TRIEST, 1887 In Commission bei F . H . Šoliiiiipflr. DEUTSCHER U O ÖSTERREICHISCHER ALPENVEREIK Section Küstenland. FÜHRER IN DIE GROTTEN UND HÖHLEN von SANGT OANZIAN Lei TRIEST und * Notizen über den Lauf der Reka. Von FRIEDRICH MÜLLER. Mit lieliographiscbn Ansichten und einem Sitnationsplaii. Triest, 1887. Verlag der Section Küstenland. 121419 Fi o \st,i BUCHORUCKBRtl 018 ÖST.-UMO. LLOYD, TRIEIT. Seinen Freunden und Gefäluiien in der Unterwelt A^TON HANKE, k. k. Ober-MÜnzwardcin JOSEF MA.IMNITSOH, Kftufmann in Triebt gemdmet vom yERFASSEI\. Einleitung. Die Grotten und Hölilen von St. Canzian im Ktisten­lande, diese noch so wenig bekannten Naturwimder des Karstgebirges, sind eine Sehenswürdigkeit Oesterreichs^ die kein Tourist und Naturfreund unbesucht lassen sollte, den seine Strasse nach Divaèa oder Triest führt. Dem Reisenden, der auf der Eisenbahn den Karst durcheilt, der hinausschaut in das öde Steinmeer, wird man kaum glauben machen können, dass, wenige Ealometer ent­fernt, die Natur ein Schaustück geschaffen, das einzig in seiner Art dasteht. Wild zerrissene Felsschlünde, auf deren Grrunde sich tief unten die Gewässer eines Flusses den Weg in die Unterwelt bahnen, mächtige Klammen bildend, zahlreiche Wasserfälle, über die das Wasser seine schaumgekrönten Wellen wirft, Grotten mit bizarren Tropf­steingebilden, hohe unterirdische Dome, die widerhallen von dem Donnern und Rauschen der in ihnen befindlichen Stromschnellen und Wasserfälle, alles dies bildet zusam­men ein harmonisches Ganze von eigenster Art. Noch bis zum Jahre 1883 wurde dieser Ort wenig besucht; beschwerliche, schlecht gehaltene Wege führten hinab in den grossen Felsentrichter (Dolina), die Haupt­sehenswürdigkeiten lagen unerschlossen, bis die Section Küstenland des Deutschen und Oesterreichischen Alpen­vereins die Gangbarmachung dieses Höhlencomplexes und die weitere Erforschmig des imterirdischen Flusslaufes in die Hand naJiin. In dem kurzen Zeitraum, in dem sich, die Verwaltung der Grotte in den Händen der Section befindet, wurde mit viel Umsicht und Energie an die Arbeit ge­gangen und schon Bedeutendes geleistet. Vor Allem wurde der, im Jahre 1823 von Landrath Tominz in Sessana angelegte Treppenweg reparirt und mit ordentlichen G-eländern versehen, sovne durch Anlage des „Alpenvereinsweges" über den, die kleine und grosse Dolina scheidenden Grat, der Gang zur Tiefe bedeutend verkürzt mid zugleich verschönert; ein Hauptwerk, die Tommasini-Brückö, gebaut, und mit ihr ein Denkmal ge­schaffen, das den Namen der Section Küstenland in St-Canzian verewigen wird. Vor dem Jahre 1884 wagte sich hie und da ein muthiger Bauer oder Taubenjäger, bei niederem Wasserstande, längs der schroffen Felswand am rechten Ufer hinter dem kleinen See, im Grunde der grossen Dolina, vorwärts. — Jetzt führt dort ein in Fels eingesprengter Weg, mit sicherem, doj)peltem Greländer versehen, weiter zu den grössten Grotten von St. Canzian, der „Schmidl-Grotte", und dem „Rudolf-Dom". Tief hinun­ter in letzteren zieht der sichere Pfad; breite Steinstufen bieten dem Fusse in der Dunkelheit genügende Sicherheit; gute eiserne Geländer dienen der Hand als Stütze. Geleitet von einem kundigen Fülirer, steigen wir die allerletzten Stufen bis zum Wasser hinab, unmittelbar unter zwei tosenden Stromschnellen. Gierig leckt das erregte Element unsere Füsse und stürzt weiter an uns vorbei in das Innere des Berges. Hier am Cili-Cap war die Stelle, von wo aus früher die unterirdischen Entdeckungsfalu'ten unternommen wur­den; von hier fuhren der imerschrockene Berg-Ingeniem* Rudolf, sowie nach ihm, 34 Jahre später, ein Fähnlein Grottenforscher des Alpenvereins auf leichten Fahrzeugen in das ewige Dunkel der Nacht hinein. Hier beginnt der eigentliche Bannkreis der Grottenfahrer, aber auch der Kampf luit dem wilden Elemente und der Finsterniss. Yiel gehindert durch ungünstige Wasserstände, doch zähe, unersc]irocken, sind diese modernen Ai-gonauten fast einen Kilometer weit vorgedrungen auf dem gefährlichen Pfade, der bald auf dem Flusse, dann wieder an zerrissenen, glatt ausgewaschenen Felsen, über hohe "Wasserfälle, die auf Strickleitern umgangen werden müssen, wie durch mächtige Stromschnellen, über den 14. unterirdischen Wasserfall gelangt. Sie sind bis dahin vorgedrungen, wo vor ihnen Niemand war, haben die immer grösseren, ge­waltigeren Räume geschaut, die sich zu bedeutender Höhe aufbauen, deren Wände das hundertfältige Echo der lärmenden Wassermassen zurücksenden, in nervenerschüt­ternder Musik. Uhgehört verhallt hier der Ruf der mensch-lichen Stimme, nur der gellende Ton der Signalhörner durchdringt den Lärm, Verständig-ung möglich machend. So finden wir nun, auf verhältnissmässig kleinem Räume, des Sehenswürdigen viel angehäuft: von der lieb­lichen Ansicht eines bewaldeten, angebauten Flussthaies, begrenzt von anmuthigen Bergen, die im Hintergrunde das weisse Haupt des Krainer Schneeberges in traumhafter Ferne zeigen, bis hinab in die einsamen, stillen Grotten, in denen uns das Geräusch eines fallenden Wassertropfens umsehen macht, — bis in die gewaltigen unterirdischen Dome, die erfüllt siud von dem Toben und Rauschen des wüden Flusses! So möge denn die Wanderung zui" Tiefe beginnen, und wu-, die mit Eifer und aller Hingebmig an der Er­schliessung dieser bisher unbekannten Merkwüi-digkeiten gearbeitet, sie aus der Vergessenheit an's Licht gezogen, rufen zur Fahrt ein herzliches „Giück auf!" St. Canzian ist ein kleines Dorf im Jvüstenlande, zu welcliem man von Triest zu Wagen in Stunden, zu Fuss auf sehr guter Strasse über Basovizza und Corgnale in 3'/2—4 Gehstunden gelangt, oder welches man von der Südbahnstation Divaèa, dem KnoteniDimkte füi- Pola, bequem in % Stunden Gehens en-eicht. In Divaèa sind auch Einspänner (Carretten) zu haben, leider vorläufig noch zu hohen Preisen. Yon dem Bahnhofe führt der Weg, an dem sehr empfehlenswertheu Gasthause des J. Mahorèiè, genannt „zum Fuchsloch" vorüber, dui'ch das Dorf Unter-Ležeèe. Um das Kirchlein von St. Canzian, dessen schlanker Thurm von hoher steiler Felswand weit in die Landschaft hineini-agt, gruppiren sich di-ei kleine Dörfer, die eng aneinander stossen und eigent-Hch nur durch die Namen getremit sind: St. Canzian, Betania,Matavun. Canzian war im Mittelalter (nach Valvasor) ein befestigter Ort, hatte starke Mauern, deren TJeberreste an einigen Stellen noch sichtbar sind. Nichts ist von seiner Vorzeit bekannt. Ein römischer Denkstein, aus dem Jahre ßoms 752, dem Augustus gemdmet, war in der Kirchhofs­mauer eingefügt, wurde aber von dort in das Museum von Triest gebracht. IMP. CAESAHIS DIVL F. AVGVSTO PONTIF. MAXIMO TRIB. POTEST. Xm . CO. xm . P. P. SACRV.... so lautet die lateinische Urschrift, zu deutsch: Dem Kaiser Augustus, des vergötterten