Laibacher Zeitung. ^N HA. Dinstag am 6. Fpril AßUI. Wie n. ^e. k. k. Majestät haben mittelst Allerhöchst eigen, händig unterzeichneten Diploms Allerhöchstihren ersten Leib-Wundarzt, Dr, Jacob Semlicsch , in den 'österreichischen Adelsstand mit dem Ehrenworte »Edler von« allergnadigst zu erheben geruhet, V ö h m e n. Die »Prager Zeitung« vom 30. März berichtet aus Prag: Am 26. April d. I. wird die feierliche Publication des Landtagsschlusses für das Jahr 1847 Statt finden, und am 3. Mai d. I. eine ständische Versammlung eröffnet werden. Dem »Industrie- und Gewerbe Blatte" vom 31. März entlehnen wir aus Prag: I„ Kurzem sollen die Terrain-erhebungen zum Bau der Staatsbahn von Prag, über Pilsen und Eger nach Baiern, beginnen. Der Bahnhof wird auf den Smichow kommen. Auf der Staatseisenbahn sind 'm Jahre 1846 in Prag 76.756 (also durchschnittlich täglich 210) Personen angekommen und 75.83s (also täglich 208) Personen von hier abgegangen. Dieser sehr geringe Verkehr erklärt sich einerseits aus dem Umstände, daß diese Bahn keine Lustbahn ist, andererseits aber aus dem Tariff, der jedenfalls fur den Minderbemittelten viel zu hoch ist, weßhalb auch noch kein Einfiuß auf größere Wohlfeilhei'r der Lebensmittel sichtbar wird. Ein niedrigerer Tariff würde jedenfalls bessere Resultate liefern. Der Prag-Dresdner Eisenbahn glauben wir eiu sehr gutes Prognosticon stellen zu können. Preußen. Vreslau, 18. März. In einer gestern Statt gehabten Conferenz einerseits zwischen dem Staatsrath Le-winski und Ingenieur Wysoki aus Warschau, als den Bevollmächtigten der kaiserlichen Administration der Warschau-Wiener Eisenbahn,- andererseits dem Specialdirector Lewald und Oberingenieur Nosenbaum für die Administration der Krakau ' Oberschlesischen Eisenbahn, sind die im beiderseitigen Interesse liegenden Vereinbarungen wegen Erleichterung des von der einen auf die andere Bahn übergehenden Verkehrs vorläufig festgestellt worden. Besonders ist hervorzuheben, daß sich die Warschau - Wiener Bahn dem in der Berliner Conferenz am 24 Februar d. I. entworfenen Fahrplan zur unmittelbaren Verbindung zwischen Wien und Hamburg und Stettin anschließen wird. Anfangs November steht die Eröffnung der Bahn bis Maczky-Scakowa, und somit die unmittelbare Verbindung mit der Krakauer und oberschlesischen Eisenbahn in Aussicht. Berlin, 23. März. Die Nachricht von der Transaction zwischen dem russischen Kaiser und der französischen Bank hat gestern hier nicht nur an der Bö'rse, sondern auch in der ganzen politischen Welt das größte Aufsehen erregt. Die Mehrzahl sieht darin mehr ein politische?, als ein finanzielles Ereigniß, und zieht .auch hieraus die Schlußfolgerung, daß die Verbindung Preußens mit Nußland täglich leckerer werde. — Es ist jetzt entschieden, dasi die Königin, und zwar schon in der letzten Hälfte des Mai, nach Eins gehen wird. Bei dem schönen Wetter, welches wir jetzt haben, fährt Ihre Majestät täglich spazieren. Deutschland. Aus S. .Altenburg wird der »Bremer Zeitung« unterm 18. März gemeldet, daß die Prinzessin Alexandra zu Ende dieses Sommers nach Et Petersburg gehen werde, um dort zu der behufs ihrer Vermählung mit dem Großfürsten nothwendigen Conversion zur griechischen Kirche vorbereitet zu werden. Diese Prinzessin sey gegenwärtig sehr eifrig mir Erlernung der russischen Sprache beschäftigt, wofür der Kaiser Nicolaus ihr einen eigenen Lehrer von St. Petersburg gesandt habe. D.r »Oesterr. Beob.