m MARBURGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES ä W STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Verlag nnd ScUriftleitiine MarborK a. d. Drau, Badeasse Hi. 6. Fenmtf; Ni. 25-67 25-68. 25-69. All 1« Dkl Ersdieiii» werktlcHck als UorftMtun Iczacsprels (tti »«laas fahlbar) ««latliÄ RM 2.10 alMMctlM (tlKlIch auBerSamstae Ist die SArlftleitun* nur aal Ferarnf Nr. 28-67 erreidibaT. UnverlaaKte Znsdirfft« werdea : !••• PcstxeittuwwEeWUir; M Llcfenotc im Streitbaad laztcUch Porto; bei Abholen ia der nictat rückKesandl. Bei sämtlidien Anirafen ist des Rückporto beizulegen. Postscbedikonto: Wien Nr. S4.60S. *M 2.10 («insdll. !• « K9I ^stzcita>'febuhr) and 38 Rpf Zm^ Gesdiäftsstelleu in CiUi. liarktplatz Nr. 12. Fernrul Nr. 7. uad In Pettau Uncartoreasse Nr. 2. Ferand Nr. ^9 ccbilu. Eiazelauamfra werdea aar cecaa Vorenuendanc das Biazclaraisct aad dar Portoaaslacaa tatasaaaal Nr. 101 — 85. Jidirgang Marbnrg-Draii, Mittwoch, 11. Aprfl 1945 ___Einzelpreit 10 Rpi F r bitter tes Ringen inOstundWest Kämpfe um den Stadtkern Wiens — Hohe Feindverluste durch deutsche Kleinkrie^taktik Führerhauptquartier, 10. April Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Zwischen Drau und V/iener Wald zerschlugen unsere Truppen die Mehrzahl der feindlichen Angriffe. Um den Stadtkern von Wien wird am Franz-Joseph-Bahnhof, beim Allgemeinen Krankenhaus, am Westbahnhof und nordwestlich der Ostbahnbrücke erbittert gekämpft. An der March-Münduag konnte der Gegner seinen Brückenkopf um einige Kilometer nach Nordwesten erweitern, während er zwischen der March und der Oberen Neutra trotz zahlreicher Angriffe keinen wesentlichen Bodengewinn erzielte. Südöstlich Ratibor dauern die örtli-clien Kämpfe an. Gegen die Süd- und Westfront von Breslau traten die Bol-schewisten nach heftiger Feuervorbereitung erneut zum Angriff an, wurden aber von der standhaften Besar -zung nach geringem Gcländeverlust abgeschlagen. Am Zugang zur Putziger Nehrung und in der westlichen Weichsel-Niederung blieben feindliche Vorstöße wiederum erfolglos. Unterstützt durch Schlacht- und Kampffliegerverbände und starkes Artillcri»? • feuer, setzten die Sowjets ihre Angriffe gegen Königsberg von allen Seiten mit erdrückender Übermacht fort. Die tapfere Besatzung verteidigt jedes Haus gegen den bis in das Stadtinnere eingedrungenen Feind mit großer Stand-hsftigkeit. Im Norden der Westfront hat sich die Lage zwischen Ems und Weser im wesentlichen nicht verändert. Ge^en den tapferen Widerstand unserer F.il'i schirmjäger und Grenadiere konnlen die über die Linie Meppen-Bramsche weiter vordrängenden Engländer nur schrittweise Boden gewinnen. Zwiscncn der unteren Weser und dem Raum von Hildesheim stieß der Gegner mit einzelnen Angriffsgruppen weiter nach Osten vor und schob sich näher an Hannover heran. Weiter südlich haben «ich die Kämpfe von der Weser an die Leine verlagert. Goetti^gpu ging nach hartem Kampf verloren. Am Nordrand des Ruhrgebietes, nördlich der Sieg und im Ostteil des Sauerlandes halten unsere Divisionfin dem pausenlos angreifenden Gegner stand. Trotz mehrerer tieferer Einbrüche blieb der Zusammenhang der Front durch immer wiederholte Gegenangriffe gewahrt. Im Thüringer Wald stehen die Besatzungen zahlreicher Stützpunkte im Kampf mit überlegenem Feind und verhindern so durch ihren aufopfernden Einsatz das weitere Vordringen der Amerikaner. Auch bei Schieusin-gen blieb dem Feind durch unsere Gegenangriffe größerer Bodengewinn versagt. Dagegen gelang es amerikanischen Panzerkräften, zwischen Hildburghausen und dem Main weiter nach Südosten vorzustoßen. Im Raum von Schweinfurt zwang wirkungsvolles Feuer unserer Flakcirtillerie den Gegner zu Boden. Im Rücken des Feindes verbliebene eigene Kampfgruppen überfallen die amerikanischen Versorgungskolonnen und fügen durch diese Kleinkriegstak-tik dem Gegner hohe Verluste zu. Im Raum nordwestlich Crailsheim versucht der Feind, die westlich der Stadt eingeschlossene Kampfgruppe zu entsetzen. Heftige Kämpfe mit tin/.e-ren zu Gegenangriffen angetretenen Kräften sind im Gange. Im Abschnitt zwischen Heilbronn und Ettlingen hält der starke Druck an. Unsere Jagd- und Schlachtfliegerverbände griffen mit Bomben und Bordwaffen wirksam in die Erdkämpfe ein und schössen elf anglo-amerikanische Flugzeuge ab. An der Ugurischen Küste setzten die Anglo-Amerikaner ihre Angriffe mit starken Kräften fort und konnten nach schweren verlustreichen Kämpfen in Massa eindringen. Südwestlich des Co-macchio-Sces gelang es dem nach stärkstem Artillerie- und Schlachtflic-gereinsatz angreifenden Gegner imse-ren um Lugo vorspringenden Frontbogen zurückzudrücken. In Nordwestdalmatien stehen unsere Stützpunktbesatzungen im Abwehrkampf gegen fortgesetzte Angriffe starker Bandenkräfte. Anglo-amerikanische Terrorbomber richteten am Tage ihre Angriffe besonders gegen Orte im süd- und nordwestdeutschen Raum. In der Nacht flogen britische Verbände Mittel- und Nordwestdcutschland an. 27 meist viermotorige Bomber wurden zum Absturz , gebracht" Ergänzend zum Wehrmachtbericht wird gemeldet: ..Im Kampfgebiet von Gotenhafen hat sich der ff-Unterstur "n-führer Karl Brommann, Kompanieführer in der schweren ff-Panzc-Abtcilung 503 hervorragend bewähr*.. Er hat mit. seiner Panzerbesatzuns In der Zeit vom 