LmlmchtlWMtung. Nr. 15 Piailumovationsprci«: ^m üompton ganzi. N. ,,. b.i!,'j. fl, 5.50. FU^ dic Zlistrll««« in« Hau» ualbj. 5,» ,», M« bcr Post g.nizj. ft, >>. l'albi. s<- ?-'>", Donnerstag, 2U. Iänne, Injeilionsge büh» b>« 10 Zeilen : »mal SN !> :ün. A»lr., üm. 1 fl! sonst Pl. Zcilc Nn. :N!.'!!?slempcl j>'dl'5m. ,'«>l>, l87«. Aintlicher Theil. Je. l. und l, Apostolische Majestät haben nach-stehende Allerhöchste Handschreiben allcrgnädigst zu er lassen gernht: lieber Minister v. Plener! Ich habe Mich bewogen gefunden, den Ministerpräsidenten Grafen Taasfe.. dann die Minister Grafen Potocli und Dr. Ber-ger über deren erneuertes Ansuchen ihrer Aemter zu entheben, und beauftrage Sie, Mir Ihre Anträge für die definitive Gestaltung des Ministeriums vorzulegen. Bis zu Meiner hierüber erfolgenden Entschließung finde Ich Sie mit der Führung des Präsidiums im Ministerrathe, sowie mit der Leitung des Ministeriums für LandeSvertheidigung und öffentliche Sicherheit neben Ihren dermaligen Geschäfte» provisorisch zu betrauen nud haben auch die übrigen Minister ihre Geschäfte sortzu' führen, Wien. am I5>. Jänner 1870. ^ran) Joseph ni. ^. Plcner m.,,. Lieber Graf Taaffe! Ich finde Mich bewogen, Sie auf Ihr Ansuchen von dcm Posten eine» Minister» Präsidenten, sowie von dein eines Ministers für Landes-Vertheidigung »nd öffeittliche Sicherheit in Gnaden nnd unter Ancrtcnuunc; Ihrer mit treuer Hingebung gelei' steten Dienste zu entheben. Wien, l5>. Jänner l87l). /ranz Joseph in. ^>. Plener m, p. Lieber Graf Potocli! Ich fiode Mich bewogen, Sie nnf Ihr Auslichtn von der Leituna Mcincs Ackerbau. Ministeriums in Gnaden und mitcr A»crtl'»n»»g Ihie, Mit treuer H'mgclnma. aeleistelcn Dicustc zu enthrbe». Wien, 15). Immer 1N70. /ranz Joseph in. ^). Plener m. i». Lieber Dr. Verger! Ich finde Mich bewogm, Sie auf Ihr Ansuchen von dem Ministerpostcn in Gnadcu »nd unter Anerkennung Ihrer mit treuer Hingebung geleisteten Dienste zu entheben. Wien, 15. Jänner 1870. /ranz Joseph ni. j). Plener m. i». «,s, .^k' "nd l. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom Al. Dcrembcr u. I. den Psaridcchnut in ^irtnch Fru»z Änzlovlir z»m Kanoiutus dli! Eollegiatsapüels in Rukolfswc'th aller' gnädigst zu ernennen acncht. Dcr Instizniinistcr hlU n,,v be,», Leu'.^'i^'» Vaudcs-gcrichle c>lcdigle Ralhssccn'tärslcllc dcm, dolligen Ge-richtsadjunsten August Lcwntowsli >'f,liehen. Der Iuslizministc» Hal den Kreisgerichtsadjuxlirn in Stanislan Johann Noire znm Stnntsainnallssnb^ slünlen daselbst ernannt. Dc> Iustizministcr Hal den Vc^,ls^er'chl> Gcziitelgcrichlsadjlinclc» i» Prägartcn cri.annt. Nlchtaintlichel Theil. /rankrtich, Destcrrrich und der Uordbund. Dic ..Prcfsc" schreibt: Wir haben vom ersten Augenblick an die Friedensliebe des Cabinets Ollivicr nicht bezweifelt. Napoleon halte in gcwisf,m Sinne die Wahl, ob er vn-I»Ul^u<> spiele» unb auf die Grfahr hin, seine Krone auf dcm Schlachtfcldc einzubüßen, an dcn Ehanvimsmus der Franzosen appcllircn wollte, um den Nuf nach einer Reform des persönlichen Regiments z» übertäubc», odcr ob es nicht llügcr und deshalb weniger gefährlich war, dieser l.tztcre,' Fordrruug nachzugeben. Wenn der Kaiser sich fnr dcn zweiten Theil der Alternative cnlschicdcu, fo hat er oaS doch gewiß nicht dliruin actha», um sich ;» den Vcrlcg^nheitcli, die dcr Umschwung im Illncrn mit sich t>ri„l,t, noch da? Risico cilict! nu^wärl'licl! Kii^cs allfzüladcn. Biö nicht der Veisüch, das (5mpnc mit der Freihcil aliszusö^ücn, cnt-wsd.r dcfiintiu gelungen oder entgiltis, qcschcilcr« ist. scheint unS daher eine muthwilligc Slornng des Well« sriedenS von Paris ans nicht zu bcfmcktcn. Trotzdem begrüßen wir natürlich als eine Bcsintignng unserer Auffassung die Nachricht, dciß Graf Dmu im Eil,ucl' ständuisse mit Louis Napoleon die Pflege des snund-lichcn Einvernehmens mit Oesterreich in sein Programm aufgenommen hat. Daß wir in dieser Politik nicht etwa cine Provocation Preußens erblicken, branchcn wir unseren Lesern nicht erst zu sagen. Die Auslassungen der Berliner Blätter zeigen deutlich, daß man dort von ! dcm Bcdcnlcn, als linmc dcr snpponirtc Einfluß Thiers' auf dic ncue Regierung derselben eine chauvinistische l Färbung verleihen, laugst ziirückgekommeu ist, wenn es überhaupt jcmols ernstlich gehegt woidcli. Nein. die Ge sorgnisfe. dir ma» heule etwa noch an der Spree bcgt, gellen dcm liberalen, nicht dem vermeintliche» chauvinistischen Zuge des Ministeriums OUimer. Wenn auch in Franlreicl) die Jury wieder die Preß' und politischen Proccssc erhalt, so fragt sich das Be,liner Herrenhaus, wie lange ee denn noch im Stande sein wird, Preußen mit cincr chinesischen Mauer gegen den Fortschritt ab^ zusperren. Ein Grnnd zur Unruhe, den wir dcn Her rcn natürlich vou gauzcm Herzen gönnen. Im übrigen jedoch haben crsl ganz neuerdings wieder die Dementis, die jeden politischen Zweck bci der Ncise des