« vom 31. März bringt Folgen, des: Am 24. März ist der Schluß des gegenwärtigen außerordentlichen Landtags des Königreichs Sachsen, in aller-höchstem Aufcrag Sr. kömgl. Majestät, durch einen köniq-lichcn Commissär im Sißungsjaale der zweiten Kammer der Ständeversamn lung erfolgt. - Dieser Schluß erfolqt- in derselben N^ise, in welcher die Eröffnung dieses Landtages am 21. Jänner d. I. Statt gefunden hatte. Belgien Belgische Blätter schreiben: Bei Namur hat sich eii» schreckliches Unglück begeben. Der junge Graf Liedekerke, welcher seit lange verrückt ist und oft in Tobsucht verfällt, folgte am Abend des 20. März seinen beiden Schwestern, die, um zu beten, nach der unweit ihres Schlosses Geron-sarc liegenden C^pelle gegangen waren, mit geladenem Doppelgewehre und schoß die Eine auf der Stelle todt. Die Andere eilte der Gefallenen zu Hilfe und bat den verrückten um Schonung; aber auch sie empfing einen Schusi, der jedoch nicht, wie bei der Schwester, augenblicklich tödtete. Als der Verrückte dieß sah, lud er seine Flinte von Neuem und jchoß sie vollends todt. Die Leichen wurden durch Bauern, die auf dem Felde waren, nach dem Schlosse ae, bracht, und der Graf ging ruhig weg, indem er äußerte dasi er jetzt andere Mitglieder seiner Familie todten werd?. Ein ihn begleitender Hund kam Nüchts ins Schloß zurück. 246 Mehrere Beamte, ein Militärarzt und die Gendarmerie begaben sich sogleich ins Schloß, wo sie bis spät verweiltet,; einige Gendarmen brachten die Nacht dort zu. Man wußte noch nicht, wohin der verrückte Mörder sich begeben hatte. Das entsetzliche Ereigniß trifft die Armen der Gemeinde sehr empfindlich, da die beiden Grafinen, gleich ihren erst kürzlich verstorbenen Aeltern, die Stütze und Zuflucht aller Dürftigen waren. Niederlande. Tie»Allg.Zca..« vom 27. März enthält folgendes Schreiben aus Rotterdam vom 18. März. Die Auswanderung «ach Amerika ist jeßr a»ch hier in vollem Gang. Die Stadt an der Maasseite hat ein anderes Aussehen: Massen Frem. der, vorzüglich Deutsche und Niederländer, wogen bunt durcheinander und beeilen sich heute an Bord zu kommen, um morgen durch eine gleiche Anzahl Auswanderungslustiger ersetzt zu werden, die mitunter ganze Schiffsladungen voll Gepäck und Geräthschafien mit sich führen. Bereits sind nun für mehr als 40.000 (?) Personen Verträge abgeschlossen, die dieses Jahr den Weg über Rotterdam nehmen. Amsterdam, 20, März. Um das Wünschenswerthe eines baldigen Anschlusses der holländischen Eisenbahnen an die deutschen darzuthun, stellt das »Handelsblad« folgende Berechnung auf: In den nächsten Monaten wird die ganze Linie von Wien über Breslau und Berlin nach Hamburg, in ein.-r Länge von 14! Meilen, befahren werden, und da die Eisenbahn von Harburg nach Hannooer bereitS am l. April in Betrieb kömmt, so werden die Briefe, die Morgens 5'/g Uhr von Wien abgegangen und andern Tags. 11 Uhr Abends iü Hamburg angekommen sind, schon mit dem ersten Mor-genbahnzug am dritten Tage gegen I I Uhr in Hannover eintreffen. Von dort nach Arnheim sind 70 Stunden, welche die Estaffette binnen 24 Stunden zurücklegt; die Wiener Briefe kommen zu Arnheim am vierten Tage, also noch früh genug an, um mit dem Mittagszuge zur Börsenzeil in Amsterdam eintreffen zu können. Auf diese Weise würde man hier die Wiener Correspondenz bereits am fünften Tage nach der Ab-sendung in Händen haben, statt, wie gegenwärtig, erst am 8cen; auch die Berichte von Berlin und Hamburg würden um einen Tag früher eintreffen, und zwar täglich, statt wie jctzr, viermal die Woche. Nach erfolgtem Anschluß der holländischen Eisenbahnen an die deutschen wird die Zeit noch mehr abgekürzt. Die Bedeutung dieser ungemeinen Beschleunigung tritt aber erst in ihr volles Licht, wenn wir dabei auch an