2. Februar bis 18. März trotz dreimaliger Verwundung 66 Pa.i-zer, 44 Geschütze und 15 Lastkraftwagen vernichtet." Abwehrerfol^e und Gegenaii^rilfe in unserem Grenzgebiet PK Marburg, 10. April Ein bataillonsstarker Angriff bei Bayrisch-Kölldorf in Richtung Merkendorf konnte abgewiesen und der 'Gegner unter hohen Menschen- und Materialverlusten auf die Ausgangsstellung zurückgeworfen werden. Um einen Einbruch a^ Stradner-Kogel wird noch gekämpft. Beiderseits der Straße Oberpurkla-Klöch gelang dem Feind bei einem mit Panzerunterstützung geführten Angiiff ein Einbruch m -unsere Hauptkampflinie. In einem sofort eingeleiteten Gegenstoß wurden die Bolschewisten geworfen und die alten Stellungen wieder eingenommen. Feindliche Bereitstellungen in Pöl- ten wurden durch Feuerschläge unserer Artillerie wirksam bekämpft. Ein nächtlicher Einbruch eines -»o-wjetischen Stoßtrupps bei Köhida wurde im Gegenstoß bereinigt. Zwei mit Unterdtützung von sechs Panzern gegen den Abschnitt Mura-füred geführte Angriffe wurden, teilweise im Nahkampf, abgewiesen. Der Gegner verlor hiebei zwei Panzer. Ein zunächst erzielter Einbruch wurde im Gegenangriff durch Eingreifreserven bereinigt.- - Desgleichen mußte der Gegner öoi einem Unternehmen entlang dem Dra^ -ufer bei Ober-Schallendorf erheblichc Verluste einrtecken. Unsere Artillor;«? zf-rschlug starke sowjetische Kolonnen. Unersättlicher USA-Imperialismus Von Marokko und Algier bis zu den Inseln im Westpazifik dnb Madrid, 10. April Ein aus Algier in Barcelona eingetroffener Franzose berichtete über seine Beobachtungen in Nordamerika. Die kommunistische Partei gewinne ständig größeren Einfluß und f.i^ * > ihre auf Denunzierung und Haß fußende Kampagne bis in die entlegensten Winkel des Landes, ohne dabei von irgendeiner Stelle gehindert zu werden. Die Konzentrationslager im Oberst Borgmann gefallen dnb Berlin, 10. April Im Westen fiel durch Feindeinwirkung Oberst des Generalstabes Heinrich Borq-mdnn, Träger des Eichenlaubs zum R.t-terkreuz des Eisemen Kreuzes. Mit ihm starb eil! vielfach bewährter Kommandeur und hervorragender Generalstab-jof-fizier, der als Adjutant des Führers längere Zeit an besonders verantwortungsvoller Stelle wirkte, den Soldatentod. In einer schlichten Trauerfeier nahmen am 9. April seine Kameraden von Oberst Bargmann Abschied. Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Generalfeld-marschall Keitel. der als Vertreter des Führers beü der Trauerfeier anwesend war, umriß m einer Gedenkansprachc Lebenslauf und Wirken dieses außerordentlich befähigten jungen Offiziers und legte einen Kranz des Führers an der Bahre nieder. Oberst Borgmann, der am 15. August 1912 in Angermünde geboren wurde, erhielt bereits im Frankrei^'hfeldzug als Oberleutnant und Führer einer Vorausabteilung das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Als Hauptmann und Führer eines Regiments wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisemen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1- Oktober 1943 berief der Führer Borgmann als Adjutant der Wehrmacht in feinen unmittelbaren militärischen Stab. Bei dem ruchlosen Mordanschlag am 20, Juli 1944 ■wurde auch Borgmann an der Seite des Führers schwer verwundet. Erst nach mehrmonatigem Krankenlager trat Bcg-mann seinen Dienst wieder an, bis der Führer am 1. April 1945 den noch nicht 33 Jahre alten Oherst mit der Führung einer Division betraute Die Schwerter Führerhauptguartier, 10. April Der Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Arthur Jüttner, Kommandeur eines fichlesischen Grenadierregiments als 141. Soldaten der deutschen Wehrmacht Süden Algiers seien von Franzosen und Muselmanen überfüllt. Die Wirtschaftslage sei katastrophal, in vielen Dörfern fehle es völlig an Lebensmitteln. Kleidern und Heizmaterial. Im Gebiet von Plemceu lää'^n achtzig Webereien infolge Mangels an Rohstoffen still. obVv'ohl im vergangenen Jahre allein in Algier 110»0('fl Zentner Wolle und in Marokko 170 00Ü Zentner produziert wurden. Die gesamte Erzeugung sei aber beschlagnahmt worden, was zur Folge hatte, daß Tausonde von Arbeitern ihr Brot verloren. Seit einer Reihe von Monaten habe die Bevölkerung von Algier kein Fleisch und keinen Fisch mehr gesehen. Auf dem Schwarzen Markt aber sei alles zu riesigen Preise a zj haben. Große Empörung herrscht in Algier über die Verluste an der Front, die ständig größer werden. Man werfe den Militärbehörden vor, daß ebenso wie im vergangenen Krieg auch in diesem wieder die männliche Bevölkerung von Algier als Kanonenfutter diene. Die Amerikaner, so erklärte der Franzose zum Schluß, bauen ihre Flugplätze in Nordafrika ^ständig aus, legen neue an, besetzen die früher von den Engländern benutzten Anlagen und erhöhen in ganz Nordafrika ihr flugtechnisches Personal. Bei der Bevölkerung sei daher der Eindruck entstaiiden, daß die Amerikaner die Besetzung Nordafrikas auch nach dem Kriege aufrechterhalten wollen und Algier und Marokko den Franzosen endgültig ausgespannt werden. Ausdruck der maßlosen Ländergier des USA-Imperialismus ist ferner auch ein Antrag des Abgeordneten Edward Hebert in Washingtoner Repräsentantenhaus, der die Armexion des gesamten japanischen Inselbesitzes im Pazifischen Ozean fordert. „Diese Inseln sind zu unserer Verteidigung notwendig", heißt es in der Begründung. — Im westlichen Teil des Pazifik also, vor den Toren Indiens, Australiens, Chinas und Japans soll das „Verteidigungssystem" der USA aufgebaut werden, dort, wo nur der Machthunger die Amerikaner hingetrieben hat. Dies zeigt unverhüllt den wahren Grund, der die Vereinigten Staaten diesen Krieg herausfordern ließ und beleuchtet die scheinheilige Verlogenheit aller friedfertigen Phrasen der Roosevelt und Konsorten. In diesem Zusammenhang i«t von besonderem Interesse, wenn der USA-Berichterstatter des britischen Blattes „Daily Sketch" jetzt aus Washinnton meidet: Die ßcmähun.