badischcn Kriegsministers Beyer nach Berlin aufs bestimmteste in Abrede stcilten, deutlich bewiesen, wie wenig Preußen zur Zeit daran dcnkt, mit fliegenden Fahnen den Main ;u überschreiten. Graf Bismarck selber hat noch leine Vust, dcn norddeutschen Reichstag einer Invasion daie» rischer Palriotc» und wiultcmbergischer Dcmotralcn auszusetzen. Mit dicscr Handhabe ^u einem Kriege zwischen Franlrcich und de,n Nordbundc entfällt dann aber auch jede Vcsorgniß, es tonne unter der Pflege unseres guten Einvernehmens mit elfterem eine offensive oder gar aggres« sivc Politik versteckt sein. die zu billigen wir die Letzten sein würden. Ein gulcS Einvernehmen mit Napoleon, das auch nur um eine Unze Gewicht zu Glmstcu cincs Krieges in dic Wagschalc geworfen und Preußen vollend« in die Arme Rußlands hält,,' drängen müssen, löi'Nieu wir nur bcllagc». Eine solche Freundschaft mit Frant« reich dagegen, dic der fotlschrcitcndrn Besserung unserer Beziehungen zu den» Berliner Hofe eher förderlich als hinderlich ist, begrüßen wir mit Freuden, nicht nnr im allgemeinen als ein ncucs Pfand für die Fortdauer des enropäischen Friedens, sonder» ganz speciell als ein Glück für Oesterreich. daS der Ruhe so sehr bedarf und es dennoch mit bestem Willcu laum wird vermeiden lön^ ncn, in jeden Kamps, sci es am Rhein, sei es im Orient, mitlicrwickclt ;» werden, ja, sür das schon die Nolhwen-disilcit ei»cr allgemeinen Mobiüsirnng zur abermaligen l'ollständigcn Dcsoisiainsirul'g scincr Finanzen ausrci^ chc» mils!!»,'. Wir freuen uns dcshnlb des freundlichen Verhältnisses zu ^rautrcich nmsomchr. als die bevor-stehende Reise des Erzherzogs Earl Vudwi« nach Gerlin uns cbcn gleich^itig aufs uuwiderleglichste beweist, daß die Faden, die dcr Besuch des preußischen Kronprinzen in Wien cmgcinüpft, nicht zerrisse», auch nicht fallen ge-lassen, sondern sorgfältig wcilcr gcsponucn werden sollen. Dürfen wir bcr Windstille trauen, dic jetzt fast seit Jahr und Tag m dcr Prcssc hüben und drüben auf die wider» lichen Ncrgclcicn des Tricnuinms nach dcm Präger Frieden gefolgt ist, so tonnen wir ja wohl die Hoffnung hegen, daß man in Berlin endlich zu der Ueberzeugung gelangt ist, wic jcdcr Rachcgcdanlc hier aufgegebc» ist. Kleber Kalol'iotik. Von Heinrich v. Uittrow. Sckm?^"^"o dcr Kalobiolil ist. wic bctanut, das diesp« "" 'örtlichen Leben - soinit nach der Elymologic ^cs aus dem alten Griechischen ncn gebildeten Wortes: ""'c Kunst schij,, zl, leben." ss„ s, ., °l)l es nun für fo Manche schon cinc schöne f s , ' "bcrhaupt zu lcbcn. so mag es allerdings noch um,tvollcr scheinen, s ch ü n zu leben und deuuoch ist oenl ulcht so — denn selbst dcr Schöne oder die Schöne lcueu uoch incht schön — nicht talobiolisch. wenn ihnen °le Kolter mich scho» j„ ^^. Hg^ge Apollo'S und dcr "Mus herrliche Gestalten und liebliche ^ügc verliehen kV. /, wahrhaft ästhetische Leben muß das Vcrbiu- m,gsgllcd zwischcu dcm Gulcn und Nützlichen, dcr s,?'U '""N. ei" nachhaltender, dauernder, wicdcrholungs-n n '' c /'" ""d Sinne fesselnder sein - die Grenzcn u ' 'c'acstcUt nnd der Gebrauch ein allgemeiner .".''!,?''' deshalb in Oclroyiruugcn auszuartcu ; a » ! n"^ ^'"1"' die gewisseuhas.c Berücksichtig s ^... . '!"°"^ und Verhältnisse müsse» gewahrt U'iheith^ U,.s..^. ^"'''0" ün„, trotz ihres aristokratischen Pluugs, deut ,.e als ästhetische Lehre a» ehort, doch c.nc co»st,tt.t,onelle Monarchie sein ^ die Patricier Mls eu so aut als dle Plebejer mit Sitz und Stimme 'n lhrem Parlamente vertreten ftin nur mit dem Unterschiede, dcr freilich jcdc dicscr parlamentarische» Verhandlungen vereinfacht uud erleichtert, daß cS leine Rechte und leine Linlc, leine Regierungspartei und leine Opposition gibt, sondern nur ein Ecntrum, unser Herz mit seinem augcbornen oder a»crzogcueu, herangebildeten Drangt nach dcm wahrcu Schöne». Zwci Kriifte sind ci>. die dcn Mmschm lrütsii: Natur ssal, ihm Vnslaxd, ,nu rccht z>, dlülcn; Nm vrchl ,n Handel,,, ^ad sic ihm daö Hcv;. Pluilillucr. Ich sagc uuscr Herz, obwohl die Anatomen und Pathologen oder besser die pathologischen Anatomen das arme Hcrz schon längst unter die Dcposscdirteu, uulcr die Entthronten versetz«, und sein Hcr;wnmcrsystcm nur für dcu Trausilo dcr Gefühle bestimmt haben, während dic Qucllcn für Export und Import weit abliege». -Das Hcrz hat sein Freihafeiisystc,» auch eingebüßt, wic so uiclc ander: Stapelplatz?, abcr waS cS jetzt als Entrepot leistet, lau», wenn vernünftig und ästhetisch gcrc-gclt n»d überwacht, weit mehr fruchte» als scinc frühcrc Freiheit. Nichtsdestoweniger ist dein dcposfcdirlcu Herzen, wic das schon so Siltc isl, sei» Titcl geblieben uud Alt und Jung, Reich uud Arm. Ignorauten und Gelehrte». Her-schcr und Knccht, nennen das Her; doch noch immer ..Majestät." beziehen jedes Gefühl auf feme» Einfluß, scinc Macht, leiten dic Quelle» aller Empfindlmgc» aus seinen Tiefen uud lassen alle