^»K OK. Dinstag am 34. Inli 5 SSO. Aemtlicher Theil Hcrtogthum Kraut. H^ie k. k. Normalschul - Direction in Laibach hat dem Landes - Präsidium einen zur Bethcilung verwundeter vaterländischer Krieger bestimmten Betrag von 172 fi. C. M. überreicht, wovon 36 fi. von jenen Schülern der Mustcrhauptschule, die mit Schulprämicn betheilt zu werden verdienen, durch Verzichtleistung auf den für die Schulprämien bestimmten Geldbetrag im gedachten Entfalle, die weiteren 13g fi. aber von den übrigen Schülern und von dem Lehrpcrsonalc der Musterhauptschule beigesteuert worden sind. Das Landcspräsidium hat mit besonderem WohU gefallen die Bctheilung der noch zarten Jugend an einem nicht minder menschenfreundlichen als patriotischen Unternehmen wahrgenommen, und bringt dieses neuerliche Ergebniß thätiger Menschenfreundlichkei und Vaterlandsliebe mit dem Ausdrucke öffentlichen Dankes an alle betreffenden Geber zur allgemeinen Kenntniß. Das Landespräsidium wird dafür Sorae tragen , daß auch dieser Beitrag seiner Bestimmung ehestens zugeführt werde. Vom k. k. Landespräsidium. Laibach am 20 Juli 1849. Wien. Wien, 20. Juni. Se. Majestät der Kaiser haben folgende allerhöchste Handschreiben zu erlassen geruhet: Lieder Freiherr v. Wohlgemuth! Im Vertrauen auf Ihre Einsicht und Ihre bewährte Hingebung im Dienste, ernenne ich Sie zum (Zivil- und Militär-Gouverneur im Großfür.-stenthume Siebenbürgen. Sie haben sich ohne Verzug an Mein Hoflager zu begeben, und die Instructionen für Ihren neuen Wirkungskreis in Empfang zu nehmen. Der Oberbefehlshaber Meiner Armee in Ungarn ist bereits angewiesen, Sie von dem bisher geführten Commando zu entheben. Für die Civil.-Angelegenheiten wird der provisorische Landcschef der Bukowina, Eduard Bach, Ihnen zur Seite stehen. Seine Stellung und Wirksamkeit ist in seiner Instruction näher bezeichnet, welche Ihnen Mein Minister - Präsident mittheilen wird. Ich rechne auf ein cinmüthigcs nnd kräftiges Zusammenwirken mit demselben bei Erfüllung Ihrer gemeinschaftlichen Aufgabe. Schönbrunn, den 11. Juli 1849. Franz Joseph m. p. Schwärzend erg m. s,. Lieber Kreishauptmann Bach. Ich habe beschlossen, Sie mit Vorbehalt Ihrer gegenwärtigen Dienststellung in der Eigenschaft eines bevollmächtigten kaiserlichen Commissars für die Civilverwaltung im Großfürstenthume Siebenbürgen Meinem dortigen Civil- und Militär-Gouverneur, Fcldmarschall-Lieutenant Freiherrn von Wohlgemut!), an die Seite zu stellen. Sie haben diese Sendung unverzüglich anzu--treten und dabei nach der Instruction vorzugehen, welche Ihnen durch Meinen Minister-Präsidenten zukommen wird. Schönbrunn, den 11, Juli 1849. Franz Joseph m ,1. Schwärzend erg m. p. ' Wien, 21. Juli. Se. k. k. Majestät geruhten mit der allerhöchsten Entschließung vom 14. d. M. über den Antrag des provisorischen Ministers des Innern, als Curator der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, den Freiherrn von Hammcr-Purg stall über sein Ansuchen von dem Amte des Präsidenten der genannten Akademie zu entheben und demselben die allerhöchste Zufriedenheit mit seinem Wirken zur Förderung der Wissenschaften auszudrücken. Politische Nachrichten Laib ach, am 23. Juli. Die im hiesigen Ca-stelle gefangen gehaltenen Ungarn sind heute unter Escorte weggeführt worden. Man sagt, daß sie nach Preßburg gebracht werden, wo ihre Anwesenheit wegen der dort anderweitig anhängigen Prozesse gegen gefangene Insurgenten nothwendig ist. Oesterrcichischcs Küstenland. Ul. Triest, 22. Juli. (Correspondent) Vorgestern warf die englische Kriegsbrigg »Racer« auf unserer Nhede die Anker. Selbe lief aus Venedig ein, und bestätigt meine neuliche Meldung, daß sich unsere Truppen fortan auf eine enge Cer-nirung des empörten Gebietes beschränken wollen. In der That vernehmen wir schon sek längerer Zeit nicht den Geschützdonner von jener Küste herüber. Hiezu wird Graf Thurn seine guten Gründe haben. Einen sehr humanen Beweggrund zu einem Wlchen Defensiv-Verhalten des österreichischen Corps sinde ich allerdings in dem gegenwärtigen Bilde jener unglücklichen Stadt, wie es ein glaubwürdiger, im insular-Wege mit dem oben gedachten hierorts eingelangter Privatbrief umständlich beschrieben hatte. Nach Inhalt dessel-en fehlt es in Venedig nunmehr voll^ Weizen Korn und Fleuch. Der gliche Abgang des ersteren verursacht insbesondere unter den de wassneten Söldnern eine ominöse Unzufriedenheit Statt des Weizen- und Kornbrotes genießt man einen unverdaulichen Teig aus einer Mischung von Rogen-, Gerste-, Hafer-, Erbsen- und Bohnen-Mehl die Stelle des Speckes und der Butter vertritt das! Unschlitt. Der gegenwärtige Vorrath dieser Lebensmittel reicht auch kaum noch auf zwanzig Tage hin. Die Campagnen um Chiozza, welche Venedig bisher mit Grünzeug versahen, liegen gegenwärtig unter Wasser, welches die Oesterreicher von den Flußmündungen auf die Gärten zu leiten gewußt. Bei dieser Sachlage erscheint Thurns Erwartung, die Rebellen müßten sich ohnedem in Kürze ergeben, nicht eben grundlos, vorzüglich wenn die weiteren Nachrichten des gedachten, mir vorgelegenen Schreibens in Erwägung genommen werden, denn es wird darin erzählt, daß die österreichische Partei in Venedig durch Hunger und Furcht vor einer Plünderung immer zahlreicher, lauter und drohender auftritt, während Ma-nin, der einzige Anker der Ordnung, in der Volksgunst sinkt. Schmäh-Placate gegen diesen Mann und gegen die feige venetianischc Marine decken jeden Morgen die Straßenecken, und oft vernimmt man aus der Mitte eines Volkshaufens den Ruf: siam« «lgnclli sl!» lins. — Am 17. d. M. wurde deßhalb die H«8gmk<6Ä 66i>6l-g!6 zusammenberufen, welche nach einer stürmischen Debatte eine zwangsweise Aushebung von 600 Mann zum Seedienste und einen letzten Versuch des Ausfalles decretirte. In wenigen Tagen werden wir sehen, ob dieser Beschluß zur Ausführung gedeiht. — Die Venetianer haben ihr Gut und Glück geduldig geopfert, ob sie aber auch ihr Leben für eine Verlorne Sache hingeben werden, dieß ist eine ganz andere Frage. — Gestern erhielten wir einen Besuch der nordamcri-kanischen Corvette »Tamestown« befehligt von Samuel Mercer, mit 22 Kanonen und 220 Mann am Borde. Sie kommt von Neapel, ohne wesentliche Nachrichten zu bringen. Nach einem mir heute vorgelegenen Berichte des österrcich. Consuls zu Marseille ist am 15. Juni d. I. die österreichische Kauffahrtei-Barke «Laibach« unter dem Commando des Capitäns Percich, als selbe auf ihrer Reise von Coerdiff nach Veyruth die Straße von Gibraltar beim heftigsten Sturme und dickster Finsterniß passirte, an die sardische Brigg „Dorelta" mit einer solchen Kraft gestoßen, daß jene einen nicht unbeträchtlichen Schaden erlitt. Die Nachfrage nach den am I. d. M. emittir-ten 3percentigen Cassa-Anweisungen war in dieser Woche auf unserem Platze so bedeutend, daß gestern bereits alle bei dem Cameral-Zahlamte vorräthi-gen Scheine vergriffen wurden. Morgen erwartet man aus Wien eine zweite Sendung von 400.000 fl., womit auch die Beamten am nächstm Fassungstage