M OO »843. . Zamslag ven tV. August. D I l v r i e n. (3e. k. k. Majestät unser aNergnädigster Kai. ser haben Mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Juli die unterthänigste Dedication der von Heinrich Freyer, Mag'ster der Pharmacie und Cust.s am LandtsmuseUM zu Laibach, herauszugebenden speciellen Dlöcesan» und montanistlschen Karte des Herzogthums Krain allergnädigst zlt gestatten und anzunehmen glühet. TM i e n. S«ine k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5. d. M., die erledigte Dom« probstei zu Gurk dem geistlichen Referenten in Illy» rien, Anton Stelzich, ollergnädigst zu verleihen geruhet. (W. Z.) W e u t s ch l a n v. München, 8. Aug. Um unserer Ludwigs, stroße, welche nun, da die Bibliothek so wie die Ludw'gskllche in diesem Sommer ihre Vollendung erreichten und letzteres Bauwerk demnächst eingeweiht wirb, als beendet anzusehen ist, einen würdigen Schluß i" geben, wird an deren Ende eine kolossale Siegcspforte fich erheben, die in entsprechenden Dimensionen mit dem Baue (I^xin), welcher am An. fange derselben aufgeführt wird und seiner Vollendung rasch cntgegcnschreitet, correspondirt. Der Platz für den erstern Bau wird dermal eingefriedet, um die Vorarbeiten zur Grundsteinlegung, welche dem Vernehmen nach von Sr. Maj. dem König am 16. Oct. d. I. vorgenommen wird, bewerkstelligen zu können. D,ese Pf^te, z« welcher Director v. Gärtner die Plane entworfen, wird im Style der römische" SiegeSboge,, aufgeführt werden. Wag' ncr in Row ist schon zwei Jahre thätig, den diloli. chen Schmuck derselben vorzubereiten, und hat, wie wir hörcn, bereits die Hauptgruppe, welche die lvausria auf einer mit Löwen btspannten Quadriga darstellt, vollendet. Wie nun an diesem nördllchcn Ende der Stadt zur Verschönerung derselben eine große Thätigkeit herrscht, ebenso findet man sie an deren südlichem, wo die Nuhmeshalle nach den Ent-würfen Klenze's mit ihrer kolossalen Bavaria sich erheben wird. (Allg. Z.) H p ll n i e n. Madrid, 1. Aug. Die Freude über die Nachrichten auS Sevilla ist aNgc>ni"n, und der Helden» wüthigen Vertheidigung dies.:- schönen Stadt erschallt einstinimlgeS Lob. Neun bis zehn Tage hat Sevllla, unterstützt vlellcicht von nur 1500 Soldaten, einen» Belagerer zu widerstehen vermocht, der 60 Geschütze gegen sie aufgepflanzt hatte; alle Angriffe und Sturm» versuche wurden abgeschlagen und wiederholt ein Blutbad unter den Feinden angerichtet. Esparcero't Gestirn ist auf immer verblichen. Sein Ehrgeiz ?er» stieg sich bis zum spanischen Thron ; aber dieftl stcht so hoch, daß jeder Versuch ihn zu erklimmen V?r» derben bringt. AIS zwei Stürme auf Sevllla miß« lungen, die letzte Hoffnung geschwunden war, hielt Espartero auf seine gewöhnliche tragikomische Weise cine Anrede an die Truppen, r>ß sich die Uniform auf, bot den Soldaten die nackte Brust und rief: „Hierher nehmt euer Ziel, denn ich ziehe vor, den Tod von meinen letzten Gefährten zu empfangen, al» unter Veriä'thers Händen zu fallen.