Bäche, Flüsse, ströme und Kitarallcn unseres Gefühls i» diesem Ocean münde». Wic wir unseren lleincu unbcdcutcudcn Planeten, dic Erde, noch immer dic Welt nennen; wic wir unter Himmel ganz etwas anderes verstehen als dcr Astronom; wic wir Feuer, Wasser, Luft und Erde noch immer fälschlich „Elemente" nenne», wic wir göttlich u»d himmlisch Alles heiße», was uns scheinbar nur einige Zolle über die Erde hcbt, und wunderbar alles finden, was wir nicht begreifen oder crllärcn lönncn: So schieben wir alle unsere Regungen dcm Herzen zu, mache» es zum Alpha und Omega unserer Gefühle, unserer Inspiration, unserer Apathie, unscrcr Begeisterung und unserer Abspannung, unscrcr Freude und unseres Schmerzes, unscrcr Lust und unseres Leides, unscrcr Hcilcrlcit und uuscrcs Trübsinns, unscrcr Heldenthaten und unserer Kindereien, unserer geistreichen, witzigen Einfälle und unserer armfcligcn Dummheiten. Da unser Hcrz im Tage 115.900 Schläge macht, da es unter allen Organen das zähcstc, das dauerhafteste ist. — da cs, wc»u auch vo» tausend Stürmen durchtobt u»d von unscrcr frühsten Kindheit an vcrwen-dct. gcln'lnichl, mißbraucht und mißhandelt, doch auch im höchsten Grciscmiltcr sciiicn Dienst ^icht versagt, ja bci der Autopsie dcö Herzens sich leine i-pur von Verbrauch, von Abnützung ;ciat, während andere Organe und Glic- . dcr. scll'st die lebensfähige Zunge, im hohen Alter an LcistuuiiSfähiglcit verliere», da das Hcrz einer zarten Jungfrau in dcr analolnischc» Zergliederung ganz so frisch wie jcucö der alte» Kamelien - Dame dasteht: so wollen auch wir cS in Berücksichtigung seiner Daucrhaftig-feit noch als Functional' bclrachlcu uud ohne Rücksicht auf die neuen richtigen Lehren, auch in dcr Kalobiotit mitspielen lnsscn, und es noch mit dcm Titel ..Eure Majestät" anspreche», obwohl wir wissen, dasi es'laui» mehr i» unscrcr Orgnmsatio», unserer Constitution zu dcn verantwortlichen Ministern zählt. 98 Und dicsc Ueberzeugung ist beinahe Made so wichtig, wie die Thatsache selber; denn eine lange Erfahrung und Beobachtung hat zur Genüge gelehrt, daß der bloße Glaube an Oesterreichs tödtlichc Feindschaft in Berlin fnc den Fl'icden Europas und somit für unsere eigene Ruhe leicht ebenso verhängnißuoll werden konnte, als e« das Factum selber gewesen wäre, wenn es wirklich existirt hätte. „Eure Cotetterie mit Frankreich drängt uns zu Nußland," schallte es von der Spree herüber; „umgelehrt, eure Intriguen mit Rußland zwingen uns zum Anschluß an Napoleon." lautete die Antwort von der Donau, Wcim es aber aller Welt llar war. wohin wir zuletzt mit diesem Winde treiben müßten, blieb es denn doch znlcyt ein ziemlich müßiger Streit, wer von beiden Theilen angefangen oder die wahren Absichten des andern verkannt haben sollte. Aus diesem falschen Cirlel hat uuS das abgelaufene Jahr denn doch befreit. Der Kronprinz muß wohl andere Aufschlüsse über die Stimmung, die hier in maßgebenden Krciscn herrscht, nach Berlin mitgebracht haben, als man dort bis dahin aus den Berichten des Frei« Herrn v. Werther entnommen. Und wie sich die Abberu^ fung dieses Diplomaten als ein entsprechender Com^ mentar zu dem Besuche des preußischen Thronfolgers erwiesen, so scheint jetzt auch die Wahl des Generals v. Schweinitz zu dessen Nachfolger sich als ein glücklicher Griff zu bewähren, da überdies die Wieder-besctzung unseres BotfchafterpostenS in Rußland zeitlich mit dieser Besserung unserer diplomatischen Beziehungen zum Nordbuudc Hand in Hand geht. lohnt es wenig-slens, die Frage auszuwerfen, ob sich hier nicht auch ein ursächlicher Verband herstellen lirße. Nicht als ob ein ähnlich wohlwollendes Verhältniß, wie wir es zu Frankreich ;n besitzen glauben und auf dc», besten Wege sind, es alick ,n Preußen herzustellen nicht als ob wir irgend etwas, das einer »»ulout^ conimw ähnlich sehe. auch in Beticff Rußlands herbeiwünschten. Aber eine allmälige Besettigxng des seit anderthalb Deceit nie» hnbcn u»d drüben angehäuften Hasses und Argwohns wird sich allerdings jedem gesunden Politiker von selbst empfehlen. Daß zwei ancindergrcnzende Großmächte auf einem Fnße leben, der es als selbsluerständ-lich erscheinen läßt, daß sie sich gegenseitig alles Herzeleid anthun, das ist ein abnormer Zustand, für dessen Rcmedur man Plaidiren mag, ohne sich durch Bande der Wahlverwandtschaft zu dem nordischen Kolosse irgendwie hingezogen zu fühlen. Eo scheint denn die alte Sage von Oesterreichs sprichwörtlichem Glücke sich doch noch einmal bestätigen zu sollen. Nlcht nur. daß die neuen Bürgschaften des Friedens, für alle Welt von unendlich großem Werthe, für uns doppelt sHwcr ins Gewicht fallen, weil sie uns Garantien dafür bieten, daß wir Zeit haben werden, die Reconstruction der Monarchie in Ruhe zu vollenden. Nein, auch dem Werke der Consolidirung jelber kann — seitdem wir mit Italien abgerechnet haben — nichts so förderlich sein. als wenn ein