Vränumelation«preist: Insertionsgebühren: Für Laibach ssammt Für die zweispaltige Petit» Zustellung in'« Ha»«): zeile oder deren !Na»m bei einmaliger Einschaltung Ganzjährig . . st. 5.— 6tr.,2mal8ir., 3mal l0lr Halbjährig . . „ 2.50 Vierteljährig . „ !,25 Stempel jedesmal 3U ^ Mit Poftversendung: Nedaktion: HcnwtMt/. '^ Nr. 313, II. Skck, ^ " Ganzjährig , . st. 8.— Halbjährig . . „ 3.— Administration tbetl«, ,->>» Hierleljährig . „ l.50 daselbst in O!t°llll K l^rr'^> ^>!. , Vuchhandlnng. ^^» ^ Einzelne Nummern 5 tr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Tinstag und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Wittheilunge« nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dinstag am 31. Mai 1870. Nr. 43. im Normale steht 100^203 ; allein die Sache gestaltetsich anders Vureautratische Auffassungen. wenn man ein bischen einen Monlisquinischen Gedanken an die Stell? Die durch die kaiserlichen Patente vom 21. d. M. geschaffene der Buchstaben stellt. Sehen wir daher der Sache ein bischen aus Siluation ist zwar bisher noch unklar, dürfte es jedoch nicht lange den Grund. mehr bleiben. Schon in der laufenden Woche können Erscheinungen Ein Normale muß, wenn es lebenskräftig sein soll, nicht mn hervortreten, welche den Steuermann des österreichischen Staats­einer einseitigen ideellen Doktrin, sondern den wohldurchdachten all­schiffes zwar nicht zu einer verzweifelten Ueberlassung des Ruders gemeinen Bedürfnissen entsprechen. Stellen wir uns nun, um den in andere Hände, wohl aber zu einer Nenderung des Kurses ver­Herrn Regierungsralh auf das ihm geläufige Feld zu geleiten, auf anlassen dürften. Wenn es wahr ist, was der Eigenthümer der „N. den rein bureaukratischen Standpunkt. Wenn z. B. das Ministerium F. Presse" Dr. Friedberger bei der am 20. d. M. in Wien ab­des Innern ein Normale erläßt, gegen dessen Instandsetzung schon gehaltenen Versammlung deutscher Parteimänner angeblich aus ver­bei den bießfälligen ursprünglichen Beratungen und Kommissionen laßlicher Quelle mitgetheilt hat, daß die Polen bei der am 19. ein anderes, z. B. das Finanzministerium gegen dieses Normale, d. M. beim Minister Potockistattgefundenen Konferenz die Zufage als gegen seine Interessen verstoßend, Protest eingelegt hat, der der Beschickung des Reichsrathes verweigert haben, so ist hiedurch Gesetzentwurf aber doch nichtsdestoweniger aus dem Grunde Ge­eine Situation geschaffen, welche den Versuch des noch immer Re-setzeskraft erhält, weil der Minister des Innern im eigenen Inter gierenwollens auf dem jetzigen Verfassungsmodus nur dann, zwar esse dahin zu Wirten gewußt hat, daß zu den Beratungen von nicht zulässig, aber doch verständlich machen würde, wenn der im seinen Beamten nur unverhältnißmäßige Majorität beigezogen wurde, ^aibacher konstitutionellen Vereine mit Akklamation aufgenommene so wird sich der Finanzminister eine solche Behandlung nicht ge Grundsatz: „daß dem Rumpfparlamente einer Völker­fallen lassen, sondern bei der Krone gegen ein solches durch eine minorität dieselben legislatorischenRechte wie einem falsche Majorität gegen das Interesse seines Nessorts erlassenes Vollparlament e zustehen" zur Geltung gebracht weiden Normale protestiren, auf dessen Abänderung den Antrag stellen und würde. — wenn feinen berechtigten Forderungen nicht entsprochen werden sollte mit einem solchen hinter seinem Rücken intriguirenden Ministerium Dieses Monstrum einerstaatsrechtlichen Verfassung konnte nur nicht mehr mitlhun. infolge einer jahrelangen Angewöhnung in der bureaukratischen An­wendung ministerieller „Normalien" , die sich in der Regel den I n ganz gleicher Lage befinden wir uns. — Da hat man vor blauen Teufel um den im Gesetze liegenden Geist kümmert, sondern allem ein intriguantes Wahlgesetz geschaffen, um sich ja gewiß vor