■lain-!»-. I. Laibach, den 15. Dezember 1873. \r. 1». Di" Blatt, jährlich Ii. l-ÄO. » ^ » ''/y, Lehrer Mntir uuln-iuili«li» empnuwea mile Mit«li*!er - Lai.ilImM /.uhli-o dta lial- k,>st«nfi-«t. ^fe^SSgSSg^ heu B*ltrm(. Die Krainer Biene, Vereins-Ürg»n der Bienenfreunde in Krain, Kärnten, Steiermark, Görz und Istrien. Inhalt: Ueber die Anlage von Bienenhäusern. Wohnungen etc. (Forts. — Vitle Heilage Tafel I. und II ) Gesetze und Verfügungen über die Bienenzucht, II. — Apistisrhe Anssteliiuig in Oftn-Pest, I. — Besehreibung einiger Bienenzuchtsrequisiien (vidi? Beilage 'l'atel 1.) Vermischtes. Vereinsnachrichten. - Anzeige. Ueber die Anlage von Bienenhäusern, Hau der Wohnungen ete. c. Das Bienenhaus von Aussen mul Innen. It. Wir bringen heute in der Beilage Tafel 1 sali .1, Ii, (', 1) über das Aeusserc und Innere des Halbpavillons einige Zeichnungen zur Erläuterung des in Nr. 7 der „Krainer Biene" bereits Angeführten uud knüpfen daran noch die Bemerkung, dass die aus s oren Wände der zwei Repositories worin die Bienenstöcke aufzustellen wären, aus dicht aneinander liegenden, verschiebbaren, zwei Zoll breiten Latten bestehen könnten, um die licgiilirung der Fliiglochsstelluiig bei Stöcken verschiedener Form, d. h. verschiedener Höhe und Breite zu erleichtern, derartig etwa, dass die Vorderwände der Stöcke selbst als (hinter den Latten sichtbare) Wände des llalbpavillous erscheinen. Uebrigeus lassen sich auch feste Seitenwände mit durchstemmten Fluglöchern anbringen. Die Zeichniingeii A und Ji dürften wohl jede weitere Frläuteriiiig überllüssig machen; C stellt ein Kopositorium dar, welches das zur Aufnahme der Bienenstöcke bestimmte Innere einer der beiden Seitenwäudo des Halbpavillons bildet. Selbstverständlich sind die Bretter des Iiepositoriiuns, das oberste und unterste ausgenommen, nicht mit Nägeln befestigt, sondern es befinden sich in den beiden Sei-tentheileu desselben viele Einschnitte (wie bei Büchergestellen) nach Form I). wodurch diese Bretter höher oder niedriger gestellt werden können. Damit sie si -Ii aber nicht iu der Mitte durch die Schwere der Bienenwohnungen senken, füge mau lose Brettstücke senkrecht zwischen jedem Brette selbst, von unten beginnend, als Widerhalt eiu. II. I>ic \c:eMisbiciiciinohiiiiimcn. I.V.: Halblugcrstnck (Kr. 1. Tafel I Bei (iriindung des Vereins wurde iu Berücksichtigung der gemachten Erfahrungen beschlossen, vor allem den in Kraiu, Kärnten und im Süden Steiermark? lande»- üblichen Kastenstock («len Lagerstock von 5" — 7" Höhe, 22" — 30" Tiefe und 8" —. 14" Breite) als Uebergaugsform beizubehalten, da die Bienenzüchter der Bevölkerung seit Jahrhunderten daran gewöhnt und die Forin selbst für die Wanderbienenzucht durch leichtere Stapelung erhebliche Vortheile biete. Um jedoch an die säiiiiiitlichen Vereine Oesterreichs einen Anschluss zu gewinnen, da die Vortheile einer gleichen inneren Stockbreite den Werth der Dzierzonzncht bezüglich des Handels und Verkehrs erheblich vergrösseren, so wurde als Basis der Breite aller Verei nsstock for men ein für allemal 91/» Wiener Zoll (= 25 Centimeter) angenommen, uud es gründen sich daher alle vom Vereine ausgehenden Arbeiten uud Anleitungen in Bücksicht auf deu Bau der Bienenwohnungen, Herstellung von Gerät hschaften u. s. w. aul die Annahme dieser Normalbreite des Stockes. Um die Höhe zu bestimmen, genügte es, die durchschnittliche Wabenbreite iu den gewöhnlichen landesüblichen Kasten