bedient werden sollen. — Dem Handel im Großen sind wegen der allgemeinen Garantie des Staates und der Zinsenfrucht derlei Cassa-Anweisungen nicht unwillkommen; doch bereiten selbe dem ohnehin schon einmal besteuerten Beamten wahrhaftig die größten Verlegenheiten. C r 0 ati e n. A a ram. Der Redacteur der auf Befehl des Generalmajors Mayerhofer mit Beschlag belegten serbischen Zeitung in Belgrad hat sich an den Ban um Aufhebung des Verbotes »christlich gewendet. Der Ban antwortete ihm mtt nachstehendem Schreiben: ...,<-., »Geehrter Herr! So eben habe ich Ihr geschätztes Schreiben aus Belgrad vom 20. Ium a. St., Nr. 224, erhalten, und beeile mich zu antworten. — Erlauben Sie, daß ich Ihnen vor allem Andern meinen herzlichen Dank für das Zutrauen ausdrücke, das Sie bewogen hat, sich an mich zu wenden; was ich nicht besser würdigen zu können glaube als durch gleiches Vertrauen, indem ich Ihnen, da Sie von den Verdiensten unserer süd-slavischen Journalistik in Bezug auf die Interessen Oesterreichs reden, offen auch meine Ansicht über diesen Punct ausdrücke. Wohl hat diese auf den Geist, auf das nationale Selbstbewußtseyn unseres Volkes mächtig eingewirkt, ist mit aller Begeisterung und Energie gegen den magyarischen Separatismus aufgetreten, 430 scheint aber in der Folge, — ich gebe auch die be.-ste, die reinste Absicht zu — öfter vergessen zuhaben, daß es, wie in der Natur so auch in der Politik, keinen Sprung gcbe, daß alles Irdische durch Zeit und Raum bedingt sey, daß man nicht läm-pfen und zugleich die Früchte des Friedens gedeihen machen und genießen könne. Sehen Sie sich um in Europa, und Sie werden mit mir übereinstimmen, daß ein großes Maß der Schuld an dem namenlosen Elende von Millionen der böse Theil der Journalistik trägt, die ihre Aufgabe nicht lösen konnte, oder nicht wollte; die vergaß, daß sie die öffentliche Meinung zu vertreten, zu lenken, aber keineswegs zu beherrschen, zu terrorisiren berufen sey, daß es der Menschheit eben so wenig srommen könne, der Willkür eines Heeres von Beamten als von Redacteuren zu erliegen. Man sage offen, frei mit der Gluth, aber auch mit der anständigen Würde der Ueberzeugung scine Meinung ; man bekämpfe die entgegengesetzte, aber man greise Individuen nicht an; was um so weniger edel ist, als bei dem Mangel definitiver Preß-gefttze in so vielen Blattern der Grundsatz: »amlin-tlir 6t gil^l'a p2l-«« knnc Geltung hat. Oder soll wohl vernünftiger Weise angenommen werden können, daß die Redactionen allein immer in genauester Kenntniß der Verhältnisse und unfehlbar sty n? Das sind sie nicht; waren sie auch durch die größten Kapacitäten vertreten, sieht ja doch ein schwaches Auge von der Gallerte des Minarets mehr und weiter als das schärfste des Gläubigen, der an dcffen Schwelle zum Gebet sich neigt. Herr! Sie sind ein junger Mann, ich gcrcift in den Mühen des Lebens und öffentlichen Dienstes; darum mögen Sie mir cs zu Gute halten, wenn ich eine Sprache führe, dic einer Belehrung ähnlich sieht; das tömmt so mit dem Alter. Sie mögen aber anderen Theils auch daraus entnehmen, wie wenig ich unter die Zahl derjenigen gehöre, welche mit eitler Selbstgenügsamkeit der Stimme der Journale ihr Ohr verschließen. Glauben Sie mir, Herr! ich liebe die Freiheit, ader auch das Gesetz; ich liebe das Volk, dem ich angehöre, über Alles; — aber eben darum halte ich fest an Oesterreich. Nur in der constitmionellcn Entwickelung der Völker dieser herrlichen Monarchie, deren größter Theil slavischen Stammes ist, gibt cs für diesen selbst eine Zukunft. So sprach sich auch die Gesammtheit der Nation auf dem denkwürdigen Landtage des verflossenen Jahres aus; sie stand mächtig ein für die Erhaltung der Ge-sammtmonarchie, für die erlauchte Dynastie, für die Gleichberechtigung aller Bruder - Völker dieses großen Reiches. Haben wir den unheilvollen Krieg geendet, dann schreiten wir rüstig, aber auch mit besonnener Ruhe zu dem heiligen Werke des Friedens. Dieses vorzubereiten, ist die schöne und allein würdige Aufgabe unserer vaterländischen Journalistik. Brüderlichkeit und Eintracht sey unser Losungswort. Meine Seele kennt keinen Unterschied zwischen Croaten, Elavonicrn, Dalmatinern und Serben, den man, leider Gott! in letzter Zeit nur zu grell hervortreten läßt. - Wenn eine Mutter einen vierten, fünften Sohn gebärt, freuen sich die übrigen ihres neugeborncn Bruders; soll er aber aufhören ihnen wahrhaft Bruder zu seyn, weil er einige Tage daraus in der Taufe den Namen Georg erhielt, da denn doch nicht alle Milo,5, Pe. ter, Gregor u. s. w. heißen können. Herr! wenn die Journalistik sich in diesem Sinne ihre Aufgabe stellt; wenn sie frei die öffentliche Meinung vertritt; wenn sie ernst, entschieden, kräftig, aber mit Anstand und Würde allen Eingriffen, woher sie immer kommen mögen, entgegentritt; wenn sie Verständigung, Versöhnung, Vereinigung anbahnt, dann, Herr! möge es so viel Redacteure als Zei. tungsleser geben, dann habe jede Stadt, jeder Markt, jedes Dorf seine Zeitungen. Was nun Ihre Angelegenheit, nämlich das Aufheben des vom 7. Districts - Commando über ihr Glatt verhängten Verbotes betrifft: so bedaure ich herzlich, dicßsalls keine unmittelbaren Schritte thun zu können, weil mir erstens nicht allein diese Verfügung des genannten Districts - Commando's, sondern auch die Beweggründe zu dieser Maßregel ganz unbekannt sind, und weil zweitens von diesem zuverlässig die Anzeige hievon an das k. k. Ministerium bereits erstattet worden ist, dem es dann nur allein zustehen kann, die Zurücknahme dieses Verbots wieder zu veranlassen. Wenn Sie sich daher unmittelbar nach Wien verwenden wollen, so werden Sie am sichersten zum Ziele gelangen, da ich in meiner gegenwärtigen, rein militärischen Stellung und namentlich in Hinsicht auf ein nicht in den österreichischen Staa-tcn erscheinendes Blatt keine Entscheidung zu fällen berechtigt bin. Jedenfalls hat mir diese im Wesentlichen unangenehme Angelegenheit den Anlaß gegeben, Ihnen meine besondere Theilnahme auszudrücken und Sie versichern zu können, daß ich mit aller Werthschätzung mich, Herr Redacteur, nenne, Ihren ergebenen Hauptquartier Sooc am 1 >. Juli. Iellach ich m. s>. Ban. l Agram, II. Juli. Wie Kundschaftsnach-richten melden, versammeln sich die Bewohner der türkischen Capitanate Bihach, Ostroach und Krup-pa in den Schlössern Pöchy, Todorovo, Kladusch, Pozvisd, Vranognach, Krupa und Nuzini in meuterischer Absicht gegen ihre Ortsobrigkeitcn, wozu ein großherrlicher Ferman Anlaß gab, nach welchem jeder Unterthan in Bosnien ohne Unterschied der Religion den Zchcnt und die Steuern an die Staatscasse zu entrichten hat. Die Türken in Bosnien wollen nämlich von eincr Gleichberechtigung gegenüber den Christen nichts wissen, und haben den Bihacher Pascha gebeten, von ihnen diese Gie-digkeiten vorläufig nicht einzuheben, da sie gesonnen seyen, um Abänderung jener großherrlichcn Verfügung einzuschreiten; doch der Pascha, anstatt ihrcm Wunsche Folge zu geben, sandte vielmehr Beamte zur Beschreibung