Freytag den 29. Iuny 1827. Der Staat von Ohlv. ^)er schnell« Anwachs der Bevölkerung und des Reichthumes der oereiniglen Staaten erfüllt selbst den fernen Beobachter mil Erstaunen, daS sich vermehrt, j« mehr man den früheren Zustand jene? Staaten mit ihrem jetzig«,,, ""d dann wieder mit der kränklichen Hinfälligkeit vieler Lander der alten Welt vergleicht. M.nnhme nur als B.yspiel dei, Staat Ohio, wel, ch« noch vo« dreyßig Jahren eine ungeheure Wüst« bildete, in die sich selten der Fuß eines, dem Natur, stand entrissene» Mensche" oelirrte. Dieser Staat ist bereits zum dritten im Range in der Union gestiegen, und besitzt eine Volksmenge oon L5>t»,ooa Seelen. Noch vor fünf Jahren zählte mm« „icht mehr alS 58»,434 Menschen dort; man darf also ohne Übertreibung annehmen, daß er vordem Ende dieses Iahrzchends eine Bevölkerung von einer Million haben werde. Dieser junge Staat, welcher 3c),'26 englische Quabratmeilen halt, schickt sechszehn Senawren und Abgeordnete in den Kongreß; und seine innere Legislatur besteht ans zwey und siebenzig Abgeordneren, und sechs und dreyßig Senioren. Er hat vier hohe- und nein« untere Richter; die im vorigen Jahre eingeschriebene Miliz be. stand aus 99,997 Mann Infanterie, 3292 Reitern und ä53a Artilleristen, welche letztere aber "icht mehr als acht Kanonen zu bedienen haben. Auch die übrig« Be. waffnung scheint sehr „nvollrominen zu sey", denn n^n rechnete nur 36.556 Flinten, 2l5l Pistolen und son erdar genug, 3,-M Dolche. Die Lage deS Scaa. »e< schließt ihn nothwendig, jetzr sowohl alS für die Zukunft, von dem eigentlichen a usw ä r t igen H an der Zahl zogen sich, den gewissen Tod vor Augen habend, in den unteren Schiffsraum zurück, und feuerten unaufhörlich auf die Engländer. Wie diese sahen, daß die Franzose,, den brennenden Orion in ihre Schlachtlinie treiben wollten, so zogen sie sich zurück auS Furcht der Brand konnte sich ihrer ganzen Flotte mittheilen. Das Schicksal de« unglück. lichen Schiffes schien nicht lange mehr zweifelhaft. Das Feuer drang bald in die Pulverkammer ein, ein« grüß« liche Helle erleuchtete den Horizont, und basungeheu« re Gebäude flog mit entsetzlichen Kracht« über 100 Meters hoch in die Lnft. ^ M i s c e l l < n« ' Ein Witzbold wurde neulich in ein«r Gesellschaft, ^ in der zufällig einige Mädchen anwesend waren/gefragt, " woher es käme, daß so viele junge Manner, wenn sie auch sonst ein artiges Auskommen hatten, keine l?ust zi, heirathen bezeugen? „Das werde ich ihnen, mei» „ne Damen," versetzte der Gefragte, „gleich erklären. „Sehen sie, da sind vorzüglich vier Tisch« daran «Schuld.— Gemach meine Damen, ich sehe zwa, auf „ihren schönen Lippen «in Lächeln über weine sonderb»» „re Behauptung schweben; aber ich sag« nichts, waS „ich nicht erweisen kann. Sehen sie die viel Tische, „welche ich meine, sind: der Putz, und Kaffeh. „tisch der Frau,' uno der Spiel-und Zechtisch „des Mannes, Wie kann denn da bey so bedeutenden «Auslagen für diese, noch etwas fiir den fünften, de« „gemeinsamen Eßtisch, übrig bleiben, der doch «r« „klärlicher Weise nicht ausbleiben würd« , wenn ein „Mann Heirachen wollte? Paris, den ?. Iüny. In den Fkcken Triel kündigte am letzten Sam« stag ein Hr. Julien unter Trommelschlag an, daß er so eben von der Hauptstadt kommend, di, Einwohn» von Triel mit t!n«r bramatischenVorstellung beehren, und zwar unter andern: Die üb e r ei lte A b r«ise, oder die Folgen eineS Trittes lc. geben werde. Die Eingangs» preise waren sehr mäßig, und AbendS strömte Alles nach dem in eine Bühne umgewandelten Tanzsaale. Die Musik