^^(H>H^s^^s^^^^^z^^^^(^^ 24. >^.^^^5^^t^^<^ Vaterländisches. Der letzte Lueger. (Fortsetzung.) «U-athe blickte den?lmtsschre«ber einige Augenblicke forschend an, dann aber griff sie nach einem Pfeifchen, und ein gellender Ton drang in den Wald. Nach ungefähr einer halben Stunde horte man aus der Ferne Männertritte sich nahern, und bald darauf stand der Jungfrau gegenüber eine hohe kräftige Gestalt, deren krie. aerische Eigenschaften schon der erste Anblick erkennen ließ. Ein blitzendes Auge mit starken Brauen, eine kühne Stirn, schön geformter Mund und ebenmäßiges Kinn vereinte sich, dem Antlitz eine schöne Form zu geben, welche durch einen überaus lebhaften, geistigen Ausdruck noch mehr gehoben wurde. Sein Nähern der Jungfrau geschah mit Hast, auf seiner Miene lagerte ein Anflug von Freude; dem Mädchen gegenüber blieb er nach einem höflichen Gruße mit fragendem Blicke stehen. Käche sah ihn mißbillig an, und begann ilach . einer Wcile: »Herr Ritter, Ihr habt wieder ein feines Stücklein ausgeführt, ganz Euerer würdig; ich lneme nämlich, Eueres Uebermuths, Eucrer Tollkühn« hlit.« „Herr Rauber,« antwortete der Angeredete etwas mürrisch, „möge nimmer glauben, daß ich ihn in seinen Nachforschungen fürchte, er nimmer an meinem Muthe zweifeln.« »Ist dieses Muth? fragte Käthe; »besteht dieser dalin, wenn man des unbesorgten Gegners spottet? dann wollt Ihr »mr noch s«gen, wann wird die Gewalt aus Eurem Geleite verschwinden?' „Wenn man mich in meiner Rechten nimmer kränken wird!" „Wcr kränkt Euch?« habt Ihr nicht Alles selbst verschuldet, war dieß der Weg, ein begangenes Verbrechen zu sühnen?« »Welch ein Verbrechen?« «Habt Ihr des Marfchalls Pappenheim vergessen ?« Der Ritter trat betroffen jurück. „Ich weiß Vieles," fuhr Käthe rasch fort , „ich weiß Alles, was Ihr bisher weislich verschwiegen.« — Erasmus, wohin führt der Pfad, den Ihr betreten?" »Ihr gefallt Euch heute im Strafpredigen, Fräulem Käthe,« entgeqnete der Andere unwirsch; „lch bin zu alt, um mich in den Willen Anderer zu beugen; wer gibt Euch ein Recht mich zu meistern?« «Ich selbst habe mir's genommen,' rief Käthe entschlossen; „soll ich dem einzigen, fremden Manne, dem «ch bisher meine Achtung, meme Freundschaft geschenkt, soll ich ihm nicht eii, aufrichtig Wörtlein sagen dürfen? Ich habe bisher vermuthet, Ihr wärer aus anderem Thone wie die gewöhnlichen Männer geschaffen, aber ich sehe noch zeitlich genug, daß mein Vermuthen reine Täuschung war. Nehmt nun meine letzte Warnung. Man wird Euch mit Spähern umstellen, denn das Gerücht ist schon verbreitet, Ihr kämet öfter mit einem Mädchen «m Walde zusammen; wir sehen, uns daher auf diese Weise zum letzten Male. Der schlafende Amtsschreiber machte eine Bewegung, wodurch der Ritter auf ihn aufmerksam wurde. ,Zu was Ende habt Ihr die Federsecle mitgc-nommen?« fragte er erstaunt. ,Um von mir den Verdacht eineS Einverständnisses mit Euch abzuleiten; für die Zukunfr handelt überlegter und menschlicher; »ch kam Euch nicht herabzuwürdigen, Euch , dem weit erfahrenen Manne, Rath ertheilen zu wollen; ich mag Euch auch nicht bit« - ee — ten, anders zu handeln, denn auss Bitten verstehe ich mich schlecht; aber das denkt, daß ich Muth und Tapferkeit eben so hoch schätze, als ich Grausamkeit und Tollkühnheit verachte!