Nl. I6N. Samstag, 16. Juli 1892. 111. IllhlMW. MbacherW Zeitung. «iänumcl»ti°nsprt s: Mtt P u stuerscndun g: ganzjHhri« fl, 1!.. halbMrl«, fl, 7 50, Im «omploir: I Dit .Uaibachtl Z,iwn». er,chsint tüglich. m ssür d,e ZusleNnn« in» Ha»^ ganzjährig sl, I, - InsertionSnebür: Mr H befindet sich «lonssreisplah M, ». die «tdartion Herrenzasse Nr, «, Lprechsiunben der Nebactio» »üsslick vm llelne Inserate b! b«, ,» Uhr vormittag« — Unfrnntitrle «rief« werben nicht -ch hni hat. Eö gibt schou eine ganze Reihe von Vli ba /.n^ "^^ !" suchen F^en zn beneh.nen lMt, und es hat stch, ich möchte sagen, eine gewisse Praxis in der Hinsicht herausgebildet. Wir mit unserer überwertigen Währnng sind ein Novum, und diese überwertige Währnng hat an sich etwas recht Bedenk-^ liches; denn man schreibt ja einem Staate vor und i verlangt von ihm, dass er durch solide Wirtschaft, durch Vermeidung der Ausgaben, durch Beseitigung des Deficits eine unterwertige Währung nach und nach wieder verbessern könne. Nun. wenn wir dies Recept bei unserer überwertigen Währung anwenden — und wir haben es angewendet — was ist die Folge davon? Dass uusere überwertige Währung noch immer überwertiger wird, und es wird schließlich dazu kommen, dass uns irgend jemand den Rath gibt, wir möchten doch wieder etwas Deficite machen, damit diefe überwertige Wahrung nicht ihr unglückliches Steigen fortsehe. Das also beweist .Ihnen das eine schon, in welcher außerordentlichen 'Lage wir durch die Sache uns befinden. Ich muss ja den Herren zustimmen, welche bei der Fortsetzung der gegenwärtigen Wirtschaft, der gegenwärtigen Verhältnisse ein weiteres Steigen unserer Papierwährung erwarten. Und ich gestehe offen, ich könnte darin nnr ein recht bedenkliches Symptom sehen, wenn unsere heute bereits so sehr überwertige Papierwährung gegenüber dem Silber ihre Steigerung noch weiter fortsetzen würde. Was von den Gegnern der Valutaregulierung als, Mittel gegen die Wertsteigernng unseres Geldes ^ noch empfohlen wird, ist die Vermehrung der Umlaufs-mittel: die Inflation. Ich erlaube mir aber, Sie darauf aufmerkfam zu machen, dass ja die Inflation zunächst von den schlimmsten Wirkungen für alle die Lentc begleitet ist, welche fixe Bezüge haben. Ich will nicht von den Rentnern sprechen, aber Beamte. Arbeiter uud so weiter, für die hat die Inflation, wie es sich jederzeit gezeigt hat, sehr fatale Conseauenzen. Ich möchte mir die Frage erlauben: Ja, was für eine Wirkung hätte es denn, wenn wir heute, sagen wir 300 Millionen Papiergeld ausgeben. Das weiß weder ich noch irgend jemand anderer. Wir wifsen nur das eine, dafs es auf unser Geldwesen einen sehr bedeutenden Einfluss hätte, dafs unser heutiges sogenanntes Agio sofort bedeutcud steigeu würde; um wie viel, das weiß teiu Mensch. Nuu möchte ich darauf aufmerksam machen, dass dieses Mittel nach der bestehenden österreichischen Gesctzgebnng ausgeschlossen ist. Denn das' Gesetz vom 24. December 1867 sagt im ß 5: «Jede anderweitige Vermehrung der in Staatsnoten oder Münzscheinen schwebenden Schnld sowie die Maßregeln zu ihrer künftigen Fundierung können nur im gegenseitigen Einvernehmen beider Ministerien und unter Genehmigung beider Legislativen stattfinden.» Wenn ich weiter über den Gegenstand discutiere, so ist das mehr ein akademischer Discnrs, denn unsere Gesetzgebung steht in dieser Hinsicht auf einem ganz präcis ausgesprochenen Standpuukte. Es war Profefsor Schlesingcr, der vou «Volksgeld» gesprochen hat, er hat damit Papierzcttel gemeint. Es ist doch auf der Welt uichts Neues. Der Name «Volksgeld, hat mich an etwas erinnert. Er hat mich erinnert an die zwei großen Reden, die Mirabcan am 27. Angnst und 27. September 1790 für die Ausgabe der Assignaten gehalten hat, uud diese Reden sind wirklich merkwürdig. ^ Dann natürlich hat man Mirabcan sofort vorgehalten : Dn willst ja dasselbe thun, was John Law', welcher den großen Zettelkrach herbeiführte, gethan hat. Mira-bran hat sich gegen diese Vorwürfe sehr lebhaft zu vertheidigen gesucht uud hat zu wiederholtenmalen dar-anf hingewiesen, es sei etwas ganz anderes, wenn so etwas von einem verschuldeten Despotismus begangen nird, als wenn es znm Besten des Volkes jetzt begangen wird. Sie kennen das Ende der Assignaten-Wirtschaft. Sie hat genan dasfelbc Resultat gehabt, wie seinerzeit die Affaire mit John Law. Ich kann da einem drastischen Beispiel einen Augeublick folgen, wel-chcs der Abgeordnete L..eger gestern gebraucht' hat Ich habe gcgru derlei drastische Beispiele gar nichts ein-zuweudeu uud uameutlich hier nicht, wo die Sache nicht einmal ganz uurichtig ist. Er sagte, das Papiergeld sei eine kräftige Speise, er hat sogar von Knödeln gesprochen. Es ist ja wahr, dass die ersten Dosen in dieser Hinsicht — freilich weiß niemand, wie groß sie sind, denn der Magen ist verschieden (Heiterkeit) — in der Regel nicht jene fatale Wirkungen haben wie fpäter; aber so, wie es bei einer so nahrhaften Speise, wenn sie einem gut schmeckt, sehr häufig geschieht, dass man zu viel davon nimmt (Heiterkeit), so geht es auch mit dieser Speise. Hier gilt der Grundsatz: «^'^» <<»6 16 sil-emwi' p»» pul cciMk'. Wenn diese Oeffnung einmal aufgemacht ist, dann geht es wie mit einem Damme, der gebrochen ist. durch den sich das Wasser auch nur eine kleine Oeffnnng gebahnt hat. Um das Nachströmen braucht niemand zu sorgen. Das kommt von selbst. Daher glaube ich wirklich, dass in diesem Falle der Grundsatz «principi!!-! obnla» gilt. Ich möchte nicht, dass dieser Weg betreten werde, denn ich fürchte sehr, ganz abgesehen von uuserer Gesetzgebung, er könnte nur zu den schlimmsten Eonscqnenzcn führen, l Nun freilich wird uns von verschiedenen Seiten gesagt, man brauche ja die Inflation nicht mit solchen gefährlichen Mitteln in Scene zu setzcu Man könnte anch Silber prägen. Das ist richtig! Was wäre aber die Folge? Zunächst die. dass unsere Währung wieder dem Silber genähert wird und das Schicksal des Silbers theilt. Welches das Schicksal des Silbers sein wird. ist schwer zu sagen. Herr Professor Sueß gestattet mir vielleicht, dass ich mich in dieser Hinsicht auf sein letztes Buch berufe. Ich gestehe ganz offen, dass ich von der Lecture dieses Buches in der That eine Belehrung gewonnen habe, aber ich muss gestehen, dass die Consrauenzen, zu denen micb dieses Bnch gebracht hat. gerade entgegengesetzt sind von jenen, welche Herr Professor Sneß gestern entwickelt hat. Das hindert das Verdienst des Buches nicht im mindesten. In diesem Buche weist Herr Professor Sueß, wie mir scheint, überzeugend nach, dass, wenn dem Silber nicht !zuhilfc gekommen wird, es noch einen merkwürdigen Preissturz erleben wird. das ist gar nicht zu bezweifeln. ^ Wenn das aber gefchehen sollte, was ist die Eonseanenz. wenn wir früher nnfcre Währung wieder