Nr. 134. Donuerstal,, 13. Inni 185W. l 0«. Iahrflan« Mbacher Zeitung. ,,^"«t»»n»»»p«,«l »llt Pofivtlslndnng : «a,!,lahtl, st, «. hal»l«bri« sl. 7,»c». I« «»«ploll! ^ Die „«atbachn il««t»l>a" ,»lch«!nt t»gl«ch »lt »nßnnbme bt» «onn. und «„«t»,,«. wle »tz»in»sti«l«,« »«'«hli, ft,ii,^,h^h^, ,l.7,«n, F«l b<« qufttllun, ln» Hau, «anyährl, N. l.- I«,«rt»,«»«»»»l y«, befinblt fich «longressplatz 2. bi« «e»»ct»o» »ahnhosgasse 2». «pllchftunbcn der «edactlon täul!» von "One Inl»nt<> b<« ,« 4 »^llen »« lr gr«p»»e der »jeilt N lr,< »«< östnen W««b«holun,en p«, »j»ll« « lr. ' ' l« b!5 I» Uhr vormittag«.— Nnfr«»N«te»»»«»» »,rb«n ulchl »nglnomm«« and «anus»!l>l« »ich«,l,lü^' el llnd Charakter eines Hofsecretärö aller-""""O zu verleihen geruht. Schönborn m. ,x ^ Se. f. „nd k. Apostolische Majestät haben mit hMchsw Entschließung vom 2. Inni d. I. dem ^ mniterdirector des Landesgerichtes in Salzburg ^rl? bvfrr anlässlich der von ihm erbetenen hMlUg >n den bleibenden Rnhestand taxfrei den Itil,° ""^ kaiserlichen Rathes allergnädigst zn ver-^ geruht. stitul^" Illstizminister hat deu Staatsanwalts-Sub-dttl? Richard Zörrer von Noviguo nach Görz ^ "nd den Aezirksgerichts-Adjuncteu in Moutoua i„'«p"l Cher sich zmn Staatsanwalts - Snbstitnten ^lgno ernannt. Nichtamtlicher Weil. Jules Ferry. ^en ^ '" Frankreich die Knnde von der empfind ^ Niederlage eingetroffen, welche General Negrier i„ 3 grenzenlosen Leichtsinn über die französische Armee b«l> nv' ." h"ansbeschworen hatte und die Kammer lkl^'nistrrpräsidenten Ferry, obwohl derselbe die Fri?Mnsch^ Meldnng vom chinesisch - französischen l»Iz ^'chlllsse verkündete, nnter Clenlrnceau's Führuug tzo^enälher. und «Prussien» ans dem Palais El,,s °" "nd dem Amte herausgehen!!: seit dem vier 5 sbes zweiten Ministerinms Jules Ferry sind ^len ? und drei Monate vergangen, während lhm^," begabteste Genosse Leon Gambetta's. der ^lcht Führer der Opportunisten, dnrch die ^ ^°r den allerbedenklichsten parlamentarischen ^len zu», Schweigen verurtheilt gewesen ist. ^Mil^ ^^" lieben, seitdem ans Ruder gelangten »vesen'''Jen Eabineten sind drei opportunistische ge->^?ber leines derselben hat sich durch die hervor» ragende Kraft Ferry's zu verstärken gewagt. Dieser konnte oratorische Erfolge nur vor seinen Wählern in Epinal nnd in den opportunistischen Fractionssitzungeu finden — nnr einen kurzen rednerischüi Versnch hatle er bis zur letzten Woche iu der Kammer gewagt. Jetzt endlich, scheint es, hält er seine Zeit wieder gekommen. Er hat ein eigenes, unter seiner Leitung stehendes Journal mit dem im Telegraphen - Zeitalter unzeitgemäßen Titel «Die Estafette» geschaffen und am letzten Donnerstag während der — noch nicht beendeten — Debatte über das Cultus» und Unterrichts' Budget, trotz der ängstlichen Abmahnungen des Ministeriums, dm Muth zu einer längeren Rede iu der Kammer erschwungen. Der Erfolg seines Auftretens war, soweit er die Person des Redners betrifft, ein günstiger. Obwohl kurz vorher die Meldung eingetroffen, dass der Generalgouvernenr Judo Chinas, Richaud, an der Cholera verschieden war, gelang es Ferry, sich durch das Tuben einzelner Neactionäre hindurch Gehör zu verschaff n, Caffagnac und seine Freunde erklärten fogar ausdrücklich, sie wollten den Redner zu Worte kommen lassen, und die Radicalen beachteten den im republikanischen Lager geschlossenen Waffenstillstand uud enthielten sich der Unterbrechungen und des Nieder« schreiens. So dürfen wir annehmen, dass der tüchtigste und talentvollste Gegner Boulangers wieder — sozusagen — parlamentsfähig. vielleicht auch regierungsfähig ge« worden itt. Für die seit Gambetta's Tode auf Mittel» Mäßigkeiten angewiesene dritte Republik ein nicht hoch genug zu schätzender Vortheil. Leider sind dem Redner sachliche Erfolge verfagt. Ferry begann mit einem be« geisterten Plaidoyer für die von der dritten Republik durchgeführte großartige Schulreform. Der Ruhm. welchen er der Republik vindicierte und von dem er. als einstiger Unterrichtsministcr und Vollbringer d^r Reform, einen erheblichen Theil beanspruchen darf. ist iu jeder Silbe gerechtfertigt. Möchte die dntte Republik tausendmal mehr gesündigt haben, als sie gethan hat. ihre Verdienste um Hebung des Volks' unterricht« würden auch berghoch gehäufte Sünden anfwiegen. Dann aber wiederholte Ferry den von den ge< mäßigten Republikanern unternommenen Versnch. die gemäßigten Elemente der Rechten für die Republik zu gewinnen, indem er die Toleranz der letzttren für die Kirche pries und dagegen von dieser Toleranz für die Republik forderte. Der Staat hat die Laienschuleu geschaffen, doch den Confessionen das Recht znr Eröffnung von confessionellen (der sogenannten «freien») Schuleu gelassen; die jetzigen Schulgesetze seien sonach die beste Grundlage gegenseitiger Duldsamkeit. Aus dem Munde des einstigen Culturkämpfrrs, des Kloster« stürmers kommend, hätten die Friedcusworte vielleicht auch vor Jahren ihre Wirkung verfehlt; jetzt aber, da die Hoffnungen der Konservativen auf einen Wahlsieg hoch gestiegen sind, haben sie eine höhnische Zurückweisung erfahren und sind als Tartufferie grbrand-markt worden. Gleichzeitig hat die Linke durch Cle-mcnceau gegen den Frieden zwischen Republik und Kirche protestirt. Danach ist denn klargclegt, dass dem jetzigen politischen Waffenstillstände nicht der innere Friede folgen wird. Ob die Mafsen so denken, wie die Führer, das werden die nächsten Kammerwahlc» zeigen. Vielleicht geht aus diesen doch eine starke gemäßigte Majorität hervor. Nochmals der falsche Mehlthau. Von Iosrs K e h. Obwohl ich in meinem ersten Aufsätze, welcher die Vekämpfung des falschen Mchlthaues (l'osuiwkpul-il vitü-u!«) behandelt, ausdrücklich betont habe, dass die sichtbaren Merkmale dieses Pilzes frühestens in der ersten Hälfte Juli zutage treten, so kommen trotzdem so viele An fragen von den verschiedensten weinbautreibenden Gegen den, dass ich bemüssigt bin, auf diesem Wege Ausklärung zu geben. Es tritt nämlich heuer die Rebblatlmilbe (l^WMs vit,,«) an den Rebblättern außergewöhnlich stark auf, I Diese Rebblattmilbe ist ein sehr kleines Thierchen, welches sich auf der Unterseite der Rebblätter aufhält, vom Sau-gen des Nebblattsaftes sich ernährt und infolge des An« stechens und Saugens die Vlattsubstanz in der Weise verletzt, dass an den angestochenen Stellen unregelmäßige Zellwucherungen, welche bis an die Oberfläche des Blattes reichen, entstehen und mitunter selbst an der Oberfläche des Blattes zum Vorschein kommen. Diese Milbe erscheint an den Weinreben, sobald der Weinstocl zu treiben an« sängt, und vermehrt sich je nach den Witterungsverhält. nissen und sonstigen Einflüssen mehr oder minder schnell. Feuilleton. Die Wlildlust. ^«n^ ""2 Städter gibt es kaum ein köstlicheres ^"„l?'