^en der UiSA-Rügierung, die Engländer zvir Unter-slPliiiu^ des britischen Kolonialreiches unter „internationale ' Kontrolle zu bewogen, -sind gescheitert. Roosevelt haba sich daher entschlossen, dieses Problem bis zur allgemeinen Friedenskonferenz: zurückzustellen. Dann also wird England seinen Lonn erhalten Vier Jahre freies Kroatien dnb Berlin, 10. April Kroatien feiert heute den vierten Jahrestag seiner wiedergevonnenen Unabhängigkeit. Am 10. April 1941, unmittelbar nachdc-m die ehemalige jugosla-wi'Sche Reqieiunq den Freundschaftspakt mit Deutschland zerrissen hatte und in den Krieg eingetreten war, begannen die kroatischen Freiheitskämpfer sich zu sommein, um die Unabhängigkeit zu erringen, um d'e das Volk Jahrhunderte gekämpft und in den letzten zwanzig Jähren schwer gelitten hatte. Am 10. April, als die deutschen Trupp.n sich Agram näherten, wurde die Unabhäng'g-keit Kroatiens vom damaligen General Kvaternik proklamiert tipd sodann nach der Rückkehr des Staatsführers Dr. Pa-welitsch aus de- Emigration durch die Errichtung des U=tasrha-Staaies gesichert. Kroatien feiert den vierten Jahrestag seiner Unabhängigkeit in schwerem Kampf. Der bolschewistische Tito-Staat in Beinrad schickt siel wieder an, den Angriff gegen die kroatische Unabhängigkeit zu führen und das Land wie die anderen Balkanländer dem Bolschewismus zu unterwerfen. Dagegen steht ohne Unterschied der fiüheren uad jetzigen Parteieinstellung ganz Kroatien, das auf eine tausendjährige politische Tradition und Teilhaberschaft an der abendländischen Kultur zurückführt Gerade in diesen schweren Tagen richten eich die Gedanken des deutschen Volkes auf den Kampf dieses kleinen, aber stolzen verbündeten Landes. Rech^ eindringliclie Lehren »Der überraschend kostspielige Vormarsch« I O Berlin, la. April In London hatte man ganz bestimmt damit gerechnet, daß das Osterfest ein großes Siegesfest werden würde. Die britische Agitation, die Churchill-Clique imd die Generalität waren sich darüber eirüg, daß zu diesen Ostern der Krieg mit Deutschland überstanden sein werde, Sie waren so fest davon überzeugt, daß sie ihre Zuversicht der Öffentlichkeit nicht vorentiiiellen, und wie gewöhnlich nahmen sie den Mund tüchtig voll. Die Folge davon war eine Hochstimmung im Volke, die schon groteske Formen anzunehmen begann. Nun ist das Osterfest schon eine Weile vorüber, es wurde für die Anglo-Amerikaner kein Siegesfest. Das Ringen im Westen geht weiter, und es i«t für den Feind blutiger deim je. Mit Entsetzen vernehmen die Engländer ta^j-lich aus den Berichten ihrer Kriegs-korres£K>ndenten von dem erbitterten Kampf, an dem sich auf deutscher Seite die Zivilbevölkerung, Männer, Frauen, Jungen und Mädel, mit fanatischer Wut beteiligen. Das hatte man in London wahrlich nicht erwartet. Man glaubte Eisenhowers Panzerrudel würden einfach durch Deutschland rollen, ohne daß sie jemand arg daran hindern könne oder hindern wolle. Die Briten und Amerikaner sahen Eisenho-wer als Triumphator in Berlin einziehen, wie er es sich selbst seit Jahr und Tag erträumt hatte. Zugegeben, die anglo-amerikanischen Panzer rollen und es werden auch deutsche Städte besetzt. Aber jeder Meter deutschen Bodens kotitet den Gegnern Ströme von Biut und Massen an Material, besonders auch der Kleinkrieg, der hinter der feindlichen Front entbrannte. Das ist die große Überraschung für den Gegner. In ^England und den USA muß man also wieder einmal feststellen, daß die Prognosen falsch waren und daß die Hoffnung auf den deutschen Zusammenbruch eine große Fehlspekulation gewesen ist. Jetzt lesen die Briten and Amerikaner täglich in ihren Blättern von der erfolgreichen Tätigkeit des deutschen Wervvolfs, und jetzt Degrei-fcn sie, daß dieses deutsche Volk, das sie schon in die Knie gezwungen zu haben glaubten, gar nicht daran denkt, klein oeizugeben. V/enn früher der Führer oder die führenden deutscnen Politilver dem Feinde zuriefen, da'S Deutschland nie kapitulieren werde, dann glaubten die Gegner diesen Ver-sichemngcn mit leichtem Achseizui<-k^n und mitleidigem Lächeln begegnen zu können. Jetzt hat Eisenhower in seinem bekannten Brief an Roosevelt selbst zugegeben, daß mit einer Kapitulation Deutschlands gar nicht zu rechnen ist. Seine Sprache ist in letzter Zeit also sehr viel vorsichtiger geworden. Und heute klingen auch die britischen und amerikanischen Berichte von der Front wesentlich anders als etwa noch vor zehn oder vierzehn Tagen. So versucht der Sonderkorrespondent des Londoner „Daily Telegraph" die Flage zu beantworten, warum die Engländer und Amerikaner auf deutschem Boden so erbitterten Widerstand finden. Er muß feststellen, daß die Deutschen auf eigenem Boden