Caesars Sohne, obersten Priester, als er die tribunicische Gewalt zum 13., das Consulat ebenfaUs zum 13. Male inne hatte, dem Vater des Vater­landes geweüit. ST CANZIAN von der ,StepJianie-Waite". Betania besteht aus nur wenigen Häusern; dui^cli diesen Ort führte ehedem, und auch jetzt noch, wenn man die schlechten, glatten Treppenstufen nicht scheut3 der Weg in die grosse Dolina liinab. In Matavun, dem ersten Dorfcj welches man in der liichtung von Triest oder Divaèa kommend betritt, befindet sich gleich im a weiten Hause links das Gasthaus des J. Gombac „Zu den Canzianer Grotten", in welchem man, neben sehr guter und billiger Yerpilegung, Führer für die Grotte findet, sowie den nöthigen Behelf zum Besuche, wie Kerzen, Fackeln, Mag­nesiumband u. s. w. Im Hausflur ist der Tarif für Führer und Beleuchtung in 3 Sprachen, deutsch, slavisch und italienisch, angeschlagen. Grössere Gesellschaften thun gut, vorher die Entlohnmig mit den Führern zu vereinbaren. Fülirer sind folgende Einwohner von Matavun: Jože Anton èiè, Besitzer des Führ er Zeichens des Alpenvereins, spricht slavisch, italienisch und etivas deutseh. Micha G 0 mb a È, Schuster, spricht slav. mid italien. Luka G o nib a è, spricht slavisch und italienisch. Jože Cerkvenik (Vater), spricht slavisch und etwas italienisch. Paul Antonèiè, spricht slavisch. Jur i Cerkvenik, spricht slavisch und italienisch. Jože Cerkvenik, spricht slavisch. Die drei letzteren Männer sind bei den schwierigsten Expeditionen der Grotteirforscher stets betheiligt und ken­nen besonders die unterirdischen Partien, Ausserdem führen noch verschiedene Bauern von Matavun und St. Canzian, doch sprechen diese fast aus­schliesslich nur slavisch. Im Gasthause liegt auch das äusserst interessante Fremdeilbuch auf, im Jahre 1823 gestiftet. Sehenswerth darin ist der eigenhäaidige Namenszug Hirer kaiserlichen Hoheit, der Ki-onprinzessin Stephanie und S. k. H. des Prinzen Arnulph von Bayern. Der Besuch, der Grotten nimmt, will man Alles sehen^ 2 Stnnden in Anspnicli, ausscMiesslich der östlicli gelegenen „Maliorciö-Höhle^', deren Besiclitigung allein eine Stunde Zeit erfordert. Sind mehr als eka wagte. Im März 1850 trat die Untersuchimg und Erfor­schung des unterirdischen Flusslaufes in ein besseres Stadivan. Im Auftrage des k. k. Handelsministeriums wm'de Dr. Adolf Sc hm i dl aus Wien geschickt, um den imterirdischen Lauf zwischen St. Canzian und Duino, bei welch letzterem Orte der Eluas •v\T.eder nach allgemeiner Annahme an das Tageslicht hervorbricht, mit Riiclvsicht auf eine, aus demselben zu bewerkstelligende Leitung des Wassers nach Triest zn untersuchen. Auf seine Bitte wm-den ilmi der k. k. Bergpraktikant J oh. Eudolf, ein Hutmann und vier Bergknappen aus Idria beigegeben^ zu denen sich noch der Feuerwehrmann Battelin aus Triest gesellte. Die Expedition war mit allem Nöthigen, Strick­leitern, Schiffen, Seilen etc., wohl versehen und erfreute sich auch der mögliclisten XJnterstützimg von hervor­ragenden Persönlichkeiten Triests, des Podestä, M. von Tommasinij des Dr. Kandier, der k. k. Statthalterei mid der k. k. Seebehörde. Wir lassen nun hier Dr. Schmidl selbst sprechen und entnehmen seine Schilderung aus einem Berichte, den er im Jahre 1851 in der math.-natui-w. Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften über die Erfor­schung des imterirdischen Laufes der Eeka erstattet, welche von dem unerschrockenen Rudolf und seinen Man­nen ausgefülirt wurde. „Es handelte sich vorerst darum, die Kähne auf das Bassin (den See in der grossen Dolina) hinab zu bringen, was keine kleine Ai'beit war, da sie über die obere Hälfte der Steintreppen getragen werden mussten, und erst weiterhin an einem Seile hinabgelassen werden konnten. Mit Vorsicht leg-t man den engen Cajial (heutige „böse Wand") zurück imd erreicht nach 30 Klaftern vom Bassin erst den eigentlichen Eingang der Eeka-Hölüe, etwa 5 Klafter hoch lind 4 Klafter breit, in welche der Pluss oinmündet, an zahlreichen lOipjDen sich brechend. Yom Rande des Bassins konnte man auch, über die glatten, schroffen Felsen klet­ternd, nicht ohne Gefahr bis hieher gelangen ^ ich Hess nachmals filr diesen täglich von uns zui^ückzulegenden Weg über eine Bucht, 6 Fuss über dem WassersiDiegel (Ecke in der bösen Wand), ein paar Trambäume legen und einige Stufen sprengen, um die Wasserfahrt zu ersparen, da die Schiffe im Inneren der Höhle benöthigt A\Tarden. Im Inneren der Höhle kann man am rechten Ufer bei niederem Wasserstande noch einige Klafter weit vordrin­gen, dann aber nur mehr zu Schiff. Der Fluss hat starken Fall und es ist rathsam, den Kahn an einem Seile abwärts gleiten zu lassen, da man schon nach 50 Klaftern den ersten Wasserfall trifft (der heutige erste unterirdische Fall im Rudolf-Dom), wo man sich links halten und einen hervor­ ragenden Fels gewinnen muss. Der Hauptstrahl des Wassers fällt an der rechten Seite dieses Felsens 13 Fuss hinab, unter demselben aber, in 8 Fuss Tiefe, ragt aus dem unteren Flussbette eine Felsplatte hervor, auf die man hmabspringen musste, um die Kähne den FaU hinab zu leiten. Dieser Sprung und das Zurückklettern stand uns täglich bevor, so lange wir in der Höhle zu thim hatten, eine ebenso beschwerliche, als zeitraubende Operation. Da entdeckte ich unter dem Fall am rechten Ufer, hoch oben eine grosse Spalte (Durchgang von der „Schmidl-Grotte", nach dem „Rudolf-Dom") und erinnerte mich, vor dem Eingange, etwa 15" über dem Wasserspiegel, an derselben Seite eine Höhle gesehen zu haben. Ich stieg hinauf und fand einen imposanten Dom (heutige „Schmidl-G-rotte") von 12° Höhe und Breite, der sich westlich zog, aber nach 72 Klaftern im rechten Winkel nach Süden umbog, senk­recht auf die Richtung des Flusses, zu welchem diese Hölüe mit weiteren 25 Klaftern schroff abstürzt. Auch diese Höhle ist stark versclilemmt und enthält vom Wasser hereingetragene Trümmer, unter denen wir einen Klotz aus einer Walkmülile fanden. TJeber den letzten Absturz, eine Scliiclitimgsfläclie von etwa 80 G-rad, 12 Klafter lang, dann 2 Klafter senkrecht abgerissen, wurde eine Strick­leiter gelegt, auf welcher hinabsteigend wir unten ein geräruniges Plussufer fanden, dicht unter dem ersten Falle, piese Stelle beiludet sich gerade imterhalb der „Bösen Ecke" und wui-de als Abstieg auch von den Grot­tenfahrern des Alpenvereines bei ihrem ersten Vordi-ingen in den „ßudolf-Dom" benutzt.) Der Fluss bildet hier ein kleines Eassin, welches wir zu unserem ersten Hafen er­koren, nach dem die Schiüe den erwähnten Fall x^assirt hatten. Dui'ch jene trockene Höhle und über eine Stricldeiter konnten wir also den ersten Fall umgehen, was unseren Arbeiten sehr zu statten kann. Etwa 20 Klafter weit kami man auch hier wieder am rechten Ufer. über die Fels­blöcke