III. Jahrg.	Laibach, den 15. Juli 1875.	Nr. 7.
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Die Krainer Biene,
Illustrirtes Vereins-Organ der Bionciifreunde in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien.
Keclamalionen etc. <ler Mitglieder den »Krainer Bienenzuchti-vereina- sind zn richten: Au due Hieneiuucht»Terein»-PriL-idiura zu Srnerek, Po»t FAaendorr, in Krain; diejenigen der Mitglieder de« „fdeierniiirki»chen llienenzuchlKVi-reina:" An den Vorstand des .Verein» zur Hebung der Bienenzucht* in Ural, Merauga>i<e :i.
Inhalt: Zwei neue Bienennährpilanzcn. Von einem Vermtg. — Uebcr taube und abortive Bieneneier. Von Prof. R. Leuokart. - Zur Kur drohnenbrOtiger Volker. Von A. Schmidt. — Die Heilung der Faulbrut. — Das Wachs. Vom Veipr. — Die Bienen als Wetterpropheten. Von J. G. Bessler. — Aus ..Schnurnliburr'' von W. Busch. — Internationale Clar-tenbau-Ausstellung iu Cöln. — Vereinsiiacbrichten des Vereines zip- Hebung der Bienenzucht in Steiermark.
Zwei neue Bieneniiahrpflauzeii.
(Orig. von einem Vereinsmitgliode.)#
S.— Unter den Ziergehölzen (Bäume, »Straucher und Ilalhstriiucher) gibt es nucli viele, welche für den Bienenlialter von grossem Wertlio sind, aber nicht angcptlair/.t werden, weil sie demselben nicht bekannt sind, auch iu deu Bieueullora's nicht vorkommen oder iu den Preisverzeichnissen nicht als Bieneiiiiührpllauzcii eingeführt sind; es würden sich daher die Besitzer reichhaltiger Ziergehölzschulen, wie Herr Pot z old in Muskau, James Booth et Söhne in Flottbeck u. A. ein Verdienst um die Bienenzucht erwerbeu, wenn sie die einzelnen Spezies, Abarten uud Bastarde zur Blütozeit auf Bienen beobachten Hessen und die von denselben stark bcllogeuen Gehölze als gute Bieuennührpllanzen unter Angabe der Blütezeit in ihrem eigenen Interesse in ihren Katalogen bezeichneten, so dass sich jeder Bienenlialter, falls er deu nöthigen Baum besitzt, selbige beschallen kann.
Unter den noch wenig bekannten Ziergehölzen niuss ich folgende, zu der Familie der Pomaceen gehörige Cratägusarten als vorzügliche Bicneiinührpflauzen hervorheben:
1. Cratagus populi folia, Walt. — onespilua covaüina, Jksf. Diese Art, wovon ich ein Blatt diesen Zeilen beilege, blüht unter allen Cratägusarten am spätesten; hier von Ende Juni etwa 10 Tage lang, und wimmelt es auf der Menge gelblichweisser Blütendolden von morgens bis abends vou Bienen, dio theils Nektar theils Pollon in gelblich-weissen Höschen eintragen, während dio ganz in der Nähe stehende, etwas später in die Blüte kommende Korallen- und kleinblätterige Linde nur von wenigen Bienen besneht wird. Dass die Qualität des Honigs der des Lindon-
* Dem geschätzten Horm Verfasser danken wir herzlich und folgen gern soinor Aufforderung, alle Bienenzüchter und Ilaudelsgiirtuer zu ersuchen, rQcksichtlich der noch wenig bekannten älteren oder neu eingeführten Pflanzen, namentlich Ziergohülxe, Beobachtungen iib«r deren Werth als Bienen-uährpflanzen anzustellen und die Resultate, falU sie gute sind, unter Benennung der Pflanzen und Angabe der Blütezeit kurz initzutheileu, damit wii solche unter Angabe der Bezugsquelle verüffent* lichen können.	Kwl.
blütenhonigs nachstellt, ist wol nicht zu bezweifeln. Der Baum, welcher auf dem sterilsten Kiesboden noch fortkommt, erreicht eine Höhe 5—7 Meter und wird am besten durch Copulation mit dem viele Wurzeltriebe machenden. rasch wachsenden, schwarzfrüchtigeu (Jratägus leicht vermehrt; er ziert im Herbste durch die sich schön rotb färbenden Blätter uud im Winter bis tief ins Frühjahr durch die zahlreichen kleineu koralleurothen Früchte, welche, namentlich bei Schnee in deu freiliegenden Oärteu uud Feldgehölzeu die Misteldrosseln und .Schwarzamseln anziehen.
2. CraUegus tuiiacetifoliu, Pcrs. — Baiufarm, blätteriger Dorn. Dieser Dorn, bis 20' hoch werdend, ist ebenfalls mit Blütendoldeu bedeckt, welche, jedoch nur kurzo Zeit, von Anfang Juni etwa U Tage lang, jedes Jahr von deu Bienen so stark besucht werden, dass dieser Baum für die Gartenanlagen der Bienenhalter sehr empfoh-leu werden kaun. zumal die kirschgrosseu, hellgelben, rot'nschattirten Früchte, welche erst bei starkem Froste abfallen, auch sehr zierend sind.
Ueber taube und abortive Bieneneier.
