III. Jahr?. Laibach, den 15. Jänner 1875. sammle, Ve, Die Krainer Biene. Illustrirtes Vereins-Organ der Bienenfrennde in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien. Keclamatiunen etc. der Mitglieder de» .Krainer Bieneniucht«Terein»' sin>l tu rii'hten: An iUi lüi-nenJneUturerein.-Pri.idium zu Smerek. I'o»t Ikendorf. in Krain: diejenigen iter Mili.-lie.1er .le» .elviermärkiechen llieiienziichtrTi reini :■ An den Von'and des .Verein« lur Hebung der Hienenzui-ht" in lirax, Merantiatse 3. Inhal i: Die Bakterien als Faulbruterzeuger. — Ueher den Nutzen der Bienenzucht und flher die Vortheile dieser Zucht mit dem beweglichen Baue. Von Rieh. Mayr. Hie ungarische Banater Biene als .Krainer Biene.- Von A. Thoinann. — Hie Schutzvorrichtungen gegen Bienenstiche. Die Kopfschutzhaubeu. — Die Krainer Biene im Norden. — Vereiusnachrichteu des Vereines zur Hebung der Bienenzucht in Steiermark und des Krain B.-V. — Anzeigen. Die Bakterien als Faulbruterzeuger. B. Ii. Nach Einblick des nachstehenden Briefes von Herrn Dr. F. Cohn, Professor am pflauzen-physiologischen Institute der Universität Breslau, vom 21. November v. J. ergibt sich, dass der bekannte Fanlbrutforscher Pfarrer Schönfeld ähnliche Folgerungen wie ich selbst in Nr. 12, 1874, der „Krainer Biene" über die Einwirkung der Bakterien bei dem Faulbratprozesse im Laufe dieses Jahres schöpfte. Das Schreiben des Herrn Professors stellt den heutigen Stand der Frage klar und übersichtlich dar und ich lasse dasselhe daher mit Uebergchung mir freundlicher Eingangs- und Schlusssätze in wörtlicher Abschrift folgen : „Die Faulbrut hat schon soit längerer Zeit mich beschäftigt, weil hier einer der wenigen Fälle (neben der Schlafsucht der Seidenraupen — jAaccidczea — der einzige mir bekannte) vorliegt, wo Bakterien sich au einer epidemischen Insecteukrankhoit betheiligen, während bei höheren Thiereu und insbesondere auch beim Menschen Bakterien als Unheilstifter längst bekannt sind. Herr Pastor Schönfold hat mich im vorigen und in diesem Sommer wiederholt mit Material unterstützt und mich in den Stand gesetzt, mir ein Urtheil über diese Frago zu bilden; mein Assistent Herr Dr. Eidam hat diese Untersuchung noch weiter verfolgt, indem er den Bienen des Herrn I'astor Schönfeld einen Besuch machte und an Ort und Stelle die Erscheinungen studirte. Die von Preuss und Hallior aufgestellte Theorie, dass Faulbrut die Wirkung verschiedener gomeiner Schimmel-Brand-Rostpilze sei, ist jedenfalls unrichtig, da alle Thatsachen, auf welche Hallier seine Hypothesen gründete, sich als unrichtig herausgestellt haben. Dagegen steht fest, dass alle Faulbrut von der Entwicklung zahlloser mikroskopischer Körperchen in den Larven begleitet ist. zum Theil kugeliger, stark lichtbrechender, zum Theil feiner, theils beweglicher, theils unbeweglicher Stäbchen oder Fädchen; letztere werden gewöhnlich als Bakterien oder Bacillen, erstere als Micrococeen bezeichnet; ihr gegenseitiger Zusammenhang ist noch dunkel; möglich, dass die Kögelchen eine Art Sporen der Stäbchen sind. Dr. Kidam hatte sich auf meine Bitte die Aufgabe gestellt, nicht blos solche Zellen zu untersucheu, in denen die Larven bereits von Fäulniss angegangen sind, sondern auch solche, wo die ersten Spuren der Krankheit angedeutet sind; er fand iu der That bereits in ganz jungen Larven die Bakterienstäbchen, während gesunde Larven ganz frei von Bakterien sind. Hiernach lässt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit behaupten, dass Faulbrut eine tödtliche Krankheit ist, deren Keim in ausserordentlich kleineu kugeligen und sta blorm igen Körperchen seinen Sitz hat. Fast scheint esv als würden die Krankheiten durch den Verdamm irsnppa rat aufgenommen, da der Darm in der Kegel aiu meisten mit Bakterien erfüllt uud zerstört ist; doch ist dies noch nicht sieber festgestellt. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die Körperchen der Faulbrut die gewöhnlichen Bakterien der Fäulniss sind; das äussere Ansehen ist nicht identisch und auch die Zersetzung der Faulbrut scheint von gewöhnlicher Fäulniss verschieden. Es scheint ein specifisches Ferment zu seiu, welches eine speciiische Desorganisation bewirkt, etwa so, wie das Milzbrandgift, das ebenfalls an stabförmigen Bakterien haftet. Aufklärung könnte wohl die Geschichte der Faulbrut geben: ob dieselbe schon seit alter Zeit bekannt oder ob sie erst in neuerer Zeit beobachtet, ob sio von einem Herde aus sich ausgebreitet, ob sie endemisch oder epidemisch auftritt und wo? Mir ist keino Literatur bekannt, die darüber Auskunft gibt. Bei Fragen, wie sie dio Krankheit der