(PoStnina plaiana v gotovini.) Erscheint wSchentNch *mefmal: Donnerstag und Sonntag früh. «chNstlett,»g ,»» »«r»«N»>g! «nftmom «Ilca Ar. f. Tefcphwi *1 — A»IIndi>»»s,» «wb« i»?d» VcnvaTtasn qtqw »n'ch»-««, bUnaln »rbtlhe«, intg«,«»q«»«»a »»>,»»»»>»!» F«» da« Zalaab vlerfljthri« VW 85.—, baMSHrtg Dia f>0 —, ««itttrt? Dia]100.—. gSt da« Basiern» »tfpi^,»d« «rhsh,»«. — »tajda« «,»»«» Dia 1.— Nummer 56. Sounkag, bett 15. Juli 1923. |[ 48. Iahrg«up. GvjeKlivität. s Lange Zeit war in den Kreisen »er parlamen-larischen Opposition und wahrscheinlich auch in der RegierungSgrvppe die Ansicht verbreite», daß die Ab» geordneten der deutschen Minderheit ohne viel eigents Urteil mit der jeweils regierenden Partei gehen würden, um auf diese Weise Vorteil« für jenen Teil der Staats-bevölkerung herauszuschlagen, von dem sie in da» Parlament entsendet wurden. Obwohl eine solche Haltung im Hinblick aus die vielen Schwierigkeiten, von deneu die deutsche Bevölkerung umgeben ist, ganz begreiflich wäre, haben sich die deutschen VolkSver» treter nicht zu ihr verstehen können. Sie folgen in all Ihren Entschlüssen dem eigenen Urteil, das von parteiischen Bedenken unabhängig ist und nur von rein sachlichen Erwägungen geleitet wird. Hat ihnen diese ihre Objektivität schon bei den Abstimmungen über die Budgetzwölstel bei Regierung nid Opposition Beachtung eingetragen, so tritt sie auch in den parlamentarischen Ausschüssen hell in Erscheinung. Ein Beispiel bietet die Sitzung deS gesetzge-bevden Ausschusses vom 1V. Juli, von radikaler Seite wurde der Antrag eingebracht, daß aus dem Artikel 137 des Bcamtengesitze« der Absatz 4 heraus» gestrichen werde, der folgendermaßen lautet: „Die während des Kriege« verbrachte Dienstzeit sowie jene Militärdienst;«», die im Frieden über die regelrechte Aaderfrist geleistet wurde, wird jenen in der Pension eingerechnet, die nachher ZivilstaatSangestellte wurden". Durch Streichung diese» Absatzes wären speziell jene Personen bett offen worden, die von der Schul-dank weg zum Militär einrücken mußten, während FteifesKizzm. von Nlma M. Karlin, Toktzo. Dritter Teil ber Weltumseglung. — Im fernen Osten. XVII. (Ein Abendbrot in Ontorf. Ich hab« mich eingelebt in Tokyo und verlüde sachte die Füße auf jene Brücke ,u setzen, bie von westlichem Denken zu östlichem fühlt. ®in schwere«, ich möchte sagen unmögliche« Besinnen. M.nichen find sich im Grunb« überall gleich, aber di- Denkart er-fährt durch den Einfluß besonderer, jahrhunbertelanz sortgesetz.er Sitten eine eigene Krümmung, burch deren Schlangengewiube hindurch man schwer zum gleichen Urkern kommt. Die Etiquette, die fast vier Jabrhunberte hindurch ba« Volk in einem Schraubst^ gehalten und ben Ausdruck ber Eigenart nach Möglichkeit unterbrückt ha», erstick!« nach unb nach bie freie Kunbgebung ber Gefühle unb daher verstehen wir, die lebhaften unb oft gefühlSbufeligen Menschen be« Westen» nicht die immer gleiche Haltung, ba« beständige Lächeln be« Bewohnn« Ostasten«. Ein Japaner mag ben Zyb eine« einzigen Sohne« lächelnd anzeigen, nicht weil er ben Schmer, nicht empfindet, sondern weil er im Lauf mächtiger Zeit erlernt hat sich so zu beherrschen, baß «r mit bem eigenen Kummer anderen Leuten nicht lästig fäll». Da« lächelnbe Gesicht ist ba« angenehmste unb baher lächeln bie Japaner immer, wenn st« fich treffen, aber ausgelassene Heiterkeil ist ihnen, außer im Rausche, vollkommen fremd. Selbst die Kinber Pnb auffallend still, fchrelen unb poltern nicht unb unter-halten sich »her in beschaulicher Weise. Sie brücken sich nicht in ber wilden drillen SUizerungSftuse au», zu ber wir so gerne emporkleltern unb wenn etwa« interessante« erzählt wird, sagen bie Zuhörer zumeist nur lächelnd: — ihre Kollegen, die infolge der Untauglichkeit gleich in den Zivilstaatsdienst eintreten konnten, einen Bor-sprang vor den Militär- bezw. KriegSdienstleistenden bekommen hätten. Ferner trifft dieser Absatz die sogenannten Zertisikatisten (längerdienende Unter-Offiziere), denen die Zeit, die sie über die obligate aktive Dienstleistung im Miliiärsriedensdiensle ver-bracht haben, nicht eingerechnet würde. Im ersten Punkte setzten sich die Berlreler deS deutschen Klubs im gesetzgebenden Aasschuß (Prof. Täubel und Dr. Moser) für die soziale Ausgleichung hinsichtlich jener ein, die wegen Waffendienstleistung ihren AlterSkollegen gegenüber Schaden erlitten hätten, und im zweiten Punkte für die Zertifikatisten. Der Absatz war von demokratischer Seite in der Zeit der radikal-demokratischen Koalition in die Regierung«-gesetzeSvorlage aufgenommen worden, und nun mach-len di« Radikal«» Anstrengungen, ihn zu Falle zu bringen. Die Opposition hielt jedoch an diesem Ab-satze sest, es setzte sich besonder« der slowenisch-de-mokralische Abgeordnete ReiSner dafür ein, der auf di« Tragweil« dieser Gesetzesbestimmung für die neuen Gebiete hinwies. Die deutschen Vertreter ver-schlössen sich seinen Argumenten nicht, er kannten die Wichtigkeit deS Absatzes und da e« eben aus ihre Stimmen ankam, entschieden sie sich sür den oppo« sitlonellen Standpunkt. Die Abstimmung bestätigte, daß die Entscheidung der deutschen Vertreter aus-schlaggebend war, denn gegen die beantragte Slrei-chung des AbsotziS stimmten 19 und sür die Etrei-chung 17 Mitglieder des Ausschusses. Die deutschen Parlamentarier stimmten also gegen die Regierung«. Partei, obwohl ihnen in diesem Falle die Feindselig- „«» be« ka 7" (Ist ba» so?) Robertson Scott erzählt davon eine »nterhaltende Anekdote. * Eine Tochter fühlte da« Nahen de« Vogel« mit den roten Beinen, ein selbst in Japan bei Unverheirateten nicht gerne geflhene« Ding, unb auf ba« Dränge» be« Vater« raunte sie endlich den alten, sehr geachteten Shintopriester. Der arme Bauer, geehrt von so viel Aufmerksamkeit eine« so Bornehmen, begab stch zum Tempel unb dankte dem Priester für die ihm erwiesene Ehre und machte ihm Mitteilung von beur zu erwar-tenben Besuch. Der Priester sah ihn ruhig an, hört« ganz still auf alle Rebe unb sagte zum Schluß nur: — „So be« ka?" Nach einigen Monaten bat die Tochter ben Baier ste mit einem jungen Landwirt zu verheiraten, aber nach b«r Priesterehre kam ihm ber arme Bauer nicht gut genug vor unb erst als die Tochter gestand, baß ber Bauer der Vater ihre» Kindes, tat ihr ber Vater ben Willen, nicht ohne große Verzweiflung über den Schimpf, bcn er bem geachteten Priester- zugrfügt. Gc-knickt eilte er zum Tempel und bat mit vielen De-muISbezeugungen um Verzeihung, indem er die Sach-lag« erklärte. Wieder hörte der Priester ihn ruhig an und sagt« dann in stiner gefaßten orientalischen Art: — „So be» ka ?" Vielleicht ist e» mir gegönnt einen tieferen Ein-blick in bie Seele Japan« zu tun a!S anderen, weil ich Weib bin und als solche» auch ba ben Unterschieb zwischen Öfters und Westen beobachten kann, nicht nur al« Zuschauer sondern at» teilnehmender Mitspieler. Oft nun wurde ich von diesem ober jenem Japaner au»gejührt, da« hcißt in« Schl«pplau genommen, um irgend eine japanische Sehenswürdigkeit kennen zu ler- keit der Demokraten gefühlsmäßig über die Bedenken g'gen de» radikalen Antrag hinweg hätle helfen können. Von derselben radikalen Seite wurde auch ein Anirag eingebracht, welcher dahinging, daß eS in di« Kompetenz des MinisterrateS fallen soll zu be-stimmen, welche Gegenden hinsichtlich der LedenSver» hällnisse als besonders schwierig zu betrachten seien, weshalb je 8 dort geleistete Dienstjahre al« ein Jahr in die Pension einzurechnen sind bezw. in welcher Gegend Südserbien« (Makedoniens) die geleistete Dienstzeit doppelt für die Pension zu gelten hat. Dieser Gegenstand war teilweise schon im Ar». 