buchstäblich bis zum letzten Mann und bis zur letzten Patrone kämpfen. Dann zollt er den deutschen Waffenschulen besondeiD Anerkennung, die in dem Vormarschgebiet der Alliierten liegen. Die Angehörigen dieser Schulen seijii mit der Umgebung ihrer Standorte genau vertraut und leisten hier planmäßig einen überaus zähen und gefährlichen Widerstand. Überall bildeten sie Widerstandsnester, errichteten Straßensperren, führten überraschende Uberfälle aus und überschütteten die Nachschubkolonnen mit vernichtendem Feuer aus geschickt angelegten Artilleriestellungen. Divisionsstäbe, di« Stunden oder selbst Tage nach dem Vormarsch der Panzerspitzen ihren Standort wechselten, seien plötzlich in heftiges Granatfeuer geraten. Di« Kampfesart der Deutschen, so !jetoÄl der Korrespondent zum Schluß, fordere einen hohen Zoll an Menschen und Fahrzeugen, der im ganzen gesehen für die Alliierten überraschend kostspielig werde. — „Es ist heute ganz klar, da£ wir aufhören müssen, an sensationeil« Vormärsche zu denken", meldet dei englische Kriegskorrespondent Dimbley von der Westfront. An der ganzen Front sei der deutsche Widerstand zäher geworden und die Kämpfe würden heftiger. Die Werwolf-Bewegung ist von unseren Feinden als außerordentlich gefährlicher Gegner erkannt worden. „Unter diesen Umständen werden wir mit den Deutschen nie fertig werden", so fassen neutrale Korrespondenten aus London die dortige Einstellimg zum Werwolf zusammen. Die Stockholmer Zeitung „Svenska Morgenbla-det" befaßt sich mit dieser Frag^ und stellt dabei fest, daß die Alliierten darauf vorbereitet sein müßten, überall in Deutschland Werwölfe anzutreffen und zwar in wechselvollen Verkleidungen. — ..In England wird man das Ende dieses Krieges nicht mit der gleichen Freude feiern wie das Ende de« ersten Weltkrieges", schreibt der Londoner Korrespondent des Madrider „Ya". Auf deutschem Boden werde sich kein alliierter Soldat wohlfühlen, weil der Widerstand des deutschen Volkes weitergehen werde und die Menachen von einem unsäglichen Haß gegen di« Alliierten erfüllt sein würden. Zu all dem kommen auch noch andere Sorgen. In einer VerUmtbarung des Waehingtoner Kriegsemährungs-amtes wird soeben gesagt, die Amerikaner in der Heimat würden in diesem Jahr „die schmälsten Rationen des Krieges" erhalten, am knappsten seien Fleisch, Butter und Zuclter. Und in London erklärt Handelsminister Dal-ton, England werde auch nach dem Kriege noch lange Zeit Mangel leiden. Der ehemalige USA-Präsident Hoo-ver aber sagte in einer Rede — wie ein spanischer Korrespondent soeben aus Neuyorl: meldet —, die Genfer Liga sei eine Organisation ohne Grundsätze gewesen. Der nächste Krieg werde unweigerlich zwischen England, den USA und der Sowjetunion ausbrechen, wenn es nicht gelinge, in San Francisco ein tatsächlich wirksames Mittel zur Erhaltung des Friedens zu finden. Amerika müsse sich bis an d;e Kehle bewaffnen. Die Berichte von der Westfront und zugleich die düsteren Ahnungen über die wachsenden politischen Sch\*'ierig-keiten zwischen Anglo-Amerikanern und Sowjets sind etwas viel für die überreizten Nerven in England und in den USA. Die Niederficschlagenheit im englischen und amerikanischen Volk ist größer denn je. Und welche Lehre ziehen wir daraus? Eis gibt nur die eine einzige: je^zt müssen wir dem Feind zeigen, daß wir hart, unerbittlich hart sind und daß v/ir kämpfen wie die Löwen und unsere Heimat verteidigen bis zum letzten! Dann mag man sich drüben au'^rechnen, ob ein solcher so überaus verlustreicher Kampf für England und die USA sich noch lohnt. Arbeitskräfte für Sibirien Anglo-Amerikaner liefern Deutsche an die Sowjets aus Der serbische Bandenchef Tito mußte erreut, wie die sowjetische Telegraphenagentur meldet, zum Befehlsempfang bei Stalin erscheinen. Er erhielt bei dieser Gelegenheit und auch bei weiteren Besprechungen mit Moiotow genaue Anweisungen des Kreml für das südosteuropäische Gebiet In Rom wurde am Samstagabend auf das Gebäude der »Militaimiasion« de« BandenhäuptlinQR Tito ein Anschlag verübt. Die Flugzeuge der A.^iierten nehmen absichtlich ihrra Weg nach und von Deutschland äher Schweden, qibt da« «o-zialdemokratische schwedische Blatt »Al-tontidningen« olfen zu. dnb Genf, 10. April Es sei zwecklos, wenn die Deutschen versuchten, sich aus denjenigen Gebieten zu verdrücken, die ihrer Meinung nach von den Bolschewisten besetzt würden, um unter englische oder amerikanische Besetzung zu kommen. Das schreibt die englische Zeitung „Dajly Mirror" in einem vor Haß und Ver-nichtungs-ÄTit triefenden Artikel. Das Blatt stellt darm weiterhin fest, daß die Anglo-Amerikaner auch in ihren eigenen Besätzungszonen sämtliche arbeitsfähigen Deutschen erfassen würden, um sie den Bolschewisten auszuliefern. Diese Abmachungen, die zur Zeit von einer alliierten Kommission vertraglich festgelegt würden, sehen vor, daß mehrere Millionen deutscher Männer und ebenso Frauen vom 18. bis 50. Lebensjahr den Sowjets überlassen werden. Bezüglich der in amerikanische oder englische Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten wurde nach den Darlegungen des stets gutinfonnierten Blattes vereinbart, die deutschen Gefangenen in großen Transporten unmittelbar in die SowjetunioD verbracht werden tol- len, ohne daß sie zuvor ihre Heimat wiedersehen