« Durch diesc und andere Geberden (jialUlinllMti«) flößte er noch einmal der Truppe Muth ein, kehrte noch einmal zum An. griff zurück, ward aber von neuem zurückgeworfen, und nun war das Spiel beendet. Diejenigen, welche Mit dem Charakter der verschledenen spanischen Städte bekannt sind, werden über die heldcnmüthige Ver« theidigung Scvilla's, die selbst Saragossa Ehre machen würde, erstaunt seyn, wie wir selbst noch nicht von unserm Erstaunen darüber zurückgekommen sind. Eine aus dem Herzog de Nivas, Don Manuel Cortina und Grafen Montcllvio zusammengesetzte Commission 476 - wirb alsbald von hier abreisen, um der Stadt eine goldene Lorberkrone im Nameu der Königinn zu über» bringen, zur Belohnung für ihre Anstrengung. Hortan wird SeoillH dieft Krone über seinem Wappenschilde führen, und »edesmal, wenn sein Apuntamiento bei einer Feier odersonstlgenGelegenheit'offentlich erscheint, wird sie auf einem großen Sammettlssen demselben von emem Herold vorgetragen werden. Madrid, 1. Aug. So eben veröffentlicht eine außerordentliche Gaceca e,ne amtliche Depesche des Regierungschefs von Sevllla, Hrn. Bueno, vom 28.Iul. 7 Uhr Morgens, welche die Aufhebung der Belage» rung von Sevllla und den Abmarsch Cspartcro's nach Cadiz berichtet: »AlleAnstrengungen desFemdes, hecht eS darin, und über 12W m die Stadt geschleuderte Kugeln haben den Much der Einwohner nicht zu zäh» men vermocht. Der Feind hat so eben seine Balterlen verlassen. Große Verluste der Stadt sind ^ beklagen, dleStraßl'n mit Schutt bestreut; Häuser, deren Fe. stigteir Jahrhunderte dem Zahn der Zeit widerstanden, sind gefallen. Aber die Fahne der Freiheit wallt stolz von der prächtigen Giralda. Während der Cnsis hat die innere Sicherheit keinen Augenblick aufgehört und «st das Eigenthum beschützt worden, mcht eine Ausschweifung hat den Glanz einer Waff.-nchat be» fieckc, die theuer zu stehen kommt, aber von der höchsten Wichtigkeit für das Land ist.« Bei den verschiedenen Siülincn de»,' Espartcrlstcn auf die Stadt sollen si« immer kleine Wägen mit sich geführt haben, auf wel» chen sie Todte und Verwundete schnell fortbrachten, daunt die Belagerer ihre Verluste nicht übersehen könnten, die alS sehr beträchtlich geschildert werden. Der Minister. Präsident hat ein Schreiben vom 29. Juli an das Apuntamiento und die Provinzial. deputation von Cadiz M't der Mahnung ergehen las. sen, nicht länger einen unnützen und erfolglosen Kampf gegen die Meinung der Mchiheit der Nation, das höchste Gesctz freier Völker, fortzusetzen; andern FallS würde Waffengewalt angewendet werden und die Verantwortung davon auf die Behörden von Cadiz fallen. Der Cscadrechcf Don Jose Primo de Nivei« ra ist zum Generalcammandanten der Marine vom Eaoizer Seebezirk ernannt worden. *) (Mg. Z.) Am 6. Augui't wurde zu Paris nachstehenoe telegraphische Depesche bekannt gemacht: Perpig« nan, 5. August. «Der Regent hat sich am 30. Iull um 4 Uhr Morgens zu Cadiz an Bord des englischen Linienschiffs »Malabar« begeben. General Concha hatte ihn mit 500 Reitern bis Porto Santa *) Nach dem I. des Debats hat derselbe am 30, das Pro-nuncialmnto von Cadiz entschieden, Maria verfolgt, woselbst cr (Espartero) ein F^hr> zeug genommen hat. Die spanische Fregatce «Con» stitUtion« und mehrere Kanomerboote blokiren Ca« diz. Der „Malabar", die »Stadt Marseille« und der „Assas« waren auf der Nhede von Cadiz.