zum Silber genähert haben? Dann fällt erstens unsere Währung ^dadurch, dass sie wieder dem Silber genähert wurde, denn sie ist heute überwertig. Sie fällt aber auch mit !dem Silber, uud da haben Sie dann einen doppelten Währungssturz. Es wird von verschiedeuen Seiten, und I namentlich von Herrn Professor Sueß, darauf hingewiesen, dass die Maßregeln zur Steigerung des Silberpreises in Berathnng kommen würden. Wenn diese Matzregeln gelingen, wenn wirklich der Silberpreis bedeutend steigt, so ist das, wenn die vorliegenden Gesetze nicht durchgeführi sind, für alle europäischen Länder wahrscheinlich ein Glück, für uns aber ein Unglück. (Sehr richtig!) Das ist die Situation, in der wir uns befinden, weil das Steigen des Silberprrises unsere Währung mit in die Höhe reißt. Hier stehen Sie vor einer eminenten Gefahr. Diese Bewegung wird namentlich in letzter Zeit acut, und wie lange Amerika seine gegenwärtige Mnnzpolitik noch beibehält, ist eine Frage. Mögen sich die Vereinigten Staaten für das eine oder andere Extrem entscheiden, unsere heutigen Währungsverhältnisse halten das nicht aus, und des wegen hat der Prälat Treuinfels recht gehabt, wenn er sagt: «Unsere Währung hängt heute vom Auslande ab», und das ist etwas, was wir nicht dulden können. Das ist der Standpunkt, von dem wir ausgehen, das ist der Staudftunkt, von dem ans die Regierung sich erlanbt hat, Ihnen die gegenwärtigen Vorlagen zu nnterbreitcn. Und nun wird mir die Antwort auf einige Fragen sehr leicht sein, die der Abgeordnete Fus; an mich gerichtet hat. Er fragt mich. wann hat dein, die Regierung eigentlich den Plan zur Valuwre.1"l^rung ! gefasst? Der Plan ist ja lange vorhanden Es t schon im Laufe der Debatte darauf hm.^mc "° de ' dass die statistischen Daten, welche '« d'e Ehrc hat . ! ^,, 5>m e vorzuleaen. nicht über Nacht hergestellt de'?wm.ten Nr gut.'>i..e Absicht war fertig, als die Handelsverträge fertig wareu. Da haben Sle l'in offenes Bekenntnis. In diesem Momente habe ich die Empfindung gehabt, dass es jcht nicht mehr möaM sci, zu warten. Die Handelsverträge und die Ercigm^' in Amerika haben mich also bestimmt. Ich fieng an die Berichte aus Amerika geradezu mit fieberhafter Anfregung zu lchn, und es war ans voller Uewr- Laibllchcr Ititunq tir. 160 1376 IS. Juli 1892. zeugung gesprochen, wenn ich am Schlüsse meiner ersten Ausführungen im hohen Hause sagte: «Mir ist ein Stein vom Herzen, dass ich zunächst die Verantwortung los bin und die Arbeit fertigstellen konnte.» Nun fragt der Herr Abgeordnete weiter, warum in der A. h. Thronrede davon nichts gesagt wurden sei. Was hätte das Haus gesagt, wenn dieser Gegenstand iu der A. h. Thronrede angekündigt worden wäre und wenn man dann etwa noch ein paar Jahre gewartet hätte? (Sehr ant!) Und noch die zweite Frage: «Was hätte das kosten können?» (Sehr gut! Heiterkeit.) Ich vermeide gerne alles, was zur Speculation Anlass gibt. Und nun komme ich auf die Bedeutung der gegenwärtigen Vorlagen. Da habe ich zunächst dem hochverehrten Abgeordneten v. Plener meinen besten Dank zu sagen. Er hat mir die Besprechung der Sache durch seine gestrigen Ausführungen in der That sehr erleichtert. Es ist meine Pflicht, das offen anzuerkennen. Der verehrte Abgeordnete hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um einen ersten Schritt handelt. Noch viel dankbarer bin ich ihm für seine Erklärungen bezüglich der Möglichkeit eines Agio in der Ueber-gangsperiode. In einer der allerletzten Ausschusssitzungen — es war bei der Berathung über das Zollgesetz -^ erschien plötzlich diese Frage auf der Tagesordnung. Ich habe mit glatten Worten meine Meinung darüber ausgesprochen, und darauf hat mein hochverehrter Freund Neuwirth, wie er das so ausgezeichnet versteht, etwas Alarm geschlagen. Kaum war das geschehen, so war die Beunruhigung wieder vorhanden. Diese Beunruhigung scheint auch iu der Ausschusssitzung, in der der Bericht des Referenten verlesen wurde, ziemlich lebhaft gewesen zu sein. Ich bin recht froh, dass der verehrte Abgeordnete v. Plener schon im vorneherein erklärt hat, dass er über meine damaligen Erklärungen durchaus nicht überrascht war- und ich erlaube mir beizufügen, es war auch gar keine Ursache zur Ueberraschung vorhanden. Das, was wir bei uns das Agio nennen, ist eine äußerst complexe Erscheinung. Die Momente, die bei uns ein solches Agio erzeugen, sucheu wir nun eines nach dem anderen wegzuräumen. Der Einfluss der Handels- und Zahlungsbilanz auf unser Agio wird allerdings erst dann definitiv weggeräumt werden, wenn die Situation so weit gediehen sein wird, um die Barzahlungen aufzunehmen. Deswegen ist es aber so auch ganz unrichtig, wenn gesagt wird, sobald sich während der Uebergangsperiode ein Agio zeigt, ist die Affaire misslungen. Meine Herren! das ist nicht richtig. Es können durch den Einfluss der Handels- und Zahlungsbilanz gewisse Schwankungen entstehen. Diese Schwankungen werden sich wieder ausgleichen. Ich habe ja immer auf die Nothwendigkeit einer Uebcrgangsperiode hingewiesen, deswegen habe ich immer gesagt, es ist nöthig, die Leute an die Goldwährung zu gewöhnen, es ist nothwendig, das Gold in den Verkehr zu bringen, es ist nöthig, die Thesaurierungs-lust zu befriedigen, es ist nöthig, unsere Zahlungsbilanz zu erproben. Alles das muss geschehen, und dann erst kaun der entscheidende Schritt gethan werden, um das letzte Moment, welches bei uns die Agioschwan-kuugeu bedingt, hinwegzuräumen. Dabei — ich wiederhole es — ist vollster Ernst in der Action, aber ich darf hinzufügen, es ist dabei auch, soweit als es möglich ist, ziemlich genaue Ueberleguug vorhanden. Ich möchte in der Hinsicht Ihnen keinen — wie soll ich sagen? — Schwindel vormachen. (Heiterkeit.) Was in der Zwischenzeit geschehen kann, um den Agioschwan> kungen vorzubeugen, das kann auf dem Wege der Bankpolitik geschehen. Hier mehr als irgendwo anders gilt der Grundsatz: Bangemachen gilt nicht. Wenn Sie das nun zusammenfassen, so werden Sie finden, dass die Frage von den Zollzahlungen sich ganz einfach löst. Denn da die Gesetzgebung in dieser Beziehung krine Aenderung erfährt, sö gilt auch uoch der betreffende Artikel des Zollgesetzes vom Jahre 187«, beziehungsweise vom Jahre 1882, wo es heißt, dass besondere Anordnungen bestimmen, unter welchen Bedingungen Silber zur Zollzahluug verwendet werden darf. Das zu entrichtende Aufgeld wird nach dem Durchschuittscourse von Gold im vorausgegangenen Monate im Verordnungswege von Monat zu Monat festgesetzt und Verlautbart. Es siud hauptsächlich zwei Fragen, von denen immer gesprochen wird, die Frage der Aufnahme der Barzahlungen und die spätere Gestaltung des Silbercourants. Wie ich zur Aufnahme dcr Barzahlungen stehe, habe ich Ihnen soeben gesagt. Meine Stellung zur Fragc des Silbercuurants habe