. PROGRAMM des in Marburg. X-viARiuiu; .4 TTeröflfentficfjt uon her Direction mn 8d] fu (Te Des StuhienjaOres 1864. Marburg. Druck von Eduard Janschitz. Inhalt; I. Ist Platon der Verfasser des Dialoges Menexenos ? Abhandlung vom Gymna-sial-Professor Johann Gutscher. II. Jahresbericht des Directors. Ist Platon der Verfasser des Dialoges Menexenos? V orbemerkungen. Unter denjenigen Werken der Griechischen Litteratur, für deren Verfasser sovvol das Alterthum als die spätere und neuere Zeit ohne den Gedanken an Widerspruch Platon hielt, finden wir auch den Dialog Menexenos. Erst F. Schleiermacher, dem, wie andere Gebiete der Wissenschaft, so auch die Philologie die fruchtbarsten Anregungen verdankt und der besonders der Platonischen Forschung eine neue, epochemachende Bahn gebrochen hat, erkannte an diesem Dialoge so manches, was ihm, dem genauen Kenner Platons, dieses Philosophen nicht würdig schien. Indessen sprach er ihn noch nicht, wie er es bei anderen bis dahin nicht angezweifelten Dialogen zu thun kein Bedenken trug, Platon vollständig ab, sondern hielt es schon für einen „grossen Gewinn, wenn er dieses durchbringen könnte, dass man dem Gespräch, welches die Rede einfasst, nicht gleichen Werth und gleiches Ansehen mit ihr selbst beilegte“ *). Ihm folgten in der Verwerfung des Platonischen Ursprunges nicht blos des dialogischen Theiles, sondern des ganzen Werkes Ast, Göttling, Zeller, Steinhart, Tüllmann und Ueberweg, während Gottleber, Köppen, Socher, Lörs, Westermann, Schönborn, Stallbaum, Krüger, K. F. Hermann und der Herausgeber bei Engelmann denselben mit den Alten behaupteten und durch Widerlegung der dagegen erhobenen Einwürfe sowie durch Beibringung neuer Gründe ihre Behauptung zurechtfertigen suchten. Bei dieser grossen Zahl von Männern nun, von denen einige zu den Koryphäen auf dem Gebiete der Platonischen Forschung zählen, dürfte es für einen Neuling auf diesem Felde gewagt erscheinen ebenfalls auf dem Kampfplatze aufzutreten, und nur ein gewichtiger Grund kann dazu die Berechtigung geben. Diesen aber glaubte ich darin zu finden, dass der Streit, ob Platon der Verfasser des Dialoges Menexenos sei, noch nicht, wenigstens nicht nach allen Seiten hin, endgültig entschieden ist und dass cs daher der Erforschung der Wahrheit nur förderlich sein kann die Frage fortwährend erneuerter Prüfung zu unterziehen und dadurch ihrer Entscheidung näher zu rücken. Der vorliegenden Arbeit wurde die Textesrecensiou von K. F. Hermann: Platonis dialogi, vol. III., p. 439—458 zu Grunde gelegt. Von den einschlägigen Werken Platonischer Forscher waren folgende zugänglich: Platons Leben und Schriften von Friedrich Ast. Leipzig 1816. Ueber Plato’s Schriften von Josef Socher. München 1820. Geschichte und System der Platonischen Philosophie von K. F. Hermann. Heidelberg 1839. Genetische Entwicklung der Platonischen Philosophie von Franz Suse-mihl. Leipzig 1855. 1857. 1860. Untersuchungen Uber die Echtheit und Zeitfolge Platonischer Schriften und liber die Hauptmomente aus Plato’s Leben von Dr. Friedrich Ueberweg. Wien 1861. Historisch-philologische Studien von K. W. Eiliger. I. Bd. Berlin 1836. Platonische Studien von Eduard Zeller. Tübingen 1839. Quaestionum Demosthenicarum particula II. von Anton Westermann. Leipzig 1831. Platons Werke von F. Schleiermacher. Ersten Theiles erster Band. Berlin 1855, 3. Auflage. Zweiten Theiles dritter Baud. Berlin 1826, 2. Auflage. De Platonis qui vulgo fertur Menexeni consilio et origine. Dissertatio inauguralis von Josef Tllllmann. Greifswald 1859. Platons Menexenus im Grundriss von J. H. J. Koppen. Berlin und Stettin 1790. Platonis Menexenus von V. Lörs. Köln 1824. Platons Menexeuos. Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmanu, 1847. Platonis Menexenus von Gottfried Stallbaum. Gotha und Erfurt 1857. 2. Auflage. Platons sämmtliche Werke. Uebersetzt von Hieronymus Müller, mit Einleitungen begleitet von Karl Steinhart. 6. Band. Leipzig 1857. Inlialtstibersioht des Dialoges. I. Menexeuos, ein vornehmer Athenischer Jüngling, welcher zu Sokrates Schülern und Freunden gehört a), begegnet diesem auf dem Wege vom Rathhause her. Auf des Lehrers Frage, was er denn als ein so junger Mann auf demselben zu thun habe oder ob er vielleicht gar schon daran denke sich um ein Staatsamt zu bewerben, antwortet er, dass er dazu nur dann bereit sei, wenn Sokrates es ihm anrathe; jetzt sei er blos hingegangen, weil er gehört habe, dass der Rath denjenigen, der die Leichenrede auf die gefallenen Krieger halten solle, wählen wolle 3). Die Wahl, welche jedoch auf den folgenden Tag verschoben worden sei, werde vermuthlich auf Archinos oder Dion 4) fallen (234 A. B). II. Das angefangene Gespräch führt jedoch Sokrates nicht fort, sondern geht auf das Lob derjenigen über, welche im Kriege umkommen. Und zwar preist er sie wegen der Ehren, deren sie nach dem Tode theilhaftig werden : nicht blos ein prachtvolles Begräbnis auf Staatskosten erhalten sie, sondern insbesondere werden alle, gute und schlechte, von tüchtigen Rednern öffentlich gelobt a), die nicht aus dem Stegreife reden, sondern in seit langer Zeit vorbereiteten, durch den herrlichsten Schmuck der Sprache glänzenden Reden ihnen jede gute Eigenschaft nachrühmen. Durch das Lob des Staates, der Gefallenen, der Vorfahren und der Zeitgenossen bezaubern sie die Zuhörer so sehr, dass er selbst schwindelnd, vor Entzücken dastehe, grösser, edler und schöner sich dünke und vor den ihn begleitenden Fremden für den Augenblick erhabener werde. Und auch diese hielten in Folge der Bede den Staat für bewundernswerther als früher. Dieser Zauber dauere oft länger als drei Tage, während welcher Zeit die Rede in seinen Ohren fortklinge und er sich auf die Inseln der Seligen versetzt glaube; erst am vierten oder fünften Tage erwache er mit Mühe aus demselben (234 C — 23ö C). III. Menexenos glaubt, dass der Redner diesmal nicht so glücklich sein und wegen der so plötzlich gekommenen Wahl aus dem Stegreife werde sprechen müssen. Dem entgegnet Sokrates, dass ja diese Redner einerseits ausgearbeitete Reden vorräthig hätten und dass cs andererseits gar nicht schwer sei selbst mit einer extemporierten Rede Beifall zu erlangen, wenn sie vor jenen, die man lobe, gehalten würde. Diese Behauptung befremdet Menexenos, daher er an Sokrates die Frage stellt, ob er wol im Staude zu sein glaube selbst eine solche Rede zu halten, wenn die Wahl auf ihn fiele. Dieser bejaht es, da es ja für ihn nichts ausserordentliches sei, indem er Aspasia, welche viele tüchtige Redner und darunter den grössten, Perikies, gebildet, und den Musiker IConnos als Lehrer in der Redekunst und Musik gehabt habe. Ja selbst derjenige, welcher weniger treffliche Lehrer, etwa Lampros und Antiphon, gehabt, würde dadurch, dass er die Athener vor Athenern lobe, Ruhm ernten (235 C — 236 A). IV. Auf Menexenos Frage, was Sokrates, wenn er die Rede halten müsste, sagen würde, erwidert dieser, dass er aus sich selbst vielleicht nichts zu sagen wüsste; aber er sei gestern bei Aspasia gewesen, als sie auf die Nachricht von der bevorstehenden Wahl eines Redners eine solche Standrede vortrug, die sie theils aus dem Stegreife gesprochen, theils aus Bruchstücken der einst für Perikies von ihr gefertigten Leichenrede zusammengesetzt habe. Als Sokrates darauf die Frage des Menexenos, ob er diese Rede noch im Gedächtnisse habe, bejaht, bittet ihn dieser sie mitzutheilen, wozu jener sich endlich cntschliesst, obgleich er fürchtet, dass Aspasia ihm zürnen werde, wenn sie erfahre, dass er ihre Rede ausplaudere, und ungeachtet er besorgt sich durch die seinem Alter nicht ganz angemessene Sache lächerlich zu machen (236 A — C). V. Nach einigen für Menexenos schmeichelhaften Worten beginnt Sokrates folgende Rede: Die Todten haben bereits alle ihnen gebührenden Ehren durch die feierliche Bestattung erhalten, nur die vom Gesetze vorgeschriebene Leichenrede ist man ihnen noch schuldig. Diese aber muss von der Art sein, dass sie die Gefallenen gebührend lobt, die Kinder und Brüder derselben zur Nachahmung ihrer Tapferkeit aulfordert und die Eltern tröstet. Um diesen Zweck zu erreichen muss sie erstens ihre edle Abkunft, zweitens ihre Erziehung und Bildung preisen und drittens zeigen, dass ihre Thaten hinter diesen Vorzügen nicht zurückblieben (236 D - 237 B.) VI. Die Athener sind edler Abstammung, weil sie nicht von Einwanderern, sondern von Ureingeborneu abstammen, die das Land, welches sie bewohnen, aus seinem Schosse hervorgehen liess und auferzog. Darum geziemt es sieh auch dieses Land zu preisen, weil damit zugleich dessen Sprösslinge gepriesen sind (237 B. C). VII. Dasselbe verdient aber in vielfacher Beziehung gepriesen zu werden, und zwar erstens, weil es den Göttern so lieb ist, dass sie einst um seinen Besitz stritten; zweitens weil cs keine Raubthiere und vor allem den Menschen, das vorzüglichste und unter allen lebenden Wesen allein mit geistigen Fähigkeiten begabte Geschöpf, hervorbrachte. Der Hauptbeweis für letzteres liegt darin, dass es zuerst die Hauptnahrungsmittel der Menschen, das Getreide und Olivenöl, erzeugte und dass es ihnen, nachdem es sie grossgezogen, Götter znführte, welche sie zuerst in den Künsten des Lebens unterrichteten und zum Schutze des Landes die Verfertigung und den Gebrauch der Waffen lehrten (237 C — 238 B). VIII. Die Staatsverfassung erzieht und bildet den Menschen und ist auch in Athen der Grund der edlen Gesinnungen seiner Bewohner. Und zwar ist sie eine wahrhafte Aristokratie (wenn sie auch mancher Demokratie, andere wieder anders benennen) in dem Sinne, dass zwar das Volk Herr des Staates ist, aber die Exekutivgewalt nur den Trefflichsten und Besten tiberträgt und von den höchsten Staatsämtern keiner, der Einsicht und Tüchtigkeit besitzt, ausgeschlossen ist. Der Grund dieser Gleichheit des Rechtes liegt darin, dass alle Bewohner des Landes einander der Geburt nach gleich und nur in Tugend und Einsicht verschieden sind (238 B — 239 A). IX. Als wirklich freie Menschen geboren und erzogen haben die Athener denn auch jederzeit herrliche Thaten verrichtet und für die Freiheit gegen Hellenen und Barbaren gekämpft. Da aber einerseits die Zeit zu kurz wäre um ihre Kämpfe mit Eumolpos und den Amazonen, mit den Thebanern für die Argeier und mit den Letzteren für die Herakleiden 6) nach Verdienst zu schildern und da dieselben andererseits von Dichtern bereits besungen worden sind, so können sie übergangen werden. Dagegen sollen die Kämpfe, welche noch nicht gebührend gepriesen worden sind, hervorgehoben werden. Dazu gehören zuerst die Perserkriege, in welchen Athen das Bollwerk war, an dem die Macht der Barbaren sich brach. Diese war bereits zu ausserordentlicher Grösse angewachsen; denn Kyros hatte ganz Asien bis Aegypten hin sich unterthänig gemacht, sein Sohn Aegypten und Libyen unterjocht, Dareios sein Reich bis zu den Skythen hin ausgedehnt und beherrschte mit seiner Flotte Meer und Inseln, so dass niemand mehr gegen die Perser aufzutreten wagte, sondern alle Völker mit Furcht vor denselben erfüllt waren (239 A -— 240 A). X. Als die Persische Macht auf dieser ausserordentlichen Höhe stand, sandte Dareios unter dem Vorwande, Athen und Eretria hätten ihm Sardes entreissen wollen, ein ungeheures Heer unter Datis gegen sie und trug diesem auf die Bewohner beider Staaten gefesselt vor ihn zu bringen. Datis eroberte Eretria und licss alle Bewohner durch eine förmliche Menschenjagd zusammenfangen. Darauf segelte er nach Attika hinab um dasselbe an den Athenern auszuführen, erlitt aber durch sic, denen kein Hellene mit Ausnahme der Lakedaimonier, die jedoch zu spät anlangten, zu Hülfe kam, bei Marathon eine furchtbare Niederlage. Durch diesen Sieg züchtigten die Athener den Uebermuth von ganz Asien, lehrten die übrigen Hellenen, dass die Perser nicht unbesiegbar seien, sondern dass jede Macht der Tapferkeit weiche, und errangen sich und allen Hellenen des Festlandes die Freiheit (240 A—E). XI. Darum gebührt den Siegern bei Marathon der erste Preis, der zweite aber denen bei Salamis und Artemision, weil sie den Hellenen zeigten , dass auch die Flotten der Perser besiegbar seien, auf diese Weise Griechenland von seiner Angst vor den Barbaren befreiten und so den von den Siegern bei Marathon begonnenen Unterricht fortsetzten (241 A—C). XII. Die dritte Grossthat ist der Sieg bei Plataiai, den die Athener im Bunde mit den Lakedaimoniern erfochten. Dankbar muss man auch jener gedenken, welche Griechenlands Rettung vollendeten, nämlich der Sieger am Eurymedon, auf Kypros und in Aegypten, weil sie den Perserkönig für sein eigenes Wohl zittern machten (241 C~E). XIII. Nun wurde Friede geschlossen, aber der Ruhm, welchen die Athener durch ihre Heldenthaten sich erworben hatten, erregte Eifersucht und Neid gegen sie und verwickelte sie wider ihren Willen in Kriege mit den Hellenen. Und zwar kämpften sie bei Tanagra für die Freiheit der Boioter mit den Lakedaimoniern und siegten drei Tage darauf bei Oinophyta und führten die ungerecht Verbannten in ihre Heimat zurück. In diesen beiden Schlachten kämpften zum ersten Male Hellenen mit Hellenen für die Freiheit und den in denselben Gefallenen wurde zuerst nach den Perserkriegen die Ehre der öffentlichen Bestattung. Hierauf entstand ein neuer heftiger Krieg, indem alle Hellenen sehr undankbar gegen die Athener zu Felde zogen und ihr Land verheerten; diese aber siegten zur See und nahmen die Anführer der Lakedaimouier auf Sphagia gefangen, gaben sie aber frei und schlossen Frieden, weil sie der Ansicht waren, man müsse mit Stammesgenossen bis zum Siege und nur mit Barbaren bis zur Vernichtung kämpfen. Die Männer, welche in diesem Kriege fielen, sind zu preisen, weil sie dadurch, dass sie Uber die Ersten unter den Hellenen ohne fremde Hülfe siegten, den Zweitel, ob die Athener wol die Tapfersten seien, gänzlich beseitigten (242 A—E). XIV. Unverhofft brach ein dritter furchtbarer Krieg aus, den die Athe-theuer für die Freiheit der Leontiner, ihrer Bnndesgenossen, unternahmen; aber weil sie wegen der grossen Entfernung ihr Heer nicht gehörig unterstützen konnten, so unterlagen sie zwar, jedoch so, dass selbst die Feinde voll des Lobes ihrer Tapferkeit waren. Viele fielen auf Sicilien, viele auch in den Seeschlachten am Hellespont; aber das Schrecklichste in diesem Kriege war, dass die ändern Hellenen in ihrer Streitsucht sogar mit dem verhassten Perserkönig zum Verderben Athens in Unterhandlung traten. Allein gerade in dieser Notli zeigte sich die Kraft und der Muth der Bürger ; denn als die Flotte bei Mytilcne eingeschlossen war und mau den Krieg schon für beendigt hielt, rüstete Athen eine neue Flotte aus, die Bürger bestiegen selbst die Schiffe, besiegten die Feinde und befreiten die Freunde. Aber die Gefallenen konnten infolge eines widrigen Geschickes nicht durch eine öffentliche Bestattung geehrt werden. Durch diesen Heldenmut!» beendeten die Athener siegreich den Krieg und erlangten mit Recht den Ruf, dass sie unbesiegbar seien ; denn in der Tliat wurden sie später, als sie unterlagen, nicht durch äussere Feinde, sondern durch innere Spaltung und Zwietracht besiegt. Als dann Friede nach aussen hin eintrat, entstand ein Bürgerkrieg, der jedoch so geführt wurde, dass, wenn schon das Verhängnis ihn will, jeder Staat wünschen wird, er möge dem der Athener gleichen. Die Parteien bewiesen nämlich die grösste Mässigung und söhnten sich bald aus. Auch derjenigen, die in diesem Kampfe durch die Hand ihrer Mitbürger fielen, muss man gedenken und sie durch Gebete und Opfer versöhnen, gleichwie die Lebenden ausgesöhnt sind; denn nicht gegenseitiger Hass, sondern nur ein widriges Geschick hatte sie gegen einander bewaffnet. Der Grund dieser Aussöhnung ist ebenfalls die in Wirklichkeit bestehende Verwandtschaft, welche eine feste Freundschaft im gleichen Stamme nicht dem Worte, sondern der That nach begründet (243 A — 244 B). XV. Hierauf lebte Athen in Frieden, fest entschlossen den Hellenen nicht mehr beizustehen, sollten sie von Landsleuten oder Barbaren geknechtet werden, weil es bedachte, welchen Dank es für seine Wohlthaten geerntet hatte. Da hielten die Lakedaimonier die Verfechter der Freiheit für gedemüthigt und unterjochten die ändern (244 B. C). XVI. Voll Bestürzung baten Hellas erste Staaten, Argos, Korinth und die Boioter, Athen um Schutz und selbst der Perserkönig kam so sehr ins Gedränge, dass er glaubte, er könne nur bei dem Staate, den er einst zu vernichten strebte, Rettung finden. Und Athen, das man mit Recht einer zu grossen Sympathie für jeden unterdrückten Staat beschuldigen möchte, gieng von seinem Beschlüsse ab und befreite die Hellenen abermals, bis sic sich selbst von neuem