zu eruiren, die Holzdicke der ßäbmchen-theile oben uud unten einerseits uud andererseits die Zwischeuriiume zwischen Holzdecke und Üähmcheu oben, sowie Bodeubrett und Bäluuclienholz unten — zum Hinlaufen der Bienen und Beseitigung vou l'ureinlichkciteu — hinzuzurechnen. Wir fanden die Wachswaben gewöhnlich zwischen 4" bis 41/s" breit, brachten daher das liühmchcii auf eine Höhe von 5" (genau 5"-1"'), zählten dazu zweimal 1Linien Holzdicke des oberen und unteren Bähuichentheils uud gelaugten so unter Zugabe der beiden leeren Zwischenräume (oberhalb und unterhalb des Kähmehens) zu einer inneren Höhe iles Kastens von 61/»"- Die Tiefe des Stockes ergab sich durch Kiuschiehuiig von Hi Üähuichcn, wozu noch ein gleich dem Bähmchcn eiuschiebbares (ilasleuster kommen musstc, von selbst und betrug innen gerade 23". In diesen Stock nun passt das auf Tafel 1 iu allen seinen Dimensionen genau bemessene und gezeichnete Bäh m eben durchaus uud wir ersparen uns demnach die Wiederholung der (j rossen Verhältnisse desselben, nur bemerkend, dass die Bähincheii um 4 Linien, respective au jeder Seite 2 Linien von deu beiden Seitenwänden des Kastens abstehen, daher nur 8" 8"' breit sind (der Stock selbst aber innen '.)'/»" Breite hat), damit die Bienen durchschlüpfen und Bangmadeu etil lernen können. Dem Vereiushalblagerstock wurde uocli das landesübliche Flugbrett belassen, ein Ziukbleclischieber zur Verkleinerung des Flugloches beigefügt, uud das behufs Verkürzung des Stock -Iunenraumes (falls bei schwachen Völkern uöthig) iu die Kähincheu-Nute einschiobhare Glasfenster (Tafel I, lb) mit einer beweglichen, d. Ii. verschieblichen Basis versehen, damit man, unter Belassung des Fensters au Ort uud Stelle, das innere Bodeubrett des Stockes von jeder Uiircinlichkcit leicht befreien könne. Kine einlache Thüle (Ic, Tafel I) mit zwei vergitterten und verschliessbaren Lüftern vollendet deu Vereius-Ilalblagerstock. Der Ueberga u gsstock hat die ganz gleiche Form und Grösse des Vereius-halblagerstockes, tails mau ihn als Untersatz von laudcsiiblichcu Bieueukästen benutzt. Sollen Körne darauf gestellt werden (und dies ist anzugeben!), so wird der Stock selbst kürzer gearbeitet, das obere Deckbrett aber doppelt so breit als das des kustcuuutcrsatzbrettcs. Vom Vereiushalblagerstock (Nr. 1. Tafel 1) unterscheidet er sich durch deu auf dem Deckhrette angebrachten, von rückwärts bis iu die Mitte laiifemleu. 3" breiten Schieber, nach dessen Oellmmg die freie Verbindung. respective der Durchlauf für die Bienen zwischen liumobilkasteu oder Korb «JI einerseits umi der Untersatzbeute, d. Ii. ITebergangsstoek, andererseits vermittelt erscheint. Diese Stockform erleichtert im Frühjahre spielend die Hinsiebt in den Hzier-/.011 betrieb und mau kann sieb in dem Besitze desselben oft das mühsame Ueber-schneideu und Ueberlogiren der Waben und Bienen aus allen gewöhnlichen Stöcken iu "lie Kiihmcheii, respective in die Dzierzonbeuteii ersparen. Denn sobald letzterer ziemlich voll und schwarmrcich geworden und die unter dem geöffneten Schieber seines Uehersat/.es befindlichen, mit Wachswaben - Anlangen versehenen Hühmchen tiudH. verzichtet er häufig auf die Schwarmabstossung und übersiedelt laugsam, indem die Untersatzbeute sich nach und nach bevölkert, sam int der Königin. Trennt mau später die beiden von einander und lässt den weisellosen Stock eine Königin sich erbrüten, so erhält man 2 Völker, von denen jedoch