könnten. Diesen satanischen Ausrottungsabsichten wird das deutsche Volk mit der eisernen Entschlossenheit entgegentreten, auch seine letzten Kräfte herzugeben und zu kämpfen, bis der verhaßte Feind endgültig von seinen blutgierigen Plänen Abstand nimmt. Frankreich will Aufklärung dnb Genf, 10. April USA-Außenminister Stottinius gab bekannt. die Washingtoner Regierung habe von der französischen Regierung «ine Note erhalten, in der Einzelheiten über die Vereinbarungen in Jalta verlangt werden. Mehr lu verraten, weigerte eich Stettinius, Der Schritt Frankreiclw aber ist bezeichnend für das Veihältni« der »drei Großen« zu dan Kleinen, über deren Rechte man in Jalta so souveräii hinwegging — und zu denen auch Fra->k-reich gezählt wird. Wie Reuter meldet, ist über Quebec (Kanada) ein englische« Transportflugzeug mit 18 Mann an Bord in der Nacht xum Dienstag bräunend abgestürzt. Seite 2 * Nr. 101 * Mittwoch, 11> AprÜ 1945 MARBURGER ZEITUNG Lubartow — neues Katyn für die Polen Moskau beschleunigt seine Ausrottungsmaßnahmen © Bern, 10. April Wie brutal die sowjetische Ausrottungspolitik in den von ihnen besetzten Ländern durchgeführt wird, geht »US immer neuen Meldungen au« verschiedensten Quellen hervor. So meldet jetzt auf Grund von Informationen der polnir-caen Exilregierung in London die Zeitung ,.Suisse", daß die mas-senwci^jCn Verhaftungen von Arbeitern, Bauern und Soldaten in Polen in letzter Zeit mit inruner größerer Beschleunigung durchgeführt würden. Besonders wüte der Sowjetterror auch geg'^n die polnischen Offiziere. In Lubartow sei ein Konzentrationslager für die ehemaligen Angehörigen der mit Hilfe Englands insgeheim im Laufe der letzten Jahre gebildeten polnischen Heimatarmee errichtet worden. Sogar zahlreiche Offiziere und Soldaten der von den Sowjets unter General Zymierski gegründeten polnischen Armee seien in dieses Lager gebracht worden, wo sie auf den Genickschuß warten. Am 6. Februar 1945 habe dieses Lager bereits 6000 Insassen gezählt, die unter entsetzlichen Ernährungs- und Hygiene-Verhältnissen leben. Alle höheren OrCiziersposten der Armee Zymierskis bis zum Bataillonskommandanten. so berichtet das •Schweizer Blatt weiter, seien jetzt mit Sowjetrussen besetzt worden. Unter der Anschuldigung, Anhänger der polnischen Heimatarmee zu sein, sei ein großer Teil der Armee Zymierskis teils deportiert, teils erschossen worden. Unter den Erschossenen befinde sich auch der polnische General Berling, der erste Vizepräsident des Komitees von Lub'in. der sich der massenweisen Einverleibung Fow.'etischer Offiziere in seine Armee widersetzte. Die Soldaten imd Offiziere der 27. Division der polnischen Nationalarmee, die an der sowjetischen Offensive im letzten Sommer teilnahmen, seien fast alle von den Sowjets verhaftet worden. Die Division selbst versuchte seinerzeit, d=n Aufständischen in Warschau zu Hilfe zu kommen. Eine »Regierungsbildung« Sensationelle Einzelheiten aus englischer und schwedischer Quelle über die Entführung der 15 polnischen Exilpolitiker durch die bolschewistische Mordorganisation NKWD bestätigen, daß der Kreml nunmehr nach seiner eigenen Methode die Bildung einer polnischen Regierung in die Hand genommen hat. Die Sowjets haben, nachdem sie die 15 polnischen Exilpoiitiker aus ihren Verstecken gelockt hatten, diese kurzerhand in ein Flugzeug gesetzt und nach Mo-ckau verschleppt, wo nunmehr J.Verhandlungen" über die Regierungsbildung stattfinden, über deren Aus- gang nach den Erfahrungen mit der bolschewisti«chen Taktik kein Zweif'^1 bestehen kann. Die polnischen Politiker haben nur die Möglichkeit, die Forderungen des Kreml anzunehmen, andernfalls ihnen das Schicksal ihrer Landsleute von Katyn eicher wäre. Ein Bericht des Sonderkorrespondenten des Londoner „Observer", der sich mit der Verschleppung der polnischen Politiker befaßt, ist insofern interessant, als er das völlige Versagen der in Jalta eingesetzten alliierten Kommission zur Errichtung einer der damaligen Abrede entsprechenden polnischen Regierung feststellt. Der „Ob-server"-Korrespondent muß zugeben, daß diese Moskauer Kommission bisher noch gar keine Fühlung mit den Polen aufgenommen hatte. Er gibt seiner Überzeugung Ausdruck, daß es nunmehr die Absicht Moskaus ist, dit polnische Frage ohne England und die USA zu erledigen und dann die Anglo-Amerikaner vor die vollendete Tatsache zu stellen. Diese „Observer"-Vermutung findet ihre eindeutige Bestätigung durch einen Bericht der schwedischen Zeitung ,.Goeteborgs Poster \ die Einzelheiten über die Verschleppung der 15 polnischen Politiker mitzuteilen weiß. Darnach hätten diese polnischen Politiker nach den ersten Besprechungen mit den Sowjets den Wunsch geäußert, sich mit den Londoner Exilpolen in Verbindung zu setzen und ihnen Mitteilung über den Verlauf der bisherigen Besprechungen zu machen. Sie baten daher, mit dem Flugzeug nach London 1 fliegen zu düi-fen. Die Sowjets sagrcn j ihnen am 20. März eine Beförderu ig ; nach London zu. Am 27. März stelllen j sich die polnischen Politiker daraufhin bei dem Sowjetgeneral Iwanow ein. Seitdem fehlt jede Nachricht von ihnen. Man ist in London der Auffassung, so heißt es auch im Bericht von .