unterjochten; dem Könige aber zu helfen erlaubte ihm die Erinnerung an Marathon, Salamis und Plataiai nicht, sondern es gestattete nur, dass ihm Verbannte und Freiwillige halfen, und rettete ihn nach dem Geständnis aller. Es stellte seine Mauern und Schiffe wieder her und kämpfte hierauf gezwungen für die Argeier mit den Lakedaimoniern (244 D — 245 B). XVII. Als aber der Perserkönig sah, dass die Lakedaimonier den Seekrieg aufgaben, wurde ihm vor Athen bange und deshalb stellte er, da er einen Vorwand suchte das eingegangene Bündnis aufzugeben, als Bedingung seines ferneren Beistandes, dass ihm die kleinasiatischen Griechen überlassen werden sollten. Wider seine Erwartung verstanden sich die Korinthier, Argeier und Boioter gegen Geld dazu, nur die Athener nicht. Und diese edle Gesinnung, diese Freiheitsliebe und dieser Barbarenhass beruht auf der Reinheit und Unvermischtheit ihres Stammes. So standen sie also wieder allein, aber der Krieg endete mit göttlicher Hülfe glücklicher als früher, indem sie im Besitze ihrer Flotte, Mauern und Kolonien blieben. Auch in diesem Kriege verlor der Staat tapfere Männer in Korinth und Lechaion; diese sowie jene, welche den Perserkönig retteten und die Lakedaimonier vom Meere vertrieben, gebührt es sich zu loben (245 B — 246 A). XVIII. Das sind die Thaten der Männer, welche für das Vaterland gefallen sind und an dieser Stelle ruhen, aber bei weitem nicht, alle; denn alle zu erzählen würden viele Tage und Nächte nicht hinreichen. Ihrer muss jeder eingedenk sein und die Nachkommen der Gefallenen ermahnen von der Stufe der Ehre, auf welche die Vorfahren sie erhoben haben, nie durch niedrige Gesinnung herabzusinken. Zum Schlüsse muss ich den Hinterbliebenen mittheilen, was ihre Väter für den Fall, dass sie in der Schlacht umkommen sollten, mir auftrugen und was sie selbst sagen würden, wenn sie es vermöchten (246 A—C.) XIX. Söhne ! Dass ihr von wackern Vätern abstammet, beweist die Gegenwart, indem wir lieber ruhmvoll sterben als schmachbedeckt leben wollten, in der Heberzeugung, dass für jenen, welcher die Seinigen beschimpft, das Leben keinen Werth mehr hat und dass ein solcher weder der Götter noch der Menschen Freund ist. Dieser Worte eingedenk seid jederzeit bieder und wisset, dass sonst alle Schätze und körperlichen Vorzüge dem Besitzer nur zur Schande und zum Schaden gereichen und dass jedes Wissen ohne Gerechtigkeit nur List, nicht Weisheit ist. Darum suchet mit allem Eifer uns durch guten Ruf zu Ubertreffen, was am leichtesten geschehen wird, wenn ihr den Ruhm der Vorfahren weder misbrauchet noch verbrauchet; denn dieser ist für die Nachkommen ein herrlicher Schatz, den zu verbrauchen und nicht wiederum den Kindern zu überliefern schimpflich und unmännlich ist. Wenn ihr so handelt, werdet ihr zu uns einst als Freunde kommen, sobald das Schicksal euch hinüberfuhrt, im entgegengesetzten Falle aber wird euch niemand freundlich aufnehmen (246 D—247 C.) XX. Unsere Väter und Mütter aber muss man trösten durch die Hinweisung, dass die Götter ihren grössten Wunsch ihnen nicht unsterbliche, sondern brave und berühmte Söhne zu schenken erfüllt haben. Wenn sie nämlich unsern Verlust ertragen, werden sie als die mannhaften Väter mannhafter Söhne erscheinen; hängen sie aber zu sehr ihrem Schmerze nach, so werden sie entweder den Verdacht erregen nicht unsere Väter zu sein oder sie werden unsere Lobredner Lüge» strafen, während sie doch selbst durch ihr Verhalten unsere Lobredner sein sollen. Sic sollen dem alten Spruche „nichts zu viel“ folgen; denn nur der, welcher den Grund zur Glückseligkeit in sich selbst trägt, ist aufs beste für das Leben ausgestattet, nur der ist besonnen, mannhaft und verständig, nur der wird, wenn er Kinder oder Schätze erlangt oder verliert, sich weder von der Freude noch von der Trauer übermannen lassen. So wünschen und wollen wir, dass auch unsere Väter seien, wie auch wir uns als solche zeigen, indem wir Uber den Tod weder unwillig sind noch ihn fürchten. Sie mögen wissen, dass sie uns, falls die Todtcn noch etwas von den Lebenden inne werden, durch Jammer und Klagen nur betrüben würden, weil unser Ende das schönste sein wird und cs sich daher geziemt dasselbe vielmehr zu preisen als zu beweinen. Vielmehr mögen sie für unsere Weiber und Kinder sorgen und darin ihr Leid vergessen und Beruhigung suchen. Den Staat würden wir auffordern für unsere Eltern und Kinder zu sorgen, wenn wir nicht wüssten, dass er es ohnehin aus freiem Antrieb in hinreichendem Masse tliuu wird (247 C—248 D). XXL Das sind die Aufträge der Gefallenen an euch ; ich aber bitte euch, ihr Söhne, ihnen nachzuahmen, und euch, ihr Eltern, getrost zu sein, da ja die Gesetze unserem Staate befehlen euch zu ernähren und vor Unbill zu schützen, jene aber zu erziehen, sic so wenig als möglich fühlen zu lassen, 2 dass sie verwaist sind, an ihnen Vaterstelle zu vertreten und sie nach erlangter Mündigkeit, nachdem er sie mit einer vollständigen Rüstung geschmückt, in ihren Besitz einzusetzen. Die Gefallenen seihst ehrt er, indem er jährlich die herkömmlichen Feierlichkeiten, dazu Wettkämpfe in der Gymnastik, Reitkunst und jeder Art von Musenkunst anstellt, für die Hinterbliebenen an die Stelle der Gefallenen tritt und so jede Art von Sorge für alle Zeit auf sich nimmt. Dies muss man beherzigen und so das Unglück gelassener ertragen. Und nachdem ihr und alle Anwesenden der Sitte gemäss die Todten noch einmal beklagt habet, gehet nach Hause (248 E—249 C). XXII. Menexenos preist und bewundert Aspasia, weil sie solche Reden zu verfertigen im Stande sei, und dankt Sokrates, dass er ihm die Rede mit-getheilt habe, worauf ihm dieser noch viele schöne politische Reden von ihr unter der Bedingung, dass er ihn nicht verrathe, mitzutheilen verspricht, was Menexenos auch gelobt (249 D. E). Gliederung des Dialoges. Der Dialog Menexenos zerfällt, wie schon aus der voranstehenden Inhaltsangabe ersichtlich ist, in drei Theile: Einleitung, Rede, Schluss, die nicht blos dem Inhalte, sondern auch der Form nach deutlich zu unterscheiden sind. Während nämlich der erste (Kap. 1 — IV) und letzte (Kap. XXII) die Form des Gesprächs zeigen, enthält der zweite (Kap. V — XXI) eine zusammenhängende Rede, die sich wieder in Eingang (Kap. Vj, drei Iiaupttheile (Kap. VI - XVII) und Schluss (Kap. XVIII - XXI) gliedert. Was den Inhalt der drei Theile anbelangt, so enthält die Einleitung die Auseinandersetzung der Veranlassung, durch die Sokrates bewogen wurde die von Aspasia gehörte Leichenrede Menexenos mitzutheilen, der Schluss aber den Dank des Jünglings für die gemachte Mittheilung und das Versprechen des Sokrates ihm neue Reden mitzutheilen, wenn er sie nicht weiter verbreite. Der Eingang der Rede enthält die Angabe der Hauptpunkte, wegen welcher der Redner die Gefallenen preisen will, nämlich erstens wegen ihrer edlen Abkunft, zweitens wegen ihrer Erziehung und Bildung, drittens wegen ihrer tapfer» Thaten, welche drei Funkte in den drei llaupttkeileu der Rede weiter ausgeführt werden. Der erste Haupttheil nun (Kap. VI und VII) enthält das Lob der edlen Abkunft der Gefallenen, welches mit dem Lobe ihrer lleimath verschmolzen wird, der zweite (Kap. VIII) das Lob der Verfassung Athens als der Quelle der Erziehung und Bildung seiner Bewohner, der dritte (Kap. IX — XVII) die Schilderung der Grossthaten des Athenischen Volkes. Und zwar geht der Redner nach kurzer Erwähnung der der mythischen Zeit angehörenden Kämpfe mittelst der Schilderung der Machtverhältnisse des Persischen Reiches und der fast Uber die ganze Welt ausgedehnten Eroberungen seiner Könige (Kap. IX) über zur Erzählung der Perserkriege (Kap. X — XII), des Boiotischeu, Pelopounesischeu und des Bürgerkrieges, durch welchen die dreissig Tyrannen verjagt und die alte Verfassung wieder hergestellt wurde (Kap. XIII und XIV). Der Erzählung des Korinthischen Krieges (Kap. XVI und XVII) wird die Schilderung der Stimmung und des Benehmens der Athener und Spartaner nach dem Peloponnesischen Kriege vorausgeschickt (Kap. XV.) Der Schluss der Rede enthält nach einem zusammenfassenden Rückblicke auf die erzählten Grossthaten (Kap. XVIII) in Form einer schönen Prosopopöie die Aufforderung der Gefallenen an ihre Söhne nach Tugend zu streben und mit ihnen darin zu wetteifern (Kap. XIX) und an ihre Eltern die Schläge des Schicksals mannhaft zu ertragen und sich dadurch als Väter tapferer Söhne zu beweisen (Kap. XX), woran der Redner seinerseits die Ermahnung an die Söhne fügt den Gefallenen nachzueifern, an die Eltern aber wegen ihrer und der Unmündigen Erhaltung unbesorgt zu sein, da ja der Staat für sie sorge (Kap. XXI). Zweck des Dialoges. Der Auftrag die Lobrede auf die im Kriege Gefallenen zu halten, welcher Sitte oben ') gedacht worden ist, war für denjenigen, dem er erthcilt wurde, ausserordentlich ehrenvoll, da er durch eine solche Wahl als ein einsichtsvoller Bürger und tüchtiger Redner anerkannt wurde, und seine glückliche Ausführung musste den ungeteilten und wärmsten Beifall des Volkes zur Folge haben. Allein eben diese glückliche Ausführung hatte grosse Schwierigkeiten ; denn sollte der Zweck der ganzen Anordnung die Bürger durch die Ehre, die man der Tapferkeit erwies, zu gleichen Gesinnungen zu beleben erreicht werden, so musste das Pflichtgemässe, das Edle und Erhabene, das Begeisternde und zur Nachahmung Anfeuernde, das im Tode fttr das Vaterland liegt, gepriesen und dann gezeigt werden, mit welch freudigem Heldenmuthe auch die, zu deren Ehre die Rede gehalten wurde, in denselben gegangen waren. Aber den Tod für das Vaterland hatten die Dichter schon so oft besungen ; über das Leben und die Thaten der Einzelnen liess sich oft wenig sagen und Einzelne auf Kosten der Uebrigen zu loben gieng nicht wol an, weil einerseits nach dem Gesetze ja alle Gefallenen gelobt werden sollten und weil andererseits sicherlich die Verwandten der Uebergangenen beleidigt worden wären und über das ihrer Meinung nach den Ihrigen widerfahrene Unrecht sich beklagt hätten. Daher mussten die Redner auf andere Weise ihre Aufgabe zu lösen suchen und es scheint, dass Perikies, als er die Leichenrede auf die im ersten Jahre des Peloponnesischen Krieges Gefallenen zu halten erwählt worden war, zuerst erkannte, dass der Entschluss, für das Vaterland zu kämpfen und zu sterben, nur durch Patriotismus und Nationalstolz erweckt werden könne, und dass er in seiner Rede, die uns Thukydides (2, 35 — 46) zwar nicht dem Wortlaute, aber sicherlich dem Sinne nach erhalten hat, ein Bild aufstellte, das längere Zeit hindurch die folgenden Redner zum Muster nahmen. Auch der Verfasser des Menexenos kannte die Thukydideische Rede und ahmte sie theilweise nach, wie aus der Vergleichung der obigen Inhaltsübersicht mit der folgenden Skiaze derselben klar hervorgeht : Nach den einleitenden Worten, in welchen Perikies die Schwierigkeit seiner Aufgabe hervorhebt, preist er zuerst die Vorfahren in Bezug auf ihre Herkunft und Thaten, dann seine Zeitgenossen, die Athen zu einer solchen Grösse emporgehoben hätten (Kap. 35 und 36). Hierauf lobt er die Verfassung Athens, besonders in Rücksicld auf ihre bildende und erziehende Kraft, die Kenntnisse, Gesinnungen und Grundsätze seiner Mitbürger und vergleicht sie auf eine sehr treffende Weise mit den Sitten und Einrichtungen der La-kedaimonier (Kap. 37 — 41). Dann geht er auf das Lob derer über, die eben für ein solches Vaterland gestorben waren, hebt ihren unsterblichen Ruhm hervor und fordert die Bürger aut darnach zu streben, dass es ihnen gelinge zwar mit grösserem Glücke, aber nicht mit gei ingerem Muthe für das Vaterland zu kämpfen und thätig zu sein (Kap. 42 und 43). Zuletzt tröstet er die Väter (Kap. 44) und fordert die Söhne und Brüder der Gefallenen auf das grosse Vorbild, welches ihnen diese gegeben, zu erreichen, weil sie sonst ein desto härterer Tadel treffen würde (Kap. 45 und 46) 8). Von diesem erhabenen Vorbilde giengen jedoch die Redner der folgenden Zeit bald ab. Statt ihre Mitbürger zu belehren und durch das Lob ihres Landes, ihrer Vorfahren und ihrer Verfassung in der Zeit der Gefahr mit Vertrauen auf die Zukunft zu erfüllen und sie es lebhaft empfinden zu lassen, dass sie als Söhne eines solchen Landes, als Bürger eines solchen Staates und als Nachkommen solcher Vorfahren nothwendig darnach trachten müssten durch Vorzüge jeder Art alle Völker zu tibertreffen, wenn nicht die verdienteste Schmach sie treffen solle, lobten sie Land, Vorfahren und Verfassung nur um dem Stolze und der Eitelkeit der Athener zu schmeicheln und sie in ihrer Heberhebung Uber die ändern Griechischen Stämme zu bestärken. Da der Stoff immer derselbe war, so mussten sie ihn, wollten sie anders Beifall erringen, stets neu zu gestalten suchen, was vielfältige Veränderungen der Thatsachen, so dass sie mit der Wahrheit oft im grellsten Widerspruche standen, zur Folge hatte. Die Rücksicht auf Inhalt und Tiefe der Gedanken trat zurück, dafür befliss man sich, besonders seit Georgias in Athen aufgetreten war, die Form auszubilden und durch äussern Prunk die Inhaltlosigkeit zu verdecken. Man strebte eine gewisse Symmetrie im Satzbau an, gab den Sätzen einen möglichst gleichen Ausgang, brachte die einzelnen Glieder in Gegensätze und gab ihnen eine genau sich entsprechende Länge, weil sich darin Witz und Scharfsinn zeigen Hess, und wendete die Figuren des Gleichklanges (aagtjffltns) und gleichen Auslautes (niajlacaau; oder aaQO[ioim£<» nQtaßvTtji «V »n naleti r andeute, die Rede sei nicht ernsthaft zu nehmen, bestritt schon Zeller mit Recht (S. 146) und zeigte, dass dies Verb auch Staat VII, 536 C. Gesetze III, 085 A. 688 B und 690 D in demselben Sinne zu nehmen sei. Man kann zwar zugeben, dass es an den angeführten Stellen umpassend gebraucht und, hätten wir nur den ersten Theil der Rede, die Behauptung der Gegner begründet sei; allein im Hinblick auf den einer Leichenrede im edlem Stile durchaus würdigen Epilog kann Socher, Hermann und dem Herausgeber bei Engelmann ,j4) unmöglich eingeräumt werden, dass die Rede als Scherz und Ironie aufzufassen sei. Hätte aber der Verfasser des Menexenos die Rede nicht ernsthaft aufgefasst wissen wollen, so musste er es auf eine viel deutlichere Art andeuten als durch den Spott, welchen Sokrates in dem dialogischen Tlicile auf die Prunkredner ausgiesst, oder er •misste, wie Zeller (S. 145) richtig bemerkt, die von einem untergeordneten Standpunkte ausgehende Rede, wie er es im ähnlichen Falle im Phaidros uud Gastmal tliut, nur als Theil eines grössern Ganzen in einem Zusammen- 3 hange vortragen lassen, wo ihr durch darauf Vollendeteres ihre wahre Stelle angewiesen worden wäre aä). Wenn der Herausgeber bei Engelmann das Letztere zugiebt, dagegen behauptet, dass eine ernste Auffassung dev Rede schon deshalb nicht wol möglich sei, weil der erste Theil derselben an denselben Fehlern leide, die der Verfasser au den Prunkrednern so höhnisch tadle, so ist damit wol bewiesen, dass der Verfasser in dem Lobe Athens und der Gefallenen der Wahrheit nicht immer getreu blieb, aber nicht, dass er seine Rede nicht ernsthaft gemeint und nicht flir besser gehalten habe als die Reden derjenigen, denen er sie entgegensetzte. — Auch durch den Umstand, dass Sokrates die Rede von Aspasia gelernt zu haben vorgiebt, wird nicht angedeutet, dass dieselbe ironisch aufzufassen sei und noch viel weniger, dass die Ironie dadurch vermehrt werde, da Sokrates ja auch im Gastmal seine Rede von Diotima erhalten zu haben behauptet; und doch hat noch niemand gesagt, dass man dieselbe deswegen ironisch aufzufassen habe. Wie endlich mit einer ironischen Auffassung die von Soclier, Stallbaum, Lörs und dem Herausgeber bei Engelmanu nicht bezweifelte Angabe Ciceros (Orat. 40, 151), dass die Rede bei den Athenern solchen Beifall gefunden habe, dass sie dieselbe jährlich am Tage der gemeinsamen Begräbuissfeier hätten vorlesen lassen, zu vereinbaren sei, ist nicht einzusehen. Denn es ist unglaublich, dass ein Volk, dessen grossen Scharfsinn selbst ein Demosthenes, der doch nichts weniger als ein Schmeichler des Volkes war, anerkannte a6), so sehr den Charakter der Rede misverstanden und in derselben statt des Spottes auf sich nur Lob gesehen, oder nach Stallbaum (p. 18) durch die Gewohnheit nur Verherrlichung seiner selbst von den Leichenrednern zu hören ganz und gar die eigene Verhöhnung vergessen haben soll. Was Steinharts Ansicht, dass nicht blos der Inhalt, sondern auch die Form der ganzen Rede Spuren einer parodierend übertreibenden Nachahmung der Leichenredner gewöhnlichen Schlages zeige, betrifft, so wird dieselbe durch die Betrachtung widerlegt, dass dann der Verfasser des Menexenos seinen Zweck sie lächerlich zu machen durchaus verfehlte, da er etwas anderes lieferte, als wozu er sich erbot; man hätte ihm mit Recht entgegnen können, dass seine Rede nicht von der Art sei, wie sic gewöhnlich gehalten würden und wie er selbst sie zu liefern versprochen habe a7). Wenn Steinhart um seine Ansicht zu erhärten den zweigliederigen, auf dem Gesetze des Gegensatzes beruhenden Periodenbau, ferner das damit eng verbundene Streben nach hörbarer Betonung der Gegensätze durch Assonanz oder Alliteration anführt, wenn er weiterhin behauptet, dass durch die Sage, auf Attikas Boden seien zuerst die edleren Getreidearten und der Oelbaum gewachsen, das dem Volke schmeichelnde Lob seiner Autochthonie komisch Überboten werde, so ist auf jene formellen Gründe zu erwidern, dass dieser Periodenbau sowie die Alliteration in der Rede nicht so häutig Vorkommen asJ, dass dadurch eine komische Wirkung hervorgebracht würde, auf diesen materiellen Grund aber, dass nicht ersichtlich ist, wie Steinhart sich dieses komische U eher bi eten der Erzählung des Lysias durch Erwähnung dieser übrigens von Lysias nicht erwähnten Sage denkt. Ebenso wenig ist einzusehen, wie die Uebertreibung, dass die Athener im Peloponuesischeu Kriege ganz allein gegen das übrige Griechenland gekämpft hätten (Menex. 