Freytag den 22. November 1822. L a i b a ch. "emäß des eingelangten hohen Hoscanzlcydecretes vom Hi. Erhalt 29. v. M., Z- 29.553, haben Se. k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 6. v. M. gc< ruhet, dem Ioftph Kniezaurek, bürgerlichen Webermei. ster in Wien, zu Maria -Hülf Nr. 2?, auf die Verbesse, «ung «des VaumwoUwaarewWcbftuhleS, wodurch mit-tclst eines angebrachten Sperrades, der Arbeiter in den Stand gesetzt sey, alle Gattungen von Vaumwollwaa« ren, alo: Percal, Vattist, Vapeur,Olgantin^. lc, ohne Veränderung des Zugwerkeö, nach Wunsch glatt, faco^ nirt, quadrillirt oder atlasförmig wechselnd zu verferti' gcn, und wobey in diesen Waaren eine regelmäßige Gleichheit des Fmtragcns im ganzen Stücke hervorge« bracht werden müsse." ein Privilegium auf die Dauer von fünf Jahren, nach den Bestimmungen des a. h. Paten° tes vom 8. December 1820, zu verleihen. Vom k. k. illyrischen Gubernium. Lülbach am 2. November'182». Gemäß des tingetangten hohen Hofcanzleydecretes vom 2,., Erhalt 29. v. M>, Z. 29,552, hnbcn Seine k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 18. Mnrz l. I. geruhet, de.m Fidc!is Schmidt, Essig« Fabrikanten w Wien am LichttnsttZ, un.cr der Aedingung cincs (in der Zwischenzeit berntö erfolgten) zusagenden mcdicini^ schen Erkenntnisses, auf vic „Verbesserung des EUg-Erzcugungsni0l.)eit sehr zuträglicher Essig ,erzeugt werden könne," ein Privilegium auf die Dauer V°n fünf Jahren, nach den VcMmmungen des a. h. PatenteZ vom 3. December 1820, zu verleihen. Vom k. k. ttlynschen Gutzermum. Laldach am 2. ^o^emder »L22. ,.^ . Mäh re n und Schlesien. ^ Mi ^I d.M. Nachchittags gegen Z Uhr wurde Tr0ppau 5urch>^b^estl'ge'Feüersdrunst heimgesucht, d»e, in dtt ZleMcrgasfe äuMcheud, sowohl bey dem Umstände, daß mehrere dort befindliche Häuser, zum Theil von Holz erbaut, als auch bey der edcn V0ti,crr« schenden Trockenheit dieses Materials, so w>e bey dem engen Raume, auf welchem jene Häuser zusammenge« drängt sind, um so leichter und schneller um stA griff, so daß in kurzer Zeit die beyden Seiten der Flelscver-gasse und dle eine Seite der Badergasfc in Flammen standen, wodurch die ganze St«dt zugleich in d:t groß» re Gefahr gefetzt wurde. Unzeachtet aller schleunig in Anwendung gebrachten Lösch, und Rettungsanstalten, so wie der von allen Seiten —und was besonders dankbar anzuerkennen — auch aus i?cm preußischen Gebethe m«v.schenfrcund!ich hcrbengeeilten Hülfe, vermochte dem wüthenden Elemente nur durch die angestrengteste Thä« tigkeit und durch zweckmäßig ergriffene Maßregeln erst gegen Anbruch des folgenden Tages vollkommen Em-hall gcihan zu werden, nachdem 16 Gebäude, m t Ein» schl, der siadtischcn Flobnfeste, und 8 Hinleracbäude ein ,ub der Flammen ^civordfn. Dab vo.i dem furchtbar n Brande ebcnfallH bedrohte k. k. Kreisamtsgedäude, so ,^i.«: jenes des ständischen Convcnts, hatte nur durch A..ragung der schon hier und da angebrannten Dächer 2'^ ttt werden können. Großbritannien und Irland. In einem dcr neuesten Blätter des Couriers (vom 24. October)hcißteö: Das moderne System, öffentliche ^ änner zu verleumden, sso groß auch immcr ihr Ci>a-ra^terAnd so ausgezeichnet auch immer ihre Dunste ftyn mögcn) wenn sle >!