^Goe-teborgs Posten", daß die Sowjets das Flugzeug statt nach London kurzerhand nach Moskau dirigiert haben m t der Absicht, dort zu einer Vereinbarung mit den Polen zu kommen und die polnische Regierung ohne Befragung Londons und WafhinÄtons zusammenzustellen. Der schwediöche Bericht unterstreicht ausdrücklich, daß weder die englische noch die amerikanische Regierung von den Sowjets irg^"'ndv/ie in Kenntnis gesetzt wurden, so daß eie ihre Moskauer Botschafter anwiesen, nachzuforschen, was in der Poleifrage eigentlich geschehe und ob sich die Verhandlungen in den Jalta-Bcschluß einfügen ließen. Auch ..Gocteborgs Posten" stellt am Schluß seines Berichtes fest, daß die allüerle Kommission, die die Polenfrage regeln sollte, bi<^b.cr nichts getan oder erreicht hat. Togo wieder Außenminister dnb Tokio. 10. April Das japanische InformationsaTnt Qibt bekannt, daß Shiqenori Tcqo, der frühere Außenminister, auch im Kabinett Suzuki zum Außenminister und Minister für Großnstesien e'nannt worden isf. In Anwesenheit des Tenno wurde der neue Außenminister bei einer Fi^ierlrchkeit, die im kaiserlichen Palast s'attfand, in «ein Amt einaeführt. Zugleich wird mitgeteilt, daß Baron Kiichiro Hiranuma, eheraaliqer Premierminister und einer der hervorragendsten älteren japanischen Staatsmänner, zum Präs'identfn des StaatFrates ernannt wenden ist Er tritt die Nachfolge von Admiral Baron Si'-'-ki an. Nordchina und Japan dnh Peking, 10 Ap'il in'cstü'zen«. Diese Erklärung g»b dei Vors tze^de der Kommission für politische An«T?legen-heiten in Nordrh'na Wang Yin-Tai. zum Regierungswechsel in Jepan ab. Er bekannte sich zu der Überzeugung, daß der neue Ministerpräsident Admiral ."^uzuki den K'-ieg erfolgreich fuhren werde. China teile das Schicksal Japans. HüJiger schärft die Erinnerung O Stockholm, 10. April Was die Versprechungen der Anglo-Amerikaner wert sind, was diejenigen erwartet, die auf die Londoner und Washingtoner Verlockung here nfallen, zeigt ein Artikel der USA-Zeilsch''ift »T^me« über die grauenvollen Zustände in den von den Briten und Nordamerikanern besetzten europäischen Gebieten. Die Zeitschrift schildert die Hungerkrawalle in Frankreich wie beispielsweise den Uberfall von Renault-Arbeitern auf einen Fleischtransport und echre-bt unter der Überschrift: Hunger schäift die Erinnerung: >1942 hat die amtliche USA-Agitation versprochen, daß jedes Jahr ein Teil der Ernte auf Lager gelegt würde, um die notleidende Bevölkerung Europas im gegebenen Augenblick ernähren zu können. Jetzt ist die Zeit für die E'.n-lösung dieses Versprechens gekommen. 70 Millionen Menschen in Westeuropa sind unterernährt. Aber nun wird er-« klärt, daß diese Lebensmittellager überhaupt nicht existieren!« ElaSy Sowjets und England dnb Stockholm, 10. April Aus Mitteilungen englischer Blätter ergibt sich, daß die Elas-Kommunisten ! in Griechenland immer noch im Besitze ' großer Waffenmengen sind, die entge- i gen den Vereinbarungen mit England ' nicht abgeliefert worden sind, und die di« Elas jedenfalls zu neuen Gewalttaten benützen wird. Bei einer Suchaktion engiiccher Truppen seien 1930 Gewehre, 250 Maschinengewehre, 25 Minen-werfer und 6 Geschütze beschlagnahmt worden, der kotumnunistiscben Zentrale in Serres in Mazedonien habe man 246 Ge wehre und 20 Maschinengewehre gefun- t den. Der »Time5''-3erichte:statter betont, j durch die außerordeniltch verworrene | Lage m Griechenlcind seien die Hoffnungen auf Durchführung der Waffenablie-frrungsvereinbarung nun endgültig ge-srhwunden. Die griechis'*he Kommuni6tenp?.rtei h^^t, ledenfalls auf Anweisung Mosk-^us geilen die Bildung der Regierung Vu^g^iris Protest eingeleitet uno bezeichne: dife als verfassungswidrig. Damit setzt ein neuer Konflikt ein. der zum BürgeTkr:eg führen könnte Plastiras. dar von der politischen Bühne einstweilen verschwunden ist, hat sich zumindest bis zu e'nem . gewissen GraH gegenöboi den Lirks'"a-dikalen durchsetzen können, .\d;ni'al Vulgaris ahei dürfte kairn solche Aussichten haben er, der im April v.J. q-ie-rh'sche Meute^'er. die i^h'ie Ausnahme Bolschewisten waren zu Dutzendpn er-schießen ließ PaasikTYi zurückifctrcten dnb Stockholm. 10. Anri! Der finnische Minister ä id?nt Paas -ti kivi het am Montcg das Rücklrittsrje^uch der Regierung überreicht. Die Neub*> dung der Regierung wir.i en^sp'echerd den Direktiven Moskaus und der bei den Wahlen zutagegetre^enen Verstärkung des bolschewistischen Einflusses erfolgen. Rennpferde heben es hesser O Genf, tO. April Auf einer Tagung der britischen Lehrerschaft erklärte die Vorsitzende derl Lehrervereinigung Isabel Haswell, e^ sei allerhöchste Zeit, endl'ch das Problem der vemachläesigten Kinder in Angriff zu nehmen. 