^^^^H^^^^^^I^c^>^^^(^^ AK. ^^^^(^^^^^^-H'^^!'_^^<^, An das wohlthätige Publikum der Provmnal - Hauptstadt Laibach. «denjenigen, welche nack der hier eingefüllten frommen Sitte, bei i^dem Jahreswechsel miltclst einer der Armuth gespendeten Gebe sich von den sonst üblichen (Qralulationen loszusagen pflegen, wird hicmit zur Kenniniß gebrach:, daß ron heute angefangen bis zum l5. Jänner l8^>6 dle Enthebungskarten rückslchilicb dcr G l ü ck w ü n sch e z u m neuen Jahre «84k, und wieder besondere Enthebungökarten rücksichllich der Glückwünsche zu Geburts- und Namens festen, in der Schnittwaren-Handlung dcs Herrn Joseph Aich holzer, Haus-Nr. 237 am Hauptplatzc, gegen den bisher üblichen Erlag von 20 kr. für die Person, erhoben werden können, daß für höhere Spenden auf Verlangeil besonders quittin werden wi,d, und daß die Namen aller Abnehmer dieser Enthebungskarten duich die Laibacher Zeitung werden bekannt gemacht werden, daher die Abnehmer mit dem Erläge der Spende auch ihre Namen dcuilicl) geschrieben "zu übergeben belieben wollen. Von der Armeninstltuts-Commission. Laibach am lO. December 1845. Irren ist menschlich. Ein kleines Reiseabenteuer aus meinen Erlebnissen von I"' <^m Spatherbste des vergangenen Jahres fuhr ich m Begleitung meines Freundes Eduard in Familien-Angelegenheiten nach ocm, ungefähr fünf Meilen von unserem Wohnorte entfernten Flecken P***. u,rl zwei Uhr Nachmittags erreichten wir denselben, und die erste Frage, die wir an einen uns Begegnenden stellten, war die nach der Schenke des Ortes, da wir beide in P*^ ^z. lich fremd waren. Der Gefragte zeigte uns eine Gasse und sagte, daß wir rechts in derselben ein neues, stockhohes Haus mit einem großen Einfahrtsthore finden würden, welches er uns als das Wirthshaus bezeichnete. Wir fuhren dahin und hatten bald das bezeichnete Haus erreicht. Als wir in den Hof desselben einfuhren, ließ sich Niemand sehen, das ganze Haus war wie ausgc-storbcn. Nachdem ich lange vergeblich gerufen, erschien ein Bursch, dcr auf meine Aufforderung dem Kutscher beim Ausspannen dcr Pferde bchülsiich war, und uns auf die Frage nach dem Herrn dcs Hauses ein Zimmer im Erdgeschoß«: zeigte, mit dem Bemerken, daß wir dort den Gesuchten finden würden. Wirtraten ein und fanden einen ältlichen Mann, der uns zwar etwas be-flcmdet, aber doch freundlich entgegen kam und uns fragte, womit c.' uns dienen ko'imc. Auf unser Ansuchen, ob cr uns Wein und etwas zum Speisen vorsehen könne, erwiederte cr, daß cr in seinem Hause im--mer mir Wein versehen sey, und uns mit Vergnügen damit bewirthen wolle; was aber Speisen anbelange, so wäre cr, da bei ihm die Mittagszeit schon lange vorüber, außer Stande, uns etwas anderes, als etwas kalte Küche vorzusetzen. Da wir uns hicmit vollkommen zufrieden zeigten, entfernte er sich, um das Zugesagte herbeischaffen zu lassen. Nachdem uns dcr Wirth verlassen hatte, stellten wir über das uns Umgebende unsere Betrachtungen an. Die Stube war sehr reinlich, aber darin weder Gläser, Bänke, noch sonstige Attribute einer Schenke zu sehen; zwei Betten, ein Kasten ein Tisch, einige Stühle und ein Sopha waren die Einrichtung derselben, so daß das Ganze mehr einer Bür-gcrstubc, als einem Schankzimmcr ähnlich war, auch licß sich kein Gast erblicken. Bald kam der Wirth zurück und ihm folgte eine Ma^d, welche den Tisch deckte und uns Wcin und Schinken vorsetzte, indem der Alte nochmals encschuldi' 206 - gend beifügte, das; er uns mit einem Inbiß nicht mehr dienen könne. Nach dein Mahle, welches wir uns trefflich schmecken ließen, und welches unsere