« — Das „Journal des Debats" bemcrkl hierzu: Aus vorstehender Depesch« ergibt sich, daß Concha dem E,-Regenten auf der Ferse und diesem die gewöhn« lich« Straße nach Cadiz über Isla de Leon ver» sperrt war, indem er sich fast verstohlener Weise z« Puerto Santa Mana einschiffen mußre; eS ist selbst wahrscheinlich, daß er gar n»cht nach Cadiz gekom« men ist, sondern von dem gemietheten Fahrzeug aus den „Malabar« bestiegen hat. »> Mit der Flucht Esparlero's ist nun der erste Act des spanischen In« sUlrectlonS-DramaS von 1843 ganz beendigt. Jetzt kommen die Fragen von der Regentschaft/ der Voll» jährigtelt der Ho'inglnn Isabella U., und der Ver. mählung dleser Füistmn ernstlich an d>e Tagesord» nung. — Von Santandcr aus ist dl« Fregatte ^la F<« (der Glaube) nach Havanna uncer Segel gegan» gen; sie überbringt dem General Valdes, Gouver« ncur der Insel Cuba, Depeschen und Weisungen der provisorischen Negierung. — Fcrrol, wo da« See »Arsenal ist undEspartero noch anerkannt war, hat sich am 23. Iull pronuncirt. Die telegraphische Depesche sagt Nichts von Van Halen und Caratala, den zwe» Generalen, die dem Ex« Regenten his zu« letzt anhingen; «S h«ißt, der ElN« sey in Gefangen« schaft gerathen und dcr Ander« habe sich mit eilli« gen espaitenstlschen Offlcieren eingeschifft. Zll Ma« drid hat am 20. Juli Castanos-Vaplen die Vor« mundschaft über die Königinn Isabella und ihre er. lauchce Schwester feierlich übernommen. Die provisorische Regierung hat bereits aus mehreren Städten Adyäsionö-'Errläruugen erhalten. Valladollid, Pa« lencla, Valencia und Vittori, erkennen daS Mini« sterium Lopez an als emstwe.iige StaatS, Obergewalt diS zum Zusammentritte der CorteS. Die Junta zu Barcelona macht noch Schwierigkeiten und ver. folgt ihre gewaltsamen Maßregeln gegen die Mode-rados. - Das M.n.ster.um Lopez hat ein Manifest ergehen lassen, das sr.n« Stellung vereinfacht. Es war augenscheinl.ch, daß «s einen Charakter von Le. galltät nicht hernehmen konnte, weder von der Vollmacht, die ihm vom Regenten verliehen und wieder genommen worden war, denn der Regent ist g,< stürzt, noch von demAusdiuck desWillenö der Cor« tes, denn die Cortes sind aufgelöst. Die neue Ne. gierung konnte somit ,hrc Befugniß nur ableiten von der cznstituirenden Gewalt der Nation. DaS »st 47? so Herkommens b?i all.'« politischen Umwälzungen. Die Mmilter vom 9- Mai haben die Lc.tung öer öffentlich?», Angelegenheiten übernommen; cö sind dieselben Mm'ster, aber lncht dasselbe Ministerium; das gegenwärtige Ministerium ist ernannt von den Junten, die sich provisorisch als constituirende Ge« walten aufgeworfen haben. Den Cortes ist die Na. tificauen des Geschehenen vorbehalten. Das Mani» fest dcr Negierung an die Nation lautet übrigens w,e folgt: »Die Regierung, nachdem sie die ersten und dringendsten Maßregeln angeordnet hat, «m das Werk dcS Volkes zu sichern und zu festigen, glaubr, daß dcr Augenblick gekommen «st, lhr.n Ur. sprung zu rechtfertigen, ihre wahre Natur zu dcsi. nircn, und den Gang zu beze.chnen, den sic emz«. hallen gedenkt. D>e großen Ereignisse, welche sich begeben haben, müssen treu und r.cht.g ausgelegt werden, damit cS dem Trug mcht gel.ngen könne, ihr Wesen zu entstell.'» , und d,e Bosheit vergebens barauf ausgehe, ihre Folgen zu umgehen. Nachdem sich die Provinzen dcS Königreichs meist aNe gegen die bcsteHeu.de Staatsgewalt erhoben hatten, berie-fen die HFohlfahrtsjunten von Barcelona und Va-lenlia die Minister deS Cabinets vom 3. Mai zur Leitung der öffentlichen Angelegenheiten. Die an. dern Junten beeilten sich, der Maßregel, sobald sie Hunde davon