Seidenraupen und die Faulbrut anregen, kann eine befriedigende Beantwortung nur durch gemeinschaftliches Sicli-in-die-Hände-arbeiten vonscito der Naturforscher und der Bienenwirthe erwartet werden. Ich bin jedoch überzeugt, dass mit zunehmender Erkonutuiss auch die Mittel zum Schutze und zur Abwehr sich werden linden lassen. Meine bis jetzt veröffentlichten Untersuchungen über Bakterien tindou sich in den von mir herausgegebenen Beiträgen zur Biologie der Pflanzen, Heft II. mitTafel, Breslau 1873; eine populäre Bearbeitung ist in der Vircli o w-Holzen dor 1"scheu Sammlung unter dem Titel: „Ueber Bakterien, die kleinsten lebenden Wesen, vou mir veröffentlicht worden." Ueber den Nutzen der Bieiieuzueht und über die Vortheile dieser Zueilt mit dem bewegliehen Baue. (Von IUch. Mayr, Mitgl. des sti-ierm. Hionenzuchts-Vereines.*) Wenn es auch keinem Zweifel unterliegt, dass die Biene seit den ältesten Zeiten dem Züchter Nutzen gewährt hat, so lässt. sich doch für die Gegenwart die Frago • Wir dünken herzlich für dio freundlichn Zusendung und erbitten recht bald die Fortsetzung. Auch die übrigen p. t. Mitglieder des uns alliirtcn Nachbarvereines bitten wir um lebhafte Hcthciligung an der Forderung unseres gemeinsamen Vereinszweckes durch Einsendung von Berichten und Abhandlungen. — H ed. aufwerfen, ob nicht vielleicht seit der Einführung des Colonial- und der Fabrication des Rübenzuckers, sowie auch durch die in neuester Zeit in deu Handel gebrachten Wachssurrogate, Pflanzen wachs (ccra japonica), Ceresin u. s. w. die Bienenzucht überflüssig oder doch wenigstens minder rentabel geworden sei? Die Beantwortung dieser Frage dürfte sich von selbst ergeben, wenn wir dio Hauptpunkte, die dabei in Betracht kommen, eingehender besprechen. Es nützt uns die Biene: 1. durch ihre Producte; 2. durch ihre Fortpflanzung im weitereu Sinne; 3. durch die Vermittlung der Pflanzenbefruchtung; 4. durch den moralischen Einflnss. Wie bekannt, sind die vorzüglichsten Producte der Biene Honig und Wachs und können diese als Rohware oder im gereinigten Zustande stets verwerthet werden, wenn auch durch die Einführung and Fabrication des Zuckers und der Wachssurrogate ein bedeutender Rückgang der Preise zu verzeichnen ist. Sehen wir uun zunächst, welch' jährlichen Nutzen uns ein starkes Bienenvolk durchschnittlich abwerfen kann. Im Raablhale, welches wir seiner bedeutenden Obstbaumzucht, seiner schönen Wiesenkulturen und vorzüglich des Haideuhaues wegen eine „gute" Bienengegend nennen dürfen, entnehmen wir iu mittleren und guten Jahren pr. Stock, gering gerechnet, 1(5 Pfund Honig in Fladen, aus denen wir beiläufig Iii Pfd. reinen Honig und '/« Pfd. Wachs gewinnen. Ersteros verwortheu wir mit 30 kr. pr. Pfund = 4 11. 50 kr., letzteres, wenn es ganz rein ist, mit 50 kr., — macht zusammen 5 fl. ö. W. Es gleicht daher dieser Nutzen einer lOOperzentigen Verzinsung des Anlage-Kapitales, da bei uns im Frühjahre der Werth eines guten Zuchtstockes gleich 5 11. ist Sind, wie oben bemerkt, die Stöcke stark (uud nur von diesen sprocho ich, da ein schwacher Stock einen jährlichen Reinertrag zu liefern nicht vermag), so sind obige Zahlen keineswegs zu hoch, eher zu niedrig gegrilleu, uud ich bin in der Rage, dies durch Reweise erhärten zu können. So befindet sich z. B. in der Umgebung von Gleisdorf ein Knecht, welchem sein Dienstgeber aus gutem Willen das Halten der Bienen in seinem Obstgarten gestattet. Er botreibt die Korbbienenzucht mit 15 bis 20 Stöcken uud nimmt hiefür nach seiner eigenen Aussago alljährlich den Betrag von 50 bis 70 II. ein, wogegen sein Jahreslohn als Knecht etwa 40 11. betragen mag. Dabei darf nicht vergessen werden, dass alljährlich ein Theil des Kapitales sammt den Zinsen durch regelrechtes Ab-schwefcln vernichtet wird, und ich werde in dem nächsten Artikel, der die Vortheile der Bienenzucht mit dein beweglichen Baue besprechen wird, auf dieses Beispiel zurückkommen, um zu beweisen, um wie viel lohnender die Bienenzucht für den Mann noch sein würde, wenn er mit Dzierzonstöcken imkern würde. Es muss zugegeben werden, dass dies ein sehr anständige r Nebenverdienst ist, den sich sehr viele andere ebenfalls verschaffen können, wenn sie Bienenzucht betreiben und die notwendigen Kenntnisse hierüber sich aneignen würden. Zudem erfordert der Betrieb keine Hilfsarbeiter, keine weiteren Auslagen, keine schwere Arbeit, sondern es sind unsere Mussestunden, die wir hiezu verwenden können, und Honig und Wachs sind reiner Gewinn. (Fortsetzung folgt.) Die ungarische Banater Biene als „Krainer Biene." Von A. T h oni an n, Vereinsbienenmeister. Im