>re Unterstützung den Principien der Lc^iimitat angedeihen lassen, ist von derArr, daß elne jede Natwn und ein jedrr Europäer demselben entgege-n arbeiten sollte. Dus Publicum we'ß es wahrscheinlich schon, daß wir besonders auf den H erz 0 ,q v 0 n M ^ 5, lington anspielen, der auf eine Mission ausgegangen ist. :,elche die Wohlf.'brt und Sicherheit nzcht aDin von England, sondern von qanz Europa zum Zwecke hat. Fur das Wohl der W^lt achtet er seine Bequemlichkeit und selbst leine Gesundheit nicht, und doch gibt es in unserer Erinnerung keinen Mann. auf den mehr Be. Mmpfungen und Schmähungen gehäuft worden wären, 4t2 asZ Zerad«? auf den Herzog. Diese niedrigen Versuche sind wahrscheinlich Gegenstand« feiner Verachtung. Er gedenkt ihrer nicht, sondern trttt in den Pfad, d^en alle Helden vor ihm betreten haben. Er wird wegen seiner vermuthlichen Motive verleumdet und beschimpft. Er wird sich erinnern, daß Schmähungen nothwendig^Ve-standthcile der wahren Glorie ^,^ ^ ^^d daß es nicht allein in den römischen Gebräuchen, sondern auch indcr Natur und in der Verfassung der Dinge liegt, daß Verleumdung ein wesentlicher Theil dcg Triumphs ist. Iederman hat, oder sollte ein großes Interesse darin finden, den Rufderjemaen zu bewahren und aufrecht zu erhalten, die ihrem Vaterlande dadurch große Dunste leisteten, daß st,jene bestehenden Einrichtung?,: beschützten, die uns ss groß, eß gäbe chm dann eine erwünschte Gelegenheit,^ eine Zuschrift an irgend ein Vlatt (denn Co n sti tue nD ten hat er nicht), daß sich damit besassen wollte, zu lichten, und dergestalt sich ins Gerede z.. bringen, was doch daÄ große Ziel und Gelüste aller Korryphcicn seines Gleichen ,st!" Dr. Nichardfon, einer üon der Nord - West °Land-Expedition, halt eZ für höchstwahrscheinlich, daß Capitän Parry im Stande seyn wird, um das E>s - Vorgänge herumzufahren, und die Südsee zu erreichen. Zu Vrighton fand am 29. Qctober ein Hr. George Wigney, in einem Häring, den er zum Frühstück verzehrte, eine Perle von der Größe einer Erbse. Dieß ist das erste Beyspiel der Art (fügt die Vrighton Gazette, welche diese Nachricht gibt, hinzu), das uns je zur Kenntniß gekommen ist. Spanien. Die Gazette oe Fra nce vom 5^. October ent» hält folgende durch außerordentliche Gelegenheit aus Madrid vom 28. v. M- erhaltenen Nachrichten: ,^Die Staatsgefängn'.sse füllen sich mitOpfern ihrer Ergebenheit gegen d«n König; mehrere ausgezeichnete Personen, welche nach der famosen Affaire vom 7. Iuly aus Madrid verwiesen worden waren, sind nach und nach wied-r dahin zurückgebracht und eingekerkert wor» den. Der Herzogvon Castro-Terreno, Capital» der Hellebardiere, ist von Valencia, woselbst er sich be» fand, hierher gebracht worden. Seine Gemahlinn hatte ' sich dahin verwendet, daß ihm die Caserne der Gardes» du i Corps zum Gefängniß angewiesen werden möchte; Sie erhielt aber eine abschlägige Antwort. Er ist nun ln das allgemeine Gefängniß, wo'die andern in der Af* faire des 7. Iuly verwickelten Individuen aufbewahrt werden, abgeführt und in g e h e ime H aft ge se tzt worden. — Der Brigadier