beginnt, und spielt nach und nach alle Contreiän-z« und Walzer, die sie kennt. Es vergehen zwey Scun» den, uno immer wird der Vorhang noch nicht aufge» zogen. Da vernimmt ma>, endlich, daß Hr. Julien verschwunden sey, und sich mit der Cass« aus dem Staube gemacht habe. In Aix hatte unlängst ein Kaufmann für seinen Sohn und die Tochter eines andern Kaufmannes einen Ehe» Contract abgeschlossen. Als aber die Trauung vyr sich gehen sollt«, fehlte der Bräutigam. DeiVater spähet allenthalben umher, vergebens! Was ist zu thun? Der Ehe» Contract war nun einmahl so schön besorgt; er sendet eilend zu seinem in Marseille angesessenen zweyten Sohn, und läßt ihn fragen: ob er Lust habe, in die ehelich« Stelle seines entlaufen«« Bruders zu treten? Der Vorschlag sind«t Beyfall, der zweyte Sohn kommt an, und meldet sich als Bräuti» gam der verl ssenen Braut. Der Contract kann also bleiben, nur der «in« Vornahme wird geändert. — Aber ehe ein Paar Tage verstreichen, findet sich, daß der neue Bräutigam seinen Plan geändert hat, und nicht die verlassene Braut, sondern die Schwester derselben als Zukünftige begehrt. Der Umstand macht wieder keine große Schwierigkeit; nur der zweyte Vor-nohme wird im Contract auch noch geändert. Jetzt ist Alles in Ordnung, und der neue Bräutigam ist dieß, mahl beständiger. — Nun kommt es aber an's Bezah' I,n des Noiars, und da ergibt sich eine nahmhafte Differenz. Der Vtrehlicher will nur einen Contract bezahlen, der Notar aber verlangt die Bezahlung für drey. Dieß zu enischeiben haben beyde Theile den Han» d«l vor Gericht gebracht, und sehen der Entscheidung «NtgtglN. Über bi« von Alexandrien nach Marseille ange, komme», Giraffe, die zum Geschenk für den Kö nig bestimmt ist, geben die Pariser Zeltungen form.' liche Bulletins aus. Nachdem sie deren Ankunft an« gezeigt, und wie die Marseiller diese schöne Afiikane-linn, als sie von ihnen Abschied nahm, , mit Rosen schmückten, liefern sie jetzt die Reiseroute des Fremd« lings. Neulich ist sie durch Aix gekommen^--Der erste Autor, der dieses, dem innern Afrika angehörigen Thie» res erwähnt, ist der Geograph Agatharchides (»o» bis i5o Jahre vor Christo). In Rom sah man zum erssenmahle unter der Dictatur des Julius Cäsar ein solches Thier. Nach dem Iul. Capitolinus ließ der Aedil (nachmayligerKaiser)Gordianus, in den Circus« spielen iO0 Giraffen auf einmahl auftreten. Sicherer ist, daß der Sultan von Ägypten im Jahr« 1^87 dem Herzog von Florenz, Lorenz von Medici, eine Giraf« fe zuschickt,, die von den Florentinern sehr angestaunt wurde. Sie ging täglich in Florenz umher, und aß Äpfel auS deu Handen der Damen, die sie ihr von den Balkönen h«rab zureichten. Poussin malte die sieben Sakramente. So trefflich auch dieses Kunstwerk war, fand man doch die Ehe. wegen der ungefäIigen Gruppirungdel Figll« ren tadelnswerih. Pey dieser Gelegenheit sagte ein Franzose: „Hn Kon ing^ia^e 65t ditüclls 5, laire, Eine Neuyorker Zeitung enthalt folgende Anzei« ge: „Derienige, welcher die vorige Woche vor de:« Hause CoilNland Street Nr. 59, beynahe ein Dutzend . Deserlmeffer genommen hat, wird ersucht, sich auch die Gabeln zu hohlen, da diese Fa^on jchwer zu haben ist.« Vor alten Zeiten durft« in London lein Weib auf tem Theater erscheinen. Als daher einmahl der König über langes Warten in U„geduld ausbrach, entschul. digte sich der Direktor und sagte: die Königinn wäre noch nicht rasirt. Ganz London wird nächstens bis an den Hals in . Pfeffer sitzen, denn die Pfeffervorräche sind daselbst auf - die beyspiellose Menge von 22,000,000 Pf. angewachsen. ^ R