vorwärts klettern, erreicht aber dann einen zweiten Fall von 12 Fuss Höhe (65 Klafter vom ersten Fall ent^ fernt), neben dem man bei kleinem Wasser zwar über die Klippen liinab steigen kann (heutiger 2. mid 8. Fall im Rudolf-Dom); daim aber werden die Wände senla^echt und nur im Kahn kommt man weiter. Auch hier befindet sich miter dem Fall ein kleines Bassin — der zweite Hafen (heute „Cili-Cap"). Nach Versicherung eines IMamies aus Matavun, der Svetina, und jetzt auch mich begleitete, kam Svetina nui- bis hieher". „Die Höhe der Höhle ist überraschend; bis zum ersten Fall beträgt sie nicht über 10 Klafter; dann aber erreicht sie an einigen Stellen sicher 40°, die Breite erreicht jedoch keine 20". Yon dem zweiten FaU weg'passirt der Kahn einen engen Canal zwischen den Felswänden, wo die Strömung so stark ist, dass man grosse Vorsicht anwen­den muss, um nicht an eine der vorspringenden Klippen geworfen zu werden, und auch hier den Kahn an einem Stricke abwärts gleiten lässt. Nach etwa 30 Klaftern vom Pall erweitert sich das Flussbett wieder, dessen rechte Wand im Canal nur ein hohes schroffes Vorgebirge war, und man erreicht ein geräumiges Bassin in dem gross­artigsten Dome der ganzen bisher bekannten Partie der Höhle (heutiger „Svetina-Dom"). Am rechten Ufer liegen un­geheure Felsblöcke, über die man eine Strecke weit klettern kami, aber bald zu dem dritten Fall kommt (heutiger \äert6r), der zwar nui- 3 Fuss hoch ist, zu dem aber die Strömung heftig zieht. Man muss sich daher, so bald man den Canal verlässt, linlcs halten, wo man einen g-uten Landungsplatz ündet. — Die Hölile ist hier von ansehn­licher Breite, und man ist im Stande, an 75 Klafter weiter abwärts über die Felsen zu klettern, gelangt aber sodann zu dem vierten Wasserfall, der vor der Hand jedem weiteren Vordringen ein Ende setzt. (Heutiger 6. Fall). Er stürzt zwischen senkrechten Wänden hinab, indera sich an ihm der Dom zu einer schmalen Spalte zmschen hohen, vorspringenden Felswänden schliesst, und hat mindestens 24 Fuss Höhe. So weit es Fackelschein und bengalisches Licht unterscheiden lassen, öffnet sich unterhalb ein breiter, langer Canal und man hätte Hoffiiung auf gutes Fahr­wasser. Auch diü'ften bedeutende Katarakte weiterhin wohl nicht mehr vorkommen, da der Fluss auf der Strecke von etwa 7CX) Eaafter von dem Punkte, wo er sich iinter St. Canzian zum ersten Male in die Felben verliert, bis miter diesen 4. Stm-z, einen Fall von wenigstens 100 Fuss hat. Auf die Strecke von da bis zur Trebichgi-otte, '5900 Klafter, kämen daher nur melu- 440—450 Fuss Gefälle, das ist gegen 82 Klafter auf 1000 Klafter. Um über diesen FaU hinabzu­kommen, ist aber eine vorbereitende Arbeit von 10—14 Ta­gen erforderlich, da in die Felswand, mid zwar in ziemlicher Höhe über dem Wasserspiegel, Eisenstäbe eingestemmt wer­den müssten, um Balken darüber zu legen, von deren letztem eine Strickleiter ausser dem Fall in das ruliige Wasser hinabgelassen, tmd dort an der Wand ein Stand^jmikt gewonnen "vvercTeu müsste, von dem auy das Hinablassen der Käluie über eleu Fall geleitet, und wo diese dann befestigt werden könnten. Zu dieser Arbeit reichte die mir bemessene Zeit nicht aus, und ein inzwischen eingetretenes Hoch­wasser bewies uns auch, dass die Vorkehrungen mit aller Umsicht und Sorgfalt getroffen werden müssen, will man sich niclit den Rückzug abgeschnitten sehen". „Nach einem so milde verlaufenen Winter hatten wii-, seit dem Beginn unserer Untersuchung der E.eka-Hölile, mit plötzh'ch eingetretener Kälte zu kämpfen. Der Canal, unterhalb des Bassins im grossen Kessel, war fest zuge­froren, und wir waren froh, die Schiffe Tags zavor über den ersten ITall in das Innere der Höhle gebracht zu ha­ben, wo noch bis 100 Klafter einwtlrts alle Wasserlöcher zugeeist und die Eelsen mit Grlatteis bedeckt waren; der Pluss hatte eine Temperatur voai 0'6" Reaumur. Am 6. März trat ein starker Schneefall ein, der Abends in Regen überging; der gefrorene Boden vermochte aber den Meder­sclilag nicht rasch genug aufzunehmen, er wurde der ßeka zugeführtj und binnen neun Stunden war das Wasser im Kessel (grosse Dolina) um 11 Fuss gestiegen! Unser Steg und 3 Schiffe waren am Morgen spmios verschwunden". Soweit die Beschreibung des Dr. Schmidl von der K-ekabefahrung, die seit seinem Versuche aufgelassen wurde. Zeit und noch mehr die Mittel fehlten. Niemand fand sich nach ihm, der die weitere Erforschung wieder aufnehmen wollte. 33 Jahre später, 1883. bildete sich in der Section Küstenland des Deutschen und Oesterreich. Alpenvereines in Triest eine Abtheilung für die Erforschung der Grotten des Karstes. Mit grossem Eifer gieng man an die Arbeit, und eine ansehnliche Anzahl Schlünde und G-änge wurde untersucht und erforscht. Dai-ch Beschaffung vorzüglicher Geräthe, "v^ne zusanmienstellbarer Holzleitern, Stricldeitern, aller Arten von Tauen, setzte die Section die activen Mitglieder der Grottenabtheilimg in den Stand, ,sich an die Lösung grösserer A^ifgaben zu wagen. Durcli Befali­rung nielirerer grosser Höhlen, besonders aber der in grossen Abstürzen zur Tiefe eilenden, scliwierigen Padricher Grotte, ^\nirde unter der faclimännisclien Leitung des ausge­zeichneten Mitgliedes, Herrn Oberniünzwardein A, Hanke, die genügende Kenntniss und Sicherheit gewonnen and zwar so, dass man freudig der Aufforderung eines eifrigen activen Mtarbeiters, Herrn J. Marinitsoh, die weitere Erforschung des unterirdischen Flusslaufes der Reka in St. Canzian vorzunehmen, Folge leistete. Am 20, Januar 1884 begaben sich die Mitglieder der Abtheilung für G-rottenforschmig, A. Hanke, J. Mari­nitschmidFriedr. Müller, in Begleitung von C. Hoff­man n aus Kassel und H. Mager aus Brake in Oldenburg, dem Arbeiter Jednak aus Basovizza, mit Strickleitern und Tauen gut ausgerüstet, nach Matavun. Dort empfing man sie, als ihr Vorhaben bekannt wurde, mit spötti­schem Lächeln und dem Bedeuten, dass man hierorts solche Behelfe nicht brauche. Nachdem noch ein Bauer hauptsächlich in der Eigenschaft als Träger, engagirt wurde, stieg man über die wackeligen, schlechten Stein­stufen in die gTOSse Dolina liinab. Finter dem See. wo bisher jeder Besuch ein Ende hatte, wurde die Arbeit zum weiteren Vorgehen aufgenommen. Das Ufer bei der heutigen „bösen Wand" war mit Glatteis bedeckt, dieses wm-de glücklich passirt, dann an der Wand hingeklettert, wobei man jeden Ritz benützte, um sich mit den er­starrten Fingern anzuklammern. Fürwahi- eine böse Fahrt! Besondere Schwierigkeiten bot der Durchgang von der heutigen „Schmidl-Grotte" nach dem „Budolf-Dom". Dort wurde ein kaum schuhbreites Felsband umki'ochen und nach siebenstündiger angestrengter Arbeit endlich das heutige „Cili-Cap" erreicht. Ein Punkt, der seit Schmidl's Untersnchuna'eii nie wieder betreten