bei der Trennung die Untersatzbeute gewöhnlich leichter an Honig und eventuell mehr zu unterstützen sein wird, als der Futterkasten oder Korb oberhalb. Gegenüber der allenthalben verbreiteten und theoretisch wohl begründeten Ansicht, dass derartige Kastenlbrmeu von i»1/*" innerer Höhe viel zu niedrig seien, nicht geuügend wärmehaltig (weil die Wärme iu horizontaler Richtung hin abströme) und dem im Winter nach oben strebenden Weiterzehren «1er Hicucu am Honig zu wenig Honigwabenfläche darböte u. s.w., überwintert schon seit Jahrhunderten unsere Krainer Biene darin rocht gut, trotz der gewöhnlich grimmigen und schneereichen Winter und des speciell für die Hieneu wahrhaft verderblichen so häutigen und jiiben Temperaturwechsels. Dessen ungeachtet aber glauben wir doch — halten wir auch diese Form als landesübliche und thalsächlich erprobte bei — dass eine Krhöhuug des Wabenbaues, also auch des Briitraums — und zwar gerade um das Doppelte, für manche Theile des Landes (speciell solche, wo keine ausgiebige llerbstweide schwächeren Völkern reichlich Hrod darbietet und wo also die Scbwarmliehe m i/iso eingeschränkt bleibt) — von grossem Vortheile, ja von sichernder Wirkung gegen Ueber-wiiiterungsuachthuile sein dürfte, selbst dort, wo eine minder gesicherte Herhstwcid« nicht von einer entsprechenden Hocbsoiiimertracht unterstützt wird. Wir wissen solbst aus eigener Krfahruug. wie es uns von Mitte Juni au bis Anfang August so oft zu gehen pilegt! Und wenn der Kahlhieb der Waldungen, wie er leider seit 20 Jahren au der Tagesordnung, so fortschreitet, ja wenn der Himmel nicht irgend einen mächtigen Krsal/. für die verloren gegangeue Temperatursausglci-cliuiig und so vieles andere sendet, so werden unsere niedrigen Slocklormeii ohnehin bald aufhören brauchbar zu sein. — Hüten wir uns also — es gibt ja Beispiele genug iu der Hienenziichtsgeschichte dur einzelnen Länder, — nicht rechtzeitig V0rzu80igeu. Wer die Gründe kennt, weshalb die deutschen Bienenzüchter mit doppelt so grosser Anstrengung, als uns liöthig zu sein scheint, ihre Stände vor schädlichen (.'ultureiiillüssen schützen, überhaupt überlegter handeln müssen, der wird uns recht geben, wenn wir dem Bienenzüchter sagen: „Mache dir diese Krlaliriiiigsiiiifzauweii-duugmi zu eigen und - imkere lieber mit Stöcken höhereu Wabenbaues!" Und deshalb nannten wir den dzierzonisirteu, d. h. mit Berlepsch - Hähmcheii mobilisirtcii landesüblichen Lagerstock des Vereines: „Halb- Lagerstock," wirkteu aber gleichzeitig daraufhin, dass in den nach und nach einzubürgernden Vereins-Lage rst.Gcken mit (iaiizrähmchcu das auf Tafel I bezeichnete Hähincbeu des Halblagerstockes genau die Hälfte des Ganzräh inch ens bilde — mit einer kleinen Differenz von ü Millim. zu gun.-.ten eines Zwischenraumes zwischen beiden Halbrähmchen, sobald dieselben, im eigentlichen Lagerstock oder Ständer eingeschoben, ein Gauzrähmchen ersetzen sollen. Der Vereinslagerstock, von dem wir keine Zeichnung geben, unterscheidet sieb daher von dem unter Nr. 1, Tafel I, gezeichneten Vereinshalblagerstock nur durch die genau doppelte innere Höhe, dem entsprechenden höheren Kähmcben, gezeichnet auf Tafel II., dem höheren Fenster und der höheren Tliiire, bleibt aber in Breite uud Länge u. s. w. conform dem Halblagerstocke. 