freundschaftliches Verhältniß zu Preußen, ein nachbarliches zu Nußland jene Stämme, die bisher noch immer den Blick auf anSwärtige Vcr-wicklungeu und fremde Unterstützung gerichtet haben, zur Einkehr in sich selber zwingt. Czechen wie Polen werden lraitllblcr sein, wenn jene erst einmal nicht mehr von der Rosenberg - GruSzinSly'schen Proclamation „an die Bevölkerung dcS glorreichen Königreichs Böhmen," und diese nicht mchr von dem Funken träumen, den sie nur ins offene Pulverfaß zu werfen brauchen, um den Krieg mit Ruhland zu entzünden, von dem sic die Wiederherstellung des IagellonenrcichcS erhoffen. Der Ausgleich mit Beiden ist zur Hälfte gemacht, wenn sie erst eingesehen, daß sie sich mit Oesterreich vertragen müssen, weil sie vom Auslande weder direct noch indirect eine Hilfe für separatistische Bestrebungen zu erwarten haben. Politische Uebersicht Laibach, 1'.». Jänner. Zur Reise Ihrer Majestät dcr Kaiserin von Oesterreich schreibt die ..Italic": „Der außerordentliche Gesandte Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich reist am I?. d. M. von Florenz nach Bologna, um dort Ihre Majestät die Kaiserin zu begrüßen und bis Ancona zu begleiten. Ihre Majestät reist incognito uud darum wird auch lein Officicr vom t. italienischen Haushalt sie begrüßen, da das Incognito nicht verletzt werden soll. In Ancona wird Ihre Majestät sich an Bord des „Greif" einschiffen und Baron Kilbeck wahrscheinlich am !8. wieder in Florenz eintreffen." Vom Concil wird berichtet: Die Patres des Concils haben am 14. d. M. die Stimmzettel zur Wahl der 24 Mitglieder abgegeben, aus denen die Depu-tation „für Angelegenheiten der verschiedenen orientals schen Riten und der apostolischen Missionen" bestehen soll. Hierauf wurde die Besprechung über kirchliche Disciplin fortgesetzt, die auch in dcr Zusammentretung am 15. wider statthaben sollte. Bezüglich der bereits erwähnten Adresse zu Gun sten dcr päpstlichen Unfehlbarkeit berichtet ein Correspondent der „Times," dieselbe sei keineswegs durch einen einzelnen Prälaten angeregt worden. Man habe vielmehr dem Papste zuerst Mittheilung gemacht und von ihm den Bescheid erhalten, er könne eine derartige Adresse nicht berücksichtigen, wofern sie nicht wenigstens 400 Unterschriften trage. Der erste, später verworfene Wortlaut sei darauf von dem Bifchofe Martin von Padcrborn abgefaßt worden lind als derselbe nicht dc-liebt worden sei, habe Erzbischof Maning im Vereine mit Erzbischof Spalding die Sache in die Hand ^c-nonunen. Dem Correspondenten der „Pall-mall Gazette" zufolge verfaßten die Opp osit ionsbi schöfe, als ihnen von dcr Adresse Kunde zuging, unverzüglich eine Denkschrift gegen die Unfchlbarleitserllärung. Letzteres Schriftstück wurde indessen ohne Unterschriften in Umlauf gefetzt und dadurch gegenüber der bereits mit 400 Unterschriften bedeckten Adresse bcnachtheiligt. Das Gerücht, daß von den Oftpositionsbischüfcn Dupanloup als Candidat für die Nachfolge auf dem päpstlichen Stuhl bestimmt sei. bezeichnet dieser Berichterstatter als geradezu abgeschmackt. Zunächst sei Msgr. Dupcmlonp nicht Cardinal und daher nicht wählbar, und daun denke man auch gar nicht an dicsc Candidatur, Cardinal Mathieu soll demnächst zurückkchren. Nach einer Ausstreuung von ultramontaner Seite soll Graf Bcust, nachdem er „in Erfahrung gebracht," daß dcr Kaiser dein Papst bezüglich dcr kirchlichen Dinge in Oesterreich „persönlich Versprechungen gemacht," den österreichischen Botschafter in Rom sofort angewiesen haben, in seinen Verhandlungen mit dcr Curie ..sehr vorsichtig" zu sein. Es ist anf dicfe Insinuation einfach zu erwidern, daß der constitutionelle Kaiser niemals auch nur Miene gemacht hat. die durch scine, den betreffenden Beschlüsse» des Neichsralhes ertheilte Sanction aufgerichtete Gesetzgebung hinterrücks zu kreuzen oder zu lahmen, und daß der Botschafter von Rom auch heute noch leine andere Instruction hat. als welche im Rothbuche veröffentlicht worden, die Instruction, der Curie gegenüber immer und immer wieder zu betonen, daß für die taiferliche Regierung lediglich der Inhalt der SlaatS-grundgesctzc maßgebend sein könne und sci, und daß, wie bereit sie auch sein möge, zu einer Verständigung die Hand zu bieten, doch leine Verständigung Raum habe, die sich nicht streng innerhalb des Rahmens der StaatS-grundgesetzc bewege. Der „Presse" wird telegraphirt: Der Erzbischof von Gncsen und andere polnische Kirchenfürslcn bean-tragen, die Zustimmung des Königs von Preußen zu Schritten in katholischen Cultusangclegcnhciten beim Kaiser Alexander zu erwirken. Dcr Papst selbst will in dieser Richtung dem Kaiser Alexander Borschläge zu einer Annäherung beider Höfe und zu einem m<»w« vivcmäi zwischen Polen und Rußland machen. Danach soll der polnische Clerus auf scinc Nationalität ver-zichteu und sich den allgemeinen katholischen Vorschriften unterwerfen. Die Regierung