^' als die Wäldluft. Was wären alle die Mrickp ^ Buchenwaldes mit feinen lichten, säu-Mter?? dämmen und den Sonnenlichtern in den Mch^neuden Laubterrassen, was wäre die ernstere Ret, Nt? Tannenhochwaldes mit seinen dunklen "ihel, > "l und den weichen, moosbedeckten Ruhe-'^ldl,?'" ""6 "'Hl mit jedem Athemzuge dnrch die ^"z unk b" Gewissheit würde, dass wir wieder k U, k U" zu Kindern der Natur geworden sind. >^nl^?^ "wartet man nicht alles von der Luft e'chliH^sl Sauerstoff in Hülle nnd Fülle, Ozon in ? Nm „ '""he, Harz. und Blumcndnft zur Stärkung «hchte "rn. und selbst die Dünste des Waldbudens ,^lsz """ "icht missen, denen frenndliche Erdgeister Mtn,..'? ngend eine heilbriuqende Wirkung auf l ^lne "? Leib verliehe» haben. So stellt sich der >»NeHMer die Waldluft i» ihrer stofflichen Zn-?^tlil^"9 als himmelweit verschieden von der ^ die k ' " 'st glücklich iu diesem Glauben, und . Heun W°che ist. er wird gesuud dabei, i>'>l « Z die Wissenschaft schon so häufig als "wich" hat. so ist sie dies auch WaffennI. landlänfigeu Vorstellungen von der H Erüss, der Waldlust. Indem wir hoffen, dass dMl»ent> Z bem geschätzten Leser die Lecture der eii,° ^ll ^,:'Auseinandersetzungen nicht von vornherein lu>sse?d' wollen wir daran gehen, die Waldlnft 'MUichm Analyse zu unterwerfen uud die einzelnen Factoren aufzudecken, welche auf die Zusammensetzung der Waldluft von Einflufs sind. Der Luft.Ocean, welcher unseren Planeten rings umgibt uud eine Tiefe von neun Meilen besitzt, ist bekanntlich ein Gasgemenge, bestehend aus Sauerstoff, Stickstoff. Kohlensänre nud einer wechselnden Menge von Wasserdämpfen. Seitdem hierüber vou Alexander Humboldt im Jahre 1791 die ersten quantitativen Bestimmungen angestellt wurden, haben zahlreiche Forscher nach immer genaueren Uutcrsuchuugsmcthoden unzählige Luft.Aualyseu ausgeführt. Int Tieflandc fowohl wie auf deu höchsten Gipfeln der Alpen, vou den nördlichen Polarländern an bis zum Cap Horn, dem südlichsten Puutte Amerika's, auf dem atlantischen Ocean wie in der libyschen Wüste, in den Straßen unserer europäische» Großstädte wie im Duukel des Urwaldes im tropische», Brasilien: überall hat sich das fur deu Laien höchst überraschende Resultat ergeben dass tue auantitave Zusammensetzung der atmosphanschen Luft nur ganz uubedeuteud Schwankungen unterworfen lst. In 100 Vol>nut>'ilcu Luft siud 21 Theile Sauerstoff. 79 Theile Stichtosf .md bloß 0'03 Theile Kohlensäure enthalten. Das Hauptaugenmerk wurde be, all diesen Unter-suchungen auf de>, Kohleusäuregehall der Luft gelegt. iWenu iu 10.000 Raumtheilrn Üust durchschnittlich 3 Raumtheile Kohleusäurc cnthaltm sind. so bewegen sich die Extreme nur innerhalb enger Grenzen, gewöhnlich nur zwischen 2 5 nnd 3>6 Dieser Wechsel im Kohlcnsäurcgehalt der Luft hat seme bestimmte» localen und meteorologischen Machen, die allerdings bis jetzt nnr sehr uugenügcnd belannt Pud. So wurde schon hänfig eine Zunahme des Kohlen säuregehaltes bei dichtem Nebel und starkem Schue<> falle beobachtet, währeud länger andauernder starker Regen die Menge der atmosphärischen Kohlensäure ver> mindert. Die Wüsteuluft scheint sich durch einen ver» hältnismäßig höherm Kohlensäuregehalt auszuzeichuen. Wie verhält es sich nun mit der Waldluft? In jedem grüuen Laubblatte des Waldes vollzieht sich vom Aufgaug bis zum Untergang der Sonne jener fundamentale Ernährungsvorgang, von welchem alles organische Leben auf uuserrr Erde abhängt. Könnten wir mit unserem leibliche» Auge die in der Luft vertheilten Kohleusäure.Moleküle wahrnehmen, so würden wir s hen, wie dieselben in der Umgebung jedes grünen Laubblattes von allen Seiten auf dasselbe zustürzen und hauptsächlich durch die zahlreichen Spalt-ö'ffnungen. welche die Epidermis des Blattes durch, brechen, iu die lufterfüllten Ninnenrä'ume des letztern eindringen. Von hier aus gelangen sie dann in die grüuen. Chlorophyll führenden Zellen des Blattes uud werden hier chemisch zerseht, wobei sich ihr Kohlenstoff mit den Bestandtheilen des aufgenommenen Waffers verbindet und schließlich die elften nachweisbaren orqa« uischcn Stoffe — Zuckrr nud Stärkemehl - bildet. Dieser ganze Assiiuilationsvrocess. welcher einerseits au die Mitwirkuug des Sonnen- oder des Tagrs lichtes, anderseits an die Gegenwart gewisser mineralischer Boocubcstaudth-ile gebunden ist. wird uns in Bezug auf die einzelnen Phasen seines Verlaufes noch lauge ein Räthsel bleiben. Uns interessiert hier bloß der damit verbundene Oasanstausch: die Anfnahnn' uon Kohlensäure und dic Abgabe des bei der Zer> schnnq derselben frei gewordenen Sauerstoffes. Wir find nun sehr bald «rneigt. an diesen G^ mlstausch betreffs der Zusammeusetzuug der Waldlusl schr weitgehende sangniuische Hossu>lun/u zu knüpfen Laibachcr Zeitun« Nr 13^. 1152 N. Juni 1889^ Besonders werden Weingärten mit altem Satz und in schlechter Cultur gehalten, von derselben am meisten heimgesucht. Ucbrigens ist diese Kranlheitserscheinung nltcn Ursprunges, und wenn dieselbe nicht auffallend starl auftritt, für den Weinstock nicht von wesentlichem Schaden. Ein Mittel zur Bekämpfung dieses Nebenschädlings ist mir außer dem Abklauben der stark befallenen Blätter und dem Verbrennen derselben nicht bekannt. In diesem Falle würde auch, wenn thunlich, meiner un-vorgreistichcn Ansicht nach eine Herbsthaue (nach der Lese) oder das Abrechen des abgefallenen trockenen Neblaubes und Verbrennen desselben im Spätherbste von guten Er« folgen begleitet sein und wesentlich zur Verminderung im Auftreten dieses Schädlings beitragen. Wie schon zu Anfang gesagt, gelangen an uns Einsendungen von Rebblättern, welche von der Rebblattmilbc befallen sind und von den Einsendern für den falschen Mehlthau gehalten werden. Allerdings haben die beiden rebpflanzlichen Schmarotzer einige Aehnlichkeit in ihrer äußeren Erscheinung; allein der Unterschied zwischen die< sen beiden besteht darin, dass die Rebblattmilbe in äußerst seltenen Fällen das Rebblatt so schädigt, dass selbes seine Thätigkeit als Athmungsorgan der Rebpflanze vollkommen einstellt und vertrocknet abfällt, und dass die Rebblattmilbe, wie schon oben angedeutet, gleich beim Er« scheinen der ersten jungen Rebtriebe zum Vorschein kommt, wogegen der Mehlthau der Rebe äußerst selten vor dem halben Juli in sichtbarer Form zutage tritt. Die Zellwucherung auf der Unterseite der Reb-blätter, welche infolge des Anstechen« und Saugens der Blattmilbe entsteht, ist in den ersten Stadien des Auftretens fast schneeweiß gefärbt, später erlangt sie eine ins Rothbräunliche schimmernde Färbung und wird schlichlich dem Herbste zu dunlelrothbraun. An der Oberseite des Blattes entstehen gegenüber den Zellwucherungen an der Unterseite des Vlattes blasenförmige Erhöhungen, welcher Fall beim Auftreten der 1'srono8pora viticola niemals vorkommt. Die ersten sichtbaren Spuren des Auftretens der I'«rono8porH vitical» zeigen sich jedoch, wie schon in meinem ersten Aussatze bemerkt, Mitte des Monats