62, Pkt. 3 gelöst, in dem e« hieß, daß darüber eine Verordnung (urkdba) zu erlassen sei, ohne daß dort die Kompetenz genauer festgesetzt würde. Einige Herren au« der Opposition forderten eine genaue Festlegung dieser GebietSllassifizierung im Gesetze, wogegen die Regierung, unterstützt von der radikalen Gruppe de» gesetzgebenden Ausschusses, sich freie Hand b-wahren wollte, um jeweils den wechselnden Verhältnissen gerecht zu werden und diese Klassift» zierung je nach der Besserung der Verhältnisse in den schwierigen Gegenden allmählich aufheben zu können. In diese« Punkte würdigten di« deutschen Vertreter den Standpunkt der radikalen Gruppe und stimmten für den Anirag. der von ihrer Seile eingebracht wurde. Bei der Abstimmung, gaben ihre beiden Stimmen wieder den AuSschlag. DaS Stimmen» vcrhältuis war 21 zu 19. Fast alle Mitglieder de« gesetzgebenden Au«-schusses begleiteten dai Verhalten der deutschen Mit« glieder mit besonderer Aufmerksamkeit. Nach den er« nen. Da« ist eine harte Schule für un« Frauen be« Westen», denn wir werden in der Tat in« Schlepptau genommen unb sonst nicht». Der Mann gehl vorau« ohne sich umzusehen; er zahlt die Fahrt, ba« ist wahr, aber einmal im Zug liest er gemächlich bi« Zeitung bi» wir ankommen. Er kreuzt bie Straße unb man kann hinter ihm herlausen so gut e« geht und liberal! hat man da« Empsinben, baß er stch denkt: — „Du bist nicht« al» ein W«ib, aber ich ziehe bich herum, weil da eine ausländische, komische, rund-äugige Merkwürdigkeit bist." Ich habe doch ein« wahrgenommen: Alten Frau«» oder Frauen mit Kindern überlassen bie Japaner trotz ihrer männlichen Würde immer den Sitz und wenn, ste mir auch nie einen Sitz anbietrn — ich seh« nicht würb.voll genug au» — so setzt stch doch kein Ja» paner wenn ein Sitz frei wirb und obfchon mir nie» man» winkt, sehe ich etwa« in den Augen ber Fahrender,, ba« ba sagt: — „Komisch« Figur von jenseit« b«» Wasser«, setz' bich bahin [" Die meisten Europäerinnen klagen stch halb tot über bie Elektrische. S» ist wahr, baß e» unangenehm ist bei vierzig Ärab im Schatten in «in Gefäß gedrückt zu werben, in bem alle Leute wie Häringe aneinander-gebrückt find und die Hälfte ber Fahrgäst« stehen müssen, aber nirgend« kann man die Lande«gewohn-heilen bester studieren al» tn diesem au» dem Westen eingeführten Marterkasten. Die Kiaderköpfe, bie wie welkende Blümchen von ben Schultern ber Mütter baumeln unb deren Nase ein ewig tätiger Geystr ist; die alten Männer, die trotz ber Vorschrift: „Bitte bi« rber«n Hälfte der Beine nicht zu zeigen!" ben Kimono hinaufziehen unb stch ernsthaft len Bauch Seite L folgte» Abstimmungen merkte man sichtlich, daß die Obj«kiiv!tät der deutschen Vertreter Achtung hervor, gerufen hatte. ES wurde der Regierung und der Opposition auch in diesem Falle der Beweis erbracht, daß die deutschen Vertreter sich weder durch wohl-wollende noch gehässige Kritik in ihren freien Ent-fchcidurgen bceiiiflusscn lassen, daß sie sich völlig al» vvllbürtige Partei betrachten, für die »ein fach-liche Momente ausschlaggebend sind. Auch die fast prinzipielle Feindseligkeit der Demokraten gegen alle?, was deutsch ist, kann sie nicht davon abhalten, sür demokratische Anträge einzutreten, sobald ste gerecht find. Auch gegen die Regierung. Der deutsche WHrungs-zerfall und feine Kosgen. Die neue Devisenvcrordnung, der «an in den breitesten Schichten des deutschen Volkes von vorn-herein einen entscheidenden Ersolg absprach, ist nun bereits seit zwei Wochen in Kraft. Man hat einen ersten Ueberblick über die Wirkung der Verordnung gewonnen und sieht an Hand der Tatsachen, daß Zwrisel und Pessimismus berechtigt waren. Der erste UeberraschungSerfolg, der den Dollar von einem Stand von 170.000 Mail in raschem Tempo auf rund 100.000 herabstürzen ließ, war ein Augen-bllcktsieg, Der Dollar hat inzwischen den alten Stand wieder erreicht nnd sogar überholt. ES stellt sich immer mehr heeauS, daß der Berliner Devisenmarkt seit der Einführung der neuen Verordnung einschließlich dc« Einkauf von Devisen dient. Mit Ausnahme der Reichsbank fällt es niemanden in Berlin ein, Dcvifeu in nennenswerten Mengen zum Verkauf zu bringen. Diese Entwicklung war eigentlich vorauszusehen — aber das mindert nicht ihre Gefahren. Als Grundlagt zu Devisenoer-käusen, wenn überhaupt solche getätigt werden, dient überall die New Zzrker Parität. Man muß sich klar machen, waS dad bedeutet und zu welcher beispiel-losen AuSnützung der politisch gut gemeinten amtlichen und reichSbanklichen Praktiken das führen kann. Nach der New'Dorker Parität berechnet ist der Dollar jetzt fast ständig 20.000 bi» 80.000 Mark «eurer als man thu in Berlin, dank der Abgaben der Reichs-dank, amtlich haben kann. Wer aber steckt dauernd diese Geschenk« der ReichSbank ei«? Wie. kann ver-hindert werden, dzß die Stützungsaktion zu umfang» reichsten unlauteren Arbitragegcjchästen mißbraucht wird? Spekulative Element«, di« mittags zu dem GesälligkcitSkurS der ReichSbank Devisen erstehen, können den eingehandelten Betrag mühelos aus ille-galem Weg« auf Basis der New-Dirker Parität ver-kaufen. Sie haben dann nur noch nötig, die Differenz, fächeln; die jungen Mädchen mit den steilen Nadeln im Haar und den verschiedenen hübschen Anhängseln im Obi; die Studenten in Hakama, die nie auf die jungen Mädchen schauen; ein Lehrling, der Unglaub-liches au« dem Kimonoärmel zieht und die alten, ver« schrumpften, schwarzäugige Frauen, die den ehrerbietig sichend«» Sohn bei sich haben, all das ist da« wahre Leben Japan«. Man sieht sehr viel Nactiheit In Tokyo und dennoch wirkt sie nicht so abstoßend wie in Süd-oder Mittelamertka, denn der Japaner geht nackt, weil die Kleider zu heiß sind und weil er sich leichter be« wegt, aber rr legt dem keinen geschlechtlichen Wert bei und iq muß anerkennend bemerken, daß selbst in einem däriugvollen Zag, wo ich meine Rippen in die de» Rachbar und er seine in mich bohrt, nie ein Blick, eine Geberde oder eine Bemerkung erfolgt, die un-passend wäre. Mein männlicher Nachbar bohrt seine Rippen mit jener Gleichmut in mich, mit der er sie in die Wagenwand bohren würde; ich glaube er ist sich nicht einmal dankbar bewußt, daß meine Rippen dennoch etwa» weicher sind al» die Zugwinde.--- In den Geschäften bewahren ste auch die Ruh«, wenngleich in anderer Form. Ein« Berbiugung, im Winter ein« Tasse Tee und ein Anbieten der großen Porzellanhibachi mit der heißen Asche näher zu kommen und hierauf erwarten sie die Wahl de» Käufer». Ihm säumt e« nicht, dem Händler auch nicht und unser fiebernde» Hasten ist ihnen völlig unverständlich; daher soll man einen Orientalen nie ein Hasten zumuten, denn je schneller man ihn kreise» lassen will, umso er» ftaunlich«r und verwirrter fühlt rr fich und umso langsamer geschieht, »a« immer man gewollt hat. Da-gegen haben ste wunderbare Geduld im Erraten. I Ich wollte «in« besondere vrota'.t haben, die rund, ist.gD, Cillier Zettung den ,.v:rdienten' Marktbetrag, am nächsten Mittag in Berlin wieder in Dollar zu verhandeln — und da« Geschäft ist fertig. Natürlich vorausgesetzt, daß sie eS nicht täglich in infinitum weitertreiben. Irgendwo dürften sich alltäglich die von der ReichSbank zur Stützung der Mark ausgeworfenen Devisen in Privat-Händen wieder versammeln. ES ist auch durchaus nicht verwunderlich, daß daS Effektengeschäft in letzterer Zeit stark zurückge» gangen ist, denn so billig wie Dollar«, kann man in Berlin ja kein noch so skhr unterweriete« Industrie-papier kaufen. An einem der lrtz'en BSrsentage schätzte man den Devisenumsatz in Papiermark auf di« Höh« deS gesamten gegenwärtigen deutschen Papiergeldumlauf« ein. ES st llt sich immer deutlicher heraus, daß mit technischen Mitteln einer kredilkranken Valuta nicht aus die Beine zu helfen Ist. Daß die Not der breiten arbeitenden Volks-schichten Deutschlands bei derartigen Zuständen dauernd größer wird, ist selbstverständlich. Muß man erst betonen, daß daS Existenzminimum der Arbeiterschaft fast durchweg unterschritten ist, daß di« Zahl der unterernährten Kinder in den Berliner Schulen 70 Prozent und im Reichsdurchschnitt 50 Prozent beträgt? ES ist kein Zweifel, daß die Verelendung dcS deutschen Volke« so nicht weiter gchen darf. Di« Arbeitgeber der Z'ntralarbeitSgemeinschast «rgthen sich zur Zeit in sorgenvoll gelehrigen Erörterungen über die Wirkungen d?r Valoristerung der Löhne auf die Inflation, auf die Finanzgebarung deS Reiches und auf die Preisgestaltung am Warenmarkt. Sie sollten siä> lieber über die Wirkungen einer weiteren rigorosen Lohnpolitik aus die GesundheitSverhältnifse deS deutschen Volkes unterhalten. Schon heute arbeitet ein dcutscher Arbeiter nach den Angaben der „West-minster Gazette" um ein Pfund Margarine filnf Stunden, um «in Pfund Brot 1—2 Stunden, um ein Pfund Rindfleisch 4,20 Stunden, um einen Anzug sieben Woche», während der englisch« Arbeiter ver-gleichSweise 20 Minuten, 15 Minuten. 