Schristleitung: | RatkkauSgasseNr. 5 H»m»er ><»«» £>>■#). SnriiftunDt: JJihct (mit ltu«imlinc *« Sonn- u. Nltn-tsjc.i roi 2 3 UbT nnitm. H»»dlchil«c» raciMn ttidit : a»l»e»I»sr Ei». k»«ii»ztn nicht bet Mtfftdttigt. antiimlouiiflcn nimmt tic Stmoltino jrjrn lk>rr«»«u»g der ttflujft fsfl-f|rt»«g i»iit r»K»(i«tii« xiorg«»» Verwaltung: Ztiitkhans^asse Nr. 5 ($2nutT'>i .Hm'Kfluaj m'» «XU «IN» . . . ». —*&5 »mi\aua ,\. . n. 150 5QSH - > y . fi 0.— i»|ch »i« yj'l Setoj««: . f. . r. 1.» . ». s.» VHiHt'Q ...>>. 6.40 ftiir't «»»land erli'ilictt «ich »t< ilcjua«5ciiil(iaiinn tu tjotinc* P oft!p»rcaIsc»>E»»l» fcSii.900. Ulr 4. Donnerstag, 23. Januar 1890. 21. Jahrgang. Kationatt' Hiechte und Vorrechte. Teutsches Gerechtigkeitsgefühl uerbieict es gerade vem naiionalgesinnien Deuischeii, das» er das Bestreben anderer Nationen, ihr VolkSthum zu pflegen und dessen natürliche Rechte zu vertheidigen, mißachte, und es ist unbestritten eine Haupiursach« des schreckhajt weit gediegenen Niederganges des deutschen Einflusses in Oesterieich, dass die so lange führend gewesene deutschliberale Partei be ständig die national-agitatorische Kraft deS Slaven-thums unterschätzte, dass sie den rührigen Gegner in ihrer Presse fortwährend verhöhnte, ohne selbst für die Hebung deS NatlonaldewusStseins unter den deutschen Stammesgenossen auch nur annähernd so viel zu thun, wie der Tscheche oöer der Stoven« bei seinem Volke. Die einfachsten nationilen Regungen nichtdeutscher Völterschasie», die unschein-baren A »sänge der spätere» großen Verluste der Deutschen wurden in der vom internationalen Geiste geleiteten liberalen Presse bewitzelt und verlacht, wenn sich aber irgendwo aus deutscher Seite der weitaus berechtigtere Nationalstolz etwas lebendiger regte, da waren gerade immer die „berufenen Führer" des DeutschthumS. mattherzige HofraihS-seelen k Ia Plener und Ehlumetzky die Allerersten, welche in heilloser Angst um ihre Ministersähigkeit das nationale Flämmchen mit patriotischen Rede-fluchen und aschgrauen Staalsiheoreme» erstickten. Heute ist den Teutschen angesichts deS er-schreckenden politischen Uebergewichtes der Magyaren und Polen, angesichts der nationalen GebieiSver-lune an die Tschechen und Slovenen das Lachen schon vergangen — vielleicht schon zu spät haben sie den furchtbaren Ernst der Lage begriffen, denn wahrend die ehrlich für die Rechte unseres Volks-thumes kämpfenden deutschen Führer gerade mit »er nationalen Lethargie der StammeSgenossen, mit Aeuilleton. Nirrnsttiu & Cie. Eduard Baron B .. . ivar dreißig Jahre alt uiid pachte nun ernstlich daran. Etwa« zu werden, bisher hatte er es nicht nothwendig nehabt. »Ich mn derartiger robuster Gedankenarbeit zu be-schältinen; sein Besitztbui» gestartete ihm ein ivrgen-lofes NichiSthu», und die Stelluiiq in der Gesell-schalt. die er vermöge feiner Wohlhabenheit und seines RammS einzunehme« berechtigt war, be-friedigte vollauf seine Ansprüche an das Leben. <5in durchaus gewöhnlicher Mensch, de» ein ge-fälliges Aeußeres und sogenannte gute Erziehung zum angenehme» Zeitgenossen und Eullurträger machten, fühlte sich Eduard niemals veranlasst, sich irgend einer Anstrengung zu unterziehe», die nicht wenigstens im Sportlexiko» oder im Wörter-buche der Galanterie eine Bezeichnung fand. Er !>atie auch niemals Gelegenheit gesunden, ein« schlechte Charaktereigenschaft- zu zeigen, ja, eine gewisse angeborene Gutmüthigkeit liest ihn selbst die kleine» Niederträchtigkeiten vermeiden, die in vornehmen Kreisen gang und gäbe sind. Er hielt sich für berechtigt, glücklich zu sein und er war glücklich, bis er die unang.nehme Erfahrung machte, das» sein Vermögen zu Ende sei. Der widerwärtige Umstand brachte ihn zum Nachdenken, und diese Thätigkeit verursachte ihm schweres Unbehagen. Wenig bekümmert um die Verwaltung seines einer durch raffinierte Ecschichlsfälschung in der Schule erzeugten Unkenntnis der politischen und nationalen Rechte der Teutschen den oerzweiselisten Kamps zu sühren haben, und die nationale Bescheidenheit der Deutschen schon nahezu an das Unwürdige gre»i», ist das slavische Natioualgefühl durch gewissenlose Hetzer zu einem Größenwahne aufgestachelt worden, der etwas unbändig Komisches an sich hätte, wenn er nicht mit einem unleugbaren Temperament gepaart wäre, dessen verheerende Wirkungen an unserem Volkskörper wir fast täglich beobachten können. Einer naiionalgesinnten Rasse, wie den Slaven gegenüber, ist leichtherzige lächelnde Milde der allerschiverste Fehler; den Völkern dieser Rasse gegenüber giebt eS nur eine Gerechtigkeit — im Guten wie im Schlimmen. Diese Gerechtigkeit lasst ihrer nationalen Gesinnung alle Achtung angedeihen, sie gebietet aber auch, die slavische Bevölkerung jederzeit auf das Untergeordnete ihrer Stellung auf der Ztusenleiter der Kulturnationen aufmerksam zu machen, um sie — wie eS kürzlich ei» tschechischer Führer ehrlicherweise gethan hat — stets daran zu erinnern, dass sie All,?, aber auch Alles. waS sie heute an Kulturgütern ihr Eigen nannte, den Deutschen zu verdanken hat. Der windische Bauer dürfte übrigens die Ueberlegenheit deutscher Gesittung und Bildung ganz gut erkennen, und wenn tc dennoch den größen-wahnsinnigen, chauvinistischen Prahlereien seiner nationalen Führer so lange Gehör schenkt, bis er schliesslich an seine kulturelle Ueberlegenheit den Deutschen gegenüber glaubt, sich in vermeintlichen nationalen Rechten von dem vermeintlichen deutschen „Tyrannen" denachtheiligt fühlt und gegen seine Lehrmeister zum Angriff« übergeht, so ist das wohl weniger dem Slovenen als Schuld zuzuschreiben, sondern den Deutschen selbst, weil dies« eS seit jeher verab- Eigenthumes und steiS gewohnt, sich in der de-quemsten Weise irgend eine nothwendige Geldsumme zu beschaffen, ward Baron B. sich erst dann seiner gänzlichen Verschuldung vollkommen beivusSt, als ihm der Versuch, sich >ineS größeren BeiragcS zu versichern, gründlich misslang. Der vornehme, glückliche Lebemann fühlte sich unbeschreiblich ge« demüthigt, weil man ihm nichts mehr borgen wollte. In seinem Gemüth dämmerten die Grund-züge einer neuen Lebensanschauung: der empfind' liche Geldmangel insurgierie seine Gedankenwelt, und der gewöhnliche simple Durchschnittsmensch, dessen Ehrgeiz bisher wesentlich in der eleganten Tournüre gipfelte, begann zu philosophieren und seine Zukunft mit kühnen Projecien aufzubauen. Eduard kam auf die bisher ihm ganz ferne gelegene Idee, unglücklich zu fein, aber der Reiz der Neuheit dieser Empfindung ließ ihn die vermeint-liche Thalfache recht gemüthlich aufnehmen. Es gieng dem armen Baron ja noch keineswegs schlecht im proletarilchen Sinne deS Wortes; er bewohnte noch immer ein reizendes Quartier, schmälerte in keiner Weise seine Tafelfreuden und rauchie seine Lieblingscigarren. Aber, wie lange noch 's Und dann?! Eduard lag. als er sich diese verfängliche Frage stellte, in seinem „brillant inscenierten" Salon, auf einem stylvollen Ruhebett hingestreckt und blies den Rauch einer dustigen Specialität in die Luft. Seine Blicke glitten über verschiedene Gemälde und Porträts und blieben endlich an einer kleinen Photographie haften, die in goldverziertem Rahmen aus einem Tischchen stand. Eduard lächelte. Ein säumten, den kulturell minde« wenigen Slaven gegenüber ihr nationales Vorrecht zu betonen. Wir Deutsche des steirifche» Unterlandes ins» besond-re dürfen zu unserem eigenen Schutze eine politische Gleichberechtigung mit den Slovenen nie und nimmer zugebe», aus dem einfachen Grunde, weil zu einer solchen die nothwendige Voraus« fetzung: die kulturelle Gleich wer-tigkeit fehlt. Halten die Deutschen von jeher diesen Grundsatz beobachtet und in ihrer Theilnahme an der österreichischen Gesetzgebung eifersüchtig über dessen Einhaltung gewacht, statt sich des geschichtlich begründeten Vorrechtes, der Hegemonie in diesem Völkerkonglomerate von vornherein leichtsinnig berauben zu lassen, dann hätt« der Ehrgeiz windischer Hetzer in ihrem Volk« niemals jenen Heißhunger nach fremdem Besitze »rzeugen können, zum Mindesten hätte sich eine österreichische Regierung, die eine mannhafte national-deutfche Partei vor