erhielten, beizutreten. Diese allgemeine Zustimmung begründet am entschiedensten die Be« rechtigung, welche eine Regierung zu ihrcn Gunsten geltend machen kann; eS will nichtS sagen, falls etwa behauptet werden wollte, die von dem gegenwärtigen Ministerium geübte Gewalt stieße nicht auS von der Ernennung des Ex. Regenten, wäh« rend sie «ur die Thatsache deS Volkswillens ist, deS Hcnlpt-Elemcnts, auf welchem, in freien Landern, jede Autorität und jede Falgclcistung (daS Verhältniß der Befehlenden zu den Gehorchenden) beruht. Die Stellung deS Cabinets könnte als regelwidrig angesehen werden, weil eS zur Zeit, wo dieRe. gentschaft erledigt wurde, nicht in (legaler) Func. tion war, in welchem Falle nur ihm, nach Vor. schrift der Verfassung, ^e Attr,butionen der Ne. genlschaft provisorisch zugefallen wären; — allnn eK übt heute eine Autoritär, die ihm vom Volkc selbst übertragen ist, und seine Mission muß als die h'öchste gelten, weil das Volk Ursprung und Quelle aller const'lU'rten Gewalten ist. Die Provmzen, zu einem edlen Kampfe aufgestanden, haben die Wir» kung des Gesammtwillens centralisiren wollen; sie haben 'hl'? darauf zielende Absicht ausgcsprocheen; d»e (proviso, ischt) Regierung Hot auf ihre Stimme ge- hört; Niemand kann sich ihr wide, ft hm, ohne ,'n Rebellion zu verfallen. Diese factische Wahrheit, auS welcher sich die Legitimität der gegenwärtig die Geschicke der Nation lenkenden Regierung ergibt, zeigt ihr auch die Negel ihreS Verhaltens, von welcher sich zu entfernen ihr weder >hre Ehre noch ihr politischer Glaube erlaubt. — Entstanden in Augen--blicken voll Bewegung und Gefahr, berufen, die gegebene Stellung anzunehmen, ist ihr die auöschlie-ßende Aufgabe geworden, diese Stellung (den Stand der Dinge, wie er sich aus dcr Insurrectlon gebildet hat) sammt den Institution und dem Thron zu vertheidigen; alle ihre Schritte werden nach diesem hochwichtigen Ziel gerichtet seyn. Die politischen Grundsätze der gegenwärtigen Minister sind ausführlich dargelegt in dem Programm, welches sie als Mitglieder des CabinctS vom 9. Mai nach dessen Bildung veröffentlicht haben. Dieses Programm wird genau eingehalten werden, man wird sich bemühen, es so viel thunlich mit dem Instinct des Heils, der den Anstoß gegeben hat zur Erhebung deS Volks, in Einklang zu bringen. (Die beim AuSbruch der Insurrection auf den verschiedenen Brennpuncten und Feuerherden laut gewordenen Ansichten und Tendenzen sollen mit dem Programm vom 11. Mai verschmolzen werden; dcr Amalgamations < Prozeß mag seine Schwierigkelten haben!) Gerechtigkeit und Emtracht unter allen guten Spaniern werden das Vertrauen sichern und daS Band, daS uns glücklicher Weise umschließt, enger knüpfen. Es soll kei« ner Reaction irgend einer Art Raum gegeben werden. Die Regierung wird ihre Befehle ausgehen lassen und im Verlaß auf die Stärke, die ihr der Wille des Volks verleiht, mit unbeugsamer Energie auf deren Befolgung halten. Ihre Mitglieder wer« den sich in ihrem Gewissen beruhigt finden, wenn sie in dcr Versammlung dcr CorteS, die unverzüglich einberufen werden sollen, bei Darlegung ihrer Maßregeln sagen können: Es war uns eine dornen» volle Aufgabe geworden, aber alle Schwierigkeiten sind überwunden; dem Willen der Nation ist voll» kommen Genüge geschehen; die Constitution und die Königinn sind crretlet worden aus Gefahren, die uns zittern ließen für so theure Gegenstände; Spar nien hat durch sein edles Verhalten neue Ansprüche erworben auf die Achtung der civilisirten Nationen.