« Sie erhob sich rasch, trat auf den Ritter zu, küßte ihn, eilte aufgeregt zu ihrem Roß, band es los, bestieg es, und eilte davon. Der Ritter blickte ihr einige Augenblicke nach. Beim Himmel, rief es lmt Millionen Stimmen in seinem Inneren, die ist würdig, die Gattinn eines Luegers zu werden! Sein Blick siel auf den schlafenden Amtsschreiber. Er nahm den Bewußtlosen, band ihn rasch auf den Rücken des Schimmels, welcher auch ohne Leitung den langgewohnten Nachhauseweg zu finden wußte. Martin, der von dem ganzen Plane schon in Kenntniß gesryt war, harrte schon der Rückkehrenden. Es war indessen dunkel geworden, der Schlafritt des Amtsschreibers blieb daher unbemerkt, er wurde verstohlen auf seine Stube gebracht. Als er am andern Morgen deS Pflegers Tochter begegnete, sprach er zu ihr: „Fräulein Käthe, heute Nacht träumte mir, ich wäre an Euerer Seite »n den Wald g.jagt; dafür wurde ich nachher, als wir beide abstiegen, durch Euere Huld und zärtliche Liebe seltsam entschädigt. Dieß Alles war nur ein Traum, drum sagt mir, wann werdet Ihr Euer Versprechen erfüllen, und mich, den Heißliebenden, auf eine Euerer taglichen Wanderungen mitnehmen?" Käthe konnte sich eines Lächelns nicht erwehren, während der alte Martin vor sich hinbrummte: »Steht die verdammte Federspreitze von ihren Bewerbungen noch nicht ab? wart du lebendige Kleckse unsers lieben Herrgotts, ich will dir ein Bad bereiten, das Dein Liebesfeuer gewiß kühlen soll!" — Unweit Wippach, ungefähr auf dem halben Wege nach Adelöberg, erheben sich die Berge in einem engen Kreise, und bilden durch diese Lagerung einen Kessel. Ungeheuere Wildnisse, schwer zugänglich, in früherer Zeit höchst selten von Menschen betreten, krönen dleß Gebirge, das in seiner wildromantischen Schöne im ganzen Lande vergebens seines Gleichen sucht. Auf der halben Höhe eines sich vertikal erhebenden BergfelsenS liegt innerhalb deS Kessels das heutige Schloß Lueg, und zwar so in den Berg hmein-gedrückt, daß eS von dem überhangenden Felsen vor Regen und Wetter geschützt wird, und deßhalb bei einem Schriftsteller des siebenzehnten Jahrhunderts ^) die Meinung veranlaßte, als ob das Schloß kein Dach *) Doctor Schön leben. habe, sondern der hohle Berg demselben ein Obdach gewähre. Von diesem Gebäude war zur Zeit unserer Erzählung noch keme Spur vorhanden; doch über demselben, etwas über die Hohe des Daches, trifft man auf eine Grotte, die in drei Kammern getheilt ist, und wo sich damals das alte Schloß Lueg be< fand, welches von den Herren von Lueg bewohnt wurde, die man allgemein die Lueger nannte. Dieser Stammsitz der Lueger, von der Natur schon zu einer Veste gehoben, war unersteiglich, selbst einzelne Menschen konnten nur mit unsäglicher Mühe zu dem Fuße der Burg gelangen. Innerhalb derselben befand sich eine Cisterne, die sich stets, nie versiegend, mit frischem Wasser Mte, ohne daß man die Quelle derselben ausfindig machen konnte. Zur Versorgung der LebenSmittel bei einer allfälligen Belagerung führte aus dem Schlosse ein ge? heimer unterirdischer Weg mehrere Meilen lang, bis in den Birnbaumer Wald; dieser Ausgang wurde je? doch unter dem Schloßbesitzer Johann Markovitsch zu Anfange des siebenzehnten Iahrhundertes vermauert, d« eine Gaunergesellschaft diesen Weg ins Schloß be-nützte, öfters eindrang, und eine Menge Sachen ent? fremdete, bis man endlich einen von ihnen fing, und durch die Folter ihn zwang, den Einschlich zu offenbaren, worauf dieser von außen und von innen geschlossen wurde. Ueber dem alten Schloß streckt sich der Fesen noch hoch in die Luft, zwischen den Ritzen und Spalten erheben sich schon hin und wieder Buch: Baume, ganz oben trifft man nur Wildnisse, wo Wald, Fel. sen und Gebirge sich regellos mengen. Unterhalb des Schlosses, ganz am Fuße des Felsens, stürzt ein Bach mit ungeheuerem Gebraust in ein tiefes Loch; das Geräusch in dem Kessel gleicht einem Kanonendonner, der von allen Wänden wiederhallt. Dieser Bach, der kaum eine Meile vom Schlosse entspringt, heißt die Loqua, strömt von hier unterirdisch fort, und stürzt unter dem