3. Iloth.schiitz'scher Querlagerstock. Neben den Gutsgebäuden in Smerek befinden sicli mehrere grössere Bienenhäuser, wovon zwei, der Winterstand mit 120, und der Hauptpavillon mit 198 Bieiienwoh-nungeu, ohne Ausnahme eine derartige Stockconstruction erhielten, wie wir sie in Tafel I tub 2 zur Auschauung bringen und hier erläutern wollen. Diese Stöcke haben sich in Krain bewährt und werden wegen ihrer Kiufachheit und der bequemen Handhabung mit denselben von iu- und ausläudischen Bienenzüchtern als Modellstöcke gern gekauft, speciell nach Ungarn. Posen, Ost- und Westpreussen, Galizieii. Itusslaud versendet. Sie entsprechen im Prinzipe der Vereinsbreite und Höhe und wer Vereinsstflcke mit Kallinchen besitzt, kann diese auch im Querlagerstock und vice verm verwertben. Denn obgleich in diesem Stehrähmohen und in den anderen II än grab me h eil angewendet werden, so ist im Nothfalie die Abänderung des er-slereil iu Hungrälimchen durch Aufiiagelung einer längeren Leiste auf dem oberen Kälimcbentiieilu ebenso leicht, wie die Absägiing der beiden Vorsprünge vom Hänge-rälimclieu behufs Umwandlung in Stclirähmchen, da die Breite uud Höhe genauest die gleiche ist. Wie sehr die Krainer Biene es vorzieht, in den Kaltbau, d. h. die Wabeureibeii auf das Flugloch zu paraleli mit dou Seitcuwäiiden — gegenüber dem Warmbau, wo die Waben gleichlaufend mit der Tbüre uud der Fluglochseite stehen — aufzubauen, ist bekannt, nicht minder die freudige Entwicklung der Schwärme von Mitte Mai an in der Kultbaustellung (entgegen der Warmbaustellung von Kudu Oktober ab; und mini gewinnt daher diese Stockform (Nr. 2, Tafel l), die wegen den otfenen Waben-reiheii und ihrer llacheu Tiefe bequem zugänglich ist, bald überaus lieb. Die Form ist etwa die eines Vereinslagerstockes, mit dem Unterschied, dass das Flugloch au der einen langen Seitenwaud und dass die Tbüre au der andern sich befindet, während an Stelle des Flugloches und der Thiirseitc des Vereius-Lagerstockes feste Wände kommen. Kr ist demiiacb breit und nicht tief, enthält aber genau den kubischen Baumgebalt eines Lagerstockes. Um die Uchcrstelluug der, wie die Zeichnung zeigt, im Warmbau (mittelst zweier durchlaufenden Wabcnreihen) betimllicbeii Stehrüiiicheu in den Kaltbau zu ermöglichen, ist am Boden des Stockes ein einfacher Host angebracht, dessen Mittelstück verschiebbar ist uud der mit einem Durchlaufe für die Bienen versehen ist. Auf diesem Mittelstück schliesst man nun durch eine beigegebene, senkrecht aufzustellende hölzerne Mittelwand eine Wabenreihe im Warmbau oder eine bestimmte Anzahl von Kallinchen im Kaltbau von dem übrigen leeren Stockraum fest ab, uml ebenso durch einen zweiten kleineren Holzschied nach hinten den Warmbau, wenn man z. B. weniger als 8 Kähmcben überwintern will. Man benutzt denselben auch zur Trennung des im Warmbau rückwärts uud im Kaltbau seitwärts befindlichen Houigraums vom Brutraum. Behufs Ueberstellung selbst aus dem Warmbau in den Kaltbau — .Mitte Mai etwa, sobald grössere Wärme entsteht — übersetzt man das hinterste (in Tafel I. Nr. 2 z. B. links) sichtbare Rähmchen (da die zweite Wabenreihe rechts im Frühjahre fehlt, nachdem das Volk nur auf 8 Rähmchen über Winter zur grösseren Wärmeerzeugung bei der Einwinterung concentrirt worden war und deshalb auch der Kaltbau über Winter nicht bleiben durfte) in die vom Flugloch entfernteste Ecke rechts, mit der dortigen Seitenwand des Stockes parallel gleichlaufend, und fährt so fort, genau in derselben Reihenfolge, wie der Wabenbau gestanden, ihu nun seitwärts herzurichten. Sodann schiebt man das