242 C), was wenigstens im Anfänge desselben keineswegs der Fall war, oder die Bemerkung, dass noch kein Dichter die Perserkriege würdig besungen habe (Menex. 239 C), eine komische sein soll. Auch die Vergleichung des Sokrates mit Aristophanes, die Steinhart zum Beweise, dass die Rede ironisch aufzufassen sei, folgendermassen (S. 370) anstellt: „Wie Aristophanes oft mitten durch seinen Spott den Ernst seines eigenen patriotischen Gefühls durchblicken lässt, so ist auch in unserer Rede die Parodie hier und da mit Andeutungen sowol einer zweckmässigem Gestaltung der Form als einer tiefem geschichtlichen und ethischen Anschauung der Begebenheiten und des nächsten Anlasses der Feier verbunden“, ist, alles andere unberücksichtigt gelassen, schon darum nicht zutreffend, weil im Drama mehrere Personen anftreten und dadurch der Dichter in die Lage gesetzt wird wenigstens durch eine derselben seine Meinung unzweifelhaft aussprechen zu lassen, in unserer Rede aber Sokrates allein spricht und daher nur scherzhaft oder ernsthaft sprechen kann ; denn würde er beides thun, so müsste die Rede so eingerichtet sein, dass mit Bestimmtheit zu erkennen wäre, was als Ernst, was als Scherz aufzufassen sei 29). Da nun aber der Ton der ganzen Rede ein und derselbe ist, da ferner dargethan wurde, dass derselbe weder scherzhaft noch ironisch ist, so ergiebt sich daraus die nothwendige Folge, dass dieselbe nur ernsthaft aufgefasst werden, oder mit ändern Worten, dass der Zweck unseres Dialoges nur der sein kann eine Leichenrede, wie sie nach des Verfassers Ansicht beschaffen sein soll, zu verfassen. Zu den bereits vorgebrachten Gründen kommt noch, dass der Verfasser an keiner Stelle des dialogischen Theiles angedeutet hat, solche Leichenreden, von denen er zwar sagt, dass es eine Leichtigkeit sei dergleichen zu verfassen, entsprächen den Grundsätzen wahrer Beredsamkeit nicht, dass er 234 E — 235 0, wo er Sokrate* ihre Verfasser verspotten lässt, davon keine Erwähnung macht, obwol dort der passendste Ort dazu gewesen wäre, dass er Menexenos am Schlüsse des Dialoges die höchste Bewunderung der gehörten Rede in den Mund legt, ohne dass Sokrates dieselbe zu dämpfen versucht oder auch nur mit einem Worte andeutet, dieselbe sei wegen des ironischen Charakters der Rede nicht am Platze, ja dass er Sokrates sogar das Versprechen abgeben lässt noch mehrere solche Reden mittheilen zu wollen. Endlich spricht auch dev Umstand, dass Sokrates sagt, es sei leicht eine solche Rede zu fertigen, sicherlich nicht dafür, man solle die Rede nicht ernsthaft »ulfassen oder sie für Ironie halten; denn was zu machen leicht ist, muss darum noch nicht Scherz oder Ironie sein 30). Aus diesem nachgewiesenen Zwecke des Dialoges folgt, dass Steinhart nicht beigepflichtet werden kann, wenn er die Rede (S. 372) seiner Auflassung gemäss nach Stallbaum (p. 20) mit Sokrates erster Rede im Phaidros vergleicht, sondern dass sie mit der zweiten Rede desselben in jenem Dialoge verglichen werden muss, indem erst durch diese klar gezeigt wird, wie eine Liebesredo beschaffen sein soll, während jene noch in demselben Gedankengange wie die Rede des Lysias sich bewegt und auch in der Form ihr nachgebildet ist, wenngleich ihre Ordnung als eine plan nissigere und ihre Durchbildung als eine kunstvollere anerkannt werden muss. Fil atori ist il ioli t der* Verfasser* des Dialoges. Wie Uber den Zweck des Dialoges, ebenso sind Uber den Platonischen Ursprung desselben die Ansichten der Gelehrten gethcilt. Im Alterthume wurde Platon ohne Widerrede für den Verfasser gehalten 31); unter den Neuern schreiben ihm Koppen, Gottleber 3a), Kocher, Lörs, Westermann, Schönborn, Stallbaum, Krüger, K. F. Hermann und der Herausgeber bei Engelmann demselben zu, während Ast, Göttling 33), Zeller, Steinhart, T Ullmann und Ueberweg ihm denselben ganz, Schleiermacher den dialogischen Theil absprechen. Bei der Untersuchung nun, ob die Überwiegenden Grlinde auf Seite jener oder dieser Männer sich finden, mit ändern Worten, ob Platon der Verfasser des Menexenos ist oder nicht, soll so vorgegangen werden, dass zuerst der dialogische Theil, daun die Kede, endlich die sprachliche Seite beider mit Rücksicht auf Platons echte Werke einer eingehenden Betrachtung unterzogen werden. Auch der in der Rede vorkommende Anachronismus und die Zeit der Abfassung sollen nicht unerörtert bleiben, weil auch sie einiges zur Beantwortung der Frage nach dem Verfasser des Dialoges beitragen können. 1. Komposition des dialogischen Tlieiles. Bei der Untersuchung des dialogischen Theiles ist besonders darauf zu sehen, ob die Vorzüge und künstlerischen Eigentümlichkeiten, wodurch Platons Gespräche sich auszeichnen und wodurch ihnen ein so wunderbarer Reiz verliehen wird, auch unserem Menexenos eigen sind. Da findet man nun, dass schon der erste derselben, die klare Beschreibung des Schauplatzes der Unterredung sowie ihre echt dramatische Gestaltung und Ausschmückung, die in den an philosophischem Gehalte weniger reichen Dialogen der ersten Periode von Platons schriftstellerischer Thätigkeit, in Lysis, Laches, Charmides, Protagoras, Gorgias sowie in den bald nach seiner Rückkehr nach Athen verfassten Dialogen Phaidros und Gastmal an getroffen werden, unserem Dialoge gänzlich fehlt. Denn der Verfasser lässt darüber im Unklaren, wo Sokrates und Menexenos zusammengetroffen sind, er giebt nicht an, in welcher Stellung Sokrates die Rede gehalten, Menexenos sie angehört hat, und theilt nur den einzigen Umstand mit, dass beide allein sind (23ü D). Ja er sagt nicht einmal, in welchem Kriege die Bürger gefallen waren, auf welche die Rede von dem Redner gehalten werden sollte, wegen dessen Wahl Menexenos auf das Rathhaus gegangen war, und auf welche Aspasias Rede sich bezieht. Es ist in derselben von allem ändern mehr die Rede als von den Thaten jener, bei deren Bestattung sie gesprochen werden sollte, während doch sonst Platon, wo er seinen Dialogen eine bestimmte geschichtliche Veranlassung giebt, an einen wirklichen Vorfall aukuüpft. Um den Verfasser gegen diesen Vorwurf zu schlitzen nahm Krltger (S. 23lf) an, dass er die Bestattung der unter Thrasybul, Iphikrates und Chabrias in den letzten Jahren des Korinthischen Krieges zur Sec gefallenen Krieger zum Anlass seiner Rede genommen habe, obgleich er ihrer (246 A) nur mit den wenigen Worten gedenke : ayaihn dì xui oi ßnmlm f/.iv (h o maavzs g y.al ixßnkov reg èx rfjg OahtTT^g sfaxedcu/iovtovg, und dass diese Worte nicht, wie man gewöhnlich annehme, auf die in der Schlacht bei Knidos (394 v. Ch.) Gebliebenen sich bezögen, in der Konon und Timotheos die Spartanische Flotte vernichteten. Allein bei dieser Annahme ist nicht einzusehen, warum, da Thrasybul schon 390 v. Ch. bei Aspendos getödtet wurde, noch die später in Lechaion und Korinth Gefallenen und der 387 v. Ch. geschlossene Antalkidische Friede erwähnt werden, daher bei dieser Erwähnung die Beziehung auf Thrasybul und die ändern Feldherren um so weniger wahrscheinlich ist, als vielmehr bei der Sitte der jährlichen Todtenfeier eine der letzten oder gar die letzte Bestattung als Veranlassung der Rede genommen werden musste. Zweitens fehlt dem Dialoge die kräftige Charakterzeichnung und die dramatische Entwicklung der Handlung, die in den Platonischen Dialogen, selbst in jenen, in welchen nur zwei Unterredner Vorkommen, wie in Kriton, Euthyphron, dem grössern Alkibiades und den beiden Hippias so sehr bewundert werden. Vergleicht man das Bild, das Platon im Lysis von unserem Menexenos entworfen hat 34), mit dem Bilde in unserem Dialoge, so muss man über die grosse Verschiedenheit beider staunen. Dort wird er als ein lebhafter, kühner, streitsüchtiger, in der Dialektik sehr geübter Jüngling geschildert, hier weiss er auf Sokrates Verspottung der Redner nichts zu erwidern, als dass dieser mit ihnen immer seinen Spott treibe (235 C). Ferner lässt er sich von seinem Vorhaben sich um Staatsämter zu bewerben von Sokrates ohne Widerrede durch die Erinnerung an seine Jugend abbringen und unterwirft sich unbedingt dessen Willen ohne durch Gründe zur Erkenntnis gebracht zu sein, dass sie ihm zu sehr im Wege stehen müsse. Auch nach Sokrates Rede, die doch ganz geeignet wäre einen begabten Jüngling zum Nachdenken Uber das Gehörte zu veranlassen, hat er keinerlei Zweifel und Bedenken, sondern findet alles sehr schön, spricht dem Sokrates seinen Dank aus und hat nur den Wunsch noch mehrere solche Reden von ihm zu hören. Koppen (S. 51f), Krüger (S. 244) und Lörs (p. 16 sqq) behaupten zwar, jene willenlose Hingabe gebe Zeugnis von der Bescheidenheit des Menexenos und von der innigen Freundschaft, die zwischen ihm und Sokrates bestehe, sowie von der grosseu Macht, die dieser selbst über die kecksten Geister besessen habe, und sei daher nichts weniger als mit Schleiermacher (S. 376) eine plumpe Ehrerbietigkeit noch mit Ast (S. 449) eine Abgeschmacktheit zu nennen, sondern könne höchstens eine blosse Höflichkeit, mit der Menexenos eine Unterredung über diesen Punkt ablehne, genannt werden. Wollte man auch dies alles etwa in Erwägung des Umstandes zugeben, dass wir über den jungen Mann ausser den Nachrichten im Dialoge Lysis nirgends eine Angabe finden und es sich daher zweifeln lässt, ob wir wol über seinen Charakter und sein Verhältnis zu Sokrates hinlänglich unterrichtet sind, so kann man doch das nie einräumen, dass es mit dem Cha- rakter des Platonischen Sokrates tibereinstimme einen Schüler so widerstandslos seiner Autorität sich unterwerfen zu lassen *5). Vielmehr prüft er mit Eifer und Beharrlichkeit, aber auch zugleich mit Milde und Geduld die Gedanken und Absichten der Mitunterredner, untersucht dann, ob sie seine Absicht erkannt haben, und bemüht sich sie allmälich zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen, wobei er sein Hauptaugenmerk darauf richtet, dass er und andere nie blindlings der Meinung eines ändern sich anschliessen, sondern nur klar erkannten Gründen folgen. Zugleich ist er so weit davon entfernt seine Ansichten und Grundsätze als die einzig wahren ungeprüft seinen Mitunterrednern aufzudringen und ihnen gleich einem Gefässe einzuflössen (vgl. Protag. 314 A—0), dass er vielmehr entweder sein Wissen verleugnet oder dieselben auffordert (vgl. Phaidon 91 B. C) wenig Rücksicht auf ihn, viel grössere auf die Wahrheit zu nehmen und nur dann, wenn er etwas Wahres zu sagen scheine, ihm beizustimmen, widrigenfalls aber auf jede Weise zu widerstreiten. Beweis für das Gesagte sind alle Dialoge Platons, besonders jene, in denen Jünglinge die Mitunterredner sind, und vor allen Sokrates Gespräch mit Hippokrates (Protag. 310 B - 314 B ). Auch die Prahlerei des Sokrates (235 E. 236 A), dass er als Schüler der Aspasia ein grösser Redner sein müsse und dass es ihm deswegen ein Leichtes sei eine Leichenrede zu verfassen, ist gegen den Charakter des Platonischen Sokrates, der lange Reden durchaus hasste und sich für unfähig erklärte solche zu halten 30), und daher von solcher prahlerischen Eitelkeit weit entfernt war. Man sagte zwar 37), jene Stelle sei nicht ernsthaft, sondern ironisch aufzufassen, was schon daraus ersichtlich sei, dass Sokrates die Möglichkeit aus eigenem Geschick eine Standrede zu halten gleich wieder fallen lasse und dem Menexenos eine angeblich von Aspasia gefertigte und von ihm auswendig gelernte Rede vortrage. Wenn man auch zugiebt, dass der Verfasser des Menexenos an jener Stelle Sokrates einen freilich nichts weniger als gelungenen Witz machen lässt, so scheint doch seine folgende Weigerung eine von ihm selbst gefertigte Standrede zu geben, eine andere Erklärung zuzulassen, nämlich dio, dass der Verfasser, als er jene prahlende Aeusserung geschrieben hatte, sich erinnerte, dass-sie auf den Platonischen Sokrates durchaus nicht passe, und dass er ihn darum wieder zu seiner von ihm so oft vorgeschtitzten Unwissenheit und Unfähigkeit zurückkehren liess. Aus diesem Umstande aber mit Tüllmann (p. 55) an einen Fälscher als Verfasser des Dialoges zu denken ist kein Grund vorhanden und diese seine Ansicht nur durch die Meinung zu erklären, die er über den Verfasser (p. 80ff) aufstellt, worüber später noch zu sprechen sein wird. Uebiigcns ist auf die Fiction, dass Sokrates die Rede von Aspasia erhalten habe, gar nicht viel zu geben, da sie vom Verfasser selbst durch die Worte des Menexenos 236 C : eint xal niivv fioi %ccqisÌ, si'rs y4iTftaffingßovXsi Xiytiv (Xoyo v) e ir s òzov ovv und noch mehr 249 D. E : xni nollrjv yt, « 2'mxnarsi;, iyà yaqtv epi toitnv rov Xóyov txsivr\ ij ix e Iv oviiti'og. 238 B naidevaa/ieroi xaì xrrjaiv re xaì yriijatv diSa^d-uevoi. 240 B diaardvreg, avvdtpavregt 241 A mvuuyrjrraat, vixTjaaat. 241 E vavtui-•piaavzeg, aroattmavttg, nlevcransg xaì aìloae noi.i.nynae. 242 A ttQTjvrjg yevo-uévtjg, rtu(y>jiévrtg. 242 B àmóvreg, xarahnóvreg. 242 D deìv noXsfisTv. 243 E Ix TlttQattcag xaì dartog oìg àaaùtag xaì oìxemg. 244 A oi," uetQt'ag. 244 B xaxcòg ixavcög ovx èvdecòg. 244 D fiyöafioftev dXko&ev, 245 A. B rer/jaa^ù’tj xaì vavnq-yrjaafiévrj, ixSt^autvrj. 245 E ixdóvreg, èhtórreg. 248 C xoa/xelv rj OotjveTv. 248 D xoauiwg, d^tmg. Viertens die Alliteration : 237 D. E rexfirjoiov, é'r e xev, rexór, r e xovaa. 239 C fi vi] a rsitf, èmfi v tj a Oìjvat, ttQOfi vcófisvov. 239 D exyoroi, yovsTg und 247 B yovémv, ixyóvoig. 241 B n tf&ei xaì nlovrco. 241 D no/. lat n ó hig. 241 E. 242 A ri; n 6 lei ó n òlsfiog lind 243 D n ó hg, xaran o ). B(ii]x)ijvai. Parechese und Alliteration : 247 A tìià narrò g nàaav n dvrwg n^o&v/i(uv n siyàa&e. 249 C nàaav ndvrcav n at)à n dira ròv %qÓvov in tjiéXetav noiov(iévtj. Alliteration und Parisosis : 241 B nltjtfet xaì nXovrcp xaì réfy y xaì ótóft r/. 242 C n oli o v noMfi o v yevo(iév o v. Alliteration, Parechese und Parisosis: 238 A ov y «$> yrjy waTxa (isninrjrai xvTjGei xaì y evviva si, dlld yvvrj yfjv. 240 D n àv nlfj&ogxuì n àg nlovrog. Fünftens die Symmetrie im Satzbau. In dieser Beziehung wurden nur jene Stellen herausgeh oben, bei denen sie sich bis zur Gleichheit der Wortzahl in den einzelnen Gliedern und Gegensätzen ausdehnt, weil es zu weit geführt hätte und auch durch den Zweck dieses Abschnittes nicht gefordert wurde jede symmetrisch gebaute Periode — und es giebt deren nicht wenige — aufzuzeigen. 235 E. 236 A ovroi ydaj /toi. tìvn (' Aanaaia xaì Kóvvog) eìaì äiödaxaloi, ù (lèv (lovaixrjg, 77 de (117 r 0 q i xij g, wo zugleich die chiastische Zurückbeziehung auf die beiden Namen zu bemerken ist. 236 A xaì bang è(iov xdxiov inuiösvfti], /lovcixtjv (lèv v nò A d /t n o o v naidev&sig, ì/tjrooixìjv d è v n’ ’Jlvr 1 qxövr og rov 'Pu/ivovalov. 236 1) nnone/icpi^hreg x o i v ij (lèv v n ò rij g nó). e m g, idltf (V t v nò r (Sv oìxei m v. 236 E d'si roiovrov . nvòg lóyov, óang r o v g (lèv rerelevrìjxórag ixuvcòg i naiv é-aerai, roìg d è £coat v ev (levu g n agaivéaerai. 237 C san Òè à§ia rj xaì vnò ndv riav dv&(>mna>v inaiveìa&at, ov (lóvov v q>’ y fi tà v t nolla%fj piv xaì dllr/, ntt àz ov di xaì péyiazov. 237 D 17 tipereQU (^cóp«) tir/gicov pir dygicov dyovog xaì xatiaga icpdvrj, è^elé^azo di t co r £ e) c» v xaì iyévvrjGer dvti-Q conor. 240 C zovzco v dì r a 1 zovg a i z cS r, z co r de (yorémr) {)• a q q elr inÌQ ai z cor. Eine andere Eigentümlichkeit des Stiles ist sechstens die, dass derselbe Gedanke öfters positiv und negativ ausgedrlickt wird, was wol durch das überall sichtbare Streben des Verfassers nach Fülle des Ausdruckes zu erklären ist. So 235 E diduGxalog ovGa (’Aanaoia) oi ndrv

