^3ft^ Samstag den 2s. Juli 183s. Nem Nnvenken. , ^'' d e s l. k. Lyceal-Vibliolhelarö in Lalbach, III. »^Hung stirbt der, den die Himmclömächte lieben," Der Spruch, »,ein Freund! hat sich an Dir bewähret, Stand in den blassen Zügen Dir geschrieben; Denn heiter war Dein Antlitz, wie verkläret, Dein Mund, der lächelte, alö wollt' er sagen: Alis ist der Kampf, der lang genug gewähret. Eo fand ich Dich, als ich vom Schmerz getragen, Zu Dir geeilet auf die Schrcckenskunde, Daß aufgehört des Freundes Her/i zu schlagen, Und wie sie brcnnt, und brenne» wird die Wunde, Gelinder werden ihre glüh'ndcn Qualen, Nenn ich erwäge Deine letzte Stunde. Der milden Abendsonne kühl're Strahlen Vergoldeten den grünen Schmuck der Aue, Im Hintergründe schautest Du die kahlen Giganten Oberkrains mit kühnem Baue, ». Rings um Dich rauschten sanft der Save Welle», Dle Dir zn sprechen schienen: uns vertraue; Ob Deinem Haupte segelte» die schnelle» Weißflock'gcn Wolüen hin; der Freud' erschlossen Fing an die Brust von heh'rcr Lust zu schwellen. Richt ahntest Du. daß Dcine Vahn beschlossen, Der Weltgeist sandte aus der lichten Halle Dich abzurufen zu des Lichtegc,lvssen Dcu Genius ab; im hellcsten Krystalle Der reinsten Woge löscht' er aus den Funken, Auf daß er rein zurück zum Urlicht walle. Du schiedest von der Welt bcgeistrungtrunken. In voller Kraft, hast nicht den Schmerz gefkhlet, Zu seh'n die Deinigen in Gram versunken. Die heiße Stirne ist nun abgekühlet, Von keinem Zweifel wird die Brust durchzogen, Sie wird von Neu' und Schmerz nicht mehr durchwühlet. Du wirst nicht mehr von Hoffnungen belogen, Von Wünschen, die so süß das Herz durchschauer», Uns zu verlocken in des Abgrunds Wogen.' — Nicht Du, mein Freund, nur wir sind zu bedauern, Dein theures Vaterland ist zu beklagen, Die Jünger, die am Grab des Meisters trauern. Welch herrlichen Gewinn hätt' er getragen, Dcs Wissens reichster Schatz, der nun verschlossen. Dem Vaterland, der Welt in künft'gen Tagen! ES trieb Dich ewig vorwärts, unverdrossen Hast Du gekämpst, bis Du den Sieg errungen, Vis sich des Lichtes Pforte 'aufgeschlossen. Dir waren heimisch unsres Wcllthcilö Zungen: Naö Hellas, Nom Unsterbliches geschrieben. Des Dritten Lied Begeistertes gesungen. Der Lusitanicr, Spanier heiß im Lieben, Der Italiener, Deutsche und Franzose Geschaffen von der innern Gluth getrieben. Das sprach zu Dir im lieblichen Gekose Der Muttersprache. Im sarmat'schcn Norden, Wohin gerufen Dich dcs Schicksals Loose, Hast Du gelauscht dcs Micliewicz Accorden, Und waS der Tscheche. Serbe und der Russe Ans Licht gefördert, ist Dir kund geworden. — 418 -» Mnemosyne hat Dich mit ihrem Kusse Geweihet zu des Vaterlandes Frommen , Um auszulpenden von dem Ueberflusse; Run hat der Tod von uns Dich weggenommen, Wir sah'n die Saat so herrlich sich gestalten, Der wahre Ernte Tag, er wird nicht kommen! Das ist's, warum wir des Geschickes Walten Verklagen, das so früh Dich uns entrücket, Warum wir weinend uns're Hände falten- — Ich weiß, Du standest einsam, unbeglücket, Daß Dir. wie mir, nicht Ruhe ward hienieden, Daß Dich im kühlen Haus kein Gram mehr drücket. Ich gönne Djr den