^<^1'0 94. ^ Gedruckt mit Edlen von Kleinmaljer'schen Schriften. Freytag den2Z. November ! 8 l 4. Oesterreich. Wien den 16. November. «!>^en !2., ,Z und 14, h. M. sind hier angekommen: Vaion v. Kuchtclen, ruß k. Gen. Major, und Natter v. M^!v;rad«, k. fran;. Bothschalts - Sekretär, bei der k. Ambassa>e am russüÄen Hofe, aus St. Petersburg; Hr. Minnisier, k. cngl. Car.ltain, aus Ma. drit^ Gras Mainuna. ruß. Gar^lieut. alzs Triest; Graf Ioieph Pomc.towsky, Ul'd Con.'e Paul Naüderdrecken, alls 5iom -. Hr. Asphons Vicomte de Vruges, und Felix Lagorio, k» Frai^z. Aqent, aus Paris. Das Caroussel in der k k. Reitschule und die darauffolgende n-'^kirtc Nedoute, ist wie. der vom »7. auf den 25. d. verschoben worden. Um das erste russische Garde« Regiment unsers Kailcrs (Franz auf ewige Zeittn ge. nannt) nach dessen Idee zu unisormiren, schickt der Kaiser von Nußland eigcnds cincn nach derselben uniformirtcn Mann nack Petersburg. Das Regiment soll dann ganz diesem Muster gemäß vor dem kais Inhaber im Iuly des M' sien Jahres paradiren. Unvergeßlich bleibt es uns/ wie am »8. Okt. der Kaiser Alexander rom Balkon des Luslhauscs kerab das Wohl der deutschen Natt^n trank. Diese Scene von einem rufst« scken Kaiser b^l die deutsche Geschichte noch nicht auszuweisen. Der König v. Preußen he^ebt sich oft in Begleitung eines einzige» O^neraladililantcn a>? ösenttiche Orts; neiilick, 'speiset-c er im Gast!>«use zum römischen Kaiser zu Mittag und saqse im W>>ggcl!en: B?ym Kaiser von Ocstcr» rc-ch, speiset man dlnn doch besser.— (S. Z.) W'>e sich die Harmonie der Monarchen stll'st oft durch Scherz? und F'/ohsinn äussert, wog? folgende Anekdote beweisen. Sobald der Kaiser von Rußland, so wie die Könige von Pnnßen und Baien, ihre Regimenter erhalten hatten, reichten sic als Obrisie derselbe, bey unserm Kaiser das Gesuch um »Verlang:« l'ung ibres Urlaubs auf Sttmpclpapier ein. Der König von Dänemark überbrachte das Ge, suck. Kaiser Franz, sich hcrzlich freuend, un» tcrschried: Placet. (S. Z) Angekommen sind n, Wien. Hr. Baron b. Voubrara, k. eng M, Eorsu; Hr. Marone Pasquale, aus Sizilien; Hr. h. Wecköecker, k. bayerisch?'.' VpMat'.ons. rath, aus München; Hl' Gordcm, k. eng.Obcr« sier, aus Hamburg; Graf Anton v. Vani^ou, Capit und Adjut in holländischen 3i?nstcn/'aus dem Haag. (W. Z ) Folg?nde^ ist eiü genaues V^r-^chniß der zum Kongresse b?l)0ssmächn^ttn Minister der ü H'se, wcickc den Traktat rc-'. Paris untcizeich. net hatten, und in dcr?n Na:ncn die bitzber be. kai'.nt gewordenen Deklarationen crganqcil sind: Für O^ttl-l-cich: Fü st o We^crnicb, Frei-bei'r v. Weffcndcrg (zülc^r österreichischer Ge. sandter in London) Für 5u>ßland: Graf Rasnniowsky (ehemaliger rascher Bothscbc-sser zü Ncn), Gr-f Stackclbcrg ( je^,:ger r uff. scher Gesandter zu Wien), Graf N.sselrobc, Staalssckl'ecar für dic aüslv^rtigcn B^stbäftc. Für Fr.intte^ch-. Fürjl v. Tassc^rai'.d, 0erzoq von D..ldcrss, Graf 'ca Tcl!r dn Plü, Graf Alcxts Noaillcs i^ür England: Lord Castscrcaqb, Lord Cath-cart (l'rittt'Hcr P'.'thschaftcr am rüssisck^li Ho, se), üord Clancatty (zlill-tzt britlifchcr Bo^'A'af' tcr iin Haag), Lord Slewai t (Lord Casilerca^h's Brlldcr, Botschafter am Wiener Hofe,) Für Preussen: Sra.tttzkanzscr Fürst Harden, bcrg/ Irechcrr v Hi'.mb^ldt (dcsignirttr pvcusi» scher Gesandter zn Paris,) Für Cchiv^cn: Graf Löwenhiesm (schwcdi-scber Gesandter am rüß. Hose ) Für Spanien.