rnurten Kirche zu It.Petersburg, von Bern nach St.Pcterüburg. Den ^5, Herr M'niussi, k. k. Guderniusi.inCM. ioä; Wiener St^dt^üan^o O'lig.zü 2 pCr. in CM. 5aÄ5; Conveati^nsmü?>' vl>. 2ic, 7/s. Bünl-Actlcn pr. Stück 86« i/5 in CM. 2gnaz Aloyg Edl. V. Kleinmayr, VetlcZcr und Nedatteur.