150 000 Kinder in England ermangelten jeder häuslichen Pflege. In zunehmendem Maße entzorren sich ge^ wisse Eltern ihren Verpflichtungen, und auch die Betreuung durch die Schulen sei in ständigem Abnehmen begriffen. Viele Rennpferde seien besser untergebracht als zahlreiche VoJksschüIer. Der PostTc/kehr im Gan^ebiet Bei der Bevölkerung ist vielfach die Meinung verbreitet, daß der Postverkehr in Au.swirkung der Einbeziehung ' unseres Gaues in die kriegeriscnen Er • eignissc eingeschränkt oder gar eingestellt sei. Diese Auffassung ist irrig. Wie die Reichspostdirektion Graz mitteilt, ist eine Postversorgung in die Gebiete der Kreise Oberwart, Hsurt-berg, Radkersburg, Mureck und Feldbach zur Zeit nicht möglich. Die übrigen Kreise jedoch werden mit Post regelmäßig versorgt, soweit die Betriebs-, mittel hierfür vorhanden sind. Die Drosselung des Bahnverkehrs wirkt sich natürlich auch auf die Beförderungsdauer der Postsendungen aus. Die Zustellung der in Graz einlangenden Brief^endungen erfolgt täglich, soweit das Zustellungspersonal ausreicht, die Zustellung der Paketeendungen in Graz je nach Einlangen vorläufig an rwei bis drei Tagen der Woche. Nähere Auskünfte erteilen die Postämter. Tod eines verdienten Offiziers Am 20. März erlag Feldmarschallleutnant i. R. Franz Riml von Rosenburg auf seinem Gute Samoscheg in Margareten bei Peitau einem Scnlag-ai:fall. Die Verabschiedung fand am Ortsfriedhof in Margareten statt. Außer der zaTilreich vertretenen Bevölkerung nahmen an der Beisetzung auch Kreis-führer Fritz Bauer, Hauptmanji der Gcndarhaerie Oitc Altziebler und Ver-tieter der Ortsgruppe teil. Der Kreisführer überbrachle aem toten Heer-lüm-tr die Grüße des Gauleiters und verabschiedete &ich mit einem tici-gjhendon Nacniuf vom Verstorbenen DaDei veiwies er besonders auf das von vielen Erfolgen gekrönte Soldaien-leben des FelQuiarschalieutnanis, er-ini'urle an die eriisuexi Stunden der jet.:.igen Zeit und scaioij mit den Worten, ciaß es ein grobes Deuliicnes Reich scben werde, für das auch Feldinar-bci..dlieutnant Riml seinerzeit kämpfte und siegte. Franz Riml ist am 4. August iüb? in Weelin, Mähren, geboren. Sein Vater war Slaa^beamter. Mit 14 Jahren kam Rirni auf die Militärakademie in Kainburg und später in die Kiiegsschuie in V/ien. 1896 wuj.de er in den Geneialstab berufen. Als Oocrst Uiid CJtneralstabschef des XI. Koips kämpfte er v/ährend des ersten Vv'eltkrieges an der Ostfront. Insgesamt macnte er 92 Schlachten mit und wui'de dreimal verwundet. Im Jahre 1916 nahm er Lemberg ein. Feldaiar-schalleutnant Franz Paml war Träger vieler hoiier Orden. Nach dem Zuoain-menbruch zog er sich auf sein Gut bei Pettau zurück. Zum Jubiläum seines eojänrigen Militärdienstes ernielt er vom Führer persönliche Wünsche übermittelt. Liquidiert. Der Holzhäadler Gorjanz aus Lichtenwald kam anfangs September des Vorjahres zu den Banditen. Er brachte sechs Gewehre mit. Trotzdem wurde er, wie nun ein Uberläufer berichtet, in Montpreis Uguidiert. Von den Banditen erschossen wurden auch ein gewisser Rudolf Falkner und der Gaslwirt Jonke aus Lichtenwald In der Zeit vom 9. bis 15. April wird ver'lunkelt von 30.30 bis 3.30 Uhr. nWir werden uns schon eingewöhnen .. Umquartierte Frauen meistern tapfer die neuen Verhältnisse „Wir werden uns schon eingewöhnen". Das war die Antwort einer Frau, die mit ihren vier kleinen Kindern in der Nacht zum Ostermontag Graz mit einem Umquartierungstransport verlassen hat und nun in einem stillen Bergdorf, zunächst in einem Sammellager untergebracht ist, auf die Frage '„Wie geht es den Umquartierten?". ,/^Die Kinder fühlen sich wohl", so fuhr die tapfere Frau fort, „wir sind hier in Sicherheit, und das ist ja die Hauptsache, alles andere wird sich schon finden. Es ist schwer, -nicht mehr sein eigenes Heim zu haben, aber es iiÄ auch schön, die Kinder gerettet und geborgen zu wissen." „Es geht un« so gut, wie es uns den Umständen nach gehen kann',, sagte eine andere Frau. „Es ist zwar jetzt ein bißchen kalt geworden, aber die Sonne wird auch wieder einmal wärmer scheinen. Die Partei tut, was sie kann. Die Kinder bekommen am Morgen ihre Milch und wir einen warmen Kaffee. Von der neuen Zuteilungs-I>eriode an werden wir dann versuchen. mit unseren Lebensmittelmarken wieder selbst zu wirtschaften. Freilich fehlt uns manches,, was uns im Haushalt unentbehrlich war, aber es muß eben gehen." Wackere, tapfere Frauen! Sie jammern nicht, so schwer ihnen auch der Abschied vom eigenen Heim gefallen ist. Und sie können alle bestätigen. daß keine Frau und kein Kind zu hungern braucht, daß alle Umquartierten ein schützQpdes Dach über dem Kopfe haben. An zahlreichen Aufnahmeorten sind Erkundigungen eingezogen worden. In einer kleinen obersteiri«chen Stadt konnten von etwa hundert aufgenommenen Familien bereits sechzi.g in Privatquartieren untergebracht werden. In anderen Orten wird es noch längere Zeit dauern, bis auf die Sam-meilager verzichtet werden kann. Dir Strapazen der Umquartierten sind im allgemeinen gut überstanden worden auch wenn die Fahrten nach weiter entfernten Aufnahmeorten mehrere Tage dauerten. Die Bevölkerung dei Aufnahmekreise bewies durchweg.s erfreuliches Verständnis für das schwer^ Schicksal der aus den bedrohten Gc bieten rückgeführten Volksgenossen Man mußte enger zusammenrückej und in den ersten Tagen auch manche von den vorhandenen Nahrungsmittelr miteinander teilen. Guter Wille hal alle Schwierigkeiten überbrücken, d-sich aus dem notbedingten Zusammen leben ergaben. „Wir tun. was wir können." Das i.s die Forderung, die die Partei an sie' selbst stellt und mit Einsatz aller ihre Kräfte verwirklicht. Und wenn jede Volksgenosse mithilft, wird auch da j Bewußtsein, nirgends verlassen zu .sei' j den Umquartierten über schwere T?' ' hinweghelfen. Eine wichtige Mitteilung: für die Liei-ter der Ernährungsämter. Zur Sicherung einer möglichst raschen und zuverlässigen Eefehlsübermittlung werden die Leiter der Ernährungsämter oder deren Stellvertreter angewiesen, täglich um 9 Uhr, 14.15 Uhr, 19 Uhr und 21 Uhr den Drahtfunk zu höien. Das Landesernährungsamt und der Beauftragte für Ernährung und Landwirtschaft in der Untersteiermark werden auf diesem Wege die wichtigsten Befehle durchgehen. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Postverhäitnisse und aus Gründen der Arbeitsvereinfachung können die durch Drahtfunk übermittelten Anordnungen nicht immer rechtzeitig schriftlich bestätigt werden. Ab 13. April in Marburg Betreten i'er Straßen von 21 bis 5 Uhr verboten. Wie eine im heutigen Anzeigenteil der „Marburger Zeitung" veröffentlichte polizeiliche Anordnung verfügt, ist ab 13. April in der Zeit von 21 bis 5 Uhr für die ge.samte Bevölkerung des Stadtkreises Marburg, ein Ausgehverbot festgesetzt. V/er innerhalb dieser Zeit die Straßen aus wichtigen beruflichen Gründen betreten muß. bedarf hierzu einer besonderen Genehmigung der Polizei. Die Militärstreifen sind angewiesen, bei Nichteinhaltung des Ausgehverbotes schärf-stens einzuschreiten. Vv'er auf Anruf nicht sofort stehen bleibt, setzt sich der Gefahr aus, erschossen zu werden. Eine Liste an der Wohnua^stür. Ab 12. April ist nach einer Anordnung des Polizeidirektors in Marburg an jeder Wohnungsiür eine Haushaltsliste anzubringen. auf der alle dort Wohnenden mit Angabe des Berufes und des Geburtsdatums ersichtlich sein müssen. Neu Zugezogene und Abziehende sind innerhalb 24 Stunden an- und abzu melden. Auf Nichteinhaltea dieser Ver fügung stehen schwere und schwerst Strafen. Die Verdunkelungsbestim mungen sind genauest zu beobachter wer dagegen verstößt, hat mit schärf sten Maßnahmen zu rechnen. Wir ver weisen auf die Verlautbarung im An zeigenteil unsere« heutigen Blattes. Die Mörderin von Grübel Am 31. Dezember 1944 gegen 20 Uhi abends wurde bekanntlich in Grübel ein Sprengstoffanschlag verübt. Hiebei fanden zwölf Personen, vornehmlich Untersteirer, den Tod. 17 wurden verwundet. Die Ermittlungen ergaben, daß der Anschlag von den ..Befreiern" der Untersteiermark, den kommunistischen OF-Okkupatoren ausgeführt wurde. Als Täterin kam ein Weib in Frage, das in dem Gebäude ein Paket hint'^rlegte und verschwand. Nach dem Attentat wurde dieser ,.Neuiahrsgruß an die Untersteirer" im Banditenlager bei Wein und Schnaps gebührend gefeiert. Als mehrfache Mörderin unterstein-scher Männer, Frauen und Jugendlicher wurde die 25jährige Albine Wei-ditsch aus Sallenburg gefaßt und hinter Schloß und Riegel gesetzt. Dic.ses kommunistische Weib hat zu!=ammci» mit ihrem Geliebten, dem Banditen Stanko Kotnik, das Paket mit dem Explosivstoff bis Grübel getragen, sie selbst aber hat es an die Stelle gebracht. wo es dann explodierte. Nun gibt das Flintenweib an, zu dem Verbrechen von ihrer Bande gczwung_ii worden zu sein. Drnck und Verl?e MarDciger ^-erlaes und Druckcrei-Ges m. b. H — Verlasslf ttinc Eeon Baumeartner, Haupl.scfiriftleitune Anton Gerschacl Wide In Uarbure a d Dt^q. Badsassr S Zui Zeil für An/eigffl die Pi^Ktisrt Ni ' eulttel Presserezisternummer RFK 1 728. . AMTL. BtKANNT Ä MACHUNGEN Pol^ieiUche Aneraiiunq! Ab 13. April 1945 ist eine Srerrstunde für die f;c-an'le Bevöllicruiig des Stadtkreises Marburg von 21 Uhr ^is 5 Uhr fes!-iresetzt, Wc irnerhalb dieser Zeit die Straßen aus wichti^jen be''nrUchen Giiin-den (R'istunEsarbciter. Bahn-, Poslbe-aniie, Xrzte, He^^^^Tra^n) b* tre'en muß. •ifj'arf dffr Gerjehmieurie dei Oitspoii-ze'.behörde urd tat sich sofort -lit .^c "e' Kennkarte bei der Pc!iz<:idi!-ek-t^on. Domplatz 18. E*"('gesc)ioß. zu mel-dfT. Nur so'ciien iiberprüiten u?^d zu-gelasFcncn Persoien ist öa-- Befetcn drr Stra9-r vfihrcnd der Soerrstun-dei pc'taUet. Rie ans:cv,'iesen, sege*' Ver^töß2 schärfste«^ e-'-y-j'^chreiten. W^r aul Anruf nicht sofort stehen ^'e!bt setzt -irh der Gefahr des Er'ch'cEens snis. Or. Wall-ner, -Oberfturnibannfülirer und Po-lizeidirehtor Der USA-Gewerkschaftlex Antonmi be-schuldi wände gemalt FelizeMicht ARordnunvt 1. Ab 12. April 19^5, 10 Uhi vormifta's ist an ''de Wchnuagstüre eine Liste der Hiusbewcbrer anzubringen. Auf dieser Li'te j'nd der Re'he Lach zu verzeich-reir: Der Hanrhaltsvorctgnd. Ebeeattin und K?nder unter Aiijate des Berufs tmd Geburtsdatums, weiters alle Untermieter. Diese Han^haUsHste ist auf der Innenweite der Wobnuncstär anzuhrfn-e«"!?. 2. Auf d'e Pflicht, iedett neu Zo-zl<»'"»Tiden und — Ab?Iehererstarnibann-führer und Polizeidirektor. Der nberbl'rgermcisttr Stadt Mar- huro-Drau. Der Landrpt des Kreises >.^p.rbur^-D'au. 8ckat>n*ni,->chuRq ?n aHe Lebensmitte'vertaiK r und Gasts^Xtten. Ich verweise auf die Verlautbarung in der Marburcer ZeltuPE vom Freitac. den 6. 4 ISi'S, Betreff Lebersmittelver-teÜMPP in der 74 Zu'ei'urgsperio/Ie. und sebe bekannt. daS diese Bestimmungen auch im Stadt- und Lardkreis '•arbvrg anzuwenden sind. Die Ausgabe der Leben-^mittel erfo'ct eenati nach dieser Vef^nfbarun?. Dir LetJeT«mitti»!-verte'ler und Gaststätten haben die he" drr Wi'enitbfrar? ■9b?etr"TiTi»«'n K.t-tep=ii:i"''"h*i'*te unrt zwa' oetrennt Pummern be'm FTährurTserT't. Aht I F. TU'" Bezu?'"c'"eina"«r3he ei'izoreirfter. ( Beso^riers ich die Lebersmittel-! vprtc=;er da'aut aur-r*rksam d^ß die! Wa'■e•'th*a^' ohn: Karten yprb^'en ist i inG*>"t> Dokumentenbe- schaffung Familienlorschuagsinstitut. Graz, Gt'Cikat 00 3367-14