Von Prof. Rudolf Louckart* Die heutige Lehre vou der Parthenogenese knüpft bekanntlich au die merkwürdige Erscheinung der Drohnenbrütigkeit au, d. h. au die Thatsache, dass es Bienenköniginnen giobt, welche das Vermögen, weibliche Nachkommen (Arbeiter und neue Königinnen) zu erzeugen, entweder niemals besessen oder allinälich verloren haben, so dass die Eier, die sie legeu, sämmtlich sich zu Drohnen entwickeln. Derartige Fälle wurden seit Schirach uud Huber vielfach von deu Bienenzüchtern beobachtet, aber sio erschienen unerklärlich, „ein Abgrund, den Niemand ergründen konnte," bis iin Jahre 1845 der jetzt so berühmt gewordene Pfarrer Dzierzou iu Karlsmarkt, „dieses besonders begnadigte Bioneugenie,* wie Baron v. Berlepsch ihn bezeichnet, mit der Behauptung hervortrat, ** dass die Ursache der Drohnenbrütigkeit iu einem vollständigen oder nahezu vollständigen Mangel au Sperma iu der Sameutascbe der Königinnen zu suchen sei. Dzierzou stützte seine Behauptung auf die Beobachtung, dass dio Königinnen, wenn sie von Anfang au drohneubrütig waren, nicht selten als llügellahm und damit als unfähig zum Begattungsausfluge sich erwiesen, oder nachweislich zu einer Zeit erbrütet waren, iu der es keine Drohneu gab, eine Begattung also gleichfalls nicht erfolgen konnte. Ebenso glaubte er die secundäre Drohnenbrütigkeit vorzugsweise bei älteren Königinnen beobachtet zu haben, die, wie er annahm, ihren Sameuvorralh völlig oder nahezu völlig erschöpft hatten. Da iiberdiess auch die Arbeitsbienen, die nach der kümmerlichen Bildung ihrer Geschlechtsorgane zur Begattuug überhaupt unfähig sind, unter gewissen Umstäudou, besonders iu weiset -losen Stöcken, nicht soltou Eier legeu, die gleichfalls, wie schon Aristoteles *** wusste, immer nur zu Drohnen werden, so glaubte sich Dzierzou zu der Annahme berechtigt, dass die Drohnen überhaupt zu ihrer Entwicklung der Befruchtung nicht bedürften, dass, wie er sich ausdrückte, die Bieneneier iui Eierstocke sämmtlich als Drohuen-eior entstünden und erst durch die Befruchtung in weibliche Eier umgewandelt würden.
* Kutuoiiimen der gelegenheitln-h des Kraukc-UedUchtnigsfeier (10. Juli 187S) zu Leipzig erschienenen Abhandlung dex bekannten Zoologen Prof. Dr. Rudolf Leuckart: „de ovulis apium iiiauiluis et abortiv is."
** liieueuzeituug INI5. S. IIa.
*** Vgl. Aubert uud Wimmer, die Parthenogenesis bei Aristoteles- ßenchmhuug der Geschlecht«- und Zeugungüverhaltniüse der Hieneu. Zeitsehr. tUr wissenvh. Zoologie. Bd. IX S. 5U7. ff.
Wenn Dzierzon alle die Schwierigkeiten gekannt hätte, die vom Standpunkte der damals in der Zeugungslehre herrschenden Ansichten seiner Erklärung entgegenstanden. dann würde er vielleicht Bedenken getragen haben, dieselbe so ohne Weiteres auszusprechen. Wir würden dann aber vielleicht noch heute um die Kenntniss eines der interessantesten und wichtigsten Vorgänge auf dem ganzen Gebiete des Fortpflanzungslebens ärmer sein. Denn das, was vom theoretischen Gesichtspunkt aus kaum glaublich schien, was zahlreiche Physiologen als geradezu unmöglich verlachten und verspotteten, ist durch eiue ganze Reihe nachfolgender Untersuchungen, von denen ich hier nur die vou Siebolds * und meine eigenen ** nenne, die direct durch die Behauptung von Dzierzon angeregt wurden, ausser Zweifel gestellt. — Wir wissen heute mit absoluter Bestimmtheit, dass die Eier nicht bloss der Bienen, sondern zahlreicher niederer Thiere, besonders aus der G nippe der Insekten und Krebse, auch ohne Befruchtung ihre Embryonalentwicklung durchlaufen und zu Thieren werden, die bald, wie bei den Bienen und Verwandten, ausschliesslich männlichen, bald auch (Schildläuse, Sackträger. Blattkrebse) bloss weiblichen Geschlechtes sind, und nur in seltenen Fällen, besonders, wie es scheint, da, wo die spontane Entwicklung mehr zufällig und beiläufig auftritt, beliebig beiderlei Geschlechter re-präsentiren. Selbst unter den höhern Thieren kennen wir einige, bei denen, wie z. B. den Vögeln, die ersten Vorgänge der Embryonalentwicklung im unbefruchteten Ei auf dieselbe Weise geschehen. *** wie im befruchteten, ohne dass es desshalh freilich jemals zur Ausscheidung eines eigentlichen Embryo kommt.
Wenn es nun aber wahr ist, dass die Entwicklung der Bieneneier zn Drohnen von der Befruchtung unabhängig vor sich geht, dann kann es auch keine tauben Bieneneier geben — vorausgesetzt natürlich, dass die Eier regelrecht bebrütet werden, d. h. der Brutwärme des Stockes und der Pflege der Arbeiter unterliegen. Männlich sein uud taub sein, sagt Dzierzon. f sind bei den Bieneueiern identische Begriffe, und v. Berlepsch ist von der Richtigkeit dieser Behauptung so fest überzeugt. dass er sich dazu erbot, +r /.wanzig seiner schönsten Dzierzonbcuten mit italienischen Völkern für eine Königin zu geben, deren Eier taub blieben und keine Brut, erzeugten. Doch v. Berlepsch hätte fast Gelegenheit, zu solchem Tausche finden können, denn im Jahre 1857 benachrichtigte mich ein eben so eifriger, wie erfahrener Bienenwirth, Lehrer Hucke in Kleinrettbach bei Neuiiiettendorf, dass er auf seinem Stande eine Bienenkönigin besitze, die fleissig Eier lege, ohne dass je eines derselben auslaufe, auch dann nicht, wenn die mit diesen Eiern besetzten Waben zum Zwecke der Bebrütuug einem entweiseltcn Volke zugetheilt würden, fff Hucke übersendete mir auch zwei Wabenstfickchen mit solchen tauben Eiern, allein dieselben trafen bei mir ein. während ich auf einer Reise begriffen war. und konnten, weil zur Zeil meiner Rückkehr gänzlich eingetrocknet, nicht näher untersucht werden. (F. f.)