Zweifel,, die uns .schon zu beschlcichen ansingen, gänzlich verscheuchte, weil besonders der Wein erczllent war, und wir in dieser Beziehung des Guten nichr allzuwenig gethan hatten, fragcen wir, ob wir, da sich unsere Geschäfte in P*5* vermuthlich bis zum Abend verziehen würden, wohl im Hause ein Nachtlager finden würden, und nach der Versicherung unseres freundlichen Wirthes, daß er mit zwei Gastbetten versehen sey und es ihn freuen würde, wenn wir eine Nacht unter seinem Dache zu» brachten, verließen wir ihn, und, begaben uns zu den Gerichten des Orts, um unser Geschäft in Ordnung zu bringen. Da sich die Beendigung desselben in die Länge zog, so war der Aben^ bereits angebrochen, als wir unser Asyl wieder erreichten. Nachdem wir das Nachtessen, welches vortrefflich war, genossen, wies er uns ein Zimmer des ersten Stockwerkes, in welchem 2 reinliche Betten standen, zur Schlafstatte an. Meinem Freunde E d u a r d wollte dle ganze Sache nicht recht in den Sinn, ihm schien alleö so gewißermaßen fremdartig, auch mir war auf allen meinen Reisen, und ich habederselben schon ziemlich viele gemacht, noch tein so sonderbarer Gasthof und Wirth wie in P*'^ vorgekommen; allein unbesiegten und leichteren Sinnes als Eduard, wie ich stets bin, rieth ich ihm, wie das alte Sprichworr sagt: „alle fünf gerade gehen zu lassen", und da er nicht so ganz meiner Meinung bepfiichten wollte, sprach?« wir noch lange pro und contra, bis uns Gott Morpheus in sein stilles Reich aufnahm. — Als wir erwachten, war es bereits heller Tag, und wir begaben uns in die Gaststube. Unser Wirth kam uns mit einem herzlichen Morgengruße entgegen und sagte, daß das Frühstück gleich bereitet seyn werde. Er hatte wahr gesprochen, wir durften nicht lange darauf warten. Nachdem wir eben so gut gefrühstückt, als Tags vorher zu Nacht gespeiset hatten, schickten wir uns zur Abreise an, und ich wandte mich an den Wirth, ihn um die Rechnung ersuchend, worauf er mir lächelnd erwiederte, daß bereits Alles bezahlt sey. Als ich und Eduard hierüber unsere Verwunderung zu erkennen gaben, sagte er: „Meine Herren! als Sie gestern in mein HauS einfuhren, und bald darauf mein Zimmer mit der Forderung, Siezu bewirthen, betraten, konnte ich nicht mehr zweifeln, daß Sie mein Haus für eine Schenke hielten. Das ist es nun nicht. Ich selbst bin erst seit kurzer Zeit von W. hierher übersiedelt, habe dieses Haus an mich gekauft, und lebe nun hier mit meiner Frau, die sich zufällig seit einigen Tagen auf Besuch in der Nachbarschaft auf einem Gütchen ihrer Tante befindet. Da Sie mir aber Beide wchlgefielen, ft^ließ ich Sie i" Ihrem Irrthum, dem ich Ihre angenehme Bekanntschaft verdanke." — Wir erzählten ihm nun, wie wir Hieher gekommen wären, worauf der gute Alte erwiederte, daß unser Cicerone uns zwar das Wirthshaus gut beschrieben habe, allein daß wir uns durch die Ähnlichkeit des Hauses täuschen ließen, indem dasselbe ungefähr 20 Schritte weiter gegen das andere Ende der Gasse liege. Er verwarf alle unsere , Emschädigungsan-böte, und die einzige Revanche, die er von uns anzunehmen versprach, war, gleichfalls bei uns einzusprechen, wenn er einmal in unsern Wohnort käme. Wir umarmten ihn zum Abschiede recht herzlich, und er drückte uns die Hand und sprach lächelnd : .Irren i st m e n s ct> lich!