ich im Ausschusse wiederholt entwickelt. Ich halte die Frage gegenwärtig einfach für unlösbar^, und zwar aus' dem einfachen Grunde, weil niemand weift, wie viel Silbercourant wir eigentlich im Lande haben, und das ist doch das allererste, wa6 man wissen müsste, bevor man über die Frage irgend eine Meinung ausspricht. Also bei der Entscheidung dieser Frage haben ja dle gesetzgebenden Körperschaften ihre vollste Freiheit, sie werden ja zu untersuchen haben, ob das, was ihnen seinerzelt vorgeschlagen wird. im Interesse des Staates ist. Da komme ich nun auf ein Argument, das ich schwer besprechen kann. Die Herren sagen immer, es geschieht in diesem Parlamente alles, was die Ungarn wollen. Ich kann darauf nur Folgendes sagen: Wenn das wahr wäre, würden Sie sich ja gegen sich selber ein Misstrauensvotum aussprechen. Aber wenn Sie die Güte haben, die Verhandlungen des ungarischen Abgeordnetenhauses zu lesen, werden Sie finden, dass dort immer das Ungekehrte gesagt wird. (Abgeordneter Dr. Fuß: Sie sagen das aus Schlauheit!) Ueber dm Wert unseres Verhältnisses zu Ungarn, namentlich deö Zoll- und Handelsbündnisses, hat hüben wie drüben neben der ausgesprochenen öffentlichen Meinuug jedermann noch eine Privatmeinung, und diese Privatmeinung hält er für sich. Und dass dem so ist — ich habe mich davon überzeugt, dass es so ist — das hat mich mit ziemlicher Beruhigung für die Dauerhaftigkeit dieser Verhältnisse erfüllt, weil man, wenn man das Verhältnis der beiden Reichshälften zneinander vergleicht, mit Grund behaupten kann, dass sie aufeinander angewiesen sind. Und noch eine Bemerkung. Wenn Sie sagen, es geschehe hier alles, was die Regierung beantragt, erlauben Sie mir in aller Bescheidenheit eine Frage. Machen Sie denn die Durchsetzung dieser Vorlagen mir gar so leicht? Glauben Sie, wenn ich in diesem Augenblicke einen Antrag auf sofortige Aufuahme der Barzahlung oder auf defiuitive Aufhebung des Silbercourants stellen würde, dass dieser Autrag hier im hohen Hause die Majorität finden würde? (Abgeordneter Fuß: Hoffentlich nicht!) Der Minister erörtert hierauf die Folgen der vorliegenden Gesetze für die Landwirtschaft. In diesem Punkte habe ihm die bisherige Entwicklung der Verhandlung eine Ueberraschung geboten. Das gegenwärtige Gesetz — da<5 darf man ruhig sagen — enthält eigentlich für unsere Landwirtschaft nur Vortheile. Die Situation ist einfach so, dass auf der einen Seite die gegenwärtige!! Exportverhältnisse beibehalten und gesichert werden und dass auf der anderen Seite dem Steigen des Geldwertes inbetrcff der Hypothekarverschuldimg ein Riegel vorgeschoben wird. Das sind die zwei greifbaren Consequenzcn dieses Gesetzes für die Landwirt-fchaft. Alles andere gehört der Zukunft an. Der Minister kam hierauf auf die Rede des Abgeordneten Sueß zu sprechen und sagte: Professor Sucß hat mir arg zugesetzt. Ich gestehe aber offen, ich bin ihm eigentlich auch dafür Dank schuldig. Es ist ein Vergnügen, mit einem Manne von solcher Vedentnng die Klinge kreuzcu zu dürfen, uud sonst ist ja fiir einen armen Finanzminister das Maß des Vergnügens nicht sehr reichlich bemessen (Heiterkeit), so müssen Sie ihm wenigstens das gönnen. Das Schrecklichste, was mir der Herr Professor in Aussicht gestellt hatte, das ist dritte Classe in der deutschen Sprache. (Heiterkeit). Heute, glaube ich, nennt mau das einen Sechser! (Heiterkeit.) Da muss ich mich vertheidigen, und zwar ungefähr so, wie sich die Schüler in solchen Fällen vertheidigen. Im deutschen Gesetze stand auch überall das Präsens. Nun weiß ich, wird mir das gar nichts helfen. Der Herr Professor wird mir sagen: So, abgeschrieben haben Sie, jetzt bekommen Sie deshalb einen Sechser, weil Sie abgeschrieben haben (lebhafte Heiterkeit). Nun, das kann ich nicht ändern. Aber wenigstens habe ich, sowie die Schüler es in solchen Fällen thun, eine Ausrede gebraucht und habe einen anderen mit hineingerissen. (Lebhafte Heiterkeit.) Sie wissen ja: «Holamyn lni.^ri«, »o^io« l!al)ui«»6 malo-rum.» Ich habe dem Herrn Professor Sueß schon einmal gesagt, dass er nach seinen Vorschlägen eigentlich auch ein Anhänger der Goldwährung sei, und ich gestehe offen, wenngleich der Herr Professor seine dies-fälligen Vorschläge etwas eingeschränkt hat, so glaube ich es auch jetzt noch. Ich kann mich nicht auf seine theoretischen Ausführungen einlassen, da kann ich mich viel eher mit ihm vertragen, als in seinen praktischen Vorschlägen. (Heiterkeit.) Deshalb wende ich mich gegen die praktischen Vorschläge. Er schlägt vor: Einste'lluug der Silberprägungen — ich auch; freie Auspräguug von Gold — ich auch; unbedingte Zahlungskrast des Goldes — dcsgleicheu ich auch. Jetzt kommt er mit einem heiklen Punkte. Er will cine facultative Relation. Ich habe einmal schon die facnltatiue Relation leider missverstanden; ich glaube, ich bin jetzt im klareu darüber, was er will. Darauf muss ich ganz kerzengerade sagen: diese facultative Relation halte ich einfach für nicht möglich. Wie soll denn das sein? Der Staat kaun doch nicht seiner Verordnnugsgewalt vorbehalten, die Gläubiger, und zwar alle Gläubigere, von Monat zu Monat zur Annahme eines anderen bestimmten Goldquautums als Zahlung ihrer Forderungen zu zwingen. (Sehr richtig!) Der Herr Abgeordnete Sueß nimmt namentlich eine sehr definitive Stellung inbetreff der Scheidemünze ein. Für uns ist doch diese neue Scheidemünze viel besser als unsere gegenwärtige Silberschcidemünze. Der Feingehalt uuserer gegenwärtigen Silberscheide-münze ist ja bekanntlich ein sehr geringer. Unsere Tendenz ist, soweit möglich Stück für Stück wegzuräumen, ^was die Schwankungen hervorruft, und endlich einmal unsere Verhältnisse auf diesem Wege zur Stabilität zu führen. Ich habe die Empfindung, dass man die Frags' uu! die es sich hier handelt, zu viel nach Sympathy und Antipathie behandelt. Da darf ich wohl auf eine» hinweisen, und der Herr Professor Sueß wird mil dariu recht geben. Solange die Naturwissenschaften nicht auf den Standpunkt der rein empirischen Al-schung gekommen sind, den sie heute haben, solang haben sich dort ganz merkwürdige Schulen fortnB' rend gezeigt. Ich erinnere Sie an die Medicin. Wen» Sie sich an das erinnern, was Moliöre iiber die M'' dicin höhnte, finden Sie, dafs er namentlich innB auf die Uniuersalmittel, ans die Art und Weise, n«e einzelne Leute immer uach denselben Mitteln curie« werden, hinweist. Bei der späteren Medicin haben M dann Systeme gezeigt. Alle die Dinge sind überwll»' den, seitdem man znr reinen empirischen Forschnng F' kommen ist. M^u sucht sich die Verhältuisse klar i« machcn, man sucht zu schauen, man sucht ciue ordenl' liche Indnction zn veranstalten, man sncht die Indul' tiun, wenn sie eine nützliche Grundlage hat, mit ^ Deduction zu verbinden und gelangt auf diese 23e>f zu eincm definitiven Resultate. So muss es in unsel/l Wissenschaft auch gehen. Es bleibt nichts anderes i'M als daft man die Verhältnisse klar betrachtet und dal' auf hin sich ein Urtheil zu bilden sucht. DesweH habe ich mir schon einigemale zu sagen erlaubt, ^ ich die alte Differenz zwischen Monometallismus lü>' Vimetallismus in der Hauptsache schon für überwni'de" erachte, dass schon heute, nachdem die empirische Forscht die Herrscherin geworden ist, auch auf dem Gebietes Staatswissenschaft in der Hinsicht eine ganz andere ^ thode eintrifft. Und was wollen denn die Sympathy nnd Antipathien? Hat Deutschland für die Beibehaltung der h^' kenden Währung eine Sympathie gehabt? Gott "' wahre! Es wollte die reine Goldwährung einführen l>7 hat die Thaler beibehalten müssen. Hat Frankreich!