schleswig-holsteinischen Bienenzuchts-Vereinsblatte Nr. 9 und 10 v. J. befindet sich eine uns Krainer eigenthümlich berührende Notiz über die Krainer Biene. Ein Localrerein bezieht zur Berölkerung seines Vereinsstandes „Krainer" Bienen aus dem ungarischen Banate (von Ambrozy), ärgert sich hintendrein darüber, dass er „Mischlinge" erhalten und dass die betreifenden Völker, die die Geschäfts-Industrie zu „Krainern" stempelte, von dem Verkäufer nachträglich ganz naiv als echte „Original-Banater Bienen" bezeichnet worden seien, dass zum Ueberfluss die Bienen theils todt augekommen, theils drohnenbrütig oder theils an Altersschwäche zugrunde gegangen seien u. s. f., damit scliessend: „Die Krainer Biene ist ein ausgezeichnetes Thier und wir haben Ursache, für die Einführung alles mögliche aufzubieten, mehr als für die Italiener. Es fragt sich nur, wie man sich die beste Quelle eröffnet, ohne allzusehr der Iudustrieritterschaft in die Hände zu fallen."' Die Haltung des Berichtes an und für sich veranlasst, die Gründe der thatsäch-lichen Differenz unserer „Krainer Biene" und jener „ungarisch-banater Biene" näher zu untersuchen, damit die tendenzielle Färbung desselben die richtige Beleuchtung erhalto. Unser Herr Vereinsvorstand, der, wie ich glaube, in Deutschland und der ganzen Imkerwelt unsere „Krainer illyrische Biene" 1857 zuerst bekannt machte, unterscheidet, wenn wir überhaupt von der europäischen Biene Varitäten-Unterscheidungen zulassen (vido Kr. B. 187a, Nr. 3) drei Haupt-Varitäten der europäischen apis nwllifica (gegenüber don bekannteren neueren Lehrbüchern), weil ohne jede Frage, wenn aus der Farbe der „gelben" Italiener diesen die Berechtigung einer eigenen Va-rität zusteht, ganz dieselben Ansprüche auch der Krainer, d. h. der „weiss-grauen" Alpeubiouu zur Vorfügung stehen, wie der „braun-schwarzen" deutschen Varität! Wo lobt nun diese graue Alpenbiene, diese illyrische Krainer Biene; woho r stammen und worauf fussen die ihr nachgerühmten guten Eigenschaften der Abhärtung und des regeren Schwarm-triebes oder dor grösseren Fruchtbarkeit der Königinnen? An der obbezogenen Stelle der „Krainer Biene" 1873, pag. 10, heisst es wörtlich: „Dio weiss-graue Alpenbiono erscheint in ihrem Vorkommen von den Hauptzügen der Norischon, Kärntischen und .lulischen Alpen fast genau begrenzt, ist also in Krain, Kärnten und den südlichen Theilen Steiermarks zu Hause. * In den Italien zu gelegenen Districten findet man als Uebeigangsform zur gelben Varietät Völker vor, wclcho ausser der soustigen grau-weissen Behaarung noch ein oder zwei gelbe 11 i nterleibsringe besi 1 zon." In diesen knappen Sätzen ist das Stammeslaml der grauen illyrischen Alpenbiene genau bestimmt und unwillkürlich tritt uns an der Haml geschichtlicher Traditionen recht klar uud deutlich vors Auge, dass diese Biene den Kämpfen, Zügen und Kultur- * Nach den uns zugekommenen Mittheilungen glauben wir auch den I.ungauer Grenzdistrict mit eingewanderten Krainer Bienen besetzt. I>ie Terrainbesehaffenbeit des Lungau dürfte den Weg erklären: nördlich und westlich sind die hoben Felsrücken der Tauernkette, während gegen Osten und Südosten der liau sich öffnet und auch seine Gewässer dahin entsendet, und der llauptort liegt au der Ilauptstrasse nach Kärnten. bes t rebuii gen des slavischeu Stammes eng verbunden geblieben ist. Das 1873 von der literarischen Gesellschaft „Matica Slovenska" herausgegebene Werk „Slovenstvo" enthält in reichlichem Masse die hierauf bezüglichen Daten, belegt durch eine am Schlüsse beigeheftete geographische Karte, auf welcher die heutigen Wohnsitze der slovenisch-kroatisch-serbischen Nationalität verzeichnet sind. Dort findeu wir Temesvar, wo die Bauater „Krainer Biene" verkauft wird, als letzte nordöstliche slavische Enclave in Ungarn, wissen also genau, wie unsere Alpenbiene längs der Drau dorthin gelangt ist. Das geschah jedoch schon vor vielen Jahrhunderten, wie sich laug uud breit nachweisen lässt. Solche Zeiträume nuu sind, iu Berücksichtigung der klimatelogisch und trachtmässig weitaus abweichenden Local Verhältnisse der Ebenen des Bauat gegenüber den alpinen Berglämleru Krains, jedenfalls geeignet (wie auch der Eingangs citirte Localbericht klarstellt), eine Veränderung der Varietät herbeizuführen, da in den letzten Jahrhunderten nicht die entfernteste Verbindung oder irgend ein Thieraustausch zwischen hier und dort stattgefunden hat! Dann müssen aber bezüglich der Farbe etc. auch äusserlich „Mischlinge" entstehen, wie hier z. B. allgemein bekannt ist, dass tiefer in den Unterkrainer Voralpen, in den Heifnizer, Kudolfswerther, Möttlinger, Gottscheer