war. Bei dieser Fahrt lernten die Grotfcenfalirer aiicli den "Werth eines zufällig mitgebrachten kleinen IN'ebeDiornes kennen, ohne dessen Signale eine Verständigung und ein Hinabkoinmen in die von tosendem "Wassergeräuscli erfüllte Halle unmöglich gewesen wäre, Yersuche, ein Papierschiffchen mit Licht in den nun sich öffaenden Canal abfahren zu lassen, ge­langen endlich und die Theilnehmer sahen mit lautem Jubel das leichte Fahrzeug eine weite Strecke hinabschwim­men, bis es endlich am 4. Wasserfall verschw^and. Aufgemuntert dui'ch den Erfolg des ersten Yor­stosses, gieng man nun an die Herstellung eines Doppel­bootes, sowie an die eines Flosses, iim im Canal weiter vorzudringen. Schon am 30. März 1884 unternahmen die Herren HankCj Marinitsch und Mager die erste Fahrt und gelangten nach ganz ausserordentlichen Anstrengungen bis zum 6. Wasserfall, dem Endziel der Schmidl'schen Forschungen. Nachdem noch eine vorbereitende Wasserfahrt im­ternoimnen worden war, wurde am 9. November 1884 der Versuch gemacht und auch glücklich dm-chgeführt, diesen gTossen Wasserfall zu übergehen. In siebenstündiger angestrengtester, oft lebensgefährlicher Arbeit gelang es, ein Doppelboot über den Fall in die imter ihm befindliche Wasserklamm zu bringen. Nur unbedingte Hingebung an die Aufgabe und eiserner Wille Hessen dies schwierige Un­ternehmen lösen. Als die Ersten fuhren nun auf dem Flusse weiter bis zum heutigen Loreleyfelsen, Hanke, Friedr . Müller, Marinitsch und Heinr. Müller. Uebergang über den 6. Wasserfall. Yorgenommene Recognoscirungsfahrten dienten vor­nehnilicli dem Zwecke, sich gewissermassen mit dem Terrain vertiaut zu macliGn , vor Allem aber, den 6. Fall zu erkunden, sich an seinen Anblick und an den Gedanken zu gewölmen, ilm eines Tages zu übermüden. Der Ernst des "Wagnisses wui-de nicht imterschätzt und die Vorbereitungen hiezu mit grosser Umsicht aus­geiuhi-t. Sorgfältig wurden die Boote, Stricke, Leitern ge­prüft, Laternen, Sta^ngen und hunderterlei, zu solchem Unternehmen nöthige Sachen angeschail't. Ein günstiger Wasserstand endlich bestimmte die Grottenforscher, die Eahrt zu versuchen, und der 9. November 1884 wm-de dazii auserwählt. Noch deckte die Nacht die Erde, als man zui- grossen Dolina abstieg. Sechs Bauern waren als Hilfsarbeiter ge­wonnen. Schon machte sich der Eindi-uck der bisherigen Leistimgen auf die dortige Bevölkenmg geltend \md Hess die Grottenfahrer Begleiter bei ihrem schwierigen Unter­nelmien finden, Leute, die sich der sicheren Führang anvertrauten. Die erste Arbeit bestand in der Hinabschaffong der Boote vom Depot im „Rudolf-Dom" zur Abfahrtsstelle unter dem 3. Wasserfall. Hiebei wurde der eben fertig ge­stellte Weg über die abschüssige Wand, vom Belvedere bis zum Cili-Cap benützt. Unter lautem Ahoi brachte man ruck- und schiittweise ein Schiff nach dem anderen hinab. Schwerathmend rahten nun die rüstigen Maimer aus. Dann mirden die Boote an die Taue gekoppelt und deren Enden an sichere und in den Fols getriebene Eisenhaken ge­bunden, Unter lauten Commandorufen und Hornsignalen gleiten die Fahi-zeuge in ihr Element. Bald sind sie mit allem Nötliigen ausgestattet, zur Weiterreise gerüstet und schaukeln, mit Lichtern besetzt, ungeduldig in den Wellen des Wasserfalles. Hanke mit dem Ai-beiter Jednak besteigt das Doppelbootj eine Leiter nach sich schleppend, um als Erster in den Canal einzufaliren. Wirbel treiben ihn aus der geraden Bahn, kurze Horiistösse erschallen unausgesetzt, die Zeichen zum Nachlassen des Strickes, an welchem das Boot abgleitet. Schon ist Hanke hinter einer vorspringen­den Felswand den Blicken entschwunden, noch einmal taucht er auf. bis nach kurzer Frist aufleuchtender Magne­siumschein den Ziu'ückgebliebenen Kunde gibt, dass er glücldich im Svetina-Dom gelandet und das Tau, an welchem sich die Anderen mit ihrem Boote nachziehen können, befestigt hat. Jetzt tritt die „E-eka", das Haupt­schiff, in Action. Schwer beladen mit Menschen und aller­lei Utensilien, gleitet sie ohne Aufentlialt liinab. Mülle r macht den Charon, und führt nach imd nach Alle zur Un­terwelt. Dort wird loirzer Elriegsrath gehalten und die Rollen vertheilt. Hanke geht mit Je dna k voraus zum 6. Wasserfall, um an geeigneter Stelle Eisen einzutreiben, die zum Ablassen des Bootes dienen sollen. Marinitsc h fällt die Aufgabe zu. den Fluss zu überbrücken und den Weg zu beleuchten. Müller wird in seinem Amt •als Fährmann belassen; er bekommt den Auftrag, das gesammte Material vom „Rudolf-Dom" liierher zu schaffen, sowie das Doppelboot zum 6. Fall zu bringen. Rasch geht man an die Arbeit. Am Wasserfall klingt der Meissel. ungezählte Male fällt der Hammer auf ihn nieder, donnernd "wirft die Reka ihre Wasser daneben in die Klamm. Nach und nach flammen die Lichter im ,,Svetina-Dom^- auf; dort am 5. Fall ai-beitet Marinitsch, er legt über den Rücken des imgeberdigen Flusses einen schwankenden Steg, der aus Feuerleitern besteht. Im Ca­nal fährt die „R^ka", bald auf. bald ab, im Schlepptau Lei-tern nnd Stangen mit sich fülirend. Nachdem Alles imten. beginnt der Transport des Doppelbootes dui-ch den „Sve­tina-Dom", der wohl nie ein so lebendiges Treiben in seinen Räumen gesehen. In das Ransclien des Wassers mischen sich die Hornsignale und laute Zurufe. Geschäftig eilen die Männer umher. Lichter tauchen gleich Irrwischen zwisclieu den Klipioen auf. Die Zeit eiitllielit auf Flügeln.. sclion sind Stunden verronnen und immer nälier rückt der Augenblick, wo ^^Re Kräfte auf das geplante Unter­nehmen concentrirt sein müssen, den Uebergang zu ver­suchen. Inzwischen hat sich das Häuflein vergrössert. es ist noch ein Helfer zugestossen und wird freudig be­grüsst. Am oberen Eande der unmittelbar unter dem Fall beginnenden Klamm, dicht am Abstui-z (die örtlichen Verlaältnisse gestatten keinen anderen Angriöspunkt), ra­gen schon die Eisenstäbe aus dem Fels empor. An einen derselben wird eine Strickleiter von 10 Meter Länge be­festigt imd Hanke steigt mit einem um den Leib geschlun­genen Seil hinab, zu schauen, wie es in der Tiefe aussieht. Athemlos sehen die Uebrigen ihm nach in den finsteren Kessel. Zischend und brodelnd gährt es unten, die erreg-te Phantasie lässt uns glauben, der Pluss würfe mit doppel­ter Gewalt seine Finthen in die Enge, um den iment­weihten Ort zu schützen vor den kecken Eindringlingen. "Wohl Alle beschleicht ein Gefühl, ähnlich wie es der junge Soldat empfindet, wenn er zum ersten Male den Donner der Kanonen mid das Pfeifen der Kugeln in heisser Feldschlacht hört. Der grelle Buf der Signaltrompete, der das Zeichen zum Aufziehen gibt, weckt aus dem erschreckten Stau­nen. Zu allseitiger Freude entsteigt der Fühi-er unversehrt, allerdings halb durchnässt vom Staub der aufspritzenden Stm'zwellen der finsteren Tiefe. Nun