sich gesehen hätte, wohl gehütet, diesen slovenischen Heißhunger, der ihr zur Schwächung des deutschen Einflusses vor-trefflich paßt, zu befriedigen. Ein slovenisches Blatt hat vor Kurzem in einem Grazer Brief« dl« alberne Behauptung auf-gestellt, dass Graz, „in dem einst die slovenischen Voreltern wohnten", heute bereits wieder zu einem Viertel slovenisch sei und daraus die Hoffnung abgeleitet, dass Graz wieder slovenisch werden müsse. Wir lassen dem windischen Windbeutel seine üppigen Zukunststräume, wir Deutsche werden diese Anmaßung nicht mit Gleichem vergelten und etwa mit einer Germanisierung Krain« und Jstriens drohen, wozu uns eine gar nicht so unmögliche StaatSumwälzung wohl die Macht geben köniite. Unser groß.S deuischeS Vaterland hat derlei Ge-bieisvergrößeiungen gottlob nicht nöthig. Aber daS Eine werden und müssen wir derlei Aeuße- triumphierendes Lächeln, in dem sich stolze Be-friedigung und siegeSgewisse Unlernehmungslust ausprägten. Er sprang aas. griff nach dem Bilde und betrachtete eS mit zärtlicher Neugierde. ..Und dann?" rief er fröhlich und lachte und trällerte abwechselnd. „Lydia! Gräsin Lydia! die reizende Witwe, die ich teil drei Monaten anbete — und ich habe noch nicht einmal daran gedacht, dass sie »eich ist! Die Sache ist ungeheuer einfach: wer hindert mich, diesen pikanten Blondkopf zu heiraten ? Teufel, man wird das ganz natürlich finden: ich bin dreißig Jahre alt, sie bevorzugt mich — sie Erwartet «ine Erklärung, die zu geben ich bisher für überflüssig hielt. Aber jetzt — Lydia soll sich in mir nicht getäuscht haben!--" Baron B. ri«s seine» Diener und befahl ihm, ein Bouquet zur Gräfin zu tragen. Er war entschlossen. Lydia um das Jawort zu bitten.--- Di« Gemächer der Gräfin waren glänzend erleuchtet und von zahlreichen Vertretern der Crvme erfüllt. Der Jonr fix der Gräfin war sehr beliebt. Man fühlte sich da wie zu Hause und hatte stets ein besonderes Amüsement zu gewärtigen. Baron B. erwies der Hausfrau die zarteste Aufmerksamkeit, die diese mit froher Genugthuung annahm. Die Gesellschaft merkte bereits etwas und ließ es an discreien Anspielungen nicht fehlen. Man unterhielt sich hier vorzüglich. Eine besonders lebhafte Gruppe hatte sich uni einen Baron Niernstein gebildet, der, obwohl getaufter Jude, es verstand, sich durch feine Millionen und feinen Witz der Gesellschaft ebenbürtig zu erhalten. Baron Niernstein war eine, ihrer „Verdienste" wegen, geadelte Finanzgröße; erbesaß o rungen windischer Eroberungslust jederzeit gegen-überstellen; es muss auch der Leitgedanke unserer Politik in den VertretungSkörver» sein: Die Deutschen besitzen ein historisches Vorrecht in diesem Lande wie im ganzen Staate, sie werden es gegen die vermeintlichen oder vielleicht auch wirk-lich bestehenden nationalen Rechtsansprüche der Slovenen zu schützen wissen. M. K. Am schau. I>ic zwei neue» Minister. Die „Wiener Zeilung" vom I'.'. d. M>S. hat die kaiserlichen Handschreiben veröffentlicht. mit welchen der Feld-marfchall Lieutenant Emil Ritter v. Gülten berg zum Eisen bahnminister uns der SeciionSches im Unterrichtsministerium Dr. Eduard R i t t u e r znm Minister ohne Portefeuille ernannt werden. Mit der Ernennung v. GuttenbergS, d. h. der Schaffung eiu.s eigenen Ministeriums für Eisenbahnen sieheu wir in Oesterreich vor einer bemerkenswerthen Neuerung. Ganz neu ist der Gedanke zwar auch nicht, in anderen jüngere» Staaten bestehen längst, den Bedürfnissen der Zeit entsprechend, Eommuni-cationS- oder Verkehrsminiiterien. aber wir sind ja schon recht froh, wenn wir bei unserem „Schön-langsam-voran" in Bezug aus nothwendige ösfent-liche Einrichtungen nicht gleich um ein Mensche»-alter zu spät kommen, und wollen jetzt nur hoffen, dass der neue Eifenbahnminifter seine Ausgabe von einem höh?ren als dem rein-technischen oder bureaukratischen Gesichtspunkte erfasse: ,ES darf keine große, für das Gemeinwohl unentbehrliche Unternehmung der privaten Spekulation überlasse» bleiben; einzig und allein der Staat als Bertreter des Gemeinwohles hat daher das Recht und die Pflicht, die großen Verkehrswege zu verwalten." Wir dürsten ja bald erfahren, wie die Anschauungen des neuen Ministers, der Soldat und Techniker ist. in dieser Richtung beschaffen sind. Wie weit er als geborener Deuticher Sinn und Verständnis für die deutschen Bestrebungen besitzt, ist gleichfalls noch unbekannt, aber man muss auch hierin hübsch de-scheide» und schon zufrieden sein, wenn einer, der zur Leitung des Staates Berufenen überhaupt ein Deutscher ist. Der mit dem Eisenbahnminister ;u-gleich ernan» e Dr. R i t t » e r hat zwar keinen besonderen Posten, aber er ist ein Pole, und das ist »euzeitlich allein schon ein Verdienst. Vorläufig ist er der vierte ans dem schönen Lande jenseits der Weichsel, aber wenn unsere deutschen Abgeord-neien recht brav sin", womöglich ncch ei» Bische» braver als die derzeitige deutschliberale Partei, dann ist die frohe Hoffnung nicht ausgeschlossen, d.iss uns daS classische Land einer staailichen Muster-wirthschaft, zum Tanke für die vielen Millionen, welche unsere Steuerträger so begeistert für Galijien hergeben, noch einen fünften, vielleicht gar noch einen sechsten Polen als Minister bescheert. Wir ein colossales Vermögen und eine reizende Tochier, zwei Eigenschasten. die so manchem der ahnenstolzen Standesgenossen die Jugend seines Adels übersehen ließ. In einer Zeit, wo Geld ohne Adel entschieden mehr bedeutet als Adel ohne Geld, ward es dem talentvollen und witz-gen Finanzbaron nicht schwer, Eintritt in eine Gesellichast zu finden, deren adelige Grundsätze nur so lange Geltung haben, als sie durch entsprechenden Besitz gestützt werden. Zwischen Niernstein und Eduard herrschte eine besondere Vertraulichkeit, die sich namentlich in einer väterlichen Fürsorge der Finanzgröße für die materielle Behaglichkeit deS Baron B. ausdrückte. Infolge dieses imimen Verhältnisses hatte Niernstein bereits die nächste Anwartschaft aus die schwer« belasteten Güter Eduard'S, und dieser h ell sich dem hilfbereite» Freunde zur wärmsten Dankbarkeit verpflichtet. Niernstein verfolgte, während er zahllose Anekdoten zum Besten gab, aufmerksam den Verkehr der Gräfin mit Eduard; er erhäschte manche ver-stohlene Vertraulichkeit und dann glitt stets ein feines, boshafte« Lächeln über die glatten Züge deS Finanziers. Gräfin Lydia und Eduard hatten endlich ei» lauschiges Playchen gesunden. daS sie unauffällig den Blicken der Gesellschaft enizog. Sie plauderten mit der Beredsamkeit aufflammender Wünsche, die daS gegenseitige Wohlgesallen deutlich zum Ausdruck brachte. „Sie reden in Gleichnissen, lieber Edi." sagte die Gräfin mit einer schmachtenden Verschämtheit, „wenn ich recht verstehe, bieten Sie einer armen „Veutsch- Macht- würden aber dann recht sehr bitte», auch die polnischen Juden nicht zu vergessen und einem der Ihrigen die ihrer Zahl gebührende Stellung im Ministerium einzuräumen. Die Wiener <^emeinderatt>swahken schweben noch immer wie ein Damoklesschwert über den Häuptern Derer, die wahrlich in den letzten Tagen genug Niederlage» und Demüthigungen erlitten haben. Dass dieses Schwert einmal aus die Wiener judenliberale Partei und ibren großmächtigen Schutz-Herr» Badeni niederfallen muss, steht außer Zweifel. Die ösfemliche Meinung beschäftigt sich heute nur mehr mit dem Zeitpunkte, an dem die Be« völkerung Wiens zum zweitenmal« und wahrscheinlich noch deutlich-r zu erkennen geben wird, dass sie ihren Bürgerwillen nicht von einem Nichtdeulschen missachten und kommandieren läsSt. Und da ist eS wohl mehr der Wunsch als die Ueberzeugung der vor dem Schaffole stehenden Wiener liberalen Partei, wenn sie ihre Lebenszeit künstlich verlängert und in ihren Blattern erzählen lässt, dass die ent-scheidende W »hlschlacht erst im Herbste v. I. statt« finden wird. Wie die „Ostdeutsche Rundschau" meld:«, wird wenigstens die Frage nach dem Zeit-punkte schon in den nächsten Tagen amtlich geklärt werdcn. die liberale Partei wird also dan>i genau missen, wie lange sie noch in Wien ein Scheindasein führen darf. Die meisten ihrer Angehörigen baden sich schon mit dem Gedanken