des Zehents in die Ca-pitanate, was dann jene Zusammenrottungen herbeiführte , und allem Anscheine nach auf bewaffneten Widerstand hinauslaufen wird. Unsrerseits sind demnach die Cordonscommandantcn angewiesen worden, die Entwickelung dieser Bewegung zu überwachen und mittels Beiziehung von Seressanern die Aufsicht zu verdoppeln. Kriegsschauplatz aus Ungarn. Die Südarmec hat eine Niederlage erlitten, die auch durch die Agramcr Blätter bestätiget wird. Der »Presse" wird hierüder Folgendes geschrieben: Die günstigen Nachrichten von dem oberungarischen Kriegsschauplatz sind durch die neuesten Berichte des Banus von Croatim aus Ruma vom 16., wohin er sich zurückgezogen, etwas paralysirt worden. Der Ban hatte am 13. und 14. die überlegene Macht der Magyaren bei Hegyes angcgrif. fcn und nach einem heldenmüthigen Kampf, wobei er gegen 700 Todte zurücklassen mußte, den Rückzug angetreten. Es war nach authentischen Berichten sichtlich, daß der Verrath im Hauptquartier des Banus lauerte. Es ging dieß aus den Bewegungen der Magyaren deutlich hervor. Der Ban traf sonach alsogleich seine Dispositionen und zog sich in geordneten Reihen nach Titel. Während des Gefechtes wankten bereits einige Bataillons, allein der ritterliche W"N eilte herbei, stellte sich im größten Kugelregen und Kanonenfcucr, dessen sich die ältesten Soldaten nicht erinnern, an die Spitze. Seit 6 Tagen kommen aus Siebenbürgen, dem Banat und von Szegedin mächtige Verstärkungen zu den Magyaren und dieß bewog den Ban, der .'!000 gegen 30.000 Feinde führte, eine defensive Stellung jenseits der Donau zu nehmen. Schon in Titel angekommen, ließ der Ban den Hauptmann G. vom D^ttschbanater Gränzregimcnt, auf welchem der Verdacht des Verraths schwer ruht, in Eisen legen. Aus Ungarn. Ueber die am l. Juli Statt gehabte Arader Capitulation theilt das „C. Bl. a. B.« folgende Details mit: Nachdem mehr als 100 ^a-gagewagen vorausgeschickt waren, kam die ganze Besatzung, 1000 Mann stark, in blanker Parade heraus, stellte sich vor Neu-Arad, den Magyaren gegenüber, und lieferte nach gegenseitiger militärischer Begrüßung die Waffen ab. Laut Vertrag werden sic bis an die Gränze Steiermarks begleitet. Die Offiziere behielten ihre Degen. Der Commandant Bcrgcr ging mit dcn Truppen. Die Besatzung mußte vor ihrem Abzüge schwören, 6 Monate lang gegen Ungarn nicht zu kämpfen. Beim Abzüge war zur Verhütung von Erc/cssen, den Arabern die Uebcr-fahrt von NeuArad verboten, auch durfte Niemand von dcn Ncu-Aradern die Miene zum Lachen verziehen , was die gebeugten Krieger hätte kränken können. In der Festung fanden die Rebellen 65 Kanonen, 1500 Gewchre, nebst einem Norrath an Pulver, Bomben u. s. w. Vcttcr und Guyou waren am I. Juli in Arad, Letzterem wurde das Com-mand^ übcr das 5. Armcecorps angeboten, schlug es aber auf Ansuchen des Ossizierscorps aus. —-Pesther Blätter bnngcn vom 7. Juli die Nachricht, daß die sicbcnbürgischcn Havascr Wallachen ihren Widerstand gcgcn die Ungarn aufgegeben haben. Seit Ostern sollcn sie nach denselben Berichten nichts als in Milch gekochte Birken-- und Buchenrinde genossen haben. Die „Abendbl. z. W. Ztg.« vom N). Juli meldet: Nach dcn heutigen Privatnachrichtcn aus Pesth vom 17. Abends 7 Uhr dauerte der Kanonendonner gegen Komorn ununterbrochen fort. Feldmarschall Paskiewitsch war mit seiner Hauptarmee über Wai-tzcn herangerückt und nun begann am I«. d. nicht sowohl cine Schlacht, sondern, wie die rückkehren-den Ordonanzrn sagen, ein Niedermetzeln der fanatischen Magyaren. Der Vcrlust derselben muß nach allen Nachrichten ungeheuer seyn, m>d man kann das nahe Ende des Komornc-r - Drama's, wo sich die Kern-Truppen Ungarns befinden, mit Sicherheit voraussehen. Feldzeugmeister Haynau ist vorgestern Abends von Nagy Igmand nach Ofen aufgebrochen; ein Bcwcis, daß der Todcsstreich gegen die Magyaren auf dem linken Donau-Ufer geführt wird. Pesth bot am Sonntag und Montag eines Theils ein Bild des Schreckens, und anderer Scits der Hoffnung dar. Die Anhänger Kossuth's, der so vielen Jammer übcr Ungarn brachte, hatten die Kühnheit, die Kossuthnoten abermals nominell in Cours zu setzen, und trieben dieselben auf 65. Alle Häuser und Gewölbe wurden gesperrt und so dauerte es bis Dinstag Morgens. Auf Befehl des Generals Ramberg wurde ein aufgefangener Sccrctär des Kossuth, Egersy, erschossen. Die ganze Straße von Nagy Igmand bis Ofen ist mit kaiserlichen Truppen bcdcckt. Raab, 15. Juli. Seitdem unsere übermüthi-gen Drä'nqcr durch Waffengewalt vertrieben und mit der Ankunft der kaiserlichen Truppen die gesetzliche Ordnung wieder hergestellt ist, nimmt der Verkehr einen erfreulichen Aufschwung, und besonders das Terrain des Handels und der Gewerbe ist belebter als je. Wiener und Preßburger Geschäftsleute finden sich nach und nach hier ein, und unsere thäligen Naaber reisen wechselweise in die obere Gegend, um die nöthigen Einkäufe zu machen und neue Connexionen anzuknüpfen. Die ungarischen Noten sind so ziemlich alle abgeliefert, um wahrscheinlich in Wien den Feuertod zu erleiden. N«-^»»««o-mt in !>»<-«! — Mit dcr Wiederkehr der Ordnung hat unser Naab nun auch dcn alten, ich möchte fast sagen, patriarchal. Typus zurück erhalten, und cs ist nichts Erhebliches, das wir zu be- H3I klagen hätten; die k. Truppen haben eine Schonung bei der Einnahme der Stadt gezeigt, die alle redlichgcsinntcn Bewohner zum innigsten Danke, vorzugsweise gegen den gütigen Kaiser, so wie gegen den Heerführer, F. Z. M. Haynau, verpflichten nmß. Die Plundering, von der mehrere Blätter berichten, war unter den herrschenden Umständen völlig bedeutungslos, und wir hatten uns auf weit Schlimmeres gefaßt gemacht, wcil wir noch gar manchen »Sünder« unter uns haben. Allein auch hier erwies sich der Tact des Obercommandanten als ein durchaus vortrefflicher; es wurden nämlich die Wohlge-sinnten unserer Stadt gelobt und ihnen die Ein-quartierungslast möglichst erleichtert, während die, welche mit der Kossuth'fchen Faction coqucttirtcn und il/r in Allem hilfreiche Hand boten, auf eine Weise Nevange leisten mußten, die nur gerecht und billig genannt werden kann. Hätte man alle Jene verhaften wollen, welche im Gerüche des »Ultra-Magyarismus« stehen, so wären die Gefängniß-Loca-litäten nicht hinreichend gewesen und die Prozesse hätten sich in's Unendliche vermehrt, der Fang wäre überhaupt kein »guter« gewesen, denn die „schuldigen Häupter« machten sich bei Zeiten unsichtbar; so wurde nur das Strafmaß aus Alle ausgedehnt, die ob des Usurpators den legitimen König vergessen hatten; die ehrsame Csismenmacherzunft z. B. mußte für die k. Truppen tausend und etliche hundert Csis-men anfertigen; der Fraucnvcrein,, der sich im Interesse der Insurgenten hier gebildet und vor der Ankunft der Kaiserlichen aufgelöst hatte, mußte > seine Wirksamkeit erneuern und auf die Wäsche-und Verbandzeug-Bedürftigen der k. Armee ausdehnen; Andere wieder, die ihre magyarischen Brüder besonders liebevoll mit Bettzeug unterstützt hatten, mußten dieselbe Lieferung an die k. Truppen machen,. wo möglich Alles in noch reicherem Maße und »aus eigenen Mitteln,« versteht sich! Nun sollten Sie dirse Regsamkeit sehen! Wie die Csismcnmacher d'rauf los klopfen — wie die zarten Damcnhändc d'rauf los nähcn und zupfen — wie sich das Alles rührt und regt—es ist ein Gaudium, cs so mit anzusehen ! Und dabei bie bittersüßlichen und in letzter Instanz finsteren Gesichter, die von den Vetheilig-ten geschnitten werden — und die ermunternden Acclamationen der Wohlgesinnten — wahrlich: »der Spaß ist gut, er macht uns lachen!