^ die Einstellung der Sillierprägung Sympathie gehabt Nein! Das sind lauter beschworene Vimelallisten A wesen. nnd sie waren in Verzweiflung — dass sie ^ thun mussten. Es sind eben diese Dinge stärker o> die Sympathien und die Antipathien der MenM und auf dem Standpunkte stehe ich hier und erla^ mir. Ihnen das ganz offen zu bekennen. Mau muss ^ Muth haben, bei gewissen Fragen zu sagen: das ^ ich nicht, das kann man überhanpt uoch nicht nW dle Verhältnisse sind uoch nicht weit genug gedieh ich suche das vorzuschlagen, was ich für erwiesen ha^ ich lade Sie ein, einen Schritt zn thun, den ich ^ sicher halte. Das ist mein Standpunkt, deu ich in?^ Sache immer festgehalten habe. Auch hier glaube > auf dcm Standpunkt streng wissenschaftlicher Forsch^ zu stehen, und erlauben Sie mir da ein Wort zu ^ innern, des Urhebers der Empirie, Vaco von VeruA der gesagt hat: «Weder das kann znm Ziele gcw" wenn mau auf reiu dcductivem Wege, wie die Sp^ welche aus ihrem Körper Spinnfäden zieht und ^ daraus eiu Netz construiert, noch weniger das, lv< man auf rein inductivem Wege, wie die Ameise, ^., terial sammelt und dann nicht weiß. was damit., znfangen ist.» Zu einem wirklichen Resultate fühlt ^ die Methode der Biene, die das, was sie findet, in l^ aufnimmt nnd daraus Honig — für das allge^ Beste, füge ich hinzu — zu verarbeiten sucht. (Lebh^ Beifall.) Ich bitte Sie. iu die Spccialdebatte einM^ (Lebhafter Beifall und Händellatschen. Der gM wird beglückwünscht.) «z Ackcrbauminister Graf Falkenhayn fühlt '^ verpflichtet, in die Debatte einzugreifen, weil Agrarier anfgerufen wnrden und von einem der ä^ sten Linken behauptet wurde, wer dafür stimme, s^,, nur für die Interessen der jüdische» dauts lnA> Der Minister ist der Ansicht, dass alle VeruM^ durch die zerrüttete Valuta leideu, so insbesondre ,1 Landwirtschaft. Ihr werde die Stabilität der M^ sehr zum Vortheile gereichen. Das gleiche gilt fA ^l Taglöhner, für den es doch wichtig ist, ob er W^> sein Geld einen oder zwei Knödel kaufen kann. (V^,> keit.) Der kleine Handwerker ist ungefähr in denial Verhältnissen. Was das mobile Capital anlangt, ^ vielmehr die Capitalisten — denn das Capital «n «^ für sich wäre auch den Herren von der lul" ^> Linken nicht unangenehm — so theilen sich diese in ',^ Theile; der größere will solide Geschäfte mache^F ist das Schwanken der Währungsverhältnisse eiNH dernis; der übrige Theil des mobilen Capitals, "^ spcculiert, dem ist der gegenwärtige Zustand ^ / element. Wenn man nun iu die Welt hinausrilsl' / gegen die Vorlage stimmt, begeht eiu Verbreche.^' Volke — in wessen Interefse arbeiten Sie da? O^ß Abg. Graf Fries polemisierte gegen Professol W >nild vertheidigte die Vorlage. Ueber Finanz"" ^ l Steinbach äußert sich der Redner: «Wir a.cl>e'.'^ ! das Vertrauensuotnm mit Frendcn. Er hat sch^' ff ! Verhandlungen und gewaltigen Gegnern gegeni^F ^ überlegen gezeigt und, obwohl voni Hanse ails HA > in der tnrzcn Zeit, welche er seinem Ressort "^ j/ ^ dasselbe in einer Weise beherrschen gelernt, da^ ^' > ältesten Fachbeamten mit Bewunderung zu '^ salbacher Zcllung Ur. 160 1377 16. Mi 111!»:. aufsehen. Wir glauben daher, ihm dieses Vertrauensvotum mit Freuden ertheilen zu können.» (Beifall.) Abg. Dr. Kaizl hält die Valutaregulierung zwar fur eme nothwendige Maßregel, er ist aber durch die Vorlage, wie sie aus dem Ausschüsse hervorgegangen, nicht befriedigt. Zudem habe er zu dieser Negierung kem Vertrauen. Redner polemisierte sodann gegen den Abgeordneten Plener und sagte, es sei für die österreichischen Steuerträger ein großer Vortheil, dass er (Plener) nicht Finanzminister'sei. Er behauptete, auch iu dieser Session sei viel in Politik gearbeitet worden. Regieruug und Linke haben jene Maßnahmen veranlasst, welche die Iungczechen - Partei zu einein der schärfsten Schritte der Abwehr veranlasste, die Errichtung des neuen Bezirksgerichtes in Mkelsdorf Dazu kommt noch das Verbot des Gebrauches des Wappens der Lander der böhmischen Krone, welches eine scharfe Spltze enthielt und die politische Ueberzeuquuq der Czechen tief verletzen mufste. Ein auderes Beispiel sei der Antrag Wldmann w Berathung des Baugeseh s. D""" gab es politische Gebiete welchen die Kemu ^ ""swchen das sind der' Antr? Til^ und Uair/ ^ ?"'V "ber die Arbeiterkammern, die So a «N^ b'e Berathung im Pressansschnsse. NoliV. ^ ^ ü!" der Politik in der unpolitischen M' gleichartige Besteuernng der Sparcassen ^/"lengesellschaften im Sinne der Regierung ge-Mochen habe. Er erwarte von der Loyalität Pleuers, Nn '^ u^igstellen werde. Abg. Snklje be-lutavo ,.' Nenßerniig ^"cgers. dass er für die Va-so woU?^ ?"^ ^^)alb stimme, weil es die Negieruug edem cin's^ "^. ""^ Verdächtigung, der gegenüber es u naÄ "'^'? ^"sche" widerstreben müsse, darauf Weuu Lueger behaupte, die Sloveueu Lueae? d ^ r^rm, s° m"sse er nur sagen, dass H ^''.^rhältnisse in Krain nicht kennt; denn sö-der L^^ "^^' landwirtschaftliche Gesellschaft wie d 5 v,n ?" G""?^"°") haben sich einstimmig gegen N m,l ,.^" AMisemiten eingeleitete Action gegen die (Beifall.) Abg. Abt T reu - Ton ni^^ -"'/ °"^ bm vou Lueger angeschlagenen sckw. ^.?.""^'^^ ?