befreundet, dass es für diese Partei keine Rettung mehr giebt; diese Erkenntnis giebt sich in der von der liberalen Presse schmerzlich bejammerten Kandidatennoth zu erkennen. Nur ein kleiner Theil, darunter die ge-stürzten Größen Dr. Richter, Grübl. NoSke u. s. w., mochte gerne wenigstens den Anschein erwecken, alS ob noch nicht AlleS auS sei. sie spielen den „Führer" ohne Mannschaü mit großer Gravität weiter und gebe» durch ihre Anstrengungen stets neue» Stoff zu unerschöpflicher Heiterkeit. So hat ein sicherer Dr. Elbogen in einer Flugschrift allen Ernstes den Vorschlug gemacht, zur Gründung einer jungliberalen Partei einen allgemeinen Judenkongress (") nach Wien einzuberufen. Wie wir die Wiener kennen, würden sie kein Opfer scheuen, diesen Kongress zustande zu bringen, denn eine solche „G.rudeh" hatten sie gewiss schön lange nicht gehabt. Vorläufig giebt ihnen die Errichtung eines liberalen Clubs mit Lesezimmer» und Spiel-säten (!), durch d » ein .Sammelpunkt" der letzten Mohikaner und eine Art Kriegslager geschaffen werden soll, Unterhaltung genug, und wenn der von dem k. k. BezirkShauptmanne und Regierung«-kommisfär veranstaltete, mit einer erstaunlichen Unverfrorenheit „Ball der Stadt Wien" genannte .^riebeiS-Ball wirtlich stattfinde', dann hat die liberale Partei redlich dafür gesorgt, dass den Wiener» de Zeit bis zum EmscheidungSkampfe nicht gar zu lang wird. Von Juden wird es auf diesem Balle wimmeln, und darum dürfte sich außer der antisemitischen Gemeindevertretung deren Fernbleiben selbstverständlich ist, auch die an- Witwe Herz und Hand?' Lydia lächelte kokett und blickte Eduard herausfordernd an. „Sie scherzen, Comtesse/ erwiderte dieser zärtlich, „oder Sie halten mich für berechnend. Glauben Sie mir. Ly)ia. ich habe niemals an Ihr Vermögen gedacht." „Ader Sie müssen daran denken, lieber Freund!" „Sie zwingen mich damit, Gräfin, darauf hinzuweisen, dass mein Vermögen bedeutend geringer al« das Ihrige ist; aber ich erstrebe nicht die Vergrößerung meines Vermögens, sondern nur den Besitz dieser reizenden, kleinen Hand" — Eduard drückte einen KusS auf die Hand der Gräfin — »dieser herrlichen Augen, dieler —" „Genug, genug." hauchte die Gräfin mit schelmischem Entsetzen, „o, ich glaube Ihren Worte». Eduard, und ich will so aufrichtig sein, wie Sie —• „Sie w lügen ein?" „Sprechen Sie mit Niernstein." Eduard sah die Gräfin eine Weile sprachlos an. dann stotterte er: „Mit Niernstein--?' ^Gewiss, mit Niernstein". bejahte Lydia leichthin, „er ist mein Gläubiger: ich bin, wie ich sagte, eine arme Witwe. Sie müssen mit ihm die Angelegenheit ordnen; aber seien Sie außer Sorge, er ist in diesen Sachen Caoalier." „Allerdings, ich weiß — da« heißt —* Barou B. zwang sich, seine Bestürzung zu ver- bergen — „ich werde AlleS ordnen--— zu Ihrer Zufriedenheit. Gräfin — ich eile--". Eduard verbeugte sich und schritt hastig hinweg. Lydia sah ilim bedauernd nach, dann lächelte sie geringschätzig. „Sie sind alle gleich! Schade, er 1896 ständigere liberale Bürgerschaft von diesem Tanz um'S goldene Kalb fernhalten. Jedenfalls wird der Ball noch unerwartete, von seinen Heran-stalte»» gewiß nicht beabsichtigte politisch^ Folgen haben, die der deuifch-nalionalen Bewegung in Wien nur aünstig sein könne». Die beiden deutschen Parteien in Aobme». E.n >n politischer Hinsicht interessantes Schriftstück bildet der Briefwechsel zwischen den beide» geg-nerischen deutschen Parteien in Böhmen, beziehungS-weise zwischen dem (liberalen) deutschen Landtags-klub und der (uattonalen) deutschen Volkspartei. Er zeigt, dass selbst in liberalen Kreisen, soweit sie nicht von der jüdischliberalen Presse gegen die antisemitischen Deutschnationalen verhetzt sind, Achtung vor der nationalen Tüchtigkeit der geg-nerischen Partei vorhanden ist. Freilich kann die liberale Parteileitung Böhmens noch immer nicht einsehen, dass ihre Rolle ausgespielt ist, sie faselt noch immer von der „gestörten Einigkeit" unter den Deutschböhmen, obwohl sie weiß, dass dieser tüchtige und politisch reife Voltsstamm sich langst in seiner Mehrheit im nationalen Lager befindet, und versucht jetzt, da eine offene Bekämpfung der riesig erstarkten Gegnerin geiäyrlich wäre, sich an die oollsthümliche nationale Partei anzubiedern. Da» Schriftstück, welches der liberale Landtagsclub an die deutschnationalen Abgeordneten gerichtet hat. lautet: „Sr. Hochwoblgeboren Herrn Dr. Ernst Bareulber, ReichsratS- und LandtagS-Adge-ordnelen. Euer Hochwohlgeboren! Wir haben den Inhalt Ihres geehrten Schreibens vom 30. December v. I.. dur'b welches Sie uns die Bildung deS Clubs „Verband der deutschen LandtagS-Abgeord-neten der deutschen Volkspartei" anzeigen, zur Kenntnis genommen. Indem wir neuerdings aus daS Lebhafteste bedauern, dass sich ohne irgend einen begründeten AnlasS (?) innerhalb der deutschen LandtagS-Abgeordneten eine Trennung vollzogen hat. die nur geeignet ist. das Ansehen und die Machtstellung der ohnehin in der Minderheit be» findlichen Vertretung deS deutschen Volkes in Böhmen im Landtage herabzumindern, sind wir gerne bereit, jeden« Schritte der An-näherung und deS gemeinschaftlichen Vorgehens entgegenzukommen. Wir werden daher, soweit dieß an uns lieg«, Ihnen hinsichtlich der Kandidaturen für die im Landtage vorzunehmenden Wahlen eine enifprechende Ver« treiung bereitwillig einräumen und daS Verhältnis selbst in mündlicher Besprechung zu ordnen suchen. Der Anregung Ihres verehrlichen Club« ;u ge-meinschaftlichen Berathungen verschließe» mir un» umso weniger, als sich bei solchen mit Si b erheil ergeben wird, dass zwischen uns grundsätzliche Verschiedenheiten in der Anssassung aller wichtigen nationalen und politischen LaudeSiragen nicht be-stehe». Prag, am 7. Jänner 1896. Im Namen des Clubs der deutsche» Landiags-Abgeordnelen: Der O bmann: Dr. S ch l e s > n g e r. Der Schritt-fü!.rer: Dr. Karl Urba n." wäre mir der Liebste gewesen. Mein Goit, ich beg eise ja, die Herren brauchen Geld, und wir können dessen auch nicht entbehren. Pah. ich bin nicht sentimental!" Mit heiterem Antlitz kehrte die Gräfin zur Gesellschaft zurück, dieselbe durch die sprudelnde Liebenswürdigkeit ihre» Temperamente« entzückend. Eduard war eS nach einigen vergeblichen Versuchen gelungen, Nirnfle'n für sich allein in Anspruch zu nehmen. In nervöser Aufregung befragte er ihn um die VermögenSoerhältniffe der Gräfin. — Niernstein schmunzelte. „Si« wollen die Gräfin beiratheu. Sie wollen sich rangiere» — wie? Nun. Ihrem allen Freunde können Sie die Wahrheil schon sagen! —* „Aber die Gräfin —?!* „Will auch heirathen. richtig, und sich gleich-falls rangieren." Baron B. seufzte tief und ließ betrübt den Kops hängen. Niernstein aber nahm den Baron vertraulich unterm Arm und raunte ihm halb spöttisch, halb gutmüthig zu: „Man muss sich zu trösten wissen. Kommen Sie, ich führe Sie meiner Tochter. Meine Tochter hat eine kleine Schwärmerei — für Sie, Baron. Nun. wa« sage» Sie dazu?"---- Einige Monate nach diesem Jour fix war eine Doppelhochzeit. Baron Niernstein und Gräfin Lydia. Eduard Baron B. und die Tochier Niern» ste n'S. Die Freunde auS der guten Gesellschaft medifierteu ei» wenig, aber sie erschienen vollzählig bei dem imposanten VermählnngSfeste. Otto P e 11 i n g. 1896 . I>c«tsche lU«rt' 3 )m böhmischen Landtag begründe!