1,15 Stunden, 1,6 Wochen dazu braucht. Da« beste Gut, da« ein Volk hat, ist die Gesundheit der Massen. Sie ver» liecen, bedeutet unaufhaltsamen Niedergang. Sollten Regierung. Industrie und Wirtschaft nicht alle« auf-bieten, um dem Markversall, der so erschütternde« Elend hervorruft, Einhalt zu tun? Unter d:n gegenwärtigen Zuständen ist eS kein Wunder, wenn immer weiter« Kreis« d«r Lohnarbeiter den Uebergang von der Papi«rmarkrechnuug zu einer stabilen Währung, sei e« nun Goldmark oder Dollar, verlangen. An den Segen der Devisenverordnungen, mögen sie wie immer grstiltet sein, glaubt niemand mehr. Di« spekulierenden Elemente, die nicht an Volk und Vaterland, sondern nur an den Gewinn denken, sind zu zahlreich und zu mächtig, al« daß sie nicht jederzeit fähig und stark genug wären, d«r Regierung und dem Volk ein Schnippchen zu schlagen. e« viele kleine Kuchen- und Brotarten in Japan gibt — mit Süßerkartoffelfülle und ohne sie — und mein Japanisch noch immer Dackelfüße hat, ging die Er-klärunz nur langsam vonstatten, doch nach einer Weile kam da» Gewünschte zutage und der glückliche Bäcker-junge empfahl mir in Zukunft „Schlangen' zu ver-langen, daher kann der Uneingeweihte den Schrecken haben mich ausrufen zu hören: — .Bitt«, drei Schlangen I" Di« drei Schlangen, in der Regel noch heiß, werde» in ein Säckchen mit herrlichen bunten Zeichen getan und zurück gehl'» Üb-r die Bogenbrücken und durch dunkle Gassen, in denen man Löcher findet, die niemand deckt, weil alle ausschauen sollen nach Hindernissen. Wie e» kommt, daß bei der Finsternis und den unerwartet gegrabenen Kanallöchern nicht halb Tokyo »erschwindet, ist mir «in Rätsel, ebenso dank welcher Gesetze einer noch unentdeckten vierten Dimension nicht alle Leut« überfahren werden, denn die Radfahrer und Jlnrikifchaschteber b«nützen sehr oft den Fußsteig und Automobile hahen keine Achtung vor Pflasterecksteinen, ebenso w«nig wie die Wanderer in der Ginza, bei den Abendmärkten, Respekt sür de» lieben Nächsten Ellbogen haben. Man stoßt mit ge-«isser Wollust in den Mitwanderer, massiert stch ge-genseitig die Hüften mit kräftigen Püffen und tut ni« dtrgleichen, al» sei etwa» Ungewöhnliche» im Gange. Eich anzupassen scheint dem Japaner nicht» Unang«> nehme», daher sind«t er «in vermeiden oder eine Eat-schuldigung überflüssig. Aber darau» soll nicht geschlossen werde«, daß die Japaner etwa unhöflich sind. Kein« Ration der Welt ist höflicher, wenn ihr« Höflichkeit gleich oft anderen Au«druck al« di« unsrtge findet. I» Aemtern, Nummer 56 Politische Rundschau. Inland. Aus der Nationalversammlung Am 0. Juli nahm da» Parlament wieder seine Arbeit aus. Bor der Siyung de« Hause« hielten alle Klub« Sitzungen, in denen die Kandidaturen für die einzelnen Ausschüsse vollzogen wurden. Vor Uebergang zur Tagesordnung beantwortete Innen-minister söujifti eine Anfrage des Abgeordneten Dr. Mehmed Spaho, der fragte, warum die Auto-nomi« der Gemeinden in Bosnien von der Regierung nicht respektiert werde. In allen Gegend«n dc« Statte« seien schon Gemeindewahlen durchgeführt (?) werden nur in Bosnien bestünden noch Kommissäre. Der Minister antwortet«, di« Gemeindewahlen in Bosnien seien unmöglich, weil die Gemeinden noch nicht organisiert seien. Abgeordneter Dr. Spaho gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und sagte, die Ausführungen de« Minister« entsprächen nicht der Wahrheit. Die Gemeindewahlen würden deshalb nicht durchgeführt, damit die radikalen Kommissäre treiben könnten, was sie wollten. ES kam zu großen Au«, einandersetznngen zwischen dem Ministers den mnsel-manischen Abgeordneten und den Radikalen au« Bosnien. Der Lärm wurde immer größer und der Präsident mußte die Abgeordneten sortwährend be« ruhigen. Weil keine Ruhe eintrete» wollte, unterbrach Präsident Ljuba Jovauovii die Sitzung. Rrch deren Wiederansnahme stellte ein anderer muselmanischer Abgeordnet« die Anfrage, warum der muselmanischen Bevölkerung in Bosnien alle Wagen abgenommen worden seien. Auch diesmal kam eS zu großen Krawallen, so daß e« halb 12 Uhr wurde und die Tagesordnung nicht mehr verhandelt werden konnte. Hierauf traten die EhesS der «inzelnen Gruppen zu einer Sitzung zusammen, um über die Wahlen zu beraten. Der Präsident dc« radikalen Klub« M. Gjuriäit beantragte, die Wahlen mit einer Liste zu vollziehe», womit sich jedoch die Opposition nicht zufrieden gab, so daß die Wahlen mittels Ab-stimmnng vollzogen werden. Die Wahl«n in hie Ausschüsse wurden in der Sitzung am 10. Juli vorgenommen, nachdem einig« Minister auf mehrere belanglose Interpellationen geantwortet hatten, und lieferte,, folgende« Ergebnis. Im ganzen stimmten 185 Abgeordnet« ab. Die Radi-kalen und die Deutschen hatten eine gemeinsame L>ste un» erhielten 108 Stimmer,, sodaß von den 21 Mitgliedern, welch« jeder Ausschuß zählt, 12 aus sie entfallen. Di« Demokraten erhellen 31 Stimmen nnd 4 Stellen, die Klerikalen 18 Summe» und 2 Stellen, bie Muselmanen 16 Stimmen und 2 Stellen, die Landwirte 11 Stimmen und 1 Stelle. Nach den Wahlen wurde zur Debatte über die Vor-läge des Abg. V. L j c über die außerordentlich« Kredithilfe für die vom Hagelfchlag betroffen« Über- z B. ist die Artigkeit so groß, daß ein rauhe» Wort wie ein Doltstich wirkt. Da» Postsylem al» System hat etwa» Prä archenoahische» an sich und Brief« gehen verloren; man muß auch im Erwarten der Briefe sehr viel Geduld zeigen, da jeder Brief einzeln in ein Buch eingetragen wird und der Beamte überdies er-wartet, daß man ihm «inen Auszug gibt von dem, wa» wahrscheinlich im Brief stehen wird; kurz: e» hat feine entschiedenen Schattenseiten, aber in Japan gilt mehr al» in irgend einem Lande der Grundsatz: „Mit dem Hute in der Hand" und so blieb ich lä-chelnd und höflich selbst in Augenblicken der inneren Ungeduld. Wie gut da» war sah ich, al« ein Süd-amerikaner kam und in dem Ton, den man auch da-heim gern gegen Postbeamte verwindet, lo»zudonnern, sehr mitd zu donnern begann. Der Mann, da» weiß ich, wird seine Briefe ni« sehen. Nach der Unterredung aber, bei der ich nicht mithelfen wollte, da ich Süd-amerikaner al» den Abschaum der Welt betrachte, fragt« mich d«r Beamte in allem Ernst, ob d«r Mann betrunken oder verrückt gewesen. Ich meinte, „nur un-höflich I* aber ich dachte mir, daß etwa» von japa-nischer Höflichkeit auch in Europa nicht schad«» würde. Da» Postamt aber ist nicht nur die Quelle aller Hoffnungen für mich, sondern auch mein Zufluchtsort in alle« Schwierigkeiten. Muß ein JnlandSbritf ge» schrieben werden, so zeichnet man mir die japanischen Schriftzeichen darauf; kann ich etwa» nicht les«n, wird «» übersetzt und gehen gar Pakelchen an »ein« Mutter ab, so hilft da» gesamte Personal mit seiner W«i»h«tt. (Unter Klammer sei gesagt, daß di« gesamt« Weisheit gerade ausreicht, denn all« Sterblich«» verlegen Nage-slavia immer irgeodwohin^hinter Polen oder in die Tschechoslowakei). ~ (Fortsetzung folgt.) Rurtner 56 gegangen. Wie besannt, würd« diese Vorlag« scho» im «uilchusse von drr Mehrheit abgelehnt. Auch jetzt erklär!