- Chevalier Labrador (Stliats-rath im Vepancli'.cnt der auswärtigen Ge, schaste) Für Portligall : Graf Palmclla Sonza-Hol> siein (portugiesischer Gesandter in England), Graf Saldana da Gama sportligiesischcr Gesanl>' tcr ain rnsii chcn Hofe), Che^al^r Lobo de Sil> veira dcsignirter Gesandter amWieucr Höft) Diese Vlinister haben dem Sfaatsnnnister Fi'-.stcn v. Melternich das Präsidium bei ihren Sitzungen übertragen. Für die teutschen Angelegenheiten hat sich ein Nlisscknß gebildet, der aus folgenden Be, vl^maclMgten besiehc: Hür Ocsierrcich Freiherr r. Wessei'.berg; für Preußen Freiherr v. Hüm-loldl; für Bayern Fcldmarschall Fürst Wredc; für Hannover Graf Münster lind Graf H^!e, zu Franrslirt ^tatt haben; aber Nüri'^erg hat Hossnu'.lg dcr Si? einer künftigen deutschen Bun» ds»odcr Liclchill'clsalNllilung zu lvcrd::,. (B, v.T.) ?lm li. d, Hit der Kaiser Alc^and-r »..nd dcr König von Preußen beim Fürsten Tb^i'ü u,,d Taxis zu Mittag gespeißt, und am l2. das Theaier an dcr Wie,, besucht, wo oic I ^gsiv.ll von O: lcans a!ifg? fü h >>s ,y „ ^e,.-^ Vo n d' r Rei. se dcr Monarchen nach Grätz, welche auf den 20. de,tlmmt war. ist es dermal abgekomn-cn. D:e hier versammelten Monarchen fabren fort, w>e die Glieder einer einzigen/längst an cni ander gewohnten, nnd sich zärtlich liebenden F.i. milic zu leüc« Obwohl aber die alte Et^ctte in Gesellschaft verbannt ist, so wird doch übci all dorr, wo es sich mn ein Geschäft odcr lni: eine Dienstfache Handels, streng ans die Regel gehalten. So ließ der Grossfürji KonstanM, sein Äl!irassler,Nea ment, das vormals Hoheit zollcrn hieß. eines Morgens anrücken, lim es zu besehen. Nachher erfnhr dieser Prinz, daß dicscs sonst mchr ssewölnUich fty, ohne zuvor den Stadtkommandan^n darum zu ln'grüs'en; er übei schickte also diesem seinen Degen und erklärte sich selbst des Hausarrestes schuldig. In wr. nigcr als cincr Viertelstunde hatte er übriges seinen Degen wieder, mtt der Erklärung, daß die schnell gefollNe Reue das Verseben 'gebüßt ha^be, welches ohnehin nicht wiederholt werten würde. Bei der lebten kleinen Jagd im Vrater sprang zusallig ein Reh in den Grand des rnß. Kaisers und blieb stehen Der Monarch liebkoscte es, und nun wird es zum Andenken ein goldenes Halsband bekommen und in der Menagerie a^gewahrt werden. — Bef>i„,!tl!ck hat' der Kaiser Franz dem rusiischen Kaifcr das RegimentHil. ler verlieben. Al^ '.'Ilexander sich das Masi zi, der Uinform dlejes Regiments nehmen ließ, schien der Schneider eine Bitte an den Kaiser z« h«, bcn. Hocl!stdieselbcn bemerkten dieß, und ftagten den Schneider, ob er etwas verlade, n-enia» sicns glaubten Sie dieß an feinen Vliencn w.',h'l', zunehmen, Ja, sagte der Schneider, Ew. la'-sers. Mc,j würden mich glücklich machcn, wenn Höchst-dieselben mir das unschätzbare Glück luu^'ii'zu 3l,^s k-mmcil laü^n, D^'^ Ochsten Namen auf ^^ ^ aß zu schreibe. Mlt dcln g!'