«: Abg. Gebier (deutsch-national) seinen Antrag, be-treffend die Behebung deS die Landwirtschaft schädigend.'» Einflusses der Producten-börse, griff die Auswüchse der Produclenbörse unv die Verlogenheit ter Presse auf das heftigste an und verwies auf den unfruchtbaren nationale» und voliiifchen Streit. Abg. Jro kennzeichnete den Einfluss der Juden und beantragt. das« die Eommission in vierzehn Tagen Bericht erstatte. Abg. Rufs heißt den Antrag in seinem Kern gut und erklärt, in seiner Panel sür die Zuweisung an die Commission zu stimmen. Der Antrag des Abg. Gebler wurde einer Commission zugewiesen. Ter Antrag des Abg. J-o wurde sodann abgelehnt. Deutsche Aniversität in Mähren. Der Anregung des deutsch-nationalen Vereines in Btünn, die Errichtung einer deutschen Universität in Mähren zu klangen, sind nun fünf deutsche Gemeinden Mährens, vier Städte und eine Land-gemeinde, gefolgt. Neuestens hat auch die Stadt-Vertretung von Nikolsburg einstimmig die Ab-stndung von bezügliche» Petitionen an beide Häuser deS Reichsraihe« und an den mährischen Landtai beschlossen. Die Njäljrige Gründung des Deutschen Peiches ist nicht nur im Reiche selbst, sonveni übeiall, wo Teutsche wohnen, mit große», der Bedeuiuiig des Tages angemessenen Festlichkeiten gefeiert worden. Der Mittelpunkt der Feier war natürlich Berlin, und hier das kaiserliche Schloss, w'i die offizielle Theilnahme aller deutschen Staaten Zeugnis dafür ablegte, dass das Band, das alle deutschen Stämme und ihre Fürsten zu dem kräftigsten Staate der Welt eint, im Laufe dis Vierieljahrhunterts nur fester geworden ist. Der Schöpfer diese« Bantes, Fürst B i s m a r ck hat — auf sein hohes Alter Rücksicht »ehmend — bei dem Geburisftste seiner Schöpfung leider gefehlt, aber er wird sich wobl in ter Einsamkeit seines Sachienwaldee still gefreut habe», dass der deutsche i Kaiser nach mancherlei Zickzackpolittk und miss-glückten Experimenten, doch ein ganz guter Fortsetze? der lraftbewiissten BiSmarck'schen Einheitspolitik ge-worden ist. Der Enkel des ersten deutschen Kaisers Hai die Feier des ruhmreichen Erinnerungstag,s auch mit einer Handlung verbunden, die den Ernst seiner Bestrebungen sür die innere Festigung deS Reiches durch soziale Reformen wieder deutlich hervortreten lasse». Er hat einen W i l- helms - Orden gestiftet, der nur an solche Personen verliehen wird, die sich auf sozialpolitischem Gebiete Verdienste erworben haben. Für manchen Fabrikanten — freilich nicht für die geborenen Ausbeuter — dürfte dieses Ehrenzeichen ein Sporn fein, seine Arbeiter menschenwürdig zu behandeln unv auch ihre berechtigten politischen Forderungen mit freundlicheren Augen zu betrachten. Die würdigste Feier deS glorreichen Tages besteht sür den echten Teutschen gewiss nicht in einem Rausche der Be-geisterung für das Vollbrachte, sondern in dem ernste» Vorsage, das 25jährige geeinte Vaterland nicht nur groß und mächtig, sondern auch den geringsten seiner Bürger nach menschlichem Vermögen zufrieden *u machen. — Bei uns in der deutichen Ostmark sind die vielen großen und kleinen Festveranstalt-ungen zu Ehren des 13. Jänner durchwegs würdig und nahezu ohne Zwischensall verlaufen, bloß unserer Landeshauptstadt war durch eine weise Fürsicht der Polizeibehörde der zw.iselhasie Vorzug deichieden. als „deutscheste Stadt Oesterreichs" eine Feier de« Tages entbehren zu müssen. Die glän-zenö besuchte Festveisammlung, welche der „Ver-ei» d e r D e u t s ch n a t i o » a l e n i n S t«i e r-mark' in die Annensäle zu Graz für letzten Sonntag einbeiusen hatte, wurde nach viertel-sündiger Dauer von dem Regierungscommissär v a p e /. ausgelöst, weil der Festredner Professor klunlius Polzer in einem rein geschichtliche» Vortrage auf die im Jahre 1866 zur Austragung gelangte Eifersucht zwischen den Dynastien HabSburg und Hohenzollcrn hingewiesen hatte. Die Deutsch-nationalen von Graz w.rdtn über diese unmöglich zu rechtfertigende Maßregel im Abgeordnetenhause interpellieren lassen und außerdem — wie wir erfahren — in etwa 14 Tage» eine zweite Versammlung mit einer Protesterklärung veranstalten. Floquet f. Dieser Tage ist in Paris der ehemalige Minist» r-Präsidenl Charles Thomas F l o q u e t im 63. Lebensjahre gestorben. Er war an ein« Enkelin jiner Charlotte Kestner. die Göthe alS Üoitchen in „Werther" verewigt hat, verheiratet, ursprünglich Advokat, Journalist später, 1872 Mit-glied der Kammer und 1880 Ministerpräsident. WustKvereins tzoncert Bon Erfolg zu Erfolg! Die Theilnahme an den MusikoereinS-Concerten seitens unseres musikliebenden Publikums ist im stetigen Wachsen; wir haben schon letzthin einen besonders starken Besuch festgestellt; bei dem am 17. d. Mts. abgehaltenen Concerte war er geradezu außergewöhnlich. Es lässt sich »ich« verkennen, dass ein frischer PulSschlag die Thätig-keil d«r Vereinsleitung. die sich sichtlich bemüht, das Interesse für edlere Musik zu heben, belebt: durch die Aufnahme von Vokalnummern nebst orchestrale» in's Programm wird entschieden, ein größerer Theil des Publikums angesprochen, und eS wird auf diese Art der Erfolg — den sonst sehr engen Kreis unserer Musikgememde dauernd beträchtlich zu erweitern — nicht ausbleibe». Eröffnet wurde das Concert mit Haydn's Symphonie Nr. 6 in G-dur. Jdeenreichthum, Gesang und Ausdruck. Natürlichkeit bei voller Formbeherrschung hastenden Schöpfungen Haydn's, der bahnbrechend sür die Symphonie wurde, an. Das Orchester (wie immer durch die schätzenswerte Mitwirkung vieler Herren Dilettanten verstärkt) brachte die genannte Symphonie im Großen unv Ganzen in anerkennenswerter Weise. Ausdruck und Tempi der einzelne» Sätze, welche mit steigender Wirkung gespielt wurden, schienen uns gut erfasst; größeie Reinheit bei den Bläsern und Vermeidung geringer Schwankungen bei den Einsätzen überhaupt wäre erzieldar gewesen. Im Vordergründe dcS Jnteress-S an diesem Abende standen wohl die Liedervorträge der Frau Jetiy Bolivier, und mit Recht: eine schöne, wohlgebildete, klangweiche Altstimme im Vereine mit sein gefühlter künstlerischer Ausdrucksweise führt»» uns so voll und ganz den Genuss der poesiedurchwehten Ballade .Tom der Reimer' von Dr. C. 5,'öwe zu Herzen. Nicht minder wurde die Zuhörerschaft mitgerissen bei deni schwung-' vollen Liede „Heimkehr" von Dr. H. Baumgart-ner, und reicher, nicht endenwollender Beifall nach beiden Liedern veranlaßte Frau Jetty Bolivier zu einer allerliebsten Zugabe in dem R. Böhm'schen Liede „'S ist Frühlingszeit'. Möge es dem kunstliebenden Publikum unserer Stadt noch oft vergönnt sein, Obr und Herz an der Sangeskunst genannter Dame zu erquicken. Den Höhepunkt im orchestralen Theile be» zeichneten unzweifelhaft die beide» E. Grieg'schen Melodien sür Streichorchester: :») „Norwegisch", l>) „Erstes Begegnen". Dem Zauber Grieg'scher Tonmalerei kann sich wohl nicht leicht Jemand verschließen: die seine Abtönung und Charakter!-sierung. der volle innig-sinnliche Satz packen un-widerstehlich den Zuhörer. Den Vorzug g-ben wir enischiede» der Nr. 2: „Erstes Begegnen". Reinheit. Präzision und ansprechende Ausfassung, ein wesentliches Verdienst des Dirigenten Herrn Dießl, ließen in der Wiedergabe Nichts zu wünschen übrig, und eine stürmische BeisallSkund-gebung lohnte sie. — Der gemischte Chor sang in der darauf-folgenden Nummer 4 2) »Wanderlied" von H. Rheinberger und b) ..Zigeunerleben" (mit Claoier-begleitung) von R. Schumann. Die Chöre wurden unter Leitung des Her-n Dr. Bratschi t fch recht frisch und gut gesungen und erntete der Bor-trag derselben, der höchsten« durch ein nicht gut ausgeglichene« Stimmenverhältnis an Kraft etwas einbüßte, reichen Beifall. In den Soli« beim „Zigeunerleben" theilten sich die Damen Frau Dr. B 0 u v i e r . Fräulein K a t h 0 l n i g und die Herren Dr. G 0 l t f ch und Dr. E ch ö b i n g e r in anerkennenswerter Weife. Von dieser Stelle aus sei der Eiser de« unter dem Fräulein Katholnig übende» DamenchoreS, der auf daS freudigste zur Förderung unseres musikalischen Lebens beiträgt, lobend anerkannt. Den Schluss des Concertes bildete F. Mendels-sohn-Bartholdys bekannte Ouvertüre „Die schöne Melusine". Wenn wir bemerken, dass hiebet das Orchester nicht auf der Höhe der Leistung der vorangegangenen Nummern stand, so glauben wir auf Einzelheiten des VorirageS nicht näher ein-gehen zu sollen. Mag sein, dass bei etwas ver-langsamtem Tempo die AuSjührung gewönne» hätte, im Sinne deS Tondichters wäre es jedoch nicht am Platze gewesen. Somit wollen wir den Musikverein zu dem gelungenen Concerte beglück-wünschen und in Bälde die erste Ausführung im »euin Vereinsjahre erhoffen. 