« der Berichterstatter der Mehrheit, die Borlage könne nicht angenommen werden, da der Finanzminister erklärte, er habe keine Möglichkeit sür die Auszahlung dieser Kredite. Außerdem habe der Ackerbauminister versprochen, daß er selbst einen Gesetzentwurs über die H)gelversichernng vorlegen werde, welcher bestimmen werde, daß auch jene, welche im lausenden Jahre Hagelschläge erlitten, Entschädigungen erhalten werden. Nach dem Bericht-erstatt,! sprach Abg. Voja Lals c (Lanbw.) und p,v-testierte gegen eine solche Entscheidung und ein solches vorgehen. Wählend seiner Rcde kam eS zwischen dem Abg. Prib^evic und den Radikalen zu AnZeinanderletzungen, sodaß sich der Präsident veranlaßt sah, die Sitzung zu unterbrechen. Aus dem Ministerrate. Am 9. Juli abends fand eine Sitzung des Ministerrate« statt, die von 5 bis 8 Uhr dauerte. Die Sitzung war speziell avße, politischen Fragen gewidmet und man debattierte über das Verhalten Italiens in der Fiumaner Frage. Weiter wnrde festgesetzt, daß M'nifier Dr. Niicii am 26. d. zur Konferenz von Sinaia abreisen werde, auf der daS Programm der kleinen Entente vertieft und mit den heutigen Verhältnissen in Einklang gebracht werden soll. Dr. NiiÜt berichtete dann über die Verlängerung der Konvention mit Rumänien. Hieraus wurde die Frag« de» Hafen« von Saloniki erörtert. Die griechisch« Regie»ung hat einig« Abänderungen der Konvention beantragt. Diese Anträge find fol-cher Natur, daß eS bestimmt zu einem Si Verständnisse kommen wird. Es scheint, daß diese Frage in den nächsten Tagen von der Tagesordnung abgesetzt werden wird. Aus dem Kronrate. Wie aus militärischen und politischen Kreise», verlautet, wurde auf dem unter Vorsitz deS König« stattgehabten Kronrat« von eiu«r Affäre gesprochen, welche gewisse Element« unsere« Heere« diskreditiert. Der Fall betrifft Mißbräuche seitens einiger General« stabsoifiziere. di« in der Währung von Geheimnissen nicht vorsichtig genug waren. ES sollen Maßnahmen getroffen werden, daß sich solche Fäll« nicht mehr ereignen. Aus dem deutschen Klub. Der deutsche Klub hat in seiner am 9. Juli vor Beginn der Nationalversammlung abgehaltenen Sitznng in die Parlamentaukschiifse folgende Abge-ordnete kandidiert: In den Ausschuß für die Enteignung de« Großgrundbesitzes alS Mitglied den Abgeordneten Dr. Stephan Krast, al« Stellvertreter Dr. Moser und Dr. Neuner; in den Ausschuß für die Regelung der Begluk« dieselben Abgeordnete»; in den Ausschuß für die Liquidation der Kolonen-Verhältnisse in Dalmntic» urid in den Ausschuß für den StaatSrat al« Mitglied Dr. Neuner, als Stell-vertrete? Dr. Moser und Dr. Bartmann; in den Ausschuß sür die Kriegsentschädigung Dr. Moser als Mitglied, Dr. Bartmann und Schuhmacher al« Stellvertreter. Der Klub verhandelte dann über die Tätigkeit des Parlaments und die politische Lage, wobei die Stell»»ugnal>me der Mitglieder de« Klubs im gesetzgebenden Ausschüsse gebilligt und der weitere Plan ausgearbeitet wnrde. Di« Beschlüsse des Hauptausfchufl-s der Slowenischen Dolkepartei Am 9. Juli fand in Ce'j« die S tzung deS Hauv uuSichi sjcs der Slowenische» Volkiparte, statt, «clchu auch mehrere Abgeordnete beiwohnten. Ueber den Verlaus der Sitzung «»fährt man Mi« Eu zuheilen, weil dicse geh-.im gehalten werSen und lrn Journalisten der Zutritt nicht gestattet war. Dr. Korosec gab eine Uebersicht über vie politische L.ge uiid die Tätigkeit des Klub^ im Parlamente. Eck sprachen mehrere Abgeordnet«, worauf der Harpt-ausschnß deu Beschluß saßte, die bisherige Tätigkeit der Aegco.'dneteu zu billigen und si; zu bevollmächtigen dieselbe Taktik weiter za bejolgen, b»S nicht die Vtrjammlung der VertrauenSmäuvcr eine an »er« Entscheidung bringe» wird. Diese Bersamm-lung findet im September statt. Die Frage der Abstimmung der Klerikalen ist demnach vorläufig von der Tag:soidn»mz abgesetzt. Ein beabsichtigtes Attentat der Orjuna auf Dr. KoroSv?rdeu soll. Ausland. Durchführung des deutsch russischen Rapallooertrages. Der Rapzllovertrag, dcr ei» Rahmenvertrag ist, wi»d jetzt allmählich dmchgejührt. Die ttuhand-langen, die hier gegenwärtig über einen deutsch-russischen Kousnla»v;rtrag stat'sinden, stehen »in-mittelbar vor dem Abschluß. E n deutsch-russischer Gctreidelieserungsveriraa, der unter anderm die so-fortige Lieferung russischen Getreitxs auö der alten Ernte vorsieht, hat bereiis die grundsätzliche Z»-stimmung beider Parteien gesunden. Der geplante deutsch russische Handelsvertrag dagegen befindet sich noch im Stadium der Vorverhandlungen, die j tzt in Moskau gejühit werden. Kein Bruch mit Frankreich. DaS Reuterfche Bureau erjährt, daß alle« Ge-rede über einen Bruch mit Frankreich we.tn der Reparationsfrage in amtlichen Kreisen nachdrücklichst mißbilligt werde. Bezüglich dcS Inhalte« der Er« ktärung über die britische Politik, die om Donnerstag in den beiden Häusern d«S Parlament« ab,eben werden wi.d, sei nicht« bekannt, doch könne zuver» lässig gesagt werden, daß dies« Erklärung nichts Aufs«heuerregendrS (Notbing spcctacular) bringen werde. Sie werd« den Versuch machen, vor der Welt die Ansichten der britischen Regierung über die Wiederhe, stellung Europa» offen darzulegen. Die Tür werde offen gelassen werden sür eine volle Zu-sawmenarbeit zwische»» England und Frankreich, und man hoffe aufrichtig, daß die französische Regierung eine Möglichkeit sehen werd«, sich mit der britischen Regierung zusammenzufinden. Selbst wenn e« sich al« lotwendig erweisen sollte, daß Großbritannien seine eigenen Richtlinien versolge, so wäre zu be-merken, daß Frankreich schon zweimal eine Sonder-aktivn gegenüber Deutschland unternommen habe (einmal cls das Ruhrgediet besetzt wurde und dann, al« es d^« erste deutsche Angel-ot beantwortete, ohne England zu bcsragti) und daß dies doch keinen B> »ich in der Entente veru? sacht hal't. Die britische Re-gierung ziehe sicher keine Aklion in Srwägun?, die einen derartig drastischen Charakter habe. Die Kleine Entente. Noviae Politika bezeichnet alS Hauptaufgabe der Kleine» Entente die Stärkung ihrer Position durch die Koufeienz von Sinaia, daß diese e»ue Vertretung im Volkerbundrate durchsetzt. Der Kamps u:u die Person des Vertreter« wird, nachdem der jugosla-wische Außenminister Dr. Nittd freiwillig ausge-schie:eu ist. sehr zähe fein, ilußerdem hat sich erwiesen, daß die Kleine Entente im heutigen Umfänge nicht g-näge, deshalb »v»rd auch üb r die Einbezichung Po!cuS u»»d Griechenlands verhandelt, doch sei d:cse Sache noch nicht reif. Notwendig sei außerdem, daß im Rchmcu dcr Keinen Entente eine Allianz zwischen der Tscheq»ojlowakei nnd Frankreich zustand, komme. Diese Ausgabe hat der Besuch des P.'äsidei te» Masänt, der im Herbste «sol^t. Zurückhaltung der italienischen Presse tn der Fiumanerfrag«. Ueber die neueste Phase dc« Koi flikte« wegen dcr Fiumauer Frage ist in der italienische» P cssc nicht da« geringste zu ltstr. Die Zeitungen bringen nicht mehr die Nachrichten .dcr jugoslawischen Presse mit Kommentare», wie sie ,S noch vor fünf bis sechs Tagen getan, ind-m ste alle diese Nachrichten als Elstndungen jugoslawischer Phantasie bezüch-veten. ES ist charakteristisch. daß die Agenzia Ste-fani, die bish«r alle Nüchrichteu brachte, die von den Ereignissen in diplomatischen Kreise»! handelten, jetzt über die Verhandlung«!» mit Jugoslawien kein einziges Wort veröffentlich'. Bloß d!e Ägenzia Volta brachte einige ganz kurze, lakonische Nuchtich en, die aber im groven uuo ganzen unrichtig sind. Werde» damit die strengen Maßnahmen der Regierung gegen cie Presse iu Berhiuduüg gebracht, so scht -s, Seite S daß der italienischen Presse von amtlicher Stelle der Wink gegeben wurde, sie möqe durch ihr Schrei« ben der Regierung i» ihrer Aktion in der Fiu» maner Frage keine Schwierigkeiten bereiten. Schreckensherrschaft in Duisburg. In Duisburg haben die Franzosen 93 Milli» arden au« der ReichSbank geraubt. Die belgischen Wachtposten schießen fortwährend in die Häuser hinein. Viele Personen wurden anS d »» Häusern heran« verhaftet. ES ist roch nicht möglich ihre Zahl festzustellen. Die freigelassenen Verhafteten klagen allgemein über fchwe« Mißhandlungen. Eine groß« Anzahl von Personen ist bei den wild«» Schießereien dcr Belgier verwundet worden. Die Lebensmittelversorgung von Duisburg wird immer m-hr in Frage gestellt. Friich's Fleisch und Kartoffeln gibt ti übeihaupt nicht mehr. Die übrigen Lebensmittel werden nur »:och in kleinen Mengeu an die Verbraucher abgegeben. Vorstellungen der Kurie in Paris und Brüssel. DaS'Wolfische Bureau meldet au« Rom: Aus die Nachricht von den strengen Maßnahmen der frai zösische» und b-lgische» B-Hörden in den be» setzten Gebieten DeuttchlandS wegen »eS Unglücks-falle« bei Duisburg hat die Kurie die N intiature» in Paris und Brüssel angkwiiseu, bei der sranzösi->ch«n und der belgische.» Regierung Borstellungen zu erheben und mitzuteilen, der Heilige Leiter erwari«, daß keine Maßnahmen ergriffen würden, die zu einer noch stärkeren Erbitterung der Gemüter mit entsprechende» schmerzlichen Folgen sühren könnten. Kurze Hlachrichlen. Die Regierung hat die Zagreber Orjuna und Hanao (Kroatische nationale Jugend) ansgelöst. — Die deutsche Regierung lehnt jede Verantwortung für die Vor« fälle von Duisburg oh. — Die Franzosen hoben den Fl»»ghafe» in Frankfurt a. M. besetzt, um dort einen französischen Flugplatz einzurichten. — DaS Erscheinen dcr deutschen Zeitungen i» Düsseldorf wurde verboten; eine von Franzosen herausgegeben« Zeitung in deutscher Sprache wird kostenlos verteilt. — Die ungarische Regierung hat scharse Maß-nahmen gegen die Teuerung eingeleitet. — Z„ Wien suchen sranzösische Agenten Leu»« sür die Fremdenlegion anzuwerben; acht jung« Wiener find bereit« verschleppt »vordcn. — Die chinesischen Räuberbanden haben abermal« einen Zig über-fallen und 90 Reisende verschl«ppt. Die ReichSbank in Efsen ist von den Franzo-e» besetzt word«u. — In Jorkshir« ist «in vxpreßzug mit einer Lokonto-l ve zusammengestoßen, sechs Tote, vierzig Verfitzte. — Die vom Hohenstausenkaiser Friedr'ch ll. ge-gründete Universi ät in R-apel feiert demnächst ihren 700jährigen Bestand. — Bei deu Landtagswahlea i» Mecklenburg haben die Sozialdemokra!