« Der von dem ehemaligen ungar. Dictator eingesetzte Magistrat ist mit dem Gros des Corps entflohen , und wir haben nun wieder den früheren, von der k. Militärbehörde creirten: Männer von erprobter Gesinnung. — Noch sieht man hier viele geschlossene Gewölbe, deren Inhaber gemeinschaftliche Sache mit den Anhängern der Faction machten und nach Veräußerung ihrer Effecten ?c. mit ihnen weiter zogen »in den heiligen Kampf für Freiheit und Vaterland!« Glück auf! Wir aber, dic wir geduldet und getragen, wollen im heimifchen Herde bleiben und vertrauensvoll den Segnungen entgegensehen , die uns die von dem Kaiser verliehene Constitution früher oder später bringen wird. (Preßb. Z.) Von dem im k. russischen Hauptquartiere zugetheilten F. M. ^ P^rot theilt das „Abendbl. zur Wiener Zeitung« vom 20. Juli nachstehenden Bericht vom 16.'d. aus Kis-Hartyan mit. Gestern wurde das Hauptquartier nach Matsza verlegt; das 3. Armeccorps rückte gegen Waitzcn, das 2. nach Aszod vor. Das 4. Corps wurde zum Rückmarsch nach Miskolz beordert. Die bis über Duka vorgerückte Avantgarde des 3. Armeccorps, unter dem G. L. B. Saß, fand den Feind vor Mutzen in einer Stellung, dessen Stärke auf 25 — 30000 Mann mit 60 Kanonen geschätzt wurde, entwickelt. Es entspann sich eine lebhafte Kanonade, die von 4 Uhr Nachmittag bis zur einbrechenden Nacht, ohne großen Erfolg, währte. Leider haben wir dabei den Obersten B- Langcnau zu beklagen, dem ein Fuß am Knie abgeschossen wurde. Derselbe ward vom Leibärzte Sr. k. Hoheit glücklich amputirtund' nach Pcsth getragen. Heute mit Tagesanbruch rückte das 2. und 3. Armeecorps weiter vor. Gegen die Avantgarde des 3 . Corps fand m^n in den Ebenen von Waitzen be iläufig 24 bis 30 Escadronen mit 2 hinter dem Eisenbahndamm aufgestellten Batterien entwickelt. Infanterie war keine sichtbar. — Das schwach unterhaltene Kanonenfeuer des Feindes wurde von den Ru,M gar nicht erwiedert, und durch Zurückziehen der Avantgarde das Gefecht abgebrochen. Das Haupt-quartier wurde nach Kis-Hartyan verlegt, woselbst auch das 2. Corps steht; das 3. ist in Duka. Gleichzeitig mit dem Gefecht bei Waitzen wurde das Erscheinen der Insurgenten zu Szaszbercny und Hevcs gemeldet, auf welche Nachricht sich die Dis-ponirung des -1. Armcecorps gegen Miskolz gründet. Kriegsschauplatz aus Siel,cut,ürgcu. W i e^n. Von dem in Siebenbürgen oprriren-den k. rutschen Armeccorps des G. L. Grotenhelm ist folgender Bericht, welchen das »Abendblatt zur Wiener Zeitung« mittheilt, anher erstattet worden: Dem mit einem Streifcorps gegen Vasarhely entsendeten Lieutenant Heinz von Erzh. Max Che-vaurlegers gelang es, dem Feinde bei Nagy Sajo 104 Wägen mit Proviant abzunehmen, von der Bedeckung 2? Mann niederzuhauen und 24 Gefangene zu machen. In Saszregcn überfiel derselbe ein Honved Bataillon, tödtete gegen 50 Mann, nahm 88 gefangen und kehrte, ohne einen Mann verloren zu haben, am 7. nach Norgo Rusz zurück. Am 8. wurde unter Commando des G. M. Pawlow ein Bataillon Szeklcr in dem Walde bei Neudorf überfallen, wobei der Feind 50 Todte am Kampfplätze ließ, 39 Mann wurden gefangen und das Bataillon zerstreut. Am 10. wurde das unter B m bei Nistritz lagernde Insurgentencorps angegriffen, und nachdem dessen rechter Flügel durch die Colonne des G. M. Pawlow und des Oberlieutenants v. Springinsfeld in die Flucht gejagt worden war, flüchtete dasselbe, ohne einen weiteren Angriff abzuwarten, bis Sze-redfalva, während unser Corps nach Rückkehr von der Verfolgung ein Lager bei Bistritz bezog. Am 12. wurde eine Infurgentenabthcilung die sich bei Nagy Sajo neuerdings sammelte überfallen und zersprengt. Unser Verlust beträgt im Ganzen 2 Todte, 4 Verwundete. Sicheren Nachrichten zu Folge ist Bem nach M. Vasarhely abgereist. Loml'lnd. Venetianijches Königreich. Aus Mailand wird der »Presse« geschrieben: Vor zwei Tagen hatte der Marschall von Monza aus der Stadt einen Besu d gemacht, heute geht er von dort nach Mestre. Es ist dieß eine schon früher beschlossene Reise, die aber jetzt ihren Zweck geändert hat; denn von dem beabsichtigten Sturme auf S. Secondo hat cs sein Abkommen und die Belagerung soll wieder in eine Ccrnirung umgewandelt werden. Die mit großer Heftigkeit auftretenden Fieber geben den Grund dazu. Auch der Minister Brück befindet sich wieder in Mailand, wie es abcr scheint, kein Agent Piemonts. Der jetzt geschehene Abbruch der Fricdensuntcrhandlungen bestätigt meine früher geäußerte Befürchtung, daß die Räumung Alessandria's zu rasch ausgeführt worden seyn möchte. Wer weiß, ob nicht des Marschalls letzte Kricgsproclamation zur Wahrheit werden muß-. »Der Zug nach Turin wird mein letzter seyn, dort werde ich den Frieden dlcttren!« Der Belagerungszustand wird m unserem italienischen Königreiche und den von uns be,etzten fremden Städten mit großer Milde gehandhabt. Insbesondere hat sich Parma einer laxen Ausführung dez' Ausnahmsmaßregeln zu erfreuen. Und doch wäre eine unnachsichtliche Strenge schon im Interesse der Sicherheit der Straßen wünschcnswerth. Alle Privatrciscnden gehen jetzt über Looi, Cremona und Mantua nach Verona. Gegen die bewaffneten Van- l den des Gebirgslcmdes von Como und Bergamo ist eine Abtheilung von Piret und Jägern ausgerückt. — Ich vernehme, daß Oudinot von Nom nunmehr abberufen worden ist und daß die Unterwerfung der Stadt bis zur Stunde nicht eine vollendete und vollkommene genannt werden kann. Aus Mestre ist so eben vom 15. die Nachricht eingetroffen, daß der Marschall Graf Nadetzky plötzlich alldort erschienen ist. Seit einigen Tagen hatte Bombenregen und Kanonendonner gegen Venedig aufgehört. Gleichzeitig ist Feldzeugmeister d'Aspre aus Florenz in Mestre angelangt. Römische Staaten Die „Gazzetta di M:lano« berichtet aus Nom vom 9. Juli: Die Wasscnablieferung, so wie das Entfernen der Fahnen und Abzeichen der Republik geht mit großer Ruhe vor sich und scheint fast vollständig beendet zu seyn. Am 7. hat Herr v, Latour d'Auvergne in Begleitung zweier Secretäre, die römischen Gefängnisse besucht, um sich von der Anzahl und Individualität der politischen Gefangenen zu unterrichten; sein hierauf bezüglicher Bericht wird wahrscheinlich dem General Oudinot vorgelegt, und in Folge des, sen viele arme Arbeiter und Familienväter aus ihrer Haft entlassen werden. Nach anderen Nachrichten ist sowohl der in der Engelsburg gefangen gewesene General Zamboni, als auch die Gesammtzahl der übrigen politischen Gefangenen in Freiheit gesetzt worden. Ein