8. Ans Stadt und Land. Lchrer Änllellungen in den Bezirken £ilTt und äusser. Vorn steiermärtischen Landesschulraihe wurden »1 seiner Sitzung rotn 12. d. M. im Be-zirke Cilli folgende Lehrkräfte angestellt: An der Volksschule für die Umgebung Cilli der definitive Oberlehrer Joses Schm 0 ranzer in Groß-La'chiy (e Meldung des von seinem lustigen Sitze herunterspringenden CondukteurS (Herr Esuard Suppanz) entgegen. Die Waggon-thüre wurde aufgerissen und zwei Reisende ent-stiegen diesem sreundlichen Wagen. Nach einem Aus.nthalte vo» 5 Minute» setzte, vielmehr „trat" der Lokomotivführer (Herr Johann Walland) den 4 1896 Zug wieder in Bewegung. Da scheint der Weichen- I wächter (Herr Franz Kupnik) den Zug aus ein alles unbrauchbar gewordenes Geleise gebracht zu haben, und obwohl er leine» Irrthum sosort gewabr werdend, seine Signalscheibe schwang, war ei» Unglück doch nicht mehr zu verhüten, denn unter Krache» und Acchzen stürzte der so majestätische Eisenbahnzug um. Die erste Sorge war nun nach etwaigen Verunglückten zu such-n, und thatsächlich wurde unter dem Personenwagen ein anscheinend schwer verletzter Reisender hervorgezogen, wahrend ein anderer, aufgenommen einige Verletzungen an den Haarspitzen, völlig unversehrt blieb. Wäh end einige hilfsbereite Hände mit d.m Fouschaffen der Trümmer vollauf zu thun hallen, wurden in den Nebenräumen von einigen Danien sehr humoristische, wiyreiche Bahn-Stammaktien zu Gunsten der armen Schulkinder verkauft. und hiesür ein schöner Erlös erzielt. Mittlerweile wurde der Saal zum Tanzen wieder her,iericht-,i, und mit erneutem Eiser gab man sich dem Tanzvergnügen hin. Erst beim Tagisandruch trennte sich die Gesellschaft, eine schöne Erinnerung im Innern mitnehmend. DaS Eomiu-, ans den „Eisenbahnern" b. stehend, kann mit dem Erfolg des Kränzchens zufrieden sein. Ihm sind alle Theilnebmer für die genussreichen Stunden zum Dank verpflichtet, und sie hoffen, dass das Comitv durch das Gelingen dieses Kränzchens angespornt, auch im nächsten Fasching hier eine solche gemüthliche Unterhaltung veran-stalten wird. )rrtbümlichc Kereinsaullölung. Der Ob-mann der gewesenen Ortsgruppe des Vereines „Süsmark" in Wildon zeigt an. dass sich diese Ortsgruppe irrthümlich aufgelöst hat und deren Neugründuug wieder erfolgen wird. — Wir wären neugierig, die näheren Umstände dieses sonderbaren Irrthumes zu erfahren. Vielleicht gibt die grün-dende Versammlung der Ortsgruppe Ausschluss darüber. ^aibacher Deutscher Turnverein. Der Verein hielt Samstag abends in der Cafino-GlaShalle feine diesjährige ordeniliche Hauptversammlung in Anwesenheit von 133 Mitgliedern unter dem Vor-sitze der Sprechwarte Arthur Mahr und Dr. Josef Julius Binder ab. Dem von den ver» schiedenen Warischaften erstatteten RechenfchafiS-berichte für das abgelaufene V-reinSjahr entnehmen wir. dass es dem Vereine trotz der alles geselliae Leben lähmenden Ereignisse der vergangenen schreck-lichen Osternacht gelungen ist, seiner Ausgabe voll-kommen gerecht zu werden und neuerdings einen bedeutenden Ausschwung zu erzielen In lurnenscher Begehung war der Verein durch das Vereinswett-turnen, eine Bezirksoorlurneislunde, einen Auiflvg und daS Beziikstuinen seinen Verpfl'cht»ngen nachgekommen, während er in geselliger Richtnng durch ein Kränzchen einen Faschingsabend, zwei Familien-abende und zwei Sängerabende wirkt'. Der Mit-gliederstand hat neuerdings eine wesentliche Stei-gerung ersahren und man verzeichnete zu Schluss des Jahres 388 Mitglieder Auch der Säckelwart brachte ein sehr erfreuliches Ergebnis, den» es weisen die Einnahmen mit Inbegriff der Sam » lung für die durch das Erdbeden Geschädigten im Betrage von 3969 fl. 64 kr., welcher Betrag aus-schließlich seiner Bestimmung zugeführt wurde. — die Gesamm.snmme von 6301 fl. 60 kr,, die Ausgaben hingegen '»896 fl. 18 kr. auf, wonach ein barer Säckelrest von 465 fl 42 k. zu verzeichnen ist. der zum größien Theile dem vorhandenen Vermöge» zugewiesen wurde und dieses hied'>rch aus die Summe von 4746 fl. 4 kr erhöhte. Sämml-liche Berichte wurden mit lebhaft?,» Beifall und mit dem Ausdrucke des Dankes sür die geordnete Verwaltung angenomm.n und ebenso wnrde auch dem Antrage des TurnratheS. daS um den Verein hochverdiente GründungsmitUied Herrn Albert Samaffa zum Ehrenmitgliede zu er»ennen, ein-stimmig un:er Beifall dieZustimmung ertheilt. Nach-dem nochderDireciion der krainifchen Spare ffe sür die steteUeberlaffungderTurnhalleundderKasinodireciion für die Uederlafsnng des Probezimmers der Dank der Versammlung ausgesprochen word?» ist, wurde das Wahlergebnis verkündet, nach welchem gewählt erscheinen: Zu Sprechwarten Arthur Mahr und Dr. Jvsef Julius Binder; zu Schristwarten Hans Janesch und Joses Röger; zu Säckelwarten AloiS Dzimski und Philipp Uhl; zn Turnwarten Franz Meisetz und Josef Reitz; zum Zeugwart Raimund Andretto, und zu Kneipwarten Viktor Ranih nnd Johann Somnitz, — Aus seiner Kneipe am 18. d. nahm der Deutsche Turnverein AnlasS, die 25.Wie» derkehr des GründungsiageS des neuen Deutschen Reiches mit begeistertem Won und Lied zu feiern. 'Don unserer Schauliuljne. — Die vorgestrige Esstaufführung „Der H e x e n m e i st e r" im diesigen Stadtiheater wurde vom Publikum mit Beifall ansgenvi. men. Die Darstellung war im Großen nuS Ganzen genommen eine gute; insbesondere müssen wir die gelungenen Leistungen der Damen: Holler, Helson und G ö r w i ß und der Herren Arthur und R ö d l hervorheben. Der Rittmeister Grimm des Herr» B ö h m hingeaen liest zu wünschen übrig, ebenso der Graf Slönhoff des Herrn Rainer, der feine Liebeserklärung am Schlüsse des Stückes ziem-lich hölzern vorbrachte. Auch die Darstellung der Rolle des Ministerialraihes KtnuS (Herr Sa 1 dern) fand nicht uns.ren Beifall. ll. B. * * * Samstag (Benesice-Vorstellung sür Herr» Sal d e rn) gelangt .Dr. Ftlaus ' von L'Arronge und Sonntag „Das bemooste >,aupt" von Roderich Benedix zur Aufführung. Äit die qetammte lteiermärlttsche Kaufmannschaft! Geehrte Herren College«! In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 19. December 1895 hat der Herr Handelsminister den Entwurf z» einem Gesetze, betreffend die Abänderung nnd Ergänzung der Gewerbeordnung, vorgelegt. Dieser Gesetzentwurf entspricht den weitest-gehenden Wünschen der Gewe> bestände, während der Handelsstand abermals nicht nur leer ausgeht, sondern ihm vielmehr neue Opfer auferlegt werden. Der Molivenbericht zu diefem Ges.tzeiitwurse sagt überdies ausdrücklich, dass wir inemalS Aussicht habe» sollen auf die Einführung des Befähign,,gS-Nachweises beim Handelsgewerbe. Die Gründe für diesen Ausspruch sind vollständig nnstichhältig und es muss einmüthig dargelhan werden, Ms wir nicht gewillt sind. unS abermals mit unseren For» derungen. welche dem Kampfe um die Existenz entspringe», zurückdrängen zu lassen. Aber noch andere Momente zwingen uns zum Appell: Die Eonsumvereinssrage ist in der Vorlage gar nicht berührt. Der Hausierhandel mit Consumartikeln ist nach wie vor gestaltet, die Wanderlager werden gar nicht erwähnt u. s. w. Eollegen! Auch wir haben Existenzberechtigung, auch wir haben dring-liche Forderungen, deren Erfüllung ein Gebot der Nothwendigkeit ist. Wenn die Gewerbestände so viel Wohlwollen genießen, so berechtigt uns unsere Sieuerleistung gewiss, ebenfalls Anspruch aus Wohlwollen zu erhebe». Und wir wollen dieS thun und mit lauter Stimme unsere Rechte geltend machen. Wir berufen daher einen st e i e r-märkischen K aufmannstag ein, welcher am 27. Aänner 18W im Hotel „Florian" Graz. Griesgasse, nachmittags Punkt 2 llhr, abgehalten wird Tagesordnung : I. Die Gewerbe-r.form (mit Berücksichtigung der Interessen des Handelsgewerbes). 2. Der Entwurf zum Trunken-HeitSgesetze. 3 Verordnung, beireffend die Regelung deS Detailhandels. 4. Verlesung einer Resolution und BeschlusSsassung über dieselbe. 5. Anträge. — Geehrte Herren Eollegen! Mit Rücksicht aui die große Bedeutung, welche die vorstehenden Punkte sür unser Gewerbeleben haben, ei warten wir eine recht rege Betheiligung. Es muss zum Ausdrucke gebracht werde», dass wir es satt habe», im Dome-stikenwinkel zu stehen und zu warten, was uns vom Herrentische gereicht wird! Die Zeiten beschaulicher Ruhe sind vorbei! Immer mehr tritt der Ernst deS Existenzkampfes an uns heran. Darum heraus a! e. die Ihr an diesem Kampfe interessiert seid! Wir ersuchen, alle Zuschriften, Reieraisanmcl-dungen:c. an Herrn Vollenhals. Graz, Mur-platz, zu richten. Graz, am 16. JAnner 1896. Thomas Vollenhals, Präses, Kaufmann und Handelskammerratb, Graz, Murvlatz. Joses Ed. Teutsch, Vicepräses. Kaufmann, Krieglach. vermischtes. <5raz als ärofifladt. Die statistischen Ausweise des Fremdenverkehres und der Neuansiedelungen in Graz tragen einen großstädtischen Charakter an sich. In den Grazer HotelS wurden 1895 nahezu 100.000 Paffagiere gezählt, außerdem haben sich beiläufig 23.U0 Ansiedler gemeldet, um in Graz dauernden Aufenthalt zu nehmen. 