ihrerseits würde CultuS und Ritus freigeben. Der Verkehr Roms würde durch einen katholischen Rath mit dem kaiserlichen Hof stall-finden. Ein päpstlicher Nuntius würde in Petersburg und ein kaiserlicher Gesandter in Rom residircn. Daß in Paris unruhige Austritte stattfanden, hat der Telegraph uns bereits vorzugsweise gemeldet. Die bezüglichen Depeschen lauten ausführlicher- Paris, 17. Jänner. Um K Uhr Abends war das Boulevard Montmartre etwas belebter als gewöhn lich, ohne daß man eine Agitation bemerkte. Vor dem Nedactionsgebäude der „Marseillaise" standen einige Gruppen. Die Zugänge zum gesetzgebenden Körper und die Place de la Concorde warcn von li Uhr an men^ schcnlcer. Mau glaubt, dcr Abend werde ohne ernstliche Unordnungen vorübergehen. Paris, 18. Jänner. Dcr gestrige Abend verlies ohne irgend eine Ruhestörung. Die „Gazette de Tribu naux" sagt: Gestern Abends um mant, aber schöu geschliffen, macht sie stets großen Effect und reiht sich den anderen Edelsteinen würdig an. Ein recht zahlreiches Vorkommen des Zirton wäre gar kein zu verschmähender Ersatz für die Diamauten, die in Böhmen noch nicht aufgefunden wurde». — (Ein altes Ehepaar.) Vorige Woche starb in Tirschtigcl (Posen) Buchbinder Gleaner' in dem hohen Alter von beinahe lO.'j Jahren. Derselbe erfreute sich bis kurz vor seinem Tode einer seltenen Gesundheit, so das; er sich bis zu dieser Zeit uoch allc seine Einkäufe :c. selbst besorgen wnnte. Seme Frau, mit welcher er schon vor einigen Jahren die diamantene Hochzeit feierte, ist bis jetzt ebenfalls noch gesund und kann noch sehr wohl das Alter ihres verstorbenen Gatten erreichen. -- (Den climatischcn Einfluß der Wälder) gewahrt mau auch bereits i» Australie». Im District Ballarat hat mau die Beobachtung gemacht, daß gerade, seit die Entwaldung im Großen betrieben wurde, vom Jahre 186A bis 18U8 iu regelmäßiger Abnahme der Rc-geufall sich von .'!7.27 Zoll auf 14.2Ü Zoll vermindert hat. Die Regierung hat iu Folge dessen eiue» Inspector der Staatsforste ernauut, dessen Amt es sein wird, die l^ T°"z liefern uns die praktischen Beispiele, die vcr-fnr das Studium und machen nur . c ^""d" noch sticht, aber doch cine Klinge Jedes Kind kann. sobald es ^ m.!°. l V^chvcrmögcn besitzt, zu unserem Richter «m ^ / ^" "^"'"'"' und wenn wir ihn. ein Spiel-n r^^n .^"^°^"' ^'ppe schlecht rcpaliren. werden d7r liinnehmen müssen, ohne daß der^llc.ne Recensent im Stande wäre, cs besser zu ri<5) Minulcn wohl» behalten in Vaibach rin; nach einem Aufenthalte von 5i Minuten wurde die Reise nach Ofen fortgesetzt. — Wegen dcr anhaltenden Stürme war Ihre Majestät gc-nölhiget gewesen, von Ancona statt des Dampfschiffes die Eisenbahn zu benutzen. -- (Vlu sc a lv crc in.) Die gestrige, sehr zahlreich besuchte Monatsvcrsammluug eröffnete Herr Professor Kon-schcgg mit einem Vortrage über P f tanzen mißb il-dungen, welche er an einem vom Herru Marin aus Nudolföwerth ciugeschicktcn Kürbissteugel, dann an einem im Museum befindlichen, ganz künstlerisch, barock geformten Nadclholzauöwuchö, der seinerzeit auf einer Kunstreisc in Venedig Glück gemacht, dcmonstrirtc und deren Ursachen, die man früher in einer Krankheit oder, wie im Jahre 1«39 bei einer auf dcm Friedhofe vou Teinitz aufgeblühten Blume, in übernatürlichen Kräften suchte, anf die Wir-luugen dcr inneru Lebcnspotenz zurückführte. Herr Custos Defchmaun theilte zunächst interessante Daten aus der von ihm angefertigten meteorologischen Uebersicht des Jahres I K69 mit. Die meteorologischen Verhältnisse Laibachs insbesondere sind merkwürdig durch den bedeutenden Niederschlag, der «^ Zoll (in Wien uur 1« Zoll) beträgt und durch die Selleuheit dcr gauz heiteren Tage (im Jahre 1869 nur .11). Herr De'schman» überging dann zu einer anatomischen Besprechung des ProtenS und seiner Nahrung, als welche er hauptsächlich Grottcnlrebse, die er zugleich vorwies, dann Oüpimi!^ Mlvx beobachtete. Weiters besprach er die fossile Flora von Sagor, 260 Arten umfaf-scnd, deren Beschreibung und Elassificirung wir dem Herrn Prof. Et tings hau sen zu verdauten haben uud welche die interessantesten Species dcr Urwelt, Mammulhbäume (ein Rest in Ealifornien noch erhallen, welche bis 320 Fuß Höhe, 20—30 Fuß Durchmesser erreichen). Kampher-bäumc (noch in Japan), Ahorne u. s. w. zählt, deren Abdrücke den Anwesenden vorgezeigt und erläutert wurden. Hiemit endete die Versammlung; es schloß sich sodann au dieselbe ein sehr anregender und heiterer Elub, abend in der Casinorcstauralion, wo sich fast alle VersaM' melten wieder zusammenfanden. Herr Staatsanwalt Doctor 100 v. Lehman« sprach über die in unserer Epoche gesteigerte Bedeutung der Naturwissenschaft und deren Würdigung in der Schule, sowie Über die Mittel, den Sinn der Jugend für die Natur anzuregen und zu nähren, indem er hiefür zwei illustrirte Iugeudschriften empfahl und vorlegte. Herr Dr. Valenta erzählte in