* Wahre Parthenogenesis hui Schmetterlingen und Kienen. Leipzig 1851».
** Zur Kenntnis« des (lenpratioiiswcrhscls und der Parthenogenesis hei den huckten. Frankfurt a. M. IHM.
*** (lellacher. Zeitsc.hr. für wissensch. Zool. Itd. 1872. S. 181 Vgl. auch Leuckart, Art Zeugung in Wagners Handwörterbuch der Physiologie, Bd. IV. S. 958, wo diese Erscheinungen bereits (1*011) der spontanen Entwicklung parallelisirt Bind t Bienenxeitung 1851. S. IM und 1853. S. 108. +t Kbendas. 1856. S. 77. ttt Leuckart, zur Kenntniss des fJenerationswechsels u. s w. 8. ti'l.
Zur Kur drohnenbrtitiger Völker.
V. A. Schmidt, Obmann des sttferm. Iiicncnzuchtvereina.
Wie bekannt, kann ein Volk drohnenbrütig werden, entweder wenn es eine Königin bat, welche nur das männliche Geschlecht fortzupflanzen vermag, oder wenn es gar keine Königin hat und Arbeitsbienen das Geschäft der Königin übernommen haben. In beiden Fällen ist die Kur sehr einfach.
Im ersteren Falle ist unter allen Umständen die untaugliche Königin zu entfernen, welche entweder wegen irgend eines körperlichen Gebrechens gar nicht befruchtet worden war, oder welcher der früher vorhandene Befruchtungsstoff ausgegangen ist. Hat mau diese Königin ausgefangeu und bricht sodann bei dem Volke die Unruhe ob des Verlustes seiner Königin aus, so giebt man ihm, der Vorsicht wegen auf ciuige Stunden im Käfig, sogleich eine gute Mutter, die man derart einsperrt, dass das Volk sie selbst befreien kauu. indem man etwa die Oeffnung des Käfigs mit morschem Wachse verschliesst.
Im zweiten Falle, in welchem Arbeitsbienen die Königin vertreten, sind diese natürlich früher zu beseitigen. Hiezu aber bedarf es keiner grossen Kunstfertigkeit oder gar Plagereion, das besorgen eben am besten die Bienen selbst, welche, wenn sie richtig beweiselten Stöcken entnommen wurden, diese Fseudoköniginuen gerade so wie unbefruchtete Köuiginueu behandeln, d. h. umbringen. Cm sie dies besorgen zu lassen, kehrt man aus zwei oder mehr Stöcken, welche schon ältere Mütter haben, möglichst junge Bienen, etwa iu der Anzahl von 3—4000, in einem, mit einer offnen Houigtafel verseheneu Trausportkasteu zusammen, lässt sie sich gehörig voll Honig saugen uud wirft sie sodann, iudem mau sie im Kasten auf einen Klumpen zusammenstÖBst, mit einem Buck zu dem kranken Volke, das man früher tüchtig anräucherte. Beide Theile sind in der höchsten Verwirrung uud fügen sich gegenseitig kein Leid zu. Gleichzeitig giebt man eiue befruchtete Königin iu gut geschlossenem Kälig bei, den man iu diesem Falle nur erst nach 1 oder 2 Tagen mit einem Verschlusse aus morschem Wachse versieht, um die Königiu von den Bienen befreien zu lassen.
In beiden Füllen ist es gut. die vorhandene Drohuenbrut vorher vollständig zu beseitigen.
Diese Kur ist selbst dann immer gelungen, wenu nicht sofort eine fruchtbare Königin, sondern nur Brut gegeben werden konnto und das Volk sich selbst eine Königin erziehen mussto. Anzuratlien ist letzteres Verfahren jedoch nicht, weil der Brutausatz in deu ohnedies meist schwachen Völkern zu lange unterbrochen wird.
Die Heilung der Faul brut.*
Wer die vielen uud grossurtigen Arbeiten unserer Altmeister in don Folianten der „Bienenzeitung" durchgeht, dem muss unwillkürlich eiu Biesein und eine Angst durch Mark und Bein gehen, wenn er denkt, „dein Stand ist faulbrütig, er ist verloren."
Welch grosso Opfer musslen manche unserer Imker bringen, um es zu einem gehörigen und nutzbringenden Stande zu bringen und dieso grosse Arbeit soll durch
* Ana der „Kichst. Biananieifang."
einen Un- oder Zufall zerstört und jahrelange Mühe und Sorge soll zu Wasser, d. h. „durch die Faulbrut zerstört werden.**
Doch zur Sache. Ich setze voraus, dass die Ursache, resp. die Entstehung der Faulbrut den Lesern dieses Blattes hinlänglich bekannt sein wird und gehe direct an den faulbrütigen Stock, der selbst wieder zur Genüge in diesem Blatte und in jedem guten Buche über Bieuenzucht beschrieben ist. Ich umgehe die vielen Kuren, die bisher, jedoch ohne Erfolg, gegen dieses Uebel gebraucht wurden, von denen bis heute das von Huber in Niederschopfheim auf der Darmstätter Generalversammlung 1868 empfohlene Mittel, „den ganzen Bien herauszunehmen und die Bienen abfliegen zu lassen," noch das beste ist, und beginne die sehr einfache Heilmethode.