Zj k a i i ß o Tj 0 g a e. 246 E d X X io ò zoiovzog (ó nXovzov fier’ dva füg tag xexzg-pévog') nXovrsì x ai ovy èavrig. ibid. ovze aiógazog xdXXog xaì ìayyg dtiXig xaì xaxtg gvvotxovvza rtgénovza dv&Qionov') ytvvrjoafAivrj. 24 t A — C die weitläufige Ausführung und Wiederholung des Gedankens, dass die Sieger bei Marathon und Salamis die Griechen von ihrer Furcht vor der Land- und Seemacht der Perser befreit hätten; 242 D. E, dass die Athener durch die Besiegung der Lakedaimonier gezeigt hätten, sie seien die Tapfersten unter allen Hellenen ; 243 D, dass die Athener nie von einem Feinde, sondern nur durch die eigene Zwietracht besiegt worden seien; endlich 247 B, dass es schmählich und unmännlich sei von dem Ruhme der Vorfahren zu zehren und nicht selbst sich Ruhm zu erwerben. Geradezu ungereimt ist, was 243 A. B gesagt wird : nollol iv ralg vavjiayjaig ta7g xai)' ' EIIt/Ottovzoi' Qi8vozvyrjoavj), Iule/, /a s v tj/it o a. n da a g rag zmv n o Is/i im v si óvrsg vavg, nollàg 8 ì xaì dilag vixtjo avztg ; denn wenn die Athener an Einem Tage alle Schiffe der Feinde Wegnahmen, welche waren dann die vielen ändern Schiffe, die sie ausserdem noch besiegten ? Lörs glaubt (p. 140), ndoag zdg zmv Tzoltfim- vavg sei auf die Schiffe der Lakedaimonier als der Hauptfeinde, nollàg 8t xaì dllag auf die ihrer Bundesgenossen zu beziehen ; allein in der ganzen Stelle findet sich kein Anhaltspunkt für eine solche Erklärung. In sprachlicher Beziehung ist überdies auszustellen, dass /ui/. /itv rj/iipiy. ohne Gegensatz ist, da nollàg dì xaì dllag nxrjoavzsg wol zu ndoag zag zmv rrolt-fiimv tlóvzeg vavg, nicht aber zu fda fih r;fitna den Gegensatz bilden kann, obgleich dieser hart genug ist. Ferner gehören hieher die Anakoluthe, welche sich an folgenden Stellen finden : 237 B zrjg tvytvtiag nymzov vnrjgl-s zoìods (zoìg zelsvzi/oaoi) ij zmv nitoyovmv yivsoig, zovg ixyóvovg dnocfrjva/iivrj avzoy&ovag xaì zip orzi èv naz/tiSi oìxovvzag xaì £mvzag xaì zptipo/tivovg ovy vnn firjrtnàg xaì vvv x èia dai, iv oìxtioig zónoig. 244 D ixmnhjy/iivoi dcpixovzo tìg yQtiav zrjg nóltmg zmv ze ' Ellrjvmv oi ngmzoi xaì zó y t dsiózazov navzmv, zo xaì ßaoilta tìg zovzo àn oq lag dcp ix éo&ai. 249 A zovg nal8ag ovvtxzQtipti avzrj (tj Ttóhg), nnodvjiovfitvrj d zi /mitoz' aSrjlov avzoig zr/v òqipaviav ytvioOai, iv TiazQÒg oyrjuazi xazaozàoa avzoig avzr] eri zs naioìv ovoi x a i, insiSàv tìg avéna g zélog imo tv, ano ni /iati ini za oqiiztp avzmv. Ermüdend und schwerfällig ist die Periode 234 C — 235 B xaì /irjv, oi Mtvéijsvt, nollayrj xivévviva xalòr tirai — xallimv ytyovtvat sowol durch ihre ausserordentliche Länge als auch dadurch, dass jeder der fünf ersten Sätze mit xai beginnt; gleichfalls ermüdend ist die Häufung der Participien in 243 C von oiofjttvmr ydn f/dt/ avzrjv xozantnolt/irjodai—ovx àvaintOivztg ix zijg daldzzrjg xtivzai ivodät. Dass die Construction 240 A (/ìaotìng) ni/itpag /iVQiddag /lèv nevrr/xovza iv zi nloioig xai vavoi, vavg 8s ZQiaxooiag, /.läziv 8t apyovza, tlntv rjXtiv dyovza 'EQtzQiiag xai ’Adrjvaiovg hart ist, giebt selbst Lörs (p. 117) zu. Auszustellen dürfte auch 240 A die Coordination des Satzes ai 8t yvmuut 8s-8ovlw/ilvai dndvzmv dvdpmnmv r/oar sein, da der Zusammenhang der Gedanken Subordination unter das vorhergehende more fordert. Eher geringer Kunst in der Verknüpfung der Sätze als wirklicher Nachlässigkeit, wie Tüllmann (p. 43) meint, dürfte es zuzuschreiben sein, dass an fünf Stellen: 238 A. 242 A. C. 243 E. 244 B durch /iszà zovzo oder fitzà zavza das Folgende an das Vorhergehende angereiht ist, dass 244 E zwei unmittelbar auf einander folgende Perioden mit xnl drj xai beginnen und dass 247 E in drei Sätzen unmittelbar hinter einander ydp wiederkehrt. Den gleichen Grund hat auch die 236 C. D innerhalb weniger Zeilen von dl)! oncog firj /iot yaltnavtl (’Arsnuaiu) — tmidr) yt /tòno èofiév. dl)! dxovs siebenmal stattfindende Wiederholung von dlld, wofür nicht jedermann mit Lörs (p. 86) in der Lebhaftigkeit des Gespräches, wenigstens nicht von Sokrates Seite, den Entschuldigungsgrund finden dürfte. 4. Anachronismus und Abfassungszeit des Dialoges. Einen gewichtigen Grund Platon nicht für den Verfasser des Menexenos zu halten bildet auch der überaus starke Anachronismus, dass Sokrates, dessen Tod in das Jahr 399 v. Gh. fällt, Begebenheiten erzählt, die bis zum Antal-kidischcu Frieden (387 v. Gh.) herabreichen, und dass Aspasia, von der er seine Rede erst am Tage vor ihrer Mittheilung an Menexenos erhalten zu haben vorgiebt, noch in derselben glänzenden Stellung als Freundin des Peri kies erscheint, der doch bereits im Jahre 429 v. Gh. gestorben war. Diesen Anachronismus suchte man auf verschiedene Weise zu rechtfertigen. Socher (S. 330) glaubt, dass durch ihn die Bitterkeit des Uber die entartete Beredsamkeit ausgesprochenen Tadels gemildert werde, weil er so in eine frühere Zeit verlegt sei, und dass, wie auch Hermann meint (S. 519t), gerade durch einen solchen Fehler gegen die Zeitverhältnisse der Verdacht einer Fälschung verschwinde. Dagegen ist zu bemerken, dass man wegen des Anachronismus an einen Fälscher als Verfasser des Dialoges gar nicht zn denken braucht, sondern nur an einen ungeschickten Nachahmer Platons, der, wie wir diese Nachahmung bereits in ändern Punkten gesehen haben, auch bezüglich des Anachronismus sie an wenden zu müssen glaubte. Ebenso dürfte gegen Koppen (S. 36f) und den ihm beistimmenden Herausgeber bei Engel mann (p. XXXIII sq), die behaupten, die Rede gewinne dadurch, dass sie Sokrates in den Mund gelegt werde, viel grössere Bedeutsamkeit und Wirksamkeit, zu erwidern sein, dass auch die Einführung des Sokrates als Sprechers der Rede nichts als Nachahmung Platons ist, der in allen seinen Dialogen mit einziger Ausnahme der Gesetze Platon theils als Mitunterredner, theils als Leiter des Gespräches auftreten lässt, dass aber statt der Rede grössere Bedeutsamkeit und Wirksamkeit zu verleihen die Illusion vielmehr durch einen solchen Anachronismus gerade zerstört wird. Stallbaum behauptet (p. 23), Platon habe diesen Anachronismus deswegen begangen um anzudeuten, dass er nicht bloss die Zeit des Sokrates vor Augen gehabt und verspottet, sondern auch auf die neueste Zeit habe aufmerksam machen wollen. Hiegegcn ist einzuwenden, dass Platon dann gewis die Rede einer ändern noch lebenden Person als dem schon ziemlich lange verstorbenen Sokrates in den Mund gelegt und nicht zu einer solchen Verwirrung der Zeiten seine Zuflucht genommen haben würde. Lörs (p. 32) endlich verweist auf die in unbestreitbar echten Werken Platons vorkommenden Anachronismen und führt namentlich den im Gastmal (193 A) an, wo von Aristophanes der Krieg der Lakedaiuionier mit Mantineia und die erzwungene Ansiedlung der Einwohner dieser Stadt auf dem Lande erwähnt werde, welche im Jahre 385 v. Gh., also fast 15 Jahre nach Sokrates Tode vorgefallen sei. Allein dagegen bemerkte schon Zeller (S. 149) mit vollstem Rechte, dass solche Anachronismen sich mit dem vorliegenden schon deswegen nicht vergleichen lassen, weil dieser die Grundlage des ganzen Dialoges bildet, während alle Platonischen nur nebenbei Vorkommen, so dass der Leser sie ziemlich leicht übersehen kann. Da der Antalkidische Friede das letzte geschichtliche Ereignis ist, dessen in der Rede Erwähnung gethan wird, so kann unser Dialog nicht vor dieser Zeit, wird aber auch nicht lange nachher, also vielleicht noch im Jahre des Friedensschlusses oder im darauf folgenden geschrieben sein 73). Und da ist es nicht glaublich, dass Platon, der eben seine öffentliche Lehrerthä-tigkeit begonnen '*), manche seiner Meisterwerke vollendet hatte und ganz und gar in die tiefere Begründung und vollkommnere Ausbildung seiner Ideen vertieft war, ein Werk geschrieben habe, das nicht blos allen seinen Grundsätzen liber Beredsamkeit widerspricht, sondern auch jedes philosophischen Gehaltes entbehrt. Und doch wisse, sagt Tüllmann (p. 39 sq), jeder der sich mit dem Studium Platons beschäftigt habe, dass dessen Dialoge sich füglich den Gliedern einer Kette vergleichen Hessen, weil, wenn auch jeder einzelne ein in sich vollendetes und abgerundetes Werk bilde, doch in allen so viele gegenseitige Beziehungen vorkämen, die darin bestünden, dass in den spätem im Anschlüsse an bereits erörterte Sätze diese genauer und eingehender untersucht und daraus neue abgeleitet würden. Wenn man auch diese auf Schleiermacher 75) lussende Ansicht, besonders das, was sich auf die methodische Berechnung des Zusammenhanges der Platonischen Werke bezieht, nicht für durchaus richtig erklären kann 76), so bleibt doch wahr, dass gerade der Mangel specifisch Platonischer Ideen in einem Werke, dessen Epilog besondere Gelegenheit gab selbe vorzubringen und das zu einer Zeit, wo Platon praktisch als Lehrer zu wirken angefangen hatte, geschrieben wurde, dafür spricht ihm dasselbe abzusprechen. Verfasser* des Dialoges. Mit dem vorhergehenden Abschnitte würde der Nachweis, dass Platon nach den aus dem Dialoge selbst entnommenen Gründen der Verfasser desselben nicht sein könne, erreicht sein, ohne dass es nöthig wäre auf die aus dem Alterthume herstammenden Zeugen für seinen Platonischen Ursprung (vgl. Anmerkung 31) irgend welche Rücksicht zu nehmen, wenn sich darunter nicht, wie man allgemein behauptet, auch Aristoteles befände. Dass aber alle ändern Zeugen, welche ein Werk Platon zuschreiben, für sich allein keine solche Beweiskraft haben, dass man sich dabei beruhigen könnte, sondern dass sie nur als Ergänzungen Aristotelischer Zeugnisse auf Werth Anspruch machen können, dürfte aus der folgenden Erörterung ersichtlich werden. Während bei den alten Schriftstellern, welche Platons und seiner Werke entweder nur nebenbei erwähnen oder sich eingehender mit ihnen befassen, 6 keine gesicherte Beziehung auf eines sich findet, das nicht mehr vorhanden wäre 77), schlichen sich frühzeitig in die Sammlung derselben Fremdlinge ein, welche man theils für Erzeugnisse Platons hielt, theils schon im Alterthume für Eindringlinge erklärte, wie das ziemlich umfangreiche Verzeichnis unechter Dialoge zeigt, das Diogenes von Laerte (3, 62) mit den Worten „NoO-tv-ovrai 6s zäv Siulóymv ó fi o X oy o v fi tv cog“ einleitet, aus welchen Worten deutlich zu erkennen ist, dass man auch noch andere unter Platons Namen vorhandene Schriften anzweifelte. Solche Unterschiebungen und der Glaube, dieselben seien Platons Geisteseigenthum, waren dadurch möglich, dass dieser weder selbst je ein Verzeichnis seiner Dialoge herausgab noch die Autorschaft irgend eines derselben in einem seiner Werke bekannte, daher sich die Kunde von ihnen nur durch die mündliche Ueberlieferung unter seinen Schülern und durch sie wol auch in den Schulen gleichzeitiger Philosophen fortpflanzte. So lange jene lebten, ist es nicht wahrscheinlich, dass man Unterschiebungen mit Erfolg versucht habe, weil sie gewis dagegen aufgetreten wären und den Kanon der Werke ihres Lehrers rein erhalten hätten. Ein Beweis für diese Ansicht liegt darin, dass Aristoteles, so oft er auch Platonische Werke anführt, nirgends des Versuches einer Fälschung gedenkt oder historisch kritische Untersuchungen über ihren Ursprung anstellt, was er doch sicherlich gethan hätte, wenn ihm Fälle von Fälschungen bekannt gewesen wären. Als aber die lebendige Ueberlieferung sich allmälig verlor, begannen Unterschiebungen leichter möglich zu werden und wurden überdies durch einen ändern Umstand besonders begünstigt. Einerseits nämlich waren die Schriften berühmter Männer, wie zu jeder Zeit, so auch damals sehr gesucht und wurden vorzugsweise die der Philosophen bei der weiten Verbreitung des Studiums der Philosophie über alle Theilc der alten Welt, in welchen die Griechische Sprache gesprochen wurde, mit hohen Summen bezahlt und zwar mit um so höheren, als die Schwierigkeiten der raschen Vervielfältigung und Verbreitung eines Werkes so gross waren, dass Angebot und Nachfrage in umgekehrtem Verhältnisse standen. Andererseits entstanden bald nach dem Tode Alexander des Grossen (323 v. Gh.) die Bibliotheken zu Alexandreia und Pergamon, welche die Werke der klassischen Schriftsteller unter jeder Bedingung zu erwerben, einander in den Preisen zu überbieten und Hindernisse in den Weg zu legen suchten. Diese Aussicht auf hohen'Gewinn nun reizte ganz eigentlich dazu an Schriften anderer Sokratiker unter Platons Namen den Käufern, besonders solchen, die von dem Sitze der Schule, welcher der wirkliche Verfasser angehörte, weit entfernt waren, anzubieten oder, was noch grössere Aussicht auf Erfolg darbot, eigens Schriften philosophischen Inhaltes unter Nachahmung der Haupteigenthümlichkeiten des Platonischen Stiles zu verfassen und in Verkehr zu bringen. Dass vorzüglich durch die Gründung dieser Bibliotheken Fälschungen veranlasst wurden, wird durch ein ausdrückliches Zeugnis aus dem Alterthume bestätigt. Galenos nämlich sagt in seinem Kommentar zu Hippokrates de nat. hom. 1, 42: UqIv zovg fr ' stXs%av6Qsiaidmvi ovrm Xtytzai, mg xal zov tlvai xui zov yiyvtnihu aizia zà tiörj iazlv, oder n toi yev. xal rplloo. 2, 9, 335 B, 9 : oi tni’ ixavrjv iptj&tjrrav aiziav timi nong zò ylyvtaO-ai zrtv zmv eldmv ijivmv, óxmnj ò iv (haidmvi 2'wx(iitrtjg. Findet sich ein solcher Ausspruch vollständig in einer Platonischen Schrift, so ist au ihrer Bezeugung durch Aristoteles nicht zu zweifeln ; weiset aber nur der Zusammenhang auf Platon hin, so ist zwar die Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass Aristoteles diese Schrift Platons im Auge gehabt habe, allein es ist auch möglich, dass gar nicht Platon, sondern ein Ausspruch des Sokrates aus einem Nichtplatonischen Werke citiert ist. Viertens endlich nennt er bei der Anführung eines Satzes Platon als den Urheber desselben und zugleich das Werk, in welchem er vorkommt. So z. B. tiiqì ipvyijg 1, 2, 404 11y 16: TlXuzatv iv toi Ttuuho rrjv xfivyijv ix rar aroiysiwv noiti. In diesem Falle ist kein Zweifel möglich, dass Aristoteles das betreffende Werk als ein Platonisches gekannt hat. Bei diesen Aristotelischen Citaten ist aber noch ein anderer Umstand wol zu beachten. Bedient sich Aristoteles dabei eines Zeitwortes des Meinens oder Sagens, so weisen, wie Zeller (S. 201) zuerst vermuthet und Ueberweg (S. 140ff) überzeugend nachgewiesen hat, vergangene Zeiten auf die Ansichten als solche und auf mündliche Aeusse-rungen derjenigen hin, von denen sie angeführt werden, wogegen das Präsens oder das Perfectum von yQciyeiv oder das Perfectum eben dieses Zeitwortes im Passivum mit hinzutretendem Particip von Xiyetv (ysypacptv, ytynanzm Xiyiov) diese Ansichten und Aeusseruugen als Stellen in einem Aristoteles vorliegenden Werke bezeichnen. Ist nun durch ein Aristotelisches Citat ein unter Platons Namen auf uns gekommenes Werk zur Evidenz als ein Platonisches erwiesen, so sind die Zeugnisse Späterer Uber ihren Platonischen Ursprung überflüssig ; im Gegentheile aber haben die des Aristophanes von Byzanz und des Thra. syllos — denn nur diese können nach dem vorhin darüber Gesagten berücksichtigt werden — als Ergänzungen des Aristotelischen Zeugnisses Werth und verleihen der Ansicht, Aristoteles habe ein solches Werk als ein Platonisches gekannt, höhere Wahrscheinlichkeit 85). An diese Bemerkungen schliesst sich sachgemäss die Prüfung jener Stellen an, in denen Aristoteles unsern Menexenos citiert. Es sind deren zwei ; die eine Rhetor. I, 9, 1367 B, 8 lautet: axonttv ds xai, nein oig ó snaivog. o'iWtp yetQ ò 2'coxQ(irrji eXsysv, ov yaXtnòv 'A&zjvaiovg iv ' Adrjvaioiq inaivstv, die andere ibid. 3, 14, 1415 B, 30: ds roig imdsixuxoig oisa&ai delv noislv avvsnaivsia&at tov ùxQoaTTjv, ìj avròv rj yivog rj imdijdsxifxaz avrov rj (ifitög yi ncog‘ o /«(> Xiyti 2mxn r ij ) Man vergleiche dagegen, wie bescheiden die Berichte des Thukydides 8, lOfif und Xenophons Hellen. 1, 1, 18 lauten. 52) Vgl. Thukyd. 8, 47, 2. 53) Vgl. Xenoph. Hellen. 2, 4, 43. 54) Um Hülfe bat nach Xenoph. Hellen. 3, 5, 7 nur Theben. 55) Vgl. Xenoph, Hellen. 3, 5, lf. 56) Vgl. Xenoph. Hellen. 4, 8, 9—12. 57) s. Stallb. p. 76 pq. 58) Man vergleiche Krüger zu Thukyd. I, 134, 1. 59) Diese Bedeutung erkennt Krüger selbst den beiden Zeiten zu und führt in den darauf bezüglichen Stellen seiner Grammatik (53, 1, 6. 7. 2, 1 — 5. 5, 1 und 53, 6) nirgends die in dieser seiner Argumentation, behauptete Bedeutung des Aoristes an. 6(1 J Man vergleiche den Bericht Xenophons (Hellen. 5, 1, 28 — 31) hierüber. 6t) Thukyd. 