launiger Weise die Geschichte eines sybaritischen Eichkäycheus. Das neckische Thierchen hatte zuerst, in naturgemäßer Art in einem Baum-cken zwischen den Fenstern gehegt sein Nest ans Baum-ästeu, wanderte dann, ein Liebling der Kinder, auf den Boden, von da machte es einen Ausflug in den Hof, am Gange, und endlich auf den Dachboden, von wo es die unfreiwillige Reise durch den Rauchfang wieder zurückmachte und, einmal mit der Luft der Freiheit bekannt, jede Gelegenheit benutzte, auf den Gang zu echappiren. Vü einem dieser Entweichungsversuche zerschlug es ein Fenster und be^ schädigte sich den rechten Hinterfuß nicht unbedeutend. Diese Verwundung führte zu vollständiger Verhätschlung und Verweichlichung deö Thierchens, welches, auf ein Federbett gebettet, keine Nüsse mehr selbst knacken durfte und sie nur mehr aufgeknackt erhielt, und durch die Verzärtlung verwöhnt , in eine Lungenentzündung verfiel, welche einen todtlichen Ausgang nahm. Interessant war die Beobachtung, daß das Thicrchen noch kurz vor feinem Tode sich im kalten Wasser badete, ein Fingerzeig für Behandlung der Lungenentzündung, und daß seme unteren meißelartigen Zähne sich so stark entwickelt hatten, daß es fast nicht mehr essen konnte. Nach diesem mit viel Humor gewürzten und mit Vor^ zeigung eines Präparates des Thierköpfchens begleiteten Vortrage zeigte Herr Beyrath Trinker Erzstufen aus der Wochein vor, aus welchen Aluminium, das bekannte silbcrähnliche, nur viel leichtere Metall gewonnen wird; er berührte dabei, daß diefes Erz zu Differenzen führte, indem manche es als Eisenstein reclamiren, als welcher es Gegenstand oes Bergregal es wäre, während es als Aluminiumerz der freien Gewinnung unterliegt, in welcher Beziehung die Entscheidung in dem größeren oder geringeren Gehalte von Eisen gelegen ist. Es knüpften sich daran Bemerkungen über die industrielle Verwendbarkeit des Aluminiums, der die Schwierigkeit der Gewinnung entgegensteht, und über die vorzügliche Verwendung desselben in der Legirung mit Kupfer als Vronz e. Schließlich machte Herr Deschmann auf die am 22. d. von Abends 8 Uhr durch drei Stunden bevorstehenden, äußerst interessanten Phasen des Jupiter und seiner Monde aufmerksam, deren so sehr genußreiche uud erhebeude Beobachtung jedes gute Fernrohr ermöglicht, und so schloß dieser Abend, nachdem noch die Idee von gemeinschaftlichen Ausflügen in den Sommermonaten angeregt und allseitig acceptirt worden war, in der befriedigendsten Weise. — (Bü r ger k rä uzchen.) Wir werden ersucht, mitzutheilen, daß die Karlenauögabe zu den Bürgerkränzchen über vielseitigen Wunsch bis Samstag den ^2. Jänner verlängert wurde, und daß die Eintrittskarten bis dahin bei den Herren C. Leskowic uud Zeschko k Till behoben werden können. Es ist der Fall mehrfach vorgekommen, daß die versendeten Einladungskarten nicht an ihre Adresse gelangt sind, daher solche, welche die Bürgerlränzcheu besuchen wollen, auch ohne eine solche Hinladung die Karten in den oben bezeichneten Handlungen beheben können. — (Handlungsball.) Aus sicherer Quelle vernehmen wir, daß der Handlungsball heuer am 19ten Februar stattfinden wird. Das ComiU! zur Ausführung desselben ist, wie alle Jahre, in bester Thätigkeit, daher anch zu erwarten ist, daß dieser Ball (in den neuhergerichteten Localitäten der Schießstätte) ein hübsches Erträg-niß für den Handlungs-Krantenverein abwerfen wird. — (Professor Carl Vogt,) welcher kommenden Montag seine Vorlesungen in Klagenfurt beginnt, wird am kommenden Sonntag in Adelsberg verweilen, um die weltberühmte Grotte zu besichtigen. — (Concurs.) Im Sprengel des Oberlandesgerichtes zu Graz sind drei adjutirte und eine, eventuell vier nicht adjutirte Auscultantenstellen für das Herzogthum Krain zu besetzen. Bewerber haben ihre Gesuche bis längstens Iten Februar d. I. bei dem Präsidium einzubringen. ' — (Theater,) Gestern Abends durch andere Be-richterstatterpflichten verhindert, Offcnbachs hübsche Operette: „Meister Forlunio's Liebeslied" zu sehen, tönuen wir nur von dem Lustspiele „Garibaldi" berichten, daß darin Herr ^Moser als Schulmeister und Gciribaldiverehrcr eine köstliche Figur lieferte und seine Komik einen Triumph feierte. Als Neuigkeit sind wir heute in der Lage, unseren Lesern mitzutheileu, daß Frl. Berg in dieser Saison noch zu einem dreimaligen Gastspiel zurückkehren wird. Die Künstlerin hat sich in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit so viele Sympathien erworben, daß wir überzeugt sind, diese Nach> richt werde allgemeine Befriedigung hervorrufen. >---------------------------------^-------------------------------------------------- Oeffentlicher Dank. Se. Hochwohlgcboren der Herr t. k. Landesftläsident von Krain Sigmund C o i, r a d Eol. o. EybeS-feld hat sich gnädigst bestimmt gefunden, den Betrag von 100 fl. zll Gunsten der Armen Gnrlfelo's anher gelangen zu lassen. Die