unsere Correspondenz mit Triest und der ganzen Le-vance denken. Was vom Briefoerkehr, gilt natürlich auch vom Güterverkehr, und der Handel zwiscyen Oesterreich und den Niederlanden muß wachsen, wenn die Fracht für 50 niederländische Pfund vo,l Amsterdam nach Wien höchstens 4 st. beiragen wird, womit keine andere Transportweise concurriren kann. Das Bl^tt berechnet diese Fracht also: mit dem Dampfschiff von Amsterdam nach Hamburg bis auf die Eisenbahn einschließlich aller Unkosten, 20 fl. per Tonne, von Hamburg nach Wien 2 fl. 40 C. und der preußische Tran- sitzoll 60 C. (10 Egr.) , bei einer Reise vor, höchstens 10 Tagen Dauer. Frankreich. Die »Allgemeine Zeitung« vom 27. März meldet auS Paris von, 22. März. Die wichtige, zwischen Sr. Majestät, dem Kaiser von Rußland, und der französischen Nationalbank geschlossene Uebereinkunft beschäftigt fortwährend alle Köpfe, Zungen und Federn. Der in diesem Blatte dargestellte Zu» sammenhang der Dinge, der an einer der ersten authentischen Quellen geschöpft war, schildert die Wahrheit. Alles, was in den verschiedenen hiesigen Tagsblattern darüber gesagt worden, ist ersonnen oder absichtlich entstellt. Dieß ist bisouderS der Fall mit dem im gestrigen Abendblatte ,La Patrie" erzählten Ursprung dieser Negotiation. Diesem zufolge hatte Hr. Guizot bei der Fürstin Lieuen Trost für sein bedrücktes Herz gesucht, und seufzend die Worte ausgesprochen: »Wenn Nußland nur das kleinste Merkmal einer besseren Stimmung an den Tag legen wollte!« Die Fürstin habe dieß in einem Privacbillet an den Kaiser wiederholt, und der Kaiser hätte sich demnach entschlossen, 50 Millionen Franken in französischen Fonds anzulegen, weil die Seufzer des Hrn. Guizot sein Herz erweicht hätten. «La Patrie« gibt diese Anecdote für wahr aus. Es war aber, wie bereits erwähnt, der eigene, unmittelbare, aus dem einfachen Umstände des Ueberfiusses seiner Prioatcasse ,'n St. Petersburg und der relativen Wohl» feilheit der französischen Staatseffecten fließende Gedanke und Wille des Kaisers, der diesen Entschluß herbeiführte, den die meisten, eben seiner unerwarteten und ungewöhnlichen Natur wegen, nicht begreifen können oder wollen. Die Paris-Havrer--Eisenbahncompagnie hat die Worte: »8ic I^ut6l,illpc>i'tu,«« zum Waylspruch genommen, und das in den letzten Jahren der Restauration in Zeitungen und Flugschriften betriebene Project (?ai'js poi-! <1« lnor) ist jetzt gleichsam zu Stande gebracht. Welche Schwierigkeiten zwischen Rouen und Havre überwunden werden mußcen, sieht man daraus, daß ein Ziuölftheil des Schienenwegs aus Tunnels besteht, die zusammen eine Länge von 7000 Meter ha« ben. Bei der Einweihung des letzten Theils der Bahn wurde ' die Fahrt von Paris nach Nouen (137 Kilometer) mit einer Geschwindigkeit zurückgelegt, welche 14 bis 15 Lieues in der Stunde oder I Kilometer in der Minute ausmacht. Vor Rouen, wo sich der Bahnhof für die Pariser Seite befindet, setzt der Weg mittelst einer schönen hölzernen Brücke von 370 Meter Länge und 36 Meter Höhe, mit 8 Joch, je mit H0 Meter Oeffnung, auf das linke Ufer der Seine hinüber; man umfahrt die Stadt durch tiefe Einschnitte in die Anhöhe von Sainte-Catherine, drei Tunnel von 1065, 1600 und >475 Meter, und gelangt so in den Bahnhof der Rue Verte, für den Verkehr mit Havre bestimmt. Weiterhin kommen neue Tunnels und wechseln mit Durchschnitten oder riesigen Dammwegen und Viaducten. Die Straße von Nouen nach Dieppe wird auf einem Bogen von 17 M.Höhe überschulten, der Viaduct von Malauay besteht aus 8 Bogen von 15 Meter Oeffnung; er ist 25 Meter hoch und 2!7 wurde durch einen