veränderten Namen die Wippach, beim gleichnamigen Markte aus dem Felsen. Als Loqua ist der Bach trübe, unrein und lehmig, aus Wippach fiießt er splegelhell und klar, eis. kalt aus dem Felsen; — ist dieß nicht das treffendste Gleichmß des Menschenlebens, wenn wir das unter» irdische Bett dem Grabe gleichstellen? — Mehrere Klafter über dem Einsturz der Loqua gähnt aus dem Felsen ein schwarzer Schlund, der die Oeffmmg einer Höhle bildet. Diese führt mittelst eines einzigen GangeS tief m den Gchlund der Erde, nur an einem einzigen Punct wird der Weg durch einen, wahrscheinlich während jenes heftigen Erdbebens im 14. Jahrhunderte, herabgestürzten Felsen — O? — erschwert. Der Gang erweitert sich hie und da zu größeren Plätzen, zieht sich jedoch wieder enger zusammen. Die Wände sind von Tropfsteinen geformt; die Natur scheint hier eine allgemeine Werkstätte auf» geschlagen zu haben, denn sie bringt durch die zu Stein verhärteten Wafsertropfen die manxigfachsten Gestaltungen hervor, die bald im Reiche der Thiere, bald in jenem der Pflanzen oder gar in den Produc-ten gewerbsfieißiger Menschen ihre Aehnlichkeit finden. Die verhärteten Figuren gestalten sich blühend we»ß, wie Alabaster, und sind durchsichtig, daß man fast memen sollte, sie wären von i»nen hohl. Das obenerwähnte Schloß sammt seiner wilden, qber höchst romantischen Umgebung war der Aufenthaltsort des Herrn Erasmus Lueger seit seiner Flucht vom kaiserlichen Hofe. Seit mehreren Jahren Witwer, denn er war mit einer gewissen Barbara Tschernembl verehlicht, hie ihm jedoch keine Erben hinterließ, stand er doch un kräftigen Mannesaller, und war ganz dazu geschaffen , auf ein Mädchen, wie Käthe, einen wohlgefälligen Eindruck hervorzubringen. Ein vertrauter Die-yer, der sein Hauswesen besorgte, und einige treue Knechte bildeten nebst ihm die einzigen Bewohner des alten FelsenschlosseS. Mit seinem herausfordernden Besuche vor Neuhäusel hatte sich der Ritter ein Uebel zugezogen, dessen nachcheilige Folgen er bald verspüren sollte. Herr Kaspar Rauber hatte nämlich gleich nach seinem Da-vonsprengen einige berittene Diener nachgesandt, welche den Auftrag hatten, die Spur des Luegers zu verfolgen. Dieß geschah auch mir vielem Glücke, denn sie führte sie b,s zu diesem Kessel, wo sie, und bald Hasans Herr Rauber, der von dem Funde in Kenntniß gesetzt wurde, Gelegenheit genug hatten, den kecken Bau anzustaunen. Man mag die Größe der Wildniß und die Ver horgenhelt dieses Schlosses schon daraus ermessen, daß sflbst Herr Rauber von seinem Daseyn nicht die ent, ferntste Ahnung hatte. Der erste Anblick ließ den Hauptmann das Miß-licht der Umstände für ihn erkennen, indem ein einzelner Mann das Ersteigen des Schlosses zu verhindern im Stande war: er beschrankte sich daher »or der Hand darauf, dem Lueger seine außerhalb des Kessels geborgenen Rosse, wie auch das Hornvieh fortzuführen, berichtete jedoch die obwaltenden Umstände nach Wien, ui'd erhielt den ernstlichen Befehl, das Schloß zu umlagern, und weder Mühe noch Kosten zu sparen, um nur des gefährlichen Parteigängers habhaft zu werden. Mittlerweile war der Winter herangerückt, allein dieser hielt den Triestiner Hauptmann nicht ab, mit einer Compagnie Soldmänner und vier schweren Büchsen vor Lueg zu rücken und dasselbe anfangs zu beschießen, als dieß jedoch fruchtlos war, sich bloß darauf zu beschränke», es scharf zu bewachen, dem Eingeschlossenen das Entrinnen zu verwehren, und ihn sol» cher Maßen durch Hunger zur Uebergabe zu zwingen. Sorgloser hatte man noch gewiß nie in einer belagerten Veste gelebr, als zu Lueg. Während die Söldner unten mit Frost und Mangel an den nöthigsten Bedürfnissen zu kämpfen hatten, ließ sich Eraswus oben wohl geschehen, und lebte wild in den Tag hinein. Das Einzige, was ihm Kummer machte, war, daß er sich außer dem Bereiche des Schlosses nicht sehen lassen dürfte, denn es stand zu vermuthen, daß von allen Seiten Späher aufgestellt seyen, die nicht er» mangeln würden, sich seiner zu bemächtigen. (Fortsetzung folgt.) 