gefertigte Gemeinde'Vertretung staltet im Namen der Bclheilten für die so großmüthige Spende den ehrfurchtsvollen Danl ab. Gurkfcld, am 17. Jänner 1870. Die Gemeinde-Vorstehlln^. Neueste P«jl. In Pester Abgeordnetenkreisen bezeichnet man als Candidate« für die Stelle des Reichsfinanzmimslcrs die Abgg. Graf Ferdinand Zichy und August Trefort. „Hon" plaidirt für Auflassung dieses Postens imd will die Gebarung mit den Slacilsgeldern einer Bank übergeben wissen. Die G^craldcbalte über die Budgetvorlage wurde vorgestern i» Pest beendet. — Auch die letzte aufständische Ortschaft von Dalmatien — Pobori — hat sich unterworfen. — Der Krakauer „Czas" veröffentlicht ein Ttatthaltereidckrct, wodurch der Convent des Carmeliterinnentlosters aufgefordert wild, die zur Unterbringung im Spitale der, an totaler Sinncnvcr-wirrung unheilbar leidenden Barbara Ubryl erforderlichen Kosten zu bezahle». — Der Papst hat ein Schreiben an Kaiser Napoleon gerichtet, worin er, erfreut, meist gute Katholiken im neuen französischen Ministerium ;u sehen, hofft, der Kaiser werde den vom h. Geiste dictirtcn Beschlüssen des Concils, dessen Weisheit er (Napoleon) in seiner Thronrede selbst anerkannte, lein Hinderniß in den Weg legen und auch nicht gestatten, daß der Stuhl Pelri von Revolutionären angetastet werde. In Paris befürchtete man Unruhen aus An-laß des Begräbnisses des am 17. d, M. an einer Lungenentzündung gestorbenen NaSpail, zu welchem eine Moustrcdeputation seiner Lyoncr Wähler zu kommen beabsichtigte. Rochefort hielt vorgestern auf dem Boulevard Sevastopol vor einer zahlreichen Menge cine Rede, worin er gleichsam Abschied nahm; er verhehlte nicht, daß ihm eine langjährige Gefangenschaft bevorstehe und sprach dabei die Hoffnung mis, daß cs bald zur Pro-llamirung der Republik kommen werde. — Wien, W. Jänner. (Tr. Ztg.) Im Ncichsrath legte der HandelSminister die österreichisch-cncjlischc Nach-lragsconvc'ntion zum Halidclovcl trage und den österreichisch-sächsischen Vertrag betreffs einer Eisenbahnverbindung beider Bänder vor. Die Aoreßdevatte hat begonnen. lelessrnphifclie '3Uecl,lelcoursf vom 19, Jänner. 5verc. Melalliqucs 60.30. — 5perc. Metalliques mil Mai« mid November-Klüsen 60,30 - 5perc. Natioual-Auleheu 70.85. — 1860er GtaatSanlehen 98.40. -- Banlactien 734, - Lrcoil-Aclien 257.50 — London 123.30. — Silber 120.75,. - K. l, Dncaleu 5)80',,, _________________ Kandel' und GolkswiiUchastliches, Eiscnbahnznwaclis im Jahre !««'». Nach einer im Eisenbahu-Cenlralblaitc veröffentlichten Zusammeustcllnng wurden im verflossenen Jahre in beiden NeichShälfteu 118,,,, Mcilen l'ucomotiu-Eisenbahncn eröffnet, von denen 100.,. Meilen auf die diesseitige nnd 17..,. Meilen anf die jenseitige Ncichtzhälstc ent-füllen. Es sind dies die uachsolgeudcu Stream: Die Trace der böhmischen Nordbahn vmi Vöhm,-i!cipa nach Rnmbura, mit den Zweigbahnen Tanncnberg-Vodcnbach nnd Kreibih-Neubörfel 12.,, Meilen; Odcrberg-Tcscheu 4...,. M,; St, VeltKlagensurl 2.,,,, M.; Wcl,hybta-2tochow l.„. M,; ^emberg-Hloczow und Kllisue-Brody !5.„. M.; Szegedin-Zomlior 13,„ M,; St. Michael-Nottcnmann7..„ M.; ^'llunodors.Möscl 3.,.. M.; Steyr-Kilvfcrn (Wcyer) 5..,, M.; Orawitza-Steieioorf (bis 20. October Montanbahn) 4.,„ M.; Ezeruowitz-Snczawa 1l.,,. M.; Eggenburg-Bndwci« 17.,,. M.; Snczawa-Romau 0.,,,,, M. österreichische» Gebiet; Kulin-Gollsch-Ienikau 5..,. M.; Iosephstadt-Küniguhain in der Fortsetzung bis an die NelchSgrenzc 0.,^ M, österrcichi, sches Gebiet-, die Schleppbahu der böhmischen Nordhalm znr Elbe in Tetschcu und die Fortsetzung dieser Bahn von Rumburg bis Gcrsdorf 0.,,, M,; die lrtz'ercn zwei Strecken mir fllr den Frachten-, respective Kohlenverkehr. «aibacl,, 19. Jänner, Nns dem heutigen Marlle sind er schienen: 5 Wagen mit Getreide, 1 Wagen mit Stroh (3« Clr.) 12 Wagen nnd 1 Schiff (7 Klafter) mit Holz. _______________Durchschnlll5 -'ljre, >e. Ml!.- "Mss^ "Mlt.. Mg^. st- li, fl. lr. fi. lr. fi. j ll. Weizen pi M'v'-i, 5 10 536 Vnltcr pr. Psnnd 3» — — Korn „ 3 10 3 22 Eier pr, Stücl —, -, Hascr „ 190 2— RindfleischprPfd, 22------- Halbsrnch, ,. ------- 3 72 Kalbfleisch „ —23------- H"t>m .. 2 90 310 Schweinefleisch., 21------- Hirse ,. 3— 2 98 Schöpsenfleisch „ __-_.,. Kuturutz ,. 3.-35 Hähndel Pr. Stück -50- ..... Erdäpfel .. 2 85------- Tauben „ 15-....... linsen .. 4----------- Heu pr, Zentnr» 1 w....... Mb,Vn' .. 5-------- Stroh „ —75- ssisulen ,. 5 48— Hulz,hart.,pr,Klst. - — 7 5l) Nlndsschinalz P>d -42-----.....weiches, 22" ........ 5,50 Schweineschmalz., — 30 -- Mein, rather, pr, Speck, frisch, „ — 42 - - Eimer - 9 ..... geräuchert ,. — —! - -- wiihei „ -----10 NlldolfSwerth, 18. Jänner. Die Durchschnitt« - Prnse slellten sich ans dem heutigen Markte, wie folgt: st. lr. ' fi. , ll. Weizen per Metren 4 70 Vntter pr. Pfund . — 48 Korn ,. 3 10 Eier pr. Stück . . — ' N Gerste ,. 2 90 Milch pr, Maß . — 1<' Hafer ,. 