Gegenden Uutorkraius die Bienen hin uud wieder gelbe Hinterringe zeigen, so dass ein bereits verdufteter industrieller Musterbienenstands-Iuhaber (ein Schweizer) sie als Italienerbastardo öffentlich anuoncirte, während die höheren Lagen Krains die reinste grauo und auch die schwarmlustigste Alpeubienc erkennen lassen. iSchlusB folgt.) Die Schutzvorrichtungen gegen Biciiciistichc. Die Kopfscliiitzhaiiben. B. J?. Verfasser ist kein besonderer Freund der Biciicnschutzhaubcn, hat in den letzten Jahren äusserst selten zu einer solchen gegriiTen und dann auch nur wührond stärkster Volltracht oder in Fällen, wo nach dem Abladen der angekommenen Völker bei Aufstapelung auf der Wanderweide oder bei Ankauf die Fluglöcher der lange eingeschlossenen Bienen geöffnet wurden. Allerdings dürfte die Krainer Biene nach den vielen hunderton Mittheilungen notabler deutschor Bienenzüchter (worunter Wedel, Žiwansky u. v. a.) minder stechlustig als die andern Bienenvarietäten sein. Ich habe jedoch schon vor Jahren öffentlich erklärt: „Wenn die Gutmüthigkeit unserer Krainer auch in allen Theilen Centralcuropa's coustatirt ist, so wird damit nicht gesagt, dass sie keinen Stachel habe; sie weiss, gereizt, denselben sehr gut anzuwenden, bleibt aber gegenüber einer ruhigen, sio zart erfassenden Hand passiv. Starker Druck jedoch, dor Athemstoss bei lautem Sprechen, jähes und starkes Goräusch bei Oeilnung dos Stockos oder in der Nähe ist ihr ebenso uuangenohm, wie den Menschen und Thiereu überhaupt. Grundsatz sei es, mit den Bienen so umzugehen, wie man als Kranker z. B. selbst behandelt zu worden wünscht." Uebrigens wird man mit der Zeit durch viele praktische Uebting — besonders an Ständen, die jährlich mit hunderfen, ja tauseuden von Stöcke rechnen — gegen den Bienenstich* so ziemlich unempfindlich, d. h. die Geschwulstbilduug unterbleibt, * Gegen den Bienenstich soll nach der „Gax. med. veterin." (Mailand 187.'lj Kalk wasser ebenso wirksam sein als das nicht zugangliche Ammoniak, der Schmerz sofort nachlassen und die Ii und deshalb beschränke ich mich darauf, durch heftigen Nageldruck au der verletzten Stelle das Gift gut bis aufs Blut auszudrücken und mit den Lippen etwas auszusaugen. Bauch ist jedeufalls das beste Schutzmittel. Doch vielen ist das Bauchen schädlich oder ungewohnt und immer kann man auch nicht rauchen, oft sind nicht einmal die Rauchuteusilien zur Hand. Wenn unter solchen Umständen selbst dem erfahrenen Züchter sehr heiss werden kaun, um wie viel mehr aber dem Anfänger, wenn theils Befangenheit, theils Unruhe oder Furcht, theils Ungeschicklichkeit oder Unkenutniss der ruhig und bestimmt auszuführenden Handgriffe die Bienen erzürnt und schlimmer als ungemütlilich gemacht hat. Auch sind manche und besonders solche Personen, die stark Schweiss absondern, viel empfindlicher und die Bienen durch den Geruch, wie es scheint, bei weitem gereizter, während einzelne Berufsklassen unter Umständen geradezu gezwungen sind, Schutzvorrichtungen zu gebrauchen. Es gibt allerdings Stoiker, die alle derartigen Bienenzuchtsgeräthe als überflüssige Dinge bezeichnen und den Gebrauch lächerlich zu machen suchen. Die Glücklichen ! Ich aber weiss, dass es nervöse und reizbare, sehr empfindliche und unter dem Bienenstiche oft heftig leidende Menschen gibt, und finde passend, das3 öffentliche Functionäre sich hüten, der Lächerlichkeit anheimzufallen. Denn ich möchte doch einmal den Ernst der Schulkinder und die moralische Wirkung des Vortrages eines Lehrers sehen, der mit geschwollener Nase z. B. die Herren Bengels einexercirt, oder den Landtags- oder Kanzelredner mit aufgedunsenen Negerlippen, den Herrn Gemeinderaths-Vorsitzenden mit geschwollenen Ohren u. s. f. Die Anfiingor fürchten sich nun einmal vor dem Bienenstiche und es ist wahrlich vcrzoihlich, dass sie sich zu schützen suchen: der Heroismus des Sich-stechen-lassons ist in der Begel in prineipiis dünn gesäet! Sie sollen sich also, wenn sie mit Bauch nicht auskommen, in Gottes Natncu der Kopfschutzhauben bedienen, um sich zu crmuthigeii — mit der Zoit werden sio auch den Bienenstich ertragen lerneu. Geschwulst verhütet werden, und zwar um so sicherer, je ileissiger die Application geschieht. Aach Collodiumüberlago soll wirksam sein. Thierry - Mieg (Elsass) empfiehlt dagegen nach vicljührigcr Erfahrung nach vollständiger Beseitigung des Stucliols das Bestreichen der Wunde mit Blatt- oder Stengelsaft der Petersilie, gewonnen durch dio Zorreihuug zwischen den Fingern. Küchenmeister befürwortet die Ueberstrei-chung mit Wasserglas. — In Schlesien pflegt man hehin (Lotte) mit Essig