Heron, Commandant de§ ersten Garde »Bataillons. ist ebenfalls von Scgovia nach Madrid gebracht werden. Man sieht auch der Ankunft des Marquis delasAmarillas (ehemahligen Kriegsministers), des Herzogs de Casa Sarria, des Herzogs von Infantado und anderer bedeutenden Personen, dem-n der Prozeß gemacht werden soll, ent-gegen. —Der General Mori lloist drey LeguaS von der portugiesischen Gränze, in einem Dorfe Nahmens Zarra, verhaftet worden ; ein Mann, welcher während de» Invasionskrieges unter ihm gedient, hatte ihn er» kannt. Er ist nach Placencia gebracht worden. —' D>< Negierung spricht seit lange nicht mehr von Cgtaloftien, Arragonien und Navarra. Es ging däsGerüchc, VaK Mina geschlagen, und nachdem er sein ganjes GeschO 4,3 und sehr viel Manns.5^fe eingebüßt, sich nach 3erida zurückzuziehen gezwungen worden sey. Andern Berichten zufolge, sollen fcine Soldaten sich zu schlagen geweigert haben, alä er CastclfolM angreifen wollte, worauf e« sich zurückziehen mußte. So viel scheint gewiß, daß die Regierung nicht viel Erfreuliches zu melden hat, denn sonst spart sse keine außerordentliche Zeitungen und Beylagen, wenn sie irgend emen Succeß anzukündigen hat. Minas Heer leidet viel durch Deftrtion. —Der bekannte Pfarrer Merino (der seit einiger Zeit wieder aufq?, treten ist) hat die Besatzung von Lerma, So Mann stark aufgehoben. — In einer Stadt der Mancha, bey Ciu-dad-Real, haben die jungen Leute dieAlcalden, welche sich auf den Marktplatz begeben hatten, um für die Necrutirung losen zu lassen, mit Stcinwücfen bis in das Gemeindehaus zurückgetrieben. Es sind Truppen nach dieser Sta5t geschickt worden, um die BeHorden gegen dergleichen Insulten zu sichern. — Der sogenannte Landaburu'Klubb (eine der vielen patriotischen Gesellschaften) wurde gestern Abends im St. Thomas Kloster eröffnet, wobey dem unsterblichen Nie go viele Lebehoch's gebracht wurden. Der Bürger Nomero Al-puente führte den Vorflh." Der Etoile vom 4. d. M. theilt aus einem Privat» schreiben aua Bayonne nachstehend? Details und Noti» ^tt über den Trappi sten mtt: „Unter deu dem franMfchen Conful, Vieomte oon Ga5vllle, eröffn nechabe, dcr Zweck ihrer Sendung sey, oen französischen Unterthanen, weiche unter den gegenwartigen Umständen in Spanien Gefahr laufen könnten, Beystand zu bnngen und ein Asyl zu eröffnen. Mtt derselben Erkl6» rung begab sich die Mcdeü nach Tarragona, wo sie eben-fall? 2^ Stünden lang kreutzte. Andere französische Schiffe erschienen vor den Häfen von Malaga, Alicante '.5. Nachrichten aus Manilla vom 26. April zufolge war dort eine Verschwörung, um den General-.Capitan ab» zusehen, uiw die Unabhängigkeit der ,Philippinen zu er? klären, entdeckt worden. Der General-Capitän hatte noch in Zeiten die nöthigen Maßregeln nehmen, die ver« fchwornen Truppen zum Theil entwaffnen und zum Theil nach Cavtta, 5 Stunden von Manilla, senden können, allein es herrschte noch viel Bewegung in der Stadt. O s man isches Reich. Ein Bericht aus Corfu vom 24» üctober, gibt al< Auszug eines andern aus Prcoefa oom 21. desselben Monaths, einige neuere Data über die Expedition der türkischen Feldherren, Omer Pascha unr> Mehmcd