Druck von 3000 Kilogr. anf den Quadratmeter erprobt. Rechts von den angefangenen Arbeiten der Eisenbahn nach Dieppe gelangt man in einen Laufgraben von 35 Meter Tiefe, dann in das große Souterrain von Notre-Dame des Champs von 2200 Meter Lange, und endlich an den Viaduct von Barentin, von 500 Meter Lauge und mit 27 Bogen von 15 Meter Oeffnung und 33 Meter Höhe, d. i. 100 Fuß über dem Boden. Derselbe war eingestürzt, und ist biimen 6 Monaten neu erbaut worden. Noch gewaltigere Verhältnisse bietet der Viaduct von Mirville, gleichfalls aus Backsteinn, erbaut, er ist über 500 Meter lang und hat 48 Bogen mit 9 Meter Oeffnung; die Erhebung beträgt bei einigen 33 Meter. In einiger Entfernung von da, in der Gegend, wo die Zweigbahn von Fecamp einmün-deu soll, verläßt der Weg d.'e Hochflächen, um in eine geneigte Flache von 8 Millim. einzulenken,, folgt den Wendungen deS Thals von Gour„ap und kehrt erst wieder bei Harfleur an das Semebecke., zurück. Noch zuletzt, ehe man sich dem Bahnhof von Havre nähert, geht es durch ein Souterrain , aus dessen Dunkel nian plötzu^ s^ z„ ^n überraschenden Anblick der Hafenstadt und des Meeres versetzt sieht. Der Erbauer dieser Eisenbahn ist ein Engländer, Hr. Locke; die Compagnie besteht zum großen Theil aus englischen Capi, talisten, und das „I. deö Debats« nennr die Eisenbahn von Paris nach Haure ein«n Niesenschritt zur Einigung Frankreichs und Englands. Der Mimster des Bey von Tunis, Chevalier Naffo, war am 20. März in Marseille angekommen. Derselbe be. gab sich nach Paris, wo er mit einer Mission seines Herrn a» den König der Franzosen beauftragt ist. Man lies't in der »Patrie«, vom 24. März: Der Herzog von Glücksberg ist, ungeachtet der Gegenvorstellungen des Grafen v. Bresson, zum bevollmächtigten Minister Frankreichs am spanischen Hofe ernannt worden. Diese Ernennuna ist auf den wiederholten Wunsch der Königin Christine und auf das Ansuchen deS Hrn. Isturitz geschehen. Am 24. März ist Daniel O'Connell in Begleicung seines ältesten Sohnes auf dem Wege «ach Italien, wo er seine zerrüttete Gesundheit herzustellen hofft, in Paris eingetroffen. Derselbe hat den Weg von London bis Folkestone im Geleite aller seiner Söhne auf der Eisenbahn zurückgelegt, wo er von denselben Abschied nahm und sich dami „acl> Boulogne einschiffte. Man erwartete am 24, März in Lyon die Ankunft des Carlistischen Officiers, Peter Marcarello, welcher zu Algier airetirt worden war, wo er Werbungen für die Sache des Grafen Montemolin in Gang gebracht hatte. Bei Iury-Aux-Bois im Departement Loiret ist es am 21. März zu groben Excessen gekommen. Starke Haufen von Holzhauern aus dem Walde von Orleans und von Landleuten fielen, während ein Theil derselben das aus 30 Infanteristen und 25 Husaren bestehende Militär im Schach hielt, wel. ches am Canal aufgestellt war, über ein auf demselben liegendes Getreideschiff her und plünderten dasselbe; das Mili- tär, welches, gegen dle Uebermacht nichts ausrichten konnt^' mußte ruhig zusehen, wie sämmtliche Getreidesacke fortge--schleppt wurden. Später geschahen einige Verhaftungen unl> man hofft, da der Kriegsminister sofort Truppen von Paris an Ot-t und Stelle abgeschickt hat, daß der Unfug sich nicht erneuern werde. Die Getreidepreise der bedeutendsten Märkte Frankreichs' sind im Fallen begriffen, das Fallen beträgt seit drei Taget» 2 bis 4 Fr. per Hectoliter Getreide. Diese Neigung zum Fallen wirkt auf den Pariser Markt wohlthätig, und ma» kündigt für Ende dieser Woche ein Fallen deS Mehles um^ 10 biS l2 Fr. per Sack als gewiß bevorstehend an. Spanien. Die »Allgemeine Zeitung« vom 