« (Folgen die Unterschriften sämmtlicher Minister.) — Man liest in einem französischen Journal: Die Einwohner von ScviNa müssen dießmal sehr begel» st«rt gewesen seyn, um jene unerwartete Entschlossenheit zu zeigen, welcher Espartero jetzt unterlegen 478 ist. In der That war aber auch ihre Stimmung durch den General Figueras, dem sie den Oberbe« fehl übertragen hatten, trefflich unterstützt worden. Figucras ist einer der kenntmßvollsten und ausgezeichnetsten Officiere der spanischen Armee. Binnen wenigen Tagen hatte er auf den wichtigsten Puncten Feldschanzen aufgeworfen/ die allen Bedürfnis» sen der Vertheidigung genügten. Diese Anordnungen hatten den Einwohnen Zuversicht eingeflößt; auch kannten und achteten sie den General und seine Fa. Milie schon längst, und diese Achtung war verdient. Am 20. Juli MorgenS schrieb der General folgen» des Billet an seine Frau: «Liebe Marie! Der Feind hat so eben sein Feuer eröffnet; ich will das mei« Nige verdoppeln, das ihm schon großen Schaben zu» fügte. Sey unbesorgt. Wenn Du aber die Bomben zu Hause fürchtest, so darfst Du hingehen, wo Du willst. Ich hoffe glücklichen Erfolg. Lebe wohl!« Antwort: „Mein lieber Fran,j! Schon seit mehreren Tagen bin ich entschlossen, auf meinem Posten, gleich den Soldaten, daS Los abzuwarten, baS Gott der Herr mir zutheilen wird. Hier werde ich meine Sohne und Dich verbinden, wenn Ihr verwundet zurückkehrt. Meine Abreise wäre eine Flucht, un» würdig Deiner Gattinn, unwürdig der Mutter Dei» ner Kinder." Der Haushalt der jungen Königinn ist von Grund aus umgestaltet worden. Die Ernennung des alten Generals CastannoS zum provisorischen Vor« MUNd Und des Generals Palafox zum Capitän der Pallastgarde, ist bereits bekannt; seitdem ist auch Madame Blacke statt Madame Mina zur provisory schen Aya oder Gouvernante, Herr Moreno - Lopez statt Hrn. Lujan zum Informator, und Hr. Can. ttto statt Hrn. HeroS zum Pallast'Intendanten ernannt worden. Mad. Blacke ist die Witwe cineS Generals von irischer Abkunft, welcher sich während des Unabhängigkeitskrieges im Commando ouszeich, nete; unter Marien Chr,stinens Regentschaft war Madame Blake Ehrcndame. Es wird versichert, Espartero habe seit einigen Monaten sieben bis acht Millionen (vermuthlich Francs) m den französischen UNd englischen Fonds anlegen lassen. (W. Z.) V r n s i l i e n. Die Colonial-Gazetta voltt t Juli enthält ein Schreiben aus Dcmerara vom 12. Mai d. I., worin «s heißt: Mein AuSflug nach dcn nördlichen Theilen van Brasilien und zurück über die Mündung des Amazonenstroms und Franzö'sisch'Guia- na war sehr unterrichtend. Das Herunterkommen der Hafen von Maranham und Para setzte mich nicht wenig in Erstaunen. Ich hatte nicht erwartet, die Gesellschaft hier in einem so primitiven, rohen, ich möchte sagen ganzunciollisirten Zulande zu finden. Hier g,bt es keine Straßen, kcine Brüävn und selbst keine Häfen; das einzige Dampfschiff ist das, j>'mge, welches einmal im Monat aus Rio tommr. Nur die Sclaven arbeiten, und freilich hart gcnug, denn ihre Behandlung »st ärger, als ich je etwas dlr Art gesehen habe. — Die Gesellschaft ist durch politische Unruhen und Metzeleien