2, 37. fi") Vgl. Staat 8, 555 B — 562 A, besonders aber 557 B — 558 C und 559 D — 562 A. 6:1 J Vgl. Staatsmann 301 A. 64) Ob dabei mit Stallbaum (p. 51J blos an die ä'^om« ßaadeis oder mit Gottleber an alle Archonten oder mit dem Herausgeber bei Engelmann (S. 55f) an alle jene Verwaltung«- und Gerichtsbehörden, die insgesammt die Gewalt des frühem Einen [.irwiUvi besassen, zu denken sei, mag füglich dahingestellt bleiben. U5J Vgl. auch Zeller S. I46f. °6) Vgl. auch Schlciermacher I, 8. 27. fir) Lörs verweist besonders auf des Dionysios von Halikarnass (p. 34 der Frankfurter Ausgabe) und auf Quintilians instit. orat. 8, 3, 1 lf. liS) s. Philologus 1 h58, Juli. Supplementi»! I, Hft I, 8. lff. "") Dass so statt der von Hermann aufgenommenen Lesart àfivìzu lesen ist, beweisen zu der Stelle Stallbaum cp. 5t sq.) und Steinhart (8.409, Anmerkung 41). 70) Vgl. Stallbaums Anmerkung zu der Stelle (p. 52). 71) Cie. Orat. 20, 67: Itaque video visum esse nonnullis Platonis et Democriti locutionem, etsi absit a versu, tamen quod incitatius feratur et clarissimis verborum luminibus utatur, potius poema putandum quam comicorum poetarum und Quintilians instit. orat. 10, 1,81: Multum enim supra prosam orationem et quam pedestrem Graeci vocant surgit. 7a) Vgl. dazu die Anmcikung Stallbaums (p. 69) und des Herausgebers bei Engelmann (S. 72). 73) Koppen (S. 64) vermutbet zwar, der Dialog sei später geschrieben worden, weil er die Worte 245 A : ov nahv (oi 'El/.r/vig) avtol uvrovg xaTsdovXtoaavto auf die im J. 385 v. Ch. durch den Spartanischen König Agesipolis erfolgte Zerstörung von Mantineia und auf die Besetzung der Kadmeia durch Phoibidas im J. 383 v. Ch. bezieht. Allein diese Beziehung ist schon deshalb unrichtig, weil dann Ereignisse, welche erst in die Zeit nach dem Antalkidischen Frieden fallen, früher erwähnt würden als dieser selbst, von dem, wie oben (S. 29 — 32) zu zeigen versucht wurde, erst 245 D. E die Rede ist. Daher hat Krüger (S. 225 und 237) mit Recht jene Stelle auf die Abhängigkeit gedeutet, in welche die Argeier Korinth gebracht hatten und bis zum Friedensschlüsse behielten. 74J Höchst wahrscheinlich 387 v. Ch ; vgl. Heberweg S. 128f und 252. 75) Vgl. besonders 8. 13 — 17 seiner allgemeinen Einleitung. 76) Vgl. Heberweg 8. 56 — 89. 77J Vgl. Hermann S. 345 und Anmerkung 1, S. 555f sowie Heberweg S. 13 lf. 78J Vgl. Hermann 8. 585, Anmeikung 181. 79) In Julius Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik Bd. 71, 8. 704 bei Gelegenheit der Recension des Werkes von G. F. W. Suckow : „Die wissenschaftliche und künstlerische Form der Platonischen Schriften in ihrer bisher verborgenen Eigentümlichkeit dargestellt.“ Berlin 1855. Suckow spricht ebenfalls unsern Dialog Platon ab, durch welche Angabe das oben (S. 20) gegebene Verzeichnis jener Männer, welche der gleichen Ansicht sind, vervollständigt wird. 80) Vgl. den Nachweis bei Heberweg S. 132 — 171. 81) Vgl. TUllmann p. 11 sq und Heberweg 8. 1951. sa) Vgl. Heberweg S. 189. 83) s. Zeller S. 129. 84) Mau vergleiche, was im Phaidros 275 A — 278 A Uber die Bedeutung der Schrift gesagt ist, und die Erörterung Heberwegs darüber S. 16 — 23, und besonders S. 21 f. 85) Vgl. Heberweg S. 190 — 194 und 1961. 86) Diese Aehnliehkeiteu und Verschiedenheiten sind bei Zeller S. 139— 143, bei TUllmann p. 42 und p. 77 — 80 aufgezählt. 87J Diese Herausgabe setzt TUllmann in die Zeit nach 348 v. Ch (also wol in das J. 347), welches Jahr bisher allgemein als Platons Todesjahr angenommen wurde, wogegen aber Heberweg (S. 113f) nachweist, dass Platon erst im Anfänge des Jahres 347 v. Ch. gestorben ist. Jahresbericht. CO C'l :C3 W h Jü ■ = 5J“-2 £ SS Š fe V rt «Di: *'S co ^ IO u rS -•3.5 43 f s § » -p ■o t- g <=1 o co ”:0-g SS-fl'ÄSS U^3r2 S c ■ Cd eop. Konvalina. Religion: 2 St. Die kath. Glaubenslehre nach Dr. Martin’s Lehrbuch. II. Theil. I. Hlfte. Sla vi netz. Lateinisch: 6 St. Sallusti bell. Jugurth. ed. Linker; Verg. Aen. II. ed. Hoffmanu; Cicero in Cat. I. ed. Halm. Grammatik : Wiederholung der Formenlehre und Syntax nach F. Schultz s lat. Sprachlehre. Grammat. stilistische Uebungen aus Stipfle II. Praeparation. Memorireu ausgewählter Stücke aus Verg. und Cicero. Monatlich 2 schrittl. Arbeiten. Kon vali na. Griechisch: 5 St. Homer II. VI. VII. VIII. ed. Hochegger; Herod. VI. ed. Wilhelm; Xen. Kyr. aus Schenkels Chrestomathie XI. XII. XIV. Wiederholung der Formenlehre nach Curtius, einsetibt an Beispielen aus Schenkels Elementarbuch. Syntax im Anschluss an die Lektüre. Praeparation. Memorireu ausgewählter Stücke aus Homer. Alle 3 Wochen eine schriftl. Arbeit. Konvalina. Deutsch: 3 St. Lektüre und Erklärung der Musterstücke aus Mozarts Lesebuch f. 0. G. IL Bd. Besprechung der Biographien der bedeutendsten Dichter. Vortrag ausgewählter Stücke. Monatlich 2 Aufsätze. Reichel. Slovenisch: 2 St. Berilo VI mit sachlichen und sprachlichen Erläuterungen ; Deklamationen. Im 2. Semester Uebungen im Uebersetzcn aus dem Deutschen ins Slovenische. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Unterrichtssprache slovenisch. Plet er sch ni k-Geographie und Geschichte: 3 St. Römische Geschichte und Geschichte des Mittelalters bis Gregor VII. nach W. Pütz. Geographie von Europa, insbesondere von Italien nach Klun ; Kartenzeichnen. Dr. Me 8 smer. Mathematik: 3 St. Algebra : Vollständige Lehre von den Potenzen und Wurzeln, Logarithmen, Ergänzung der Lehre von den Proportionen, Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Geometrie: Trigonometrie und Stereometrie. Nach Dr. Močnik. Essl. Naturgeschichte: 2 St. Zoologie, in Verbindung damit Paläontologie und geographische Verbreitung des Thierreiches nach Giebel. R1 e c k. V. Classe. Ordinarius : Director Lang. Religion: 2 St. Allgemeine Einleitung in die kath. Glaubenslehre nach Dr. Martins Lehrbuch I. Theil. Slavi netz. Lateinisch: 6 St. Ovid. Trist. I. 3; Metam. I. 89 — 162 II. 1 — 3ü6 VI. 146 - 312 VIII. 611—724 ed. Grysar ; Liv. praef. lib. I. ed. Grysar. Grammat. stilistische Uebungen nach F. Schultz's lat. Sprachlehre und Süpflcs Uebungsbuch I. Praeparation auf den Autor. Alle 14 Tage ein Pensum. Konvalina. Griechisch: d St. Xenophon ; Anabasis, aus Sehenkl’s Chrestomathie I. III. IV. V. VI. und VIII. Homer ; Ilias, l. Gesang nach Hochegger. Wöchentlich 1 Stunde Wiederholung der Formenlehre nach Curtius; dazu mündliche und schriftliche Ueber-setzungen ins Griechische nach Scheukl’s Elementarbuch. Hauptsätze der Syntax nach Curtius, praktisch im Anschlüsse an die Lektüre mit stäter Rückbeziehung auf das Lateinische. Präparation auf den Autor, Memorireu der Vokabeln und ausgewählter Stellen aus Homer. Monatlich l Hauspensum und 1 Schularbeit. Lang. Deutsch: 2 Sl. Lesen und Erklären ausgewählter Stücke aus Mozarts Lesebuch für Obergymnasien I. Monatlich in der Regel 2 schriftliche Aufsätze. Gutscher. Slovenisch: 2 St. Lektüre aus Berilo V. von Miklošič. Vortrag memorirter poetischer und prosaischer Aufsätze Alle 14 Tage oder 3 Wochen eine schriftliche Arbeit. Scimi d a ri t sc h. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte des Alterthums mit Ausnahme der Geschichte der Römer nach Pütz. Geographie von Asien, Afrika und von Europa, besonders die Geographie von Griechenland und Makedonien nach Klun. Kartenzeichnen. Dr. Messmer. Mathematik: 4 St. Algebra : Zahlensystem, die 4 Grundoperationen mit positiven und negativen Zahlen, Theil-barkeit, gemeine, Dezimal- und Kettenbrüche, Verhältnisse und Proportionen. Geometrie : Longimetrie und Planimetrie. Nach Dr. Močnik. Essl. Naturgeschichte: 2 St. 1. Sem. Mineralogie, im Anschlüsse daran das Wichtigste aus der Geognosie nach Fellöcker. 2. Sem. Botanik mit Paläophytologie und geographischer Verbreitung des Pflanzenreiches. Rieck. 1V. Classe. Ordinarius : Professor Johann Majciger. Religion: 2 St. Geschichte der christlichen Offenbarung des neuen Bundes nach Schumacher. Im II. Semester eine skizzirte Kirchengeschichte nach Hölscher. Dr. Schager. Lateinisch: 6 St. Caesar bellum gallicum, üb. I. statarisch, lib. II. cursorisch, lib. III. statarisch, lib. IV. cursorisch, üb. V. statarisch, ed. Hoffmann. Tempus- und Moduslehre nach der kl. Gramm, von F. Schultz. Wiederholung der Formenlehre. Das Wichtigste aus der lat. Prosodie und Metrik. Mlindliche und schriftliche Hebungen nach Stipfle I. Th. Wöchentlich ein Pensum. Majciger. Griechisch: 4 St. Conjugation der Verben auf /ii, unregelmässige Zeitwörter, Wiederholung der regelmässigen Flexionen nach der Grammatik von Curtius. Dazu die entsprechenden Ueber-setzungsstUcke aus Schenkl’s Elementarbuch. Vocabellernen. Alle 14 Tage eine schriftliche Aufgabe. Dr. Messmer. Deutsch: 3 St. Lecttire und Erklärungen ausgewählter Stücke aus Mozarts Lesebuch f. U. G. IV. Bd. Memoriren ausgewählter poetischer und prosaischer Stücke. Das Wichtigste von den Geschäftsaufsätzen und der Metrik. Reich el. Slovenisch für Slovenen: 2 St. Lesung und Erklärung ausgewählter Lesestücke aus Berilo IV. Vortrag memo-rirter, poetischer und prosaischer Lesestücke. Grammatik : Wiederholung des Verbums und Syntax. Jeden Monat 2 Aufgaben. Unterrichtssprache die Slo-venische. Majciger. Slovenisch für Deutsche: 2 St. Die Syntax. Ueber-setzungen mit Auswahl aus dem Slov. Sprach- nnd Lesebuche von Janežič IV. Auflage, von Seite 130—184. Monatlich eine schriftliche Arbeit. S c h n i-daritsch. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte des Mittelalters von Rudolf von Habsburg bis zum Schluss. Geschichte der Neuzeit bis 1815 nach Plitz. Allgemeine Geogr, von Europa nach Klun. Vaterlandskunde nach Klun und Heufler. Hebungen im Kartenzeichnen. Reichel. Mathematik: 3 St. Arithmetik : Zusammengesetzte Verhältnisse und Proportionen, Gleichungen des ersten Grades mit einer Unbekannten nach Močnik. Ansehauungslehre : Lage von Linien und Ebenen gegeneinander, Körperwinkel, Hauptarten der Körper, Grössenbestimmung derselben. Rieck. Physik: 3 St. Statik und Dynamik der festen und flüssigen Körper ; Lehre vom Schalle, Magnetismus, der Elektrizität und vom Lichte ; Grundzüge der Astronomie und physikalischen Geographie nach Pisko. Rieck. III. Classe. Ordinarius: Professor Johann Gutscher. Religion: 2 St. Geschichte der Offenbarung des alten Bundes nach Schumacher. Dr. Schager. Lateinisch: 6 St. Wiederholung der Formen- 8 lehre. Syntax : Casuslehre nach Schultz. Mündliche und schriftliche Uebun-gen nach Stipile I. Lecttire : Histor. antiq. X. XI. ed. Hoffmann. Im ersten Semester monatlich 4, im zweiten monatlich 3 Pensa. Gutscher. Griechisch : 5 St. Formenlehre bis zu den Verben auf gi nach der Grammatik von Curtius, eingeübt an den entsprechenden Uebungsstticken aus Schenkl’s Elementarbuch. Im 2. Semester alle 14 Tage ein Pensum. PI etersch ni k. Deutsch: 3 St. Wiederholung der Satzlehre, Periodenbau, Lesen poet. und pros. Lesestücke mit Sach-, Begriffs- und Worterklärungen ; regelmässige Declamationsübungen. Alle 14 Tage ein schriftl. Aufsatz. Zu na. Slovenisch für Slovenen: 2 St. Lesung und Erklärung ausgewählter Lesestücke nach Berilo III. von Bleiweis. Vortrag memorirter prosaischer und poetischer Aufsätze. Wiederholung der Formenlehre und Elementares an der Syntax. Jeden Monat 2 Aufgaben. Unterrichtssprache slovenisch. Schumann. Slovenisch für Deutsche: 2 St. Das Zeitwort vollständig und die Partikeln, Vokabeln und Uebersetzungsstücke nach dem Sprach- und Lesebuche von Janežič, IV. Auflage von Seite 80 — 130. Schriftliche Uebungeu alle Monate. Sch ni daritsch. Geographie und Geschichte: 3 St. Geschichte des Mittelalters nach Pütz ü. Bd. Allgemeine Geographie von Europa, Geogr, von Portugal, Spanien, Italien, Frankreich und der Schweiz. Uebungen im Kartenzeichnern Reichel. Mathematik: 3 St. Arithmetik : Die vier Rechnungsarten in Buchstaben, Potenziren, Quadrat- und Cubikwurzcln, Permutationen und Combinationen nach Močnik. Geometrische Anschauungsichre : Der Kreis mit den Construc-tionen in und um denselben, Umfangs- und Inhaltsberechnung, Ellipse und die übrigen Kegelschnittslinien nach Močnik. Ri eck. Natunoissenschaften: 2 St. 1. Semester: Mineralogie nach Pokorny. 2. Semester: Physik; allgemeine und besondere Eigenschaften der Körper, Chemie, Wärmelehre nach Pisko. Rieck. 11. Classe. Ordinarius : Professor Josef Schumann. Religion: 2 St. Liturgik nach Dr. Frenzl. Dr. Schager. Lateinisch: 8 St. Formenlehre der unregelmässigen Flexionen, Lehre von den Präpositionen, Adverbien und Konjunctionen. Aus der Syntax : Lehre vom doppelten Nominativ und Accusativ, vom Gebrauche des Bindewortes dass, vom indi-recten Fragesatze und von der Participialkonstruction nach der kleinen Grammatik von F. Schultz. Dazu die entsprechenden Uebersetzungen aus dem Uebungsbuche von Fcrd. Schultz. Alle 14 Tage ein Pensum. Schumann. Deutsch: 3 St. Grammatik: Lehre vom einfachen und zusammengesetzten Satze nach Bauers nhd. Grammatik. Lektüre : sachliche und sprachliche Erklärung ausgewählter Stücke aus Mozarts Lesebuche f. U. G. II. Bd. Vortrags- und orthographische Uebungen. Monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. Schalter. Slovenisch für Slovenen: 3 St. Lektüre aus Berilo II. Vortragsübungen memorirter Gedichte und prosaischer Aufsätze. Aus der Grammatik die Formenlehre vollständig. Alle 14 Tage oder drei Wochen eine schriftliche Arbeit. Schn idarit s ch. Slovenisch für Deutsche: 3 St. Fortsetzung Uber das Bei- und Fürwort. Das Zeitwort in der Bedingungsform und in den Participien. Vokabeln und Uebersetzungsstücke aus dem Sprach- und Lesebuch von Janežič. 4. Auflage von Seite 35 — 80. Maj-ci g er. Geschichte und Geographie: 3 St. Geschichte des Alterthums nach Weiter. Geographie von Asien, Afrika, Italien und Griechenland nach Klun’s Leitfaden. Pleterschnik. Mathematik: 3 St. Arithmetik : Verhältnisse, Regeldetrie, wälsche Praktik, Masskunde nach Močnik. Anschauungslehre : Grössenbestimmung der drei- und mehrseitigen Figuren, Verwandlung und Thcihing derselben, Bestimmung der Gestalt der Dreiecke. Schnidaritsch. Naturgeschichte: 2 St. 1. Semester : Zoologie ; Vögel, Amphibien, Fische und niedere Thiere, nach Pokorny. 2. Semester : Botanik nach Pokorny. Ri ec k. /. Classe, getheilt in die Parallelcurse A und B. Ordinarius in A : Professor Josef Schaller. „ „ B: Supplirender Gymnasiallehrer Franz Zuna. Religion: 2 St. Die christkatholischen Glaubens- und Sittenlehren nach dem Regensburger-Katechismus. A und B Dr. Schager. Lateinisch: 8 St. Regelmässige Formenlehre nach der kleinen Grammatik von F. Schultz, ein-gcltbt an den entsprechenden Lesestlickeu des latein. Uebungsbuches von demselben Verfasser. Im 2. Semester alle 14 Tage ein Pensum. A Schaller-B Zuna. Deutsch: 3 St. Bauers neuhochd. Grammatik : Formenlehre, der einfache Satz. Wöchentliche orthograph. Hebungen. Sachliche und sprachliche Erklärung von Lesesttlcken aus Mozarts Leseb. f. II. G. 1. Bd. Vortrag memorirter poetischer und prosaischer Stücke. Monatlich 2 schriftl. Arbeiten. A Schaller. B Zuna. Slovenisch für Slovenen : 3 St. Lektüre aus Berilo I. mit sachlichen und sprachlichen Erklärungen. Vortrag memorirter Gedichte. Aus der Grammatik die regelmässige Formenlehre nach Janežič. Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Die Unterrichtssprache slovenisch. A Pleterschnik. B Schumann. Slovenisch für Deutsche: 3 St. Das wichtigste aus der Formenlehre nach dem Sprach- und Lesebuche von Janežič IV. Auflage nebst den einschlägigen Vokabeln und Uebersetzungsstücken. A und B Schnidaritsch. Geographie: 3 St. Mathematische und physische und die Hauptpunkte der politischen Geographie nach Dr. Klun’s Leitfaden für den geogr. Unterricht. A Schaller. B Zuna. Mathematik : 3 St. Arithmetik: Die vier Rechnungsarten in un benannten und benannten Zahlen, Theilbarkcit, gemeine und Dezimalbrüche, nach Dr. Močnik. Geometrische Anschauungsichre : Linien, Winkel, Construction von Dreiecken und Parallelogrammen, Haupteigenschaften derselben. A Essl. B. Schnidaritsch. Naturgeschichte : 2 St. Zoologie : Säugethiere und Insekten nach Pokorny. A und B Ri o c k. B. Freie Lehrgegenstände. a. Slovenische Sprache für Schüler der vier oberen Classen im Separatkurse, des II. Cyclus III. Jahrgang : Wiederholung und praktische Einübung der Grammatik, Lektüre der Lesestücke von Seite 137 bis 163 aus Janežičs Sprachbuch, Uebersetzungen ins Slovenische mit Benützung der in Süpfle’s 8* lateinischen Stilübungen I. und II. gebotenen Materialien. 2 St. Majciger. b. Italienische Sprache: Filippi’s Grammatik, Sprechübungen, Uebersetzung der novelle morali von Soave. 2 St. Ga sp er schi ts ch. c. Französische Sprache: Ahns Grammatik, Sprechübungen, Lektüre der ersten sechs Bücher des Telémaque. 