muss jeder Forscher hinabsteigen, um sein Auge imd Herz an dem Anblick des Wasserschwalles zu stählen. Einen Meter über dem vor­beischiessenden Strudel springt ein schmaler Felsstein aus der Wand vor, kaum Ys Meter breit imd di-eifach so lang, eine wahre Tellsplatte. Büer muss ein Eisen eingetrieben werden; fest gebunden schwebt der Arbeiter an der nassen, schlüpfrigen Felswand. Wild flackert im Winde, der durch das stürzende Wasser erzeugt wird, die Grub anleuchte iu der Hand Hanke's, sie spendet karges Licht beim Eisen­ eintreiben. Die Hammers chläge und das Klirren des Meis­ seis verhallen im Tosen des Sturzes. Mehr wie eine Stunde nimmt diese aufregende Ai"beit in Anspruch. Endlich sitzt das Eisen an seiner Stelle fest und sicher im Stein; ilmi muss besondere Sorgfalt zugewandt werden, da es der einzige Stützpunkt, das Bindeglied sein wird, das die ersten Vordringenden mit dem rückwärtigen Ufer verbin­ det und ihnen die Heimkehr ermögKcht. „Alles fertig zum Bootablassen" wird gemeldet; noch wird Umschau gehalten, ob nichts fehlt. Sind die Euder da, die Wasserschaufel, der Bootshaken, Anker, die Nothstricke und vor allen Dingen die Sch-wimmer? Ein Stück Brot wird verzehrt, ein Glas Wein auf glück­liches GeKngen der Fahrt geleert und dann geht es ohne Zögern an das Werk. d. h. an das Hinablassen des noch getrennten Doppelbootes. Jeder hat seinen Posten. Hanke sucht sich wie gewölmlich den vorgeschobensten aus, auf der Tellsplatte beim Wasser. Fackelschein A\drft ein düste­res magisches Licht über die ganze Scenerie. Da ertönt das Signal „Los^'. Langsam gleitet das Boot kopfüber ab, die Commando, „Halt" und „Los" wechseln in rascher Reihenfolge. Das Fahrzeug ist unter der Felswand ver­sch^TOnden, Niemand weiss wo es häng-t, jeder dagegen, dass sich unser Führer unter ilim befindet. Eisern um­klammern die festen Fäuste die Stricke, bis ein Mann vorgekrochen ist auf eine Stelle, wo Verständigung mit Hanke möglich. Alles scheint gut zu gehen, langsam, dann schnell und schneller sinkt der Nachen ^ ein mächti­ger Ruck: von einer Sturzwelle des Falles erfasst, taucht das Boot unter imd füllt sich halb mit Wasser.' — Da ein Wiederaufziehen unmöglich ist, wird es imten angebun­den, miter gleichen Umständen, aber diesmal ohne Taufe, der zweite Theil des Schifies glücklich auf das Wasser gebracht und ebenfalls ia derselben Länge wie das angefüllte befestigt. Hanke achtet lüeht des Wassers, lässt sich von der Strickleiter abgleiten und kommt mit grosser Anstrengung mit je einem Bein in die noch ge­treimten Boote zu stehen. Arg schaukeln die Kästen im erregten Element; wenn auch dies Unternehmen einem Parforceritt auf dem Wasser gleiclit, gelingt es doch end­lich, die Boote aneinander zu befestigen und allgemach das Wasser auszuschöpfen. Hiemit ist der erste Theil der Aufgabe gelöst, ein Schiff schwimmt unter dem Fall, kaum 2 Meter davon entfernt. Bald sind die an der Yor­und Bückseite befindlichen Ringe durch Stricke verbunden und verschiedene Schrauben in-essen die beiden Kästen fest aneinander. Die Schwimmer werden mm hervorgeholt, um die Eichtimg, besonders aber die Stärke des abfliessenden Flus­ses zu untersuchen. Es sind dies grössere Korkstücke, mit Lichtern besetzt, die an einer Leine abfahren. Anfänglich mit rasender Eile fortgetrieben, verlangsamen sie allge­mach ihren Lauf, bis sie fast ruhig in kreisende Bewegung gerathen. Dadurch wurde die Gewissheit beschafft, dass ein Ablassen des Bootes möglich sei, und ohne Bemannung fährt dieses nun ein Stück stromabwärts. Nachdem es wieder zui-ückgezogen worden ist, steigt Hanke ein und macht eine kurze Probefahi-t, um Umschau zu halten. ' I ob nicht das Ufer sich bald verflache und ein Aussteigen ermögliche. ISTasse glatte Wände starren drohend aus dem Dunkel hervor. Noch wird eine zweite Fahrt zu dem linksseitigen Ufer versucht, imd auch diese bringt die Ueberzeugung von der bedeutend ruhigeren Strömung unweit des Falles. Während dieser Arbeiten hängt ein Zweiter halb auf der Felsplatte, halb in der Strickleiter imd leitet von hier aus, durch An- und Ablassen die Bewegungen des Schiffes. Eine Laterne, in schmaler Felsspalte verborgen, spendet ihm scliwachen Liclitschein. Yom Staubregen des Falles diu-clmääst, hockt er über dem zischenden Wasser. Endlich bringt ihm das Wort „Einsteigen" Erlö.smig. Langsam treibt das Fahi-zeug mit kräftigen Ruderschlägen gegen das linke Ufer. ISfach 20 Metern verflacht sich der schroffe Fels, er scheint ein Landen zu erlauben. Ein, zwei­ mal treibt der Strom das Boot ab, bis es gelingt, dasselbe mit dem Bootshaken zwischen einige hervorspringende Steine zu ziehen. Hier entsteigt F. Müller dem schwan­ kenden Scliiffe und klettert auf einem Yorgebii-ge weiter, über Wassertümpel und Klippen. Starlces Rauschen ver­ kündet ihm einen nahen WasserfaU. Auf der Höhe des Felsens angelangt, sieht er die Reka, in ein kaum 2 Meter breites Bett eingezwängt, ihre Finthen mit Macht einem Wasserfan zutreiben, der sich zu seinen Fiissen 1 Meter hoch abstüi-zt. Linlcs öfftiet sich zwischen hohen Felsen eine dunkle Wassergasse, deren Steilwände kein weiteres Vordringen ohne Schil' erlauben. Die Zurückgebliebenen starren in stmmner Erwar­tmig den Vorgedrungenen nach, da flammt vom fernen Felsen der gi-elle Schein des MagnesiumHchtes auf, glitzern­der Dunstschein zittert um den Lichtträger, dessen Ge­stalt riesengi'oss ihi-e Schatten auf die rückseitige glatte hohe Felswand wirft. Wie ein G-rottengespenst bewegt sich die Schattengestalt, bei 50 Meter hoch. Ein heller Horni'uf und jubelnder Ziu-uf übertönt selbst das don­nernde Rauschen des Wassers. „Hurrah" ruft mau sich zu, des Jubels ist kein Ende. Der Rückzug wird glücklich imd ohne UnfaU aus­geführt; schon beginnt der 6. Wasserfaü seine Schi-ecken zu verKeren, der Bann ist gebrochen. Marinitsch imd H. Müller werden nun übergesetzt, damit auch ihr Fuss die Felsen betrete, die noch nie ein Mensch berührt. Man lässt von dem Vorgebirge Schwimmer abfahren u.nd con­statirt weiteres ruhiges Fahrwasser; man glaubt, der Fluss setze seinen Laiif zwischen hohen senkrechten Wänden fort; Niemand ahnt und Aveiss, dass die Schwimmer sich histig auf dem Wasser eines Sees tummeln, der erst bei der nächsten Fahrt entdeckt imd befahren wm-de. TJnversehi't finden sich Alle schliesslich wieder auf dem Ufer über dem 6. Fall. . Stricke, Leitern und was sonst noch transportabel ist, wird heraufgezogen, nui- das Boot nicht. Um es hinauf zu ziehen, reichen die durch elfstiindige, ununterbrochene Arbeit auf das Aeusserste angespannten Kräfte nicht mehr aus. Wohl ist der Ueber­gang erzw-migen, aber das Fahrzeug, das zum Sieg ge­führt, muss geopfert werden. Es bleibt in der Tiefe, ein Spiel der Wellen. Bei der nächsten Wiederkehr hängt nur