Juli. Die Entwicklung des Pilzes beginnt in der Regel au den Hauptnerven der Unterseite des Vlattes, zumeist in der Nähe des Blattstieles, sehr selten an einer ripftenfreien Blattflächenstelle. Von hier aus verbreitet sich der Pilz mit Vorliebe an die Ränder des Vlattes, welche als die zartesten Theile desselben am ärgsten leiden und einzutrocknen beginnen, bis das ganze Vlatt nach und nach eingeht, vertrocknet und abfällt. Ich habe diesen kleinen Nachtrag gebracht, um namentlich dem kleinen Weinbauer Anhaltspnnkte zu geben, damit er nicht die Weinblattmilbe, welche ein sehr kleines, den Weinstock allerdings schädigendes Thierchen ist, mit jenem furchtbaren pflanzlichen Schmarotzer, dem falschen Mehlthau der Rebe, verwechselt. Politische llleberftcht. (Landtagswahle u.) Die Vorbereitungen für die bevorstehenden Neuwahlen in mehrere Landtage nehmen ihren Fortgang. Am 8. d. M. hat in Prag eine Versammlung von Vertretern des conservative!' Großgrundbesitzes stattgefunden, in welcher über die aufzustellende Candidatenliste Berathung gepflogen wurde. Die Wahlen der Wahlmänner in der Gruppe der Landgemeinden sind bereits im Znge. (Staatsfi na nzielles.) Bei den verschiedenen Centralstcllen ist man gegenwärtig mit der Aufstellung des Präliminares für das Jahr 1890 beschäftigt, denn bis znm 1. Juli sollen alle Detailvoranschläge an das Finanzministerium abgeliefert sein, damit dieses an die erste Abfassung des Gesammt-Äudgels für das Jahr 1890 schreiten töuuo. Wie es heisit. hat der Finanzminister nicht die Absicht, die ihm für das Jahr 1889 bewilligte Tilgungsrente im Betrage von 12 4 Millionen Gulden Nominale in der nächsten Zeit zu begeben. (Czechi scher Schulderein.) Im groß»» Saale des czechischen Vercinshanfes wnrdc Montag in Anwesenheit von 45 Ortsgruppen die Jahresversammlung des czechischen Schnlvereines Muio6 ülial^ka) abgehalten. Dr. Rieger besprach die nationalen Verhältnisse in Mähren und Schlesien und bezeichnete die Lage der Czechen in diesen beiden Kronlä'ndern als eine traurige. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass diese Zustände bald eine Aenderung erfahren werden, indem er darlegte, dass die Machtstellung Oesterreichs nur auf dem Systeme der vollsten Gleichberechtigung aller Nationalitäten beruhe nnd dafs insbesondere die Czechen das wesentlichste staatserhaltende Element Oesterreichs bilden. Es sprachen hierauf die Abgeordneten Zakek und Dr. Fanderlil, welche ebenfalls die drückende Lage der Czechen in Mähren nnd Schlesien beklagten. Sodann gelangte eine Resolution zur Annahme, welche die Einleitung von Sammlungen in ausgedehntem Maßstabe für die Zwecke des czechischen Schulvereines befürwortet. (Ernte-Aussichten.) Mit stets wachfendcm Interesse sieht man in Oesterreich-Ungarn der Entwicklung der Saaten entgegen. Nachdem wir ein befriedigendes Jahr des Ernte-Ergebnisses und des Getreide-Exportes hinter uns haben, würde ein gleich« güngstiges Resultat im laufenden Jahre in erster Linie für den Landwirt, aber nicht minder für nahezn sämmtliche Zweige des wirtschaftlichen Lebens von umso größerer Bedeutung sein, als die Contimutät besonders in die Wagschale fällt. Soweit sich mm der Stand der Saaten bisher überblicken lässt, ist die Hoffnung begründet, dass die Erwartungen, welche man in die Ernte des Jahres 1889 setzt, in Erfüllung gehen werden. (Zolleinnahmen.) An Zöllen und Neben-gebüren sind im österreichisch-ungarischen Zollgebiete in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres thatsächlich eingegangen, und zwar: 5,572.743 fl. in Gold, 3,954.934 fl. in Silber und 46.104 fl. in Banlvaluta. gegen 2,393.355 fl. in Gold. 7,475.912 fl. in Silber und 49.971 fl. in Bankoaluta in den gleichet» Monaten des Vorjahres. (Ungar n.) Dem Budapester Amtsblatte zufolge wnrde der Obergespan des Neograder Comitats, Graf Abraham Gyürky, auf eigenes Ansnchen unter Anerkennung seiner stets pflichteifrigen Dienste enthuben und der Abgeordnete Graf Ludwig Degenfeld-Schonburg an deffen Stelle ernannt. (Kaifer Wilhelm auf Reisen,) Ueberw Neisedispositionen des deutschen Kaisers wird a/melm. dass derselbe in der zweiten Hälfte des Imn d»e d""' schrn Höfe Stuttgart. Dresden u. a. besuchen wird mu> dafs darüber der Monat zu Ende gehen dürfte. ."" Juli erfolgt dann die Reise nach England, zn AM^. August wird dem Besuche des Kaisers von Oestermn am' Berliner Hofe entgegengesehen. Möglichem" dehnt sich, wenn der österreichische Herrscher den militärischen Uebungen beiwohnt, dieser Achlch cM" länger aus, als ursprünglich beabsichtigt war. V" ^ freundschaftlichen Beziehungen beider Monarch"' duls^ diefe Frage wohl im Wege der privaten ConEo" denz erledigt werden. , , (Aus Serbien.) Pcrfonen, die mit den M in Belgrad maßgebenden Persönlichkeiten und kerW'^ nissen vertraut siud, glaubeu, ciue der ersten klwM Amtshandlungen des neu eingesetzten Metropoi" Michael werde es sein, die nnter dem M't.op"'"' Theodosius vollzogene Scheidung der Ehe des Komg paares für ungiltig zu erkläre» nnd aufzuheben, fei auch anzunehmen, dafs Königin Natalie dann »a / Serbien zurückkehren werde, bis die Ehescheidung l. uulliert und sie wieder in alle Rechte als Kölug'» "' gesetzt sein wird. , (In der italienischenKammer)war^ kanntlich vor einiger Zeit ein scharfer Angrm irredentistischen Abgeordneten Imbriani gegen den licnischen Ocncralconsul Durando in Trieft wegen '"^ angeblich uupatriotischen Verhaltens erfolgt. ^ ss„ neralconsul wurde infolge dessen nach R»w ve ! und rechtfeitigte sich znr' vollen Zufriedenheit der gierung, welche auch die rechtfertigenden VeMlSi veröffentlichte. Den Radicalen genügten dieselben " ^ und der Abg. Cadallotti brachte die Angelegen!)^ der Vormittagssitzung vom 8. d. M. von nettem z^ Sprache, indem er beantragte, die Kammer soue ^ negative Ergebnis der Untersuchung bedauern ""^„g klaren, dass dadurch die Gründe, welche die Vte" des Geueralconsuls Durando in Trieft "»haltbar» macht haben, nicht erschüttert seien. Darüber eiM , sich eine längere Debatte, welche erst in der ^' gen Sitzung durch eine von der Regierung ge ^ geheißene Formel des Ueberganges zur Tagesor ihren Abschluss fand. ^,„ (Der Zar) hat vor seiner Schach diesem persönlich sehr energisch seme -"^ch über die persische Politik ausgedrückt: Sollte der ^, sich jetzt bei dem Besuch Englands abermals z" ^ ^ land ungünstigeu Zugeständnissen hinreiße»! ^>'^e» möge er vorher bedenken, dass längs der P^l ^' Grenze 100.000 russische Bajonette ständen, ^cht Zar, könne nicht dafür stehen, dass er diesew"'^<, in Bewegung setzen würde. Der Schach antworte« (Frankreich.) Der «Temps» 'neldet'^c Untersuchungs-Commission des StaatsgerichlsWe» Ac für Boulanger schwer belastende Umstände >ei'^r Acten werden übermorgen dem General-^ ^ übergeven. Lagnerre. Lai'sant und Richart M"" ^e stern in Angoulcme vom Staatsanwalt verlM -, ^Ht