2 St. Gasperschi ts ch. d. Mittelhochdeutsch: Grammat. Einleitung, Lektüre ausgewählter Stücke aus den Nibelungen, Gudrun, Reinhart Fuchs nach Dr. Carl Reichel’s Lesebuch. Seit März, 2 St. Reichel, e. Steiermärkische Landesgeschichte nach Wartinger und Gebier, seit Februar, 2 St. Reichel. Zur Prämiirung der in diesem Studium ausgezeichnetsten Schüler haben auch in diesem Schuljahre wieder mit dankeuswerther Muni-ficenz der hohe steiermärkische Landesausschuss zwei silberne Medaillen und der Herr Ministerialconcipist Dr. Franz Pichler unter der Devise „Wartinger -preis“ eine österr. Silbermünze (2 Fl.) sammt Etui gespendet, f. Gesang: 1 Stunde für die Anfänger, 1 Stunde für Sopran und Alt des geübten Sängerchors, 1 Stunde für den gesummten vierstimmigen Chor ; Anfangsgründe, leichtere Treflübungen, zweistimmige leichtere Gesänge, deutsche und slovenische Volkslieder, Choräle, Messen. Im Ganzen 3 Stunden. Jo ha. g. Zeichnen: Elemente des freien Handzeichnens ; Nachbildung von Naturgegenständen nach Vorlegeblättern, Kopf- und Landschaftsstudien ; Anleitung zum perspektivischen Zeichnen, zum Gebrauche der Tusche, Kreide u. s. w. 3 St. Reit ter. h. Kalligraphie, obligat für Schüler der unteren Classen, deren Handschrift der Verbesserung bedarf : Hebung der Grundstriche, deutsche und lateinische Schrift nach einzelnen Buchstaben, Wörtern und Sätzen. 2 St. Konvalina. i. Stenographie : Schreib- und Leseühungen nach Gabelsberger s System. 2 St. Rieck. k. Turnen, im Winter im Turnsaale des hiesigen Turnvereines, im Sommer auf dem Turnplätze im Freien : Ordnungsübungen, Freiturnen, Rüst-tibungen. 2 Abtheilungen, je 3 Stunden. Mar kl. Die unter b, c, g, i und k benannten Fächer wurden gegen Honorar gelehrt ; doch nahmen an dem Unterrichte im Zeichnen, in der Stenographie und im Turnen auch viele mittellose Schüler unentgeltlich Theil. Der Turnunterricht wurde Ubcrdiess sämmtlichcn Gymnasiasten durch eine namhafte Ermässigung des an sich nicht hoch bemessenen Honorars noch zugänglicher gemacht. Slovenische Sprache, Mittelhochdeutsch, steiermärkische Geschichte und Kalligraphie wurden unentgeltlich gelehrt. Am Gesangunterrichte nahmen sämmtliche hiezu befähigten Schüler aus der I. bis zur Vili. Classe Theil, ohne dafür ein Honorar zu entrichten ; dagegen zahlte jeder Schüler der Lehranstalt — mit Ausnahme der ganz Unbemittelten — ein Mal im Jahre in die sogenannte Musikalien-Cassc den kleinen Beitrag von „zehn“ Kreuzern. Für die den mittellosen Schülern zugestandenen vorerwähnten Begünstigungen wird im Namen derselben den verehrten Herrn Fachlehrern sowie dem löblichen Marburger-Turnvereine hiermit der geziemende Dank ausgesprochen. C. Themata. a. Zu deutschen Aufsätzen. Vili. Classe. a. Fltr sämmtliche Schüler zur schriftlichen Ausarbeitung. 1. Der Einfluss des Cultus auf die Kunst. 2. Ceder das Wesen des Dramas. 3. Ceder Lessings Iiamburgische Dramaturgie. 4. Gedankengang und Compositiva des carmen saeculare des Horaz. 5. Das Wesen des Thierepos. (J. Die Bedeutung der Normannen für die Geschichte des Mittelalters. Welche Erfindungen und Entdeckungen charakterisiren den Eintritt der Neuzeit (alternative). 7. Die deutsche Lyrik im Mittelalter. 8. üeber das Wesen und den Werth echter Freundschaft. 9. Ceder den Dialog Al das und Egmonts. (Eg-mont. IV. 2). 10. Die Charaktere in Göthes Egmont. 11. Warum nennt Homer das Meer „unfruchtbar“ ? 12. Warum ist Italien für uns das Land der Sehnsucht? 13. Herders Bedeutung für die deutsche Literatur. 14. Welche Bedeutung hat Wallensteins Lager für die Schiller’sche Trilogie Wallenstein? 15. Der Einfluss der geographischen Verhältnisse auf die Geschichte der Völker soll an der Geschichte des griechischen Volkes nachgewiesen werden. Der Ausarbeitung ist eine Disposition vorauszuschicken. (Abiturientenarbeit.) b. Für einzelne Schüler zur schriftlichen Ausarbeitung und zum Vortrage. 16. Rede Alexanders an sein Heer vor der Schlacht am Granicus. 17. Achill, Charakterzeichnung nach der Ilias. 18. Die Charaktere der Sopho-kleischcn Antigone. 19. Gcdächtnissrede auf Theodor Körner. 20. Die beiden Gracchen. 21. Lobrede auf Christoph Columbus. 22. Rede Alba’s im spani-Staatsrathe vor seinem Abmarsch nach den Niederlanden. 23. lieber Göthes Worte : Machet nicht viel Federlesen - Schreibt auf meinen Leichenstein : -Dieser ist ein Mensch gewesen - Und das heisst ein Kämpfer sein. 24. Rede beim Abgang vom Gymnasium. VII. Classe. a. Für sämmtliche Schüler zur schriftlichen Ausarbeitung. 1. Die Sage von den Nibelungen. 2. Karl der Grosse. 3. Der Tod Rüdigers von Bechlarn. 4. Heber das Wesen des Epos und seine Gattungen. 5 Tancred und Clorinde nach Tasso. 6. Was ist von den der Legende gemachten Vorwürfen zu halten ? 7. Gedankengang der ciceronischen Rede pro lege Manilia. 8. Uehersetzuug des 10. Capitela der Rede pro 1. Man. 9. Heber Göthes Hermann und Dorothea. 10. Der Schauplatz der Göthe’schen Dichtung Hermann und Dorothea. 11. Ist die Neugierde unbedingt zu tadeln ? 12. Der Kampf der Hohenstaufen gegen die päpstliche Macht. 13. Heber die Heiligkeit des Herdes bei den Alten. 14. Erklärung des Göthe’schen Hymnus „Gesang der Geister Uber den Wassern.“ 15. Warum studiren wir Geschichte? 16. Das Forsthaus. Entwurf eines Gemäldes (in Briefform). a. Für einzelne Schüler zur schriftlichen Ausarbeitung und zum Vortrage. 17. Welche Eigenschaften verschafften dem Kaiser Karl den Beinamen des Grossen ? 18. Geber die Ursachen und Wirkungen der Kreuzzüge. 19. Rede des Kineas im römischen Senat. 20. Welche Eigenschaften verschafften den Römern die Weltherrschaft? 21. Die Charaktere in Göthes Hermann und Dorothea. 22. Worauf beruhte das grosse Ansehen der Geistlichkeit im Mittelalter? 23. Lobrede auf Athen. 24. Rede Hannibals an seine Soldaten auf dem Kamme der Alpen. VI. Classe. 1. Klopstock und Friedrich V. von Dänemark 2. Die Bedeutung des Ackerbaues für die menschliche Cultur im Anschlüsse an Schillers „Eleusisches Fest.“ 3. Entwicklungsgang der griech. Geschichte bis zu den Perserkriegen. 4. Composition und Gedankengang von Schillers „Glocke.“ 5. Die Sittenzustände in Rom zur Zeit des jugurth. Krieges (nach der Rede des Memmius, Sali. Jug. cap. 31). 6. Leben Schillers. 7. Lob des Landlebens. 8. Gedanken beim Jahreswechsel im Anschluss an das Gedicht von Voss: „Empfang des Neujahrs.“ 9. Siuons Erzählung nach Vergil Aen. H. 10. Die Zerstörung Trojas nach Vergil. 11. Erklärung des Salis’schen Gedichtes : Sehnsucht nach Mitgefühl. 12. Tages Arbeit, Abends Gäste - Saure Wochen, frohe Feste. 13. Schilderung eines Jahrmarkts. 14. Gebersetzung des ersten Cap. der I. catil. Rede. 15. Hilf dir seiht, so hilft dir Gott. 16. Der Göttinger Dichterbund. V. Classe. 1. Schilderung der Weinlese. 2. Der Arbeitsame und der Träge. Parallele. 3. Nutzen der Wälder. 4. Die vier Weltalter. Nach Ovid. 5. Welche Erfordernisse stellt Lessing an eine gute Fabel und sind dieselben an seiner Fabel „Zeus und das Schaf“ nachweisbar? u. Der Satz : „Wer ändern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ ist durch eine Fabel eigener Erfindung anschaulich zu machen. 7. Schilderung des Winters. 8. Vergleichung des menschlichen Lebens mit einem Strome (7, 8 alternative). 9. Nutzen der Abhärtung des Körpers. 10. Charakterschilderung des jUngern Kyros. Nach Xenophons Anabasis. 11. Schilderung der Schlacht bei Kunaxa mit einer entsprechenden geschichtlichen Einleitung. Nach Xenophons Anabasis (10, 11 alternative). 12. Parabel über den Satz: „Es ist besser Unrecht leiden als Unrecht thun.“ 13. Parabel über den Satz : „Durch Ausdauer gelaugt man ans Ziel“ (12, 13 alternative). 14. Welche nachtheiligen physischen und moralischen Folgen hat für Studierende der unerlaubte Besuch der Gasthäuser ? 15. Gliederung und Gedankengang der Rede Xenophons an die Grie- chen nach der Schlacht bei Kunaxa. Nach Xenophons Anabasis. 16. Gliederung und Gedankengang der Rede Satans im II. Gesänge der Messiade v. 380—551. 17. Das Sprüchwort: „Müssigang ist aller Laster Anfang“ ist durch einzelne Beispiele zu erläutern. 18. Ursachen und Folgen des Aufstandes der .Ionier. 19. Nutzen der Gewitter. — 71 — b. Zu sloveniechen Aufsätzen. Vili. Classe. 1. Slovenski značaj. 2. Prešern in j ego va poezija. List, kterega piše učenec mlajšemu prijatelju naj bere in kako naj bere Prešerna. 3. Zvesta prestava „prve pesmi Horacij eve“ (I. oda. 1. krj.) pomen in poglavna misel ravno te pesmi. 4. Na koliko načinov se sklanja prilog v stari slovenščini, iz česa se sostavlja vzajemna sklanja, in kako se sklanja prilog „dobrij“ vzajemno po vseh sklonih, brojih in spolih? 5. Zimske veselice. 6. Staroslovenski glagol prve vrste. 7. Kteri važni dogodjaji ločijo zgodovino sred nega od zgodovine novejšega veka? 8. Ktere razloge navaja Sokrat Kritonu da je človeku treba državnim zakonom pokornemu biti. 10. Popišite in pojasnite električne prikazni v zračju. 11. Značaj rimskega cesarja Avgusta. (Po Tac. an. I. c. 9. 10.) 12. Kako se povrne Odisej v domovino in ktere misli dospevšega v domačo deželo navdajajo. (Hom. Od. p. XIII.) 13. Statistični ozir na Slovane prebivajoče v Avstrijskem cesarstvu. 14. Trubar in njegove zasluge za slovensko slovstvo. 15. Natančno in temeljito spoznanje narave ne vodi od Boga ampak k Bogu. (Abiturientenarbeit.) VIL Classe. 1. Učenec spodbuja mlajšega součenca k marljivosti v naučenju se materinščine navedši mu razne razloge. 2. Statistični pregled slovenskega naroda. 3. Kaj veste povedati o življenju in pesniških delih Palmotičevih. 4. Sokrat se zagovarja pred sodniki. 5. Stik vodilnih misli prvega pevanja Palmotičeve Kristijadc. 6. Naloga raznega predmeta. (Predmet jel bil učencem na voljo dan.) 7. Osode Enej eve po razrušeni Troji kakor jih nam pripoveduje Virgil v III. pevanju Eneidinem. 8. Kako se more spomlad podoba človeške mladosti imenovati? 9. Rudolf in Otokar. Zgodovinska črtica. 10. Vodilne misli drugega olintskega govora Demostenovega. 11. Iz kterih delovje sostavljen atmosferičen zrak in kaj je vzrok, da je kiselca v zraku vedno enako veliko? 12. Nasledki križarskih vojsk. 13. Glavne razlike med slovensko sklanjo in pa med sklanjo kakor jo pri Palmotiču nahajamo. 14. ^4- Vodilne misli tretjega pevanja Palmotičeve Kristijade. 15. Ciril in Metod. June zasluge za slovanski svet. 16. Misli, ki učenca navdajajo na koncu šolskega leta. VI. Classe. 1. Vesel dan pretečenih praznikov. 2. Veseli čas beratve. 3. „Victrix causa diis placuit, sed victa Catoni“ (razprava). 4. Materna ljubezen. 5. Naj se vožnja po morji primeri človeškemu življenju. G. Zapopadek, ideja in značaj Prešernove pesmi : Krst pri Savici. 7. Kratek pregled rimske zgodovine. 8. Kakošno korist zamore izobražen človek imeti od potovanja? 9. Krajepi-sen poskus (predmet na voljo dan). 10. Ktero važnost imajo mesta za narodni napredek ? 11. Kaj je vse pripomoglo, da so Grki tako visoko stopnjo omike dosegli? 12. Ktero vrednost imajo narodne pesmi in pravljice za proste in ktero za omikane ljudi. 13. Kaj človeka bolj izobrazuje, ali samot- nost ali življenje med svetom ? 14. Atila (zgodovinska črtica). 15. Kdo je srečen? (prestava iz nemškega). 16. Značaj domačih vojsk rimljanskih. 17. Božič pri Slovencih. V. Classe. 1. Popišite nekako domačo veselico. 2. Ovidij zadnjo noč v Rimu. 3. Božič pri Slonencih. 4. Kaj moramo storiti, da se siromaštva obvarjemo. 5. Kako se razločuje varčnost od skoposti ? 6. Fajetont (po Ovidiju). 7. Ustanovljen j e Rima (po Kiviju). 8. Misli o stvarjenju zemlje. 9. Kako je Romul kraljeval (po Kiviju). 10. Zapopadek prvega djanja Schillerjeve tragedije „Marija Stuart.“ 11. Potovanje in človeško življenje. 12. Boj med Horaciji in Kurijaciji. 13. O Hanibalovi smrti. 14. O Aleksandrovem kraljevanju. IV. Vermehrung der* Lehrmittel. A. Bibliothek. a. Geschenke. 1. Vom hohen k. k. Staatsministerium : Pfeiffers Germania, VIII. Jahrg. 2. 3. 4. Heft; IX. Jahr. 1. Heft. — Industrie-Statistik der österr. Monarchie fìir 1856 und 1857, 1. und 2. Heft. — Oesterreich auf der internationalen Ausstellung in Kondon 1862 von Prof. Dr. Jos. Arenstein. — Povjestui spomenici južnih slavenah (Monumenta historiae Slavorum meridionalium). Isdaje Iv. Kukuljevic Sakcinski. Knjiga I. Kistine hrvatske (Acta croatica).—Aemt-licher Bericht der 32. Naturforscherversammlung. 2. Von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften : Sitzungsberichte derselben a. der philosophischhistorischen Classe 41. Bd. I. 2 Heft ; 42 Bd. 1. 2. 3. Heft. b. der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe 1. Abtheilung 47. Bd. 1. — 5. Heft; 48. Bd. 1. 2. Heft. 2. Abtheilung 47. Bd. 1. — 5. Heft; 48. Bd. 1. 2. Heft. — Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen 28. Bd. 2. Hälfte ; 29. Bd. 1. und 2. Hälfte ; 30. Bd. 1. Hälfte. — Almauach der kais. Akademie der Wissenschaften 13. Jahrgang. 3. Von der k. k. geologischen Reichsanstalt : Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanst. 1862 XIII. Bd. Nro. 1 und 2; XIV. Bd. Nro. 1. — Generalregister der ersten zehn Bände des Jahrbuchs. 4. Von der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale: Mittheilungen der k. k. Central-Commission 9. Jahrg. Jannuar- und Februar-Heft. 5. Von der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus : Uebersichten der Witterung in Oesterreich und einigen auswärtigen Stationen im Jahre 1862. 6. Vom historischen Vereine für Steiermark : Mittheilungen desselben 12. Heft. 7. Vom naturwissenschaftlichen Vereine für Steiermark: Mittheilungen desselben I. Heft. 8. Vom Marburger Keseverein : Eisenbahn- und Dampfschiffkarte (Weltkarte) von Bergbaus und Stülpnagcl. 9. Versuch einer Kennzeichnung des Menschen als Natur- und Geist- oder als Sinnen- und Vernunftwesen für denkende Christen, Geschenk des Verfassers, Sr. Gnaden des hochwllrd. Herrn Prälaten des Benedictinerstiftes zu St. Paul, Dr. Ferd. Steinringer. 10. Anton Martin Slomšek, Fürstbischof von Lavant, dargestellt in seinem Leben und Wirken von Franz Kosar (2 Exemplare), Geschenk des Verfassers, des hochw. Herrn Spirituals des fllrstb. Priesterhauses in Marburg. 11. Oesterreichische Geschichte für das Volk: XI. Bd. Maria Theresia von Dr. J. B. Weiss ; VI. Bd. die österr. böhm. und ungarischen Länder in den Jahren 1437 —- 1526 von Dr. Franz Krones (Freiexemplare). 12. Von Herrn Notar Jos. Karl Hofrichter: Annalen des Vereines für nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung VII. Bd. 1. Heft. — Neujahrsgabe den Mitgliedern desselben Vereins, Wiesbaden 1863. — Mittheilungen an die Mitglieder desselben Vereins Nro. 2. — „Hoch vom Dachstein an“, helletrist. Zeitschr. April — December 1862. — Neunter Jahresbericht des germani sehen Nationalmuseums in Nürnberg. — Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, Organ des germanischen Museums, Jahrg. 1863. — Die Kärntnerbahn im Bereiche der Steiermark ; die Sisseker Bahn im Bereiche der Steiermark, zwei Broschüren von J. K. Hofrichter. — Neue holländ. Sprachlehre von F. Ahn. 13, Vom hoch würdigen Herrn Hermann Södel, evang. Pfarrer : A. Gr. v. Platens Werke. — L. Uhland’s Gedichte. — Anast. Grüns Gedichte. — G. E. Lessing’s gesammelte Werke. — Job. v. Müllers sämmtliche Werke. — Adelungs kleines Wörterbuch der deutschen Sprache. — Bibel und Astronomie von J. H. Kurtz. — Roma vetus ac recens auctore Alexandro Donato. 14. Von Herrn Dr. Jtittner : Generalkarte von Europa von Raffelsberger. 15. Von Herrn Dr. Volpi : H. Hellmuth’s Volks-Naturlehre, 13. Aufl. bearbeitet von J. G. Fischer. — Die deutsche Sprachbildung von Dr. C. Edler. -- Anleitung zum Studium der Botanik von L. Chr. v. Vest. — Versuch einer Staatsgeschichte von Steiermark von den ersten Zeiten nach Chr. Geb. bis zum Tode Friedrichs des Streitbaren. Wien 1780. — Lehr- und Handbuch der Arithmetik von Dr. Alex. Morgante. — Anleitung zum Gebrauche der Sprachdenklehre von R. J. Wurst, 2. Theil. 16. Von Herrn Jos. Lukas, Realschullehrer : Weltgeschichte von Annegare, 3. Aufl. — Ein lateinisch-deutsches Lexikon. — Sechs verschiedene Lehrbücher für das U. G. 17. Von dem hochw. Herrn Dr. Ulaga, Subdirektor des fllrstb. Priesterhauses : Geschichte der Kirche Christi von Fessler. 18. Von Herrn Dr. Razlag: Pesmarica. Na svétlo dal in založil Dr. J. R. Razlag. 19. Von Herrn Dr. Prelog : Makrobiotika ali nauki, po kterih etc. Spisal veči del po C. Hufelandu in založil Matija Prelog. 20. Von Herrn Johann Miklošič : Maša za štiri moške glase orgle in violon. 21. Von Herrn W. J. Menzel : Erich XIV., König von Schweden, histor. Trauerspiel von W. J. Menzel. 22. Von Herrn C. Czuberka : Oesterr. Studenten Kalender (1864) von C. Czuberka. 23. Von Herrn Prof. Dr. Rud. Puff : Ein Exemplar des Organisat-Entw. für Gymn. und Realseh. in Oest. — Zwei Exempl. von Wartinger’s Geschichte der Steiermark. — Acht Bände Varia. — Sieben Bände Lehrbücher. 24. Von Herrn Prof. J. Essl : Lenau’s Dichtungen, 2 Bände (Albigenser, Savonarola, Faust). — Geschichte der Philosophie von Hanusch. 25. Von Herrn Prof. C. Rieclc : Das Panorama von St. Urban bei Marburg von C. Rieclc. — Vierzehn Bände gemischten Inhalts. 