, ^^>------<^ x^ __ / /^^-^^^^ ^^^—^^ Zamstag den 14. Muni , 1834. Nn Vte Augen. ^ch, seld ihr mir gegeben nur zum Weinen, Mein täglich Vrot mit Thränen zu bethauen, Und wird euch hier, fern von der Heimath Auen, Der holde Stern des Friedens nicht erscheinen? Wie lang noch müßt ihr zu des Orkue Pcinen, Verdammt mein Herz, wie einst Prometheus, schauen, Zerfleischet von des Geyers scharfen Klauen, Umgeben nur von seelenlose» Steinen? Ha! drohcüd nah'n stets neue Unglückszeichen, Vis ihr dereinst im Tode werdet brechen. Und Miethlinge mit kalter Hand euch schließen. ' Drum laßt hinfort die reiche Quelle stießen, Und dann versucht mit neuern Thränenbcichcn, Den harten Sinn des Schicksals zu erweichen! — Fr. S. v. N. --------------^,,----------- M e k r o I o F. Am 4l. Mai 18ZH starb zu Gor; der dortige hochwürdigste Herr Erzbischof Joseph Walland niit allen Sterbsacramenten verschen, nach einer Krankheit uon wenigen Tagen zum allgemeinen Leidwesen feiner Diözcsanen, und seiner Landesleute, die ihn mit gleicher Anhänglichkeit liebten und verehrten. Dieser durch seine Gctthrfamkcit, Frömmigkeit und Herzensgüte so ausgezeichnete Mann wurde am 28. Jänner 4 7 62 zu Neudorf (^ova val) in Oberkrain 3»boren, vollendete seine theologischen Studien im Ge- neralseminar zu Grä'tz, wurde am tö. November 1789 zu Laidach zum Priester geweiht, dann als Kooperalor an den Pfarrvikariaten Kreßniz und Laschitz in Untep-krain zur Scelsorge verwendet, jedoch bald als Kate« chet zur Normalhauptschule nach Laibach berufen, endlich als Professor derMoral-und Pasiorallhcologie und der Katechetik am k. k. Lyceum zu Laibach angestellt. Nedst diesen Lehrämtern versah Walland auch die Katecheten - und Kuratenstelle bei der Dompfarrkirche zu Laibach, und legte diese erst dann nieder, als er zu seinen theologischen Lehrämtern auch noch die neu errichtete Lehrkanzel der Religionswissenschaft an der philosophischen Lehranstalt zu Laibach und die damit verbundene Exhoriators-Stelle erlangt hatte. Zugleich war Walland Director der theologischen Studien zu Laibach. Im Jahre 1805 erhielt er ein landcsfürst-liches Kanomkat an der Domkirche zu Laibach mit der Diözesan - Schulsnoberaufscherbstelle, und mit dem Schulreferate beim Konsistorium, worauf er das Lehramt d,r Religionswisssnschaft zwar niederlegte, jedoch die Lehrkanzel der Moral- und Pastoraltheolegie und der Katechetik sammt der Direction der theologischen Studien beibehielt, bis im Jahre 18 l0 durch die französische Zwischcnregienmg die ftiihcr bestandene Stu-dieuemiichtung aufgelöset, und in Laibach eine Cen« tralschule errichtet ward, an welcher Walland das Lehramt der Morallheologie und Togmatik i:bernahm, und zugleich Vorsteher derselben wurde. Nach der Verkleidung der Franzosen aus Illyrien war N'alland das vorzüglichste Organ an der Ctudienanstalt zu Laibach, turch welches die österreichische Regierung diese Anstalt racb dem österreichischen Sludienplane wieder einrichtete; er erhielt wieder das Lehramt der Moral- und PastorallheoloZie und der Kattcketik. dann d> Kck„« — 9» — ltnoberzllfsehersstelle und das Schulreferat beim Con« sistorium und die Directorsstelle der theologischen Studien, und machte sich dabei durch seine ausgezeichneten Kenntnisse, durch seine rastlose Thäcigkeit, durch sein anspruchloses liebenswürdiges Benehmen und ins« besondere durch seine nie unterbrochene warme Anhänglichkeil an die österreichische Negierung so bemerkbar, daß ihn Se. Majestät im Jahre 1815 als wirklichen Gubernialrath, geistlichen Schul- und Sludienrefe-«nteu zu dem küstenländischen Gubernium zu ernennen, im Jahre 1816 in gleicher Eigenschaft zum illy« rischen Gubernium in Laibach zu übersetzen, und am 8. März 1318 zum Bischöfe in Görz allergnädigst zu ernennen geruheten, worauf er am 2. Ocluder 1318 zu Rom