27. März berichtet aus> Madrid vom 15. März: Schon 75 Tage sind die Cortes eröffnet, und noch immer ergießt sich der Congreß in unfruchtbaren Neden bei der Adreßberathung. Der Senat hat schon mehrere Gefetzentwürfe berathen. Die Zahl seiner Mitglieder soll durch Ernennung einiger gemäßigten Männer der Exaltadopanei vermehrt werden. Die Lage Cataloniens verschlimmert sich, und wenn die Montemolistas auch keine Aussicht auf Erfolg haben, so leiden doch Industrie und Handel schwer nmer den Wirren. Dazu kommt eme neue Mimstercrisis, deren häusige Wiederholung die Landesanlie-gen sehr beeinträchtigt; sie verschleppt den Gang der Geschäfte und läßt die Nuhe sich nicht befestigen. Der Grund der gegenwärtigen Crisis ist äußerst unangenehm und be« weis't, daß bei den Ministern ebensowenig Tact, a!s Erfah» rung bei der Krone zu finden ist. In der Besorgnis;, Gene-ral Serrano, der dem gemäßigter« Bruchtheil der Eraltado-partei angehört, möchte einen rasch steigenden Einfluß über die Krone gewinnen, suchten die Minister denselben von hier zu entfernen, indem sie ihm ein Militärcommando in einer Provinz gaben. Serrano verzichtete darauf, als auf eine Befehlshaberstelle zweiten Ranges, weigerte sich jedoch auch, thätigeren Antheil an einer Verwaltung zu nehmen, die seinen politischen Grundsätzen nicht entspricht. Serrano ist, wie gesagt, ein gemäßigter Exaltado, er trägt gleichsam nur den Namen dieser Partei, will weder Nationalmiliz, noch Pro-nunciamentos (aber 1843 stand er mit an der Spitze derselben!) und ist durch Freundschaftsbande mit den entschiedensten Moderados verknüpft (das war schon 1843). Die Königin genehmigte Serrano's Weigerung, und das vei-droß die Minister, welche nun übereilig eine Hauptfrage cms seiner Entfernung von Madrid machten, indem sie ihn, des Schein's halber, gleichzeitig auch einige andere Generale, zum außerordentlichen Inspector der Trupven ,'n verschiedenen Provinzen ernannten. Serrano widersteht, daS Ministerium beharrt und will sich zurückziehen, wenn die Königin ihn nicht zur Uebernahme des ihm angewiesenen Postens ver>-pflichtet. Diese Dinge, so geringfügig sie scheinen, haben eine ungeheuere Bedeutung und können zu einer überraschenden Entwickelung führen. Serrano ist in einem gewissen Sinne der Löwe des Tages aewolden, und wenn die Ver- 218 muthungen boshafter Menschen, auf deren Mahle jene Vorgange Wasser bringen, auch völlig erdichtet und verleumderisch sind, so gibt es doch immer Leute, die daran glauben, und so werden unseligerweise erhabene Reputationen schmählich untergraben. Mit großer Aengstlichkeit erwartet man das Ergebniß der Crisis, die im gegenwärtigen Augenblick, wo E,raltados und Carlisten sich rühren, und wo unter den Moderadas keine gar innige Eintracht herrscht, die traurigsten Folgen mit sich führen könnte. Auf jeden Fall hat daS Mi, nisterium wenig Klugheit bewiesen und von einem ersten Un-gestüm sich fortstoßen fassen. — Vor drei Monaten kostete der Weizen in Madrid 14 N.-alen, jetzt 68 Realen der spanische Scheffel, und die gleiche Preiserhöhung hat so ziemlich in ganz Spanien Statt gefunden und sich über andere Lebensrnittel ausgedehnt, wie Reis, Bohnen, Erbsen, Patatas, Fleisch !c.; während aber die feindseligen Parteien sus der im Volke zunehmenden Mißstimmung Vortheile ziehen, scheint die Negierung rathlos zu seyn und zu keinem bestimmten Entschluß kommen zu können. Madrid, den 17. März. In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer wurde folgender Antrag von Martinez de la Rosa und einigen anderen Deputirten mit >44 gegen 60 Stimmen angenommen: »Wir verlangen, daß der Congreß erkläre, daß die politischen Grundsätze des jetzigen Ministeriums die Billigung des gesetzgebenden Körpers haben, der fortfahren wird, dem Cabinetr, so lange es das Zutrauen der Krone bewahrt, seine Zustimmung zu geben.