zu heftig erschül» tert worden, so daß Capitalists keine Lust hattelt zu ble,ben, Die meisten reichen Leute sind nach Por» tugall oder sonst nach «>ne,n Lande hm entflohen und haben d>e Neste ihres Vermögens mit j'lch genommen. Das Land innerhalb Kanonenschußwelte von der Stadt gilt jetzt nicht den zehnten Theil, was es noch 100 (engl.) Meilen aufwärts an un« sern Flüssen werth ist. Die Provinz Para hat nahe» zu 100,000 englische Quadracmeilen und seine Be. völkerung besteht nur aus 119,877 Freien und 29,977 Sclaven. Von den Freien gehen ohne alle Uebertrei« bung wenigst«nS 118.000 Person barfuß. Der Ba, den liefert alles fast fre,w,ll>g Und doch beträgt der durchschnittliche jährliche Werth des Handels dieser Provinz i>hr nicht über 70' bis 80,000 ^ f. St.; früher betrug er das Sechsfache. , .? Der Amazonenstron» ist fast ohne ein Hinderniß nahe an 10l)l)Leguas von seiner Mündung an schiff, bar, und doch ist noch kein Dampfschiff, ja mcht einmal ein Seeschiff über den Nio Branco, d. h. etwa 300 Leguas weit hinaufgefahren. Ein Dim»» nutiv» Dampfschiff von 25 Pferdekrafr lag, als ich dort was, im Flusse, aber ohne Ingrrneure und Feuerarbelle,. E,n,ge Amerikaner hactcn eS hll'gt» bracht, wollten «ine Compagnie zu Stande bl'lNaen und Mit diesem ungee,gneren Fahrzeug einen Han« del auf dem Flusse und eine Verbindung mit Peru beginnen; aber es fehlte an Geld. Im Jahre 1825 wurden zu Washington unter Sanction des dortigen brasilianischen Botschafters zwei große Dampfboote angekauft, um einen Handelsverkehr zwischen den vereinigten Staaten und dem brasilianischen Gebiete am Amazoncnstrom zu begründen; als sie aber an» kamen, ließ man sie den Strom nicht hinauffahren. Die bei der Expedition belheiligren nord^amirikani» schcn Bürger verlangen jctzt von der brasilianischen Regierung etliche 30,000 Pf. St. Entschädigung. Nach der Sprache zu urtheilen, die man zu Cayenne führt, wird Frankreich die erste Macht seyn, die den Amazonenstrom befährt. Die dortigen Colo-nisten reden davon, als gchöie derftlbe ohne allen Zweifel ihnen, und besprechen schon allerlel Expedi« tionen, die sie unternehmen «vollen. Ihre Reden darüber mahnen an die alten Eldcrado » Träume ; sie haben einige unbestimmte Begriffe von dem Plane der Colonisations «Compagnie für Französisch - Guiana ,n Paris mit der Heirath deS Prinzen Join, ville in Verbindung gebracht, und die allerunbegrelfr lichlien Erwartungen sind rege gemacht worden. _____ (W. Z.) Verleger: Ianaz Alois Sdler v. Kleiumayr. Anfang zur IM^aHer^eitnna. 'CM.j ^^ 5^S «Wieii.Etadt.Banco.Obl.zu , ,j? 9^.(in<5Vt.) ß^ ^g Obligat, der allgem.unl>ll»gar. / zu 2 i>6t. __ Hofeammer. der ältern ^m» > z» 2 »j» ^ / ^ ^,. bardische!, Schulden, der in < zu « »^ „ > ^. ^ Florenz »md Genua aufge» / l" ^ _ ». V — nommellen Anlehe» < i« «^4 .^ ) — x,3"^5- Domest. Obligationen der Stände X^.M.) (C. M.) v. Ü^erl-clä) u.ttcr lü'^zu) l"^F 67,^, ^. ob der (5nns, von '^oh- ^ i" , i » .. v b^ »^ ^ men . ?)tal)len . Schle- -. i« 2 »^ ^ / -. ^. ten . itr.nn . Görz m'df i"»2N «. ) — _ s'ts W. Oberl'. AmteS Aclien der K.iscr Fcrd.nandö Nordbahn z«,oo°fi. ls.M......"59 2)8 fl. in C. M. Actien der Wie» Gloggnltzer Eise.lbah» iNiao ft- C- M.......2g5 fi. in C M. st. N. Notto)iehungen. In Wien am 12. August 1L4I: 58. 61. 37. 56. 