-' — Statistik des Adels in der östcrr. Monarchie. In den conscribirten Ländern beruht diese Ziffcr auf einer sichern Basis. — In Ungarn und Siebenbürgen kann sie nur approximativ angenommen werden. Nach den statistischen Werken Beche r's und Springer's, als Resultat einer Zählung im I. 1837, betrug der sämmtliche Adel 1,l l "/^ der ganzen Bevölkerung und vermehrte sich bis jetzt um 3,4 "/„, also ungefähr um 15,533 Individuen. Das Verhältniß zur ganzen Bevölkerung ist ge-genwärcig 401.063 Adelige auf 34,209.009 Seelen. Der Adel beträgt also in diesem Verhältniß l,59 "/ der Gesammtbevölkerung. Vergleicht man die einzelnen Provinzen zu einander: Provinz. Quadratm. Bevölker. Adel. Oesterreich unter der Enns I44 1180111 4256 Oesterreich ob der Enns . 333 833406 12?6 Steyermark . . . . 390 913428 1276 Kärnten und Krain . . 354 738479 958 Küstenland . . . . l38 461118 945 Tyrol und Vorarlberg . 494 814892 1797 Böhmen ..... 884 4027581 2252 Mahren und Schlesien . 476 2095715 1142 Galizien .....l56l 456I089 32190 Dalmatien.....224 373479 334 Lombardei.....377 24 60079 36 l 6 Venetianisches . . . 411 2074118 3988 Ungarn .....4000 11676300 276300 Siebenbürgen .... 962 1996100 78900 Militärgränze ... 833 168061 833 Im Ganzen auf . 11,781 34,209^09^401063 Die bcdeutentste Anzahl Adeliger hat also Ungarn und Siebenbürgen aufzuweisen, wo die Gesammtmasse - 207 - desselben den Neichsstand bildet, Siebenbürgen hat im Verhältniß den meisten Adel, denn auf 26 Seelen kommt ein Adeliger; in Ungarn dagegen auf 42 Seelen einer — während in Mähren und Schlesien erst auf l835 Seelen ein Adeliger gerechnet werden kann. Oesterreich's Eisenbahnen. Der Stand der österr. Staatseisenbahnbauten ist wirklich überraschend. Während die über 33 Meilen lange Bahnstrecke von Olmütz nach Prag in nicht ganz drei Jahren vollendet worden, wird der weitere 3',^ Meilen lange Unterbau bis Kralup im Sommer 1846 fertig seyn, so wie auf der Brünner Strecke die Arbei-ten bis Blanoko im vollen Gange smd, und schon weiterhin ausgedehnt werden. Hier zeigt der Boden Schwierigkeiten , wie sie wohl noch bei keiner Eisenbahn vorgekommen seyn mögen Auf einer Strecke von drei Meilen mußten lO Tunnels im Urgebirge gegraben werden. Auf der galizischen Linie; so wie nach Badern sind Vor., erhebungen und Vorarbeiten eingeleitet. Die Strecke von Gratz bis Cilli (!?'/« Meile) wird kommendes Jahr eröffnet werden; der Bau von Cilli bis Stein.-brück (8'/2 Meile) ist im Gange und wird bis Laibach noch dieß Jahr begonnen werden. Es stehen also dem Betrieb eröffnet 45^ Meilen, im Bau begriffen 70^/g und der Eröffnung nahe 17'/, Meile der österreichischen Staatsbahnen. In den nächsten Tagen beginnen bei Prag die Arbeiten zum Unterbau der Prag - Dresdner Eisenbahn. Die Richtung, welche der großartige Via. ducr quer durch's Karolinenthal und weiterhin nehmen wird, ist bereits bezeichnet. Die Eisenbahn wird durch einen Theil des Baumgartens führen und sich stets am linken Ufer der Moldau halten. — Von Dresden aus wird's eben nicht mit Hitze angegriffen. Feuilleton. (Bosco und die gequälte Frau.) Am 28. v. M. kam in Gratz eine Frau, mehr niedrigen Standes, zu Bosco mit dem Ersuchen, er als Hexenmeister möge ihr doch ein Mittel an die Hand geben, ihren brutalen Mann, der in seiner Rabbia oft Alles, was ihm unterkommt, zusammenschlüge, endlich einmal bändigen zu können—»Armen Frau," erwiederte Bosco, „ik nur kurzen Zeit hier bleiben, ik bald wieder fort müssen, und so einer Cur dauern lange, ik nicht helfen ka„n." — Betrübt zog die arme Frau von dannen. (Ein pfiffiger Gauner.) Ein ungarischer Bauer führte Ochsen auf den Pesther Markt. Der eine von den Ochsen, wahrscheinlich mir den schlechten Straßen unzufrieden, wollte nicht weiter gehen Der Bauer sah sich daher bemüßigt, den Gehörnten an einem langen Stricke gebunden hinter sich zu