Mitglied des Univcrsitäts - Bataillons ist zu zweijährigem Kerker verurtheilt worden, wcil es einen im Gespräch mit einem französischen Obersten befindlichen Franzosen mit Drohungen behelligte. Bei diesem Individuum hatte man einen Dolch gefunden. Am 8. Abends wurde eine berittene französische Patrouille auf dem Platze „Rosa« durch Geschrei und Wasserbegicßen verhöhnt. Die von ihren Pferden gestiegenen Soldaten sprengten das geschlossene Hausthor und verhafteten alle Bewohner des vicr Stockwerke hohen Hauses, von denen fast Alle ohne Unterschied des Geschlechtes und Alters bereits in bloßen Hemden und Nachtkleidern waren. Die Menge der von den Franzosen bereits eingesammelten Dolche und Stockdegen gränzt an's Unglaubliche. Garibaldi soll bei Palestrina von den Spaniern geschlagen worden seyn. Biele Beamte wagen es, aus Furcht vor den römischen Dolchen, noch nicht, zu ihren Aemtern zurückzukehren. Am 4. schwebte Nicti noch in großer Furcht vor den Ereessen der Garibaldischen Legion; dort besteht noch die republikanische Regierung, weil weder königliches, noch kaiserliches Militär hingekommen. Die revolutionäre Legion Pinciani ist von Tcrni nach Narni aufgebrochen. Die Rictiner sehen der Ankunft neapolitanischer Truppen sehnsuchtsvoll entgegen, um von ihrer Angst befreit zu werden. Rom. Der »Costituzionale Romano« meldet unter anderm: »Eine der ersten Sorgen des Generals Oudinot nach Unterwerfung Roms wa,', dem Papst nebst den Thorschlüsseln die glückliche Nachricht von der Rückkehr des Friedens zu übersenden. Mit dieser Mission wurde der Oberst Niel betraut. , Er schiffte sich auf der Tiber ein, gelangte rasch nach Gaeta und wurde augenblicklich vom heiligen Vater empfangen, welcher bei der Kunde von dem Siege der Ordnung und von der Befreiung der so sehr geliebten und so lange unterdrückten Bevölkerung Freudenthränen vcrgoh. — Er lauschte mit väterlichem Interesse der Erzählung von den Leiden der französischen Armee, und von den mühseligen Arbeiten, die nur deßhalb in die Länge gezogen wurden, um Rom vor noch 452 größerem Unglücke zu wahren. »Oberst,« sprach der Papst gerührt, »ich hatte es wohl oft gesagt, und freue mich heute, nach solchen großen Diensten wiederholen zu können, daß ich stets auf Frankreich gerechnet habe («^Ii 6 »np^ l2 l>gnc>ä cl>6 io t»o «emprs cgloolIta.) Es hatte mir nichts versprochen, und ich fühlte, daß es zur gehörigen Zeit der Kirche seine Schätze und sein Blut geben werde. Der Muth und die Ausdauer, denen ich es verdanke, daß meine Stadt Rom, dieser Schatz der Welt, diese so sehr geliebte und heimgesuchte Stadt, zu welcher in meinem Exil stets mein Herz, meine besorglichen Blicke hingezogen waren, unberührt geblieben ist. Sagen Sie dem Obergeneral, allen Generalen unter seinem Befehle, allen Ossi. cieren, und ich wollte, daß Sie es jedem einzelnen Soldaten sagen könnten, daß meine Erkenntlichkeit gränzenlos ist. Meine Gebete für die Wohlfahrt Ihres Vaterlandes werden die heißesten seyn, so wie meine Zuneigung für die Franzosen, wenn möglich (fügte er lächelnd hinzu) noch inniger seyn wird. Endlich würde es mich freuen, Ihnen, Herr Oberst, einen Beweis meiner besondern Achtung geben zu können.« Der Oberst erwiederte: »Er würde seinen innigsten Wunsch erfüllt sehen, wenn Se. Heiligkeit geruhen würden, ihm und seiner Gemahlin ein religiöses Erinnerungszeichen zu verleihen. »Hier ist," sagte der heilige Vater schnell und freundlich, «ist etwas für den tapfern Soldaten." Er umhing ihm bei diesen Worten die prachtvollen Insignien eines Commandeurs vom St. Gregors-Orden. Nach zweistündiger weiterer Unterhaltung wurde er mit einem eigenhändigen Schreiben des Papstes an den General Oudinot entlassen. Dieser Brief, welcher die dankbaren Gefühle des frommen Kirchenfürsten gegen die Franzosen ausdrückt, lautet: Herr General Oudinot di Neggio '. Die anerkannte Tapferkeit der Franzosen, durch die Gerechtigkeit des Kampfes unterstützt, hat den Preis und die Frucht ihrer Aufopferungen, den — Sieg errungen. Empfangen Sie, Herr General! den Glückwunsch, der Ihrer glücklichen Beendigung ditfts Kampfes gebührt; nicht etwa, daß ich Ihnen Glück wünsche zu dem meinem bekümmerten Herzen schmerzenden, vergossenen Blut, sondern zu dem Triumphe der Ordnung über die Anarchie und zu der Wiederherstellung der Freiheit, für jene frommen christlichen Gemüther, die unbeengt von Furcht vor Verfolgungen und Todesdrohungen, ihren Gott nach der Sitte unserer heiligen Kirche anbeten können und werden. Ich vertraue dem göttlichen Schutze wegen der etwa in der nächsten Zukunft erwachsenden Schwierigkeiten. Ich glaube, daß es für die französischen Truppen nicht ohne Nutzen seyn werde, die Geschichte der während meines Pontificates Statt gehabten Ereignisse kennen zu lernen. Dieselben sind in meiner Allocution angedeutet, die Sie, Herr General! kennen, die ich Ihnen aber dennoch in einer Zahl von Abdrücken übersende, damit sie von denjenigen gelesen werden könne, welche sie nach Ihrem Ermessen kennen sollen. Man wird daraus immer mehr ersehen, daß ein Triumph der französischen Armee über die Feinde her menschlichen Gesellschaft davon getragen worden ist, und sie hat daher immer Anspruch auf die Erkenntlichkeit aller rechtlichen Menschen in Europa und in der ganzen Welt. Der Herr Oberst Riel, der, vereint mit Ihrem verehrten Herrn Sohne, mir die Schlüssel eines der Thore Roms gebracht hat, wird Ihnen Gegenwärtiges überbringen, und ich bin sehr zufrieden, mich dieser Gelegenheit zu bedienen, um Ihnen die väterlichen Gefühle meiner Zuneigung und die Zusicherung meiner Gebete zu äußern, die ich stets an den Herrn für Sie, die Armee, die Regierung und für ganz Frankreich richten werde. Empfangen Sie den apostolischen Segen, den ich Ihnen von Herzen ertheile. Ü2t!lM (3gtil26 lll6 5. ^ull. ri„8 ?ill)3 IX. Frankreich. Paris, 13. Juli. Am vorigen Sonntag und Montag kam es Abends in Moulins zu ziemlich ernsten Ruhestörungen, indem Soldaten des erst einige Tage vorher angelangten Chasseur-Regiments von democratischen Pöbelbanden, denen sich auch eine Anzahl militärischer Ersatzmänner anschlössen, mit Steinen und anderen Waffen angegriffen wurden, so daß mehrere Soldaten Wunden davon trugen. Mehrere Offiziere, welche die Volkshaufen zur Ordnung zurückzubringen versuchten, wurden ebenfalls mißhandelt. Das Einschreiten der Nationalgarde und mehrere Verhaftungen stellten die Ruhe her. — Zu Aldi waren kürzlich mehrere Personen wegen aufrührerischem Geschrei zu Gefängniß und Geldstrafe verurtheilt worden. Seitdem zogen Haufen von Männern und Knaben jeden Abend unter Absingung revolutionärer Lieder und unter dem Rufe: vEs lebe Ledru - Rollin !