ein Stück zerrissenes Tau an der Felswand herab, das Boot ist versch-wunden. Die Sturzwellen des letzten Hoch­wassers haben dasselbe in die imergründliche Tiefe des Berges entführt. Zui' Zeit führt ein sicherer, theils ausgesprengter, theils ausgemeisselter Steg hoch über dem 6. Fall vorüber; ohne Herzklopfen gehen wir an ihm vorbei. Aber selbst jetzt noch, nachdem iJim seine Schrecken benommen, wird sein drohendes Eauschen in der tiefen Klamm auch die Brust des Muthigen mit geheimem Grauen erfüllen. Seine Bezwingung aber wird ein Markstein in der Geschichte der Erforschung des miterirdischen Eeka­laufes sein. Ungünstige Wasserstände hinderten für längere Zeit die weitere Erforschung, bis bei der ersten Gelegenheit, 15. und 16. Aug-ust 1885, die Weiterfahrt aufgenommen wurde. Hieb ei fand man einen riesigen Dom mit einem See, der zu Ehren seines Entdeckers den Namen „Müller-Dom und -See" erhielt. Theünehmer dieser Fahrt waren Hanke, Friedr. Müller, G-eorg Schneider imd Ma­rini tsch. Ein Jahr verstricli, in den denkbar ungünstigsten Yerliältnissen für weitere derartige Unternelimnngen. Die Roka behielt constant eine Wassermenge, die keine Fahrt erlaubte. Diese unfreiwillige Ruhe rief den Gedanken ins Leben, einen Weg längs der Ufer bis zum G. Wasser­fall zu bauen, der einestheils bei plötzlich steigendem Wasser zur Eettimg in das Freie, anderntheils aber dazu benutzt werden sollte, um die so ungemein zeitrauben.de, schwierige Fahrt und den Weitertraaisport der ScliifFe zu ersparen. Was unmöglich schien, wurde ausgeführt, und zu den Ucächstcn und letzten Forschungsfahrten diente schon der neue Rettungsweg, wenn er auch noch in der allerprimitivsten Ai-t bestand mid seine Begehung grosse Schwierigkeiten bot. Im August und September 1886 gelang es nmi, vom Müller-Dom weiter vorzudringen. In rascher Reihenfolge wurde der 11., 12., 13. und 14. Wasserfall entdeckt, wobei Hanke, Marinitsch und Friedr. Müller wetteifernd theilnahmen. Man gelangte bis an den Strand eines kleinen Wasserbeckens, wo aber z\vc weiteren Erforschung ein Boot fehlte. Hiemit endet die bekannte Strecke. Die Erforschiuig des unterirdischen Laufes der Reka kann nicht willkürlich aufgenommen werden, sie hängt unbedingt von dem zeitweiligen Stande des Wassers ab. Der günstigste Stand, der mit Erfolg vorzudringen erlaubt, ist 30—40 Centimeter unter dem Nullzeichen am Seepegel in der grossen Dolina. Büezu gehört ferner ein Avolkenloser Himmel, der kein Gewitter befürchten lässt, oder auch Frost-wetter. Der Sommer eignet sich wohl am besten zu der­artigen Expeditionen, er bedingt leichtere Kleidung, womit auch grössere Beweglichkeit verbunden ist, ermöglicht ein Waten im Wasser und selbst ein unfreiwilliges Bad bringt keinen grossen Schaden. Im Winter dagegen dringt dm^ch das kalte Wasser der Frost bis tief in die Höhle, so dass selbst noch im Müller-Dom vereiste Wände zu linden sind. Das Wasser hat dann eine sehr tiefe Teniperaturj 4" Celsius. Meistens weht auch ein sehr scharfer Wind aus der Höhle heraus, während das Umgekehrte im Sommer eintritt, wenn das Iimere kühl und die äussere Luft sehr wai-m ist, Gewitter sind sehr gefälirlich, sie machen den riuss in der allerkürzesten Zeit um einige Meter anschwel­len und würden den ErforscherUj wenn sich dieselben in den tiefen Theilen der Höhle befänden, den Eückzug ab­schneiden mid sicheren Untergang bringen. Durch die Anlage des neuen Weges vom Cili-Cap bis zum 10. Was­serfallj wird die weitere Aufdeckung des unterirdischen, geheimnissvoUcn Plusslaufes bedeutend erleichert werden. Ein Punkt wird als Operationsbasis gewonnen sein, von welchem aus mit frischen Kräften vorgegangen werden kann, während man vorher dort spät, abgespaimt anlangte und nur noch wenig Kraft mehr für weitere Fahrten übrig hatte. Auch das Hochwasser vom Jahre 1886 entführte fast alle unsere Boote. Keine Kette, kein Tau hielt sie in Banden gegen das wild um sie tobende, nasse Element. Schiffe und G-eräthschaften können die Wogen uns ent­reissen ^ sie werden ersetzt werden und auf neuen Falii'­zeugen, aber mit der alten Energie, "wird uns unser guter Stern voranleuchten, zu neuem Vordringen, zu frischor That. Florula von St. Canzian. Clematis Vitalba L., Tlialictram aquilegifolium L., majus Jcq., Anemone montana Hppe, nemorosa L., Hepa­tica triloba DO, Kanunculus Ficaria L., nemorosus DC., bnlbosus L., Helleborus viridis L., Isopyrum thalictroides L., Delphinium Consolida L., lissum WK., Aconitum Antliora L., Lycoctonum L., Paeonia peregrina Mill., Pa-paver E-lioeas L., Clielidoniimi majus L., Corydalis cava DC, pumila Hst., ochroleuca Koch, Fumaria officinalis L., Nasturtium silvestre Br., lippicense DO, Ai-abis hii-suta Scop., Turrita L., arenosa Sep., Cardamine hirsuta L., Dentaria enneaphyllos L., Sisymbrium officinale Scop., AUiaria Scop., Thalianum Gaud., Diplotaxis mui'alis DC., Alyssum montanum L., calycinum L., Draba verna L., Thlaspi praecox Wlf, Iberis divaricata Tausch, Lepidium Draba L.. ruderale L., Capsella bursa pastoris Mnch, Aethionema saxatile ßBr., Helianthemum Pumana Mill-, vulgare G-rt., Viola hirta L., heterophylla Bert, silvestris Lam., mirabilis L., arvensis-Murr., Heseda lutea L., Poly-gala vulgaris L., Tunica saxifraga Scop., Dianthus pro-lifer L., atrorubens All,, liburnicus Brtl., tergestinus E,chb., monspessulanus L., Saponaria officinalis L., Silene italica.Prs, livida Vlld., Otites Sm., inflata Sm., petraea AVK, Lychnis vespertina Sibth., AgTostemma Githago L., Alsine verna Brtl., Möhringia muscosa L., Arenaria ser­pyllifolia L., Stellaria media Teil, Holostea L., Oerastium brachypetalum Desp., semidecandrum L., silvaticum WK., Linum tenuifolimn L., narbonense L., catharticum L,, Malva Alcea L.j Althaea cannabina L., Hypericum perforatum L., Acer monspessulanum L., Geranium sangaüneum L., dissectum L., colmnbinum L., rotimdifolium L., lucidum L., robertianuni L., Erodium cicutarium L' Her., Oxalis Acetosella L., ßuta divaricata Ten, Dictamnus Praxinella L., Evonjmius europaeus L., verrucosus Scop., Rhamnus rupestris Scop., ßhus Cotiiius L., Genista diffusa W., seri­cea Wlf., tinctoria L., silvestris Scop., Cytisus nigricans L., hirsntus L., sagittalis Kocli, Ononis spinosa L., An­tliyllis Yulneraria L., Jacquinü Kerner, Medicago sativa L.j falcata L., liipiilina L., orbicularis All., carstiensis Jcq, Melilofcus alba, Desr., Trifolium pratense L., alpestre L., montanum L., repens L., procumbens L., patens Sclib.r Lotus corniculatus L., Coroiiilla Emerus L., montana Scop., varia L., Hippocrepis comosa L., Onobrychis Tom­masinii Jord., Yicia Gerardi DC, sepium L., sativa L.. angustifolia Rtli, Lathyrus latifolius L., Orobus vernus L., yariegatus L., niger L., Prunus spinosa L., Mahaleb L., Spiraea Aruncus L., Filipendula