ö,!te!-sZcr. ssr.ügen, erwtc'derle der leutselig? Monarch, der sogleich se:nen Namen auf das Maß schrieb. Vergeblich wülde >nan sich beinühen die Freude des Schneiders zu schildern. (u'd zudringlicher, ^cr Greis, des lästigen Al' dringcns müde, schMc den rüstige,; Bettler nun ernstlicher hinaus; dieser ober, als cr s<-h, daß niemand sonst im Zimmer sei), saß. s? den Greisen am Halse lind di'ossctte ihn. Duich das Ringen ünd Pollern wurden die Ncbeuwohl'ündcn a^ifmerksam geinacht; eine Magd, welche die erste hcrbcyeiltc schlug barmen, und der Thättr nahm die Flücht, ader die Nacheilc,',den Hollen ihn ein, und lic^en ihn in Hast bringen. Ihr gütinülh.gci, Mc^schcn! liberzcugf ench, daß ihr eure t^r^gen Mitmenschen am besten und zweckmässigen' durch reichliche Gaben bey den vaussammlui'gen untersinken könnet, und daß ihr Uliremr habt, »venn ihr saget: , Wenn ich es gebe/ weiß ich es doch, >ver cs erhält!" (W. Z,) Sc. k- k. Maj. haben den Prinzen-Reqcn, tcn von E^igland, so wie dessen Hrn. Bruder, den Herzog v. F)ork, "ach .Höchstderen gcnuffertcln Wunsäie, zu Feldinarschäücn in der k. k. Armee ernannt. Se. k. k apostos. Maj. haben Ihrem wirkv lichem Hofrath lind Ilistiz, Organisirungs» Hoftom'.niNir in Illyl'ien, ^lnton >.'. Blasi, , züül Präsidenten des k. k. Stadt-und iiand' rechts, und damit vereinten Kriminal,Ge, lichtes in Krain ernannt. (W. Z.) P o h l e n. Czernowitz den 26. Oct Am >y. kam der Servischc Metropclit hier an ; den Tag darauf zwey Scrv:sche Generasc: den 24 aber, nm L Uhr Mmgcns, der bckainne Georg Petto- wiez (sonst Czcrnr» Georg?, welcher gkgenwäc< tia. Rnssi^cher Fürst und General ist. Er be, suchte den hiesigen Hrn KrcibhalipN.i.lNN und Hosrath Platzer, und den Hrn. Gkner.!!- Ma, jor Lenk, welche nach einer Stunde d>esm Ve'uch erwiederten, Der Fürst sollte eine Eh« renwache bekommen, er reiste aber den nämliche,! Tag Nachmittags allem nach Cdolun ab. Er braucht auf seiner Reise 52 Pl>,'de. L e m b e r g. Se, k. k. Maj. haben den Mizischeu Appel« la;,onsrath Hr. Iol). Morack in gleicher Ei-gküschast zu dem F. östr. Apellazionsgericht nach Klssgcnfurt zu übersetzen, lind den Raths» protokollisten bei dein hiesigen k. k. Landrech^ te Hrn. Carl Enzcndorfer zum Landrathe bei dem k. k. Landrecht zu Laibach zu ernennen geruhet. (P. Z) D c »tsch land. Dresden, den 3. Nov. Am 4. b. ist der neue Kommandant von Dresden der k. preuß. Gen. von Dobl'chütz hier eingetroffen. Der an» 6. hier angelangte k. preuß Cioilgouverneur, Ssaatsministcr Freyh. v Neck, hat das Prinzen« Palais bezogen. "-Nachrichten, wclcke Glauben »crdicl-en, saqen, daß die Departciuente vvm Vrvinberg, Kciüsck und Posen m,t dem prelisi« schen Staate wieder vereiniget werden. ^ Am 8.'Nov. i!?, vom Fürsten 3!epnin biskerigm Gcncral-G.llvc:'!ieur das Köinss'-ettb Sachsen au die dazu beorderten preusische» Individuen förm« llch übergcbcn r.'ordeu. (P. Z ) P r e u ß e n. Da3 Terrain, welches