« Madrid, 18. März. Als am !0. März Nachmittags die Köm'gin im Prado, wie gewöhnlich, im schnellsten Laufe mir verhängtem Zügel n'tt, stürzte das Pferd des ihr zur Rechten reitenden Ober - Stallmeisters des Königs, Marquis von Castelar (den man nicht mit dem Grafen von Castellä verwechseln darf). Der Marquis geriech uiuer das Pferd, verrenkte sich die Schuller und verstauchte das rechte Handgelenk. Die zahlreichen Zuschauer geriethen in große Bestürzung, da man bei der aufsteigenden Staub, wölke anfangs die Königin aus dem Gesichte verlor und be-fürchrete, daß ihr ein Unglück zugestoßen wäre. Am 9. März ka!n die portugiesische Infantin, Donna Anna de Jesus Maria, (^Gemahlin des Herzogs von Loul<;) mit ihren Kindern von Paris hier an, und stieg im Hotel der portugiesischen Gesandtschaft ab. Sie wird sich in Cadiz nach Lissabon einschiffen. Portugal Berichte aus Oporto vom l l. März, in Londoner Blattern, melden, daß ein Theil der Screitkrafte des Mar-schalls Sildanha zu Carvoirö, in geringer Entfernung von erstgenannter Stadt, erschienen war; daß aber, nachdem die auf dem Flusse aufgestellten Kanonenboote der Insurgenten auf dieselben gefeuert, sie sich zurückgezogen, ohne daS Feuer zu erwiedern. Das rechte Douro-Ufer ist fortwährend von den Insurgenten bes.tzt, nach deren thellweisem Vorrücken gegen die Srreitkrafte Saldanha's dieser sich auf seine frühere Stellung von Olioeira Azemeis zurückzog. Der Rückzug Ca-zal's auf spanisches, Gebiet, bestätigt sich. Saldanha hat zwischen Coimbra und Oporto mehrere Bataillone Freiwilliger formirt. Großbritannien und Irland. Der „Oest. Beob." vom 31). März enthält aus Lo n d on P. 22.März: Die weiblichen Gefangenen sind sämmtlich nach Vandiemensland geschickt worden, nach welcher Colom'e auch die schlimmste Gattung Knaben transportirt wurde, wo sie in einer besonderen Strafanstalt auf der Halbinsel Tasman untergebracht wurden. Eine bessere Gattung Knaben ist „ach Parkhui st und mitunter auch nach den australischen Colonien mir bedingungsweisen Begnadigungen geschickt worden. Einige sind unter der Bedingung, in die Zussuchtsanstalt in Hoxton zu treten, begnadigt worden, und eine größere Anzahl ist neulich in die philanthropische Anstalt aufgenommen worden. Die aus der Deportirung nach Vandiemensland hervorgehenden Uebelställde haben vor zwei Jahren die Suspension der« selben veranlaßt. Spätere Untersuchungen haben die Nothwendigkeit des Aufhörens der Niederlcissling auf der Norfolk 2 Insel ergeben. Das Resultat dieser beiden Maßregel^ hat der Regierung eine rasch zunehmende Anzahl von Verbrechern aufgeladen, welche nothwendige! »reise untergebracht werden müssen. Die bei der Transportation nach Australien gemachten Erfahrungen machen die Aussicht, das frühere System der Deportation nach Vandiemeüsland wieder ei»-führen zu können, illusorisch. Die australischen Colonien, welche dünn bevölkert sind, und denen es an Arbeitern fehlt, haben dadurch Vorzüge vor dem Mutterlande zur Aufnahme von Gefangenen, welche ihre Strafzeit überstanden haben; die nämlichen Ursachen wirken aber auch darauf hin, jene Colom'e ungeeignet zum Aufenthalt für Verbrecher zu machen , insofern sie contiollirt oder bestraft werden sollen. Die Kornpreise sind hier seit ein Paar Tagen im Weichen begriffen und man glaubt, daß sie ihren höchsten Standpunct bereits erreicht