«« «ine schwer« Nitderlage erlitte»; die Deutschvölkischen bisher überhaupt ohne Mandat, errangen dreiS'tze. — DaS Rtv:i«vn«gericht i» Düsseldorf hat di« Re-visionSgliuch« der siebe» wegen angeblicher Sabotageakte zum Tode veru:te»l>ea Deutsche», verirors,o. — NuntiuS Pjcefli auö München hatte eine längere Besprechung mit dcm deutschen R'ichtka»,zler. — Der Vatcr dcS G neraiS W.angel, Sergios Bar»» Wrangel, ehemal« auch »uisischer G »eral, ist 86 Jahr« alt gestorben. — Wie au« Budwei« berichtet wird, blieb b«! einer Kindervorstellung im Zirkus Kludsky ein Chinese beim Absp»» g mit leirem Zopfe an den sreisch vebe^den Ringen hängen; der Zops samt Ver Kopshaut wurde» »hl» abgerissen; ber V runMckl« mußl« ins Srankenha»»« gebracht we'dcn. — Der ehemalige Direktor deS Pariser .Eclair', Jud?», d«r wrg-n Hochverrates angeklagt war, ist freigesprochen worden. — D«r deutsch« Bolschastee in B »lfsel ,vu»de von zwei ehemaligen belgischen Soldaten überfallen und mißhandelt; die b«»en Täler wurden verhaftet und n.'ch Ausnahme cineS PcolokollS wieder freigeliffei». — Für die AuistcUiutg in Moskau haben sich mehr al» 2000 Firmen angemeldet; an erster Stelle steht Deuiich-land, dann folgen di« Veieiuiglcn Staaten, Frank« reich, BUgien, England, Tschechoslowakei, Sqw'iz, Italien, Bulgarien, Dänemark, Türkei und Jcipan. — Ruch einer sranzösischni Meldung werde» die Franzosen von j'tzt an !m besitz'«» Gebiet« na j'dem zwesten Tage mehrer« hervorragend: Deutsche sestnehmen, b»? ei» vom Oberstaatsanwalt in Leipzig festgehaltener Franko?« freigelassen ist. Z» Düsset« dorr, Dortmund. Ejseu unt> Bochum werden bereit« uamhasle Peliönlichreiten festgenomme» Gettc 4 Tillter Zettnag Nummer 56 Aus Stadt und Land. Evangelische Gemeinde, ver Gottesdienst am Sonntag, den 15. Juli, findet um 10 Uhr vormittag« in der Christuskirche statt. Dabei predigt Vikar May über „Christliche Sitte VII. Der Gotle»-dienst". Promotion. Am Samstag den 14. Juli, wurde in der Aula der Karl-FranzenS-Universität zu Graz Herr cand. med. Alfon» Hönigmann zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Kranzablösung. An Stelle eine« Stanze« für die Bahre de« verstorbenen Herrn Goldwaren-fabrikanten Franz Pacchiaffo spendete Frau Maria Josek der Freiwilligen Feuerwehr in Eelje 100 Diiv Ein schrecklich«« Unglück auf der Drau. In der Nacht von Montag aus Dienstag kamen zum Fährmann Ma;«j der Pjarrer von Brezuo, Volcc, der Pfarrer von So. Trojica v HaloZiS BlaSnik, der Primi ziant auS Brezno, Ribic und der Theologe Tnjetnik au» JohanneSberg. die beim Großgrundbesitzer Firschmann suf Besuch waren. Obwohl einen Kilometer stromabwärts ein« Brücke über die Drau führt, beschlossen sie doch, die Ucberfuhr zu benützen. Der Fährmann ging schließlich auf diesen ihren Wunsch ein und sührte sie hinüber, obwohl er vorerst ausmerksam gemacht hatte, daß sein «ahn nur drei Personen fassen könne, ihrer jedoch süns feien und die Drau sehr reißend wäre. AlS die Fähre aber ungefähr in der Mitte deS Strome« schwamm, riß plötzlich da« Seil und daS reißende Wasser trieb da« Fahrzeug mit großer Geschwindigkeit gegen die Brücke. Knapp vor der Brücke aber ragen steile Klippen au« der Drau und an diese fuhr die Fähre mit großer Wucht an und zerschellte. Der Fährmann, der ein guter Schwimmer ist, konnte sich durch Schwimmen an« Ufer retten, die Geistlichen aber ertranken. Ihre Leichen konnten bi« jetzt noch nicht geborgen werben. Einbruch in di- Unt«rft«irlsche Spar-Kasse in Maribor. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juli wurde in »er .Untersteirischen Volk»-sparkasse" in der Slolna ulica in Maribor ein Einbruch verüb». Schon au» der Art de« Einbrüche« konnte man schließen, daß dem Täter olle Umstände im Hause und in der Sparkasse gut bekannt sein mußten, denn die Türen waren mit einem Nach« fchlüssel geöffnet and ebenso die Wertheimkasse mit. lelst eine« Nachschlüssels geöffnet worden. Infolge dieser Umstände wurde zuerst der Sparkassediener Dolinar in Haft genommen, der jedoch sein Alibi «achweisen konnte. Bor ihm aber war als Diener bei der genannten Sparkasse «in gewisser Stelz« angestellt, der jedoch vor karzem gestorben ist. Er verrichtete zur Zeit be« Krieges auch Sekretärdienste und hatte mit den Kassenschlüsseln zu tun. Der Einbrecher mußte sich aber unbedingt die Schlüssel verschafft haben oder zumindest deren Abdrücke. Man forschte also nach den Freunden SlelzerS. Unter an-deren wurden denn auch zwei Südbahnwerkstätten» schloffer, ein gewisser Kristov'i und ein gewisser Kaspari! genannt. Obwohl gegen die beiden, die noch nie vorbestraft sind, kein Verdacht vorlag. Beim ersten Verhör bestritt er jede Schuld. ES stellte sich jeioch herau», daß Kristovic in der kritischen Nacht öfter« in der Umgebung der Sparkasse gesehen wurde. Ein Wachmaun sah ihn sogar die HauStüre auf« sperren. Er foll vollkommen betrankeu gewesen sein und halte große Mühe, bi» e« ihm gelang, die Türe auszusperren. Belastende« Material aber förderte erst eme in seiner Wohnung vorgenommene Hau«, durchsuchunz zutage. Dabei sand man nämlich meh. rere Schlügelabdrücke in Seife und Wach« von de» Kafsenfchlüfseln. Außerdem fand man bei ihm unter einer Manlchette einen Garderobenzettel von der Bahnhofgarderobe. Al« man dort nachfragte, sand man ein von ihm dort abgegebene« Pake!, in dem sich ein in Unterhosen eingewickelte« Konservenglas befand, da» alle >au« der Kasse eniwendelen Wert-Gegenstände enthielt. Al« sich Kristoviö so in die Enge getrieben sah. legte er ein Geständnis ab. Er sagte au«, die Schlüsfelabdrücke bei seinem Freunde gemacht zu haben. Den Einbruch habe er selbst ver« übt, sein Freund Kasparii fei nur ans Wach« ge« standen. Di« Schmuckg«genstände habe er in der Bahnhosgarderobe deponiert, da» Silbergeld aber bet eine« Baume im Wtndenauerwalde vergraben. An der bezeichneten Stell« sand «an tatsächlich da« Geld, wie all« entwendeten Sachen wieder zustand« gebracht wurden. Den Wert der Gold- und Silber« oegenstände schätzt man aus eine vicrtel»illi«a Krone». Der Täter wnrde dem Gerichte einaeliefert. «tn Kulturtat. «u« Ptns wird berichtn : »« 7. und 8. Juli tagt« in Pluj die Delegierten- Versammlung der Vereinigung der jugoslawischen Lehrerschaft. Im Anschluffe an diese Tagung unter-i izu, «ue Gruppe von etwa 30 Versammlungsteilnehmern über Einladung de» Verwalters Herrn Mascen einen AuSslug zur WeingartSrealität der Steiermärkischen Sparkasse in Graz nach Podlehnik. Aus de« Wege dorthin kam ein Teil di«s«r Gruppe an der WeingartSrealität de« hiesigen Kaufmannes Herrn Leopold Slawitsch in Maj«ki vrh vorbei. Ober dem EingangStor« de« Hause» ist der Spruch: „Arbeit ist de» Bürger« Zierde, Segen ist der Mühe Preis" und an der HauSecke ein Madonnen-standbild au» Stein angebracht. Einem der am Aus« stuge beteiligten Volksbildner dürste der erwähnte Spruch derart in Harnisch gebracht haben, daß er <» sür seine Kulturpflicht hielt, hier seinem Fanati»-wu« Luft zu machen und hat di« Ausschrift und da« Madonnenbild mit Kuhmist beworfen, so daß die Familie des Eigentümer», die «twa ein« Stunde