« durch die Straßen. Sie stellten sich vor der Präfectur, der Mairie und einem Gerüste, dem sogenannten »Altar des Landes" auf, der mit dreifarbigen Fahnen umgeben war, und auf dem eine Bildsäule der Rcplublik mit einer rothen Mütze stand. Am Sonntage waren die Massen zahlreicher und ihr Singen und Schreien wurde drohender. Man verhaftete drei der Lärmer, die andcrn aber forderten laut ihre Freilassung. Endlich ward die Menge so lärmend, daß eine Abtheilung der reitenden Artillerie herbeigeholt ward. Die Soldaten suchten das Volk gütlich zu zerstreuen; man antwortete aber mit Steinwürfen und Todesdrohungen. Die Soldaten sprengten nun ein, wobei sie ein neuer Steinhagel empfing, und zerstreuten endlich den Haufen. Vier Soldaten wurden bedeutend verwundet, so wie auch sechs oder sieben der Meuterer. Am folgenden Tage zogen sechs Compagnien Infanterie zu Aldi ein. Paris, 14. Juli. Die heutigen französischen Journale bieten wenig Interessantes. Die gegcnfci-tige Erbitterung, die sich Gottlob nur mit der Fc der Luft machen kann, zeigt wenig Spuren von Versöhnlichkeit und Nachgeben. Der «National« spricht mit heftiger Erbitterung von der Niederlage der Rothen und dem Triumph der Gemäßigten, und legt den letzteren Umstand nicht seiner natürlichen Ursache bei, daß das Land, erschöpft durch die fortwährende Agitation, sich an Männer einer stabilen Ordnung lehnen will, sondern vindicirt diesen Sieg dem Schwerte Changarniers und seinen 100.000 Bajonneten. (Lloyd.) Die Nationalversammlung wird sich in nächster Sitzung mit ihrer zweimonatlichen Prorogation beschäftigen. Nach der Verfassung hat übrigens der Präsident oder eine permanente Commission von 25 Mitgliedern das Recht, die Versammlung nöthigen-falls zu jeder Zeit zurückzurufen. Dem »Wanderer" wird aus Paris, vom 14. Juli berichtet: Heute morgen um 8 Uhr brach ein großer Brand aus, dessen Entstehung bis jetzt unbekannt ist. Der Bazar Nonnenouvelle auf dcn Boulevards stand plötzlich in Flammen. Eine bedeutende Niederlage von Waren und Lurusartikcln wurden verbrannt oder sehr beschädigt. In demselben Locale befanden sich auch viele Gemälde, die für eine Lotterie bestimmt waren. Man weiß noch nicht, ob sie gerettet sind. Leider wurden mehrere Personen schwer beschädigt, unter andern zwei Spritzenleute. Um l 1 Uhr wurde man des Feuers mächtig. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden. Hr. Armand Marrast lebt jetzt in Montmo-rency. Er sieht häusil d Carlsruhe, den 17. Juli. Den von Sr. k. Hoheit dem Großherzog ernannten außerordentlichen Landes - Commissaren ist bis zum Wicderein-trcten der verfassungsmäßigen Ordnung ganz allgemein die Befligniß eingeräumt, Bedienstete, welche auf ihren Stellen auch nicht vorübcrqrhend belassen werden können, provisorisch zu susvendircn und durch andere provisorisch zu ersetzen. In Folge dieser Verfügung wird daher je nach dcn Umstä'/^ den in einzelnen Gemeinden von dcn WalUcn zu ben neu zu besetzenden Gemeindeämtern (Sjürgcr-meister, Gcmcinderath ?c.) Umgang genommen und die Gemeindeämter durch Ernennung, statt durch Wahl besetzt. Nicht nur in den Städten, sondern auch in den Dörfern werden von dem preußischen Militär die strengsten Nachsuchungen nach Waffen vorgenommen, und wo sich solche vorfinden, con-siscitt. Auch ist der An- und Verkauf von Waffen, Pulvcr, Schießbaumwolle, Blei und Zündhütchen, so wie von militärischen Gegenständen aller Art, für die Dauer des Kriegszustandes verboten und nur ausnahmsweise einzelnen Personen einzelne An- und Verkaufe von Waffen und Munition gestattet, in, sofern deren Individualität genügende Garantie bte-tct. — Die Lieserungen von Mehl, Reis, Gerste und Branntwein, welche die einzelnen Gemeinden zur Verpflegung der Truppen bisher zu leisten hatten, wurden auf die Hälfte rcducirt. Fleisch und Hafer muß jedoch in dem Maße wie früher geliefert werden. — Die Verköstigung, wslche jeder ge-meine Soldat von seinem Quartierträger täglich zu fordern hat, ist von der preußischen Commandantschaft genau vorgeschrieben. Außer einem (warmen) Frül/stück, Mittag - und Abendessen ist jedem Soldaten im Laufe des Tags entweder eine Maß gutes Bier oder zwei Schoppen Wein, der eine zu Mittag, der andere zu Abend zu verabreichen. — Das Vermögen von allen denen, von welchen erwiesen lst, daß sie an dcn Hochverrätherischen Unternehmungen in unserem Lande Tlieil genommen haben, oder gegen welche gegründeter Verdacht vorliegt ist von dcn gesetzlichen Behörden mit Beschlag belegt. Vermögensübergaben ?c., welche in den neuesten Zeiten gemacht worden, um voraussichtlich einer solchen Beschlagnahme zuvorzukommen, sind für ungültig erklärt. So hatte auch Brentano sein Haus, das er in Bruchsal besitzt, verkauft. Telegraphischer <5ours - Bericht vom 23. Juli 1849. leüo detto .. 5 ., .. 7'» 1)3 Wien. Stadt.«anco-Ovl. zu 2 l^2 ^><>l. (in l!M,) 50 Obligat, der allg. und unqar, z,, 3 nf^t. ! ^- Hofkammer, ler älteren lom» zu 2 1^2 »/ ^ ^ bardischen Schulden, der in z» 2 1^ I« ^ — Florenz und Gcuua aufgenom» z„ 2 ,„ ! <>N me»en Anlvhen ^! 1 3^ .» 1 ^ In 2. Mi«'. Il>rar. Obligat, der Stände von s ^ Oesterreich unter und ob der l zu 3 p^l. I En„K, von Bötnnen. Malil?», I ,,2 1^2 „ > Sä'l>s!!>,!, Atei^rmark. Käinten, ^ „2 1^ ., / Krain, Görz und üe« Wiener ! .. 2 ! ^ Obertammere Amte« .,..!., 1 3^ ., ) Vank-Actien. pr. Stück !0?6 in <5. M- Vei mäßigem Geschäfte Fonds und V>'hn?, — ,o, Auasl'Urg und Frankfurt ,2<> >^2, Mailand i>g. Pang 1^. Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: vr. Johann H l a d n i k. Getreid - Durchschnitts - Preise in ^.nb^ch am 2l. Juli l8^9. M a l k s p r c i s e. Ein Wiener Metzen Weizen . . . 4 fl, 4?'/, kr. — — Kukuruy . . — ^ — ,/ — — H.,lbsl-ucht . — ., — , — — Korn ... 3 » l ., — __ Gerste ...—„— » — — Hiise . . . 3 .. — >, — Heidm ... ^ ,> 54 » — — H^er ... 2 ,> 3 » K. K. Hotto.;iel)Nttgen. In Gral) am 2l. Juli l849 z 53. 83. 5. 43. 80. Die nächste Ziehung wird am I. August 1849 in (Hl-atz gelitten werden. In Wicn am 2l. Juni 1849: 43 16. 8 52. 25. Die nächste Ziehung wiro am l. August 1849 »n Wil'n gehalten «verden. ! Z. 1340. (l) Ein Handlungsgewölbe zu ebener Erde, mit anstoßendem Cabinet, Keller und Holzlege, nebst 2 schönen Zimmern, Küche und Speisgewölbe im t. Stocke, alles ganz neu hergerichtet, wird, und zwar die Locali-taten zu ebenerErde, zu Michaeli l 849, die Localitaten im 1. Stocke aber zu Georgi i860 sehr billig zu vergeben seyn. Diese Localitaten sind in einer Borstadt Laibach's, an der Commer-zial-Hauptstraße, und dürften für eine gemischte Spezerei- und Eisenhandlung um so mehr die schönste Aussicht bieten, als dort die Con-currenz sehr stark ist, in dieser Gegend keine derlei Handlung besteht, und eine solche von der Gemeinde und Umgegend sehr gewünscht wird. Nähere Auskunft wird ertheilt in derPolana Nr. 13 durch Friedrich Greßel Z. ,342. (l) Lmtations-Ankündigung. Freitag den 27. d., um 8 Uhr Morgens, wird in dem Hause des Herrn Cant 0 niNk 12, am Hauptplatze, eine Versteigerung von Zimmer- u.Küchen-Einrichtungsstücken, mehreren Matratzen und andern Effecten, worunter ein Paar sehr gute Scheiben-Pistolen, sammt Kästchen und andern Pistolen, Statt finden. Z. i353. (I) Kommenden Samstag, d. i. am 28. Juli, wird in den Nornnttags-stunden vor dem Rathhause 1 vier-sitziges Pirutsch mit Reisekoffer, 1 Ispänniger Lastwagen, gut beschlagen, und 2 Fuhrschlitten, mit Eisen beschlagen, im Licitationswege veräußert. ^ ^. .