haben, da in Kurzem sehr ansehnliche Zufuhren aus Nordamerika und dem schwarzen Meere ein< treffen müssen. Weizen kostet heute 2 SchiU. und Mehl l bis 2 Shill. per Quarter weniger, als vor acht Tagen. Die Viehzucht war heure auf dem Markte van SmiethfieldH stärke, als noch je um diese Zeit der Fall war, lmd der Verkauf ungewöhnlich schwer zu bewerkstelligen, was man nn't dem erwarteten ferneren Sinken der Kornpreise in Ver« bindung setzt. Gestern erstattete das Comit« des Vereines zur Ab« Hilfe der Noth in Irland und Schottland einen Belicht, nach welchem sich die seither eingegangenen Summen auf 240.000 Pfund Sterling belaufen, wovon 50.000 als Ertrag der von der Königin augeordneten Collects durch das Ministerium deS Innern eingeschickt wurden. Brot-, Fleisch- und Flecksiederwarm - Tariff in dcr Stadt Laibach für den Monat April 1847. ' Gewicht ^ Preis ^ Gewicht ^ Preis Gattung der Feilschaft des Gebäckes Galtung der Feilschaft der Fleischgattung ! Brot. !^ ««.,,. s . . - " 2 2 ')2 Fleisch. Mundfemmel . ^ — ^> __ l. ! ! Ordin. Scmmels ' ' H ^ ^ '^ Rindfleisch ohne Zuwage 1 8 iaus'M'und-s — il ^3 Flecksieder - Waaren. Wchen-Vlot <^""^'g1 - 30 - 6 l Fleck, Lunge und Bries . 1- - ^ "" '^ " "'»aus ord,n. 1 ^ 2l - 3 ! Zungenfleisch..... 1 — __ ! 3" ^Semmelteig^ l l0 — 6 Leber und Milz . ... 1 -. ^. ^ s". I-We.s ^ H,,z ../.... i-------- ! Z Nocken - Brot 5t 5,>!,!!/> q,'!,a»»f ... f dc? Monats von dc» betreffenden Gcwcrbslenten bei! Veni'iidimq strcüqster Ahndung auf das Olcnauestc zu beobacktcn, und es hat Jedermann, der fich durch die Nichtbcfolgung von Sciie irgend cincs Gcwcrbmanncs bevcrthcitt zu ftun erachtet, solches dem St«0tmac>istrate anzuzeigen. Das Vlilwerk nms! rein geputzt seyn. Frische und einaepockeltc Zungen sind satzfret. ^ , Vei einer Flnsch-Adnakme unter 3 Pfund hat keine Zugabe von, Hintcrfopfe, Obcrfüsien, Niern un^ den verschie- ^^"'" ^c, der Ausschrottunss sich ergebenden Abfallen ron Knochen, Fett imd Marf Statt; bci einer Abnahme von 3 bis 5 ^N!no,^g.a^„ sind die Flcischer berechtiget, hieve» 8 Loth, und bei 5 bis 8 Pfund ein halbes Pfund und sofort verhaltüisjmasjig zuzuwaffe,!. doch wird ausdrücklich »crbocen, sich bei dieser Zuwage fremdartiger Flcischtheilc, «ls: Kalb-, Schaf-, Schwcin-neuch K, ^,s,l, z„ b,>d!l-i!l,',i. «dours vom l April 1847 Staatsschuldverschreib ^ 5 p^. ,i„ CM,)^!«"^' Actie., der Prei!dl,rq.Tyr>,auer. Eise"v'bn ' ' zwe,terE,msswli mit Priorität zu ,c>,> fl. 160 ss mCM Actien 0er österr. Dona» - Oampfschlss, '°° N-l" ^.^c. fahrt zu 5oo fl. C. M. . . . 6l5 .^z fl. .„ » __ ^ — — Gerste ... 3 » 32 »» — — Hirse ...»_«— » — — Heiden . . 2 » 57°.^ » ^ - Hafer . . 2 „ l4 ^ Z. 499. (I) ' die Maß zu 8 kr., ist beim Kleeblatt, m St. Flo. rian Haus-Nr. 96, und auf dem Meierhofe auf der Pola-navorstadt zu haben. 250 Z. 498. S5ei IGN- EDL. V, KJLEINMAYR in Laibach ist so eben angekommen: D i e zweite, 3000 Expl. starke Auflage von: 2Z^ Geheimnisse der ^queur-Fabrication oder die Knn. Ein innge bewlchrtes Gchcimnij). Von Ali gust Lehmann (practischer Fabrikant.) Preis IQ Sgr. od. 3 Hauswesen besser ordnen, seme Ver-mögi'n5un>stä!ide verbessern und vo« dem Erworbenen eine gute Anwendung machen ivill, dem lst dlese nützliche Schrift zum Rei ch werden zu empfehlen. In der lut/mi.uuminii'- schen Buchhandlung ist zu haben: Jesus, der Gekreuzigte, Maria, die Schmerzenreiche. 