später zum Weingartihaufe kam, diese» in eine» abscheulich beschmutzten Zustande vorfand. Die über die Begebenheit erstattete Gendarmerieanzeige wird hoffentlich zur Ermittlung de» Täter» führen, da ja nur eine kleine Gruppe an dem WeingartShaufe vorüberging, der Täter daher mühelos ermittelt werden kann, umso mehr, al» die besonnenen Ele-mente unter der Lehrerschaft ein derartige» unquali-fizierbareS Vorgehen eine» ihrer Kollegen aus da« schärfste verurteilen und jedenfalls selbst ein Jäte-reffe daran haben müffen, daß eine solche „Kultur-tat* eine» VolkSbildner», die sich durch nicht» recht-fertigen läßt, entsprechend ^brandmarkt werde. Steuerzahlern müssen dieSteuerbüchel ausgefolgt werden. Die kgl. Bezirksfinanz-direklivn in Maribor ersucht un« um Aufnahme folgender Zellen: Die Finanzdelegation in Ljubljana teilt mit, daß die Steuerämter verpflichtet sind, den Steuerzahlern auf Wunsch die Steuerbüchel gegen Erlegung von 1 Dinar einzuhändigen. Sollten die St«u«rämter diesem Verlangen der Steuerzahler nicht nachkommen, so mögen einzelne Fälle mit kon-treten Angaben der Finanzdelegation zur Anzeige gebracht werden. Spezialist für Vüromaschwen. Wie au» dem Inseratenteil ersichtlich ist, hat der bekannte Speziallst sür Büromaschinen Herr Ivan Legat in Maribor sein« Spezialwerkstätte in die Vrazooa ulica 4 (gegenüber der Narodna bunka im Gebäude der Legat-Schule) verlegt. Herr Legat sührt Repara-turen von Büromaichinen sachgemäß bei soliden Preisen durch und können wir seine Firma auf» beste empfehlen. Uebernahmsstelle für Celje: Anton Leönik, Uhrmacher, C?lje, Glavni trg 4. Aus alter Welt. Tausend Jahre St. Bernhard Hospiz In di«s«m Jahr« ist «in Jahrtausend vergangen, feit Bernhard vou Menthon, ein i« Jahre 923 in Annecy geborener favoyischer Edelmann, da» b«-rühmte Kloster auf dem Berge gründete, daS nach ihm seinen Namen erhalten hat. Bernhard von Menthon huldigte in seiner Jugend der damal» noch ungewöhnlichen Neigung de« ReifenS und betrieb dann in Pari» wissenschastliche Studien. Später ver« lobte ihn seine Familie mit «ine« jungen Mädchen au» vornehmen Hause; Bernhard hatte indeffen an« dere» im Kops und floh an dem sür di« Hochzeit sest-gesetzten Tag au» dem väterlichen Schloß, weil er sich unter keiner Bedingung unter da» Ehejoch beugen wollt«. Später tauchte der Flüchtling in geistlichem Gewand al» Diakon von Aosta wieder aus. In dieser Eigen schast gründete er an der Stelle, wo Kaiser Kon stantin eine christliche Kapelle errichtet hatte, die aber zerstört worden war, ein Kloster, da» bald bei allen den St. B«rnhard-Paß überschreitenden Reisenden als gastfreundliche Herberge zu Ruf nnd Ansehen gelangte. Nach einer anderen Version soll Bernhard von Menthon allerdings nichts weiter getan haben, daß er bereits eine bestehende Einrichtung weiter ausbaute; denn in den Archiven der Bischöfe von Lausanne finden sich Schriften, die eine» schon im Jahre 823 bestehenden Klosters Erwähnung tun, da» im Jahre 850 von einem Prior namen» Hartmann geleitet wurde. Jedenfalls verdankt aber der Berg feinen Namen dem heiligen Bernhard von Menthon, mit dessen Namen auch der de» Kloster» unlöslich verbunden bleibt. Tvewefstg al« Lebenselixir. Besteht ein Zusammenhang zwischen der Herstellung »on Wein« elfig und langer Lebe »»dauert Diese Frage wirf eine englische Zeitschrift ans and glaubt sie in be« jahende« Sinie beantworten za können. Hie hat die Angestellten verschiedener Weinessigfir«e« gefragt und die Antwort erhallen: „Wenn man lange leben will, «uß man E si^sabrikant werden." Jedenfalls steht lie Tatsache sest. daß di« Arbeiter in Weinessig-abrik«n sowie in Fabriken, dir scharfe Saucen us». »erstellen, ein sehr hohe» Alter erreichen. In ver. chiedenen Fällen sind die Angestellten im Dienst hr«r Firma 60 und 70 Jahre lang tätig. „E» ist »ei uu» «twa» ganz gewöhnliche», daß drei bi» vier Generationen derselben Familie zu gleicher Zeit in »er Fabrik arbeiten. 70 Jahre ist bei un« gar kein hohes alter. Bei einer GeburtStagSseier, die kürzlich unter den Angestellten stattfand, betrug da» Alter von vier der Anwesenden zusammen 335 Jahre. Der tlteste war fast 90, der jüngste sast 70 Jahre." Wieviel Automobile gibt e» auf der Welt? Die Wiener Börse veröffentlicht eine inte« ressante Ausstellung über den Autobesitz der Welt. Dar-nach gab eS im Jahre 1922: in Amerika 13,078.279. n Europa 1,302.156, in Australien 147.190, iu Asien 144.478, in Afrika 71.368 Auto». Nach Staaten g-ordoet, verteilt sich der Automobilbesitz olgendermaßen: Vereinigt« Siaaten 12,364.377, Großbritannien und irischer Freistaat 554.443, Ka-naba 487.100, Frankreich 290.303, Deutschland 126.095, Australi«« (Commonwealth) 97.189, Ar« gentinien 90.000, Italien 65.000, Spanien 55.000, Anglo Indische Besitzungen 54.000, Belgien 45.388, Südafrikanische Union 35.500, Neu-Seeland 34.500, Schwedin 23.478, Mexiko 29.000, Brasilien 27.500, Kuba 25.009. Holländisch« Antillen 23.000, Schweiz 21.000, Dänemark 20.100, Oesterreich 17.100, Algerien 14.500, Norwegen 13.340, Holland 10.750, Portugal 9600, Tschechoslowakei 9350, Japan 8801, China 7481, Rumänien 6198, Griechenland 3450, Türkei 3000, Marokko 2550, Tunesien 2355, di« vers« Länder 160.609, in Summe 14,743.470 Automobile. 56 Gemsen tn einer Lawine. Au» Graz wird gemtldet: Der Wildstand de» Lande» Salzburg hat, wie da» Salzburger VolkSblatt von fachmäu« nischer S«,te erfährt, durch di« ung«heur«n Schnee, fälle de» verflossenen Winter» schwtren Schad«» gelitten. Einzelne Reviere werden den Wildabschuß aus drei bi» vier Jahr« «instellen müssen. In einer der Lawinen, di« von drn Stkilhängen d«» Hag«n« g«birg«» in Paß Lueg niedergegangen sind, wurd«n 56 Gemsen aufgefunden. Auch da« Auerwild hat starke Einbuße «rlitten. Der schlagfertige Papa Auf einem Bahnhof« entstieg ein alter Herr dem Zug«, al« ein junges Mädchen ans ihn zu ka». ihn umarmt« und mit den Worten „Grüß dich Gott, Papa! Wie sreut e« mich, daß du wieder hier bist!" begrüßte. Doch plötzlich verfinsterte sich di« freundschaftliche Miene de« Mädchen« und di« Umarmung lösend erklärte e»: „Si« find ja gar nicht mein Papa! Ich hab«, mich verkannt!" „O doch bist du mein Töchterlein!" entgegnete der alt« H«rr und hirlt «I fest bi» — der nächste Wachmann zur Stelle war, der in der Hand de» .Töchterchen» * Die wertvolle Krawattennadel de« „Papas" fand. Ein Mann, der durch Eisen sieht. Ja Madrid erregt jetzt ein Telepath große» Aufsehen, nicht nur wegen seiner erstaunlichen Leistungen, sondern auch, weil er ein Grande von Spanien ist, der Mmqui» von Santavara. Sowohl er wie sei» siebenjähriger Sohn behaupten, durch teste Körper. Stein odrr Eisen hindurch sehen zu können. Vor kurz«m zeigt« der Maiqui» seine Kunst den Mit-gliedern der spanischen Akademie der Wissenschaften, und sein Sohn la» In einer Seanc«, bei d«r König Alsonso und di« Königin anw«s«nd waren, «in«n willkürlich gewählten Zeitungsausschnitt, den man in einer Stahlkasette «ingrschlofstn hatt«, ohn« daß der jung« Mann oder sein Vater wissen konnte, wa» darauf stand. Dte Löwenjagd der Frau Kürzlich be« rührte eine junge amerikanisch« Frau Mr». Tredvch Darezlel London auf ihrer Rückreise au» Afrika, wo sie im Tanganyika-Dickicht, de» früher«« Deutsch« Afrika, sech» Monate lang auf der Jagd auf wilde Tiere gelegen hatte. Zu ihrer Beut« gehörte ein Elefant, «in Büffel, zwei Rhmozerosfe. drei Fluß-pfrrde und sieben Löwen. Dem Berichterstatter. der st« ausfragt«, erzählte sie, daß ihre Reise zunächst ihrer Gesundheit gegolten hätte, dann erst hab« sie sich zur Jagd auf wilde Tiere entschlossen. Ja vielen Fällen hat sie in schwerer Gefahr gestanden, stch aber, wie ihre Begleiter, unter diesen der Afrik«« forscher Mr. Barne», berichten, außer»rdeinlich tapfer benommen. Sie hat den Bewei» erbracht, daß «ach Frauen kaltblütig ber grtßte, Gefahr in« Auge sehen könne» «ad sich sehr »»hl «ach »« «ildtierjagd eignen. Kummer 56 f11 litt Aeilv „8 Ccitt 5 Sie Wahrheit über dt< deutschen Re-Darationsleistungen. «in von der ReparattonS. Immission kürzlich veröffentlichter Bericht gab die bisher von Deutschland geleisteten Zahlungen mit so niedrigen Summen an, daß der Bericht