1 70 Rindfleisch pr. Pfo - ' 22 Halbfruchl „ 3 70 Kalbfleisch .. — 2 Stroh „ . 1 ! 10 Fisolen .. 4 80 Holz, harte«, pr. Klft. 7" Nindöschmalz pr. Pfd, — 45 — weiches, „ — — Schweineschmalz „ 40, Weiu.rnther, pr, Eimer tt^ Speck, frisch, « — 30 — weißer „ 5 Speck, geräuchert, Pfd. —36 Austekommene Fremde. Äm 17, Jänner. Htadt Wicn. Die Herren: Kleiusafer, Kaufm., von Gral. Ehrenreich. Gntdbcsitzel, von Wien. - Frrnlcl. Kauf»,., von W,cu. - Ascher, Kanfm., von Leipzig. - Zrlarz, Handelsm., uon Obcrlllibach. Elefcnlt Die Herren: Collavitii Giovanui, Besitzer, von Görz. -- Alvia», uon Görz. Schapringer, Kanfm., von Filust tirchei:, — Schneller, Privatier, von Mailand. — Schliber, Handels»!., von Stein. — 5'aurit, von Ralel. — Sartori, von Tnest — Moltenbcrg. Handelsreisender, uon Wien. -- Wandtncr, Handelsagent, uo» Wien - Sl!ß, Kaufm., von Wien. — Dr. (lauster, von Stcin. .«aiser von vestcrreich, Herr Erbcznit, Pensionär, von iilagcnfnrt. Theater. M)... '^" ^ ^.'.. Norn»«,, Oper in 3 Acten. /^^ ?" «.ebeszauber. Operette, uud: Iie hat 'lir^ezz entdeckt, Lustspiel. Herr Veruhardi von Mim als Gast. ff X 3 5 ^1 I ^Tss ^ s^ H Z ^ , « " «^ tt ll. Mq. 325,^ - 0.l O. schwach ganz bew. 19, 2 „ N. 325 ..5 4 0.!» O. mäßig ganz ucw. 0...« >1l)„ Ab. 32>i:>,, ^ !.« O. mäßig ganz bew. Vcwülluug anhaltend, lalter Ollwind, mäßig, Abends slosz-weise stark Nachts Schnccfall. Das Tagcsmittel der Wärme — 0'3°, um 13" llbcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Igna, v. K l c i n m a v, r. N^R-l^ttl^^ii-^t VHieu, Ift, Jänner. Wie schon der Sland der Anglo- und der Ercdltact^n. zeigt, hnt sich dic Stimmung der Börse seit gestern wieder wesentlich gebessert. Sind auch Wl>l^Nl'l,NU)l. die Preiserhöhungen nur bci einer geringen Anzahl von Papieren l^c d e n t c n d e zu nennen, so war doch die Verschiedenheit deö Grnudcharallcrö der heutigen Vürse vo» jenem der gestrigen fehr deutlich erkennbar nnd prägt sich dieselbe auch in dem unten folgenden Schema der Schlußcursc aus, da die mcisttn Effecten etwas höher uotircu. Von Slaatspapicrrn waren es namentlich dir 1864er Lose, von Baulaclicu neben Credit und Auglo die Acticn der Escomplebanl, der ssraucobanl. der Nalionalbanl nnd der VerlchrSbanl, von Bahnpapiercu Nordbahn, Staats-hahu und Nordwestbahn, welche die bedeutendste Besserung ausweisen. Prioritäten bUebrn stationär. Devtsen eine Älcinigtcit billiger. ___________________________________ H,. ?lllgemeiue TtaatOschuld. Filr 100 fl. Gc>d Waure Einheitliche Staatsschuld zu 5 M.: in Noteu verziusl, Mai-November 60.20 60,30 „ „ „ Februar-Auglist 60.20 60.3<» „ Silber „ Iäuner-Iuli . 70.20 7030 „ „ „ April-October. 70.20 7030 Steneraulehen rückzahlbar (^) . 98.75 99.— (>) . 97.50 98.— Lose v I. 1839..... 220.50 221.50 .. „ 1854 (4 '/„> zu 250 fl. 89.— 89 50 „ I860 zu 500 fi. . . 98.50 98,70 „ „ 1860 zu 100 fl. . . K'5.— 105.50 .. ,. 1864 zu 100 ft. . , 117 50 117.75 GtaatslDomäneu-Pfandbricfe zu 120 fl. ö W. in Silber . . 122.75 123.25 «. wrundeutlastuusts-Obligationen. FNr 100 fl. , ^ Geld Waare U'ohmen .... zu üpEt P2.75 94 — Galizim ......5 ^ 7^ ^.. 7^^ slicder-Oesterreich . . ,. 5, .. <>,; ^, ^^'^ Ober-Oesterreich . . „ 5 „ «»5.5.<> c>»;5<> Siibcnbilrgcn ... „ 5 „ 75 25 76.-Sttlclmalc ... ^ 5 « !>250 9350 Ungarn .... » b » 7U.75 ?925l O. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Auglo-östcrr. Bank abgest. . . 317.- 318.^ Anglo-nugar. Banl ... - 96 d.0 97.50 Bodcn-Ercditaustalt .... —— > Creditanstalt f, Handel n. Gew. . 261.20 261,40 Kreditanstalt, allgcm. uugar. . . 79 l>0 80 — Escompte-Gcsclls'chaft, n, ü. . . 900. 905.— Franco.östcrr. Baul .... 106.75 107. - Gcmralbaul.......42.^- 43. - Nalioualbank......736, 737 — Niederländische Ba»l .... 87.^- 8750 3». Actien von TranKportunterneh« munaen. Geld Waare Alföld-Fimnaner Bahn . . . 170.— 171.— Bühm, Wcstbahn.....218.— 218 50 Earl-l!udwig-Bahn.....239. - 239..">0 Donau.Dampfschifsf. Gcsellsch. . 582.- 584 — Ülisabelh-Wcslbahn.....184.25 184 50 Fcrdinands-Noldbahn . . . 2160—2165.— , Flwflirchcn-Barcser-Bahn . . 178.50 179.— Franz-Iosevhs'Bahn .... 185.- 18550 ! i!embera.-.G.3"/„ 6 5.00Fr. „I.Em. 142,- 14'^ __ Blldb.G.3'/, «500Frc. „ . . 12125 12l 50 Sl!db.-Vou« 6 7« (1870-74) «-^t)FrcS......245.50 246.50 «. Privatlose sper Stilcl.) Creditaustalt f. Handel u. Gew. Geld Waare z" 100 si VW......157.50 158- Rudolf-^Uftnug zu 10 fl. . . 1559 i<;._ Wechsel (3 Mon) Geld Waare AngSbnrg fllr 100 fl s,,dd. W. ,02 75 103 — Frankfurt a.M. 100 st. dctto 102 90 I03'i0 Hamburg, filr 100 Marl Banco 91 10 91 15 London, fUr 10 Pfuud Sterling 123 20 123 40 Pari«, für 100 Franc« . . . 48,95 49.-<5ourH der «eldsovten Geld Waare «. Müuz-Dncaw'. . 5 fl. 80^ lr. 5 fl. 81 j lr. Napolcontjd'or . . 9 „ 83^ .. 9 ,. 84 „ Vercinsthaler... 1 „ 82 « 1 , 82j „ Silber . . 120 « 60 „ 120 „ 90 „ Krainische Ormlbentlaftuugs-Obligatloneu, Pci« vlltnotirung: 86—