schleppen. Diesen Casus machten nch ^wei Spitzbuben zu Nutze. Der Eine schnitt das Seil ab und führte den Ochsen weg, und der Andere, das abgeschnittene Seil ergreifend, spielte täuschend die Rolle des widerspenstigen Ochsen, während der Bauer vor sich her die übrigen Ochsen im Auge behielt. (Eine Kindesmörderin.) Es gibt wohl mchts Entsetzlicheres und Widernatürlicheres, als eine Rabenmutter, aber nichts Empörenderes, als eine Kin-desmörderin! Auf dem Haupte einer Kindesmörderin ruht der Fluch des Himmels — nein, der Hölle, denn ihr ist das Himmelreich der mütterlichen Liebe verschlossen, und wo dieses Gcfühl die Brust des Weibes verlassen, da haben sich alle Laster eingenistet. — Dieser Tage ereignere sich in Pesth der Fall eines Kindesmordes. Ein Weib, in der Allianzgasse wohnend, versetzte dem Kopfe ihres Säuglings mehrere Hiebe, zertheilte dann den Körper und warf ihn in den — Mist! — Das that eine Mutter! Wie oft wird dieser heilige Name entweiht! Die »Magdeb. Ztg." meldet aus Berlin: «In dem hiesigen Kroll'schen Locale ist eine feingeklei-dete Dame verhaftet worden, welche sich als eine ausgemachte Diebin erwiesen hatte. Bei näherer Untersuchung fand es sich, daß ihr ganzes Kleid fast aus lauter Taschen bestand, in welchen sie die gestohlenen Sachen barg. Ein kleiner Knabe, welchen sie zum Stehlen abgerichtet hatte, führte zur Entdeckung der Diebin. Derselbe hatte nämlich einen einer Dame entwendeten Gegenstand schlecht versteckt, so daß letzterer von der Eigenthümerin wieder erkannt und der Knabe verhaftet wurde. Die Diebin, welche den Knaben mitgebracht hatte, ging dadurch in die Falle, daß sie den vermißten Knaben allenthalben suchte und sich nach demselben erkundigte. Dir Polizei, aufmerksam gemacht, nahm nun auch sie in Haft. Papierkorb des Amüsanten Ein Herr trat in eine Nürnberger Warenhandlung, begehrte einige Packfonglöffel und fragte nach dem Preise. «Hier sind sie," sprach das Ladenmädchen, »das Stück kostet 25 kr.« —»Wie wäre das möglich," prote-stirte der Käufer, »ich habe derlei Löffel immer zu 19 — 20 kr. erhalten?" ..Sonst wohl, aber jetzt ist ja alles theurer, mein Herr!« — «Gut, das gilt von den LebenSmitteln, aber was hat die Theuerung mit Packfonglöffeln zu schaffen?" — »Verzeihen Sie — ich weiß es nicht, aber ich glaube, das Packfong wird halt i« diesem Jahr nicht gerathen seyn!" — Der alte Kutscher eines Londoner Doctors, der nicht viel Glück mit seinen Euren hatte, bat seinen Herrn um Erlaubniß, daß er sich von dessen Patienten die Neujahrsgeschenke im Voraus geben lassen dürfe. »Nein,« sagte der Arzt, »das geht durchaus nicht, du mußt warten, bis der Neujahrstag kommt.' — „Hm!« brummte der .Kurscher verdrießlich in den Bart, ,so falle ich heuer wieder leer durch« — »Wie so, Schurke?" — »Darum, weil bis zum l. Jänner Ihre Kunden meistens schon alle todt sind," entgegnete der Rosselenker abgehend. 208 - Ein junger Herr wurde kürzlich in Wien zu einer Abendunterhaltung eingeladen, wo ihm die Tochter des Hauses kurze Zeit vorher einen von ihr selbst gestickten Shawl gegeben hatte. Auf die Frage, war-um er denselben nicht trage, entgegnete er: ..Ja, sehen Sie, ich schone den Shawl sehr und trage ihn nur in honetten Gesellschaften.« „Ein Krämer von Vermont," erzählen amerikanische Blätter, .wollte zu Markte fahren; aber welch' ein seltenes Beispiel von Geistesabwesenheit! »denn er hob nämlich das Pferd auf den Karren, spannte sich selbst vor denselben und merkte seinen Irrthum nichr früher, als bis er — wiehern wollte." „Halt da!