- 114 » Täglich eilt zum Söller Vida, Eh' der milde Morgen graut, Und das thränenschwere Auge Nach der fernen Sonne schaut, — Und sie fragt die Weltenleuchte, Abgezehrt vom wüsten Schmerz: — »»Ach l was macht mein Kind und Gatte, „»Ach! gib Kunde fur mein Herz."" — Und die Ahndung spricht entgegen! »Ach! dein Kind, das nach dir sehnt, »Weint nach seiner Mutter Segen, »Da sein Todtenlicht ihm brennt. ,>Und dein Gatte bleich und hager, »Sucht dich auf dem weiten Meer., »Ohne Speis' und ohne Lager, »Schifft er elend hin und her," Und wenn in der Abendstille Naht des Mondes milder Schein, Ach! da stellt die bleiche Vida Täglich sich am Söller ein, Und sie fragt die Abendleuchte, Abgezehrt vom wüsten Schmerz: ,,,'Ach! was macht mein Kind und Gatte, »»Ach! gib Kunde für mein Herz.<" Und die Ahndung spricht entgegen: »Ach! des Kind's erbarm' sich Gott, »Ohne seiner Mutter Segen, »Hat'S geraubt der bleiche Tod. »Und dein Gatte, bleich und hager „Sucht dich auf dem weiten Meer, »Ohne Speis' und ohne Lager, »Schifft er elend hin und her.^ Ach ! da fließen Vioa ' s Thränen , Nimmer wird gestillt ihr Schmerz, Denn des Vorwurfs bittre Folter Quält deS Mädchens banges Herz- -^ Sieh', da naht des Landes Herrinn, Die zur Vida freundlich spricht: „Mädchen! klag' mir deine Leiden, „Bange vor der Herrinn nicht." Und die Vida klagt m>t Veben: »«Ach! verschont mein junges Vlut, »»Ein Gefäß aus lautrem Golde »»Fiel mir in des Stromes Fluch.*« Und die Königinn spricht milde: »Vann' den Schmerz au5 deiner Brust, »Will bei'm König für dich bitten, „Und ersetzen den Verlust. „Trockne deines Auges Thränen, „Eile dann zum Kindlein mein, »Und bei'm Klänge froher Lieder »Wieg' es sanft in Schlummer ein. Zwar bereits am nächsten Morgen, Ist das Goldgeschirr ersetzt, Doch nie heilt des Vorwnrfs Wunde , Die einst Vida'S Herz verletzt. Und es fließen ihre Thränen, In dem ewig regen Schmerz, Um sen Gatten, Kind und Vater, Vis einst bricht ihr armes Herz. vr> L. A. U. Einladung. Herr Anton Edler von W ür th, Herrschaftsbe- sitzer und Mitglied der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft jn Krain hat mir von Wien das Modell eines Bohr- fipparates für artesische Brunnen gutigst Übersands. Da bisher in Krain noch kein artesischer Brunnen aus- geführt wurde, und auch die nothwendigen artistischen Bestandtheile eines solchen Vohrapparates nicht hin- länglich bekannt waren, so ist dieß werthuolle Geschenk für uns um so schätzbarer, als nun Jedermann n"