Mittelstück des Rostes bis unter das zuletzt gestellte Rähmchen vor und stellt darauf, um den Wabenbau vom übrigen leeren Raum warmhaltig ab-zuschliessen, deu beigegebenen Mittelschied. Je nach der Volksentwicklung werden nun leere Waben oder Anfange in Rähmchen eingeschoben und der Mittelschied selbstverständlich vorgerückt. Mit dem Fenster und der Thüre schliesst man ab. Ganz der ähnliche Vorgang, nur umgekehrt, findet bei der Einwinterung statt, wenn das Volk uur auf 8 Rähmchen beschränkt, in den Warmbau überstellt werden soll. Die Thüre bildet durch zwei an der Basis angebrachte Charuiore einen Klapptisch, auf dem man bequem beim Auseinandernehmen des Stockes manipuliren kann. Sowohl in der Thüre als im Fenster befinden sich vergitterte, aber sohliessbare Luftzüge. Dass das Rähmchen im Querlagerstocke in allen Dimensionen genau denen des Vereinslagerstockes (Tafel II) gleichkommt, haben wir bereits angeführt, und es erübrigt uns nur noch, die verschiedenen Dimensionen des Innenraumes und seiner einzelnen Theile hier anzugeben. Derselbe (Nr. 2, Tafel I) ist innen 12" 9'" = 335 Millimeter tief, 19" = 500 Millimeter breit und ebenso hoch wie tief. Der Rost (Taf. I, Nr. g) erhöht die Rähmchen nur um 91/,'" oder 20 Millimeter über den Boden; die längeren Leisten siud 1" breit und stehen vorn und hinten etwas von den Unterlagen a b c ab; «• und c sind befestigt, d. h. die Leisten oben angenagelt; das Mittelstück b ist verschiebbar, oben eingesägt, um die oberen Leisten darin ruhen zu lassen und allenthalben eiue gleich hohe Fläche zu bilden. Der Rothschütz'sche Lagerstock ist aber auch — wie dies keine andore bis nun bekannte Stockform ermöglicht — ein ausgezeichneter Königin z ucbtstock und wird schon seit 18(58 als solcher benützt. — Stellt man nemlich die Waben in den Kaltbau. versieht den Stock statt mit einem mit drei Fluglöchern, trennt das Innere durch zwei Schieber und drei kleinere Glasfenster iu drei Abthcilungeii. setzt in jede Abtheilung durch Theilung des alten Mutterstocks eine leere, zwei Brut- und eine Honigwabe nebst entsprechendem Volk ein, so trägt die sich allseitig entwickelnde Wärme zum guten Gedeihen und sichern Ausschlüpfen der jungen Königinnen aus den neugebildeten oder schon eingestellten Weiselwiegen viel bei, und es entwickeln sich kräftige Zuchtmütter darin. Und schliesslich bleibt der Stock iu dieser getheilteu Form ein vorzüglicher Ueberwinterungsstock für Reservekönigi nneu mit den kleineu Völkern in den drei Abtheilungen. — Den hohen Werth der Reserve-königinneu aber im Frühjahr, speziell im Mai. kennt jeder Bioneuzüchter. III. Hit Hulbständer. Tafel I. Nr. 3. Kine für manche Ortslagen unserer Alpenländer, speciell für solche Gegenden, deren Trachtweide eine schwächere ist. wo die Bienenstände in dunklen kälteren Schluchten stehen, wo scharfe Winde passiren, wo Schwärme spärlicher und später fallen und es überhaupt darauf ankommt, grossmöglichste Wärme im Stocke zu erzielen, passende Stockform ist der H albständer (Tafel I. Nr. 3). Im allgemeinen entpricht derselbe der Berlepsch'scheu Stäuderconstruction. nur mit dem Unterschiede. dass im Honigmagaziu (welches die Ständerform oberhalb, die Lagerstöcke rückwärts oder seitwärts haben) kein Ganzrähmcheu wie Tafel II, sondern ein liähmchen wie Tafel I sich befindet, dagegen im unteren Baume gewöhnlich 10 bis 12 grosse Kallinchen Tafel II besitzt, die aber ebenso leicht durch zwei