vflichtgehorsamst nach dem „sogenannten klaren Wortlaut" allem andern die Majorität zu sichern. Mit dieser der Vernunft oder nach dem „Buchstaben der hohen Vorschriften han­Hohn sprechenden, vollständig falschen Majorität macht man nun delt," entspringen. gegen alle unsere Vorstellungen, Bitten, Proteste, Deklarationen Es ist allerdings wahr, daß eine Staatsverfassung nichts als Resolutionen u. dgl. eine sich selbst gefällige Verfassung und sag!. ein zwischen der Krone und den Völkern vereinbartes Normale der „Was wollt ihr? parlamentarisch haben sich die Minoritäten den Regierungsform ist, nur tritt hier noch weit höher als bei einer Majoritäten zu fügen; ihr feid die Minorität, wir die Majorität, ministeriellen Vorschrift die unbedingte Notwendigkeit hervor, daß folglich fügt euch, wenn ihr nicht einen Verfassungsbruch begehen hier nicht der todte Buchstabe, fondern der Geist des Gesetzes maß­und hiedurch Hochverräther weiden wollt." gebend sein muß. Wir wissen nun nicht, ob in Oesterreich noch Aber das Lächerliche der Perfidie geht weiter. jemals ein ministerielles Normale ohne nachträglicher Erläuterungen, Wir zweifeln keinen Augenblick, daß die reichen Aktionäre der Abänderungen, Modifikationen und Verbesserungen erschienen ist? Nationalbank für das Wohlergehen derselben schwärmen und eben so Genug derselben aber sind uns bekannt, welche im Laufe der Zeit, „banktreu", Iulins von der Traun eben: „Verwaltung« weil ursprünglich auf Grund unrichtiger Prämissen entstanden, oder rathstreu" als unsere Falschliberalen *) „verfassungstreu" weil dieselben den erwarteten Erfolg nicht hatten und sich praktisch sind. Sie sind so verfassungstreu, daß sie es immer wiederholen, als ungenügend oder vielleicht sogar als unausführbar erwiesen ha­dieser Verfassung könne, in so ferne nns einzelnes in derselben nicht ben, widerrufen und durch andere dem Zwecke besser entsprechende behage, aber wohlverstanden: „nur im verfassungsmäßigen Vorschriften ersetzt werden mußten. Wege" — umgeändert werden! Was wir von diesem Verfassung« mäßigen Wege zu erwarten haben, hat uns der verfassungsmäßige Ganz denselben Verhältnissen unterliegt jede, zumal aber unsere Uebergang zur Tagesordnung über die polnische Resolution und über junge, kaum flügge geworbene, sicher aber nicht lebenskräftige Ver­den Petrino'schen Antrag gelehrt. — Dieß ist der oiroulu» vioiosu», fassung. der künstlich geschaffen wurde. — Der Weg zur Verlassung desselben Nach dem „Wortlaute " nach dem „Buchstaben" dieser ist einzig und allein nur das Oktoberdiplom; alle«, was nach ihm Verfassung war der nun aufgelöste Reichsrath allerdings auch nach infolge der falfchen Wahlgesetze geschaffen wurde, ist Intrigue, Ol dem Austritte der Tiroler, Polen, Slovenen, Istrianer und Triestiner troyirung, Fiktion, die wir nie und nimmermehr anerkennen werden und obschon auch die Üechen fehlten, noch immer beschlußfähig und - Wir stehen am Oktoberdivlom, ihr auf der Dezemberverfassung im „bureaukratischen" Sinne, wo es unzulässig ist, an dem so­Die richtige Verschmelzung dieser Gegensätze muß ehrlich gesucht und genannten klaren Wortlaute herum zu deuteln und wo es als Auf­gefunden werden, sonst weiden wir uns nie verstehen. lehnung gegen die höhere Omnipotenz angesehen weiden würde, wenn man ei» Gesetz anders als nämlich vorgeschrieben, interpretiren wollte, können wir freilich nichts einwenden. Ein solches Vorgehen empfiehlt ») Die Erfindung dieser richtigen Bezeichnung ist nicht von im«, 1 »­ nun auch der penstonirte k. k. Herr Regierungsralh, indem er beweist: dern gehört richtig backenden wahren deutschen Liberalen in Wien, Nur so fort! Es freut un«, lonstatiren zu tonnen, daß die muthigsten Vor­turner des Laibacher konstitutionellen Vereine«, nämlich solche, welche sich s»u» t^ori, oder sagen