L., Rubus discolor Weilie; giandulosus Beil., caesius L., Fragaria Yesca L., Potentilla anserina L., hirta L., reptans L,, Tommasiniana Schlz, opaca Jcq.j JRosa canina L., lutetiana vSm., dumalis Sm,, micrantha Sm., Poterium polygamimi WJi, Crataegus Oxyacantlia L., Cydonia vulgaris Prs., Aronia rotundifolia Prs, Sorbus Aria Cntz, Lytlirum Salicaria L., Bryonia alba L., Herniaria glabra L., Sedum maximum Sutt., sexangulare L., Sempervivum tectorum L., Saxifraga cru­stata Yest, tridactylites L,, Ponae Strub., Sanicula euro­paea L., Hacquetia Epipactis DO, Trinia vulgaris DO, Pimpinella saxifraga L., Buplemnm junceum L., aristatum Brtl, exaltatum MB, rotundifolium L,, Aetkusa Cynapium L., Seseli Gouani Kcb, Libanotis montana All., Cnidium apioides Spr, Atliamanta Mattliioli Wlf, Ferulago galbani­fera Kch, Peucedanum Cervaria Lap., Cliabraei ßchb, Scliottii Bess., Anethum graveolens L., Heracleum Splion­dylium L., Orlaya gTandiflora Hffm, Daucus Carota L., Scandix Pecten Veneris L., Caucalis daucoides L., Toriiis Anthriscus Gmd, lielvetica GmL, Ohaerophyllum temulum L.j bulbosum L., Conium maculatum L., Hedera Helix L., Cornus Sanguinea L., mas L., Sherardia arvensis L., Asperula arvensis L., cynanchica L., Galium Aparine L., Vernum Scoj), purpui^eura L., aristatiim L.j -Mollugo L. hicickim AU,, Valeriana officinalis L., Valerianella Auricula DCj Knautia arvensis Coult, Scabiosa columbaria L., Eu­patorium cannabinum L-, Tussilago Farfara L., Linosyris vulgaris Cass.j Aster Amellus L., Bellis perennis L., Erige­ron canadense L., Bupbtlialmuni salicifolium L., Inula squarrosa L.j Conyza DC, Artemisia Absinthium L., cam­phorata Vili, vulgaris L., Achillea MUefolium L., odorata L., Anthemis arvensis L., Chrysanthemmn montamim L., Senecio vulgaris L., lanatus Scop, Jacobaea L., saracenicus L., Cirsimn lanceolatum Scop, eriophorum Scop, arvense Scop, Lappa major G-rt, Carlina vulgaris L., corjanbosa L., Jurinea mollis Rb, Kentrophyllum lanatum DC, Cen­taurea splendens L., Jacea L., Cyanus L., Scabiosa L., cristata BrÜ, Calcitrapa L„ Scolymus liispanicus L., Apar­gia tergestina Hjpp, Picris hieracioides L., Tragopogon Tommasinii Schlz, Grallasia villosa Cass., Taraxacum offi­cinale Wigg, taraxacoides Hpp., Lactuca perennis L,, sagittata WK, Scariola L., Sonchus arvensis L., Crepis foetida L., chondrilloides Jcq, cernua Ten, Hieracium Pilosella L., praealtum Kch, sabinum Seb. u M., illyricum Fries, murorum L., brevifolium Tausch. Xanthium spinosum L., Campanula rapunculoides L., bononiensis L., Trache­lium L., pyi^amidalis L„ glomerata L., Specularia Speculum DC, Erica carnea L., Ligustrum vulgare L., Praxinus Ornus L., C3manchum contigaum Kch, Gentiana angulosa MB, Eiythraca Centamuum Prs. Convolvulus sepimn L., arvensis L., cantabrica L., Cuscuta Epithymum L., Cyno­glossum officinale L., Borago officinalis L., Anchusa 'italica Etz, Spnphitum officinale L., Onosma stellulatum WK, Cerinthe minor L., Echium vulgare L., Pulmonaria offici­nalis L., angTistifolia L., Lithospermum officinale L., pur­pm-eo-caeruleum L., Myosotis stricta Lnk, Solanum minia­tum Brnh, Dulcamara L., Verbascmn thapsiforme Schrd, nigrum L., phlomoides L., Blattaria L., Scrophularia clirysaiiteinifolia MB. Digitalis grandiflora Lam, laevigata AVK, Anthjrrrhiiiiim Orontiiun L., Linaria cymbalaria L.^ \nilgaris Mill., Veronica Cliamaedrys L,, multilida L., spi­cata L.J arvensis L., agTestis L. liederifolia L., Melampyrum "barbatam WK, Rliinantus major Ein-, Enpln^asia officinalis L., Mentha silvestris L., Salvia pratensis L., glutinosa L., Origanum vulgare L., Thymus serpyllum L., Satureja montana L., pygmaea Sieb, Oalamintha Acinos Clair, grandiflora Mnch, Nepeta Clair, thyanifolia Reichb, Clino­podium vulgare, L.. Nepeta cataria L., Glechoma hirsuta WK, Melittis Melissophyllum L., Lamium Orvala L.. amplexicaule L., maculatum L., öaleojDsis Ladanum L., Stachys recta L., germanica L., Betonica officinalis L.^ Marrubium candidissimum L., vulgare L., Ballota nigra Prunella alba PalL, Ajuga reptans L., Chamaepytis Sehr, Teuorium Chamaedrys L., montanum L., Botrys L., Ana­gallis arvensis L., Primula acaulis L., auricula L., Cycla­men europaeum L., Grlobularia vulgaris L., cordifolia L., Plantago media L., lanceolata L., capitata Hpp, serpentina Lam, Chenopodium opulifolium Schrd, Vulvaria L., ßumex scutatus L., Polygonum Pagopyrum L., Hydropiper L., aviculare L., BeUardi Ail, Convolvulus L., Dax3hne alpina L., Mezereum L., Laureola L., Thesium divaricatum Jan? Aristolochia Clematitis L., Asarum em*opaeum L., Euphor­bia helioscopia L., fragifera Jan. Cyparissias L., nicaeensis All, Peplus L., falcata L., Mercurialis ovata St. Hpp, aimua L., Urtica m-ens L., Parietaria diffusa MK, Ulmus campestris L., FagTis silvatica L., Quercus pubescens W, Corylus Avellana L., Carpinus duinensis Scop, Ostrya carpinifolia Scop, Salix alba L., purpurea L., Alnus glutinosa L., Taxus baccataL.j Juniperus communis L., Orchis Morio L., variegata All, Epipactis rubiginosa Gd, Crocus varie­gatus Hpp, Gladiolus illyricus Kch, Iris illyiica Tommasini, Narcissus poeticus L., Leiicojum aestivima L., Galanthus nivalis L.j Asparagus tenuifolius L., Scaber Brgn^ Convallaria Polygouatum L., majalis L., Euscus aculeatus L., Lüiiim iDiilbilerum L., Martagoii L., Aiitliericum ramosmii L., Ornithogaliim oollinum Gss, pyrenaicuin L., Gagea arveusis Sclilt, piisiUa ScHt, Scüla bifolia L., Allium lu'sinum L., fallax DocI, saxatile jVIB, spliaerocepbalum L., carinatum L., Muscari comosum Mili, racemosum Mili, botryoides Mili, Colcliicimi autumnale L., Veratrum Lobe­lianum Brut, Juiicus lamprocarpus Ehr, Luzula pilosa W, Carex dioica L., burailis Leys, ornithopoda W, Andropogon Ischaemum L., Gryllus L., Paniciim sanguinale L., ciliare Etz, Setaria italica Bv, Antlioxantura odoratum -L., Cyuo­don Dactyloii Prs, Agrostis wlgaris Wth, Calamagrostis moutaua Hst, Stipa pennata L., Sesleria tenuifoüa Schrd, elongata Hst, Koelileria cristata Prs, Holcus lanatus L., Ai-rlienatberum elatius ]\IK, Avena pratensis L., sativa L., Melica ciliata L., Briža media L., EragTOStis poaeoides Bv, Poa pratensis L., triviaHs L., Dactylis glomerata L., Festuca ovina L., Bracbypodimn silvaticimi E et S, Bromus moUis L., squarrosiis L., erectus Hds, Triticum repens L., Hordeiim mm-inum L., Lolium temulentum L., arvense Wtli, Equisetiim arvense L., Grammitis Ceterach Sw, Po­hT)odiTim vulgare L., robertiamim Hffm, Aspleni^ini Triebo­manes L., Ruta muraria L., Scolopendrium officinarum Sw. Vorstehendes Yerzeichniss der Plorula verdanke ich der Güte des Herrn Dr. de Marchesetti, Directors des naturhistorischen Museums in Triest. Nacliwort. Am Sclilusse angelangt, fiiJile icli micli verpfliclitet, denjenigen Herren, welche midi