^m. Ini übrigen habe er chou vor dem 14. Mai seine Alisichten über die Va- Men 7'VF^t- Mg. Kaizl constatierte gegen > "cenger. dass er nicht vom Bankerott der liberales Partei, sondern vom Bankerott der unpolitischen Politik gesprochen habe. Es folgten noch thatsächliche Berichtigunger der Abgeordneten Plener, Menger, Kramär, Dr. Gregorec und Foregger. Nach dem Schlussworte des Referenten Sczczepanuwski, das mit großer Aufmerksamkeit angehört wnrde, beschloss das Haus mit großer Majorität, in die Specialdebatte über die Valutavorlagen einzugehen. — Nächste Sitzung morgen. Politische Uebersicht. (DerneueLandesschnlrathvonTirol) hat am vorigen Samstag seine Sitzungen begonnen, uud da hat es sich gezeigt, dass die Behauptungen, als ob im neuen Landesschulralhe einseitig politische Strebnngen überwiegen würden, unwahr waren. (Parlamentarisches.) Der Ausschuss für die Reform der Geschäftsordnung nahm den Antrag drs Abgeordneten Fandcrlik an, das Subcomite' möge wegen einer entsprechenden Reform des Interpellations-verfahrens bei der Revision der Geschäftsordnung geeignete Anträge stellen. (Zur Situativ n.) Das «Freindenblatt» tadelt die politischen Ausführuugen Plencrs und muthmaßt, dass es sich der Liuken bei den Besprechungen mit Taaffe nicht um Bezirksrichter- und Hofrathsstellcn, sondern u::i die Organisatiou der Parteiverhältuisse des Parlamentes gehandelt habe. (Galizien.) Nach einer Meldung des «Wiener Tagblatt' ist die Ernennnng des Abg. Strnszkiewicz zmn Landescultur-Infpector für Galizien uuter gleichzeitiger Ernennnng zum Regierungsrathe erfolgt. Entgegen der früher bestandenen Absicht wird Regicrungs-rath Strnszkiewicz seinen Sitz nicht in Lemberg haben, sondern den, Ackerbauminister zngctheilt werden uud cin specielles Referat führen. (Reform des Gütertarifes der Süd-^ bahn.) Wie eine Vudapester Depesche meldet, haben die österreichische und die ungarische Regierung die Direction der Südbahn aufgefordert, den Frachteutmif in einer den bestehenden Tarifen der beiderseitigen Staatsbahnen entsprechenden Weise ehestens umznänderu. Es handelt sich hiebei um die Activierung der Beschlüsse, welche im Monate April d. I. einvernehmlich zwischen den beiden Regierungen hinsichtlich der Gütertarife der Südbahn gefafst worden sind. Es soll nämlich eine totale Reorganisation der Tarifbcstimmungen der Südbahngesellschaft durchgeführt werden bchnfs Einbeziehung dieser Bahn in das nahezu bei sämmtlichen österreichischen uud uugarischen Eisenbahnen in Geltung stehende Tarifschema. (Ungarischer Reichstag.) Im ungarischen Abgeordnetenhanse hielt in der Generaldebatte über die Valutavorlagen Finanzminister Wckerle eine Rede. in welcher er nochmals hervorhob, dass Ungarn sowie Oesterreich gleich gewillt seien, nach dem gegenwärtigen ersten Schritte die ganze Valuta-Action durchzuführen. Die Garantie hiefür biete auch die Elitschließung, das nöthige Geld anzuschaffen, doch werde diese Anschaffung fernerhin nicht mehr in der Form von Wechseln und Devisen stattfinden. Der Finanzminister schloss mit dem Beifügen, er trete für die Aufnahme von Barzahlungen mit seiner ganzen politischen Reputation eiu. (Lebhafter Beifall.) Hierauf erfolgte unter Ovationen für Wekerle die Annahme der Valutavorlagen im allgemeinen. (In Rumaiiien) herrscht einige Aufregung über die plötzliche Sperrung der bulgarischeu Grenze. Es ist nämlich seit dem 8. d. eine fünftägige Quarantäne für alle rumänischen Provenienzen angeordnet worden, weil Nnmänicu es unterließ, Schutzmaßregcln gegen die Cholera zu ergreifen. Die Quarantäne - Be-stimmnngeu wurden bisher mit scrupulösester Strenge durchgeführt. Die Grenze aus Bulgarien kann jedermann, nach Bulgarien aber niemand übertreten, der die Quarantäne nicht durchgemacht. Ein Legationsrath musste trotz der Intervention der Constantinopeler Votschaft wieder nach Rumänien zurückkehren. Auch Postsendungen werden an der Grenze aufgehalten. Man hofft in Bukarest, dass die bulgarische Regieruug ihre Anordnung rückgängig machen wird, da in Rumänien die gewiilischtcn Vorsichtsmaßregeln gegen Russland bereits ergriffen wurdeu. O(Die Verfassungsrevision in Belgien.) Aus Brüssel, 14. Juli, wird gemeldet: Man erwartet eine wichtige Versammluug der Rechten. Das hnr verbreitete Gerücht, dass Ministerpräsident Beer-naert geneigt sei, das Referendum aufzugeben und dass derfelbe m der Verfammlung seiner Parteigänger eine Erklärung hierüber abzugeben beabsichtigt, entbehrt jeder Begründung. Als sicher scheint es, dass der Ca binetschef die Majorität vor die Alternative stellen wird. zwischen ihm und Woestc zu wühlen; sollte die Majorität geneigt sein, Woeste zu folgen, dann würden Beernaert uud seine Amtscollegen vielleicht ihre Entlassung geben. (IuternationaleMünzconfercnz,) Nach eiuer Pariser Meldung ist man doit gcgcinuäl'lig völlig im unklaren über die Absichten der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika betreffs des Zeitpunktes der Abhaltung der von ihr angeregten internationalen Münzconferenz. Wie es scheine, wünscht die Unionsregiernng. Zeit zu gewinnen und den Zusammentritt dieser Conferenz bis nach der Neuwahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten verschoben zu sehen. (In Frankreich) wurde vorgestern die parlamentarische Session geschlossen, nachdem die Kammer die Reconstruction der Pariser Opera-Comique genehmigt und der Senat einen Gesetzentwurf angenommen hatte, durch welchen die Stadt Paris zur Aufnahme einer Anleihe von 200 Millionen Francs zur Ausführung von öffentlichen Arbeiten ermächtigt wird. (Päpstliches Consistorium) Nach einer der «Politischen Correspondent aus Rom zugehenden Meldung verlautet nunmehr, dass das päpstliche Consistorium, iu welchem die Ernennung der neueu Cardinäle erfolgen wird, in der ersten Hälfte des September abgehalten werden soll. (Die Wahlen in England.) Gladstone's Mehrheit beträgt nach den neuesten Wahlergebnissen 32. Man glaubt allgemein, dass er es zu einer Majorität von 50 bringen werde, wonach die Durchdringung der Homerule-Vorlage gesichert wäre. (Persien.) Wie die »Times» melden, plant Nussland die Erwerbung der persischen Eisenbahn und der Pferdebahn in Teheran, um in Persien auch wirtschaftlich festen Fuß zu fassen. TaMneuigtciten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Klagenfurter Zeitung» meldet, der freiwilligen Feuerwehr in Hermagor znm Ankaufe eines Gewinstgegen-standls für ihre Eft. clen-Lotterie 100 fl. zu spenden geruht. — (Die Cholera) hat nun ihren Einzug in Paris selbst gehalten, wo am 10, und II. d, M, acht Erkranlungssälle zur Anzeige kamen. In der Bannmeile dagegen sind sehr viele Fälle vorgekommen, von denen ein großer Theil tödlich verlief. In Russland verlangt man, dass der Zar einen Vertrauensmann zum Dictator mit unbegrenzter Machtvollkommenheit für Maßregeln gegen die Cholera ernenne. Aus Vatum ist eine Anzahl fremder Dampfer abgegangen, ohne ihre Ladung zu löschen. Unterm 8. d. M. wird gemeldet, dass die Cholera nun auch in Kasan ausgetreten sei. In Tiflis werden die mit der Post aus Persien eintreffenden Briefsendungen des« inficiert. Die in Vaku wohnenden persischen Arbeiter wurden in ihre Heimat zurückgesendet. Das Communications-Ministerium hat ein umfassendes System von Maßregeln festgestellt, durch welche der Verbreitung der Cholera auf dem Wege der Eisenbahnverbindungen vorgebeugt werden soll. — (Ein Ehestipendium.) Zum Vesten der russischen Abiturientinnen der höheren weiblichen Curse hat eine im vorigen Jahre im Auslande verstorbene Russin Namens Heropovski 10.000 Rubel hinterlassen, deren Zinsen als Mitgift für Abiturientinnen