^ ^. Auch ist ein Quartier nut 3 Zm,-mern und Sparherd, gassenseits, zu vergeben. Das Nähere erfährt man m der Ios. Cilli'schen Spezerei-Handlung am Hauptplatze Nr. 235. (3. Laib. Zsg. Nr. 88,) Von der k. k. Bezirks-Obrigkeit Sittich sind in Folge emer Sammlung ln der glelchnamlgm Pfarre 22 fl. Z kr. 3. M. für verwundete Krieaer des vaterländischen Regiments eingegangen. Indem das Werbbezirks-Commando diesen Betrag seiner Bestimmung zufuhrt, brmgt es dle Namen der edlen Geber öffentlich zur Kenntniß, und stattet denjelben im Namen des ganzen Regiments den verbindlichsten Dank ab. — Lalbach 14. Iull 1649. ^ / ^r/ 71 ^ . ^' ,^"' ^""b Mayer 2 fl.; k^.; Hm. I.ha.m Kosl.uzhar iö kr.; Hr.. Joseph Hm. Fr.educh Potralo , 5; Hr... (Zh^st.ph H.ent M.glilsch i5kr.; Hr.,. Anwn .«eck von Verch ^5 kr ; ^l' m'., Dc'msckc ^,/^ .'/^'' " ^'' 5""' ^^' ''°da.n Keck ,5 kr.; Hr... Iosepli Kieme«! ^'l)^., ^>n,ch lZapl.n l si^ Hr, A.non Paik zhizh Ii) kr.; Frau Margaret!)« Plamnsch.g 10 kr.; ^r.'^« / ^ Podobn.k I si.; ^,n. Iol).nn. Hrn. Anton Euppanzhizh l0 k.. Drag.n 1 ft.; Hrn. Amon Omachen l fl.; ^au Summa 22 st. 5 kr. ELUKMEMG zu einem ^ DU W? M ^ M' M M GW 'M ck^ K^ HU HH - ^ ,M AH M H ,^,, auf der Laibacher SchieMätte, welchcs bei günstiger Witterung Sonntag den 29. sich hiemit noch erbeten werden und welcke die Iull »849, jonst aber am darauf folgenden Sonn- Handlungen der Herren Carl Packn er am tage Statt finden soll, und dessen Reinertrag dem Hauptplatze und Io seph Bernbacker an Nationalgarde - Musikfonde gewidmet ist. Das der Franzensdrücke mit Dank übernei>m<.n Fest wird um 2 Uht Nachmittags mit Musik ^, ^ ... «,. . , ^ / " im Freien beginnen, und Nachts mit einem klei- Gch""es ^^ ^^ l nen Feuerwerke und mit einer Tanzunterhaltung """ 'sterreichischcn in dem festlich decorirten Saale schließen, die ^., «... Zwischenzeit aber mit verschiedenen, im Anschlag- Dle Eintrittskarte wird 15 kr. für die Perzettel näher bezeichneten Vergnügungen und Spie- !^" , !""' und die Casse um halb zwei Uhr len ausgefüllt werden, die mit Fortunagaben an Nachmittags eröffnet werden. Galanteriegegenstä'nden verbunden sind, welche zu Das verehrte Publikum Laibach's wird zum dlesem Zwecke theils schon gespendet wurden, theils zahlreichen Besuche höflichst eingeladen. Z ,232. (3) Nachricht. In Schifchka, im Hause Nr. 66 sind auf Michaeli 1849 jene Localitaten, welche bis nun das Gasthaus „zu den drei Raben" bildeten, bestehend in 4 Zimmern, Küche, Speisekammer/geräumigem Keller, Holzlege, Dachboden, Heubehältniß, Schweinestall und in der Halste des dabei befindlichen Gemüsegartens, gegen billige Bedingnisse zu vermiethen. — Das Nähere erfragt man bei der Hauseigenthümerinn _____ Antonia Scherautz. Z. 1322. (3) Ein heizbares, für den Kleinhandel geeignetes Gewölbe ist zu vermuthen für Michaeli, in der Theatergasse im Hause Nr. 19. Auskunft wird im I. Stock ertheilt. Z. 1274. "^ ^ ^ Nächst der Tternallee, am Congreß - Platz m, Hause Nr. 2!l, zur ..Stadt Prag," werden im ersten Stocke Studierende in Kost und Wohnung und Kostgänger fur die Mittagskost gegen billige Bedingnisse aufgenommen. — Auch ist da ein schönes Monatzimmer zu vermiethen. Wohnungen zu vermiethen. In der Tyrnau-Vorstadt, im Gasthause zum „Dampfschiff,« Haus-Nr. 14, ist eine Wohnung, bestehend aus 3 ausgemalten Zimmern, Speis-kammer, Keller und Holzlege, für kommende Michaelizeit zu vcrmicthcn. - Das Nähere erfährt man bei dem Hauseigenthümer zu ebener Erde Z 1327. (3) DasZnspectoratmTriest, für die Affecuranz Gesellschaft gegen Feuerschaden, fiir Lebensversichernng, fur Leibesrenten iu Mailand, bestätiget vom k. k. Gubernium, zeigt an, . daß nach dem eingetretenen Tode des Herrn M i ch. Kukh, dessen Agenten für Kram die Central-Administration an dessen Statt Herrn Joseph Aich holz er ernannt, und ihn mit den, zur Verwaltung der ihm anvettrautcn Agentie nothwendigen Vollmachten versehen habe. Die assecurilten und zu-assecurirenden Herren werden sich wegen Ausbezahlung der laufenden Prämien so wie auch für die neuen an ihn wenden können. Trieft am 1. Juli 1849. Der Inspector der Direttions-Casse. Z. 1348. (I) Verkaufs - Anzeige. Eine fast ganz neue, moderne Calesche, mit Vordach und Fenstern, ist wegen Abreise des Eigenthümers zu vet kaufen. Näheres hierüber beim Sattlermeister Nag las im Fürstenhofe. Bei Ign. Kleinmayr'S Buchhandlung in Laibach ist zu haben: Kirchsteiger, Math., Prophezeiungen über die Zukunft des Antichnsten'und der nachfolgenden Zeit, bloß allein gegründet auf die Aussprüche der heiligen Schrift. Linz 1849. 24 kr. C. M. A54 Z. 1336. (2) Nr. 4889. Kundmachung. Von der k. k. Cameral-Bezirks Verwaltung in Laidach wird veröffentlichet, daß für den Mauch-bezug an den Wegmauthstationen ^u Trojana und Kraxen, dann an der Weg- und Brückenmautt)-station zu Feistritz bei Podpetsck, eine zweite Versteigerung am 6. August l849, Vormittags, bei dcm k. k. Bezirtscounnissariate Egg und Kreutberg zu Egg ob Podpltsch, aus Grundlage der in den Amtsblättern der Laibacher Provinzial-Zeitung vom Monate Juli l, I., Nr. 8l u. 83, zur allgemeinen Kenntniß gebrachten Kundmachung der wohllöbl. k. k. steierm. illyr. Eameral. Gefallen-Verwaltung vom 22 u. M., Nr. 5367, und der daselbst etlihalttne«, Bestimmungen für das Ner-waltungsjahr 1850 werde abgehalten werde». — Der A'usrufspreis besteht für die Mauthstation Trojana in 3869 si , Kraxen in 3992 st , Feistritz in 7824 fl. — D,e schriftlichen gestämpelten, mit den vorgeschriebenen Vadien belegten Offerte sind Hieramts bis 4. August !8i9, 2 Uhr Nachmittags, einzubringen. — Pachtlustigc werden zu dieser Verhandlung mit dem Beisatze eingeladen, daß die Licitations-Bedingmffe Hieramts m den Amts-<» stunden eingesehen werden können. — K. K. Camera!'Bezirks^ Verwaltung. Laibach am 17. Juli 1849. ' Z. '238. (2) ' ^6029. Concurs - Kundmachung. Bei dem unter die Gefälls-Hauptämter der zweiten Gehaltsclasse eingereihten Hauptzollamte Pettau ist die Stelle des Control-lors, mit welcher ein jahrl. Gehalt von 800 si., der Genuß einer freien Wohnung. oder in deren Ermanglung dcs systemmäßigen Quartiergeldes, dann die Verpflichtung zur Leistung eim'r Dienst-caution im Betrage dcs Iahrcsgehaltes verbunden ist, zu besetzen. — Diejenigen, welche sich um diese Stelle bewerben wollen, haben ihre gehörig documentirten Gesuche im vorgeschriebenen Dicn-steswege längstens biö 17. August 1849 an die k. k. Camera!