1845. Verzeichniß V. der vom historischen Provinzial-Verein für Krain erworbenen Gegenstände. (Fortsetzung.) 35. Vom Herrn Georg Supan, Domherrn und krainisch-ständischen Verordneten: Neun Bände des Illyrischen Blatks zur Unterhaltung und Belehrung, und zwar die Jahrgänge 1828 bis inclusive 1836. 4. Laibach. 36. Vom Herrn I. Globozhnik, Gymnasial»-Katecheten: g) 'I'i'ti I.ivh römische Historien. Mit Holzschnitten. Fol. Meyntz l546. b) Fünf Broschüren verschiedenen Inhaltes, zwei Pläne, und eine Medaille. 37. Vom Herrn Dr. C. A. Ullepitsch: 2) Vig^io l!i Hions. IVioolo <^6 IVieolai. 12. Vsns- 2l» »580. li) Usmoirs«! 6s I>l. I« eomlo ds 8t. tlermmn. 8. ^Nl8wrl!3m 1779. e) Lx»m6n 6« inA6nio8, compusslg por sl voo wr ^ugn Nugrts, al Ity^ von kllilipps ll. 12. Lilbao 1580. Neun Broschüren verschiedenen Inhaltes. 38. Folgende Urkunden: a) Schenkunas - Urkunde Kaiser Heinrich II., ^<>. Trient am 10. April 1004, der zu Folge der heilige Albuin, Bischof von Freisinaen, die in Kram gelegene Herrschaft Veldes nebst der Probsteigült Inselwerth und allem Zugehör als Geschenk erhält. l>) Urkunde l!6o. Negensburg am 22. Mai 1011, laut welcher Kaiser Heinrich II. dem Adalbert, Bischof von Frelsingen. 30 zwischen der größern und kleinern 8o»i'» in Krain gelegene Hubqründe schenkt. o) Verordnung Kaiser Heinrich III., llllo. 16. Jänner 1040, der zu Folge dem Poppo, Bischof von — 68' —'" Freiiliigen, auf allen seine» Besitzungen in der Mark Krain die Banngerechtigkeit verliehen wird. H) Verordnung Illrich lll., Hcrzogö von Karuten, Herrn von Krain und der Mark, . September 1813 über die am rechten Drauuser in Käruten, be, Fiume und Castua vorgefallenen Gefechte mit den Franzosen. d) Offizieller Bericht 6lll». 4. Octobcr l8l3 über da5 Gefecht der Oesterreichcr unter dem General Grafen von NugeNt gegen die Franzosen bel Dornegg und Lippa am 7. September 1813. e) Proclamacion des 6n Cll«f commandirenden Generals der Armee von Innerösterreich, Freiherrn von Hiller, llll«. 26. ?lugnst l8l3. Deutsch und k-sinilch. 6) Bericht llll«. 25. August I8l3 über tue Erstürmung der Brücke bei Agram durch F. M. L. Ra-divojevich; und General-Befehle des Landescomman? danten von Illyrien, clclo. 26. und 28. August l8l3. 6) Offizieller Bericht 68I3, bezüglich der von den alliirten Monarchen wider Napoleon am 16, 18. und 19. Occol'ei- «813 geka'mpften stcgrel-reichen Schlacht bcl Leipzig. 0) Außerordentlicher Beiickr 6 die Verfolgung der stiebenden Frai^ofen. 1) Bekanntmachung 66» Wien am l 7. November 1813, der zu Folge die ron den Franzosen besetzte Sradr Dresden am II. Nov. 1813 an die Allilr-' tcn übergeben wurde. -- u) Kui'dinachuug lilln. Lalbach au: 17. December 1813, enthaltend die Proclcnnalion der verbündeten 9»,'achce, 6lt' 86i'ntil' Il,ilcjir6i'8« nacll llnliilll«!-8 /.,l «m- pssllltin, ll» 86INS ^r<>88« Iil»!8l 8Ult 8«illtiM 6v^ «l«n ^«ittrtilen vor «Ml'^vn ^»lll'6n, llikr »llliß^ Icannt, unll llie kerrliellttn 'l'önn<;8 Ii,8l,,i? M6NI68 naV«I^I,6 dillc- C6886 lil68tjl- Vil-Nll)8 86llllelll gut' 86l'll<;n I^i86N in I)6ltt8cl,!l>nä 6li-linsson, unll »,,f noll^ll' llttk« 8lul6 ller Xun8t ilm 6,6 U68jVi«n ss6- 8l6llt, d6XV6l86ll ll,6 ä«sli^6,l l<6!l6trl8l,'8< ll«n llliil- ter, wslcll« lli68«8 ^l'088«n Xill^llß^ yiliijtlMlN!^ nur mit LlNlnl8l38MU8 ß^Vlilll,«!!. st) i»t -xv»i'l6l,,