Zu derselben habe ich nichts uöthig als eine kleine Glasschale, 2 Pinsel und ein Glas „Mittel gegen die Faulbrut," mit dem ich sämmtlicho fanlbrütige Waben leicht, jedoch gründlich, wo die eingefalleneu oder krauken Larven sich betindeu, mittels des Pinsels betupfe. Ist diese Arbeit geschehen, so müssen alle leeren und halbleeren Waben entfernt und der Stock muss soviel als möglich verkleinert werden; endlich wird der Kasten innen, wo Waben angebaut und wo Läufe sind, leicht betupft, wobei häuptsächlich das Flugloch nicht vergessen werden darf. Nach drei bis vier Tagen ist wieder nachzusehen. Zeigen sich frisch eingefallene Zellen, so betupfe man dieselben wieder; grössere Partien angesteckter Zellen schneide man der Kürze halber ganz heraus und bestreiche die entstandenen Grenzen wieder mit dem „Mittel gegen Faulbrut." Auf diese Weise wird die Faulbrut binnen Kurzem den Stand verlassen haben. Um unnöthige Anfragen zu vermeiden und um uicht iu dio Liste der Geheimuiskrämmer eingetragen zu werden, bcinerko ich folgendos: Das Heilmittel gegen die Faulbrut ist die „Salicylsäure," die in vielen ähnlichon Fällen mit Erfolg sich bewährte. Ich machte im vorigen Jahr mehrere Versuche; die Heilung ist nicht allein überall erfulgt, sondern die Stöcke sind auch grosseutheils volkreich geworden und haben gut überwintert.
Im Interesse der Sache bitte ich alle die verehrten Imker, die das Mittel gebrauchen, mir einen kurzen Bericht über diu Erfolge mitzuteilen, uiu dieselben in einer spätem Abhandlung in diesem Blatte veröffentlichen zu können.
Ich bemerke noch, dass das Glas Salicylsäuro ab Fabrik	M. 3* —
kostet, 2 Pinsel und ein Glasschiisselchen	„ 2*—
kosten, Verpackung	„ —"20
das Ganze also M. 5'20* kostet, und dass dasselbe in jeder Apotheke zu haben ist. M. Siebeneck.
Ii a s YV n c h s.
Vom Vereiiupr&gidenten.
1. Bestandteile und Herstellung.
Das Wachs, eine Verbindung von Kohlenstoff (82 Theile), Wasserstoff (13 Theile) und Sauerstoff (5 Theile), ist ein stickstolfreier Fettkörper, dessen einzelne Bestandteile das Ceriu ('JO Theile) uud das Myricin (8 Theile) von grau-weisser Farbe nebst wenigen Theilen Ceratinsäure, Farbstoff und Honig sind, sich demnach iu seiner chemischen Zusammensetzung unmittelbar an die fetten Gele anreiht.
* = 2 11. 60 kr. üsterr. Wahr.
Es schmilzt zwischen 52—05" K.f bleibt bei 54° flüssig, beginnt bei circa 100" zu dampfen und siedet bei circa 300" K. Im Wasser unlöslich, zersetzt sich dasselbe nur im kocbendcn Alkohol oder in Aether und lässt sich dann mit anderen Oelen oder Harzen gut mischen. Mit Alkalien verbindet sich das Wachs zu Seife, die in Weingeist und Wasser ebenfalls nicht löslich und nur durch Säuren zersetzbar ist.
Es wird von den Bienen sowol als Baumaterial zur Trockeulagerung des Blu-inenstaubes, als auch zur Magazinirung und Couservirung dos Honigs producirt und dient besonders als Wiege der Brut; es bietet demnach ebenso die Forin zur Bildung und Einrichtung der Zelle, wie umgekehrt zur Bildung des Bienenkörpers selbst. Das Wachs ist ein Secret «ler Biene, welches sie theils aus dem Blütenstäube, theils aus den Zuckersäften der Blumen, soweit diese nicht dem Zwecke der eigenen oder der Ernährung der Brut dienen, herstellt und je nach Bedarf aus den Bauchringen des Hinterleibes * ausschwitzt und im Stocke absetzt. Diese willkürliche Wachsproduction und resp. der Wahenbau z. B. der Schwärme und Ableger ist umso stärker, je weniger Brut vorhanden ist, weil die Bienen den sonst in grosser Menge zur Bereitung des Futterbreies verbrauchten Blütenstaub und Honig nicht anderweitig verwenden könnou. Der Wabenhau lässt daher nach, sobald viel Brut zu ernähren und die Tracht schwächer geworden ist.
Jedenfalls wirkt der Verbrauch grosser Quantitäten Zuckersäfte auf die Höhe der Wachserzeugung bestimmend ein, immer aber bleibt dieselbe bedingt durch den verhältnissmässigen Zusatz von Blütenstaub, da die Bienen wol einige Zeit lang Wachsbau aus reinem Futterhonig aufführen, jedoch bald ermüden uud selbst ver-kominon. Dio so häufig aufgeworfene Frage, in welchem Vorhältniss die Bienen Blütenstaub (der jodoch während der Production verbraucht und ausgeschieden wird) und anderseits Honig zur Herstellung einos normalen Wachsproductes benöthigen, ist eine noch ungelöste. Dagogen haben angestellte Versuche (iundelachs. Dönhoffs und Berlepsch' dargothau, dass olino Pollenfütterung zwischen 10 und 15 Kilo Honig zur Erzeugung von oinem Kilo Wachs consumirt wurden.
Das aus den Bauchringen ausgeschwitzte Product erscheint in winzigen, feinen, runden und sehr glänzenden Wachsblättchen, denen die Bienen durch Kauen und Kneten mit den Beisszangen dio erforderliche Dehnbarkeit geben.