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Q. damit gemachten Versuche bei Operationen und in verschiedenen Krankheitsfallen, so wie über deren Verlauf und Nachbehandlung, von Dr. Victor Nicol Kronfer. Mit Abbildung und ^lklärunq der bewaynen Apparate. Wien 1847. Preis 48 lr. Z. 487. (2) B e i JOHANN G I 0 N T I N I- in Saibacfc iff neu erschienen unb ju tjaben : Jubiläums - Andacht, zur Gewinnung des Jubel-Ablasses Sr. väpftlichen Heiligkeit: Pius des \eunten, bei semer Erhebung aus den römischen Stuhl allen Christqlaubigen verliehen-Mit dem Bildnisse Sr. Heiligkeit. Gtblmdeu io kr. 223 Vormischte Verlautbarungen. Z. 5tt0. (1) Nr. 70. Concurs-Eröffnung über das Vermögen des Handelsmannes Franz Ser. Schlosser. Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Mont-preis in Steyermark wird durch gegenwärtiges Edict bekannt gemacht: Es sey von diesem Ortsgerichte in die Eröffnung des Concurscs über das gesammte, im Lande Steyermark befindliche bewegliche und unbewegliche Vermögen des Handelsmannes Franz Ser. Schlosser zu Montpreis, gcwilligct, und als Vertreter der dießfälligen Masse, so wie auch als einstweiliger Vermögens - Wcr-verwalter, Herr Doctor Mitterdorfer, Hos-und Gerichtsadvocat in Cilli, aufgestellt worden. Daher wird Jedermann, der an den Verschuldeten eine Forderung zu stellen sich berechtiget halt, hiermit erinnert, bis 2«. Mai d. I. die Anmeldung seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage wider den Herrn DoclorMit-- terdorfer, als Vertreter dieser Concursmaffe, bei diesem Gerichte so gewiß einzureichen und in dieser nicht nur die Richtigkeit der Forderung, sondern auch das Recht, kraft dessen er in eine oder die andere Classe gesetzt zu werden verlangt, zu erweisen, widrigens nach Verfließung des obbestimmten Tages Niemand mehr angehört werden würde, auch Jene, die ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht des gesammten, im Lande Steyermark befindlichen Vermögens ohne Ausnahme auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein Compensationsrecht gebührte, oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von der Masse zu fordern hatten, oder wenn auch ihre Forderung auf ein liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, so zwar, das dergleichen Glaubiger vielmehr, wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld, ungehindert des Compensations-, Eigenthums- oder Pfandrechtes welches ihnen sonst zu Statten gekommen wäre^ abzutragen verhalten werden würden. Zugleich wird zur Wahl eines andern Ver-mögens-Verwalters, oder zur Bestätigung des provisorisch ernannten, wie auch zur Auswahl eines wenigstens aus 3 Individuen zu bestehen habenden Gläubiger-Ausschusses dieTaasahuna auf den 26. Mai d. I., Vormittag 10 Uhr vor diesem Ortsgerichte angeordnet, bei welcher die Gläubiger unter Einem für den Vermögens-vcrwalter einc angemessene Instruction vorzu-(Z. Intell.Vl. Nr. 41 v. 6. April ,«47.) schreiben, und dle in die Vermögens- Verwalc tung einschlagenden Puncte festzusetzen und zugleich die Vorsichten zu bestimmen haben, unter welchen sie die Vermögens-3>erwaltung^durch selben übernehmen oder fortführen lassen wollen, ob derselbe zu beeiden, ob und was von demselben für eine Sicherheit zu bestellen, ob die Gelder und beweglichen Güter in seinen Händen zu lassen, oder zur gerichtlichen Verwahrung zu bringen scyen. Eoncursgericht Montpreis im Cillicr Kreise am 23. März !817. Z7^U27"^ " Edict. Am 23. April l. I., Vormlt^ tags 9 Uhr, werden bei der Herrschaft Haasberg einige, zur Herrschaft Haasberg und Loitsch gehörige Jagd-Districts, begreifend die hohe, niedere und Seejaqd, licitando auf 3 Jahre verpachtet werden. Administration der Relchsfürst Windischqrätz'schen Herrschaften m Krain zu Haasberg am 14. Mär; 1847. LilcrarischeHnMac. Z. 459. (3) ' Bei F.