P^, fchss, a/acn Mesalongi und den Golf von Lepanto. Nach diesen Berichten stand Mchmed Pascha i« Vrachori, und war im Besitz des größten ThellZ von Acarnanien. Ome? Pascha rückte über Arta ui der nahm« lichcn Richtung vor.Mehrere Insurgcnlencheft in Acar-name», hatten sich der Pforte unterworfen; von den Sue lwten war, seit der Auswanderung nach Eevkalonien, nicht mehr die Rede. Gleichwohl hielt man in Corfu für 5w-Mann am Pord einer Sumaca in der Absicht einqesch.fft, auf besagterInsct Posto zu fassen. Sie fanden bey il'rer Annäherung ein ihnen an Zahl gleiches Corpö Brasilianer am Ufer aufgestellt, die einen so heftigen Angrss auf sie machten, daß sie sogleich so Portugiesen gefangn nahmen; und da sowohl diese «ls der Überrest, die von den Siegern vorgeschriebenen Bedingungen nicht eingehen wollten, sie sämmtlich über die Klinge springen ließen. Der Befehlshaber der portugiesischen Truppen war Oberst Fillsberto Caldera Go, Nies, einer von denjenigen, die als Gefangene von Ba» hia nach Lissabon gesandt, und auf Befehl der Cortes -in Freyheit gefetzt wurden. Am 23. October ist in Londen eine brasilianische Post angelangt, die Briefe aus Rio 0e Janeiro vom 20. August verbracht hat. Der Prinz war nach der 'Provinz St. Paulo, welche von der Hauptstadt ünge« fähr Hoo Meilen entfernt liegt, gereist, um die daselbst «usaebrochenen Unruhen zu unterdrücken. Er hatte d>e Negierunq wahrend seiner Abwesenheit der Prinzessinn, seiner Gemahlinn, übertragen. Das Packetboot verließ Vahia am 3i. Auqust, und Pkrnamducco am 6. Sept. Die Vricfe auü Pernambucco saqen, daß eine Anzahl »on Schwarzen und Mulatten ^ Soldaten sich erbothen hätte, daß sie sich den Soldaten , welche der Prinz vo« Mio de Janeiro aus nach Hahia gess^dt hatte, anMie« Jen wollten, welchem zufolge der Intendant delannt gemacht hatte, daß «r zum Transport dieses 200a Mann starken Corpö nach Alagoas, mit solchen Personen einen Uontlact abzuschließen wünschte, die dieß untcruehmel» wollten. Am 5. Sept. war ein von Bahia kommendes Schiff in Pernamduceo angelangt, welches einen Tag nach dem Packetbootc in See gegangen war; der Ca« pitan desselben erzählte, daß an dem Tage, an welchem Den 16. Herr Georg Constantin, Handelsmann, von Triest. — Herr Ioh. Adam Weisker, k. k. Tabak' und Stämpelgefallen-Beamte, von Trieft nach Villach. — Frau Theresia v. Buzzi. k. k. Landraths-Gemahlinn, von Fiumr. Den »7. Herr Constantin Krisiki, Professor der schönen Wissenschaften, von W:en nach Trieft. — Herr Max Rosmann, Kaufmann, von Trieft. Abgereist den i5. November. Herr Franz Prosper Matnufchek, kreisämtlicher CoNl ceptä - Practicant, nach Villach. Wechselkurs. Am 16. Nov. war zu Wien der Mittelpreis de« StaatZschuldverfchreibungen zu5 pCt. ln CM. 65i5/^6; Darleh.micVerlos. vomI. i82o,für 10c, fi. inCM.-----'' detto detto vomI. !ll2»,füriooss.inCM ,0^6; Certif. f. d. Darl. vom ). 1821, für 100 fl. m CM. -^^' Wiener Stadt-Banco-Oblig. zu 21/2 pCl. in CM. —""' Curs auf Augsburg, für ioa Guld. Curr., Oulde« 993/4 Ulo. -^ Conventionsmünze- pCt 2^ ?/8. Dank-A'ctien'p'r>'Stück 92^ i/z in CM. Ignaz Aloys Edl. v. Kleinmayr, Verleger und Ncdatteur.