geradezu «18 eine Verhöhnung de« von dcr Entente schamlo« au», geplünderten deutschen BolleS erscheinen mußte. Nun-«ehr stellt ein halbamtlicher, von Berlin au« der« breitet» Bericht die falsche Rechnung der Reparation«-kommission richtig. Der Bericht lautet: Ja dem letzten Halbjahresbericht gab die ReparationSkom Mission die deutschen Reparationsleistungen bii 31. Dezember mit rund acht Milliarden Soldmark an. Ja dieser Summe sind nur Leistungen enthalten, die dem Deut« schen Reiche auf da» R'parationslonto geschrieben «erden. Für di« Leistungen setzte die Reparation«« Kommission zu» Teil Summen ein. die weit unter dem wirklichen Werte liegen, so vor alle« für die abge« lieferten deutschen Handelsschiffe; denn fchon die auf daS Reparationskonto anrechnungSfähigen deutschen Leistungen stellen einen viel höheren Wert dar alS bie von der Reparationskommission angegebenen acht Milliarden. Daneben bewirkte aber Deutschland auf Grund de« Vertrage? von Versailles zahlreiche weitere Leistungen, so wird z. B. das der Liquidation unter-liegende deutsche Privateigentum im Auslande, da» allein einen Wert von 11740 Millionen Goldmark darstellt, in der Ausstellung der ReparalionSkommission überhaupt nicht berücksichtigt. Soll die deutsche Ge-samtleistung festgestellt werden, so müssen auch die Leistungen, die nicht auf da« ReparationSkonto an-gerechnet werden, mitausgesührt werden. Eine solche Zusammenstellung der deutschen Gesamtleistungen ist in der vor einigen Monaten veröffentlichten Schrift deS Statistischen Reichiamte« enthalten. In Ihr sind die anrechnungsfähigen deutschen Leistungen an die Gegenseite seit Waffenstillstand bii 31. Dezember mit rund 42,78 Milliarden, die Gesamtleistungen Deusch-land« mit weit über 50 Milliarden Goldmark ohne Berücksichtigung de« Reichs- und Staatseigentums in Elsaß-Lothringen und den deutschen Kolonien, sowie deS rein militärischen RücklasseS in sämtlichen Räu« «ungSgebieten angegeben. Werden auch diese Zahlen in Rechnung gestellt, so belaufen sich die Gesamt« leistungen Deutschland« au« dem Vertrag von Ver sailleS auf w?it über 100 Milliarden Goldmark. Kamtschatka vom Erdbeben verwüstet Zu Schanghai eingetroffene Privatbriefe berichte» über erschütternde Einzelheiten der fortgefetzlen Erd« beben, denen die an der nördlichen Osttilste von Asien gelegene russische Halbinsel zum Opser ge« fallen ist. Kamtschatka ist mit seinen vielen, „Sopken" genannten Vulkanen, deren man 40, darunter 14 tätige, kennt, al« da« Land der Jeuerberg« bekannt und berüchtigt. Seit dem 16. April wurden aus der Halbinsel nicht weniger als 195 Erderschiltterungen verzeichnet, di« an Heftigkeit stetig zunahmen, und denen allmählich di« mristen der auf der Halbinsel befindlichen Bauwerke zum Opfer sielen. Dabei wurden riesige Mengen von Eisschollen vom Ozean au« auf die Insel geschleudert. Am 18. April er» folgte ein besonder! heftiger Erdstoß, der von einer Flutwelle begleitet war. Eine große japanische Aon-fervenfabrik wurde dadurch vollständig verwüstet und all« in ihr befindlichen Arb«it«r in die See ge-schwemmt. Die am Strand liegenden Booie und Segler wurden ebenfalls in die Tiefe gerissen. Be-merkenswert ist vor allem der Umstand, daß der Samtschatka-Fluß, der größte Fluß der Insel, der beim gleichnamigen Borgebirge mündet, vollständig vom voden verschwunden ist. Zugleich mit de« Erdbeben sind zwei bisher erloschen gewesene Vul» kane, dcr AwatschliSk und der Ostrinow, von neuem in Tätigkeit getreten. Wirtschaft und verkehr. Unser Anteil an der Staatsschuld Oesterreichs Ungarn». Nach Beschluß der «on« fercnj der Nachjolgestaaten in Innsbruck, die sich «it der Verteilung der österreichisch-ungarischen Staatsschuld unter die Nachfolgestaaten befaßte, ent> fallen aus uuseren Staat 200 Millionen Goldkronen. Bezüglich der Zahlungsfrist dieses Betrages wurde ber Termin mit «pril 1925 festgesetzt Unser Delegierte au d«r Konferenz, Dr. Nonakoviö, ist von Innsbruck abgereist und wird nach seiner Ankunft ,n Beograd der Regierung über di« Beschlüsse der Honferenj Bericht erstatten. Di« Möglichkeit einer Anleihe«»?, «ahm« in England. Die Nachricht der „Ptavda* betreffend di« Mijlichkeit einer «»lecheavin»hme in -England hat in Beograder VSrsmkriis« «in Auf- sehen hervorgerufen, welcher Tatfach« auch die auS» giebige Versorgung de« Markte« am SamStag der Vorwoche in fre«den Zahlungsmitteln zugeschrieben wird. Nunmehr teilt dasselbe Blatt in seiner Sonn« tagSnummer mit, daß «S iu Erfahrung grdracht hat, daß «in« Möglichkeit des Abschlüsse« einer Anleihe in England bestehe und daß ein Angebot auS Eng-land wirklich eingelaufen fei. Nunmehr erwartet man nur die Entwicklung der Frage der Bleeranleihe. über die feit längerer Zeit nichts mitgeteilt wird. Kündigung der vieeranleihe? Nachdem iu der letzten Zeit wiederholt Gerüchte und Mel-düngen über die Kündigung der Bleeranleihe durch unsere Regierung im Umlaus gewesen waren, lauten nun konkretere Nzchnch'cu dahin, die Bleeranleihe sei endgiltig gekündigt, so daß die zweite Rate gar nicht werde ausgezahlt werden. Es stünden merito-rische Verhandlungen wegen einer jugoslawischen Staatsanleihe in England bevor und der jüngste Besuch des Beograder englischen Gesandten Mr. ?)oimg bei Herrn Dr. Ninc i hängt damit zusammen. Nähere Mitteilungen hierüber wird man noch ab-warten müssen. Ueberraschen könnte die Auslösung de« Anleihevertrage« kaum jemanden. Schon bei seinem Abschluß waren gewichtige Bedenken bestehen geblieben, die sich namentlich auf Verzinsung und Tilgung bezogen. Auch an Zweifeln, bezüglich der Güte der Firma fehlte eS im Laufe der Zeit nicht. Schließlich kim die recht ungünstige Entwicklung der Anleihe auf dem amerikanischen Markte, der auch — wie e« scheint — ephemere Börsenmanöver nicht zu steuern vermochten. Die Kündigung wäre nun ein durchaus gangbarer AuSweg auS der wenig ange-nehmen Atmosphäre, die sich um di« Frage der Bleeranleihe gebildet hat. Ein neuer Verkehrskurier. Der von der Brograder BerkehrS.Agentur kürzlich herauSge-gebene neue Fahrplan „Saobraöajni kurir* ist ein modern eingerichtete«, sehr übersichtlich und praktisch zusa««engestellteS Kursbuch und enthält neben den heimischen alle ausländischen Hauptlinien, die Fahr-kartenpreis« sür all« größeren Städte Jugoslawien« und der übrigen europäischen Staaten, Devisenvor schristen. die ^inländischen Konsulate. Visum taxen usw. Da« Buch ist zum Preise von 10 Dia in allen Buchhandlungen zu beziehen. Kohle m ermäßigten Preisen für Dreschmaschinen. Der LandixirtschüstZmii'.iflc'i hat, wie au« Beograd gemeldet wird, angeordet, daß den Eigentümern von Dreschmaschinen, die mit Dampf angetrieben werden, die notwendigen Kohlen-mengen auS den staatlichen Bergwerken zum Selbst-kostcnpreii auSzusolgen ist. Diese Verfügung bleibt während der ganzen Erntezeit iu Kraft. Oie deutschen Sachlieferungen seit der Kuljrbesetzung. Der Finanzsekretär i« Schatzamt teilte im englischen Unterhause mit, daß Deutschland seit der Besetzung de« RuhrgebieteS feine Sachlieferungen fortgesetzt hab« und ,a»ar beliefert sich die Leistungen vom 1. Jänner bi» 31. Mai auf 14,996.350 Psund. Davon entfallen auf Eng-land 3.880,000, auf Fcankrefch 695.200, aus Italien S,809.k>00. auf Belgien 230.300, aus Iug o> slawien 2,191.550, auf Rumänien 1,087.800 Pfund. Eine neue Glockengießerei in Maribor In Maribor wurde eine Altien^esellschaft ge-gründet, die eine neue Glockengießerei bauen wird. Mit dem Bau wurde bereit« begonnen. Im Herbst werden bereit« Glocken gegossen. Die diesjährige Tabalrernte. Wie an« Beograd gemeldet wir», beträgt die Tabakbaufläch« in dirsem Jahre nach amtllichen Mitteilungen 16 280 Hektar, was einem Tabakertrag von 130.000 Meterzentner entspricht. Errichtung einer Vörse in Ljubljaua. Nach Meldungen aus Ljubljana ist die Errichtung einer Börse im WirtschasiSzentru« Sloweniens end« gilttg beschlossen. Die Eröffnung soll am 1. Scp-tember stattfinden. Die betreffenden BorbereitungS-arbeiten sind in volle« Gange. Die heurige Hopfenernte. Vo« Acker-bauministerium wird amtlich gemeldet, unser Hopsen-ertrag wird heuer ebtnso wie im Borjahre gering ausfallen ia Serbien und Bosnien. I« Kroatien ist der Hopfenertrag kau« nennenswert. Der Hopfen wird in unsere« Sande a» erster Stelle ia Slowenien und sodann in der Wsiwodina gezogen. ES wurden heuer 1540 Hektar »it Hopfen bebaut. Der Hopftnertrag ist Heuer besser als vorige» Jahr «ad dürfte gegen 7500 Meterzentner betragen. Verstorbene im Juni 1923. In der Stadt: Jsfefiae Schelecker. Pri-vate, 62 I.; Franz Jezernik, KntfcherSkind, 3 Mo-nate; Rudolf Decman. Kanzlist, 55 I. — I» allgemeine n Krankenhau«: Johanna Seme, Dienstbote auS «v. KriSlov, 34 I.; Lazar Kekic, Kaufmann auS Zagreb, 57 I.; Anna Tansek, Klein-besitzerSgatiin auS Hrusovec, 38 I.; Franz Birant, AuSzügler auS Umg. Eelje. 