27. Die nächste Ziehung wird am 26. August zg43 in Wien gehalten werden. Vcrjeichmß ver hier Verstorbenen. Den lO. August lgl»2. Helena SteklaS, Institutsarme, alt 80 Jahre, im VelsorgimgSbause Nr. Y, an Altelöschwache. Den 12, Dem Valentin Dobnikar, Taglöhner, sein Kin? Michael, alt ll Monate, in der Krakau-Vülstadt Nr. 7^. an der Au^z«hrung. Den l4 Mathias Mozhnik, Knecht, alt 20 ^ahre, im Clvil.Spital 3?r. «, ^n der l!lll,gensucht. Z. 1330. (2) Haus - Verkauf. D"5 Haus Nr. 74 in Unter-Schischka, bcstehcno aus ^ Zimmern, nebst Keller, Scallung und Dreschboden, wozu cm Kuchen- und ein Obstgarten gehörig, ist aus freler Hand zu verkaufen- Nähere Auskunft hierüber ertheilt Joseph Pe> ^^^^!I^r. 6c>, daselbst^_______ Ltterarische Zinz^igm. Bei Isn^ (^hl^^ Niclttmazzr. Buchhändler,, Laibach, ist zu habcn: Sckmldt, 51. JA E., Deutsch-Gricchi-scbes Handwon<",l,ucl,. ^j^.j^ ^.. ^ st. 30 kr. Walkers tVchul - und Reise-Taschenwörterbuch der englischen und dculschen Sprach,., mit beigefügter Bezeichnung der engli. (Zur ?aib. Zeilung v. 13. August 1343.) schen Aussprache und Accentuation. Leipzia. br. 1 fi. 8 kr. ^ Kreußler, K5.O., undVollbeding, ^l.I.E./ Kurzgefaßtes Lateinisch - Deutsches u. Deutsch-Lateinisches Handwörterbuch. Leipzig. ig4l. br. 2 st. 30 kr. Schul- und Reise-Taschenwörterbuch der italienischen und deutschen Sprache. Leipzig, br. 1 fl. 8 kr. Tsckabuschnigg,Adolph Ritterv., Buch der Re'scli, G>ll),r und Stadien aus Italien, der Schweiz und DlUtschland. Wlm l8^2. bvosch I st. 46 lr. -------Ironie des Lebens. Novelle. Wien 18/zl. 2 Thelle, Ist. 46fr. ------Gedichte, Wien ittäi.brosch. !fi,2orr. Papon's vollständige Geschichte der französischen Revolution. Pcstl) i3^». 1. — 2. i ss. Za kr. Scidl, Johann Gabriel, Bisolien. Wien i6/,i. e>losch. 1 fi. /,6 fr. Waldbrühl, Wilhelm v.. Slavische Bala- la,fa. Leipzig ,8^3 broschirl 2 ss. ,5 5,-. Novag, Lorenz, Grundsätze der physischen Erziehung des Menschen. Wlen 1642. bro, schiu ifi. /^8 kr. Z. 130'l. (s) ^^" Bei Martln Hofmann, k. k. priuil. Buchdrucker in Znaim, wird erscheinen und bet Ignaz Edlen v. Klein mayr, Buchhändler in Laidach, mit 1 ft. C. M. Pranumeration angenommen auf: Z l! a i m' s geschichtliche Denkwürdigkeiten. Orste Abtheilung. enthaltend: Urgeschichte ^naims und ftine Hauptkilchc. In Octav auf Median-Maschl!,papi,r, in Umschlag g.hefltl und »nie den, Vilt', Maria, Herzoginn von Böhmen, auS b,m Hause d,r Graft« von Wiltelö, dach. gezitN. 3)i« Ktnntniß der Geschichte deS Vaterland,«,' insbesondere abrr des OrteS, wo man geboren ist ober lebl, ist fül jedin Gtbildelen von besonderem Interesse. Wenn dieß von jedem Orte überhaupt gilt, muß es von Znaim um so mehr gellen, da diese kön. Sladl n> die Reihe derjniisten Slärle Mährens ge5 hört, welche in dvor2cn, w^S sie jci)! sind; fest dcgiündete, glscgNtte i^ommunilälen, unter d/rAcqyde d S cillcrhächsttn Gcseocs, im Genuff. ihccr persönlichen Sicherhcit und ihreS Eig^nlhum). Welches palriollsche Hochgefühl, »reiche treue Anhänglichkeit an das jetzt regierende erhabene Kaiser-hau; muß in dem lsin«n, unbefangenen Gemilche dcs LeserS d,r Geschichte Znaims rege werden, wcnn er sicht, daß die Verglcichuxg dir jshigen Znaimcr Zustande mit jenen dcr grauen Velgangenheit den Norzug der Gegenwart in Evidenz stellt. Dieses historisch nachzuweisen ist d!c Haupt-tcndcnz deö Verfassers d,r historischen Denkwürdig-keittN Znaims. Da dcr Verfasser die Hä'lsle des reinen Ertrages flir den Fol,d d.