der genannten Curse verwendet werden sollen, falls die gelehrten Damen nämlich in den Stand der heiligen Ehe einzutreten gedenken. Zum erstenmale soll diese Unterstützung im Jahre 1894 ausgetheilt werden. Ob wohl die Aussicht aus die einjährigen Zinsen eines Capitals von 10.000 Rubeln viele Studenten in den Hasen der Ehe locken wird? — (DieKatastrovhevonSaintGervais.) Aus Saint Gervais wird telegraphisch gemeldet: Mit den Einwohnern wetteifern zahlreiche Aerzte bei der Bergung der Todten. Die Zahl der letzteren beträgt gegenwärtig 226. Die Leichname sind sehr entstellt und häufig arg verstümmelt. Hie und da findet man zerstreut menschliche Glieder. Die Feststellung der Identität ist umso schwieriger, als die Vadeliste durch Wasser ganz unleserlich gemacht wurde. — (Ein Menschenfreund.) In dem französischen Städtchen Rochechouart starb kürzlich ein daselbst auch geborener Mann Namens Leon Sudrat, der sein gesummtes Vermögen seiner Vaterstadt zu wohlthätigen Zwecken vermachte. In seinem Testamente bat sich der großherzige Man ein kleines Denkmal aus, das ihm die Stadt errichten und mit folgender Inschrift schmücken solle: «Er verließ diese Welt mit Trauer im Herzen darüber, dass er nicht genug Reichthümer hinterlassen konnte, um allen Unglücklichen zu helfen!» — (Excesse in Saratov.) Infolge des Gerüchtes, dass die Aerzte das Begraben der Krantcn, so lange sie noch am Leben sind. angeordnet haben Men, _^ (Neuer Schi f fsu n fa l l.) Auf dem der gehörigen Dampfer .Hnngaria» ist auf der Linie Fiume-Zara aus der Höhe der Ortschaft Novaglia ein Dampjtesselrohr gesprungen. Eme Person wurde aMdtet, zwei Personen erlitten Verwundungen. Von Fiume wurde ein Hilfs-dampfer requiriert. Lalbacher Zeitung Nr. 160 1378 16 Jull !8»2. — (Hohes Alter,) Wie der «Vudweiser Bote» meldet, verschied in Budweis am 8. d. M. die älteste Person der Stadt, die Wirtschaftsbesitzerin Frau Barbara Nemec, im 107. Lebensjahre. Die hochbetagte Frau starb, ohne eigentlich krank gewesen zu sein, an Altersschwäche. Sie ward im Jahre 1785 zur Regierungszeit Kaiser Josefs II. in Schewetin geboren. — (Falsche Fünfziq-Guld en noten.) Im Bereiche der Bezirkshauptmannschaft Gradiska sind noch weitere falsche Fünfzig - Guldennoten eingezogen worden. Ueber Anordnung der genannten Bezirtshauptmannschaft wurde in Cervignano der Handelsmann Vartholomäus Ponton verhaftet. — (Selbstmord.) Aus Trieft wird telegraphiert: Der englische Oberst Sir Buchanan, welcher als! Passagier auf dem gestern hichcr zurückgelehrten Lloyd-! dampfer «Venus» von Cyftern nach Alexandrien reiste, hat sich, wie der Schiffsrapport meldet, bei Port-Said in selbstmörderischer Absicht ins Meer gestürzt und blieb verschwunden. — (Blitzschlag) Aus Trieft wird telegraphiert: In Larigo bei Vecco schlug der Blitz in ein Haus ein und tödtete vier Schwestern von 6 bis 14 Jahren vor den Augen des Vaters, welcher verwundet wurde. — («Die steinernen Tafeln Mo sis») sollen angeblich am Fuße des Berges Sinai wiedergefunden worden sein. Der Weltreisende Dr. Grotte fand nämlich zwei Steintafeln, welche die halbverwischten Spuren der mosaischen Gesetze aufweisen sollen. Die einzelnen Buchstaben sind noch ziemlich gut zu erkennen, — (Der kleine Langschläfer.) Solch Geflügel hat's doch eigentlich recht gut!» — «Weshalb denn, mein Söhnchen?» ^ «Weil das frühmorgens gar nicht aus den Federn heraus braucht.» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem Reichsrathe.) Im Abgeordnetenhause begann gestern die Specialdebatte über die Vorlagen zur Regulierung der Valuta, und zwar zunächst über Artikel I des Gesetzes, womit die Kronenwährung festgestellt wird. Es sprachen die Abgeordneten Freiherr v. Dipauli und Prinz Liechtenstein gegen, Tausche und Ritter v. Stalitz für diefen Artikel. Finanzminister Dr. Steinbach griff abermals in wirkungsvoller Weise in die Debatte ein, ebenso Ackerbauminister Graf Falkenhayn. Die Debatte über Artikel I wurde geschlossen, und es gelangten noch als Generalredner die Abgeordneten Freiherr v. Morsey und Schwab sowie der Berichterstatter zum Worte, worauf Artikel I angenommen wurde. * (Eine lohnende Landpartie.) Alle Freunde von Thalwanderungen und auch jene Bergsteiger, die ab und zu in der Niederung fesselnde, abgelegene Gegenden aufsuchen, seien auf ein Schaustück unserer Nachbarschaft aufmerksam gemacht, das noch viel zu wenig gewürdigt wird. Es ist dies die jeden Verehrer einer ungekünstelten Natur entzückende Saveschlucht hinter Zwischenwässern. Der Zugsverkehr ist so eingerichtet, dass man zu beliebiger Tageszeit nach Zwischenwässern dampfen kann, und hat man dort nur zwei Stündchen zur Verfügung, so lässt sich die Partie, ein mäßiger Spaziergang, ganz gut ausführen. Unmittelbar vor dem schönen Fabrilsstege, unter welchem der Savcsall tost und Wasserstaub in die Luft Peitscht, biegt man über die Uferböschung links aufwärts, bewundert die Cascaden von oben und wandert dann auf ebenem Boden bei dolomitischen Schottergruben vorüber. Die Blicke streifen über blumige Böschungen hinab auf die Save und ihre Insel. Ueber das Waldgrün der Schlucht blicken Höhen der Karawanken, besonders schön die Pyramide des Storzic. Der prächtige Tannenwald, der sich in nächster Nachbarschaft der Holzstoff-Fabrik an die erst seit wenigen Iohren bestehenden Culturen schloss, ist seit dem vorigen Sommer leider verschwunden, und um die davon übrig gebliebenen Strünke legt sich bereits eine lebhafte, aus Erdbeerkräutern, Wachtelweizen und dem Hohlzahn gebildete Fratten-Vegetation. Gleich darauf geht es zwischen Eichen und Fichten schluchteinwürts. Links ragen von Sinngrün und Farnen bekleidete Nagelflue-Wände auf. rechts schieben sich Waldbestände zwischen den Fluss und unsern Pfad. Bei abgestürzten Conglomeratblöcken vorbei führt der Steig nun über eine waldumfangene Wiese und unter Erlgeäste gleich über eine kleinere zweite, beide ausgiebig mit Klappertopf und Doldengewächsen gesegnet. Jetzt beginnt eine kurze Wegklamm. Der Pfad windet sich durchs Gefelfe und tritt hart zur Save. Quellen auf Quellen sprudeln im kleinen Defile^ hervor, Waldreben schlingen sich über die Blöcke, und vorne driiben an der Flussbiegung zeigen sich bereits die Wiesengründe und Häuser von Svile. Im Flusse selbst liegen da viele große Eonglomeratstücke und schaffen malerische Bilder. Auf einen dieser Blöcke hinüber, und mau weilt auf Stellen, die es einem mächtig anthun. Von da weiter gegen Svile und dann aufs linke Ufer nach Flödnig oder aber in einer Halbstunde wieder zurück nach Zwischenwässern — beides steht nun frei! Eines ist gewiss: man macht die Parke durch die lauschige Schlucht bald recht gerne wleder! ^ — (Vom hiesigen Pädagogium) An der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt in Laibach fand der Schulschluss am 12. d.M. statt. Die Anstalt zählte 7^ Zöglinge. Im vierten Jahrgange waren 10 Zöglinge. Von den 19 Zöglingen des dritten Jahrganges machte einer einen sehr guten, 11 einen guten Fortgang, 7 Zöglingen wurde die Nachprüfung bewilligt; von den 21 Zöglingen des zweiten Jahrganges machte 1 einen fehr gulen,! 