1882 waren 50.000 Hotelpassagj.re, 1892 deren 82.000, seither in jedem Jahre einige Tausend mehr, dis endlich im Vorjahre die erstaunliche Ziffer von 97.600 Hotelpassagieren (also nahezu 100.000 Fremde!) erreicht war. Die oben erwähnten 23.0t)0 Neu-ansiedler sind allerdings nicht als reine Vermehrung der Stadtbevolkeriing zu beirachten, weit anderer-feitS circa l2.000 Personen Sraz verlassen haben, um an einem ande:en Ort« bleibenden Aufenthalt zu nehmen. Immerhin ergibt dieS eine Differenz von 11.000 Personen zugunsten der Stadt Graz, wozu noch der uns unbekannte Ueberfchuss der Ge-burteu im Vergleiche zu de» Sterb'fallen kommt. Wächst die Bevölkerung der Stadt in den nächsten fünf Jahren im selben Maße wie im Jahre 1895 — und daran ist kann, mehr zu zweifeln — so wird Graz zur Zeit der bevorstehenden W»nde des Jahrhunderts o!/ne Einbeziehung der Vororte über 200.000 E nivoliiier haben. Ein gewaltiger Auf-schwung, wenn man bedenkt, dass in unserer Mitte Leute leben, die sich noch an ein Graz mir kaum 40.000 Einwohnern erinnern. Wie ein Jude sich billige Arbeitskraft verschafft. Aus Innsbruck wird uns vom 14. d.M. berichiet: Der Edef der hiesigen Firma Viktor Schwarz und Eomp. selbstverständlich Jude, hatte vor vier Monat.n einen jungen Gehilfen aufge» nonimen mit dem Bemerken, derselbe habe eine „Probezeit" zu machen. Der Gehilfe war fleißig im Geschäfte, hat seineu: Ches niemals Anlass zu einer Klage gegeben, war daher der festen Meinung, die „Probezeit" fei längst vorüber. Wie erstaunte er aber, als ihm fein ..Chef" am I. Jänner er» kläite, er sei sosort entlassen, denn er könne ihn nicht brauchen. Auf die Frage des Gehilfen, warum er dies nicht früher gesagt habe, meinte der „Chef", er habe eS veraeffen. Die Handlungsweise des vergesslichen „EhesS' liegt klar zutage. Der Jude Schwarz brauchte sür die Weihnachtszeit eine billige Arbeitskrast, und hatte dieselbe in der Person eine» jungen, unerfahrene» Gehilfen gefunden. Staunen aber muss man über die Unver—frorenheit dieses Juden, der eine unbestimmt, Probezeit nach Aus-nützung einer vieraionatlichen Arbeitszeit für be-endet erklärt und seinen Gehilsen enilässt, ohne die in« Gesetze vorgeschriebene Kündigungsfrist ein-zuhalten. Wir rathen den JnnSbruckern. bei ihren Einkäufen recht vorsichtig zu sein, dann wird Herr Schwarz keine Veranlassung haben, bei Feiertags-gejchästen sein Peisonal zu vermehren. Dem Ob-manne der Wiener Gehilfenschaft, Herrn I. Ax« mann, sei dieser ^all besonders emvfohlen. Rolle. Eine ständige Rubrik der Blätter bilde» zu dieser Jahreszeit das Auftreten der Wölfe in Krain. Seil einigen Wochen treiben sich, wie die „Laib. Ztg.* meldet, in ten Schneeberger Waldungen und au» der Poick fünf Wölse herum, es wollte jedoch trotz der größten Anstrengungen des gesammten Forst- und JagdpersonaleS nicht gelingen, denselben beizukammen. Der starte Bora-stürm a» I I. d. M. bat es endlich dem Forst-ausseher Selina aus Leskooa-Doüna ermöglicht, sich an die Wölse heranzuschleichen, als sie eben ein Reh zerrissen uud es ist ihm geglückt, den Vater der Familie zur Streck, zu bringen. Hoffeni-lich wird eS nun leichter fein, der übrige.! Wölfe habha't zu werden. Die jüdische Hochfinanz nnd die öfter-reichische Diplomatie. Mit großem Behagen lasten sich Wiener und Pester Börsenblätter aus Paris tele.raphieren, dass auf deni ersten Hm-psangsabtnd de» österreichifch-ungarischen Bot-schasiers Grasen Wollenstem in Paris n. A. Baron und Baronin Gustav Rothschild und sogar Baron und Baronin Hirsch zu sehen waren. Wenn man sich der verhängnisvollen Beziehung« zwischen Baron Hirsch und dem früheren öfter-rei^.isch-uug irischen Botschafter Grasen Wimpffer erinnert, der sich in einer öffentlichen Straßen-bedürfnisanitalt erschoß, so muss man einiger-maßen verwundcrt sein, das» ein Mann, wie dieser Hirsch, der Schöpfer der Türkenloie, es wagen konnte, im Hause ver österreichisch-ungari-fchen Boifchaft zu PariS zu erscheinen. Spionageprozess in >»rakau. Im Spionage-proze>s gegen Samuel Sirumpfner und Ge-nvssen w.lrde der Agent Samuel Sirumpfner zu zwei Jahrein seine Frau zu l'/z Jahren und der Schuhmacher Kozerski zu einem Jahre schweren Kerker verurtheili. D e Tochter des Ehepaare» Strumpfner wurde freigesprochen. Zur socialillilchen NirtlchaltsleSre. Die Socialdemokraten verlangen bekanntlich die Ab» fchaffung deS Privateigenihums sür alle ProductionS- 1896 uiiatl und dafür die sogeuaiinte .Vergesellschaftung" desselben, ohne dass sie sich selbst recht klar sind, ob der Staat oder die Gemeinden oder eine andere Centralstelle das Besitz- und Verwaltungs-recht überkommen soll. Noch unklarer sind sie sich über die tausendfachen Schwierigkeiten und Wider-spräche, welche sich der praktischen Durchführung der Besitz-Vergeiellfchaftung frnwährend e»tg,gen-stellt« mussn deren Natur liegt, die Kehle zu Offnen; wenn wir aber das Einzige, was einer Sprache Wohlklang giebt, die Vokale vernachlässigen, welche die Musik des Worte« sind. — so morden wir ja und ersticken unsere Muttersprache! Was macht denn die romanischen Sprache». speciell die italienische so schön, musikalisch, als die glückliche Vertheilung von Vokalen und Konsonanten! Das Deutsche klingt schon härter, weil sich in einem Worte schon be-deutend mehr Konsonanten häufen, als Vokale; — wenn wir diese wenigen Vokale des einzelnen Wortes aber auch noch kürzen, verschlucken und halb erstickt aussprecheit. so bleibt eine rauhe, un-schone, gepresste und gurgelnde Sprache übrig, die das Ohr sast ebenso verletzt, wie das Englische, das viel Gaumen- und Gurgeliöne hat." Strakenkrawalle in Vrag. Auf der Schützeninjel fand am 20. d. M. nachmittags eine Versammlung Arbeitsloser statt, welche von etwa 3000 Personen besucht war und einen äußerst sturmischen Verlaus nahm. Gegen halb sechs Uhr war die Versammlung zu Ende nnd die Theil-nehmer zogen in dichten Schaaren über die Brücke. Bereits auf der Brücke begannen sie zu singen, wurden aber von der Sicherheitswache zur Rüde verwiesen. Nachdem sie die Brücke passiert hatte», wurde ei» Theil aus den Kai. ein anderer gegen die Sofieninsel abgedrängt. Das Gros zog jedoch durch die Ferdinandsstraße vor daS Gebäude der Po>izeidirection, wo die Menge durch Johlen, Schreien, Pereatrufe und sonstige Ausrufe gegen die Polizei demonstrierte. Die in Bereitschast de-findliche Sicherheitswache schritt ein, zerstreute die Menge und nahm drei Verhaftungen vor. Ein Theil der versprengten Masse sammelte sich und zog aus den Altstädter Rmg. Vor dem Rath-Hause wurden wieder Pereat- und andere Ruse laut und daS Lied .lies «lovane" angestimmt. Um weiteren Demonstrationen vorzubeugen, rückte berittene Sicherheitswache in der Stärke von !j2 Mann aus und patrouillierte im scharfen Trabe durch die Straßen. Uni halb 3 Uhr Abends war die Ruhe überall hergestellt. Auch in anderen Straßen waren kleine Ansammlungen vorgekommen, welche jedoch von der Polizei zerstreut wurden. Weltreise,ide Schwindler. Im vorigen Sommer haben sich zwei sogenannte Fußreisende um di« Welt, welche sich Dr. Danneil und Thielheim nannten, zwei Tage in W.en aus-gehalten und einige liberale Blätter haben von oenselden großes Aufhebens gemacht. Die Fuß-reis'Nde», welche eine Weite abgeschlossen haben wollten, dass sie ohne Ge'.d eine Reise um die Erde machen würden, nahmen gnädigst das Ergebniß von Geld'ammlungrn entgegen, ließ n sich bewirthen und Empfehlungen an Gastvinhe in Städten geben, die sie berühren wollten. Bei vielen Solchen ließen sie sich gratis bestens füttern. Niemand bat ihnen die Stravazen einer Fußreise ansehen können. Tee Besitzer eines Hotels m Bologna hat nun herausgebracht, dass beide „Weltdummler" sich stets der — Eisenbahn bedienten und dass ihre Erzählung von der »Fuß-Wanderung" grobe Lünen waren. Sie haben sich eine kostenlose, höchst unierhaltende Bereitung zahl-reicher Städte erschwindelt und die bekannte Un-zurechnungSsähigkeit aller Sportsexen ha« ihnea den Weg gemacht. Einige sogen.