wir es deutsch: ohne sich zu „beden­ken", in das dichteste Gewühl hinein schmeißen, ihr ideenarmes ver­trocknetes Gehirn durch aufgelesene Gebanken aus dem „Triglav" aufzufrischen anfangen. Wir haben nämlich am 10. Mai d. I. ge­legenheitlich dessen, als wir die bekannte Idee des laibacherisch kon­stitutionellen Liberalismus*), daß man vier Leute und die Pfaffen hänge n müsse, auch gesagt, daß diese Ansicht, nämlich das „hän ­gen " nicht liberal zu sein scheint, es wurde denn, daß der konsti­tutionelle Verein den französischen Konvent als Muster der Freiheit fubstituiren und der Doktrin des verfassungsmäßigen Fort­schrittes Hekatomben opfern wollte. — Ma n sollte nicht glauben, aber es ist buchstäblich wahr, daß diese Bemerkung dem konstitu­tionellen Verein aus seiner sonstigen Rathlosigkeit hinaus half. — Wie nämlich die verehrten Leser schon aus unserm letzten Blatte ersehen haben, hatte ein alter grauer Herr, feines Zeichens gewe­sener kaiserlich deutscher, königlich preußischer Frankfurter Kurfürst, gegenwärtiger pensionirter k. k. österreichischer Regiernngsrath und angehender zisleithanischer Robespierre die Vermessenheit, innerhalb der Länder unseres Kaisers unter dem Beifallsgejohle der Mitglieder des konstitutionellen Vereines den sehnsüchtigen Wunsch zu prokla­miren: es möge dem künftigen, natürlich nach seinen Ideen zusam­mengesetzten Reichsrathe — die Kraft des Konventes innewohnen. Wir wollen vorläufig ununtersucht lassen, ob in den Statuten den Mitgliedern unseres konstitutionellen Vereines eine solche Immunität zugesichert wurde, daß sie das Recht hätten, durch derlei dummdreiste Deklamationen so dir nichts mir nichts und ungestraft jenen Konvent zu predigen und zu empfehlen, welcher außer den massenhaften Wir­kungen der Guillotine schließlich den Königsmord , der sogar das arme Kind unserer Maria Theresia auf den Schaffet brachte, als die höchste Vürgertugend dieses Liberalismus hinstellte. Vorläufig halten wir den k. k. Herrn Regiernngsrath bloß für das berühmte brüllende Thier in Shatespierres „Sommernachts­traum" und dürfte die Sache nichts weiter zu bedeuten haben; auch ' -) Gs ist dieß bekanntermaßen eine eigene Spezies in der Natur­geschichte. ^ Feuilleton Der Klatsch. (Fortsetzung.) Letzthin haben wir den Klatsch nnr oberflächlich geschildert, ohne die Wirkungen, die er auf die Klatschenden, ihre Opfer und die Mitwelt hervorbringt; heute sei es uns gestattet, ausführlicher über das begonnene Thema zu reden und unsere Behauptungen durch Beispiele aus der alltäglichen Geschichte zu illustriren. Daß das weibliche Geschlecht vorzüglich dieser Krankheit aus­gesetzt ist, lehrt uns die Bibel an dem ersten Weibe Eva. Da sie an ihrem Manne keinen aufmerksamen Zuhörer finden mochte, sah sie sich im Paradiese nach einem geeigneteren Partner um und stieß auf die Schlange, die zweifelsohne auch ein Weibchen war. Und siehe da! Der erste Plaufch hatte so verhängnißvolle Folgen, daß wir statt im Paradiese unter der Dezemberoerfassung leben, also aus dem Himmel gleich in die Hölle gestoßen wurden. Selbstver­ständlich könnten wir die vielen Preßprozesse, die Separation der verurtheilten Journalisten nach Fug und Recht Eva auf das Kerb­holz schreiben, wenn es nicht die Galanterie gegen das weibliche Geschlecht verböte. Seitdem sind freilich einige Tausende von Jahren in die Welt gegangen, es haben wohl schon mehre Tausende von Plauschstunden stattgefunden, deren Folgen nicht bekannt sind. Wohl aber mußte der Klatsch, nach der Stufe, auf der er jetzt steht, zu urtheilen, mit be­sonderer Vorliebe kultivirt worden sein, denn der Unterschied zwischen dem kaum viertelstündigen Geplauder der unschuldigen, arglosen Eva mit der raffinirteren Schlange — die ja auch schon einen Tag Muße, sich zu üben, gehabt halte — und den