Freilassung ist wahrscheinlich, bis jetzt aber "^ erfolgt. Man denkt an die schier endlofe Anzahl grüner Assi-milatiousorgane im Walde, man multipliciert wohl auch schätzungsweise eine Riesenzahl mit einer stattlichen Reihe von Nullen zusammen nnd erblickt darauf bin im grünenden Walde, gewiss nicht mit Unrecht, eine Sauerstoff-Fabrik in großem Stile. Nun ist aber nicht zu vergessen, dass der Kohlensäuregehalt der Luft ein sehr geriuger ist; bei dem Umstände, dafs für jeden Raumtheil anfgenommener Kohlensäure ein nahezu gleicher Raumtheil Sauerstoff ausqefchieden wird, kann demnach die Zunahme des Sauerstoffgehaltes der Waldluft infolge des Assimilationsprocesfes nur eine äußerst geringe sein. Professor Ebermayer hat vn sucht, dies zahlenmäßig nachzuweisen. Von der Annahme ausgehend, dass der Wald per Hektar jährlich in runder Zahl 3000 Kilogramm Kohlenstoff assimiliert und in den neugeblldeten Holz« und Lanbmassen ablagert, berechnete er den Kohlen-jänrebedarf des Waldes anf ungefähr 37 Cubikmtter per Tag und Hektar; dafür wird ein gleiches Volumen Sauerstoff an die Atmosphäre abgegeben. Was bedeuten nun aber diese 37 Cubikmeter in der gesammten Luftinenge eines Waldes, der eine Ausdehnung von linem Hektar besitzt. Nichtsdestoweniger müsste der Assimilationsprocefs im Laufe del Vegetationsperiode zu einer leicht und sicher nachweisbaren Abnahme des zlohlensäuregehaltes und Zunahme der Sauerstoff-menge der Waldluft fiihreu, wenn dem nicht andere Factliren sehr ausgiebig entgegenwirken würden. Zunächst ist zu bedenken, dass auch der Wald athmet, das heißt vermittels des aus der Luft aufgenommenen Sauerstoffes gewisse Bestandtheile der lebenden Zellen zu Kohlensäure uud Wasser verbreunt. Keine einzige Knospe könnte aufbrechen, kein Zweiglein tonnte sich strecken, wenn nicht durch die Athmung die hiezu erforderlichen Betriebskräfte gewonnen würden. Am Tage wird allerdings die Nthmung durch deu Ajsimilationsuorgllug verdeckt. Bei Nacht dagegen, wenn infolge des Lichtmangels der letztgenannte Process unterbrochen wird, kommt ausschließlich die Athmnng zur Geltung, und macht sich nun auch in« Gasaustausche bemerkbar; Sauerstoff wird aufgenommen nnd Kohlensäure abgeschieden. Viel ausgiebiger als die Athmung der Wald-bäume beeinflusst die unaufhörliche Verwesung der feuchten Laub- uud Humusdecke des Waldes den Kohlenfäurc-, refpective Sanerstoffgehalt der Waldlnft. Durch diefe Verwesung, die ja mchts anderes als eine langsame Verbrennung ist, wird der Waldluft unaus-gefetzt Sauerstoff entzogen und Kohlensäure dafür rück-crstattet. Der wichtigste Factor jedoch, der hier iu Betracht kommt, ist die unausgesetzte Bewegung der Atmosphäre, welche es unmöglich macht, dass die Waldluft hinsichtlich ihrer Zusammensetzung uou der Luft auf freiem Lande andauernd verschieden ist. Wenn wir bedenken, dass die Geschwindigkeit des leisesten Zephyrs, welchen wir kaum verspüren, in der Secunde uiiude« sieus ein Metrr beträgt, so wird uns die ausgleichende Wirkung der Luftströmungen leicht verständlich. Je dichter der Waldbestand ist, desto langsamer wird allerdings dieser Ausgleich erfolgen, doch aufzuhalteu ist er nicht. Sogar bei vollkommenster Windstille muss iufolge der Diffusion der Gase eine allmähliche Ausgleichung der Verschiedenheiten in der Znsammen-setzllng der Freiland- uud der Waldluft stattfinden. Wie mächtig die ausgleichende Wirkung dieser beiden Factoren. vor allem die der Luftströmungen ist, lässt sich am besten aus der fiir den Stadtbewohner sehr tröstlichen Thatsache entnehmen, dass die Luft in den Straßen großer Städte, wie London, Paris, G.nf, ____________________._________^^'^T, «liilll^ Palermo u. s. w., nur ganz uubedentend loh ^„hc. reicher ist, als die Luft auf freiem, nnvewohw"' .,„B-Uud doch wird der Stadtluft dnrch die "'""' '^ü den Muschen mW Thiere, durch dle z"" gb-Schornsteine und die großen Massen verwH" B' faUstoffe tagtäglich eine ganz kolossale !>""!, Kuhlensänre' zugeführt. es ?"' Nach all dem Vorausgegangenen tan> .^l-freundlicheu L.ser und Sommerfrischler . w"^M' raschen, sondern bloß mit stiller Resignation« „,i-wenn durch die zahlreichen Analysen Eber"'«" Dv zweifelhaft festgestellt wurde, «dass im ^^sii!'^ gauzeu der Sauerstoff-, refpective der """ ^ M gehalt der Waldluft nicht wefentlich ""Mo ^,tl > dem der Luft auf freiem Felde». Als M,^ ^h^ ergab sich sogar ein um ein ganz Ge"'«, ^.„the^ Kohlensäurrgehalt der Waldlnst ("'2" " si'^ per w.tXX)). Die größte Kohlensäure^ Volulutheilc) wurde in einem jährigen Vuchenwalde, die kleinste ^'l" wiese«'< in einem 125jährigcn Fichtenwalde "H^'i' ?B muldenförmigen Vertichmgeu. iu gesaM'^ cB" eiuschuitten, wo der Luftwechsel erschwe" ' ^ " die Waldluft häufig etwas mehr Kohw'l"''^ O'"° Vergabhängen und überhaupt an freiel» exponierten Lagen. . hie H^il All diefe Angaben werden 5^Hmu^'K,,< Beleuchtung gerückt, wenn wir tue ^w ^ K"« ch, des Menschen als Sauerstoff Consume"!" „Ml^,. sänre-Produccnten in Erwägung ziehen. ^ ;>' .s.,,, sencr Mensch haucht mit der Athmun«'^ 50^,. Stuude 20 Liter, iu einem Tage 4»" ^, ,,,,<, ,^ säure aus und entzieht der Luft das"l c ^ „',d gleiches Volumen Sauerstoff. I" """' ^stofl^ ocmnach die Menge des verbrauchten ^ ^niliacher Heilung Nl. ^34._____________________________________1153____________________________ 18 I^i l^O . (Spanien.) Das Decret betreffs Wicdcrer-Mung der Cortes, die bekanntlich am 14. d. M. cr->°lgen soll. ist bereits veröffentlicht worden. Tagesneuigleiten. . Ss. Majestät der Kaifer habcu, wie das «n-Ü°r>sche Amtsblatt meldet, für die Feuerwehruercine A Valony Magyar, Mmet - Szombathely und Nemeö-M). für die rölN.-lalh. Kirche in Vajmöcz. die röm.-"st. Schulen in Valaton-Henye nnd Csäszär. gr.-kalh. Urche in Rälücz, die evangelischen Kirchen in S^prs-"emtte und Szomod je 100 ft., ferner für die 2l''vr. serbische Kirche in Bajsa 150 ft. zu spende» sMlht. f -^ (Nundesfest der österreichischcn Rad-!>"^er.) Ms Graz wird nns geschrieben: Die beiden ^ngstseiertage versammelten in Graz die gesammten ^dsahrer-Sportslncll Ocslerrcicl>U'>a.arns zur Abhaltung Ms Vundessestes, das auch zu emem Fest fiir die ganze ""dt wurde. Au dem Corso, der Sonntags 12 Uhr °n". b'lmteich bis znm Iakominiftlatz führte, nahmen °^"l liber 40N Radfahrer theil, l«nd die Zuschauer 3"beten zu unzähligen Tausenden in der Elisabeth- und ^'Wrasie Spalier. Von den öffentlichen Festen iutercs-''ttten selbstverständlich die Rennen am meisten, bei denen "k Hiener, welche ungefähr in der Stärke von 15,0 Mann "e«nem Separatzug heimkehrten, schöne Erfolge verzeichneten "d »inter andere» auch den besten ll)00 Meter-Record 'Mgen. Von denselben gelvann an dein zweitägigen Mee-sn? Gebrich Trinkaus («Wanderer») das Vegrüßungs-Men (ijoo Meter) vorSPiegel(Wien) und Dr. Smrclcr ^az) in 5> Minute» 28°/, Sec»uden. Derselbe das ^""d Jahren über 10U0 Meter in 1 Minule :l4'/, finden vor Cifla (Prag) und Dr. Smreker und die ^erschast auf dem Zweirade in den österreichischen "Flandern über 1ll09 Meter in 2 Minuten 3«V, funden voc Cifla nnd Spiegel. Spiegel gewann den Wanderern, den Preis der Stadt Graz über 5NNN <-?