die vormaligen Fe« stungswerke von Breßlau einnahmen, ist vom Könige dieser Stadt geschenkt worden Dlc Nachricht ist hier eingegangen, daß die Stände von Norwegen d?n ^öing von Sck'wedeii am 24.Okt.znm König von Norwegen proclainirt h^ben. (S. Z.) B a yc r n. D!e in der f. Verordnung vom »5. August und >.Nod. bekannt gemachte Ammestie für du Deserteurs, wird b^s F«. Jänner lö»^ ausgedehnt. (S. Z.) Frankreich. D!e aslcf. Zeit. enth.ilt aus cmem Schreiben aus Vrüsscl üiner andern: Viel schaden die Priester dadurch, daß sie dcmKönige tausenderlei, ^lngc gcgcn Hrn. v. Talleyrand ins Ol,r setzen, I,^dcm sie des Monarchen Vertrauen schwllchen/ berauben sie Se. Mai. einer ihrer halllmM Gfsstzcli. Nur dadurch, daß das Verwaltente Königthum von den vorstellenden Königthume ge, trennt wsrd; nur durch einen Prinzipalininistcr, Haun die Negierung sichern Gana bekommen. Italien. Die Universität lind Akademie zu Turin hat 4as traurige Loos getrogen, daß sie durch eu'.en «euerlichen Befehl des Königs nichr nur alle äcre ^roftssorrn der Tbeolog,?, die/ während Turin zu Frankreich geholte, die vier Grund-säl^e dcr Gal!icanis6)cn Kirche lchren nn.ßten , sondern aucl) aile ihr? belühüttcn Männer in Phvsik, V athcmatik 's edzzin :c verloren hat. D:e um ibic Msscnschaft so hoch vcld.cn len ^Professoren Biunv:c. sind nach mebr alszwan, zigiährtgen Diensten von ihren Aemtern entlast fen N'o'den und zcnöth.get, andere Zufluchtsür« ter zu suchen (W. Z.) Eine Pariser Zeitung meldet aus Rom,Don Francesco, Infant vonSpan'en, der zum Kar, dinalat bestimnit war, habe seinen Ber:-f gcän. lcrt nnd die geisilichc Kleidung abgelegt. Ein zu Rom eingegangenes Schreiben des Kardinals konsalvi enthalte die angenehme Nachricht, daß «uf dem Kongreße zu Wien die Rückgabe der Provinzen 3l»kona, Urbino und Nomagna an den heiligen Stuhl, blos mit Ausnahme von Bolog-e zuerst dieÄcnnbahn betraten, ein Jüngling vo»; '7 Jahren, tcr zum erstenmal aiif dem Kampfplatz erschien. den P>'c>s Z^l.» Vcrschwnzdnüg der kl!lsi!c.id?n falschen Kupfc» inünzen zu Palermo h,.b?n vorzüglich e,nige >'ci< che Kavaliere bclgtt-v.M. weich? ansehl'.üche Sulnmen solcher Münzen unentgcllltch beitru» gen. i vorigen Eigenthümern durch Zurückgabe der Grundstücke, und noch überdieß durch Echaden» und Kosten, Ersatz Gerechtigkeit leisten Joseph Bonapartc hat plötzlich Gcnfver, lassen, wo erscit4 Monaten da'i'.it beschäftigt war. umsein GutPrar.llin eineM.n'.el'von 4 Licues im Umfange ziehen zu lassen. Wie es heißt, sind Briefe an ihn aufgefangen w^dcn ^ wel< chcs ihn bewog, sich schnell zu entfernen. Dcr Hieronimus Vonaparte hat in Trieft, allwo er ein Haus für 1200 ss. —Convcntions» Münze monatlich gemiethet hat, eine ganze Schiffsladung mit Kolonialwaren aufgekauft, und steint damit keine üble Spekulation gemacht zu babcn. Auch ist er Willens, eine Assekuranz, kammcr daselbst zu errichten.—Briefe von Li« vorno bringen die Nachricht, daß dcr Dcy von Tunis mit Tode abgegangen sey. Wechsel . Cours in Wien am »9. November :8>4. Canventionsmüi'ze von hundert 260 Zs4 fi.