2. Sortirung und Aufbewahrung.
Im Rohzuslundc sind die frischgebauten Wachszellentafeln in den Bienenstöcken von schön weisser Farbe, worden aber nach Jahresfrist durch die bei der Brutablagerung iu den Zellen zurückgebliebeneil Nymphenliäutchen schon gelblicher, ja sind im dritten ,lahre. obwohl noch durchscheinend, inuistens schon sehr schmutzig-gelb. Im dritten und vierten Jahre wird das Wachs durch die vielen Nymphenhäutchen und durch die Verdickung der vielen Zellenhäutchen, wodurch kleinere Bienen producirt werden, dann durch den iu den Zellen aufbewahrten Houig und die Ausdünstungen der Bienen etc. tief dunkel, ja schwarz, häutig dem Milbeufrasse ausgesetzt und ist dann also zu kassiren. Frische, ein- bis zweijährige Wachswaben bezeichnet man handolsmässig als Prima-, später als Secunda-Waben; ganz frische weisse Wachsfladen sind sehr spröde, leicht zerbrechlich und namentlich in kalter Jahreszeit schwieriger versendbar.
* Mit* Meliponeniirton, durch l»rorv au» Bordeaux bekannt geworden. schwiUen dagegen ans den Kfickenrinircn kleine weisse. durclMchiige Wachcschildchcn aus.
Iii der Kegel bestimmt mul sortirt mau bereits während der Honigernte die vollen und leeren Waben. Vou den weissen uud gelben Wachswaben, seien sie nun im Stocke vorräthig oder kommen sie aus der Schleudermaschiue, soll man die letzteren, nachdem sie durch die Bienen gereinigt worden, gegen das Tageslicht prüfen, uud wenn sie noch einen leichteu Schimmer durchlassen, aufbewahren.
Gauz besonders hat man beim Aufbewahren die Wachstafelu vor Kankmadeu und Wachsmotten zu schützen, uud deshalb hängt man sie am einfachsten uud praktischsten au dünnem geglühtem Draht auf trockenen, luftigen Böden auf, so dass auch Ratten und Mäuse nicht dazu können uud dass dio Waben ca. ö Milimeter von einander entfernt bleiben. Nicht minder zwekmässig ist jene Methode, nach welcher die Wabeu in einem Fasse, woran unten ein Abflussrohr sich befindet, mit reinem Wasser übergössen und überdeckt werden und das Wasser von 14 zu 14 Tagen frisch erneuert wird. Senkrecht stehend eingeschichtet uud oben mit einem steiiibeschwerlen Brette belastet, können sich dio Wachsfladen nicht emporheben.
Andere empfehlen die Schichtung zwischen Saud, Hecksei und dcrgl., sowie die öftere Eischwefelung in Kasten. Letztere hat Verfasser früher in Anwendung gebracht. Die Holzverschläge waren zu diesem Zwecke ca. 1 Meter hoch uud breit und tief, mit vier ca. 40 Centimeter hohen Füssen, und der mit einem Holzgriff versehene Deckol schloss durch vier ö Centimeter hohe und um dio äussern Wände geführte Leisteu so gut als möglich. An einer Seite dicht über dem Boden belaud sich eine kleine, etwa 10 □Decimeter grosse Thüre, eigentlich eiu Glasfeustor, uud dahinter war mit kleinen Latten ein entsprechender Baum abgegrenzt. Sind nun die Wabeu senkrecht eingeschichtet und der Deckel geschlossen, so wird in diese kleinere Holzkammer ein sonst unbrauchbarer Topf gestellt, darüber eiu starker Eisendraht gespannt, über die an beiden Enden angezündete Schwefolgurto gelegt und nun diu Kainmor schnell geschlossen. Durch die sich entwickelnden Dämpfe worden die Wachs-mottou getödtet. In heisser Jahreszeit ist diese Abschweifung und deren öftere Wiederholung zu empfehlen, während iu der Zeil vom November bis April die Aufbewahrung in Zugluft, woil einfacher, jedenfalls vorzuziehen ist; natürlich muss man hin und wieder ein wenig nachsehen.
Auf meinen Ständen werden jetzt iu je 14 Tagen und im Juli und August von 8 zu 8 Tageu die reservirten Waben revidirt, indem sie bei gutem Tageslichte gegen das Licht gehalten uud die etwa vorhandenen kleineu Maden mit einem Nagol herausgedrückt werden. Auch das Schwefeln ist nicht unvorteilhaft; wird aber im Sommer die Wiederholung einige Zeil versäumt, so ist der ganze Kasteuinhalt leicht verloren. Ollen hängende oder steheudu Wabeu bat man mehr im Auge und erinnert sich ihrer leichter.
Wir wollen hier nochmals betonen, dass es für den rationellen Bienenzüchter eiuo der wichtigsten Begeln sei, nur dio ältesten Wachswahen einzuschmelzen. Je mehr Vorratli an Wabeu, desto grössere Honigerträge sind bei rasch eintretender Volllracht gesichert. Demi da dio Dienen keine Vorräthe von Waben anlegen, sondern bei eintretender starker Tracht immer nur den uothweudig werdenden Zellenbau eutgegen aufführen, so verwenden sie, falls ihnen der Züchter die uöthigeu Vorratskammern gibt, den gesammten Honig nicht zur Wachsproduction, sondern speichern ihn auf, wie wir früher bereits erwähnt haben. Insbesondere aber werden die Schwärme, Ableger u. s. f. iu schlechter Trachtzeit — uud man kann dies nie
voraussehen — durch Unterstützung mit Waben viel sicherer überwinterungsfähig und kommen schneller zu Kräften, — und wer auf Regelmässigkeit des Baues im Stocke hinwirkt, muss ja ohnehin den Bieneu ca. 4—5 Centimeter breite Anfange an Stäbchou oder Hähmchen ankitten, also bereit halten.