die kanonische Bestätigung, am 22. November 1818 in der Laibachcr Kachedralkirche die bischöfliche Weihe empfing, am 10. Jänner 1819 zu Görz feierlichen Besitz von dem Visthume nahm, und sich ungeachtet seiner körperlichen Gebrechlichkeit den schweren Obliegenheiten seines oderhirtlichen Amtes mit solchem Eiser hingab, daß er gar bald der allgemeinen Verehrung und Liebe seiner Diözesanen sich erfreute. Als endlich durch die päpstliche Bulle vom 3. August l850 das BiSthum Gör; zum Erzbisthume, und zur Metropolie in Illyrien erhaben ward, ist Walland am «. Jänner 18.52 in der Metropolitankirche zu Görz mit dem Pallium feierlich bekleidet worden. Leider genoß er nur zu kurze Zeit diese neue Auszeichnung, und nur zu bald wurde er seiner Heerde entrißen, die jedoch so Nie Krain nie aufhören wird, ihm ein ehrendes An. denken zu weihen. Nie Insel Samos. Die Insel SamoS, gegen die die türkische Flotte am 27. April unitr dem Hice-Admiral Hassan Bey ausgelaufen ist, um sie der türkischen Regierung wieder zu unterwarfen, ist in frühern Zeiten eine der reichsten Inseln des Archipels gewesen. Schon im Alterthum war sie wegen ihrer Fruchtbarkeit und wegen des aufgeweckten Geistes ihrer Einwohner berühmt gewesen; aus ihr stammte der Weltweise Pythagoras, sie war d.ls Vaterland eines Timanthes. Von den prachtvollen Tempeln und Pallasten findet man jetzt nur wenig Ruinen noch, und die einstens so trefflich angebauten Fluren bedecken Sümpfe und Gesträuche. Cora ist die Hauptstadt dieser Insel und Vathi der beste Hasen. Die Sami'er sind ein lebhaftes, fröhliches Volk, von offenem Geiste, und beschäftigen sich meistens mit der Schifffahrt. Unter den Griechen waren sie die ersten, wttche nach Spanien uild Acgpplen fuhren. Frü- her warf ihnen auch die Verfertigung irdener Geschirre einen nicht unbeträchtlichen Gewinn ab; jene Fabriken sind aber nicht mehr vorhanden, und selbst die Gruben, woraus die Samier den feinen Thon bezogen, weiß man nicht mehr mit Gewißheit anzugeben. Die Bevölkerung der Insel ist schon sehr herab gekommen, und mag kaum mehr 10,000 Seelen betragen, worun-ter viele Mönche sind. Auf der Insel wächst trefflicher Muscatwein , und die Gebirgskette, welche Sa' mos nach allen Seiten durchziehet, besteht beinahe ganz aus Marmor. Als vor einigen Jahren der Ar« chipel noch der Tummelplatz der Seeräuber war, schien Samos ihr Hauptschlupfwinkel zu seyn, denn die Nähe der reichen Handelsstadt Smyrna versprach den Freibeutern reichliche Beute, auch ward der Secräuberei nur durch die Escadren Englands, Frankreichs und Oesterreichs gesteuert. Sonverbare Weilung. Anatole Vregaud, Landmann und Familienvater in der Gemeinde Liesle, hatte in Folge einer Krankheit, die ihm zuerst den rechnn Schenkel und den rech-ten Fuß gelähmt, die Sprache völlig verloren. Ec war seit zwei Jahren stumm, und halle sich bereits an den Gedanken gewöhnt, es lebenslänglich zu seyn, als er plötzlich durch ein ^.iderbares Mittel die Stimme wieder erhielt. Da er gehört halle, Stumme wärcil geheilt worden, wenn sie alte Schuhe in's Feuer ge» »vorfen, und den stinkenden Rauch dcr sich beim Brennen aus ihnen entwickelt, eingeathinel hätten; so zögerte er nicht, von diesem seltsamen Mittel ebenfalls Gebrauch zu machen. Er steht eines Morgens früh um «Uhr auf, trägt l,l-c alten Schuhe im Hause neb>t Huträndern, alten Strumpfsocken u. s. w. zusammen, und legt «s, nebst etwas kleinem Holze, in den >Dfen. Dann verstopft er das Ofenrohr, schließt Thüren und Fenster der Stube, um nichts von dem Wohlgeruche zu verlieren, und hält nun den Mund an das Ofenloch. Seine Frau, die in der Nebenkammer schläft (der er, als er aufstauo, zu verstehen gab, sie solle das Bett nicht verlassen), riecht bald Rauch und erstickenden Gistank, die sich im Hause verbreiten, eilt in die Stube, wo ihr Mann die seltsame Arznei braucht, und findet ihn umgefallen. Als er sie sah, rief er, der ft lange nicht gesprochen hatte: »Ich bin vergiftet! ich bin verloren!