>nnte Journalisten großer Blätter haben wahrscheinlich die Beiden durchschaut, aber bei den Sammlungen mit den Spekiakelnotizen „verdient". So reimt sich daS zusammen. Prallt Pcrkebr mit England. Die Handels-und Gewerbetammer i» Graz ersucht um Bekannt-gäbe einer für Geschäftsleute, die mit England in Vrkehr stehen, wichtigen Mittheilung der eng-lische» Postverwaltung. Dieselbe betrifft Draht» nachrichten mit verabredete» oder verkürzten Adressen. Solche Drahtbriefe, die durch die Post zuzustellen sind, werden, wenn sie von den Tele-graphen-AnkunstS-Stellen mangels vo>geschriebener E niragung nicht in die volle Adresse (offene Form) gebracht werden können, von den englischen Post-ämtern nicht zugestellt, da sie diesen unve.ständlich bleiben. E« liegt daher in solchen Fällen im Vortheile der einzelnen mit englischen Geschäfts-Häusern in Verkehr stehenden Firmen, enlwed« dafür Sorge zu tragen, dass die Telegraphen-Aiikunstsstellen von Drahtnachrichten mit verab- redeten oder abgekürzten Adressen über diese letz- — 5 teren und über die wirklichen Adressen unterrichtet werden, oder aber Drahtbriefe über-Haupt nicht in solcher Weise zu adressieren, weil man G-sahr läuft, dass dieselben den Empfängern niljl zugestellt werden können. Hine Widmung an den „lieben töott". Anton Br » ckner befindet sich jetzt ziemlich wohl und arbeitet gegenwärtig an feiner neunten Sym-phonie. Ter kindlich f ouime Meister widmete sie „dem lieben Gott". Hoffentlich zeigt sich dem greisen Meister der liebe Gott dafür dankbar! Helbltmordversnch des Hcograplien <5allais. Der französische Geograph Gallais aus Bordeaux, welcher mit seiner jung n Frau mit einem Schieb» karren durch die Welt fähr». hatte versucht, im städtischen Parke in Belgrad sich zu erbängen. Gendaruien schnitten ih» vom Baume ab. Die Aerzte hoffen, ihn am Leben zu erhalten. Die Reise soll angeblich auf eine große Wette hinter-nommen worden, sein. GallaiS soll den Selbst» Mordversuch aus Nothla e verübt haben. Z»ie Mnme der Zukunft. In New-Dork macht, wie man dem T. T. von dort schreibt, die Erfindung der „Blume der Zukunft" Aufsehen. Es tft dies eine Kunstblume, bei der man im Zweifel i', ob sie Natur oder Kunst repräsentiert, denn an Naturtreue stellt sich alles bisher Dagewesene in den Hintergrund. Der Erfinder ist ein Tiroler, ein JnnSbrucker und heißt Victor von Alpendurg. Nach jahrelangem Studium ist es ihm gelungen, das im Naturzustande sehr spröde und gebrechliche Mark einer aus der Insel For-mofa wachsenden Palme (Aradia papjrifera) so zu präparieren, dass dasselbe danerhaft elastisch und feuchikalt wird und sich daher wie ein frisches Naturblatt anfühlt. E» ist selbstverständlich, dass die aus diesem chemisch^präparlerten Material her» gestellten Blumcn an die stelle der gewachsenen gesetzt werden können. Hntdecknng eines Mordes durch einen Hund. In dem Dvtse Jerszegh, nnd weit von Bogian >n Südun^arn. ermordete ein dortiger Bauer in den ersten Tagen deS December vorigen Jahres feine» Schwiegervater, den er beschuldigte, dass er d e Flucht seines WeibeS mii i rem Liebhaber nach Refchitza ermöglicht oder u.u»rstützt hab. . Er schnitt den Körper s«neS Lpf>rs in der Mitte entzwei und vergrub de» unteren Körpertheil im Hose seineS Hauses, wahrend er die obere Körperhälste. di« er durch einige Wochen nur unier dem Misthaufen verborge» hielt, später i > de» nahen Wald trug und Nachts don vergrub. Ein Hund eines Schafhirten, der die nur noth-dürstig verscharrten Körpertheile witterte und eine Hand ausscharrte, sühne zur Entdeckung deS MordeS. deffe» Urheber balb daraus ausgeforscht »nd der Behörde übergeben werden konnte. Volarsorscher Ältrup verunglückt. Ter bekannte norwegische Polarsoescher Elvind A st r u p, Theilnehmer an dcr Peary-Erpedition. wurde heute in Lilleelvedalen todt ausgesunden. Astrup hat e kurz vor Weihnachten die Ortschaft Dovre verlaffen, um eine Schneeschuhsahrt zu unternehmen, nnd wurde feil dieser Zeit vermißt. £ Gedenket unseres Lchuyvcreincs „Tüdmarl" bei Spielen und Wette«, bei Festlichkeiten u. Testamenten, sowie bei unverhofften Gewinnsten! Dereinsnachrichten Dentlcher Schnlverein. (Aus dem Zitzungs-berichte vom 20. Jänner.) Auf Grund des Be-fchlusses der letzien Hauptversammlung deS Teutschen Schulve,eineS fand am 19. d. M. in den Räumen des Vereines eine Berathung des durch Vertrauens-männer aus allen SchulvereinSgebieien verstärkt.'» Ausschuff s über die von mehreren Seiten bean-tragt, n -atzungsänoerung.n und Anregungen zur Belebung der VereinSthätigkeii statt. Die e»>-gehens.n Verhandlungen sühnen dazu, dass die Anhänger der v.tschiedenea Richtungen stA ein-stimmig dafür aussprach ». dass dr Deutsche Schulverein in der Lage verbleibe» müsse, seine Thätigkeit zum Schutze des bedrohten Deutsch-tvums mit nngeschwächier Kraft und ungeminderten Mitteln fortzuführen. Edenio wurde etnstimmig beschlösse», dass wegen Heranziehung der heule dem Schulverein noch fernstehende» deutsche» Kreise und Berathung einiger Anträge über die Art und Weise der Orisgruppenbtldung weitere Verhandlungen mit den Veriretern dieser Kreise geführt werden. — Wenn wir die etwas dunkle Ausdrucksweise des letzten Satzes recht verstehe», so spricht itch darin 6 ..Nr»tschr flacht" ISO« die verschämte Hoffnung aus, die sür den Deutschen Schull>>rei» verlöre» stegaiistenen deute „ftrnsledei-den Kreise', d. h die Deuischiiauvn ilen. durch billiges Entoeqenkommcn wiederzugewinnen. Der beständige Ruckgang deS einst so segensreich wirkende:, Ver-eine» ist nach de» letzten Jahresberichte» kein Ge-heimnis mebr und vielleicht ist die Verrintfleitung angesichts diese» UmstandeS heute doch schon geneigt, die Ortsgruppen bild ung in der von deutschnaiionaler Seile geforderten Weise (d. h. die Ortsgruppe hat daS Recht, gewisse „Deutsche" von ver Ausnahme auszuschließen) zu ben.iUis.en. Aekerreichischer Sonriflciusnü. Infolge der sich »inner mehr verichalfenden Parieigegensäye beschloss der CentralauSschuiS des österrcichiscken TourinenclubS mit dem Piäsidenien Julius Meurer an der Spitze zu demissionieren. Der Central-ouSschuiS führt bis zur Neuwahl des Präsidiums die Geschäfte des ClnbS. Diese Nachricht ztigi von dem fteiifeti Ritderg.ni,> deS Vereines, der, wenn eS noch einige Zeit so fortgehen sollte, si v nicht mehr wird hallen können. Schriftttjmn. Die Armenier in der Türkei, die in den lehren Monaten sottgejetzl die Ausmerksamkeit der Welt auf iicd gelenkt gaben,' melden in der beliebten äamilienzeitschrist ^Zur Guten Clunde" Berlin W.. Deutsches PerlagshauS Bong » Co., Preis des LicrzebntagShestes tu Pf,,.) in ein«n, anziehenden, reich illuitrierten Artikel einlebend geschildert (?in PassuS erscheint be'vnscis bemerkenswert. „Der armenische Tyvus". sagt der Bersasser. der offenbar ein genauer Kenner ist, „unler scheidet sich duich sein ganz eigenthümliches Gepräge sedr erheblich von allen anderen, namentlich den umwohnenden vorderasiatische» Völkei-stSmme» Hohe, lraitig.bieitichulteiiqe Gestalte» mit starkem Knochenbau, mit bteitem Kopse, brünettem Antliy. lies-schwarzem Haar, määiliaen. meist über der Nasenwurzel zusagnnienwachscnden buschigen Brauen, großen, dunkle» aber glanzlosen Augen und breiten Gesichtszügen sind fast durchweg den Männern eigen. Die Frauen, welche später zu i bermaßiger Neubildung neigen, die namentlich „in glücklicher tfbe" meist in recht bedenklichem Grade sich ein» zustellen vftegt, sind in ihren irtihen ^uaendjahren osl geradezu Schönheiten aUererflen Ranges, salls deren Nase nicht elma da schon die für diesen Polksslamm charakleri-stische, übermäßige Enlwicklung besitzt. Will man ein getreues Bild des Armeniers haben, wie er im Dmchschnilt wirklich ist. so muss mau alle Laster und Verkehrtheiten, die dem bunten Gemisch der verschiedenen Bekenn« Mo-hammeds in reichem Maße eigen sind, zusammensassen