angefeuchtet aufzulegen. Helene Lieb (Bztg. 1857) halt die einfache Anwendung dos Speichels für das Zuträglichste. In den verschiedenen älteren Bienenschriftou werden die absonderlichsten Dinge als Hilfsoder Mihlcriuigsmittcl gerühmt: die Einreibung mit zerdrückten Bienen, mit Honig, mit dem Saft der Zwiebel oder Beeren des Geisblattes, Hum, Spiritus, Lilieniii, Baumöl, Melissengeist. Salzwasser oder Salmiak. Dio Geschwulst vertreibt man durch Kälte, durch Bleiwasser oder Kampfereinreibungen, nötliigenfnlls mittelst Application der Blutegel. Anderseits dient das Bienengift, eine concentrirte ameisensaure Eiweisslösung, als Heilmittel gegen Bheumatismeii, Gicht und ähnliche Erscheinungen und die Heilung jahrelanger Taubheit und Gclcnksrhcuiiiatismcn durch zufällige Bienenstiche ist sichergestellt. Per Ameisengeist dient übrigens schon längst als baut reizendes Volksmittel, ähnlich in seinen Wirkungen den Kauthariden, gegen örtliche Schwäche oder Gliederlähmungen. — Beachtenswert h ist dio in „Schmidt-Kleine^ Bztg." pa« tUW aus dem „rii&rmac. Centr&Iblatt" IH-I7, Nr. 55, gebrachte Notiz über die Anwendung der Bienen als Arzneimittel in Nordamerika gegen Stranguric (Urintröpfeln), dio binnen 2 bis 5 Minuten duchaus gehoben wird. Zu diesem Zweckc zerreibt man ca. 50 Bienen mit wenig Wasser zu Brei, giesst •/* Liter kochendes Wasser auf, bedeckt es gut und lässt dasselbe 20 Minuten ziehen. Hierauf seiht man es durch und lässt es sogleich warm einnehmen, da es kalt ohne Wirkung ist. \ Wir wollen nun hier unsern Lesern vier verschiedene Kopfschutz-Geräthe vorfahren und mit der Beschreibung einiger anderen, mehr primitiven Formen den Gegenstand erschöpfen. 1. Die Bienenhaube (Bienenlarve, Schutzhaube, Drahtmaske etc.) in Abbildung 1. ist ein feines schwarzlackirtes* Drahtgitter (ca. 10 Fäden auf 1 Zoll oder 25 mm.) in Halbkugelform, dessen Band mit stärkerem Draht gefestigt ist, und auf 25 mm. Entfernung vom Gesichte abgehalten, dasselbe bis zu den Ohren, dem Kinn uud den Stirnhaaren vollkommen bedeckt. An dem Rande der Larve ist ein dichter aber leichter brauner Stoff in sackartiger Form angeknöpft (auch angenäht), den man über deu Kopf zieht und um den Hals zusammenbindet. 2. In der folgenden Abbildung ist der an der gleichen Drahtmaske angeknöpfte Kopfüberzug zu einer blouseuartigen, mit Aormel versehenen Jacke verlängert, die um die Taille mittelst eingezogenem Baude zusammengebunden werden kauu und an den Handgelenken die Aermelu mittelst elastischer (Gummi-) Schnur fest anschliesst.** Es ist auf diese Weise der ganze Obertheil des Körpers geschützt und ein Durchkriechen der Bienen zu dem Halse oder der Brust unmöglich. 3. Für Bienenfreunde, deren Kopf stark ausdünstet uud die überhaupt das Haupt frei und luftig tragen, dient als passender Schutz der Drahttubus (siehe Abbild. 3), ein vollständiger Cylinder aus feinem schwarzen Drahtgeflecht, am oberen Ende mit Stoff sternförmig über dem Kopf bedeckt und geschlossen, am unteren Theile mit einem Stoffstreifeu von ca. 25—30 cm. Breite ringsum besetzt, welchen man um den Hals durch ein durchgezogenes Band festknüpft. Das Tragen eines solchen Drahtcylinders ist für Nichtraucher im heissen Sommer nicht belästigend und schützt sicher; Raucher vorsehen den Tubus mit eine Mundöfluung, über wolche sie ein im Kreuz geschlitztes Gummiplättcbeu aufnähen, welches die Pfeife oder Cigarre eng umschliesst. * Die weisslackierten sind, weil blendend, durchaus unpraktisch, nicht minder das Dathe'ache Capuchon ans Uosshaargeflecht, welches nie in die richtige Entfernung vom (lesichte gelangt und im Hochsommer gründlich erhitzt. Auch mit den in Salzburg ausgestellt gewesenen Kautsc.huk-haudschuhen zum Schutze der 1 lande können wir uns nicht befreunden; unwillkürlich muss mau damit die Iiienen plump behandeln und sie mehr reizen als besänftigen. ** Ueberhaupt empfiehlt sich auch bei Nichtgebrauch der Drahthaube oder Mouse, bei längeren Manipulationen im Bienenstöcke die Bockärrnel mittelst zweier kleinen einfachen, schuallenbesetzteii Lederriemchen gut aus Handgelenk anzulegen, damit die Bienen nicht am Arin unter der Bekleidung hiuaufkriechen. # 4. Geschultem Imkern aber empfehle ich als gutes und oft nöthiges Aushilfsmittel dieBerlep'sche Hal b m ask e (Abbild. 