26. Von Herrn Prof. Job. Majciger: Zgodovina svetih apostolov Slovanskih Cirila in Metoda. Češki sestavil Dr, J. E. Bily. Poslovenil in založil Janez Majciger. 27. Von Herrn Prof. Hud. Reichel: Göthe’s Götz von Berli-chingen. — Schleicher, vergleichende Grammatik I. H. Bd. 28. Von der Verlagshandlung des Ferd. Hirt in Breslau : Samuel Schilling, Grundriss der Naturgeschichte 1. und 2. Theil. 29. Von der Verlagshandlung des B. G. Teubner in Leipzig : Lateinisch deutsches Schulwörterbuch von Fr. Ad. Heimchen. Gratisausg. I. und H. Abtheilung. 30. Von Herrn Fr. Leyrer, Buchhändler: 50 Exemplare der „Preces et hymni studiosae juventutis. 31. Von dem Quintaner Leixner : Gedichte von Jos. Holzer. 32. Von dem Sextaner Polanec: Steiermärkische Zeitschrift. Neue Folge I. — V. 33. Von den Gymnasialschülern Artner, Siak, Čeh, von Arailza und Pijavec zusammen 8 Bändchen Jugendschriften für die Schitierbibliothek. Von den Schillern Leixner, Edegger, Gabron (Abitur.), Polanec, Predikaka (Abitur.), Kodrič, Ott, Hermann, (Abitur.), Nendl, Fisso, Siak, Widemanu, Slekovec, Čeh, v. Arailza und Pijavec zusammen 39 Bände flir die Bibliothek des Unterstlitzungsvereines. 34. 163 Programme preussischer, 30 Programme bairischer und 88 Programme österreichischer Mittelschulen aus dem Schuljahre 1862/63. b. Ankauf. Platon s Werke, übersetzt von Hieron. Müller, mit Einleitungen von Karl Steinhart. — Untersuchungen über die Echtheit und Zeitfolge platonischer Schriften und über die Hauptmomente aus dessen Leben von Dr. Fr. Ueber-weg. — Homer s Odyssee. Erklärende Schulausgabe von H. DUntzer I. und 2. Heft. — Grund züge der griechischen Etymologie von G. Curtius, H. Theil. — Untersuchungen Uber griechische Partikeln von Bäumlein. — Das deutsche Kirchenlied von den ältesten Zeiten bis zum Anfang des 17. Jahrhts. von Phil. Wackernagel 1. — 8. Lief. — Deutsches Wörterbuch von Grimm, 4. Bd. 1. Abtheil. — Bibliothek deutscher Classiker, herausgegeben von den biblio-graph. Institut zu Wildburghausen, 1. — 70. Heft, — Sach- und Wortregister zur 21. Aufl. von Bopp's vergleichender Grammatik von Arendt. — W. Hauffs sämmtl. Werke. — Shakespeare von G. G. Gervinus, 3. Aufl. — Walter Scott’s sämmtl. Werke in deutscher Uebersetzung. — Lexicon palaeoslovenico-graeco-latinum von Fr. Miklosich I — IV. — P. J. Safarik's Geschichte der südslavischen Literatur von Jos. Jireček I. Bd. — Maža za štiri moške glase orgle in violon, sestavil in založil Janez Miklošič. Zwei Exemplare. — Encyelopädie der Erd-, Völker- und Staatenkunde von Hoffmanu, 49. — 54. Lief. — Allgemeine Weltgeschichte von Dr. G. Weber, 4. Bd. ; 5. Bd. 1. Hälfte. — Geschichte der Jahre 1840 — 18ti0 von Dr. W. Zimmermann. — Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Gr. bis zur Gründung des dtsch. Bundes von L. Häusser. — Oesterreichische Geschichte für das Volk XL Bd. Maria Theresia 1740 — 1748 von Dr. J. B. Weiss; VI. Bd.: Die östcrr. bölim. und ungar. Länder in den Jahren 1437 — 1526 von Dr. Franz Kroncs. — Statistische Tafeln aller Länder der Erde von Dr. 0. Hübner. — Historisch-geographisch-statistische Tabellen über Entstehung, Zu- und Abnahme der vornehmsten europäischen Staaten von Dr. E. Petzholdt. — Sticler’s Handatlas, herausg. von Bergbaus und Petermann 1. — 27. Lief. — Orbis antiqui descriptio in usum scholarum, edidit Th. Menke. — Historische Zeitschrift von H. Sybel, 6. Jahrg. 1. Heft. — Monographie der Oestriden von Friedr. Brauer. — Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1861. 13. Bd. — Die schädlichen Schmetterlinge Oesterreichs sammt Atlas.—Empirische Psychologie von M. W. Drobisch. — Die genetische Entwicklung der platonischen Philosophie, von Dr. Susemihl des 2. Theiles 2. Hälfte. — Chateaubriand, Genie du christianisme. — Chateaubriand, Les mar-tyrs ou le triomphe de la religione chrétienne. — Oeuvres complètes de Molière. — Corinne par M. de Staci. — Atala — Bene par Chateaubriand. — La Jerusalem delivrée, traduite en vers franQais par Baour-Lormian. — Paul et Virginie par Bernardin de St. Pierre. — Staatslexicon von Rottek und Welcher. — Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien, 15. Jahrg. — Uuterrichtszeitung für Oesterreich, 1. Jahrg. — Jahrbücher für Philologie und Pädagogik von Jahn, Jahrg. 1864. — Literarisches Centralblatt von Zarncke, Jahrg. 1864. — Oesterreichische Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und öffentliches Leben. Jahrg. 1864. — Aus der Natur. Die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften. Neue Folge 1864. — Natur und Offenbarung, Zeitschrift, Jahrg. 1864. — Festrede (zur akademischen Preisvertheilung) von E. Curtius gehalten am 4. Juni 1863. — Normalien-Nachschlagebuch für Lehrer und Directoren der österr. öffentl. Gymnasien von Matauschek 3. Aufl. — Schulkalender von Dr. Ed. Mushacke, 13. Jahrgang. B. Physikalisches Cabinet. a. Ankauf. 1. Ein Spiegelsextant. 2. Ein Interferenzspiegel mit Loupe und Prisma. 3. Ein Maximum- und Minimum-Thermometer. 4. Ein Glascylinder in gleiche Raumtheile getheilt. 5. Für das chemische Laboratorium eine Anzahl Flaschen mit eingeriebenen Stöpseln und eine entsprechende Anzahl Chemikalien. b. Geschenk. Ein Postament von Holz mit Messingschraubenmuttern für das zusammengesetzte Mikroskop, von Herrn Med. Dr. Jos. Streinz. C. Naturalien Sammlung. Geschenke. 1. Versteinerter Zahn eines Mammuth, von Herrn Ingenieur Arledter. 2. 8 Stück ausgestopfte Vögel, von den Grafen Ferdinand, Otto und Clemens Braudis. 3. Eine Strix flammea, von Herrn Klingenberg. 4. Ein Falke, von Herrn Ignaz Staudinger. 5. 551 Spezies Pflanzen, vom naturhistorischen Vereine für Steiermark. D. Musikalien. Unter Anleitung des Herrn Gesanglehrers J. Jolia haben mehrere Schüler, unter denen Ekrieder Bernhard aus der 11. Classe eine besondere Aner- kennung verdient, fUr den 86 Sänger zählenden Chor mit lobenswerthem Eifer abgeschrieben : 1 Messe von Zangl, 9 geistliche und 4 weltliche Lieder theils mit deutschem, theils mit slovenischem Texte. Sonach enthält die Musikalien-Sammlung gegenwärtig im Ganzen 68 geistliche und 55 weltliche Pièceu. V. TJnterstiltnungen dev Schüler. A. Die Schulgeldbefreiung war für das I. Semester 144 Schülern unter 390 II. „ 155 „ „ 368 zugestanden. B. Im Victorinum, dem fürstbischöflichen Knaben-Seminar zu Marburg, wurden vollständig verpflegt : Križanič Johann, Schüler der Vili. Classe. Plohl Franz, „ >) VII. „ Valh Johann, „ 77 VII. Suhač Anton, „ 7) VI. „ Smodiš Johann, „ 77 V. Tribnik Carl, „ 77 IV. „ Topljak Johann, „ 77 III. „ Čuček Franz, „ 77 II. „ Košar Franz, „ 77 II. „ C. Als Stiftlinge genossen : Cvetko Franz aus der (VIII.) das 1. Franz Cvetko’sche Stipendium jährl. 52 fl. — kr, Križanič Johann 77 (VIII.) , Q Ul 77 77 77 „ 52 — 77 Lacko Anton 7 VIII. 77 Heinr. v. Diemer’sche „ „ 25 20 77 Glaser Karl 77 VIL 77 Theres Mägerl’sche „ „ 89 59V, Plohl Franz 77 VII. 7 7 4. Franz Cvetko’sche „ „ 52 — 77 Janschek Eduard „ VII. 77 I. Kaspar Mofrin’sche „ „ 26 25 77 Šantel Anton 77 VII. 77 4 • » » » „ 34 58'/- Zarfl Thomas 77 VII. 77 17. KaiserFerdinand’sche „ „ 105 — 77 Žajdela Franz 77 VII. 77 Martin Verschitsch’schc „ 67 75 77 Leixner Otto 77 (VI.) 77 Jos. Carl Czikan’sche „ „ 52 50 77 Mlaker Johann >7 VI. 77 6. Franz Cvetko’sche „ „ 52 — T7 Babnik Friedrich „ VI. 77 Andreas Schampcrl’sche „ 40 6'/- Rogozinsky Phil 77 VI. 77 1. Fr. Sales Grubcrschc „ „ 160 — 77 Čeh Anton 77 v. 77 7. Franz Cvetko’sche „ „ 52 — 77 Čuček Lorenz 77 v. 77 Math. Kramberger’sche „ „ 113 50 77 Koder Andreas >7 v. 77 2. Franz Kasp. Doblcr’sche „ 32 s7 77 Rajh Alois n v. 77 5. Franz Cvetko’sche „ „ 52 — 77 Senčar Johann 77 v. 77 2. Katharine Jagrovič’sche „ 42 — 77 TcrstenjakFranz 77 v. 77 Lorenz Wreden’sche „ „ 25 83 77 Bratec Friedrich 77 IV. 77 2. Lorenz Koren’sche „ „ 25 51 Ferlinz Anton 77 IV. 77 1. Josef Pichler’sche „ „ 65 50 Machan Johann 77 IV. 77 1. Eva Kirchbichler’sche „ „ 176 94 77 Tribnik Karl 77 IV. 77 Emanuel Hübcnrcich’sche „ 73 60 77 Žnideržič Alfons 77 IV. 77 2. Simon Fllrbass’sche „ „ 68 25 77 Simonič Franz 77 111. 77 1. Gregor Plochl’schc „ „ 144 36 77 Herič Josef 77 II. 77 2. Franz Cvetko’sche „ ,, 52 — >7 Summa: 1733 fl. 32'/, kr. D. Aus der Martin Kaučič sehen Studenten-Stiftung erhielt die von dem hoclnviirdigen Herrn Canonicus und Dompfarrer Josef Kostanjovetz verabreichte vollständige Verpflegung: Kralj Josef, Schüler der III. Classe. E. Die Zinsen der Anton Hummer’schen Stiftung im Betrage von 5 fl. 25 kr. österr. Währ, wurden für das Studienjahr 1863/64 durch Beschluss des Lehrkörpers dem nach der Intention des Stifters hierzu berufenen Schüler Haubenreich Alois aus II. zu Theil. F. Für den Fonds des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Marburger-Gymnasiums haben seit dem im letzt jährigen Programme veröffentlichten 5. Hauptberichte in Barem beigesteuert : fl. kr. 30. Juli 1863 Der hochvv. Herr Thomas Lempl, Religionsprofessor am k. k. Marburger-Gymnasium . 2 l.Oct. Der hochw. Herr Peter Dainko, fürstbischöfl. geistl. Batb, Pfarrer und Dechant in Grosssonntag 5 29.0ct. Herr Dr. jur. Jakob Razlag, Hof- und Gerichtsad- vokat in Rann . 3 5. Nov. Der hochw. Herr Hermann Södel, evangelischer Pfarrer 2 8. Nov. Se. Hochwürden Herr Michael Pikl, des fürstbischöfl. Lav. Domkapitels infulirter Domdechant 10 18. Dee.. Se. Gnaden der hochwürdigste Herr Fürst-Bischof, Dr. J. M. Stepischnegg . 10 ff Der hochw. Herr Mathias Modrinjak, Konsistorial. Sekretär und fürstbischöfl. Hofkaplan 3 ff Der hochw. Herr Canonikus Josef Kostanjovetz, fürst- bischöfl. Konsistorialrath, Dom- u. Stadtpfarrer 5 ff Herr Alois Edler von Kriehuber, Gutsbesitzer 5 25 ff Der hochw. Herr Franz Kossar, Spiritual im fürst- bischöfl. Priesterhause . 5 >f Der hochw. Herr Franz Juvantschitsch, fürstbischöfl. geistl. Rath, Dechant zu Neukirchen 2 10 -- Frau Maria Schmiderer, Bürgerin und Realitätenbe- sitzerin ....... 5 ff Herr Johann Girstmayer, Bürger und Realitätenbes, 5 ff Herr Dr. Jakob Traun, Hof- und Gerichtsadvokat 5 ff Herr Dr. Franz Duchatsch, Hof- und Gerichtsadvokat 6 ff Herr Franz Raisp, emerit. Bürgermeister der Stadt Pettau ...... 2 ff Herr Othmar Reiser, k. k. Notar, emerit. Btirgermeist der Stadt Marburg .... 5 ff Herr Eduard Janschitz, Kreis-Buchdrucker 2 ff Herr Friedrich Leyrer, Buchhändler und Realitäten besitzet ...... 2 ff Herr Johann Delago, Handelsmann und Realitäten besitzet ...... 5 18. Dec. Frau Alosia Altmann, Realitätenbesitzerin fl. kr. 2 V Herr Josef Albensberg, Handelsmann und Realitätenbesitzer ....... 5 -- „ Dr. medic. Josef Röckenzaun, Realitätenbesitzer 2 10 )> „ Karl Bitterl, Edi. v. Tessenburg, k. k. Hauptmann 2 Jf Der hochw. Herr Michael Nekrepp, pens. Pfarrer 2 n Herr Johann Burkhart, Bürger und Realitätenbesitzer 2 jj „ Franz Oehm, Bürger und Realitätenbesitzer 2 jj ., Josef Wundsam, Handelsmann und Realitätenbesitzer ....... 5 JJ „ Johann Pogatschnigg, k. k. Landesgerichtsrath 2 jj Der hochw. Herr Franz Lorentschitsch, Provisor der Vorstadtpfarre in Marburg . 3 fj Der hochgeborne Herr Graf Ferdinand von Brandis, Gutsbesitzer ...... 5 >J Herr Johann Noss, Apotheker und Hausbesitzer 2 JJ „ Alois Edl. von Feyrer, Gutsbesitzer 5 JJ „ Alois Kollegger, k. k. Notar und Realitätenbesitzer ...... 2 JJ „ Friedrich Edl. v. Kriehuber, Eisenbahn-Amts- offizial ....... 2 10 jj Der hochw. Herr Canonikus Franz Sortschitsch, Direktor des fürstbischöfl. Priesterhauses in Marburg 5 jj Herr Andreas Tappeiner, Bürgermeister der Stadt Marburg ....... 2 jj „ Michael Marko, Notariats-Concipient und Ge-meinde-Auschuss . 2 jj „ Dr. Matthäus Reiser, Advokaturs-Candidat 2 jj „ Franz Tscheligi, Bürger und Realitätenbesitzer 5 )) Der hochw. Herr Karl Wcllebil, Dom- und Stadt-pfarrkaplan ...... 2 jj Der hochw. Herr Andreas Schocher, Direktor der k. k. 2.Jän.l864 Unterreal- und Hauptschule in Marburg 2 Herr Adolf Rotondi Edl. v. Arailza, k. k. Bezirks-Vorsteher . . . 2 8. „ „ medic. Dr. Anton Magdič aus Friedau . 2 10 20. „ „ Victor Edler von Planner, k. k. Lieutenant 1 21. „ Vermächtniss des Herrn Franz Maleiner (2 fl.) sammt den von Jungfrau Juliana Maleiner beigelegten Interessen (1 fl.) . . 3 21. „ Der hochw. Herr Franz Wcssiak, Pfarrer zu St. Marx bei Pcttau ...... 5 6- März Der hochw. Herr Konrad Altherr, emerit, k. k. Ly ceal Professor, Kapitular des Benediktiner-Stiftes St. Paul 5 6.Märzl864 28.April Herr Auton Križan, k. k. Syndikus in Petrinja Fräul. Aloisia und Josefa Stachl, Realitätenbesitzerinnen fl. kr. 10 5 3 50 64 14 4 50 256 79 Ueberdiess sind ftir den oben benannten Fonds in Empfang zu stellen : a. das Erträgniss der durch des Herrn Buchhändlers Friedr. Leyrer gütige Mühewaltung veräusserterf Programme vom Schuljahre 1862/63 b. die pro 1863/64 eingelösten Coupons der Fonds-Creditspapiere .... c. den Rest eines unter den Ausgaben verzeichneten Betrages ..... Die Einnahme des Vereines vom 11. Juli 1863 bis inclusive 23. Juli 1864 beträgt somit im Ganzen ' Dem Zwecke des Vereines entsprechend wurden seit 11. Juli 1863 bis inclusive 23. Juli 1864 für brave und dürftige Schüler zu deren Unterstützung durch Bestellung von Freitischen, Anschaffung der Lehrbücher, Schreib- und Zeichnungsrequisiten, Beiträge zu den Auslagen für Wohnung, Bekleidung etc. im Ganzen verausgabt : 279 fl. 9 kr. ö. W. Von dem im Jahresberichte pro 1862/63 ausgewiesenen Barverlage von 109 fl. 84 kr., wurden zufolge des bei der Jahresversammlung der Vereins-Mitglieder laut Protokolles ddo, 29. Juli 1863 gefassten Beschlusses in die Marburger-Sparkasse 50 Gulden eingelegt. Der Verein besitzt demnach laut Rechnungsabschlusses vom 23. Juli d. J. a. in Barem 37 fl. 54 kr. ö. W. b. an Creditpapiercn nach deren Ncnnwerthe 1470 fl. c. an Sparkasse-Einlagen 410 fl. G. Der mit Recht gerühmte Wohlthätigkeits-Sinn der edlen Bewohner Marburgs bekundete sich, abgesehen von den oben aufgeführten namhaften Gaben in barem Gelde, an den dürftigen Schülern unserer Lehranstalt auch in dem abgelaufenen Studienjahre wieder durch die mannigfaltigsten Bene-ficien. So wurden für 77 Schüler in jeder Woche 462 Freitische bereit gehalten ; mehrere Schüler der unteren Classen erhielten vollständige, wenig abgenützte Anzüge ; die Herren Doctores und Aerzte der Stadt standen den mittellosen Gymnasiasten in Krankheitsfällen mit der edelsten Uneigennützigkeit bei ; Medikamente wurden den Schülern auf Rechnung der nach ihrem hochherzigen Gründer benannten ltingaufschen Stiftung im Wcrthe von circa 64 fl. — verabreicht etc. etc. Herr J. C. Hofrichter, k. k. Notar, gleichfalls ein Gönner der studirenden Jugend, widmete das anzuhoffende Erträgniss seiner zunächst für die Stadt Marburg bedeutsamen Broschüre „Lebensbilder aus der Vergangenheit, ein Beitrag zu einem Ehrenspiogel der Steiermark“ dem Fonds unseres Unterstützungs-Vereines. Ftir alle diese Beweise menschenfreundlichen Wohlwollens, die zahlreichen dürftigen Schülern unseres Gymnasiums die Fortsetzung ihrer Studien ermöglichten, sei hiermit im Namen der Lehranstalt auf’s Herzlichste gedankt! VI. Normalien. 1863. Hoher Staatsministerial-Erlass vom 24. August Z. 8467 : das Bilderwerk mit Nomenklatur und Text „die schädlichen Schmetterlinge Oesterreichs“ wird zur Anschaffung empfohlen. H. M. E. 25. Aug. Z. 8879 : die 22. Auflage von Dr. ltaph. Kühner’s griech. Grammatik wird für zulässig erklärt. Hoher Statthalterei-Erlass vom 2. Oktober Z. 16064: Schrotter’s kalligraphische Vorlagen werden zum Gebrauche beim Schönschreibunterricht an den steiermärk. Gymnasien zugelassen. H. M. E. 13. Sept. Z. 9162: approbirt den zweiten Band von Dr. Ant. Gindely’s Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für 0. G. H. St. E. 15. Sept. Z. 14,451 : enthält die Instruktion bezüglich der Ausfüllung neu entworfener statistischer Tabellen. H. St. E. 31. Oct. Z. 19,163 : verlautbart die Nachtragsverordnung des hohen Staatsministeriums vom 14. Octob. Z. 8962 in Betreff der Verthcilung des Schulgeld-Drittels unter die Lehrer der Staatsgymnasien. H. M. E. 5. Nov. Z. 11,843 : der „Leitfaden der Naturgeschichte des Thierreiches für die unteren Classeu der Mittelschulen“ von W. Kukula wird für zulässig erklärt. 1864. H. M. E. 4. März Z. 1975 : approbirt die dritte Auflage von Dr. Innoc. Fenzl’s Liturgik. H. St. E. 12. Mai Z. 8829 : notificirt die von dem hohen Staatsministerium laut Erlasses vom 30. April, Z. 2925 bezüglich der Supplentenbestellungen getroffene Verfügung. VII. Zur* Geseliiolxte des Gymnasiums. 