- Bezirks-Verwaltung in Marburg zu leiten, und darin sich über ihre bisherige Dienstleistung, zurückgelegte Studien, Kenntniß des Gefälls-, Manipulations«, Rechnungs- und Cassa-Wesens, Besitz der Warenkunde, und über tadellose Moralität auszuweisen, so wie zugleich anzugeben, ob und in welchem Grade sie mit einem Beamten des stcyelmärkisch-illyrischen Cameral-Verwaltungs-Gebietes verwandt oder verschwägert sind, dann auf welche Art sie die vorgeschriebene Caution zu leisten vermögen. — Bon der k. k. steyei märkisch - illyrischen Cameral - Gefallen-Verwaltung. Gratz am 6. Iull 1849. Z. 1321. (3) Nr. 784. Licitations- Edict. Das k. k. Bergamt zu Idria in Kram bedarf für das künftige Militär-Jahr 1850 eine Par hie weißer mit Alaun ausgearbeiteter Schafoder Hammelfelle von 8000 Stücken, und eine Parthie brauner, mit Gäroerlohe, für keinen Fall aber mit Sumack ausgearbeiteter Felle von 40U0 Stücken. — Die Vergebung dieser Lieferung wird in der Art festgesetzt, daß diejenigen, welche dieselbe ganz oder zum Theil zu übernehmen gesonnen sind, dießfalls ihre schriftlichen versiegelten Preisofferte bis längstens l6. August »849 Zwölf Uhr Mittags an die k. k, Bergamts-Productcn-Verschleiß-Direction in Wien in der Art einzusenden oder abzugeben haben, daß in denselben das Quantum, die Zeit, bis zu der solches zu liefern sich verpflichtet wird, und der Preis für den Fall der Lieferung eines Theiles oder des ganzen Bedarfes genau anzugeben ist. — Diejenigen Offerte, welche nach dem oben festgesetzten Termine anlangen, werden nicht mehr berücksichtigt. — Mündliche Anbote finden bei dieser Versteigerung nicht Statt. Die Bcdingnisse dieser Licitation sind folgende: Itens, Jeder Offe-rent hat bei der Einsendung oder Abgabe seines schriftlichen Anbotes auch zugleich ein Reugeld von 300 si. C. M. entweder bar bei der Verschleiß-Direction zu erlegen, oder sich mic dcm Depositenscheine derjenigen Aerarialcassa auszuweisen , bei welcher dieses Neugeld für Rechnung der Verschleiß-Direction erlegt wurde. — Uebri- gens werden anch Anbote für kleinere Fellparthien angenommen, und denjenigen, welche keine Lieferung erstehen, das Reugeld von 300 si. od/r das für den gestellten theilweisen Anbot entfallende Tangens, oder der dießfällige Depositenschein gleich nach vollzogener Versteigerung ausgefolgt und zurückerstattet werden. — 2tens. Bleibt der Ersteher der Lieferung für die erstandene Menge sogleich, das k. k. Bergamt Idria aber erst nach von dem hohen Ministerium für Landescultur und Bergwesen erfolgten Ratification verbindlich. — 3tens. Zu dem Contracts-Instrumente hat der Ersteher den classenmäßigcn Stampel zu stellen. — 4tens, Bonder erstandenen, im Gelde berechneten Fellenmenge hat der Lieferant die Caution mit entfallende« »NM bar zu erlegen und daher den auf das zurückbehaltene Vadium dießfalls noch zu ergänzenden Betrag bar zu erlegen. — 5tens. Die Größe der mit Alaun ausgearbeiteten weißen Bindfelle muß von der Art seyn, daß jedes der ganzen und nicht durchlöcherten Felle, der Mitte nach gemessen, wenigstens 22 (Zwei und Zwanzig) Wiener - Zoll Lange und Breitenmaß enthalte; Fette mit einem oder zwei Löchern müssen ein größeres Breitenmaß enthalten; Felle mit mehreren Löchern, oder deren Haarseite Ritzen oder Beschädigungen hat, werden nicht angenommen. Große Felle werden angenommen, doch wird für selbe keine größere Vergütung, wenn sie auch zu einen doppelten Bunde geeignet waren, als für einfache geleistet. Kleine Felle, die das bedungene Maß nicht haben, oder steif und mit Fettflecken behaftet sind, werden als unbrauchbar, zurückgewiesen — Die braunen, mit ^ärberlohe ausgearbeiteten Felle müssen der Mitte nach wenigstens 28 (Achr und Zwanzig) Wienerzoll me„en. — 6tens. Die Lieferung der Felle, wofür der Preis auf die vollständige Stellung derselben an Ort und Stelle nach Idna bemessen wird, hat in Techs einmonatlichen Raten zu geschehen, so zwar, daß an weißen Fellen von Anfang November l849 angefangen bis ii^Iu^vL April 1850 jeden Monat 14l>U (Eintausend Vierhundett) Stück, im letzten Monate jedoch bloß der Nest von IU0l» (Eintausend) Stücken, und an braunen Vind-sellen im obigen Zeiträume in den ersten 5 Mo-natm 700 (Siebenhundert) Stück pr. Monat und im letzten Monate der Rest mit 500 (Fünfhundert) Stück loco Idria gestellt werden nnMn, widrigenfalls das k. k. Bergamt Idria gleich nach Ablauf eines jeden der 6 (Sechs) Liefe« rungsmonatc, wenn die bedungene Fellanzahl mit Ende des Monats zu Idria nicht eingetroffen seyn wird, wenn es auch nicht in Verlegenheit um Felle wäre, ohne alle weitere Einmahnung ermächtiget ist, sogleich auf Kosten und Gefahr des Contrahenten die abgängigen Felle um was immer für einen Preis zu erkaufen, für diesen neuen Ankauf Fristen zu bestimmen, und einc« Vertrag auf Rechnung des contractbrüchigen Lieferanten mit wem immer abzuschließen, und sich für allfällig höhere Kosten und für sich etwa zu" Nachtheile des Aerars ergebende Preisdifferenz a« der Caution sowohl, als auch an dem übrigen 2ler-mö'gen des Contrahenten zu erholen. Sollten aber auch keine solche Preis-Differenzen dem Aerar zu ersetzen seyn, so verfallt die Caution dennoch, sobald der Contrahent seine Vertrags - Verbindlichkeiten in was immer für einem Puncte nicht ersüllt. Dem Lieferanten bleibt es unbenommen, das Quantum der Felle auch flüher einzuliefern. — 7tens. Der Contrahent ist verpflichtet, auch einen allfälligen Mehrbedarf an Fellen für das Contract-Jahr 1850 von höchstens 15 Procent des obigen einjährigen Quantums binnen 2 M^ naten nach der von dem k. k. Idrianer Vergas gemachten Bestellung zu den contractmäßigen P^ sen einzuliefern. — 8tens. Die Felle werden 3" ! Idria in Gegenwart der mit diesem GesäM^ , beauftragten Beamten durch Sachkundige unter-sucht (wobei es dem Lieferanten frei steht, von seiner Seite Jemanden zur Ued^rgabe der Felle z" bevollmächtigen), die nicht qualltätmä'ßig befundenen werden zurückgewiesen, und bleiben zur Disposition des Lieferanten liegen. — 9tens. Nach jeder Lieferung wild gegen classenmäßig gestä'"/ pelte Quittung der entfallende Geldbetrag sogleich ausgefolgt wcrdcn. wtens. Eolllen zwei oder ^ mehrere ganz gleiche Offerte einlangen, wird da Loos zu entscheiden haben, wem im Falle ihr^ Annahme die Lieferung zugesprochen werden wird. __ Pr. k. k. Bergwerks-Producten-Velschle^ Direction. Wien den 10 Juli 1849. Z. 1329. (2) Edict. Nr. 117?- Von der Bezirksobrigkeit Weirelberg werden nachstehende, bei der Rvkrutenstellung at" 2. Juli l. I. vom Assentplatze in Lcubach ausgebliebene militälpflichtige Individuen, als: ^ Tauf- und Zm.ame. Wohnort HZ Pfarre Z-tz Anmerkung. 1 Jakob Zupaneiè 2 Janez Janczic 3 Alex D older 4 Jakob Skubic 5 MihaeJ Zupancie ft Auion Skubic 7 Fiance Lokar H Joze Mabkuuc 9 Janez Bercan ]() Janez Fink U Janez Vidic 12 Jane« Intihar 13 Anton Garbais 14 Janez Janežic ^ 15 An ion Simoncic I« Anton SiMfckar 17 Janez Okurn lh Jakob Kovacic 19 Janez Marn ] li) Martin Miklaucic 21 Joze Markiè 22 Janez Dremel Draga 20 Sittich I829 Unterschleinitz 33 Kopain » Großlack 4 Weipelburg ! „ Unterschleinitz 19 Kopain ^ ., Trebeleu i2 Preschga.n ! » Paradeis « St. Marcin „ Kleinlack 1 Weixelburg „ Kreßnchpolane 2 Kreßnitz „ Leutsch ! 3 Schalna ^ Kleinaltcndorf 9 PoNz ^' Troschein ! 6 l dto. „ Stangen ! 43 Stangen Gattein ! 5 Schalna „ Grußlupp ! 12 St. Marein „ Kleingupf ! 1 dto. ^ Kreßnitzberg ! 18 l Kreßnitz Zerou ! 7 z St. Georgen ! » Hrastje 9 St Marein > » Stangen 10 Stangen Neudorf 7 Weixc.