« rief jüngst ein Bauer dem andern zu, dem er unterwegs begegnete und der in großer Eile zu seyn schien, „wo gehst du hin? wie befindet sich dein Weib?, wie viel Uhr ist's? was kostet die Butter?" — „Auf den Markt, ziemlich wohl, drei geschlagen, zwölf Groschen,' war des Eiligen Ainworr. Theater in üaiback. Unsere refcrentlicke Obliegenheit erstreckt sich in der verflossenen Wocke nur über vier Stücke, >ndcm uns der 2. December (Dinstag) das Vaudcville: ',.Die Müllerin von Burgos," und der 4. December (Donnerstag) das Schauspiel: ..Gin Geheimniß, oder der Cassier," als gcrne gesehene und gut durchgeführte Reprisen brachten. Als Nachtrag zum ersteren Stüite fügen wir hier bei, daß die Musik von F. S u p p u originell u»d wirklick brav genannt werden muß. — Montag am 1. December: ,,Der Sohn der Wildniß," dramatisches Gedicht in 5 Aufzüaen von F. H a l m. Ueber den dramatische» Nerlh dieses Stückes, das so eben seine hte Auflage erlebte, sind bereits die kritischen Akten geschlossen: also schnell zur Darstellung: Herr Thom« den Ingomar. Diese Parthie erfordert neben Kraft, Energie und Besonnenheit eine besondere künstlerische Auffassung. ein sublimes Eindringen in den Geist der Dichtung- Herr Thom« löste die Aufgabe rühmlich und lrefflich in allen Puncten; nur hätte er mit seinem dießmal durch Heiserkeit umflorten Sprechorgan in den ersten Akten etwas mehr zu Rathe halten sollen, die Leistung wäre eine vollendete gewor< den. Zu derParthenia der Dlle. Spengler rufen wir im Nachhall zu dem Erfolge im Thealer ein herzliches Bravo! No dachte sich der Dichter diese muthige, energische und dock so liebliche, ge-fühlsweiche Griechin. Reicher Beifall belohnte die beiden Träger der genannten Hauptrollen, Erwähnenswcrth sind »och Herr Köpp (Myron, der Waffenschmid) u»d Herr Po sing er (der Kaufmann Polydsr); beide waren trefflich. Das Slück erfreute sich verdienten Beifalls. — Mittwoch am 3 December: Sckrö» dcr's altes und doch noch immer junges Lustspiel: „stille Wasser sind tief." — Dlle, Spengler, als Baronin v, Holmbach, ge, nügte den strengsten Anforderungen, womit alles gesagt seyn mö< ge. Herr T h o m ü, als Varon Wiburg, hielt in der stufcnweisen Entwickelung der männlichen Energie das richtigste M«ß und war in jeder Beziehung trefflich. Die Onkels des Herrn Köpp l sind von jeher meist alle brav, sein hcuiigcr Baron Fricdkolm machte keine Ausnahme. Fräulein Wiburg war von Dlle. Posinger entsprechend besetzt. Herr Moldt nahm.sich als Herr v. Rechberg recht gut aus. Dlle Etterich spielte die schelmische Antoinette mit liebenswürdiger Anmuth und Verschmitztheit. Herr Zeiner ercellirte als Wallen nicht sonderlich, undHerrPo gre l l, (Hauptmann von Honfeld) wußte zum großen Aergerniß des Auditoriums fast kein Nort, wodurch er auch andere confundirte, z. B. Herrn Po sing er, als Dornhtlm. Wir rathen H.'rrn Pogrell, unserer Langmuth keine solchen Proben mehr aufzulegen. — Samstag am 6. December, zum ersten Male: „Die Gebieterin von Saint »Tropez," Drama in 5 Acten von Lembert (Benefice der Dll?. Elise Spengler. Die Firma : „L e m b t r t" hat sich heuer bei uns so beliebt zu machen gewußt, daß wir ihr lünf« tig unbedingt trauen wollen. Diese „Gebieterin von Saint Tro« pez." ein Stück, das wir bezeichnender mit: „Der Giftmischer von Saint Tropez/' oder: „George Maurice. der Schiffsrhcder" getauft hätten, ist eines der wirksamsten, effectreichstcn Vühnenproducte der Gc» genwart und hat hiernach Ba u er nfe ls ..deutscher Krieger" den glänzendsten Succeß gehabt. Die geachtete Bcneficiantin, der wir durch diese Wahl einen der genußreichsten Theaterabende