1863. Das Schuljahr 1862/63 war am 31. Juli mit einem im Saale der gräflich Brandis’schcn Burg veranstalteten Festakte geschlossen worden. Eine deutsche und eine slovenische Rede, korrekt verfasst und schwungvoll vorgetragen von den Abiturienten Burkhard Jüttncr und Jakob Gomilsak, slovenische und deutsche Gesänge des wohlgeschultcn Gymnasial-Sängerchors begleiteten dabei die feierliche Vertheilung der Prämien, welche in Anwesenheit hochverehrter Gönner und Freunde der Lehranstalt von dem hochwürdigsten Herrn Dom- propste Franz Fri dri ch zur Belohnung musterhafter sittlicher Haltung und ausgezeichneter Leistungen in den obligaten Lehrgegenständen dargereicht wurden den Schülern: Heric Josef aus der Classe i. Mihelič Josef „ )) ff Ekriedcr Bernhard „ )> ff Krenn Franz „ „ ii. Žlamberger Anton „ n ff Kossär Maximilian „ » ff Purgay Jakob „ ff m. Weissensteiner Josef ff ff Polanec Alois „ ff ff Smodiš Johann „ ff IV. Slavič Franz „ ff ff Rogozinski Philipp „ ff V. Babnik Friedrich „ ff ff Sernetz Josef „ ff VI. Glaser Carl „ ff ff Die von dem hohen steiermärk. Landes Ausschüsse mit dankenswerther Munificenz den im Studium der vaterländischen Geschichte vorzüglichsten Schülern zugedachten zwei silbernen Medaillen und einen mit derselben Bestimmung und unter dem Namen „Wartinger-Spende“ von dem Herrn Mini-sterial-Concipisten Dr. Franz Pichler gütigst eingesendeten dritten Preis erhielten die Schüler der IV. Classe : Smodiš Johann, Binter Anton und Prossinagg Ludwig. Die Zinsen aus der „Schillerstiftung“ wurden, der Intention des Stifters gemäss, für gelungene poetische Versuche in deutscher und sloveni-scher Sprache den Schülern Jlittner Burkhard (VIII.) und Žmavc Georg (VII.); die aus der Ilummer’schen Stiftung als „Sittenprämium“ dem Schüler Rischner Ludwig (III. ) zu Th eil. Bei demselben Anlasse pnblicirte der Direktor das Ergebniss der für das Studienjahr 1862/63 abgelialteuen Maturità Prüfung, welche die Abiturienten Heržič Josef, Jellouschegg Kitter von Fichtenau Sixtus, Lopič Johann und Gabron Franz mit Auszeichnung; Baumgartner Jakob, Borstner Vincenz, Bračko Mathias, Fischer Anton, Gomilsak Jakob, Hermann Franz, Jüttner Burkhard, Köberl Carl, Kramberger Johann, Merkuš Anton, Merčnik Anton, Pajek Josef, Predikaka Jakob, Simonič Johann und Zach Johann mit gutem Erfolge bestanden hatten. Mit dem Schlüsse des Schuljahres 1862/63 ergaben sich im Lehrerpersonale mehrere Veränderungen. Herr Professor Leopold Vielhaber folgte der ehrenvollen Berufung an das Gymnasium der k. k. Theresianischen Akademie. Der hochwürdige Herr Thomas Lempl, Religionslehrer am Untergymnasium, suchte um Enthebung von seiner Stelle an und trat, einem seit Jahren gefassten Entschlüsse getreu, als Mitglied in den ehrwürdigen Orden der Gesellschaft Jesu ein. Herr Professor Otto Gehlen wurde laut hohen Ministerial-Erlasses vom 25. September v. J. Z. 9826 an das k. k. Staatsgymnasium erster Classe in Triest übersetzt. Der hochwürdige Herr Josef Tschutschek, Chorvikär au der fürstbischöflichen Cathedralkirchc in Marburg, zur Sapplirung des während des zweiten Semesters Krunkheits halber beurlaubten Religionslehrers am Obergymnasium, des hochwürdigen Herrn Blasius Slavinetz, berufen, begab sich seiner Stelle, als Herr Professor Slavinetz das Lehramt wieder aufnahm. Die als Hülfslehrer bestellten Lehramts-Candidaten Herr Johann Ritschl und Herr Ignaz Baukenhaider schieden in Folge des Wiedereintrittes der zur Pflege ihrer gestörten Gesundheit auf die Dauer des zweiten Semesters beurlaubt gewesenen Herren Professoren Franz Sperka und Dr. Franz Messmer. Herr Hippolyt Tauschinski, welcher in beiden Semestern als Lehrer der Geographie, Geschichte und philosophischen Propädeutik eine am Marburger-Gymnasium vakante Lehrerstelle supplirle, gab diese seine Dienstleistung kurz vor Beginn des neuen Studienjahres freiwillig auf, um an einer der Wiener-Mittelschulen in Verwendung zu kommen. Den genannten aus dem Verbände mit unserem Lehrkörper ausgetretenen werthen Herren Collegen sei hier noch einmal für ihre pflichttreue Berufstätigkeit in der Schule, dem hochwürdigen Herrn Thomas Lempl überdies« für sein erbauliches Wirken als wohlberufener Exhortator der studirenden Jugend im Namen der Lehranstalt inniger Dank und die Versicherung freundlichen Andenkens an sie ausgesprochen. Am 1. Oktober celebrirte der hochw. Herr Canonicus Dr. Lorenz Vogrin das heil. Geistamt zur Eröffnung des Schuljahres 1863/64. Der Lehrkörper begrlisste bei Beginn des neuen Studienjahres mit Freude den durch den glücklichen Erfolg einer Brunnenkur nach schweren Leiden fllr seinen Beruf wieder gekräftigten Amtsgenossen Dr. Franz Messmer und ebenso den mit wiederhergestellter Gesundheit zur Schule zurückkehrenden Religionslehrer, den hochw. Herrn Blasius Slavinetz. Nicht das Gleiche lässt sich berichten itber den seiner gestörten Gesundheit wegen bereits durch drei Semester von seinen Amtspflichten dispen-sirten Herrn Collegen Franz Sperka. Schon in den ersten Tagen des Schuljahres erklärte sich Professor Sperka in Folge abermaliger Verschlimmerung seines krankhaften Zustandes für dienstesunfähig und wurde zum Bedauern seiner ihn verehrenden Schüler und Amtsgefährten neuerdings durch hohen Ministerial-Erlass vom 21. Oktober Z. 11,134 auf die Dauer des ersten Semesters, später aber zufolge hohen Ministerial-Erlasses vom 13. März 1864 Z. 2379 bis zum Schlüsse des Schuljahres 1863/64 beurlaubt. Als neue Mitglieder des Lehrkörpers kamen mit Eröffnung des Schuljahres an die Lehranstalt : der hochw. Herr Dr. Franz Schagcr, Weltpriester der fürstbisch. Lavanter-Diöcese, als supplirender Religionslehrer der vier unteren Classen ; der disponible Gymnasiallehrer Josef Schalter, zur aushülfs-weisen Dienstleistung zugewiesen durch hohen Ministerial-Erlass vom 25. Sept. Z. 9787; die für das Lehramt bereits approbirten Herren Candidateli Rudolf Reichel und Maximilian Pletersehnik zur Supplirung zweier erledigten Lehrstellen tttr die Sprachfächer, Geographie und Geschichte, beide bestellt durch hohen Statthaiterei-Erlass vom 12. Oktober Z. 18,112; der Supplent Herr Franz Zuna in Folge der Theilung der Prima in Parallelklassen, bestellt durch hohen Statth.-Erlass vom 31. Oktober Z. 19,631. Der hochw. Herr Dr. Franz Schager wurde im Verlaufe des Schuljahres durch hohen Ministerial-Erlass vom 15. Februar Z. 1343 zum wirklichen Religionslehrer für das Untergymnasium ernannt. Herr Professor Josef Schumann wurde durch hohen Ministerial-Erlass vom 21. Februar Z. 1755 definitiv im Lehramte bestätiget. Am 4. Oktober begieng die Lehranstalt die kirchliche Feier des Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers. Am 13. Oktober wurde im Beisein des Lehrkörpers und der studireuden Jugend eine Seelenmesse gelesen für den am 6. Oktober in seiner Heimath zu Pöllau verstorbenen Schüler der H. Gymnasialklasse : Grazer Johann, geb. 1. März 1649. Zu der von dem Lehrkörper und den Schülern des k. k. Grazer-Gymnasiums am 11. November in sinnreicher Weise veranstalteten Feier des vierzigjährigen Dienstesjubiläums des Herrn Schulrathes und Gymnasial-Inspektors Friedrich Edlen von Rigler, Ritters des Franz-Josef-Ordens etc. hatte sich, von der löblichen Direktion des k. k. Grazer-Gymnasiums hierzu freundlichst eingeladen, eine Deputation des hiesigen Lehrer-Collegiums nach Graz begeben, um dem allverehrten Herrn Jubilanten die herzlichsten Glückwünsche darzubringen im Namen des Marburger-Gymnasiums, dem durch eine lange Reihe von Jahren des Gefeierten thatkräftiges und liebreiches, allen, die je seiner Leitung sich erfreuen durften, stets unvergessliches Wirken gewidmet war. Die übrigen Lehrer und die studirende Jugend des Marburger-Gymnasiums wohnten an demselben Tage dem zur Feier desselben in der Aloisi-kirche veranstalteten Gottesdienste bei. Als kurze Zeit nachher Se. Exccllenz der Herr Statthalter, der hoch geborne Herr Graf Michael von Strasoldo-Graffemberg, in einem vom 11. April d. J. datirten hohen Erlasse dem Lehrkörper zur Kenntniss gab, dass Se. k. k. apostol. Majestät die angesuchte Versetzung des Herrn Schulrathes in den bleibenden Ruhestand allergnädigst zu genehmigen und demselben bei diesem Anlasse in Anerkennung seiner vieljährigen ausgezeichneten Dienstleistung den österreichischen Adel mit dem Ehrenworte „Edler von“ zu verleihen geruhten : da versuchten die Lehrer des Marburger-Gymnasiums von Neuem, diessmal aber nicht ohne das beengende Gefühl des Abschiedes von einem wahrhaft verehrten und geliebten Führer, in einer an den Herrn Schul-rath Friedrich Edlen von Rigler gerichteten Adresse Ausdruck zu geben der Pietät, welche sie dem aus dem Amte nunmehr bereits geschiedenen Herrn Schulrathe mit der Erinnerung an dessen hohe Geistes- und Herzensgaben auch in aller Zukunft unwandelbar bewahren werden. Am 19. November, als am Namensfeste Ihrer Majestät der Kaiserin• solenner Gymnasial-Gottesdienst in der Aloisikirche. Am 31. Dezember : gottesdienstliche Feier des Jahresschlusses. 6. Februar : Schluss des ersten Semesters. 12. Februar: Beginn des zweiten Semesters. Einem an die „Steiermärker“ gerichteten Aufrufe Sr. Excellenz de* Herrn Statthalters zur Einbringung von Liebesgaben für die im Kampfe gegen die Dänen verwundeten tapferen Landessöhne und für die Hinterlassenen der auf dem Schlachtfelde gefallenen Krieger folgte auch das Marburger-Gymnasium, welches Schülern und Lehrern zu freudigem Stolze in seinen Annalen neben einzelnen wackeren Streitern aus den Reihen der sieggekrönten vaterländischen Bataillone auch die vom Dänenkriege her der Geschichte angehörenden Heldennamen des k. k. Obersten Johann von Illeschitz, des zur Trauer des Landes am 13. Juni d. J. zu Berlin seinen Wunden aus siegreichen Kämpfen erlegenen Führers des ruhmbekränzten steierischen Regiments „König der Belgier“, und des weithin gefeierten kaiserlichen Contre-Admirals Wilhelm von Tegetthoff als Namen einstmaliger Schüler dieser Lehranstalt verzeichnen darf. Zu dem oben angegebenen patriotischen Zwecke wurde nämlich eine Collekte veranstaltet und als deren Ergebniss am 16. Februar der mit Rücksicht auf die grosse Dürftigkeit der Mehrzahl der Schüler zu bemessende Betrag von 88 fl. 50 kr. durch Vermittlung des löblichen k. k. Marburger-Bezirks-amtes an das hohe Statthalterei-Präsidium eingesendet. Am 26. Februar wohnte der Lehrkörper einem aus Anlass der Verfassungsfeier in der Domkirche celebrirten Hochamte bei. Am 28. Februar begab sich eine Repräsentanz der obersten Gymna-sial-Classen unter der Leitung des Direktors und des Herrn Religionsprofessors Slavinetz nach Pettau, um daselbst Theil zu nehmen an dem Leichenbegängnisse des am 26. Februar nach langen Leiden gestorbenen Collegen Ferdinand Katzer (geb. 1. April 1845), der durch acht Jahre am Marburger-Gymnasium mit ehrenvollem Erfolge öffentlich studirt hatte. Fast gleichzeitig mit dem eben genannten braven Schüler unserer Lehranstalt war am 25. Februar Krajnc Anton (geb. 5. Jänner 1843), öffentlicher Schüler der VH. Classe, ein eben so trefflicher Jüngling, in seiner Heimath, zu St. Lorenz in W. B., gleichfalls nach längeren Leiden verschieden. Für beide betrauerte Commilitonen wurde am 10. März eine Seelenmesse gelesen, der Lehrer und Schüler des Gymnasiums anwohnten. Am 22. März empfieng der gesammte Lehrkörper gemeinschaftlich mit der studirenden Jugend zum Schlüsse der österlichen Exercitien das heilige Abendmahl. Die Schüler sämmtlicher Classen giengen ausserdem auch bei Beginn des Schuljahres, zu Weihnachten, zu Pfingsten und am Schlüsse des Studienjahres zur Beichte und Communion. Am 17. April wurde zu Wuchern nächst Marburg Johann Urban (geb. 4. April 1841), einer der vorzüglichsten Schüler des Marburger-Gymnasiums, der im Jahre 1862 daselbst die Maturitätsprüfung mit Auszeichnung bestanden und darnach zur Vorbereitung auf das Lehramt philologischen Studien sich gewidmet hatte, im Beisein einer Repräsentanz des Lehrkörpers und der Studirenden des Obergymnasiums zur Betrübniss aller, die des früh Verblichenen reiche Begabung kannten, zu Grabe getragen. Zufolge hohen Ministerial-Erlasses vom 1. April Z. 3095 C. U. wurde laut hohen Statth.-Erlasses vom 11. April Z. 815 Praes. Herr Dr. Franz Močnik, k. k. Schulrath und Volksschulen-Inspektor an des Herrn Schulrathcs Fried. Edi. v. Rigler Stelle mit den Funktionen eines Gymnasial-Inspektors betraut. Am 20. April betheiligten sich die Schüler des Obergymnasiums in Begleitung der Professoren an der Bestattung des am 18. April verstorbenen ehrwürdigen Herrn Simon Megla (geb. 8. Oktob. 1839), Clerikers und Hörers der Theologie im fürstbischöflichen Priesterhause zu Marburg, eines ehemaligen strebsamen Schülers des Marburger-Gymnasiums. Bei dem am 13. Juni von dem Marburger-Turnvereine veranstalteten „Schauturnen“ erprobten auch die dabei betheiligten Gymnasiasten Gewandtheit und Sicherheit in den Frei- und Rüstübungcn als erfreuliche Erfolge des von dem Turnwarte, Herrn Rudolf Markl, mit Umsicht geleiteten Unterrichtes. 20. bis inclusive 24. Juni : schriftliche Maturitätsprüfung für das Studienjahr 1863/64. Am 26. Juni feierte die Lehranstalt das Patrocinium des heil. Aloisros mit einem von dem hochwürdigen Herrn Canonicus Dr. Lorenz Vogrin gehaltenen Hochamte. Vom 6. bis inclus. 15. Juli: Versetzungsprüfungen in den Classen I.—VII. 16. Juli: Privatistenprüfung. 24. Juli : Versammlung der Mitglieder des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Marburger-Gymnasiums, Vorlegung und Revision des Jahresberichtes Uber des Vereines Wirksamkeit. 27. Juli : Concertprüfung aus der Landesgeschichte. 30. Juli : Dankamt, feierlicher Schlussakt. co er Classe Oeffentliche Schüler beim Beginne des Schuljahres 03 Oeffentliche Privatisten Im Ganzen Schulgeld zahlend to Vom Schulgeld he freit O* Stipendisten Eminent 1. Claese cr> 00 00 Ol er to 00 OD to motsaaqoQ IIIA. Deutsch ist die Unterrichtssprache des Gymnasiums in sämmtlichen Classen und Lehrgegenständen mit Ausnahme des slovenischen Sprachunterrichtes. Slovenisch ist obligater Lehrgegenstand für die Slovenen. Als Freigegenstände wurden gelehrt: Slovenisch für......................75 Schüler Italienisch 9 „ Französisch „ 7 „ Mittelhochdeutsch für ... 12 „ Steiermärkische Geschichte für 42 „ Gesang „ 160 „ Turnen „ 41 „ Zeichnen ,, 24 „ Kalligraphie „ 43 ,, Stenographie „ 22 „ Das für beide Semester eingehobene Unterrichtsgeld beträgt : 2954 fl. 70 kr. ö. W. An Aufnahmstaxen sind eingegangen: 243 fl. 60 kr. In die Musikalien-Casse haben die Schüler eingezahlt : 36 fl. 10 kr. Öffent. Privat- Zu der für das Studienjahr 1862/63 abgehaltenen Maturitätsprüfung hatten sich gemeldet Während der Prüfung ist zurückgetreten Approbirt wurden als vorzüglich reif » ,» reif Zurückgewiesen wurde auf '/, Jahr sich zur Theo Von den für reif erklärten Abiturienten wendeten logie als Weltgeistliche ..... 9 zur Rechts- und Staats Wissenschaft .... 3 zum Studium der Medicin ..... 6 zu historisch-philologischen Studien 1 Ungeprüft waren von den Schülern der VIII. Classe im Schuljahre 1862/63 geblieben ..... 1 1 Im II. Semester des Schuljahres 1863/64 waren die vorzüglichsten Schüler der Lehranstalt Schüler 22 1 4 15 1 1 in der Classe I. A Turkus Anton, Schreiner Heinrich, Vaupotič Mathias ; in der Classe I. B Gril Martin, Žajdela Heinrich, Mikuš Alois, Urbanič Carl, llauz Anton, Stajnko Johann, Dvoršak Franz; in der Classe H. Heric Josef, Mihelič Josef, Ekrieder Bernhard, Venger Carl, Kočar Franz, Witzmann Johann, Rakuš Heinrich, Wallner Carl; in der Classe III. Krenn Franz, Weiss Alexander, Kossär Maximilian, Žlamberger Anton; in der Classe IV. Purgaj Jakob, Polanec Alois, Dovnik Franz, Weissensteiner Josef, Kunce Johann, Kratter Julius, Tribnik Carl, Senekovič Andreas, Čuček Raimund; in der Classe V. Slavič Franz, Smodiš Johann, Čuček Lorenz, Hinter Anton, Hauptmann Franz ; in der Classe VI. Rogozinski Philipp, Mlaker Johann, Babnik Friedrich, Suhač Anton; in der Classe VII. Sernec Josef, v Glaser Carl, Šantl Anton, Miglič Peter ; in der Classe VIII. Cvetko Franz, Zelenik Johann, Lacko Anton, Križanič Johann, Kavčič Anton. Verbesserungen. 8. 6, Z. 16 v u lese man welchen statt welchen. „ 7, „ löf ff ff Athener statt Athethener. „ 13, „ 2 ff ff und nicht statt noch. >> 14, „ 8 ff ff Bestattungsfeier statt Bestattnngsfeier. „ 17, „ 22 u. 23 v. o. „ improvisiert statt improvisirt. „ 17, „ 11 v. u. ff unpassend statt umpassend. „ 28, „ 9 ff ff Prahlerisch statt Praleriseh. „ 31, „ 16 ff ff /lèv statt n&. „ 31, „ 15 ff ff nvTovs statt avròt!$. >, 32, „ 11 v. 0. ff vorteilhafte statt vortheihafte. „ 32, „ 21 ff setze man , statt —. „ 32, „ 14 v. u. ff . statt , . „ 36, „ 9 v. 0. ff nach noUttiai die Zahl 70) zur Verweisung betreffende Anmerkung. „ 40, „ 9 v. u. lese man blos statt bloss. » 43, „ 22 ff )) Stoiker statt Stoikerr. „ 45, „ 4 ff ff anta statt aitia. >, 46, „ 16 ff ff imrtfdtvfiat statt iniSrjßevfiaT'. .. 47, „ 22 ff >> inalveiti statt inanen. VISOKOŠOLSKA IN Studijska knjižnica maribor