halbtägigen Sitzungen unserer modernen schönen Seelen ist so in die Augen springend, daß jeder unbefangene auf die Idee kommen muß, daß auch in diesem Fache ein ungewöhnlicher Fortschritt stattgefunden hat. Zwar bestehen leine glauben wir, daß Herr von Laschan die ganze Deklamation bloß als Mittel zum Zweck benützte, um durch derlei hhperdemokratische Fräsen die Plebs bei den im Zuge befindlichen Wahlen aufmerksam zu ma­chen, was er für ein „verflixter Kerl" ist. Des Pudels Kern dürfte aber wohl nur darin zu suchen sein, daß es dem Herrn Regierungs­rathe weniger um den Konvent, als um die Realisirung einer an­deren ihm in der Ferne vorschwebenden Idee zu thun sein dürfte. — Die Erfahrung aller Zeiten, insbesondere die 10jährige Geschichte Oesterreichs mit dem nahen halben Hundert abgetakelter Minister-Exzellenzen hat es gelehrt, daß es nicht gar so unendlich schwer sei, sich zu pcussiren, wenn man nur einmal darin ist. Auf der bureaukratischen Eselsleiter geht das etwas schwer; auf dem liberal­konstitutionellen Wege ist das alles leichler; Landtagsabgeordneter — Reichsrathsabgeordneter — Landespräsident. Ist es doch Ullepitsch, der doch nichts als ein einfacher Kam­merprokuraturs-Adjunkt war, geworden, warum foll es nicht ein pen­sionirter Regierungsrath auch werden? — Dieß ist der richtige Weg zum Baron, vielleicht sogar bis zur Exzellenz. Ja dieser Ullepitsch läßt gar manchen unserer Bureaukraten nicht schlafen nur bedenken sie nicht, daß das ein ganz anderes Schrot und Korn war, als diese heutigen aufstrebenden Pygmäeu. Schließlich aber tonnen wir nicht umhin, sowohl den unvor­sichtigen Herrn k. k. Deklamator, als alle diejenigen, die ihm in ihrem überschwenglichen Liberalismus Beifall klatschten, auf den Um­stand aufmerksam zu machen, daß unsere Bauern einem Konvente mit der Guillotine und dem von ihm geheiligten Königsmord gegen­über im Verein mit der Armee unseres Kaisers keinen Spaß ver­stehen würden. Spielt nicht mit gefährlichen Worten und erwägt, daß unser Land alle Eigenschaften einer Vendee besitzt. — Nur so fort, ihr Herren, wir stehen zu Gebot und sagen euch, daß wir bereit sind, das vom verkommenen Gesindel zottenhaft herabgewürdigte „Schwarz-gelb " in unsere „weiß-blau-rothe" Fahne zu wickeln und unter diesem Zeichen euch euren Konvent sammt der Guillotin vor die Füße zu schmeißen. Nichts für ungut! — Zur Situation. Aus Wien und anderen Orten der Monarchie laufen keine wich­tigen Nachrichten ein. Ma n rüstet sich zu dem bevorstehenden Kampfe öffentlichen, vom Staate privilegirten Anstalten, in denen der Klatsch obligater Lehrgegenstanb wäre, allein dem allgemein gefüllten Be­dürfnisse hat auch hier der Privateifer abgeholfen. Den ersten Unterricht erhält das zarte Mädchen unter seines­gleichen, die ersten Studien macht es unter Autodidakten; den Vor­wurf oder das Sujet hiezu geben Gefchente der Eltern, Tanten, Pathinen u. f. w., das Terrain ist also ein sehr beschränktes. Bald werden indeß die Grenzen zu eng, man macht kleine, schüchterne Einfälle auf das nächste Feld des Verraths gegenseitiger Geheimnisse und zufällig entdeckter Fehler des Nächsten, jedoch ohne die berech­nete Absicht zu schaden, sondern es sind dieß Sprünge des sorg­losen, leichtlebigen Kindesalters, wodurch niemandem wesentlich ge­schadet wird. Würden die Studien hier abgebrochen, so würde das Mädchen das Gelernte bald vergessen. Die weiteren Studien, gleichsam die Mittelschulen, leiten nun die Tanten, Basen, Freundinen u. f. w. durch ihre häusigen Besuche und Partien, an denen das Mädchen theilnimmt. Hier bildet es sich meistens durch Anschauungsunterricht, es spielt meistens die passive Zuhörerrolle, lernt den Gegenstand praktisch und kunstgerecht behan­deln, in dem Stoffe die Auswahl treffen und die Aggredienzen kennen, womit man ein