Die Erkenntuiss, dass in Gegenden mit reicher, aber nur kurzer Blütentracht der Vorrath an leeren Waben, überhaupt jede Erleichterung und Unterstützung des Volkes beim Wachsbau, besonders behufs principieller Verminderung oder Verhinderung des Drohueubaue3 durch die Einbängung von Arbeitsbienenwaben, Anfängen u. s. w. von hoher Wichtigkeit sei, hat zu Versuchen geführt, die Waben, d. h. zunächst dio Mittelwändo derselben auf künstlichem Wege herzustellen.
1856 erfand nun Mehring eine Presse, bestehend aus zwei kunstvoll geschnitzten Platten, welche ziemlich correcte. papierdünne Mittelwände von etwa ein DDecimeter Grösse lieferte und durch welche die Bodenzellenwäude genau ausgepresst erschienen. Später folgten Düinmler-Homburg, Kuuz-Pombsen u. a. nach.
Leider ist die Aukittung dieser Mittelwünde an das Bähmchen- oder Stäbchen-Obertheil schwierig und sehr unbequem, die Tafeln verziehen und verbiegen sich durch das Gcwicht der anhängenden Bieneu leicht, ja fallen ab, so dass die daraus aufgeführten Waben sowohl von unregelmässiger Form als auch bezüglich der Bich-tung im Stock sich zeigen. Auch zerbrechen diese Mittelwände schon beim Ankitten sehr leicht, so dass der Verfasser des Gebrauches bald müde war.
Wichtiger und rationeller jedenfalls ist der durch Wolter-Noubrandenburg und Schulz-Trumpfsee angebahnte Versuch, auch vollständige Zellen an einer solchen künstlichen Mittelwand mechanisch darzustellen, und Verfasser hat 1872 auf der salzburgischen Wanderversammlnng die interessanten Versucbsstücke beider Iirlinder ausgestellt gesehen, ohne sich jedoch des theuereu Preises wegen iür sie besonders zu euthusiasmirou. Die Schulz'sche Wabe zeigt schon 21/2 Millimeter hohe Zellciiauluiigc, etwas plump uud dick, jedoch deshalb geeignet, den Bienen das erforderliche Material zum Weiterbau bis zur richtigon Höhe der Zellen zu gewähren.
Ich glaube, dass der dio Vervollkommnung unaufhaltsam anstrebende Fortschritt auch in dieser Beziehung noch das gesteckte Ziel erreichen wird. Diese Aufgabe ist eiuo unserer Zeit wahrhaft würdige.
Die Bienen als Wetterpropheten.
Von J. U. Bossier iu Stnusbuig.
Die Wissenschaft des Wetters hat schon Jahrhunderte zu ihrer Beantwortung verlaugt und 'Pausende von Denkern beschäftigt. Aber sie ist fast von eben so vielen ungelöst ins Grab genommen worden. Dieselbe woiso Vorsehung, welche dio Zukunft unserer menschlichen Wege uml Schicksalo in ein wohlthätiges Dunkel gehüllt, scheint auch über diese Geheimnisse einen duukulu Schleier geworfen zu habon. Es entgeht uns zwar keineswegs ganz die Rrkeniiuug einer regelmässigen Gesetzlichkeit in dieser so launischen Naturerscheinung des Wetters, und es wäre eine schöne und dankbare Aufgabe, viele unter dein Volke bekannte Wetterregeln auf dio Gesetze der Meteorologie zurückzuführen und iu dieser zu begründen. Nachstehende Zeilen versteigen sich jedoch nicht in dieses Gebiet, sondern stellen sich die bescheidene Aufgabe, in der Deutung gewisser localer Wetter/eichen einen einfachen, aber erfahrenen Empi-
riker, nam lic Ii den Bienenzüchter reden zu lassen, der oft schon in dieser Hinsicht, wenn er gleich etwas von der Meteorologie verstand, die Worte am" sich gelten lassen marate: „Doch Schade, die Bienen sind klüger als er.*
Dass die zarte Organisation einer Menge von Thiereu mit den Witterungsverhältnissen in inniger Connexion steht, ist eine allbekannte Thatsache und die Wahrnehmungen hierüber sind, obwol wir keine Erklärung dafür timieu, doch überall zutreffend. Mau hält sich Laubfrösche in eigens dazu eingerichteten Glasern und lässt sich von denselben das Wetter vorhersagen. „Das Regenwetter wird sich aufheitern, denn die Vögel siugeu" — lernte schon der Vater aus des Grossvaters Munde, uud Schiller in seinem Teli wusste wol. warum er uie Worte in des Jägers und des Hirten Munde iegte: „s' kommt liegen, die Schafe fressen mit Begierde Gras, und Wächter scharrt die Knie. Die Fische springen nud das Wasserhuhn taucht unter. Ein Gewitter ist im Anzug." Dem Gefangeueu iu seiner einsamen Zelle ist die Spinne ein treuerer Wetterprophet als dein Freien sein Barometer.