tiefen, sel'gen Frieden; Doch werd' ich, bis sie mich zu Grabe tragen, Daß Du, mein Theuerster! so früh geschieden, Daß Du mir wardst so früh entrissen, klagen. Dr. I'/'e/'/^'/l. Nie Ervpechtzuellen auf ver Insel Trinivav. Die Insel Trinidad, unfern der Nordküste Südamerika's , ist wegen der daselbst gefundenen Pechgründe ein merkwürdiges Land. Wenn man bei Point Breca landet, wo der Strand sandig ist, so wird man sehr überrascht, wem, man große schwarze Felsen vorl Erdpech über den Sand hervorragen und Stücke derselben, gleich Kieseln glatt, in großer Menge Mf dem Sand zerstreut sieht. Jeder Schritt, den man thut, geschieht auf Erdpechboden. Auch werden aus, gebreitete Massen davon mit breiter und glatter Ober« stäche gefunden. An manchen Stellen gehl die Straße zerade über sie hinweg, bisweilen zwischen großen Stücken hindurch, welche einige Fuß über die Oberfläche des Bodens, und nur bei sorgfältiger Untersuchung würde man glauben dürfen, daß die von der Fruchtbarkeit zeigenden Gegenstände ringsum aus Pech-Hoden entsprießen. Aber gleichwohl ist dem so; die Hütten und Garten sind darüber angelegt, und die Pflanzen wachsen üppig darüber. Der Erdpechboden besteht nicht aus einer zusammenhangenden Masse von dieser Substanz, sondern aus einer Neihe unterbrochener und unregelmäßiger Stücke derselben, in denen beträchtliche Zwi« schknraume mit Erde ausgefüllt sind. Nachdem der Beobachter eine sanfte Anhöhe von einer und einer Biertelmeile von der See über Asphallboden gegangen, kommt er zu einem erhabenen Becken, welches der Asphalt- oder Pechsee genannt wird Dieß ist eine ungeheure Masse von Erdpech, welche sich zu einem Scs gesammelt hat. Die Oberstäche desselben nimm: sich übrigens ganz, wie ein solcher aus, und wird rings von einem Holz umgeben. Die Länge dieseS Sees beträgt ungefähr eine halbe sengl.) Meile, und die größte Breite desselben ungefähr den l6ten Theil einer Meile. Auf der Oberfläche bemerkt man zahlreich, Wasserdümpfel, und die tiefen Risse und Spalten ilt dem Erdptch sind damit angefüllt) kleine Fische und Frösche spielen in demselben. Dieses Wasser ist ganz frisch und trinkbar. Das Erdpech scheint an manchen Theilen sehr tief zu gehen, wenn man nach den Nissen und Spalten urtheilen darf. Es ist so hart, daß es einen Menschen trägt, wird aber durch die Sonnenhitze etwas weich, so daß Personen in geringer Ent» fcrnung von einander bisweilen verschwinden, indem sie in die durch ihre eigene Schwere entstandenen Löcher einsinken. An dem Nanoe des Sees ist die Vegetation sehr reichlich und kräftig, und angeblich wachsen sehr gute Ananaße auf dem Asphaltboden. Auch wachsen in dem Erdpech selbst viele Pflanzen, ohne nur etwas Erde um ihre Wurzel zu haben; früher soll aber der Voden weit unfruchtbarer gewesen seyn, als jetzt. Der Name Erdpcchsce kann mit Necht eigentlich nur dieser kleinen Stelle gegeben werden, denn das Ganze verdient diesen Namen nicht. Es entsteht aber natürlich die Frage, ob der See als Becken oder Ursprung des Ganzen zu betrachten ist, von dem die Seiten der Hügel und das anliegende Land überflulhet worden seien. Gegen diesen Schluß spricht Man« cherlei. — Etwas nördlich von dem Erdpech'ee ist ein Brunnen oder eine Quelle von flüssigem Thcer!