übereiuauderhängende Halbrähm-chen (Tafel 1) vollständig ersetzt werden können, da der Stock mit den nöthigen Stufen versehen ist. Die reinen Berlepschstäuder, worin nemlich u. a. der oberhalb liegende llouigraum von ebenso hohen Ganzrähmcheu wie iu der unteren Etage gebildet wird, sind für unsere südlichen Kronländer, deren Trachtverhältuisse ohnehin auf die Schwarmvormehrung hinwirken, im allgemeinen zu gross — nur unter besonderen Prämissen kann ihre Brauchbarkeit am Platze sein. Sie dürften mit dem Vordringon der Honigschleuder aus Gründen natürlicher Logik wohl laugsam dem Halbständer weichen müssen, da erstere die übergrossen Stockformen überhaupt entbehrlich macht Auch der Halbständer hat Haugrähmchen (oder Stehrähmchen mit Koth-schüt/.'schein Koste) uud korrespondirt in allen Verhältnissen vollkommen mit den Grössenzahlen der bereits beschriebenen Wohnungen. Er ist demnach nicht so tief, wohl aber dreimal so hoch wie der Vereinshalblagerstock, da er drei Kähmchenreihen (Etagen) desselben übereinander aufnimmt, oder 11jtmal so hoch wie der Lagerstock. Mit diesem Stocke zu imkern, ist oft eine Freude. Referent sah bei dem Vereins-Vizepräsidunteu Hrn. Pf. Jerič in Dobovec hoch unter der Eumbergspitze Unterkrains im Jahre 1870 recht schöue uud volkreiche Beuten, Beweis dessen, dass in Iialb-stäudern auf kältereu Stellen überhaupt sicherer und mit leichterer Mühe auf Ertrag gerechnet werden kann, da dio Stock wärme durch grössere Brutentwicklung auch dem Schwarintriebe Rechnung trägt Alle diose Stockformen auf Tafel I, Nr. 1, 2, 3. können nun gemäss der Beschaffenheit der Oertlichkeit des sie anwendenden Bienenzüchters entweder mit einfachen Wänden von 1" Iiis 2" Dicke (die im Winter mit Stroh zu umwickeln oder einzustellen sind) oder mit Do p pel w Anden von allen Seiten, deren Zwischenräume mit Moos. Torf, Flachsabfälleu. Stroh. Heu etc. ausgefühlt sind, angefertigt werden, oft genügt auch, nur die vordere Wand stärker oder gedoppelt zu machen, je nachdem der Bienenzüchter sie in Reih und Glied, fest aneinander geschlossen aufstellen will oder nicht. Jo sorgfältiger alle Stockformen von den Tischlern gearbeitet sind, je genauer zusammengefügt und je trockner das Holz, desto brauchbarer siud sie und deshalb auch oft thoiier. Die liähmchen — an deren Stelle übrigens auch nur einfache Dzierzon-Stäbchen allenthalben treten können — müssen besonders exact gearbeitet und rechtwinklich verbunden sein uud es gab dazu bis jetzt besondere Kähmchen-Schliessmaschiuen und Schneideladen, d. h. Hilfsvorrichtungen, die die sorgfältige Arbeit erleichtern sollen: beider litten alle an dem Uebelsiaude, dass nur ein einziges bestimmtes und vorgeschriebenes Kallinchen darauf verfertigt Verden konnte. Referent hat dem abgeholfen und kürzlich einen einfachen Apparat herstellen lassen, auf dem die Wähmchen (uud Stäbchen) jeder Grösse von 4 Zoll im Quadrat au bis 15 Zoll im Quadrat mit schmäleren oder längeren Ober- oder Seitentheilen in allen Figuren und Formen hergestellt werden können. Alle die bezeichneten Stockformen, Hilfsvorrichtungeu etc. können übrigens durch Vereinsleitung bezogen weiden und dieselbe liofl't. falls das Ii. Ackerbauministerium eine entsprechende Subvention gewährt, solche 187-1 zu bedeutend ermässigtou Preisen durch Aufzahlung aus der Vereinskasse abgeben zu können. Die erste Nummer der „Krainer Diene" 1S74 soll, wenn möglich, eine Anleitung bringen, wie mau aus