80.; Michael Borstaer. Taglöhner auS Prekop, 45 I.; Anton Devon. Maurer au» Loka, 73 Z.; Franz Lapornik. Klein, besitzer au« Marijagradec, 58 I.; Silva Majer, Ge-richtSbramtenSkind aus Umgeb. Eelje, 6 Monate; Anna Gorjup, Privat« aus Büke, 47 I.; Albi» Majcen, Privatier aus Eelje, 21 I.; Georg Klajn^.k, Schneider au» Sv. Jur ob j. 51 I.; Ludmilla Stropnik, KleinbesitzerStochter au« Trnovlje, 8 I.; Georg Blajj!, Kaecht auS Sv. Jeraej. 63 I.; Anna Majc-n, Schuhmacher»gattin au» Umg. Eelje, 33 I.; Agne« Pilih, BesitzerSliid au» Trnovlje. 5 I.; Amalia Gluhak, ArbeiterSgattin au« Z«aj-flak, 37 I.; Johanna «lokocovnik. Besitzers Mtin au« Tolstivrh. 30 I.; Maria Zorko, Ja wohneria aus Kafase, 68 I.; Johann Stopar, »euschler au« Kot, 83 I. — Im JnvalidenhauS: Janto Udiez, Invalider (Schmied), 35 I. — Im Mili-tärsp ital: Haljig Zumer, Rekrut der 8. Komp. des 39. I. R.; Drago M. Glaoonic, Soldat der 9. Komp. deS 40 I. R. Devisenkurse am 12. Juli (11. Juli). (Ohne Gewähr.) Devise Zürich Beograd Wien 6— (6-25) - — 742 :740) Berlin i 0 0027 (0-0023 ; j 0-0435 (Q-Q37) 0 Ü2 (0-88) Mm RaiUnl Wtmorf 20 2« (26 3«) 480 (432-50) 384.900 (324) 24-75 (25-—) — (406-50) 8050 (3050) 678 (576) 98-50 {94-37)1 71.060 i(71-0S0) 33-95 134-30) 667-60 (560-50) 1135-— Prag | 17-10 (17-326)1 282 63 (2»726)!Z13Z — Wien 0-ft081(0-00826)| 0-1330 (0-1334)1 — 14190) (2140) Zürich — — — ( — ) 12.400 (lt-320) Zürich. 10. Juli. Beograd 610, Berlin 0-0021. London 26-45, Mailand 24-60, Newyorl 679 56, Pari« 35-90, Prag 17-425, Win, 0*0033. Wirkliche Schönheitsmittel! Welche halten, Was Sie versprechen! a«it 25 Jahren in &Uen Lindem erprobt, gelobt und beliebt eind die echten Elea-Schönheitalörderer Tom Apotheker Feller. Elsa-Gesichtspomade «>» sicherer ii»»t- ■chutc gegen Sommersprossen, Sonnenbrand, Flecken, rauh« Haut, behebt Miteeser, Wimmerln, Runzeln und allerlei Hautunreinlichkeiten. Elsa-Lilienmilohaeife die mildeste, feinet« Schönheit weifo! Das Ideal unter allen Seifen! 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Und als ich auf bieseS geisterhafte Bild starrte, kaum sähig, meinen Augeu zu trauen, hö'.Ie Ich eine halb erstickte Stimme hinter mir immer wieder bie Worte wiederholen: „DaS Weib war's, bas ihn umgebracht hat! DaS Weib war's, das ihn umgebracht hatt' Fünftes Kapitel. Ich erinnere mich nicht mehr genau, was nach-h?r vorgefallen ist. Dieser Schlag war so stark, baß ich gerade kräftig genug war, zu einem Stuhle zu taumeln und mich hineinfallen zu lassen. Dort blieb ich sitzen und starrte aus die dunkle Masse ans dem Teppich Ich sagte wir. dab ich da? Opfer eines schrecklichen ÄlpdrnckS unb baß all die» nur baS Ergebnis überarbeiteter Nerven sei. Ich erwartete, ,m nächsten Augenblick zu erwachen. Ohne Zweisel hatte ich zu schwer gearbeitet, ich benötigte eine Er« holung — gut, ich würde bald Ferien nehme» ... Und die ganze Leu über wußte ich doch, daß «S kein Alpdruck wa?, sondern gleisbare Wirklichkeit, baß Phil pp Bantine tot sei, ei mordet von einem Weibe. Wer Halle m>r da» gesagt? Und nun erinnerte ich mich der schluchzenden Stimme... Zwei oder drei Menschen kamen in ba» Zimmer — ich nehme an, bah eS Park» und di« anderen wVfifl.Mi waren. Zch hörte, wie Godfrey Anwei» Hingen erteilte. Und schließlich hielt mir jemand ein GlaS an die L-ppen und befahl mir, zu trinke«. Ich tat dies mechanisch, ich hustete, prustete, würbe mir einer wohligen Wärme bewußt unb traut gierig noch einmal. Und dann erblickte ich Go^frev über mir. »Gcht'S besser?" fragte er. Ich nickte. „ES wundert mich nicht, daß dich daS nieder, schmetterte," fuhr er fort. „Ich selbst fühle mich etwas zitterig. Ich habe BantineS Arzt rufen lassen — aber er wird nichis machen können." .Er ist also tot?" murmelte ich und schaute wieder zu der dunklen, znsammengekrümwlen Masse, die Philipp Bantine gewesen war. „Jawohl, genau wie der andere!" — Jetzt kam mir die Elinnerung wieder, und ich griff nach seinem Arm und zog ihn zu mir herunter. .Godfrey,' flüsterte ich. „wer war eS — oder träumte ich nur? —, der etwas von einem Weibe ries?" „Du hast nicht geträumt — cS war NogerS — er ist fast wahnsinnig. W,r werben ihn ausfragen, sobald er sich ein wenig beruhig« hat." An der Türe ries jemand. Godfrey ging Hinaus. Ich blieb zurück, i» NichiS starrend. Aljo hatte eine Frau ia VantineS Leben ein« Rolle gesp?eltl Viel» leicht hatte er sich darum nicht verheiratet. Welches Gespenst soll!« aus seinem Bersteck gezerrt werden? Abir wenn eS ein Weib gewesen, da« Bantine ermordet hatte, so hatte da» gleiche Weib auch b'Aurelle getötet. Wo verbarg sie sich? Aus welchem Hinterhalt schoß sie ihre Pfeile? Ich ließ meine Blicke durch das Zimmer schweifen. Da packle mich da» Grauen. Zch erhob mich zitternd und wankte zu der Türe. Godfny hörte mich komme», kehrte sich um, kam mit einem Blick auf mein Gesicht auf mich zu und ergriff mich bei den armen. „WaS ist den», Lester? fragte er. „Ich kann «S hier »ich, aushalten," stammelte ich. „Es ist zu fürchterlich!" .Mach dir keine Sedai kei, darüber! Komm heraus »no trink noch einen Schluck!" — Er führte mich auf die Diele. Ein zweites Gla« Brandy gab mir meine Selbstbeherrschung einiger-maßen wieder. Ich schämte mich »einer Schwäche, aber alö ich Godfrey ansah, bemerkte ich, wie weiß sein Antlitz war. „Dir wird eS auch nicht schiden, ein Gla» zu trinken,' sagie ich. Ich hörte, wie er stch einschenkte. „Ich kann wich nicht entsinnen, wann ich je so erschüttert worden bin." sagte er, indem er sein leere« Älas hiupellre. „E« war so grauenhaft, so uner-wartet, und dann benahm sich RogerS wie ein Wahn-sinniger. Aha. h-er ist ja der Dok.or l" fügte er hinzu, al» di« HauStüre aufging und Parks einen Herr» hereinführte. Ich erkannte den Dr. HugheS, erwidert« feinet Gruß und folgte ihm und Go^sr.y in das Empfangs-zimmer. Adr ich hatte mich noch nicht genügend er» holt, um mehr zu tun, als mich zu setzen und thu anzustarren, wie er nedeu dem Leichnam niederkniele und fi$ versicherte, daß daS Leben geflohen war. Dann hörte ich, wie Godfrey ihm allei. was wir wußten, erzählte, wobei HugheS mit ungläubiger Miene zuhörte. „Aber daS ist doch unsinnig," wehrte er ab, als Godfrey ftceidet hatte. „Solche Geschichten passieren hier in Ns-dampier. Unhbertroiten an Bequemlichkeit, Sauberkeit und vorzüglicher VerpslegoDß. Schnelle und »icherc Schiffe .Otortc Washington" »President Filimete" „President Harding" .President Roosevelt* .Amciica* .President Arthur« Vettängen Sit nühere Auskunft and Stgtllttte Nr. 213 Vorteilh alt eGelegenholt für Güterbeförderung Gummiabsätze u. 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Zagreb-Celje erfüllt hiermit die überaus traurige Pflicht,j Nachricht zu geben von dem Hinscheiden ihres hochgeschätzten, edlen S^niorchefs, des Herrn Franz Pacchiaffo welcher am 10. Juli im 75. Lebensjahre verschieden ist. Die vornehmen Charaktereigenschaften des Dahingeschiedenen «ichern ihm in der Beamtenschaft ein dauerndes ehrendes Gedenken. Zagreb-Celje, den 10. Juli 1923. •rite 8 «tlltec »ettnng Nummn 56 Bitte aufzuschneiden und aufzubewahren! Die erstklassige Salonk (Olymp-Kino) am Sarr und spielt täglich über die KAVARNA KOS Bitte aufzuschneiden und aufzubewahren t apelle trifft aus Zagreb istag 14. Juli in Celje ein Sommersaison abwechselnd hotel SKOBERNE Erstes Konzert am Samstag den 14. Juli ferner am 16., 18., 20., 22., 24., 26., 28. und 30. JuU. Beginn täglich 20*15 Uhr. ♦♦♦ Schluss um 23.45 Uhr. 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