(Erd-öhl). Aber das Erdpech selbst ist nicht auf den See beschränkt, denn es gibt auch unterseeische Lager desselben. Halbwegs zwischen Point Naparina unb Point Vicca ist ein schr großes Erdpechlager, nur 10 oder 12 Fuß unter Wasser, dessen Nähe man im Allgemeinen aus dem stark widerlichen Geruch und an dem Hä'utchen von Erdöhl, womit das Wasser bedecktest, erkennt. Bisweilen sind während der Ebbe Schiffe auf dieser Bank gestrandet, und ankert ja eins daselbst, so findet man Anker und Ankertau mit Erdpech bedeckt. In dem Wasser um die Asphaltbank gibt es eine große Menge Fische. Bei Serpancs Mouth gibt es einige Reste von Erdpech, welche bisweilen größer werden und wieder verfchwindeu und mit dem Schlamm-Vulkan inl Zu» s.immenhang stehen sollen. Das Erdpech sclbst ist eine dunkle, schwarze, derbe Substanz, auf dem Bruch eben, welche sich mittelst des Wassers leicht schaben läßt; es hat einen eigenthümlichen eckelhaflcn Geruch wie Kohlentheer, sinkt im Salzwasscr schnell zu Boden, und schreibt auf Papier dunkelbraun. Bei ungefähr 5l0" Fahr. schmilzt es vollkommen zu einer weichin Masse, mchr der Steinkohle, als geschmolzenem Pech ähnlich, denn es läufc nicht in eine lockere Ma^se z«-sammen. Weingeist, Salpetersäure, starkes Alcaii - t19 tvlrkt nicht im Geringsten darauf. Es unterscheidet slch chemisch vom Pech, und läßt sich nicht zu gleichen Zwecken verwenden. Man braucht es zum Ausbessern der Sraßen auf Trinidad, und als Kilt zum Mauern »lnter Wasser. Auch hat man es zur Gasbereitung benutzt. Die Verwandtschaft desselben zu den Stein« kohlen ist wohl nicht in Zweifel zu setzen, und sprechen nnch berühmte Mineralogen für die Entstehung der Steinkohlen aus Pflanzcnstoffen, so ist die Analogie doch nur entfernt, und die Naturforscher haben mittelst ihrer Prozesse noch kein Atom Steinkohlen zu Stande gebracht Der Schluß, daß, aus dem Grund,, weil untergetauchte harte Hölzer verkohlen, Steinkohlen auch e Armen-Instituts: Commission sich ermuthiget findet, allen denjenigen, die sich von dicscn Gratulationen für ein ferneres Jahr los zu sagen wünschen, hicmit zur Kenntnlß zu bringen, daß die dleßfalllgen Erlaßkarten vom 26. d. M., als dem glorreichen Namenstage Ihrer Majestät unserer Allergnäoigsten Kaiserinn und Königinn angefangen, bis Ende September d. I., in der Apotheke des Herrn Joseph Friedrich W ag n e r, gegen den gewöhnlichen Erlag von 20 kr. für die Person, ohne jedoch der gewohnten, bisher so rühmlich bewiesenen Großmuth der mildthätigen Stadtmsassen Schranken zu setzen, erhoben werden können. Da das Verzeichniß aller derjenigen, welche diese Erlaßkarten zmn Besten des Ar-mcn-Instituts abholen werden, durch die Zeitungen bekannt gemacht werden wird, so wolle es gefallig seyn, ihre N.imcn bei Abholung der Erlaßl'arten deutlich geschrieben abzugeben. Von der Armen-Instltuts-Eommisslon Laibach am 23. Juli i355. ». —---------.------._,---------------_^_^-------------^._...,^,________111^^1^ ^,^. ^..........—, - , , ,......« Nevacteur: L?r. Vzh. Keinrich. Verleger: Ignaz Nl. Vvler v. Rleinmayr.