In hohem Grade glaubt aber der Bienenvater an seine Lieblinge, die Bienen, als seine unfehlbaren Wetterpropheten, die, ganz besonders empfindlich für die Einwirkungen der atmosphärischen Luft, ihm das Wetter mit ziemlicher Genauigkeit vorhersagen können. Dabei hat sich herausgestellt, dass der welsche Bienenzüchter und der Italiener an seineu gelben Völkern dieselbe Ueberzeuguug von der Zuverlässsig-keit der Bienen als Wetterpropheten gemacht hat, wie der Deutsche mit seinen schwarzen Völkern. Und dem jungen Französlein ist schon in seine Lesetibel gedruckt: Quand les abeilles volent en haut, Bieutöt lions aureus de T eati, was wol im Munde des deutschen Bienenzüchters so viel hoisst, als: wonu die Bienen sich hoch iu die Lüfte erheben, so wird bald liegen kommen. Auf liegen uud Gewitter deutet namentlich auch der Umstand hin, wenn die Bienen über die Mittagszeit stark und unruhig fliegen uud Jeden, der ihnen iu den Weg kommt, ohne weitere Veranlassung stechen; wenn sie ferner ausser der Schwärmzeit bei schönstem Sonnenschein nicht mehr fort wollen, um Nahrung zu suchen und stark vorliegen. Sind dagegen die Bienen schon vor Sonnenaufgang wach und munter, so folgt starker liegen, meistens ein Platzregen, während wieder umgekehrt spätes Krwacheu uud behagliches Wiederaufnehmen der Arbeit vonseite der Bienen auf anhaltend gute Witterung hinweist, was der Schweizer in seinen Wetterregeln mit folgenden Worten aufgezeichnet hat: „d'lmme stönd spot uff, s'Wetter blibt."* Sind die Bienen bis iu den späten Abend hinein mit emsigem uud rührigem Eintragen beschäftigt, so bricht das Wetter, es tritt rauhe Witterung ein. Fliegen sie am Abende eines regnerischen Tages noch fröhlich aus und ein, so kann mau sicher darauf gehen, dass schönes und mildes Wetter im Anzüge ist, dass wenigstens der nächste Tag ein schöner uud milder sein werde. Kine Aenderuiig des Wetten tritt auch ein. wenn die Bienen hastig Blütenstaub eintragen. Ebenso kanu man auf schlimme Witterung rechnen, wenn die Bieueu ausser der Schwärmzeit in ganzen Sippschaften nach gewissen Gegendeu hinstreichen. Wittern die Bienen Sturm und heftigen liegen, so reissen sie auch zur Unzeit die Droliiienbrut auf; geschieht dies sogar an der Arbeiter-
* cf. Die Wien«- in ihren itoziithniiKeii /ur Knftlilgaiohichte vom 1'rof. A Menzel, Niinl-
1 i Ilgen 1809.
hint, dann ist anhaltend schlimme, meist uasskalte Witterung zu befürchten. Schnell eintretendes Gewitter, baldiger Hegen uud Sturm ist namentlich dann zu gewärtigen, wenn die Hieuen bei Sonnenschein ängstlich und in Scharen dem Stocke zueilen und dicht gedrängt durch das Flugloch einlaufen. Dieses feine Vorgefühl der Bienen sucht der Mensch da uud dort zu seiuem Nutzen auszubeuten: Er sucht deu jungen Schwärm, der sich eben erst vom Mutterstocke losgerissen und dem er nicht rechtbeikommen kauu, dadurch zu betrügen, dass er ihn durch eine Spritze mit Wasser begiesst oder ein dem Donner ähnliches Getöse herstellt, wodurch aber meist nur dies bezweckt wird, dass der junge Schwärm zum Mutterstocke zurückkehrt.
Die Bienenkönigin scheint vor dem eigentlichen Anbrechen des Frühlings, weun sie ihre ersten Eier legt, diesen im Voraus zu kennen; denn allgemein ist bekannt, dass mau von reichlicher Brut im Bienenstöcke auf ein gutes und fruchtbares und namentlich auf ein reiches Honigjahr rechnen kann, während wenig Brut im Frühjahre auf ein Mksjahr hindeutet. So viel wir Gelegenheit hatten, die badischen Bienenzüchter über diesen letzten Funkt zu befragen, lassen gegenwärtig viele und schöne Hoffnungen ein reiches und gesegnetes Jahr erwarten, und es ist unser aufrichtiger Wunsch, den wir allen Bieneufrounden hiemit entgegenbringen, dass uns die schönen Hoffnungen nicht täuscheu mögen.	Die B. u. i. Z.
Aus „Sclmuirdiburr" von Willielm Busch.
(München hei Braun k Schneider.)
Haus Dralle hat ein Schwein gar nett,
Nur ist's nicht fett. —
Es schnuppcrt keck in allen Ecken
Und schabt sich an den Bienenstöcken.
Die Bienen kommen schnell herfür
Und sausen auf das Borstcuthier.
U, ik! U, ik! — so hat's geschrien —
Hans Dralle denkt: „Wat hat dat Swien!?"
Wie staunt Hans Dralle, als er's da
Schön abgerundet stehen sah! —
Der Schweiiickäufer geht vorüber:
Was wollt Ihr für das Schwein, mein Lieber?
„So'n twintig Dahler, heb ick dacht!-
Hier siud sie, fertig, abgemacht!
Hans Dralle denkt sich still uud froh:
„Wat scheert et meck! Hei woll dat jo!*
Er stellt sich llugs vor seine Bienen
l'iul pfeift ein altes Lied von ihnen:
Fliege, liebe Biene, lliogo
Ueber Berg und Thal
Auf die Blumen hin und wiege
Dich im Sonnenstrahl.
Kehre wieder, kehre wieder,
Wenn die Kelche zu;
Leg die süsse Bürde nieder
Und geh auch zur Ruh!
Ei. ei! Was soll denn dieses geben ?! Zwei Bienen schon mit Wanderstäben?!
Hans Dralle schaut ins Immenloch:
Wat Deuker! Hüte s warm t so noch!
Die Luft ist klar, die Luft ist warm;
Hans Dralle wartet auf den Schwann.
Ihm wird so dumm und immer dummer;
Hans Dralle sinkt iu sanften Schlummer.