^ '" l> Minuten 5'"/. Secuuden vor Dia man« H l (Wien) und Klcinofcheg (Graz) und Alexander ^Waulidi und Victor Pivonla brachten dem Wiener 'Me-Club das ganze DoppelsitMerheits-Zwciradrennen H? 2"0l) Meter in .^ Minuten 33'/, Secunden vor "i all ^ (Dresden) ""d Sprung (Oraz) sowie Hinterer und Leonhardt (Gratwein) nach Hause. ^"" gewannen das Sicherheits'Zweiradrennen Siksay l^^n); die Vnndesmeisterschaft auf dem hohen Zwei-^ "l' Smreker (Graz); die auf dem Dreirade Silsay (Pr°^' bas Hanptfahren über 10.000 Meter Cisla lNeis» / ^"^ Handicap Dr. Smreler und die Bundes-(^"'chaft auf dem Sicherheit« « gweirade Silsay Vis!. "" .(^' ne Höllenmaschine.) Wie «Narodni die ^?"^t' fanden vor kurzem Fischer außerhalb der "iilNliü - ^"la umgürtenden Inseln eine Höllenmaschine, "NW "" ^"^ '"' ^"re schwimmen, welches mit Dy-l>ie^""b anderen Explosionsstoffen gefüllt war. Auf "ische 6 von diesem Funde entsandte die dalmati-boser» ."besregierung den Kriegsdampfer «Andreas lW ' wit einer besonderen Commission, um diefe Höllen-><^ zn entfernen. Man glaubt, dieselbe sei zu dem Zwecke ausgesetzt worden, um der l. und k. Escadre, die dort ihre Uebungen abhalten sollte, Schaden zuzufügen, uud follen aus diesem Grunde auch die Uebuugen sistiert worden sein. Anderseits wird aber, und entschieden glaubwürdiger, versichert, dass diese schwimmende Mine durch Zufall sich irgendwo, sei es in Pola, in Italien oder in Griechenland, losgerissen habe und bis in die Zaraliuer Gewässer gelangt sei. Dafür spricht das abgerissene Ende Leitnngsdraht, mittels dessen die Maschine zur Explosion gebracht wird. — (Personalnachricht.) Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht, Dr. von Gautsch, hat mit seiner Familie für einige Wochen im Hotel Sonnweudstein in Maria Schutz am Semme-ring Sommerausenthalt genommen. — (Die Oest erreicher. in Südafrika.) Der österreichisch-ungarische Consul für Gricmaland-West in Südafrika Herr Julius Pam, welcher anlässlich der letzten Audienzen vom Kaiser empfangen wurde, überbrachte die Luyalitätsausdrücke von Seite der an 400 Köpfe zählenden österreichisch - ungarischen Colonieu zu Kimberlcy und Iohannesberg. — Viel Aussehen und Interesse erregte in Wien der in einer der Diamanten« grnben, deren Mitbesitzer Herr Julius Pam ist, kürzlich vorgefundene große «Julius Pam>Diamant». Derselbe ist größer denn ein Taubeuei, Wasser- und lrysiallhell, 241'/u Karat schwer und repräsentiert einen Wert von einer Viertclmillion Gnlden. Ein Londoner Syndicat ist bezüglich des Anlaufes mit Herrn Julius Pam in Unterhandlungen getreten, und der Stein wurde wieder nach London befördert. — (heuschrcckenmiserc in Ungarn.) In der Umgebung von Perzel und Maglod treten die Heuschrecken heuer iu uoch viel größereu Mengen auf als im vergangenen Jahre. Trotzdem dieselben jetzt noch so klein sind, dass 14.000 anf ein Liter gehen, verursachen sie am Weizen nnd an der Gerste bedcuteudeu Schaden. Infolge einer Verordnung des Ackerbauministeriums hat auch schon die Vcruichtung dieser Thiere begonnen. — (Nekropole für hervorragende böhmische Patrioten.) Herr P. M. Fischer in Smichov widmete 26.000 fl. zur Erbauung einer Nckro« pole für böhmische Patrioten, welche sich um die Literatur und das nationale Leben in hohem Maße verdient gemacht haben. Dieselbe wird aus dem Präger Vysehrad errichtet werden, dessen Friebhof bereits die Gräber zahlreicher hervorragender Czechen birgt. Die Pläne find im Einveruehmen mit dem Vyschrader Collcgiatcapitel fertiggestellt worden, und Architekt Wiehl wird den Bau aufführen. — (Cardinal Gangelbauer.) Aus Wien wird berichtet: Nach den letzten Bulletins ist die vollständige Genesung des Cardinal-Fürsterzbischoss Gan-gelbauer, den man bereits als aufgegeben betrachtet halte, zu erwarten. Das vorgestern morgens um halb 9 Uhr ausgegebene Bulletin lautet: «Gleichmäßig und stetig fortschreitende Besserung. Das Bewusstsein wirb immer klarer, das Erinnerungsvermögen lehrt zurück, das körperliche Befinden sehr befriedigend.» — (Ein Lehrerinnenheim.) Aus Ausser wird geschrieben: Die hier am 3. d. M. im Alter von 60 Jahren verstorbene Üandrathswaise Fräulein Sophie Ploner hat in ihrem Testamente das gesammte Ver- mögen und die sonstige bedeutende Hinterlassenschaft, worunter eine sehr wertvolle Gemäldesammlung, als Grundcaftilal zur Erbauung eines Asyls für Frauen aus besseren Ständen, darunter namentlich alt gewordene Lehrerinnen, welches Asylhaus in Meran errichtet werben soll, bestimmt, — (Ein wuthkranker Mann.) Sonntag kamen bei einem Gehilfen des Triester Abdeckers plötzlich die Symptome der Hundswuth zum Ausbruche, weshalb man den Bedaueruswerten in das Veobachtungszimmer des städtischen Spitals brachte. Derselbe fieng vor einem Monate einen wuthlranken Hund und wurde bei diesem Anlasse in die Hand gebissen. — (Wunderbare Rettung.) Aus Kaposvar wird berichtet, dass der Grundbuchsführer Dominil Reisner, der sich vor einem Gewitter in ein Maschinenhaus flüchtete, vom Blitz getroffen wurde, der seinen Hut durchlöcherte, seine goldene Kette in Stücke brach und schließlich einen seiner Schuhe aufschlitzte, Reisner wurde bcwusstlos in seine Wohnung gebracht, kam aber bald zu sich, und es ist sichere Aussicht auf seine vollständige Genesung. — (Familiendrama.) Aus Mährisch-Ostrau wird telegraphiert: Der Maschinenwärter der Sophien» Hütte erschoss auf offener belebter Straße sein Weib. Dasselbe war dem Trunle ergeben, und trotz aller Vor» stellungcn ihres Mannes fröhnte es dem Laster weiter. Der Mörder seiner Frau stellte sich nach Verübung der That selbst dem Gerichte. — (Ueberschwemmungen in Belgien.) Im südlichen Belgien herrschen schreckliche Ueberschweni» mungen. Mehrere hervorragende Industriestädte, beson» ders Charleroi, stehen unter Wasser. Der Schaden beträgt mehrere Millionen. Viele Menschen sind ertrunken. — (Güustigcr Augenblick.) Sie: «Heute ist der richtige Tag, deine Werbung bei Papa anzubringen, Arthur!» — Er: »Warum? Ist er guter Laune?. — Sie: »Im Gegentheil, er ist böse über die Rechnung meiner Schneiderin und wird froh sein, wenn er mich los wird.» Dno Briiderschaftolrinken. Wir wetten tausend gegen eins, dass »utrr unseren Lesern (und Leserinnen!) die meisten schon Vriidrrschasl a.elrunlrn, dass aber unter diesen «Vrudcrn» nnr weninc über den Ursprung m«d die ursprimssüchc Nedeittmis, dieses Brauches nrnanrr unter-richtet sind Wir wollen daher heute etwas darüber plaudern, denn so etwas muss man doch wissen. Weit zurück müssen wir in der Culturgeschichlr blättern, um den Ursprung des Vruderschaststrinlens zu erfunden. «Einen