mageres Sujet zu einem fetten Braten macht, kurz es wird theoretisch und praktisch vielseitig gebildet. Dann ver­sucht es sich wohl hin und wieder selbst, zuerst unter Kolleginen, wo es zumeist die Hauptrolle spielt, spater wohl auch durch neugie­rige Fragen an die Besuche, die man ihm indeß mitunter verweist. Nach Beendigung dieses Kurses ist es in der Regel auch schon salon­fähig, erhält im Familienkreise Sitz und Stimme und unterzieht vor allem mit Vorliebe die Tänzer des letzten Balles, natürlich durchaus junge Männer, die ihm den Hof machen, seiner Kritik, diesich übri­gens nur an die wirtlichen Vorzüge und Fehler hält. Das „Fräu­lein" findet an der Männerwelt nämlich noch Vorzüge, ein Zeichen, daß feine Erziehung noch mangelhaft ist. Diese noch vor­handenen Ecken abzuschleifen ist nun die Aufgabe jener Matronen, der Landtagswahlen, die Liberalen von Profession haben sogar eine Versammlung gehalten und dort eine Art Programm zusammenge­stellt, auf welches wir der Kuriosität wegen nächstens zurückkommen werden. Die Landtagswahlen sollen dem Vernehmen nach mit dem 20. Juni ihren Anfang nehmen. Folgende Nachricht des „W. Tagbl." erscheint uns von Be­ deutung: „Wie wir vernehmen, ist der Ministerrat!) bereits schlüssig geworden bezüglich der Hallung, welche die Regierung den in der gali zischen Resolution enthaltenen Forderungen gegenüber einnehmen wird. Bekanntlich enthält die galizische Resolution Punkte, deren Bewilligung zum Theile von der exekutiven, größtentheils jedoch von der legislatorischen Gewalt abhängt. Der Ministerrath konnte somit in Bezug auf erster« selbständig vorgehen, mußte jedoch die cnbgillige Feststellung der den Polen zu gewährenden Konzessionen auf dem legislativen Gebiete dem neu zusammentretenden Reichs­ rathe anheimstellen. Der Ministerrath soll nun vor allem den Polen eine der wich­tigsten Forderungen der Resolution bewilligt haben, nämlich einen besonderen Minister für Galizien, dessen Aufgabe es wäre, fämmtliche, Galizien betreffende Akte zu kontrasigniren und an den Ministertonferenzen, die über galizische Angelegenheiten zu verhandeln hätten, mit berathender Stimme theilzunehmen. Betreffs der Erweiterung des Wirkungskreises des galizischen Landtages auf dem Gebiete der Gesetzgebung sollen die im Punkte III . der galizischen Resolution enthaltenen Forderungen, jedoch mit bedeutender Modifikation bewilligt worden fein, d. h. die Regierung beschloß, dieselbe vor dem Reichsrathe zu unterssützen. Die in der galizischen Resolution enthaltene Forderung bezüglich einer verantwortlichen Landesregierung wurde von dem Ministerrathe, wenn nicht ganz verworfen, so doch bedeutend modi ­fizirt. ^ Lokales. Lllibllch, 31. Mai. — (Nicht sllnktionirtcr Landtagsbeschluß.) Dem vom krai­nischen Landtage beschlossenen Gesetzentwurfe, welcher die Einfüh­rung der slovenischen Sprache als Unterrichtssprache in allen Volks­schulen Krains, mit Ausnahme jener von G ottschee und Wei- die so glücklich sind, nicht verheiratet zu sein und bei dem Titel „Fräulein" immer sanft erröthen. Wirb auf dieser Stufe dem jugendlichen Wesen die betretene Bahn nicht durch eine Heirat abgeschnitten, so tritt es in die höhere Lehranstalt, die Universität, um mit den zunehmenden Jahren der völligen Ausbildung immer mehr zuzureifen. Zunächst wird ihm durch die im Alter und Weisheit vorge­schrittenen Schicksalsgenossinen der Wahn benommen, daß irgend ein Mensch Vorzüge habe; dieß ist die Eselsbrücke, nach deren Passirung sich der Schülerin das Feld der Virtuosität öffnet, Anfangs wagt sie sich nicht recht auf das gefährliche Terrain der Verleumdungen, Entstellungen, boshaften Ausschmückungen nackter Thatsachen mit Rücksicht auf die möglichen Konsequenzen, sie fühlt noch ein bischen Mitleid mit den Opfern der weiblichen Inquisition; allein