verdanken , spielte die Gräsin Hortense, die sich. um ihren Vater zu retten, aufopfert und ihre Hand dem ungeliebten Georg Mau-rice reicht, mit jenem Tact, jener richtigen Markirung all der verschiedenen llffecte. die man nur von einer Künstlerin ihres Fa-ckes erwarten und sehen kann- Sie wurde nack jedem Aktschlüsse 2 — 3 Mal mit Herrn Thom« stürmisch hervorgerufen, der den Sckiffsrhedcr Maurice wahr und treu in jeder Nuance darstellte-Aber auch die übrigen Mitwirkenden machten ihren Aufgaben Ehre; man sieht gleich, wenn ein Stück fl c i ß i g einstudiert ist. Herr Köppl stellte den ehrwürdigen Greis Grafen Arberive auf die trefflichste Art dar; Herr Posinger gab den Caußade, dieses schaffotreife, menschliche Scheusal, mit grauenerregender Wahrheit in Wort und Miene; auck Mad, Ludet, als dessen Frau, spielte recht anständig. Herr Zciner, als Charles d' Arbel, und Herr Moldt, als Langlois. wußten sich zu behaupten, Dlle. Etterich hatte als Pauline, des Notars Gattin, wieder ein Mal Gelegenheit, ihr schönes, reiches Talent zu entfallen. Sie ist für naiue Mädchen, für junge, muntere Damen wie geboren, und da dem Fleiße und natürlichen Talente noch ein wundernettes Aeußere und ein angenehmes Organ zu Hilfe kommen, so berechtigt diese junge Schauspielerin zu den schönsten Hoffnungen. Herr Pogrell gab den Docior Lcrfaut anständig, nicht milder Herr Mayer den Gastwirth und Dlle. Ahmann die Toinette. Das Haus war gefüllt in allen Räumen. — Sonntag am 7. December: ..Einen Iur will er sich machen" Possein vier Auszügen vonI. Nestroy. — Ol'sckon eine der besten Possen des genannten Verfassers, ging sie dennoch nicht am besten über die Bühne. Es fehlte das wahre Leben — Ensemble, und der Sousslcurkaüen war so Manchem ei» wahrer Tempel des — Refuqiums. Wir wollen alle Details für dießmal auf sich beruhen lassen, in der Zuversicht, daß die erste künftige Posse besser. ausfällt , und erwähnen bloß, daß Herr Schmidt, als Lhristepherl, brav, sehr brav war. Schließlich noch einige Worte in Hinsicht unseres Orchesters. Es stehen ihm zwei tüchtige Musiker vor: Herr Masckek als Capellmeister und Herr Martl als Orchesterdirector. Gründliche Musikkenntniß in ihrem ganzen Umfange ist Herrn Maschek im hohen Grade eigen und auch sein Wiredcn. auf die Vervollkommnung des Orchesters einzuwirken, niebt zu verkennen, wie wir erst Samstag bei der Vorstellung der: ..Gebieterin von St. Tropez" Gelegenheit hatten, mehrere Ouvertüren, wie die zu den Opern „die Falschmünzer" und ..der Freischütz >" besonders aber jene zur Oper: .,dic vier Haimonskinder." sehr brav erecutirt zu sehen; nur würden wir zu Haufigeren Musikproben rathen, wodurch immerwährende Präcision erzielt wird, und Herr Markl als cin so vorzüglicher Violinist möge uns dock auch ein Mal Gelegenheit bieten, in einem Solo ihn hören zu können! Leopold Kordes ck. Theater Nachricht. Unser so allgemein und mit Recht beliebte Komiker. Herr Moldt, hat zu seinem Venesice zwar kein Stück der neuesten zo-tcnreicken Posscnfabrication, sondern cin scho» älteres gewählt, allein Jedermann wird diese Nahl gut hcißen, wenn wir sagen' Es ist des verewigten Raimund lebensfriscker poesiereichcr: ..Diamant des G eister k ö n i g s," Die Vorstelln"" sindet über-mor.-.en am 13. dieses Statt. Es läßt sick mit Zuucrsickt erwarten, daß die Theaterfreunde Laibachs in Berücksichtigung der vielen vergnügten Abende, die Herr Moldt ihnen bereitet hat, auck ihm durch zahlreichen Besuch dicscr Vorstellung einen vergnügten Ablnl, machen werden. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.