Vund,' sagt Herodot, «machen dir Stichen aus solgende Art: Sie nieften Wein in einen großen irdenen Krug, vermischen ihn mit Vlut derer, die den Nnnd schließen, indem sie sich mit eioem Messer stechen oder »lit cincni Dolch rin wrnia. in die Haut rchcn. Sodann tauchen sie in das Blut riu Schwert, Pfeile, eine steinerne Streitaxt nnd einen Wurfspirh. Und haben sie solches gethan, halten sir rin lanqrs Gebet nnd trinleu n»s drin Kruge.» Eine ganz ähnliche Verbrüderung wirb von den alten Tataren, Ungarn und Germanen berichtet. Die Elllünliig für dirsen auf den ersten Blick etwas schau» rigen Brauch ist in dem bei fast allen Urvöllern auftretenden Glaubenssatz dass i>n Blute die Seele enthalten sri, zu suchen. DaS Nluttrinlen der Germanen beim Schlichen der Brüderschaft reicht bis in das Christenthum hinein, und vornehmlich sind es die scandinauischen Stämme, wo es in mancherlei Abwechslung, doch meist niit der Gruildidre der engen Verbrüderung. Sitte war. Besonders merkwürdig war der Bund der sogenannten giehvrüder. Es war Sitte, dass bei der Geburt eines Sohnes t>er — ..... ___________________^------------------------------- Kohlensäure je 175-2 Cxbitmeter. N,„ ' w«r u„K „„„ a„ hie oben mitgetheilte Berech->l? l5,.?.""ern. derznfolge 1 Hektar Wald per Tag ^li^« ter Kohlensäure anfnimmt nnd ebensoviel ^ '' aubscheidct. fo ergibt sich, dass bereits 32 l'ch Ue".e Personen dnrch den Athmnngsprocess jähr-chles s.^l Kohlcnsänro prodncieren, als die Bäume ch a.?ls "Mch'" Waldes während der Vegetations« stosf "wrmlchcll. ^ ^sz hie ganze Menge Sauer« lleha.',,c,? "on dem Laubwerke dieses Waldes aus-kbe» ^".'ld. für die Athnnma. jener 32 Menschen eiüze^se Berechnung, so richtig sie auch betreffs aller Mler Mew ist. ieidet aber an einem beträchtlichen lrren '«, ?'e lässt anßeracht. dass der Mensch in un-""d bpi'?""' nicht blost athmet, sondern anch kocht >g?«' ""b dass im Durchschnitt bei der Verbrm-^liers^ 1'^" nöthigen Holzes etwa achtmal mehr 3 be w m "bischt nnd Kohlensäure prodnciert imrd. Heil,, n ^h"uma.sprocessc der betreffenden Indimdnen. ' At si^, " """ dieses Plus noch hinznrechm't, so er-^teiHo' b"ss vier erwachsene Perfonen vollständlg 3°Ken w' lM den Kohlensänrebedarf eines hcktar-^semHldes zu decken, nnd dass eben diese kleine V'lcht .l« ""em Jahre ebensoviel Sauerstoff ver-Mzn^ der Wald pro Hektar jährlich ausscheidet. ^tsteNuV'^l ist so recht qecianet. die übertriebenen ^ch^aen des Laien von der großen Sancrstosf-?t a? ^ Waldes richtigzustellen. Man lann stch besser?., ""e ungefähre Vorstellung von der -Lnft-"«r ^2 machen, welche die öffentlichen Anlagen ^e M°dt, dic Blattpflanzen eines Vlmnentlsches '^r h'i^'tcr deprimierende Vcrechnnng wnrdc in 'M vor einigen Jahren von Profefsor von Nägeli durchgeführt. Derselbe wies nach, dass. wenn in der Nähe der sogenannten «Esch nallee' in München ein früher unbewohntes Zimmer von einem Herrn be> zogen wird. in einem Jahre mehr als doppelt so viel Sauerstoff verloren gcht. als die ganze Efchenallee per Jahr an die Stadtluft abgibt. Wenn iu der Stnbe. in welcher ein reichbeschlcr Blumentisch zur Lnftvcr-bessernng be-trägt. ein einziges Vogelpärchcn zwitschert und athmet, so' gcht durch diese kleinen Räuber beinahe der ganze Gewinn an Sauerstoff wieder verloren. Wer übrigens den grünenden, blühenden Blumentisch bloh von diesem hygienischen Standpunkte aus betrachtet, der verdient gar nichts anderes, als dass er ahnungslos um den erhofften Sauerstoffzuschnss betrogen wird. „ . ,. < cm ^ Wenn nun der höhere Sauerstoffgchalt der Waldluft bloß in der Phantasie der Sommerfrlschler exl-stiert, was bleibt dann uoch übrig, was die Luft des Waldes dem Stadtbewohner so köstlich uud wünschenswert erscheinen läsit? Mehr als genug, so darf man antworten, um den Drang, die Waldluft unt recht 'tiefen Athemen zu gemchen, in vollstem Maße recht-fertigen zn können. Die Luft im Walde hat den großen Vorzug, nichts auderes als Luft ;u sem. Die Stadtlust dagegen ist leider bloß cm Gas-qemisch: eine nnendliche Menge tlriner und kleinster fester Partikelchen hält mit ihr Einzug »n nnsere ge-mlältl'n Lunqen; die feinen Kohlen'heilchcn des Rauches, das schlimme Tanseudcrlei des Straw'stauws, die zahlreichen Keime gesundheitsschädlicher Pilze. So allt denn für jeden, dem cs gegönnt ,st, Walolult zu athmen, anch angesichts der Ergebnisse cmer uuerlntt-lichcn Forschung das ewig frische «ljen'u« >I>6'! Dr. G. H a b e r l a n d t. Wiedergefunden. Novelle von Harriet Vrünewald. (6. Fortsetzung.) Goldene Locken hatte freilich nur das kleine Mäb» chen, das die beiden Knaben führten: Anton hatte blauues Haar. das fein frisches, blühendes Antlitz prächtig hervorhob, und dem blassen Theobald, der dm ganzen letzten Winter an einer schweren Kinderkrankheit darnicderlag. hiengen dünne, schwarze Löschen in das weiße Gesicht. «Ach, du bist gar so langsam!» Das Mädchen zog uumuthig ihre Hand aus der des Knaben. «Kannst du denn uicht schneller laufen?» Theobald blickte sie traurig an. «Ich lann nicht lanfen. hier,» er presste die schmalen Finger vor die Brust, «schmerzt es so sehr. lasit mich nur allciu.. Iustiue blickte ihn ernst an. «Du hast Schmerzen, armer Theobald?» sie schüttelte das Köpfchen, so dass die Locken von allen Seiten iu das Gesicht fielen. Dann fftrang und hüpfte sie mit Anton davon. Der kranke, bleiche Knabe blieb bald weit zurück; er sah ihnen traurig uach: «Lieber Gott, lass mich doch gesund werden,» flüsterten die kindlichen Lippen Die Schullchnrin saß mit einer Näharbeit beschäftigt am Fenster, während ihr Mann neben ihr staud und nach der Dorfstraße, über die der hereiu-brechende Abend seine crsteu Schatten lrarf, blickte. «Die Kinder blcibcu lange aus,» sagte er. «Sie müfseu jeden Augenblick komm,',,!', antwor-tete die Frau, «ach, da fiud sie schon, wie reizend doch lluser drittes Kind ist!» antwortete die Frau. «Du sagst immer unser drittes Kind.» Laibacher Zeitung Nr. 134.