14 einen guten, 1 einen ungenügenden Fortgang, 5 haben die Nachprüfung; von 22 Zöglingen des ersten Jahrganges machten 15 einen guten, 1 einen ungenügenden Fortgang, s> haben die Nachprüfung. Die mit de< Lehrer-Bildungsanstalt in Verbindung stehende Uebungsschule besuchten Illi Schüler, und zwar die vierte Classe 32, die dritte Classe 26, die zweite Classe 27 und die erste Classe AI. Davon machten 34 einen sehr guten, 7? einen g iten und 5 einen ungenügenden Fortgang. Die Reifeprüfung an der k, k, Lehrer-Bildungsanstalt wurde am 12., 13. und 14. d. M. unter dem Vorsitze des k. k, Realschuldirectors Herrn Dr. Rudolf Iunowicz abgehalten. Derselben unterzogen sich alle 10 Zöglinge des vierten Jahrganges und 2 Externe; alle erhielten Reifezeugnisse für allgemeine Voltsschulen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache. Dieser Prüfung wohnte einen Vormittag auch der Herr Landespräsident Baron Winkler bei, welcher auch die schriftlichen Arbeiten der Zöglinge einer eingehenden Durchficht un'erzog.Die k.k. Lehrer nnen-Bildu gs-anstatt schloss das Schuljahr am 15. d.M. Dieselbe hatte nur zwei Jahrgänge und zählte 91 Zöglinge. Im dritten Jahrgange machten 8 einen sehr guten, 30 einen guten Fortgang, 4 erhielten Nachprüfung; von den 49 Zöglingen des ersten Jahrganges machten 9 einen sehr guten, 34 einen guten und 1 einen nicht genügenden Fortgang, 5 haben Nachprüfung. Den Kindergartencurs besuchten 14 Zöglinge, von denen 12 die Befähigung als Kindergärtnerinnen erhielten, zweien aber die Nachtragsprüfung bewilligt wurde. Die Uebungsschule der k. t. Lehrerinnen» Bildungsanstalt besuchten 132 Schülerinnen, und zwar die vierte Classe 31, die dritte Classe 31, die zweite Classe 34 und die erste Classe 3«; davon machten 32 einen sehr guten, tt4 einen guten, 10 einen ungenügenden Fortgang, 6 blieben unclassificiert. — (Decorierungsfeier.) Aus Rudolfswert berichtet man uns, dass am verflossenen Donnerstag dem über eigenes Ansuchen in den Ruhestand tretenden Landwehr-Bezirksfeldwebel Tersiner das von Sr. Majestät dem Kaiser verliehene silberne Vcrdienstkreuz mit der Krone in feierlicher Weise übergeben wurde. Ueber Einladung des Herrn Bezirkshauptmannes erschienen zu dieser Feier die Beamten der Bezirkshauptmannschaft, des Hauptstcuer-amtes, der Forstinspestion in Gala-Uniform sowie der Gendarmerie-Abtheilungs-Commandant. Der Herr Bezirks-hauptmann hielt hiebei eine der Feier angemessene Ansprache, heftete dem Gefeierten das Zeichen der kaiserlichen Huld an die Brust und schloss die erhebende Feier mit einem dreimaligen «Hoch» auf Se. Majestät, in welches die Anwesenden begeistert einstimmten. Der Decorierte dankte sichtlich gerührt für die ihm zuthcil gewordene Auszeichnung und bat, seinen ehrfurchtsvollsten Dank an die Stufen des Allerhöchsten Thrones vermitteln zu wollen. — (Raubanfall.) Am 10. d. M. gegen 7 Uhr drangen zwei unbekannte Männer mit verhüllten Gesichtern in die Wohnung des Verwalters Kunsic auf Schloss Neudegg, woselbst zur Zeit die Frau des Verwalters allein anwesend war. Einer der Strolche ergriff sofort ein an der Wand hängendes Gewehr, während der zweite an den Schreibtisch herantrat und von der Frau Geld verlangte. Frau Kunsic sprang rasch an das Fenster und schrie um Hilfe, wurde jedoch von dem einen der Ein dringlinge bei den Haaren ergriffen und zu Boden geworfen; sie sprang aber schnell auf und setzte sich, neuerdings um Hilfe schreiend, mit einem Fuhfchemel gegen die Räuber zur Wehre. Durch das Geschrei der muthigen Frau erschreckt, ergriffen nun die Strolche die Flucht, nahmen das Gewehr mit sich und verschwanden alsbald in der nahen Waldung. — (Aichvorschriften.) Die «Wiener Zeitung» veröffentlicht neue Vorschriften über die Aichung gläserner Flüssigleitsmaße. Als zulässig werden erklärt Maße von 2, 1, '/^ 0-3, '/4, 02, '/« und 0 1 Liter. Die Marken müssen eingeätzt oder eingeschliffen sein und in zwei einander diametral gegenüberliegenden Strichen bestehen, welche wagrecht 15 bis 20 Millimeter lang sein müssen. Die Maße können gleich weit oder oben oder unten in verjüngter Form ausgeführt sein. Eine Verfaltung ist nicht zulässig, die Maße müssen glatt, farblos-durchsichtig sein. Vorläufig sind nur die Aichämter in Wien. Linz, Graz, Trieft, Innsbruck, Brunn, Lemberg, Czernowitz und Zara zur Aichung befugt. — (Promenade-Concert.) Für das morgen mittags in der Sternallee stattfindende Promenade-Concert wurde das Programm wie folgt festgestellt: 1.) Su-leyman-Pascha-Marsch von Sommcr; 2.) Prolog und Introduction zur Oper «Robet der Dusel» von Meyerbeer; 3.) «Frankfurts Gruß an Wien», Walzer von Staudt; 4.) grcße Phantasie über Motive der Oper «Ca-valleria Nusticana» von Mascagni; 5.) Sextett aus der Oper «Die verkaufte Braut» von Smetana; tt.) «Pschütt.'i Polka fran?. von Paolis. — (Todesfall.) Aus Veldes wird uns gemeldt», dass am 13. d. M. der alldort seit dem 2. Juni al< Curgast weilende königlich preußische Generalmajor >" Disponibilität Arthur von Leipziger nach kurzer KrM hcit einer Lungenentzündung erlegen ist. Derselbe WUl" gestern auf dem Friedhofe zu Veldes beerdigt, — (Gemeindewahl in Kerschdorf.) b" der Neuwahl des Gemeindevorstandes der OrtsgemeiM Kersckdorf im politischen Bezirke Tschernembl wurde" abwählt: Jakob Konda in Graduik zum Gemeindevorstehel' Josef Blut in Vlutsberg und Mathias Blut in Cero" zu Gemeinderäthen. — (Schießübungen.) Das heimatliche Inf^' terieressiment Baron Kühn hat gestern lind heute vorB' taqs auf dem Schießplätze Dcpclsdorf in« Bezirke Ste>» cm feldmäßiges Schi» ßen mit scharfen Patronen ausgefilh^ — (Ausflug nach Veldes.) Der HM Arbeiter - Gesangverein «Slavec» unternimmt morss einen Ausflug nach Veldes. Die Abfahrt von Laib« erfolgt mit dem Frühzuge. Neueste Post. i Original-Telegramme der „Lainnchrr Zeitung". Prag, 15. Juli. Der Oberlandesgcrichts-PräM lud gestern die deutfchen Vertrauensmänner DocA Schim'yfal lmd Schlesinger zur Fortsetzung der Bezil" abgretlzlMgs-VerhandllMgen für den 20. Juli ein. London, 15. Inli. Ais jetzt sind 580 Unterha^ Mitglieder gewühlt. Gladstone's Majorität betck' zwanzig Stimmen, was bei der Abstimmung vielH zählt. Auch die conservative!! Journale rechnen berel'' nut einem Cabinet Gladstone, dessen erste Aufgabe ^ Parlamente die Verbesserung des Registrierungs- llw Wahlgesetzes sein dürfte. Petersburg, 15. Juli. Den offiziellen Cholel"' Berichten zufolge sind au, 12. d. M. in Astral 100 Personen in doll Krankenhäusern und 