4), auch sogenannte Bienen brill e, welche nur Augen und Nase als die empfindlichsten Körpertheile schützt und den Mund für allfällige ltaucher freilässt. Diese Drahthalbmaske legt sich an die Form des Gesichtes genau und bequem an, ist mit Messing, der noch mit Band umwickelt werden kann, eingefasst und wird mittelst eines an beiden Seiten befestigten, dicht über den Ohren um den Hinterkopf gespannten Gummibandes leicht aber sicher festgehalten. Das Drahtgeflecht liegt nur mit dein Bande fest auf Stirn und Wangen an, ist sonst jedoch immer 1 cm. von der Haut entfernt. Sie ist ein wahrhaft nützliches, brauchbares Geräth. Unter allen vorgenannten 4 Bienenschutzhauben können Kurzsichtige Brillen tragen. Wir sahen auch an einzelnen Orten Süddeutschlauds Bienenschutzhauben, welche nur drei kreisförmige, mit weissem oder schwarzem Tüll oder mit Gaze überzogene Drabtreifen und über den Kopf um den Hals zusammengezogen wurden, ein lappiges, sich oft verschiebendes und schlecht durchsichtiges Ding. In Norddeutschland dagegen lässt man einen Tüllschleier derartig mittelst Band über die Ilutkrämpe ringsum zusamengezogen über dio Hutränder cylinderartig herabfallen (mit oder ohne Glasstiicken vor den Augen): ja man construirt dort besondere Hüte dazu — als Spielerei. Die Krainer Biene im Norden. U.R. Herr August Graul, Seilermeisterin Schköln zu Sachsen, welcher vom Handels-Bienenstaude zu Pösendorf die Krainer Biene bezogen, berichtet, dass er am 10. November soine sämmtlichen 10 Stöcke behufs Vergleich gowogen und nachstehende Kesultate erzielt habe. Ohue Gebäudo, netto Volk, Wachs, Honig wog Nr. 1 deutsche Varietät, nicht geschwärmt ... 39 Pfund, » 2 » „ „ „ . . . 46 , it 3 „ * „ „ ... 27 « 4 „ , , m ... 48 » ,r' » n » » ... 32 » ü „ „ einmal geschwärmt (6/7). 20 „ 7 Krainer „ zweimal « (1/6, 5/6) 48 „8 „ „ „ (12/6 23/6) 37 „ 9 „ Schwärm ab Nr. 7 vom 1. Juni . . 55 „ 10 „ ,, ab Nr. 8 vom 12. Juni . . 33 n -I »i » Die zwei Nachsehwärme von Nr. 7 und 8 überliess er an Freunde, wovon de eine weisellos, der andere überwinterungslahig wurde. Die Schwärme (ebensowenig wie die Mntterstöcke) erhielten weder Anfänge noch Unterstützung. Ziehen wir nun daraus Vergleiche, so ergibt sich, dass die G Stücke der deutschen Varietät durchschnittlich ein Nettogewicht von je 35 Pfund, die zwei Mutterstücke der Krainer aber (mit ihren zwei Erstschwärmen Nr. 9 und 10) je 86'/» Pfund (resp. 4 Stöcke a 43 Pfuud durchschnittlich) erzielten. Rechnen wir nun zur Ueberwinterung pr. Stock 15 Pfund Innengut. den Ueber-schuss als Ertragsgewinn, so brachten 6 deutsche Völker a 20 Pfd. ä 35 kr. ö. W. = ä 7 fl. pr. Stock. 2 Krainer (incl. 2 Schwärme) ä 56 Pfd. a 19 fl. 60 kr. pr. Stock und ausserdem eino 100% Vermehrung, die im folgenden Jahre wieder doppelten Nutzen trägt. Der Ertrag der Krainer erreicht also, abgesehen von der Vermehrung aufs Doppelte der Standzahl, nahe das Dreifache des Reingewinnes gegenüber der deutschen Varietät. Herr Carl Dietrich, Dechaut zu Wittosess, schreibt am 23. Dezember: Im Jahre 1873 erhielt ich von zwei Krainer Stöcken vier sehr gute Schwärme, von denen einer 25 Pfund Ernte ergab, die übrigen reichlich auskamen. 1874 erhielt; ich zwar keinen Schwärm, aber vom geringsten Stock ca. 10 Pfd. und von den anderen zu 20 Pfd.: von jenem Schwärm aber, der schon 1873 25 Pfd. gegeben hatte, 45 Pfd. und von einem gar bei 50 Pfd, wahrend drei gute Stöcke einheimischer Bienen, die beide Jahre schwärmten, gar kein Erträgnis lieferten, da der Mohrertrag de3 einen den anderen wieder zugesetzt werden musste. Die Witterung war 1874 für Bienen sehr nngiiustig. Es Hessen sich solcher Mittheilnngen viele veröffentlichen, wozu hier nicht der Ort, dio mich aber erfreuen, weil ich die Genugtuung habe, eine gute Bienenvarietät allenthalben eingebürgert zu haben. Aber ich möchte hier nur ganz besonder«; die Anfänger, die aRe nach „Krainer Bienen" drängen, darauf hinweisen, dass es für sie sich durchaus nicht empfiehlt, sogenannte ..Schwärme" oder „Ableger" von ca. P/s Pfd Gewicht (mehr lässt sich ohne Bau im einfachen Transportkasten und im Klumpen schwer versenden), zu beziehen. Wer sicher gehen will, kaufe in seiner Nähe von einem guten Züchter, der schon Krainer hat, oder beziehe ans Krain seihsteinen volksbesetzten Mutterstock mit Bau und Honigvorrath. Als solche nenne ich brauchbar unser** Bienenzuchts-Vereinsstöcke mit 16 Kallinchen,* die ihnen nicht nur die möglichst sichere Gewähr des Gedeihens (weil wenig Unterlassungssünden zu begehen sind), sondern auch um 80 bessere Erträge geben werden, je mehr sie deu Schwarmtrieh durch Raum-erwoiteriuig nach vorn einzuschränken lernen. Die Anschaffungskosten sind wohl drei his l tl. und die Fracht je nach Entfernung auch um 2 bis 4 fl. höher, jedoch bringt ein solcher Mutterstock, im April bezogen, bei nur irgend genügender Tracht reichliche Zinsen und das Geld ist nicht weggeworfen. Dass es wichtig ist, die nötigsten Zuchtregeln