____________________________________1154_____________________________________________l3. Juni !889^ der Vater deinselben einen unfreien Knaben als Gespielen schenlte, der damit frei wurde. Vei Eintritt in das Jünglingsalter schlos< sen sie einen Bund, der für das ganze Leben galt. Sie ritzten oder stachen ihre flache Hand oder Fußsohle und ließen das Blut im Sande ihrer Fußspur zusammenfließen. Dann reichten sie sich die Hand unter dem Gelöbnis unverbrüchlicher Brüderschaft. Nen Nlutbruderbund schlössen auch oft Krieger, die sich ursprünglich als Feinde einander gegenüber gestanden, aus gegenseitiger Hochachtung. Als der Held Oeruarodd die räuberischen Victinger abschlagen, fuhr er nach Swealand, um hier den muth^ vollen Hjalmar vom Hofe König Ingwes zu bekämpfen. Nachdem sie sich mehrere Tage laug bekämpft, ohne dass einer den anderen bezwungen hätlc, schlössen sie Frieden und verbanden sich durch Blutsbruderschaft. Nach Einführung des Christenthumes ward durch die Obrigkeit und die Geistlichkeit gegen die Blutsbruderschaft geeifert. So kam es denn auch allmählich in Vergessenheit, doch tauchte es im achtzehnten Jahrhundert noch einmal an den Universitäten auf. In Hclmstädt und Leipzig tranken einmal die Hasen (sogenannte Krahfüchse) Brüderschaft, indem sie sich den Ärm ritzten, das Blut in einen Becher rinnen ließen und diesen kniend leerten. Noch ist eine nun gleichfalls veraltete Burschensittc zu erwähnen. Man schrieb sich mit eigenem Blute gegenseitig Stamm^ buchblätter, in den Neisestock schnitt man des Leibburschen Namen und röthcte die Zeichen mit Blut. später statt dessen Zinnober. Heute nimmt man es mit der Brüderschaft nicht so ernst wie in der Urzeit. In einer fröhlichen Gesellschaft von Iugcndgenosscn bedarf es oft nur einer leisen Anregung, um eine bruderseligc Stimmung und damit Dutzende neuer Brüderschaften hervorzurufen. Nicht selten aber wird die Brüderschaft eine unangenehme Zugabe für das Leben, welche die Menschen um kein Haar breit näher zueinander führt, sondern durch Aufgabe der gesellschaftlichen Form oft eine Art gegenseitiger Rücksichtslosigkeit hervor» ruft, die häufig genug zuletzt alle Freundschaft in die Winde jagt, wenn nicht mit wirklicher Feindschaft endet. Darum nnr nicht so rasch bei der Hand mit dem Abschluss der Brüder- Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Ein goldener Kranz auf demSarge des Kronprinzen.) Es wurde bereits gemeldet, dass die österreichisch'UNgarische Eolonie in Äuenos»Ayres auf die Nachricht von dem Ableben des Kronprinzen Rudolf den Beschluss fasste, eine Deputation nach Wien zu entsenden, um auf den Sarg des Kronprinzen einen Kranz niederzulegen. Samstag traf die entsendete Deputation in Wien ein, und zwar wurde mit dem Pietät« vollen Acte Dampfschiffrheder Nilolaus Mihanovic und Großhändler und Inspector d«?s österreichisch'ungari-schen Lloyd Ludwig Schulze betraut. Die Herren erschienen am Pftngstsonntag um halb 2 Uhr nachmittags in der kaiserlichen Gruft bei den Kapuzinern und wurden zu dem in einer Fensternische stehenden Metallsarg des verewigten Kronprinzen Rudolf geleitet, auf welchen die Deputation einen goldenen Lorbeerlranz niederlegte. Der kostbare Kranz ruht auf einem rothen Sammtpolster und umrahmt ein Wappenfeld, welches in erhabener Schrift die Worte zeigt: «Seiner f. l. Hoheit dem durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf die Oesterrei« chisch'ungarische Colonie in Nuenos-Ayres 188ii.» Um Fuße des Wappenfeldes fchließt ein goldener Doppeladler sich an sowie ein geschmackvoll angeordnetes Schleisen-gewinde. — (Karmeliterinnen-Klo st er in Selo.) Gestern nachmittags um halb 2 Uhr sind, vom Fürstbischof Dr. Zwerger begleitet, sieben Mitglieder des Karmcliterinnen-Ordens in Laibach eingetroffen und wurden auf dem Vahnhofe von Sr. Excellenz dem Fürstbischof Dr. Missia begrüßt und in das neue Heim in Selo geleitet. Als Priorin fungiert provisorisch die bisherige Oberin des Klosters Vaumgarten bei Wien, öl. Maria Eufthrasia Kaufmann, welche jedoch nach einigen Monaten Selo wieder verlässt, um in das im Schlosse Mayerling zu errichtende Karmeliterinnen - Kloster einzutreten. Als Priorin soll sodann ül. Maria Johanna Edle v. Morsey, als deren Stellvertreterin kl. Maria Theresia Edle v. Morsey fungieren. Dem Kloster in Selo gehören weiters an 8, Maria Archangela Vozel, gebürtig aus Radmannsdorf, und 8. Theresia Iosefina Pogacnil aus Laibach. Karmeliterinnen-Klöster bestehen gegenwärtig neun in Oesterreich, und zwar: in Krakau (2), Vanmgarten, Prag, Graz, Linz, Gmuuden, Willen und Selo; das zehnte soll in Mayerling errichtet werden. — (Neues Strafgesetz.) In der gestrigen Sitzung des Strafgesetz-Ausschusses wurden die Bestimmungen über die Delicte, betreffend den Personenstand, und über die Sittlichleitsdelicte erledigt. In Bezug auf diese letzteren ist die bei Stimmengleichheit dnrch Diri-mierung des Obmanns erfolgte Annahme des H 192 hervorzuheben, der im Gegenfatze zu 8 127 des gegenwärtigen Strafgesetzes die Altersgrenze für den strafgesrh-lichen Schutz der geschlechtlichen Integrität des Mädchens vom vierzehnten bis zum vollendeten sechzehnten Lebensjahre hinausrückt. — (Promenade-Concert.) In der Stern-allee findet heute nachmittags von halb 7 Uhr ab ein Promenade-Concert mit nachstehendem Programm statt: 1.) Laudon-Marsch aus dem «Feldlager» von I.N.Fuchs. 2.) Ouvertüre zur Oper «Rienzi, der letzte der Tribunen» von Richard Wagner. 3.) Pester Walzer von Josef Lanner. 4.) Duett aus der Oper «Lucia di Lammermoor' von Donizetti. 5.) «Ritiki», Polka mazur von Hellmesberger. 6.) Schönfeld « Festmarsch von Josef Schwertner. — (Verhaftungen inTriest.) Wie man uns aus Trieft berichtet, fand gestern nach 11 Uhr in dem Redactionsbureau und in der Druckerei des irredentislischen «Indipendente» eine Hausdurchsuchung nach Manuscrip-ten statt, daher das Blatt heute nicht erschienen ist. Ob die gesuchten Schriftstücke gefunden und ob, wie man auch erzählt, die Redacteure des Blattes einem Verhöre unterzogen, ja sogar in Haft genommen wurden, ist zur Stunde noch unbekannt. — Nachträglich telegraphiert man uns: Der verantwortliche Redacteur und vier Mitarbeiter des «Indipendente» wurden heute nachmittags verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert. — (Lehrer-Conferenz in Tschernembl.) Die diesjährige Vezirks-Lehrerconferenz in Tschernembl wird am 10. Juli von 9 Uhr vormittags an stattfinden. Die Tagesordnung, welche für dieselbe festgesetzt wurde, ist folgende: 1.) Der Vorsitzende eröffnet die Versammlung und ernennt seinen Stellvertreter; 2.) Wahl zweier Schriftführer; A.) Wahrnehmungen des k. l. Vezirls-Schulinspectors bei der Inspicierung der Schulen; 4.) Besprechung der von den Schulbehörden herabgelangten Erlässe und Gesetze; 5.) die Vertheilung der Schulstunden auf Grund der neuen Lehrpläne. Jeder Schulleiter arbeitet ein solche Unterrichtsstunden-Vertheilung für seine Schule aus und übersendet selbe K Tage vor der Con» ferenz dem ständigen Ausschüsse; 6.) das Schönschreiben in der Volksschule mit besonderer Rücksichtnahme auf die Vuchstabensurmen; 7.) Bericht der Äibliothels-Commission und Rechnungslegung derselben; 8.) Wahl der Biblio-thekscommission; 9.) Wahl des ständigen Ausschusses; 10.) besondere Anträge. — (Zum Tode verurtheilt.) Das Schwul gericht in Klagenfnrt hat die 28jährige Magd Hewnm Baum er, weil sie ihre fünfjährige Tochter durch V» tränken gelobtet hatte, vorgestern zum Tode durch den Strang verurtheilt. — (Rosen . . .) Der Rosenflor in der Gärtnere, des Herrn Alois Korsika auf der Vertaca ist gegenwärtig iu voller Pracht entwickelt, und wird zum BeM des Gartens freundlichst eingeladen. — (Keine Portofreiheit.) Das l. k. Handelsministerium hat entschieden, dass den Gewerbe-^ nossenschaften leine Porlofreiheit zustehe. Nur EingMn derselben an die Behörden, soferne sie infolge aNgeme"w Verordnungen oder amtlicher Aufforderung eingebracy werden, sind portofrei. — (Selbstmord.) Gestern abends gegen halb N Uhr erschoss sich mittels eines Revolvers auf eM" Bank im Tivoliwalde, und zwar anf dem Wege, der z dem zu erbauenden Reservoir führt, ein im '"'^1., Aller stehender, anständig gekleideter Mann. E'neni W rüchle zufolge soll der Selbstmörder ein Wirt aus oe Umgebung Laibachs gewesen sein. — Wie wir nachlra» lich erfahren, heißt der Selbstmörder Johann Nago'^ und war Gastwirt an der Tschernutscher Brücke Laibach. Die Motive des Selbstmordes sind '"" bekannt. ^, — (DerVillacher Turnverein) Mt " 14. Juli das Fest seines 25jährigen Bestandes. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Z>9 Wien, 12. Juni. Fürstin Eugenie Esterhazy.qebl)"^ Prinzessin Croy, Gemahlin des Erbprinzen Pa""" Esterhazi). Schwester der Erzherzogin Isabella, 'st y" morgrils. 25 Jahre alt. gestorben. ,^« Prag, 12. Juni. Sophie ist nach Schloss Worlil abgereist. - V" or Bankett zu Ehren des Dermatologen. Congress, deutschen Hause brachte Professor Pick unter M"' scher Zustimmung einen Toast auf Kaiser 6"" Josef ans, Professor Neumann, unter H""""^. das Bündnis mit Deutschland einen mit i^ tem Veifalle aufgenommene» Toast auf den delll>H Fiume, 12. Juni. Der Fürst von Monte"^ ist sammt seinen Töchtern heute hier angelangt. ^ selben schten die Reise auf der ?)acht «Grell' " Cattaro fort. ^ Miiuchen, 12. Juni. Der Prinzregent besuM Kaiser von Oesterreich, welcher den Besuch "^ Ml» Der Kaiser empfieng sodann eine Deputation des baierischen Regiments. „,zs< Nom, 12. Juni. Die allgemeine Budget^'" ^ sion hat beschlossen, den vom Kriegsminister i" ^ afrikanischen Ausgaben verlangten Credit Niieo das Budget einzustellen. «Mt/ Constmltinopcl, 12. Inni. Ein Irad? d" ^' ^ entsendet eine specielle Commission nach Kreta ^ Berichterstattung über die politische nnd admlM''^,-Lage. Der gestrige Mimsterrath berieth die t»er ^ mission mitzugebenden Instrnctionen. Die Mre'i als unmittelbar bevorstehend. Angekommene Fremde. Am 11. Juni. ^,h, Hotel Stadt Wien. Vrmmer. (YuUschee. — Schiwauer. Ingenieur; PoPP s- ""''' „^, '.' Perovtla, Ingenieur, s. Tochter, Klagenfurt. ^ ^ Oal'lo" Olierli.'ulenanl, Laibach. - «ach, l. l. PostM'"'' cv,,,l,M'' - v. Mörly. Gulsbescher. Nrottendors. - «." .r^ MO""' s. Frau; Zsivoinovisz; Grünwald; Kaufman, Re«!"'" ' Kaufmann, Wien. anollin^ ,^>i Hotel Slefllnt. Sftandl. thal 11, acutcr Darmlalarrh. Meteorologische Veobachlullg^lN^^^ l2. 2 . N. 73!l N 24 0 SM. schwach V'^cr . ..-M U.M.! 734 0 1»-0 SW. sch"«") " ^llK„,c . Aormittass schwill, gegen Mittag l''"" V^l b" " ziemlich heiter, mondhelle Nach«. Das ^M" ^^ 28 5, °, um 4' t« über dem Normale. ! ----------^.-----------------------------------^^staalib j Verantwortlicher Redacteur: >). " «Ich meine, Justine ist es auch und wird es sicherlich bleiben, denn ihr Vater scheint gänzlich zu ver» gessen, dass er «die ««nöthige Last» — um die Lippen der Schullehrerin zuckte es spöttisch — »««» r/" Ell>a>«l°!c , 25.0 st, 135-j 135 «, >!!«^ l> . ganze 5,00 fl, «4.-« - I4K 50 '««<» «.. ...' ,nü»s»s> 100 fl, 1i5 50 14« l.0 . E»°ll!«Io,.. . . ,W N, 17« s.0 17«! 50 ^»lo» !N«^ . ' ' ül'fl. 175 Ü3 17« 50 °" °Mbr, ll l2N fl. . . 15«) 50 15,- ^^."^"»»e. steuerfrei . 109 40 10« «o ^"""'leute. steuerfrei . 100 55,00 75 3"nN^^' « sleuersrei . 124 4(1,L5,,0 ^Nllill^ ^ ^"^'' '" Silber . ,1« 20 I,ü s>» l,i!»N" "°W <>' Silber 10t - 104'75 >NÄV"'fl llM. . . ^40-241 ^>» E°s.^^!""^ ^"" fl «. W. 2I8 50 2,9 50 fll!»Hb ^'«l li'w st, ü, W. 210-212- ^>° fill 3. <> !'"' U"" Marl . 1,3 75. ,,4 25 3<^"'Marl4>'/„. . . 11850 119 25 "«"Nahn Emiss. 1884 SV— S«4" HU"""^ .... I0IS5 102 15 ^N«"/^« ' ' ' »«'65. 96 85 ^-«ieal. ! ^ bulls«. l4l!,0l42 . "k»'«öle 4"/, ,W fl, ,87.75 ,28 Üb «eld War? Grundentl.-Oblialltionen (für l«m st, Ml.), ü°/„ galizische..... l0b'40 lu« - ü"/n mährische...... lN!»'7ü llu?5> 5"/„ «ra!n und Kllstenland . . — —------- 5>°/„ niederüsterrelchische . . . 108«/------ 5."/,, stelrische...... 104-75 —-- K"/s, lroalischr »»d »avonlsche . I05-— 10« — !>"/„ siebeüburnischr .... 105 - 105«" 5>",„ lemejer Bc>»a! . , . . 1l>5— 1<»ä Ll, 5"/., »mgarilche...... 1U5- INüUU Andere ösfentl. Anlchen. Donau Reg.-Uose .V/« «»« st, , 12i 75 123 7!» b»o. «lülfihe 1»7» , . 108,— — - Nnlehen der Ltabt O«r, . . 1,1 - —--- N!!lsl!l!l b. Elad«,emci»de wl»'» dto, Präm.-Tchuldverschr. 3"/„ lft9 75 1I0'25 Oest, H»pothelenbanl 1«j. btt°/„ 101 — --- O>», u»a, Vanl V,rl, 4'/,°/« . 101 75 108 25 deüu » 4"/,, , . 100-50 10l'l» de«»l> 5<>jähr. » 4"/„ . . 100-50 <»-1» Prioritäts-Obligatiouen (fiir 1»<> st,), sserdinand« Nordbah« O»,, 188« 10130 10l UN Valizlsche Karl Uüdw,«-«ahn (tm, I88I »uu fl, V, 4'/,"/a . 10« 80 102 20 Velo Ware Oestevr, Norbwestbal^i . . . IU8 »a 108 8« Staatsbah»....... 197-50 — - Eüobahn it 3"/„..... 14s>-5» 147 — » i» ^"„..... «1N7ü 1202s, Unll-ualiz, Aah»..... 101—^10150 Diverse 3osc (per Siüll), Crebillole ,00 fl...... ,«4.95 ,^.__ ,... gz,_ 4"/„ Dona» Dainpffch, ,<»<> fl.....^ ,.,,8 __ Laibacher Praüi Äuleh, 20 fl, «5— zz« ^ Ofener Lose 4ü st. , , , ,^75 54. „ Palsso iiole 40 st...... «,.7^ «225 Nothei, Nrc»,,. ust, Ve,. v„ 10 fl. ,».90 19 2» Rudolph «ofe 10 fl..... zy,bU 2i->. Lalin Lufe 4« st...... ^.. gz_ L«, Veiil'!« «ofe 40 st. . . . ^.^ gz z„ Waldstem^e 20 st..... 4z,«, ^,. Windisch Gnch Lo,e z»u fl. . . f^_ 5!»-_, Ol'w,Lch, d, !,"/„ Präm, Schuld- Uerfch d. Vodeucreditaustal! , 17— I8 — Vanl' Äctien (per S!üll), ?l»glo Oest, ÄN«l200st, «<>«/^G, 12'/-.. 127,50 Ällulverel«, Wiener im» st zn« 80 110 4i> Vducr. «üst, öst, 20« fl, S, 40"/„ 2»0 !ln'di>ba»l, Vllln, uiig, 20U fl. . 3lU — 3lL 7l> Depulillübanl, ÄN«, 200 st, . I8« — 18« - ltel-oiüp!!' Gl1,.Nbröst, 5st. 25"/lt , vesterr-uilgar, Äanl «00 st, . 9:>7 - 90« - Unioubaul 200 st......232-50 ü« - lllerlehribaul, Nll«. 140 st. . . 158,50 15l»-.. Actien von Transport Unternehmungen. (per Ltücl), Albrechl Aahn 200 fl, Silber . »7 50 5» - «lfülb ssiuman. «ah» 200 ss, 3, 204— 205 — «öhm, Nordbahu 150fi. . . . 222 s^> 2?3,k<' > Westbah« 200 st. . . .342—34». «»fchliehrader Eif. 500 fi, llM, in»!> l040 bto, (!>l. U^) 200 fl. . 3Ü8 — 3«2 — Donau - Dampffchifffahrt - Gef,, Orsterr, 500 fl, CM, . . . 400 - 402 — Dia» Eil, »«5'- Salao-Tarj, Lteinlohlen 80 st. 305 —------- «Schlöglmühl', Papiers. 200 fl, 21» .. L14»25 «StclllermW».Papier1.u,V.'«, l«2»50 183 . Trüailer Nul»!cnw,'Vel, 7,» fl. , Il>i . - ll»en «es. lU7 5« »68 — Devisen. Dtutlche Plähe......58-17» 5835 London.......1>9 — 1I9-?« Pari«.........4? »0 »7-35 Valuten. Ducalen........! 5-cü z «4 20 ^ranc« Stücke.....! »47 » 48, Deullche Nelchebanlnoten . . 58 17^. 58'ü!> Papier Rubel...... l »» 1 «»^ Ilalienilche «antnole» (Ilw L.) 4? 15 47 z:«,