147 Samstag den Z. NPril ts28. Was 6e le clomu. VojH lcolni vir soinljo pr<:tl-elu)6, I'oliovernlH Sekonamtsche Qewchicheit. M Am Gründonnerstage (12. April 132?) fuhr ich von Arch nach Gurkfeld. Der Himmel war ganz heiter. Als ich schon in der dunklen Dämmerung aus dem Krakauwal.de geZm Großdorf kam, wo sich die große Fläche des Gurkfeloer Bodens dem Auge öffnet, erblickte ich einige zerstreute Lichter, welche schnell in große Feuer aufloderten. Inder ersten Überraschung war ich in der vollen Meinung, es wäre im Dorfe ein Brand entstanden, allein der Fuhrmann, dem dieser Gebrauch bekannt war, versicherte, daß dieß absichtlich angezündete Feuer seyen, und daß ich mich noch einer größern und schönern Ueberraschung erfreuen könne. Je weiter wir nun nach dem Felde fuhren, je finsterer es ward, desto mehrere Feuer loderten auf. In einer Viertelstunde waren in dem dunklen Nichts über 200 Feuer, von denen einige näher, andere entfernter, wieder andere hinter Erderhohun-Zen versteckt, nur an ihrem Scheine zu sehen waren; mehrere spiegelten stch magisch m dem nach Kroatien sich schlangelnden Savestrome, und vermehrten täuschend die Anzahl derselben; viele stellten ganz regelmäßig gereihete Feucrsäulen vor, als wenn großeSchloß-gebäude angezündet worden waren, und das Feuer aus den hohen Fenstern derselben hervorbräche. Selbst der Rauch dieser Feuer von der höheren Atmosphäre niedergedrückt , verbreitete einen überaus angenehmen Duft, So schon nun diese Neberrqschung war, so gut war auch der altherkömmliche landwirthschafcliche Zweck dieser Feuer. Die Feldbauern auf der Gurkfelder und «uf der steyerschen Fläche haben nämlich von jeher den Gebrauch den Samen für die Krautpflanzen am Ehar-freytage auszusäen, wofür jede Dorffchast auf ihrer Gemeinweide einen eigenen Pstanzengarten, und jeder einzelne Bauer darin sein, eigenes Pflanzenbeet hat. Auf diese Pflanzenbeele bringt jeder Eigenthümer schon w der Minsasten eine Fuhr Wachholder-Reiser, welche am Gründonnerstag« Abends angezündet werden; daher sie so schnell in helle Flammen auflodern. Die Asche vertritt die Stelle des vegetabilischen Düngers, das Beet wird wie gewöhnlich umackert, der Samen ausgesäet, verscharrt und mit Reisern überdeckt. Auf diese Art gerathen di« Wanzen und das Kraut fast alle Jahre, welches in großer Menge inHie umliegenden Ortschaften verkaust wirb. Fr. Skola. VNnMerunIen vurch Dalmatim. So spärlich Dalmcttim mit eigentlichen Natur- schontzelcen ausgestattet ist, lnbem sich dem Auge des Wanderers meistens nackte Flächen und kahle Felsen darbiethen, so macht doch jener Strich Landes, welcher zwischen Trau und Spalats liegt, davon eine rühmliche Ausnahme. Gleich überraschend ist der Anblick dieser Gegend, mag man zu Lande oder zar See dahin kommen, und reichlichen Ersatz sinbet der Reisend« für jene öde und steinigte Steppe, welche slH von Stbenico his an den Abhang des Berges ausdehnt, von dem man jenes herrliche Thal übersieht, welches abwechselnd mit Weingärten und Oliuenwä'ld-chen angefüllt im Hintergründe von hohen Gebirgen und gegen Abend hin von dem adriatischen Meere begrenzt wird. Die ganze Gegend scheint einem mit Kunst angelegten Garten nicht unähnlich ;u sepn. Mahlerisch schön liegen in fast gleich weiter Entfernung sieben Ortschaften, welche man (^8leM nennt, das niedliche Dörfchen 5i^!>«!.w, die in ihrer Einfachheit dastehende Stadt Trau., und jen,e kleinen Scoglien, welche sich aus den Fluthen des adriatischen Meeres erheben. Von diesem Abhan-e führt «ine gnt gebauti Strasse in das herrliche Thal hinab. Die Reise zur See ist weniger Ungemä'chUchkei« ten unterworfen, weil man im eigentlichen Sinne j«; des Bedürfniß mit sich zu Schiffe nehmen k^nn. Es ist eine wahre Lust mit , ;>iu5, ^»aulzuNlo und ^uolo ^.Ilät-lllH UNd HI. 8l,Hti1^l>. Die Domkirche ist ein ausgezeichnetes Denkmal gothischer Baukunst. Die Kapelle, in welcher der Kör' per des heil. ^02.1,«« <^5>!,i, Bischosses in Trau aufbewahrt wird, enthält schöne Arbeiten in Marmor von auswärtigen Künstlern. Dcr Marmor stammt aus den Brüchen, welche sich in der Nähe der Stadt bcsin-ben, und dem schon die Römer bei Erbauung ihrer Gebäude benutzt haben, wie dieß aus folgender Stelle deS Plinius erhellet: '1>.