die Lehr­meister verstehen es trefflich, auch noch diesen Funken todt zn ma­chen, indem sie ihr verschiedene abfällige Aeußerungen hinterbringen, die von jenen herrühren sollen, welche sie noch als über dem Niveau des absolut Schlechten schwebend ansehen. Damit fällt auch die letzte Schranke und die moderne Vehme des neunzehnten Jahrhunderts hat ein neues Mitglied gewonnen. Daß die Gerichtsbeisitzer nicht ausschließlich aus unverheirateten Mitgliedern bestehen, haben wir letzthin bereits angedeutet. Die Karriere der Verheirateten oder Verwitweten weicht jedoch nicht we» fentlich von der der ersteren Sorte ab. Der Kurs wurde nach einer kurzen Unterbrechung, nachdem die süßen Erwartungen einer Nach­kommenschaft sich nicht erfüllt hatten, wieder aufgenommen und voll­endet, denn die Katze kann das Mausen nicht lassen. Mütte r treibt in diesen Kreis, dem sie nur während der drückendsten Kinder­sorgen ferne geblieben waren, ein angeborne r Drang, doch ist gottlob dieser Rückfall in die bereits geheilte Krankheit nicht beson­ders häufig zu verzeichnen, feine Wirkung indeß eine desto gefähr­lichere, da die Kinder, namentlich die weiblichen, der Ansteckung ganz besonders ausgesetzt sind, so daß in manchen Familien dieses Uebel erblich wird. (Forts, folgt.) ßenfels, bezweckte, hat der Kaiser auf Antrag des Ministerrath« die Sanktion nicht ertheilt. Der Grund, weßwegen dieser Landtags beschluß von den Ministern zur Sanktion nicht empfohlen wurde, war die Befürchtung, daß das deutsche Element in Kram hiedurch bedrückt werde. Das slovenische oder einheimische Element wird ja durch das jetzige Schulgesetz natürlich nicht gebrückt. Wir sind um eine Erfahrung reicher. — (Dramatischer Verein.) Die dießjährige dritte Versamm­lung fand Sonntag statt. Der Vorsitzende Herr Peter Graff e ll i eröffnete dieselbe mit einer Ansprache, worin er die Bedeutung des Vereines für die Hebung der dramatischen Muse, seine Erfolge auf der landschaftlichen Bühne sowie die Anerkennung hervorhob, welche er sich trotz der kurzen Zeit seines Bestehens allerseits erworben. Die Berichte des Sekretärs Herrn Noll i und des Kassiers Herrn ^aga r lieferten sehr interessante Daten, die jedoch unseren Lesern schon aus den früheren Besprechungen der theatralischen Aufführun­gen u, f. w. bekannt sind. Der Verein zählt gegenwärtig 303 Mit glieder. Auf Antrag des Vorstandes wurden hierauf einige Para grase der Statuten zweckmäßig abgeändert und der Bischof Stroß ­mayer zum Ehrenmitgliede einstimmig gewählt; auch sprach auf Antrag des Herrn I . Tomec die Versammlung ihrem Vor­sitzenden für sein eifriges Wirten und die Förderung der Vereins interessen ihren Dank aus. — I n den neuen Ausschuß, der infolge der im Vorjahre beschlossenen Aenderung der Statuten aus nur 12 Mitgliedern zu bestehen hat, wurden gewählt die Herren Peter Grasselli (Vorstand), K. 2agar (Kassier), Dr. Karl Blei­weis, Franz Drenit, E. Guttman, Josef Nolli, Dr. I. Poklukar, Franz Ravniklli, I. solar, Albert Valenta in Laibach, I. Stritar in Wien und Erjavec, Professor in Agram als Ausschüsse. — (KilcheugcsllNg.) Glänzend entsprach der Gesangschor der hiesigen Kathedrale allen Erwartungen, die wir von ihm seit dem Anfange seines Bestandes hegten. Sämmtliche von uns in der letzten Nummer des „Triglav" angezeigten Gesangspiecen der am vergan­genen Sonntage unter der tüchtigen Leitung des Herrn N. Förster exetutirten Vokalmesse wurden so vollendet vorgetragen, daß wir eS nichtstillschweigend übergehen tonnen. Der Chor war beiläufig 60 Personen stark, worunter 20 Alumnen. Es wäre wohl überflüssig, die in allen hiesigen Kreisen seit geraumer Zeit bekannten Leistungen der hervorragenderen Solisten im einzelnen zu erwähnen, aber es freut uns, die Bemerkung machen zu tonnen, daß der Kirchengesang auch in höheren