bei Verfassung dieses Führer s mit Rath nnd That bereitwilligst unterstützten, hiermit herzlichsten Dank auszusprechen, und zwar ins­besondere den Herren Dr. Fr. Swida, k. k. Professor. W. Urbas, k. k. Professor. P. Pazze, Yorstand der Section „Küvstenland". Dr. C. de Marchesetti, Director des naturhistori­schen Museums in Triest. - A. Valle, Adjunct am natui-historischen Museum in Triest, Dr. H. Noe, Schriftsteller. der ÄbtüeUnng für Grottenforscliung der Section Küstenland des Deutscben und Oesterr. Älpenvereins. Mitglieds-Verzeichniss pro 1887: Herr Boelime Ernst, Bohata Dr. Adalbert, Bruuner E,uclolf, Bucliler Dr. Julius, Czoernig Carl Freih.v., Diez Ernstj Economo Alexander Eichelter Joliann, Erliold Edmund, Fitz-Gibbon Herbert, Folie Jobann, Grlobocnik Dr, Wlad., Goldscbmidt Carl, Gorgerat S , Ganzoni Carl, Gigl Johann N,, Grab erg Gustavj Graeffe Dr. Eduard, Guttenberg Hermann Ritter von, Haüer E. G., Hanke Anton, Heine Hermann, Hainiscb Josef, Hoffinann Carl, Herr Hub er Dr. ß., Hiitterott Carl, Jordan Albert, Kammel Carl Edler v Hardegger, Kocb Hans, Krause Franz, Kugy Dr. Julius, Leban Alois, Lindentlial Ernst, Lobnig Kaspar, Lyro Rudolf de, Marinitscli Josef, Massopust Hermann, Matbeusche Jobann, Maui-er Carl, Metzeies Simon, Moll Emü, Moll Hugo, Moser Dr. L. Carl, Müller Friedrich, Müller Heinrich, Mussitelli Johann, Neumann Willielm, Noerdlinger N., Herr Noerdlinger Adolf, „ Oblasser Emil, Frau Oblasser Josefine, Herr Otto E., PanfiUi Heiuricli- Paris Alexis, Pasjze P. A., Peiker Lib or, Petritscli Franz, Plenker G-eorgFreih. v., Pollitzer Heiniücli, Pott Paiü, Eabl Di\ Josef, Eadl Josef, Reinelt Carl Freili. v., Rainer Ludwig Ritt. y. Lindenpiclil, Roncaldier Georg, Rossbacher Florian, Rotbermann Daniel Ritter von, Rutherford Robert, Schnabl Friedrich, Section Amberg Herr Schnabl Heinrich, Schädel o o ck Thomas. Schadeloock Fritz, Sclmeider Georg, Schröder A. Richard Ritter von, Schubert Wilhelm, Schunk Theodor, Schüssler Josef, Schwachhofer Max, Stampfl Georg, Strehler Wilhelm, Steinermayr Aug., Stumpft Robert, Susa Dr. Josef, Swida Dr. Franz, Tönnies Gustav, Toimnasini Dr. Anton Ritter von, Tschurtschenthaler J., Urbas Wilhelm, Valle Anton. „ Austria des Deutschen und Oesterreichischen ,, Erfurt Alpen Vereins. 71 Krain Der Ausschuss der Abtheilung fur Grottenforschnng der Section „Küstenland" des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. P. A. Pazze, Obmann. Franz Krause, Cassm-- Joh. Eichelier, Schrtßföhrcr Anton Hanke, Josef Mariniisch, Friedrich Müller, Leiter der Weghaw nnd Forsclrnngs-Ärieiteyi. Kundmachungp betreffend die liekah.0h.len. von St. Oamzian Die Section Küstenland des Deutschen und Oester­ reichischen Alpenvereins gibt bekannt, dass sie die Grotten von St. Canzian in Pacht genommen hat, tind geschah dies lediglich in der Absicht, dieselben dem Publicnjn leichter und bequemer zugänglich zu machen und die Erforschung des unterirdischen Rekalaufes zu fördern. Da zur Erreichung dieses Zweckes ansehnliche Geldmittel erforderlich sind, muss die bisher übliche Ein­trittsgebühr von 30 kr. i^er Person auch füi- die Eolge aufrecht erhalten bleiben; die Mitglieder des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, welche sich dui-ch die Mitgliedskarte als solche legitimiren, sind jedoch von dieser Eintrittsgebühr befreit. Die Eintrittskarten in den reservirten Theü der Grotten sind beim Gastwii-th Gombac in Matavun zu be­heben und haben nur an dem Tage, an welchem sie aus­gegeben vmi'den, Gültigkeit. Die Benützung der Boote, Leitern und Stricke darf ohne schriftliche Genehmigung des Grotten-Comites nicht stattfinden. Der Eührerlohn beträgt für einzelne Besucher 20 kr. per Stunde; wenn Mehrere zusammen gehen, zahlt jede Person 10 kr. per Stunde; doch sollten nicht mehr als drei Besucher auf einen Eühi-er kommen. Wenn der Führer Kerzen beistellt, erhält er über­dies 10 kr. für jede Kerze. Das Eremdenbuch erliegt im Gasthause des Gombaè zu Matavun. Sämmtliche Mitglieder der Section Küstenland, wie auch die Eülirer, sind berechtigt, die Aufi-echthaltung dieser Grotten-Ordnung zu überwachen. Tri est, 1. Mai 1885. Der Sections-Ausscliuss. Inhalt. Einleitung Seite 5 Führer in die G-rotten und Hölilen „ 8 Von St. Oanzian nach Trebich /7 ,4 7 Von Trebich zum Timaviis n 63 Erforscliimg des imterirdischen Laufes der Reka ,, 73 Florula von St. Canzian 100 Nachwort ^ 105 Bestand der Abtheihmg für G-rottenforschung der Section „Küstenland-' 106 Kundmachung-, betreifend die Rekahöhlen von St. Canzian ,, 108 Illusti'ationen. St. Canzian, von der SteiDhanie-Warte, Originalzeichnung von X H avli èek. Eingcvng in den NatimtoTlen. Originalzeich. v. J. Havlicek. OlTasser-Warte. Ansicht der Wasserfälle in der Eiesenthor­ klanim. Originalzeichnung von J, Havlicek. Ostseite der grossen Dolina. „Riesenthorklamm^'^, ^;Tonimasini-Brücke^^, Grosser Wasserfalle^ Nach einer Photo­grax^hie von Franz Ritter von Hopfgartner. Westseite der grosseri Dolina. ;;Noe-Horste^, ^;Böse Wand'**', ;5l\Ialer Grotte^^ Nach einer Photographie von Fran z Ritter von Hopfgartner. MarinitschSöhle, Originalzeichnung von J. Havlicek. 3IüUer-Dom w^acZ-^'ee^vomLoreley-Felsen. Originalzeichnung von J. Havlicek. (TJmschlag-Yignette). Sititationsplan^ aufgenommen imd gezeichnet von Anton Hanke. Älpüabetisclies Inhaltsverzeicliiiiss. Alpenvereinsweg Seite 14 Anssiclitswiese 12 Bestand der Albtheilmig für Grottenforschung « 106 Böse Wand ,, 21 Bmcker-Grrotte Canzian ^ 8 Cüi-Cap ;; 25 Einleitung ^ 5 Erforschung des unterirdisclien Laufes der Beka ^ 73 Elorula von St. Canzian ^ 100 Guttenberg-Halle 39 Hanke-Canal ^ 34 Kirche in St. Canzian 12 Eli^onprinzessin Stephanie-Warte ^ 10 Kundmachung, betreffend die Eekahöhlen von St, Canzian ^ 108 Lindner-Höhle (Trehich-Grotte) ;; 55 Lugeck ^ 16 Mahorcic-Höhle ^ 41 Maler-Grotte 20 Marinitsch-Höhle ^ 15 Marinitsch-Warte ^ 14 Müller-See und -Dom ^ 31 Nachwort ^ 105 Naturstollen ^ 18 Oblasser-Warte ^ 19 Ožka Spela (Enge G-rotte) 45 Pazze-Weg ^ 38 Plenker-Stein 22 Pretis-Warte Seite 45 Radonetz-Warte ^ 40 Rudolf-Dom „23-37 St. Canzian ;; 8 Schmidl-Orotte ;; 22 Scln^öder-Grrotte ^ 40 Stephanie-Warte 10 Svetina-Dom 26 TimavuSj der von Dr. H. Noe 66 Tominz-Grotte . w BS Tommasini-Brücke 17 Treppenweg 16 Uebergang über den 6. Wasserfall 90 Valvasor-Wand und -Brücke ;; 30 Yon St. Canzian nacli Trebich. 47 Von Trebicb zum Timavus . y 63 Warte beim Schmied . ;; 13 Weiterer Verlauf der Reka von St. Canzian nach Trebich „4 9 At OlictWmtitö w o i X J * S JStwuv rirolten&^Höhlen SJ.OifV' t Ojiciito/J MO jooM­ '•SfftilA. K 'S' ^ •0. ' tC ..v' SL \ r-'' \ . \ ^ I \ f S., s­Si^i-SMinut^. ofinei/ IS. JV^tCiC '^cicficfv ' Stfflteii^CcfiCeti/ J ih / ­ I E Ii r-— {jvi^auffv-rv K . Ml., |vu+u>Ä/ i / .t-' J/ IdiiX-CV5t1V vv­