sich anzueignen, verstellt sich von selbst und man verlange zu diesem Zwecke die kleine Anleitung von Pf. Stern, welche der Verein ä 20 kr. franco abgibt. * Die im Frühjahre 1871 theilweise versendeten älteren Vereinsstücke mit Stäbchen statt Rähmchen werden als unpraktisch nicht mehr abgegeben. Die neuen Vereinsstocke sind durch zwei Deckel sowohl von oben als rllrkwäts zu Offnen und sind alle mit Krstschwärmcn besetzt Veremsnacbrichten des Vereines zur Heinas fler Bienenzucht in Steiermark. Nach Beschluß der Hauptversammlung vom 29. Dezember v.J. betragen pro 1875 die Mitgliederbeiträge -ammt Abonnement: «1 für wirkende Mitglieder 1 tl. 50 kr., h) für unterstützende Mitglieder 2 fl. 50 kr. Ohne Zeitung 50 kr. weniger. Ml. Neu eintretende Mitglieder haben von jetzt an für ein auf ausdrücklichen Wunsch ausgestelltes Diplom 50 kr. zu entrichten. T o d e s a u z e i g e. Bevor das Jahr sich vollständig zu Knde neigte, wurde dem Vereine noch eines seiner hochverdientesten Mitglieder entrissen. Se. Exc. Franz Frh. v. Gorizutti, k. k. Feldmarschallieutemint i. U . verschied in Graz am 21. Dezember nach schweren Leiden. Im September noch mit lebhaftestem Interesse für den Verein thätig. schloss sich schon nach so kurzer Zeit über dem Hochverehrten das Grab — Ehre seinem Andenken ! Im Laufe des Jahres 187-1 traten dem Vereine bei: Die Honen: Alei.'Vutsdk, Lehrer, Fabtfrz: JosefNamesnig. Advoeatursconcipient, Iladkersburg; Stefan \. Kiek, Grossgrundbesitzer, Graz; Josef Hnjas, Grundbesitzer, St. Johann: Job. Bako. Lehrer, Strukorz; Alois Kreft. Grundbesitzer, Pfeiferdorf; Josef Augustin, Grundbesitzer, Lecfeld; Karl Wegscheidel-. Kealitätenbesitzer. Iladkersburg; Cäsar Amlrieu, Apotheker, Badkersburg; Ferd. Kupetz, Beamter. Iladkersburg; Josef Sattler. Kealitfitenbesitzer, Pfeiferdorf; Michael Krobntb, Grundbesitzer, A liste II Ks sind wieder vorräthig: Veroinsständer zu 4 II. 30 kr. und 3 Ii. fit) kr. VereinBlagerstöcke zu 4 Ii. 30 kr. und 2 11.130 kr. Drr I 'i'rriHsaussrlt uns. Vereinsnacliricliten des Krainer Bienenznctarams. Wir erfüllen die schmerzliche Pflicht der Traueranzeige von dem Tode unserer Vereinsmitglieder: 1. Schmidt, Oberpfarrer zu Gesees bei Bairculh in Oberfrankeu, Baiern, früher Vorstand lies unterfräukischen Vereins, j November 1874, ein gemüthvoller, liebenswürdiger Mann und verdienstlicher Imker; 2. Woess, Pfarrer zu Grainbriiun in Niederiisterreich; 3. Simonie Alois, prakt. Arzt zu Witschein. Steiermark; 4. Batli Andreas, Besitzer zu Vertie in Steiermark; 5. Arko, Lehrer zu Treffen in Krain. Diejenigen Herren . welche früher Centrifugal-Schlender-.na seli i nen mit Holztriebwerk bezogen haben und jetzt das eiserne Triebwerk (in Nr. 12 der „Krainer Biene- 1874 abgebildet) wünschen, können dasselbe zu «lern Anschaffungspreise von 4 d. 25 kr. montirt beziehen. 285"" Bezüglich des längst versprochenen „Illustr. Bienenzuchtsbetrieb." so erfolgt die Zusendung unter allen Umständen bis Ende dieses Winters. — Das Manuscript liegt in der Correctur — ich bin aber nicht allein brustleidend, sondern auch viel geplagt mit einer riesigen Correspondenz nach allen Ländern hin, die mir jede Minute einengt und die in dem Masse sich erweitert, als die grossen Länderstrecken linsslauds. Serbiens, Rumäniens, Kroatiens, Dalmatiens u. a. der Dzierzonzucht erschlossen werden. Ich bitte also meine Vereinsgenossen um freundliche Nachsicht (besonders in der letzten Zeit, wo ich oft heftig leidend war), wenn ich anstatt vielleicht gewünschter Ausführlichkeit nur kurz und gedrängt antworte: Nachsicht für einen oft sehr müden Mann! Dicht vor Schluss des Satzes geht uns die Mittheilung zu, dass das hohe k. k. Ackerbauministerium iu Erledigung des Iinmediat-Geiuches des Vereinsausschusses vom l»i. Juni 1874 sowohl die Bedeckung des Defizits pro 1873 als auch des Ausfalles pro 1874 abgelehnt haben solle. Da der Ausschuss überzeugt ist. dass das Centrale der k. k. Landwirthschafts-gesellschaft zu Laibach das ihr im Oktober zur Begutachtung vorgelegte Gesuch des heimatlichen Vereines, für dessen Thätigkeit und gedeihlichos Wirken nach I ^monatlichem Bestände mehr als 000 Mitglieder Zeuge sind, — gewiss wahrheitsgetreu unterstützt hat. so müssen gewichtige Gründe zu oblierührter Entscheidung obwalten. Leider ist eine Intimation seitens des hohen Ministeriums bis heute, 15. Jänner, dein Ausschusse nicht zugekommen und dadurch für das abgelaufene Jahr der Verein schwer belastet. Ks Können daher bis auf weiteres zur fl rstclluiig des <;leiHi-grw i cht es in den Einnahmen mul Ausgaben die Vt-rcinslilciim Wohnungen, Ilonig-M-Iilciidcriunschiiieii, i;eriitlie