hiesigen Kreisen Anerkennung und Interesse findet, wie es uns eben die Sängerinen zeigten, welche ihre Solopartien sowohl durch die herrliche Stimme als auch durch innigen Vortrag zu vollendetem Ausdrucke brachten. Schließlich müssen wir auf die opferwillige Thätigteit des Herrn A. Förster hinweisen, der sich durch Ausschließung alles Trivialen aus der Kirchenmusik den Beifall jedes Kunstverständigen erwirbt. — (Heber die „LeseÄH"), welche die öitalnica in Stein am 26. d. M. gab, erfahren wir, daß sämmtliche Nummern des Programms zur höchsten Zufriedenheit des zahlreich erschienenen Au­ditoriums durchgeführt wurden und stürmischer, wohlverdienter Bei­fall die opferwilligen Darsteller lohnte, was uns umsomehr freut, als es ein deutlicher Beweis ist, daß das nationale Leben und der wissenschaftliche Fortschritt in allen Theilen des Landes im besten Zuge ist. Unter den Gästen waren die Abgeordneten :c. Dr. Ra2­lag und Svetec aus Laibach erschienen, von Dr. B leiweis und Dr. Costa waren schriftliche Grüße angelangt und wurden mit stürmifchem Beifall aufgenommen. Der „Lsseä»" folgte eine Harm lose, aber sehr lebhafte Unterhaltung in den Gasthauslokalitäten, Toaste wechselten in rascher Folge und wurden mit Enthusiasmus aufgenommen. Alles dieß ist angesichts der vorstehenden Landtags-Wahlen um so erfreulicher, als es gewissermaßen fchon eine Ga» rantie bietet, daß dieselben in unserm Sinne ausfallen werden. Nur Muth und Einigkeit, dann wird die Hydra des Bureaukratismus und NenMutarismus ihren dreizüngigen Rachen vergeblich zischend emporrecken. — (Dl. KlUN), der ewige lrainische Abgeordnete, scheint denn doch sein Mandat niedergelegt zu haben und, was mehr zu ver» wundern, nicht mehr kanoidiren zu wollen. Das riecht zwar sehr nach den sauren Trauben, zeigt aber doch, daß der Wackere nun auf seinen Lorbeeren aus Viertaufendguldenlraut von des Lebens Müh' und Sorge ausruhen will. — (Dem „Tagblatt".) Es dürfte uns nicht in Abrede ge. stellt werden, daß wir dem „Laibacher Tagblatt" so sehr unsere stete und ununterbrochene Aufmerksamkeit zugewendet haben, daß dasselbe leinen Grund haben sollte, hierüber pikiit zu sein, daß wir es etwa als ein dem preußischen Iudenthum und der Konventdog­matit verfallenes Schandblättchen, vornehm über die Achsel ansehen; — im Gegentheil, wir haben es uns schon selbst vorgeworfen, daß es nicht artig — oder um sich nach der Strömung des Fortschrittes auszudrücken „intelligent" — sei, sich jemandem, der einen durchaus nicht mag, aufzudringen, anderntheils aber mußten wir auch glauben, daß das „Tagblatt" an unseren bisherigen Schönheiten schon genug habe und sich nach nichts weiter sehne. — Zu unserem Vergnügen haben wir jedoch aus dem Blatte ersehen, daß wir noch immer zu wenig gethan haben, daß es dem „Tagblatt" noch immer zu wenig dick ist, nachdem uns noch immer der Vorwurf trifft: „Die slavi­fchen Blätter schweigen!!!" Nun, wir werden, so weit eS in unseren Kräften liegt, bestrebt fein, es künftighin auf diesen Vorwurf nicht mehr ankommen zu lassen und werden dem „Tagblatt", welches in der Virtuosität des Denunzirens und Provozirens sogar die „N . F. Presse" übertrifft, in der bekannten OÄUZa des Dr. F. L. Rieger mit Frakturbuchstaben antworten, nur müssen wir so wie die „N. F. Presse" dießfalls noch um einige Tage Geduld bitten. Seid versi­chert, wir werden kommen; für heute haben wir nur noch zwei Be» merkungcn und zwar: Bei unserer wöchentlich unsubventionirten zwei­tägigen Bescheidenheit können wir unmöglich das alles demenliren, besprechen und beleuchten, was das „Tagblatt" auf Grund feiner geheimen Quellen sechsmal die Woche zusammenlügt. Wollten wir das thun, so müßten wir täglich viermal und zwar jedesmal in Folio — etwa so wie die in solchen Beziehungen einzig in ihrer Art da­stehende „N . F. Presse" — erscheinen; — dann aber noch vor­läufig: daß Dr. F, L. Rieger in der kleinen Fußzehe mehr loyaleres „österreichisches" Bewußtsein hat, als alle Patrioten der sub­ventionirten und uicht subventionirten deutschen Tagesblätter, sammt allen preußischen Zeitungsjuden im Schädel besitzen. — Warum er­zählt das „Laibacher Tagblatt" seinen Lesern nicht den Skandal der zwei wegen den gewissen 200.000 fl. von Dr. Gistra baronisirte Juden Haber und Todesko? — Nur ein bischen Geduld, wir wer­ten den Provokationen des „Tagblalt" bald entsprechen. Gingesendet. Erst gestern bekam ich das „Tagblalt" vom 20. d. M. in die Hand und las darin eine mit genügendem Unverstände — oder besser gesagt Dummheit — geschriebene Korrespondenz „von der Feistritz": „Taborwerbungen". Da sich in dieser an und für sich kurzen Korrespondenz doch eine genügende Arroganz kundgibt und dieselbe einen Beitrag zu der vom lieben „Tagblatt" so sehr verpönten „Iantschberglileratur" lie­fert, so mache ich die Öffentlichkeit auf diese „Blüthentnospen" der Teutschthümlerei aufmerksam. Der Herr Korrespondent scheint überhaupt ein Mensch zusein, der das Gras wachsen hört, da er sogar mit Bestimmtheit behauptet, mehrere Herren hätten Teilnehmer zum Cirkniccr Tabor werben wollen, obwohl ihm doch niemand die Absicht derselben gesagt hat. Daß sich übrigens der Patriotismus am schnellsten und besten bei gehörigem Aufguß von Rebensaft entwickle, scheint beim Korres­pondenten des „Tagblatt" wirtlich der Fall zu sein, da er sonst überhaupt zu keinem Patriotismus käme. Um sonstige Albernheiten zu übergehen, will ich nur die vom Korrespondenten in Aussicht gestellte Kühlung berühren, und ersuche den Anonymus, mir gefälligst den Tag anzugeben, an dem er mit allen seinen Kühlapparaten zum Empfange bereit wäre. Ich würde sodann so frei fein, mit etlichen Gesinnungsgenossen die Wirkungen dieser Kühlapparate und die Befähigung des Herrn Korrespondenten zur Leitung derselben in ^nächster Nähe zu erproben. Ivan XelexniKar, Inspektor der ,,8Iavi^»," sammt Genossen. Laibach, am 26. Mai 1870. Telegrafische Wechselkurse vom 28. Mai 1870. 5pllz. Mtwllique« 6«,?«. — 5ver,. Metallique« mit Mai- »nd NoVember-Zmse» «0.2«. — 5perz. National-Anlehn, 68.75. — l8L«er Staots-Anlehen 38.1«. — Vaüfaklie» 718. — Krclitaflie» 254.8« — London 123.85. — Silber 121.L0. — K. f. Dukaten 5.85. — Napo­leon'oors 9,83. Ein Praktikant, der 2 bis 3 Real- oder Gymnasialklassen gut absolvirt hat, findet Aufnahme in der Buch», Kunst- und Musikalienhand­lung des 0. Xlerr in Laib ach. 39—1. Auch sucht oberwähnte Handlung eine Wohnung bestehend aus 4—5 Zimmern, Küche, Speis und Keller in der Stadt . MslsM5 Eröffnung <35 in der Iudengasse 4s- " """" H> Der Gefertigte ladet hiemit das ?. IV Publikum zum ^ -ßs- I'släiuaiiä OöoK, Z. 40-1 . Gastgeber. 8 nöebstsn 6sw!nn bietst 6ie neueste ßrnsße 8 nur t>. 7 1 balbes „ ,, » »3V, 1 vieite! „ „ „ «2 ^e^en Nin8en«llllloten. H,I!« Hufträze werden »nlurt mit der ^rössteu 8orAsaIt aus­^elübrt und erbält ^jedermann von UN8 äis init dein Ltaatswappsn ver8ebenen Nri^inal-I^ose selbst in Händen. Den Le8tsIIun^en werden die erfurderliebsn »intlieben?läue gratis bei^elii^t und naeb ^'eder Liebun^ 8eudeu wir unseren In» teressenten uuaui^ekordsrt amtüebe leisten. Die ^.us^ablun^ der (Gewinne erfüllt 8tst» nrornut nnies 8t»»l8 s^iin8t!ßt unä ti^tten wir erst vor lim'««»» «isäsium unter vielen unciei-sn Keäeutenäen en Li eil» nß linlber »tle H.uktril^e d»I> Üißst llil'elit 2N riebten »n Lanll- uiiä Veoli88l 6e8clrält in llawbuiß. Din- nuä Verkauf »Her Hrtsn 8t«llt8obli^!ltic>nsn, Nzenbubn-HIltieu nuct H,nlsben8>eLs. ?. 8. >Vir ällnlleu nisäureb tür n^en. (Z8-2.) l>. N. Ligenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: ^»,1:. ^läZovL. — Druck von ^o»et LI«8ni1: in Laibach.