« Die zu Hülfe gekommenen Nachbar« tragen ihn fast' erstickt aus der stinkenden Luft. Ma« gibt sich alle Mühe mit ihm, und.nach einem langdau-ernoen, heftigen Husten kommt er zu sich, und spricht zum großen Erstaunen aller Anwesenden, die kaun» ihren Ohren zu trauen wagen. Bald springt er gani «- 95 — «heiltet auf und eilt zu seinen Aeltern und Freun« den, um ihnen sein Glück zu erzählen. Die Sache wird durch ein Protocoll des Maire von Liesle bestätigt. Die Glockenspiele. Wer Holland und Belgien bereist hat, wird dort «ls allgemein verbreitet, eine Art von Musik kennen gelernt haben, von der wir in Teutschland noch einige Ueberbleidsel haben: die Glockenspiele. Daß in frühern Zeiten jene Länder sehr viel Geld darauf verwendeten, um vollständige und wohlklingende Glockenspiele zuda-ben, ist eine bekannte Sache, so daß z. B. die Gene-ralstaaten von Holland, um das Glockenspiel des Nath-hauftS in Amsterdam so vollständig als möglich zu machen, bedeutende Summen hergaben. Es besteht aus drei vollständigen Octaven mit den kalben Tönen, für das Handclavier, und aus zwei Octaven für das Pedal hehrere andere Städte in Holland, z. B. Utrecht und Lcydcn, huben sehr vollkommene Glockenspiele, wie man denn überhaupt die Glockengießerei und di» Kunst der Abstimmung der Glocken in Holland zu einer hohen Vollkommenheit gebracht hat. Daß die Kunst, die Glocken zu spielen, noch jetzt in jenen bei, den Ländcrn gang und gäbe seyn müsse, sicht man aus ewer, vor wenigen Tagen in einer belgischen Zeitung erschienenen Anzeige von einer anzuberaumenden Bewerbung um die Stelle tines Glocken spiclcrs in einer dcl-zischen Stadt. Der Ton der Glocken hat, in e'ner gewissen Entfernung gehört, w" den Fluchen. Es scheint, daß ein in diesen hohen Bergen befindlicher unterirdischer See die schwache Rinde eines Berges gespalten und sich so einen Auslveg gl» bahnt habe. Die Eisenbahnen finden nicht nur Nachahmung '« Deutschland, sondern auch in Belgien und Frankreich. So wurde unlängst in den clianipz 6l^5l>L8 zu Paris der erste Versuch mit dem Modell der Eisenbahn g" macht. Die Bahn hat eine Länge von 575 Meters. Ein vierrädriger Wagen, von der Breite der Omni" dus, mit zwei Bänken auf den Seiten wurde mit ei< nem Pferde bespannt,- in dem Wagen saße^ 18 Pers»< ncn. Er durchlief in einer Minute 500 Meters, d.'/ in 8 Minuten eine Meile von W00 Meters Länge. Der ^oci^l» i-o^ule 6' n^i-icultuit: zu Par!§ wurde unlängst ein Brud vorgelegt, das aus reines Erdäpfelstärkmehl bereitet war. Dieses Brod war be' reits 15 Tage alt, aber noch ziemlich frisch; es schie" gut aufgegangen, war leicht, sehr weiß, und hatte ei' nen Geschmack, der, wenn er auch nicht mit jenen» des Weitzen - und Roggen-Brodes verglichen werde» konnte, doch nicht unangenehm war. Ueber die Berei? tungsart verlautete im Wesentlichen Folgendes. 2)it Erdäpfel wurden gereinigt, und dann auf dem Reibet sen oder einer Mühle zerrieben. Der Brei, den nia" hiedurch erhält wird getrocknet, und bildet ein Mehl» dem man, um es in Brod zu verwandeln, so viel H^ fen zusetzt, als nothwendig ist, um das Ganze in ei-nen Teig von gehöriger Dicke zu umstalten. 3^ Backt« geschieht dann auf die bekannte Weise. M i g c e l I e. Zu Alost in Belgien ist kürzlich tin. Apothekers storben, der unter Anderm 3000 Gemälde und ^ pftrstiche, 2U00 Slück Porzellan und Crystall, N" Spiegel, 72 Uhren, 283 Statuen und Garcenverj^ rungen, 530 Paar Hosen, 800 Röcke, 7 80 P^ Strümpfe, 500 Paar Handschuhe u. s. w. hinters» hat. Er war ein Junggeselle, hatte bloß seine SH'" ster bei sich, und ging nie aus dem Hause. NeVamur: F"r. bau. Weinrich. ^e, leger: Wnai Al. Vvler v. Hl einmal'