u. s. w. nur zu dem unten bestimmten Selbstkostenpreise, welcher fiir den Verein als Grossbezieher io"/„ billiger als der sonstige Verkaufspreis ist, abgegeben werden. JÖfF Jene I*. T. Mitglieder, welche die allenfalls bestellten (iegeiistiindc Iiis nun 3WF" "iebt empfangen buhen, wollen sich ImldgefSIIigst erklären, ob sie den gc-zahlten «rldbetra» ziirHek/iiempfangen oder die erforderliche Viehzählung gemiiss den liier bezeichneten Dreisen zu leisten wünschen. I. VereinshalblBgerstnclc I Ii. 55 kr.; 2. Vereinslngeretock, einwiindig 4 fl., 3. doppelwandig 6 II. 70 kr.; I Vpreinshalhst&nder, einwandig 4 II., 5 doppelwandig i> fl. 70 kr.; G. dreifacher Kothsc.hütz-icher It&hmcbenapparat mit Iloliel- und S&gelade :i tl. litt kr.; 7. Ilanigschlciidermiischiiie mit giisn-eiseniem Trichrado M II Mi kr.; 8. Wabenpliitier HO kr.; !•. Waben i gel so kr.: 10. Wabenentdeck-luncKnics-ser «dar Zellenmewer SO kr.; 11. die grosse Bothschütz'sche Honig-, Wnclm- und Obstpresic II tl.; 1-.'. Pres,-ick für Wachs I Ii in kr.: I:t. I'r.-Hi'li für Honi» I II .-0 kr.: 11. Wach kochtopf (ohne Presse zu gebrauchen) 4 fl.; 15. Drnhncnfaiiirtrichtcr 1 II.; 16. Weiselhnrg für Vereinsstocke 1 fl. 35 kr.; 17. Waliengahel für verschiedene Stockhreiten 1 fl. 45 kr.; 18. Wahengahel fiir Vereini-lircite 45 kr.; Hl. Sehwarin«pritzi' 2 II.; 20. W.ihenzaugc I»."» kr.: 21. Schwarmlangcr ifür Hiiume ohne Leiten 1 tl. 90 kr.; 22. Schwarmbeutel (zum Abfangen vor dem Flugloche) 1 11. IM) kr.: 23 Kutter kiilig 50 kr.: 24. Ilonigfülltrichter mit Ifcbd (auch im Hause sonst zu gebrauchen; 1 tl. 35 kr.; 25. Futterrähmchen, doppeltes far flüssigen Honig 60 kr.; 26. Futtern&pfchen für .lüüi^en Honig/ 80 kr.; 27. FuttertrAnkglas 35 kr.; 28. Rauchapparat nebst ein Dutzd. Lunten 1 fl. F.n kr.; 29. Rauch-hinten per Dutzend 17 kr.; 30. Nichtrauclierpt'eife I fl. 85 kr.; 81. RaucLerpatentpfeife 1 fl. 35 kr.. 32. Drahttubus (amerik.) 1 fl. 45 kr.; 33. Bienenhaube 90 kr.: 34. Drahthalbmaske 50 kr.; 35. Wabon-mener 4tl kr ; 3i>. Wabemnener in Maureikellenioim 40 kr.; 37. Putzciseukiücke 50 kr.; 38. Putz-schaher 40 kr.: 35». Wurmhacken von Messing 18 kr.; 40. Weiselkütig fi kr.; 41 Nutensäge zum Anfertigen der Stücke TO kr.; 43. Nutenhobel zum Anfertigen der Stücke '<) kr. — Verpuckuugs-spesen pr. Uulden 5 kr. S. W., jedoch nie weniger als 10 kr. Herr Carl Gatter, Redakteur des „Bienenvater" zu "Wiet:, VI. Bezirk Gumpendorf, Marchettigasse Nr. 14, erbittet Pb« tographien von Bienenzüchtern zur Anlage eines Bienenzüchter-Albums, zu gleichem Diem-te bereit. Jj^ Da das in Nr. 12 der „Kr. Biene" IS74 veröffentlichte, bisher geheim gehaltene Becept der Frau Br. Kotlischütz laut Zuschriften ans Oberösterreich, Steiermark, Mecklenburg n. s. f. Anklang gefunden, so geben wir hier auch für unsere neu eintretenden Mitglieder dasselbe neuerdings. Ital. Lebkuchen: Am Abend vor dem Backen lasse man 1 Kilo Honig auf 'lern Feuer ein wenig siedelt, vermische denselben sodann mit I Kilo Weizenmehl, worin '/s Kilo Zucker zerrieben wurde, gut zu Teig. Letzterer wird hierauf am folgenden Tage mit 3—4 Eiern eine halbe Stunde lang tüchtig durchgeknetet, hierauf 7 Gramm Fotasche im Wasser zerrieben, dazu 7 Gramm t'ardamum, '/« Kilo grob zerhackte Alandein get hau und das Ganze neuerdings eine halho Stunde geknetet. Hierauf streicht man den Teig auf Blechplatten, welche mit Schmalz eingerieben uud mit Mehl bettreut wurden, und backt, ihn im heissen Ofen goldgelb aus, überspinnt ihn sodann mit dickflüssigem Zucker, stellt, um letzteren zu härten, den Kuchen noch etwa eine Viertelstunde in den Ofen und schneidet ihn schliesslich warm in Stiicko. Dieser Lebkuchen hält sich viele Monate nnd ist ein vorzügliches und feines Gebäck, nicht nach Art der gewöhnlichen Pfefferkuchen. Für Tischler. Kin neu hergestelltes Hans mit einem srew öl bleut /immer und Yorküchr. Stall und Umbilden nebst kl. krau tucker, circa I Merlin»' Ansaat, circa 1 Joch /.wcimähtl. Wiese, l.atihslrcu und Soiiimenvcide ist zu verpachten. Her 1'iitiiUT erhält als llaustisohler Ilir das «ranze Jahr Iccordarbeit mit dem Verdienste von I II. Iiis 1 iL r»0 kr. tiiirlicli. Anmeldung bei dem Vereinsvorstande zu Smerek, P. POsendorf. Lucre, nicht zerdrückte Wacliswaben, frei von Blumenslaub, Brut und Honig, werden iu jedem Quantum zu kaufen gesucht. Auf dirocte Offerte (nicht unter 1 Pfund betreffend) erfolgt Angabe der Verpackung und das Nähere durch die Vereinsleitnng. Verlag und Redaction: Präsidium des Kraiuer Bieneuzuchtsvereius unter Verantwortlichkeit von J Jerič — Druck v. Kleinmayr & Bamberg in I.aibach