Immobilbau in Dzierzonbau überlogirt. Gesetze und Verfügungen über die Bienenzucht. u. Dem Patente ist eine Instruction beigegeben für die vom Staate als Lehrer angestellten Ricnenmeister. Denselben obliegt nicht blos der Unterioht an den Schulen; „der Lehrer ist auch verbunden, alle in der Bieneupflege vorkommenden Zweifel und Anstände jedermann zu beantworten und aufzuklären, auch wenn es gefordert werden sollte, sich gegen unentgeltliche Beisohaffung der Fuhren, Unterhalt und anderer Kosten auf das Land zur Untersuchung und Beförderung des Bienenstandes unverweigerlich zu begeben. Die Landesregierung hat über den Fortgang der Bienenzucht im Laude dem Hole jährlich einmal Bericht abzustatten, uud es sind in den öffentlichen Zeitungen die wahrhaften Kesultate zu allgemeiner Aneiferung bekannt zu machen. Der Lehrer soll endlich auch „hellisseu sein, diu Bienen, wo sie nicht selbst an Gegenden stehen, in denen auch bei ausgebenden Frühling- und Sommerblüthen ge-uügliche Nahrung zu linden, auf die Weide zu führen, uud dein I'liegenden in seinem Districte auch diesen durch die Probe bestätigten gliicklichcn Handgriff zu zeigen, gegen welchen manche noch eingenommen sind." Die Bienenzucht selbst stund jedoch damals auf der Stufe blosser Experimente mit mehr oder minder glücklichen Handgriffen: erst seit Dzierzons wichtiger Erfindung des beweglichen Wahnubaucs ist sie zur Kunst, zur einträglichen Erwerbsquelle geworden. Die Lehrämter für Bienenzucht hatten sich daher auch in der damaligen Zeit noch nicht bewährt: sie wtirdon mit dem Hofdecrete vom 31. Oktober 1781 wieder aufgehoben. Dagegen verordnete die Kreisamts-Instruclioii vom 21. Jänner 17Hi>, S 8!l. den Laudmann zur Bienenzucht anzuweisen. Nach der GnbernialVerordnung vom 22. März 1787 sind bei den Bozirksberei-sungeii die Landleute zur Einführung des Kleebaues, der Stallfütterung, der Bienenzucht. der lebenden Zäune und überhaupt zur Verbesserung der Landwirtschaft durch die Kreisämter und Seelsorger aufzumuntern. Das Hofdecret vom 1. September 1785 führte fast in allen österreichischen Ländern zur besseren Verbreitung der Bienenzucht Prämien ein. für jeden Kreis eines mit. 12, das andere mit kr. kostet und bei j e d e m Postanite zu Italien ist. Die Vereinsleitung liofl't durch eine zu erbittende Staatssiihveutioii den Mitgliedern des Vereins grössere Begünstigungen pro 1X74 zuzuwenden. Die im heutigen Vereinsblatte I« chrieh -neu Bieuenzuchtsrei|uisiten Beilage Tafel 1 Nr. I bis !l iucl.) können gegen Hareinseudung oder Nachnahme von der Vereiusleitun;.' iSmerek, Post l'öseudorfi bezogen werden: die Preise sind: Drohneiifaugtricbter 1 tl. 10 kr.. Hntichmaschinc I fl. 60 kr.. Vcreinswaliengabel Till kr., l'utzschaber 45 kr., Messerkelle ;">il kr., Wei-elkätig 10 kr. Flir Verpackung uud Frachtbrief sind 10 bis 25 kr. beizulegen. Bisnenmeisterstelle-Gesuch. Kin theoretisch lind praktisch gebildeter Bienenmeister ledigen Standes, der in Anfertigung von Stroll- uud llol/wobnttngen bewandert ist, wünscht seinen Platz zu wechseln, aber nur in Oester -roich-Ungarn. Bedingungen: 80 il. monatlich, gänzliche Verpflegung und BeiseentSchädigung Briefe besorgt die Vereinsleitung des Krainer Bieneniuchtvereins. Ne'ist :t Heilagen: l.ithographirtc Bieneuwohnungen uud tieräthe (Tafel Nr. I uud II), Umschlag nebst Index pro 1S73. Druck ». Kleiuiuayr & Bamberg in Laihaeh. — \ erlag des Bieneuzuchtsvereins. — Bedacteur J. Jerič.