Tüt, tüt! Sim. sim! so tönt es leise
Im Dieneiistocke her und hin,
Es sammelt sich das Volk im Kreise,
Denn also spricht die Königin:
»Auf, Kinder! schnürt die Händel zu:
„Er schnarcht, der alte Staatsfilou I —
„Nennt sich gar noch Bienenvater!
„Ein schöner Vater: Sagt, was that er?
„Und wozu taugt er?
„Aus seiuem Stinkehaken raucht er! —
„Ist ein Gequalm und ein Geblase,
„Ewig hat man deu Dampf in der Nase! —
„Da hält man sich nun im Sommer knapp,
„Schleppt und quält mul rackert sich ab;
„Denkt sich, was zurück zu legen,
„In alten Tagen den Leib zu ptlegeu . . .
„Ja wohl!
„Kaum siud Kisten und Kasten voll, „Trägt uns der Schelm den Schwefel ins Haus „Und räuchert und bläst uns das Leben aus. „Kurzum, er ist ein Schwerenöther! — ..Ein Honigdieb und BieneutOdter! „Drum auf! uud folgt der Königin!!"
Schnurrdiburr! da geht er hin!
Internationale Gartenbau-Ausstellung in Köln.
In diesem Jahre findet in Köln eine internationale Gartenbau-Ausstellung unter Allerhöchstem Protectorate Ihrer Majestät der deutschen Kaiserin und Königin von Preussen, sowie Seiner königlichen Hoheit des Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preussen, statt.
Auch der Bienenzucht ist dort eine Stelle eingeräumt.
Die folgenden, die Bienonzucht betreuenden Gegenstände können dort zur Ausstellung gebracht und prämiirt werden:
1.	Bienenstände in grossem Masstabe mit Völkern und Gerätschaften.
2.	Bienenstände in kleinem Masstabe mit Völkern und Gerätschaften.
3.	Bienenwohnuugen mit und ohne Bienen.
4.	Bienenzucht-Geräthe.
5.	Apistische Präparate.
0. Bienen-Cabinette.
7.	Bienen-Herbarien.
8.	Wissenschaftlich-praktische Werke über Bienenzucht.
9.	Honig uud Wachs.
10.	Fabrikate aus Honig und Wachs.
11.	Aus Honig bereitete Getränke.
Das Geueral-Comite hat zur Prämiiruiigs-Cümmission die folgenden Herren ernannt: Giersberg in Köln, Fh. Holtmann in Ehrenfeld, Dr. A. Polimann in Bonn und Schlösser jun. iu Ehreufeld.
Zum i'rüsideuten der Commission, sowie zu deren Secretiir wurde Dr. A. Pollmann gewählt
Deu Preisrichtern werden goldene, silberne und bronzene Medaillen, sowie Geldpreise und Ehrendiplome zur Verfügung gestellt.
Die Preisrichter hoffen, keine vergebene Bitte an die Herreu Bienenzüchter zu thim, wenn sie dieselben hiermit ersuchen, die internationale Ausstellung in Köln recht reich zu beschicken, damit bewiesen wird, in welcher Weise in allen Gauen des grossen deutscheu Deiches die Bienenzucht betrieben wird.
Die Anmeldungen müssen bis zum 20. Juli 1875 „An das General-Co mite der internationalen Garteubau-Ausstellung in Köln" gemacht werden.
Die Preisrichter-Comrnissiou wird bemüht sein, deu Herren Ausstellern nuch ihren Leistungen gerecht zu werden.
Donn, im Juni 1875.	Dr. A. Pollmann.
Vereinsnachrichten
des Vereines zur Hebung' der Kieiieiiziielit in Steiermark.
Die V. Wanderversammlung
des Vereines zur Hebung der Dienenzucht in Steiermark lindet am 25. (Vorabend) und 26. Juli (Vurhaiidlungstug) in Marburg statt, und werden alle Bienenfreunde hierzu imkerfreiindlichst eingeladen.
NB. Auskünfte ertheilen der Vereins-Ubmann, Graz Mohrengasse 3, und Herr lrgulitscli. Oberlehrer in Marburg.
Bienenwohnungen und Geräthe
sind auch ferner zu deu im Aprilhefte angegebenen Preisen zu beziehen.
Dem Vereine sind im laufenden Jahre beigetreten die Herren:
Anton Gersihak, Schlossermeister, Kadkersburg; Josef Fekonja, Notariatscoucipient, Itadkershurg: Friedrich Kitter v. Finnetti, k. k. Bezirkshauptmaiiii, Kadkersburg: Franz Semlitsch, Gemeiudebeamte, Kadkersburg; Karl Haihürth jun., Kaufmann, Kadkersburg; Josef Sedlak, Dr. med. Kadkersburg; Johann Mihelitsch, Lebzelter, Kadkersburg; Johann Martinek, Professur. Kadkersburg: Josef Huber. Professor, Kadkersburg: Johann Lukovnak, Bürger, Kadkersburg; Kichard Flois, Buchbinder. Kadkersburg; Josef Kotzbeck. Dr. med., Kadkersburg; Hermann Dumm, Heitzhauschef, Graz; Karl (Sigler, Ileal i tüten besi Izer, St. Gotthardt (Ungarn); Franz Hammer. Verwalter, Kerschbach: Johann Sluner, Kealitäteubesitzer, Kadkersburg; Franz Taurer. St Margareten; Josef Suppaii, Hutiiiachermeister, Teitelbach; Johann Wallen. Bergverwalter. Kftflach.	Dor Vereins- Ausscliuss.
Verlag umi Redaction: Präsidium des Krainer Bienenznehtsvorein* unter Verantwortlichkeit von
J. Jerič — Druck v. Klcinmayr «V Dam here in Laibach.
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