177 Pe^ scmeil außerhalb der Spitäler gestorben. In Satt^ starben I I, in Saratov 24 nnd in Zarizyn 46 Perso^ Washington, 15. Juli. Eine Truppenabtheillls von 1000 Mann ist nach dem Ausstandsgcbiete " Mllllan abgerückt, um die dortigen Streitkräfte z»l vel' stärken. Angekommene Fremde. «i Am 14, Juli. ^' Holcl (Ncsant. FML. Watte! Edler von Hermannshort <> A milk, Laibach. — HUnigman, Schuber, Mallster. Pn"^ s, Familie, mid Pcgan, Oberingcnieur, Trieft. ^ 1ll>^ Pfarrer; Hard. Schmidt. Wagner. Neisz. Wenzl. OesterlH mid Vcmtadi, Wien. — Frieding. Förster. Taruis. - Ie^H Littai. — Dr. Vlum, Pinlovce. — Fischer, Ran». - VM N!M, Schönstem. — Oalvani. Pordenone, — Smrelar, < geniexr. Fichtenwald — Sabathil, Iangenberg. — Brodj^ ittfm,. Agram. — Libisch. Kfm.. Nixdorf. ^ Hlltcl Stadt Wien. Nichter. Maler; Lustig. Reis.' Hilft^ kugl u. kronfeld, Kflte.. Wien. — zravlja. Krainlnlrg> ^ Ranzingcr, Realilätenbcsiher. u. Elsner. Privat, ttwttsch«'^ Ravcna u. Vrclic, Private, Fiume, — Stcpanel. (kisenhä^ , Brunn. — Kostla, Accordant. Mladeclo. — Ertl. LicuttU Gra>,. - Hodos. Professor. Bukarest. — Efcell. FML, ^ s. Frau. Agram, — Elsbacher s. Sohn. Marlt Tuffes Kulovic. Kfin., Rann. — Wohlmuth, Kfm.. Fiume. -^ ^ s. Familie. Kfm,, Trifail. ^«., Hotel Tüdbahnhof. Oaal. Tonkünstlrr. Budapest. — Blau. ^, Finnic.— Pctric. Kf»,.. Vol. - Molry, ssinanzralh, »^ Rasthof Kaiser uou Oesterreich. Lolar, Reifnih. — S^« 8ci dcr Firma Hoiiiriek icenä» in I«».ibk>.<)Ii. Dortselbst anch Häkelgarne, > Stickfcidc, Ttickmatcrialicn, Zwirn:c. i2l^j) fttbadjer «Bettung «r. 160. 1379 16. Juli 1892. Course an der Wiener Börse vom 15. Juli 1892. N°ch ^ 0^^ LourM°rte. Geld Waif Staatll'ßnlehtN. H« ^' clichcltlich: Rente in Note» 95?ü 96 b., Lilberrente....... 95 »ü 9» 25 l«54er 4"/„ Swalslose. 25« fl, 142—14.1-. i«»>0er 5°/« » yanze 500 ft. I4u 7b 141 »ü l««a » » fünftel 100 ft, 151-?'. 152 — l«N4er Staatölose . . 10U fl. 182-50 1831« . , . . bu si. 188 5<< 188 1'! "/., Dom.'Pfdb,-. il 120 fl. . . 15l 75 lb2 5" ^"/« Uest. Goldrente, steuerfrei 11» 10 113 U" 0es!err. Notenrenle, » . 100 90 10110 Oarantlrrtl Eisenbahn» Schuldverschreibungen. «llsabethbahn !» G, steuerfrei. 115 K» lib 7>) ssranz-Iuscph.Vahn in Silber. 118 1« 119 10 iUorurlberaer Bah» w Silber . 100 75 IUI 7ü «lisauethbahn 200 sl. CM. . . 2b'< — 252 - bto. Uinz-Vudweis 200 st, «. W, 229 — 23(.- dtl>, Talzb,-Tirol 2NN ft. ö. W. 218' - 220- «tlisabethbahn für 2N» Marl . 112 2,' 113 25 dto. für 200 Marl 4) 101 5« dtl». Ostbahn-Pnoritäten . — .^ ^. „ dto. Stallt«-Obli„at. u. 1,187« 117-25 ii??>i dt°. Weinzrw!t.Abl.-0b.1Wfl. 99-äi. 100 bu blu, bräm,°«»l. ü ilio fl.ö.W. 142- 142 ün detto il üu fl. ö. W 141— >«- lhelh.3lg.-Lose 4«/.. 100 fl. ü, W !g« 55 A,5 Veld Ware Grundentl.'Vbligationen (für lUU fi. (lM,). 5°/n nallzische...... 1044^ 105 4b 5"/„ mährische...... —'— —'— 5"/» «"rain und Küstenland . . — — — — 5"/„ »iederösteilcichische . . . 108 75 11075 5°/n stcirilche...... —-— —-— 5°/» lroatlsche und slavonische . I0Ü 10« — b°/„ siebenbilrnische , . . .-------—.-— 5"/n Temeser Vanat . , . . —--. —-- 5°/„ unzarische...... 84 20 »5 ^n Andere üssentl. Hnlehen Donau-Rcg.-Lllse 5°/„ ion fi. . 122 50 128 - dto. Anleihe 1878 . . 10« 2!< <0? 25 Anlehen der Stadt Oürz . , 109'— !10 — Nnlehen b. Stadtgemeinde Wien 105 — . . 117— 11? 50 bto. dto. 4'/,°/°. .100 40 101 — dtll. dto. 4"/n , . . 9ll ilk 96 75 bto. Präm.°Vchuldverschr, I°/° 11170 11^ >^0 Oest, Hhpotbelrnbanl 10j. 50°/° 9« 8« 99l>0 Oesl.-ung. Van! veil. 4»/,°/» . wl 5^< - '- - detto » 4»/„ . . 99 70 10« 20 betto byjähl. » 4"/„ . . 9970 100-20 >riorltät«-Gbligation»n (ftir KW ft.), Zfeidlnands-Norbbahn /,"/n , -^'-^ — — Vtlb Ware Oesterr. «°rb!l>estblll,n . . . 107 !>n lN84l> Itaatsbahn.......____—. Eübbahn i» 3»/„..... 14» 7ü 144 7l> ,, ' > ü"/„..... 1^.5.0 -_ Un<,.„a' ^, Nahn..... llw ?>, 103 ?ö Divers» Los» (per Ltlls). «lredltlose 10» fl..... 189 50 190s'« Tlary-Lose 40 fl. . . . _ — z,^ — 4°/« Donau-Dampfsch, i<»<» fl , 124 50 ILL 50 Laibacher Präm.-Anleh. 2« ss. »2— L2'5(> Oscnrr Lose 40 fl. . zz.— 57- . Palffy-Lose 4<, fl. . . . ' . 55.— 57 -Nöthen Kreuz, «It. G«f.« . 1«fl, l? 40 1? «" Nudolph-Lose 10 fl. . >8>ö<, L4ü<> ZalM'Lose 4c, fi. . , ' ' ^.— — — »t..Gl>noi« Lose 40 fl. ' ' «»— 64---Wllldstein-Lose 20 fl ' ' ... . — — Winbisch.GiHh-Lose 20 fl ' ' . .-- - «4 ü<> Vew.-Vch. b. 3°/„ Präm.-Vchnlb. verschrberVobencrebitanslalt »3— 23 75 zank.Altiln (per Et Vmilvereln, Wiener, K«» fi. . 1,4-50 115 50 ^«,Mnst, ös^ 2"" fi. S, 40»/« 86. . 3«'... Deposttenbanl. «lla.. »00 fj. , ,„5 _ zo?.. ticompte^Ve',. «drös,,. l.(« fi, 633— 643— ,H,ro.u.llalsenv.. Wiener»Wss ziL— »l? — Veld ware Hhpothelenb., «st. 200 ft, ^<5°/,l, 74- ?«- — LänderbanI, «st. 200 fl. G. . . ltl8 60 LIU — Oesterr. °ung. Vanl 60^ ". . . 99!» 1<>,'l Unlonbanl 200 fl......843 - - 2:3-50 Verlehrlbanl, Nlln., »40 . . 1S^ — 18875. Hctien von Transport« Unternehmungen (per Vtücl). «lbrecht-Vahn 200 ft. Silber . 92'Lü 92 7!, Nlfölb'Fiuman. Nahn 200 fl. S. 200 2 ?> 2N0Ü0 UVHm, Norbbahn 1b« fl. . . 184-50 18« L<» » Westbahn 200 fl. , . 344 5.0 846'— Nuschtiehrader Eis, ü«> fl. EM. »09.» 11 >0 bto. , !>t. L.) 200 fl. . 44« — 44? bU Donau < Dampfschlsffahrt« Ges,, Oesterr, 50« fi, llM. . . . 84« — »48 - Drau°ltis. (V.-Db.lr-«obcnb,°E. 84 ^. «5 25 S!aat»eisenbllh» LW fl. Silber 2kl, ?b, 30« 25 Südbahn 200 fi. Silber . . 9?-b0 ! !»« nü Vüb-Nurdb Vcrb.'A. 2N0fl,CM. I«9 5» ^ 19« 5« IlllM>ra!,°Vel.,Wr.,I70fl, «. W. 23l> 25 »37 25 . neue Nr., PrioritlU« «clicn 100 fi...... 94— ! »5-— Nng.-galiz. ltisenb, 200 st, Kilber 19350 ! 19» 7i< «eld Ware Ung, Nordostbahn !i!»0 fl. Silber '9?'- - 197-80 Unn.Wrstb.(«allb-Graz)200fi,8. I9»-2i» 199 75 Industrie»Hclien (per Stück). Vaugrl., Mg, O?sl„ 100 fi. - <"7'ÜO l<^'?ü Vllybier Eisen- und Stahl-Ind. in Men 100 fi...... b '-5.. 8i bu Tisrnbaww.-Lelhu.erNe, »0fi. »«7- ^"-' .ltlbenmhl. Papiers, u. V.°ä. ü» ^ « »0 Lirstnqcr Brauerei 100 fl, . . '02-50 l^8 «5 Montan-Gesell., üslerr, - alpine ^ - 05 4 . Praner <5i,en-Inb,-Wcs, 200 fi, "«'" «l. - Salgo-Tarj. Steinlchlen »0 fi, »K4-— b»» — «Scklblielmühl., Vapierf. i«X>fi. 20« - —' — .St.^rrn:ul,I..Pi,plerI u «.'». ^ " "»'7- Irlfailer »ohl!>,iw,'V^. 70 fl. , l««-!»N !«? 50 W»lfens,.G,,Oest.lnWlenI00fl. <»" - <" Hannon-Lcilillnst., ÄUg. i., Pest ^^ .^, 80 fl. ...... I^l»' ' »<«» -^ Wr. Vaugeselllchaft 100 fl, . . l.5 — ««'-- Wd ladet ein allo Köpfe der Nationen, Wach Zwischenwässern zu kommen. ^eutl, kommt's nur heraus zu mir Auf ein Glas gutes Perles-Bier! Js ist sehr frisch und kühl, innken kann jeder, so viel er will; Man heitert sich dabei recht aus und fahrt dann wieder fröhlich z1 Haus. J^asBt nur die Köpf nil hängn, Tl!'e aS \1S Tascherl, es wird scho glänga. 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