und. nachdem man zu kieser in der Tbat nicht geringen oiimmf von Untugenden eine bedeutend.' Ton4 von Zerviliiül nnd moralischer Verkommenheit, von Falschheit. Lug und Trug scheinheiliger Frömmelei, aber auch von Energie und iigher Ausdauer noch hinzufügt, wird nan erst den ziemlich zu» liessenden Typus e'nes richtigen Armenieis gewonnen haben. Ganz besonders zeichnen sie sich aber durch das ihnen feil den ältester, Zeiten eigene, gioße Geschick für Handels- und Börsengeschäsle aus i schon mit Babylon. Tyrus und ande-ren berühmten Handels tzmporien des Alterthums haben sie in levhaitem Handelsverkehr gestanden, und das Geld ist, trotz verschiedentlichem Reli uonswechsel doch fteis ihr einzig wakner Gott gewesen. Das Neujahrsdiner der kommandierenden Kenerat« vereinigt atljähilich im Dressel'schen Restaurant in Beilin eine sehr vornehme Geiellschast Die bekannte ^amilienze Ischrist «Für Alle WeI t" (Teutsche» Per-lagslzaus Bong 15o-, Berlin W,, Preis des Vierzehn-tagshestes -Iv P>) bringt in ihrem 14. Hefte eine Originalzeichnung von G. Koch, welche dieses NeujahrSdiner, mit vorlrülähnlicher Wiedergabe der betheiligten Personen, dar-stellt. Tasselbe Heft entkall auch die nach einem Entwurf des deutschen Kaisers von Professor Knacksuß auSgesührte Zeichnung „Völker Euiopas. ivahrt eine heiligsten Güter". Eine weitere Reihe vorzüglicher Zeichnungen stellt dar die ^ackfon-Harm»worih-Polär«rpedition, Portrats von Alexander Dunms. Pioseslor Langenscheidt. König Menelit von Abessinien und dem versto>l»nen Wiener PolkSsänger Joses Schramme! u. v. A Zu dem weiteren vielsciligen Text gehören außer hrr seintkizjierten «ylvesterges aichi? „I.oin du bal* vo» Hans Wolsf, eine Besprechung der Berliner Gewerbe-Ausstellung con Gerhaid Stein, eine klar und sachlich abgefasSte nalurwissenschailliche Abhandlung „fernab vom Wege der Natur" von Dr. Karl Nuß und verschiedene illustrierte Artikel. Tie Reichshaupistadt in festlicher Beleuchtung, ein von Fritz Gehrte reich illustrierter Artikel in dem soeben eischie-nenen Hest v der „Modernen Kunst" (Verlag > on Rich. Bong, Berlin, -> H>-st >0 Pf.) schildert Beilin bei Gelegenheit einer Illumination. An dieie überaus lebendige Schild, rung schließt sich ein ernster Artikel von Georg Malkowsky. ter ans die sich in Meiningen unter Paul Lindau's Leitung vorbereitend?» Bühnenresorn.en aufmerksam macht. Unter den Kunstbeilagen möchten wir besonders einen meisterhaften Holzschnitt von Rich. Bong nach dem dramatisch bewegten Bilde .Tannhäuser vom Papste ver-flucht" vo» Ed. Kampffer und eine dumorvo"? sociale Studie au» dem Thierleben von H. S p e r I i i, g „Arbeiter und Bummler" hervorbebe». Ein guter alter Bekannter stellt sich uns heute in so veründer.er Gestalt vor, dass wir ihn aus den ersten Anblick kaum wiedererkannte». Der „Reise-Lnkel" hat sich in ein ganz modernes Gewand geworsen und tritt außer-ordentlich gefällig in den neuen, seinen vierten Jahrgang ein. Im Kern ist er der alte lustige, mai chmal etwas satyrische Kumpan geblieben, der i» Gemeinschast mit den inflruftioen „Illustrierten Reise-Blättern" ein gern gesehener vielseitiger, unterhaltender, belehrender und erheiternder Gefährt» war. Tie Ermäßigung deS bisherigen Quaital-Preises von '£ Mark 50 Psg. auf nur 2 Mark dürste seine» Abnrhmerstand wesentlich erhöhen. Rechners Mittheiluugeti pkotogravkiscben Inhalts. Diese nunmebr in einer Auflage von 40o<> Efern-plstien erscheinende und ver breitet ju Monazsschiist für Ainaieuiphologiaphen gibt über die !>ortichritle der Photographie und über alle i» dieier Richtung zu Tage tretende» Neuheiten fortlausend Nachricht. Tieselbe wird a» die Kunden der k. u k Hos-Manusakrnr für Phoiogiavbie. R. Lechner «Wilhelm Müller) in Wien regelmäßig und kostenfrei veifandt uid werden l»iobenummern der Zeitung an alle Interessenten gratis abgegeben. FRITZ HASCH, Buchhandlung, CILLI. Drahtlicher ^chiifsöericht der „Red Star Linie" Antwerpen. Der Postdampser e n s i n ton" der »R e d - S t a r - L i n i e" in Antwerpen ist laut Dienstmeldung am 16. Januar 1896 wohlbehalten in New - Aor 5 angekommen. Eingesendet. Preblnu. Der Preblauer Säueiking ist einer der reinste» und wohlschmeckendsten Säuerlinge. Hervorragende Auiorilälk» haben seine außerordentliche Heilwirkung bei Katarrhen der »erschiedenneii.'trt, bei Harnleiden, Diabetes. Albuminurie wiederhol! aiicrkannt. Dr« im Jahre iss» vom Hosrath Professor E. Ludwig ^em^chie Analyse bewiist. dass die Bestandtheile des Preblauer Wassers gerade solche in he>vorragender Dienge sind, welche bei den olen ange-suhlte» Leiden, sowie bei Rheumatismus und Gicht den eminentesten Heilerfolg erziele». Laut dieser Analyse ist der Preblauer Sauerbrunnen von der Natur mit den vorjüa-Uchiten Qualitäten ausgestattet und bedarf e» nur der rich-ligrn ärztlichen Anweisungen, um den Gebrauch desselben zu einem »»gemein segensreichen zu machen. Anker Linlmens. 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Gompaiiijs '^TOTRfiCT Dient xnr imrenbHfkHrlien Hcrstelluiiie von rielseh-brtilio lind nur Vfriuwriiue von Su|i|»en, (ipmlsrii^ Snurcn unit Flflsrhsi"''1"'" jp«lor ^rt. AI« Bürgschaft für die Echtheit und Güte acht« man besonders auf den Namenszug des Erfinder« £ießig Company * Fleisch Pepton ein diätetische.« NShr« iiikI Kriisliisuiiifsuiillfl prüfen Knnee» für Magenleidende, wuJ nach Prof. Dr. Kemmerich's Methode hinstbertr"fT'-iien Siasrbincti und Gerathen in Verbindung mit technisch-eommereieller nnd pralti bildung und bei Bright'scher Nierenkrankheit. Turch ieine Zusammknscyung und Wohlgeschmack zugleich bestei diätetisches und erjrischendes Getränk. Preblauer Brunnen-55—»> Verwaltung in Vreblau. Post Lt. Leonhard, Kürnlen. 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Am be*Uni lür tliewfO /weck hat sictt | Pflanzen-Spritze Pb. Mayfartli & Co.'s Patentierte srllilltl)iitiiir Reben- und bewährt, welche oline zu pumpen die Fltt'siAeit weiliMttliiitik üb-rI die Pflanzen stäubt. — Viel« T»ii-ende dieser Spritzen stehen in Verwendung und znltlrelelie lobemle Zeuciilaxe beweisen deren Vorzilglichkeit gegenüber uU- n anderen Systemen. Mau verlaust-' Ai»bildang und Peichreibung vo 11 PH. MAYFARTH & 0°. t'abrlken landwlrth. Uaacblnea, Sp«rtal-F«hrlt für Welnpresne« nnd Oh»tverwer- wertn ne»Ua«climeii WIE>, II I. Taborstrasse >r 7ii. Cjitaloge nnd tihlrfirlie AarrkfnnnnssMclireibpii srati*. — Vertreter nnd Wiederverkäufe •rwttnne»«». 8 „KeuLlche Wacht' 1896 Deutscher und österr. Alpenverein Seotion Cilli. Die Jaiires-Haupt-VersammlüDg findet »in Freitag, den 24. Jfinner 1896 »tatt. Ort: Hotel ,.g«ld. liAwe", Zeit: 8 I hr abend«. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Neuwahl. 3. Antrage. 05 llrr .liiMrAn**. Um jedem Irrthum vor-zudenken, erkläre ich, daß ich am 30. December 189^ das Geschäft „zur Krone", sowie auch alle Verpflichtungen meinem Sohne Vertrauen habe. f. Hoöevar. Im Cafe Jmir" Cilli sind folgende Zeitungen im Sub-abonnement zu vergeben: „Die Reichswehr", „Das interessante Blatt" „Der Figaro", „Die Caricaturen". e« L. Mi £ ix»»!, remt. Ä.*„. bestehend ans 2 Zimmern, Küche nnd Zcigehor, ist »ofnrt zu vermfethen. Nähere« im Cafe Hausbaum. 892-2 Bei a en fatarrbalcn Zuständen. IltiMien. vc-(onbere der Binder, bei Influenza, Äerschleimung, ver-dauungSstörnngen und verschiedenen Harnleiden ist best empfohlen die «7—17 O A W i D I # % W U m Hämtne» Röinerquelle. In rilll bei J. »stli, (ü'urort und Nrunnenutiternehmung Post Kütschach. Kärnten. I a Vereins- Jjuchdruckerei „Celeja 5 T(athhausgasse Qllli J^afh/jausgasse 5 eingerichtet auf Jtfotorenbetrieb mit den neuesten Jtfaschinen und modernsten Settern empfiehlt sich zur Uebernahme aller J$uchdrucJ{ - jfirbeiien, als: Geschäftsbriefe, Rechnungen, Quittungen, facturen, Cabe/Ien, Gircutare, frospecte, preis-Gourante, JJdresskarten, Briefköpfe, €in/adungskarten, Siedertexte, Programme, Visitkarten, Rangordnungen, Statuten, SPe/sen- ur>d £etränke-Car/fe, Ver/obungs- und Vermählungskarten, f/acate, Sterbeparte, Jahresberichte etc. etc. Uebernahme von Broschüren und Werken. 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