-r in Zn.nm zu erlichtlNdcn ui,ltcn Haupcschulllcisse bestiilimt hnt, laßc sich eine czlmstige Aufnahme dieses historischen Werkes, welches Ende Aln^iist d. I. den 1'. '1'. Herren Psälumier^ttel, cin< g. 'l'. P>ä. liumeranten werden der lebten ?ibtheilung beig/druckt. In der Buchhandlung dcs Ignaz Edle,, v Klein- lnavr ill i!aib.ich wird Präinuncration angenommen sllif den II. Band in 2 Theilen, des Amtsverwaltcrs in seinem adeligen Nichtcranns', Gerichts, politischen Amts- und Strafverfahren, dann dcr Gru»dduchs« fül'Uilg, mit deutschen und böhmisch«» Mustern von Johann Do»ninik Kaspar. Dieser längsl sehl'l'chst trwli,tele zweite Vand t im I. Theile alle auf d«n I. Band Vejllg nchmel'd.', seit 1837 bis 18^ nachträglich erschienene Justiz« und politischen Gesetze, vorzüglich die neuen Stämpel» Vorschi,flm, endlich mehrere ?Ib< Handlungen über Amtsv«rfahren und Vortrage bei dommisslrnen. Derzweite Theil aber handelt: in dcr I Abtheilung, Von cillcn obrigkeitlichen Regulien, ihrer Be« Nilffmig, Abstattung lind E'Nlrsibllliq. so wie üder die damit verknüpften obrigkeitlichen Pst>chten. HieseS Buch en>psiehll sich vorzüglich durch seine niannigfachen Amtsvorlr.sqe, Eibsserklärungen und VorstellllngfN dcr herrschaftlichen Bcamtcn und Die, iier, in der teutschen lind böhmischen Sprache, weß: l).Ub daisclbr nichc nm für alle aiigldcnden und die-„endcn ^lmtSvorsteh.-r, sondern auch für alle Herr» fchaftsbcslker n»d Illlpecloren ,,ne schr willkommen« Erscheinung styn wird. M.n: pränumerirt auf Held, 2heil, dieses ,weiten Wandcs bis zum ,5. November t> I durch Voraus, bezal'lung v°:i 2 fl. 24 kr. M. M., ^o dann längstens ?^x.^ ^^"^' ^" w°" l'tzt unter dcr Press, blflndlich, Vuch. (weiche aucb die Namen b.-r Herren PranunnrantM beigedruckl melden), hlrausueaeben wird. Auch sind von dtM nämlichenVetfasser noch zu habt«: Dcr Amtsschreil^'r, in 2 Bändm llnd '^ Theilen, um 5 si. /W kr.: wozu die n«u«stcn und St^mptloorschlifien im Supplemcntbäudchen dem: nächst nachgetragen werden. Vom Amtsverwalter, l. Bcnid in 2 Theilen, um 2 fl. /w kr, Dcr Ncchmmgt'flihrer, in ^Theilen, um HU fl. Der Forstbeamtc und Revierjäger, um 2 fi. So eben nschicil und ist bei Ign<1l5 Odl- V> T^leNNN.^Nl', Buchhändler in Lail.'ach, zu haben: Das 4te und lclztc Heft von Müller's V H l V h V M n i a. Diese in 4 Vändchci, (56'l Octau-Seic^i starke) mm vollständige, wohlfeilste allcr diä. herigci! Liederbücher, welche eine Sammlung vorüber .^60 weltlichen Liedern, be-bestehend aus vaterländischen Licdcl'N, Volkä.' lindern, Tlinklicdi'rn und Gesä'ügen vermischten Inhalts, enthalten, sind allen Freunden des Gesanges und der Freude d»stc>:5 zu empfehlen; da dicse Lieder geeignet sind, Frohsinn und Heiterkeit in alle geselligen Kreise einzuführen. Alle vier Bandchen kosten 1 si, 20 kr. Einzcln ü 20 kr. Zur lricht^rn Ucdcvsicht ist d<'M letzten Hefte das Inyaltö^rzeichuis; aller ^l Bi Rei' cbelsberg. -» Die Sagen des ThaleS von Loser im Herzogthum Salzburg. — Die silberne Kanne auf dcm Pcchhorn. —. Die verwünschte Imigfsau im Schlößlivalke. -> Der K>cmit von Fallen, sicin. — Die letzten Grasen von Schaumburg. — Das Roß dcs Rittelö, — Der Berg Iabsr oder die OlMmung von Neutla.