^rl^n u^äuiu Koiua-norum M3l-m in jenen sonst so gefürchtttea Gegenden gehen regelmäßig Postfahrzeuge für Briefe und Reisende hin und her. Man bittet sich aus einer blühenden Stadt in Amerika nach einer andern blühenden Stadt, m Europa zu Gaste, und ist zur bestimm- k'n Stunde an Ort und Stelle. Statt jener schwerfälligen , unreinlichen, ungeheuren und feuchten Schiffe, auf welchen man nur von gesalzenem Fleische lebte, und der Scorbut wüthete, finden gegenwärtig Reisende m zierlichen Schissen Zimmer mit Mahagoni-Holz getafelt , mit Teppichen, Spicgeln und Blumen verziert, mit Bibliotheken, Instrumenten und Allem verschen, was znr Gemächlichkeit dient. Auf einer mehrjährigen Reise, unter den verschiedensten Breiten, kommt nicht eln einziger Matrose ums Leben. Und die Stur.-me? man spottet ihrer. Die Entfernungen? wo sind si'e, ? Ein bloser Wallsischfanger segelt nach dem Süd; pol, kehrt, weil der Fang nicht ergiebig ist, nach dem Nordpol zurück und berührt in wenigen Monathen die Enden der Welt. Rn den Thüren der Londoner Wirthshäuser liest man die Anzeige von der Abfahrt des Pa-ketbootcs nach Van-Diemens-Land, aufwelchem Diejenigen, welche den Gegenfüßlern einen Besuch abstatten wollen, alle mögliche Bequemlichkeit finden: und dicht dabei ist die Abfahrt des Paketboors von Dover nach Calais angezeigt. Man hat Taschen - Wegweiser, Leitfäden, Handbücher zum Nutzen derjenigen Personen, die eine Lustreist um die Welt zu machen gedenken. Diese Reise dauert 9 bis 40 Monate, manch-mal nicht 5o lange; man reist im Winter, am Schlüsse der Oper ab. legt bei den Canarischen Inseln an, berührt Nko de Janeiro, die Philippinen, China, Indien , das Vorgebirge der guten Hoffnung und ist zur Jagdzeit wieder nach Haust. Die Dampfschiffe kennen weder widrige Winde auf dem Ocean, noch hemmende Strömungen der Flüsse. Wie in Kiosken oder schwimmenden Pallästen von zwei und drei Stockwerken bewundert man von ihren Gallerien herab die großen Naturschönheiten in den Wäldern der neuen Welt. Bequeme Landstraßen reichen bis zum Gipfel der Berge und eroffnen noch kürzlich unzugängliche Wüsteneien. An W,000 Wanderer, viele blos zum Ver-gnüg.-n, versammeln sich bei den Wasserfallen des Niagara. Schwere Frachtwagen entrollen schnell auf den Eisenbahnen: und gefiele es Frankreich, Teutschland und Rußland, eine telegraphische Linie bis zur chinesischen Mauer zu errichten, so konnten wir in 9 bis 10 Stunden an einen Freund in China schreiben und dessen Antwort zurückerhalten. Ein Mensch, der seine Wanderschaft mit dem 13. Jahre anträte und mit dem yosten beendigte, könnte, wenn er nur h Lieues des Tages machte, während seines Lebens sieben Mal die Reise um unsnn armseligen Planeten machen. Der Geist des Menschen ist wahrlich zu groß für diese feine enge Wohnung, woraus man schließen darf, daß er für sinen hö'hern Wohnort bestimmt ist. Reiche Kirche. Eine der reichsten Kirchen ist gewiß die Calhedra-le der Stadt Charcas in Süd - Amerika, in Chili, besonders wenn man bedenkt, daß diese Stadt klein ist und nur 15,000 Einwohner hat. Die Thüre dieser Kirche ist aus Kupfer gegossen und mit schonen Verzierungen bedeckt. Die Hauptkanzel bcstchtganz aus dem reinsten Silber; eben so sind alle Nebenkanzeln, alle Altäre und die ungeheuern Armleuchter durchaus von Silber. Ähnlichen Reichthum an Zicrrathen von Silber und Gold haben viele Kirchen und Klöster in Süd-Amerika. In einem Nonnenkloster zu La Paz befindet sich eine Sonne von lauter Gold und Diamanten, die auf einem 4 1^2 Fuß hohen Gestell von reinem Golde sieht. In der Hauptkirche ist die Fronte des Altars bis an die Decke mit Silber bedeckt. frische Traubcn weit zu versenden. Die Trauben, die man von Astrachan nach Petersburg schickt, werden in Kisten mit feinen Sägespänen von Buchenholz, oder feiner Hirse gepackt. Machen sie die Reise im Winter, so wickelt man die Fässer oder Kisten in angefeuchtete grobe Leinentücher, di» man gefrieren läßt. Durch diese Decke bringt ber Frost nicht, und die Trauben kommen an dem Orte ihrer Bestimmung so frisch an, als ob sie eben gepflückt wären. M i s e e I I e. Wilhelm Hobftn in Markfleld sMidolesex) ließ sich am 15. Jänner 1327 ein Patent für folgende Art, Straßen zupflastern, ertheilen: Statt den Boden aufzulockern , wie es gewöhnlich geschieht, wirb er fest niedergestampft, damit er möglichst hart wird, wobei man ihm die Form gkbt, die das Pflaster bekommen soll. Nun trägt man eine Mischung von Schutt oder kleinen Steinen, Kalk und Wasser auf, legt darauf die möglichst gleich hohen Pflastersteine, und überzieht sie mit einem Gemenge aus durchgesiebtem Schütte oder grobem Sande, mit Kalk und Wasser. Das in einem Tage vollendet« Pflaster muß an demselben Tage eben niedergestampft , und mit dem Mörtel ausgefüllt werden. Man muß auch das Pflaster wenigstens drei bi« vier Tage nicht befahren, damit es erhärten kann. Ne)acteur: F^r. Nav. Weinrich. ^crleger: DgMj ^l. EVler v. Rieinmayr.