Prell strMarimkt. Tin Monat . ^v tr. Aierteljährig 1 fl. „ ^lbjähnp 2 40 „ Ganzjährig 4^K0„ . Mit Pßß»erse»»»at. Ein Monat . öv kr. Vierteljährig 1 „ SV „ Halbjahrig . 3 „ — „ Ganzjährig. « „ — »^ Einzelne R«mmern , « kr. de« E. Oetaber. Mertioa5gebthr: Dik viermal gespal» tene Driiikeile wird bere »er- Mit Beginn des kouinienden Quartales eröffne» wir eine neuerliche Pränuinerativn iini ehrten Gönner'«nd Leser zur geneigten Theilnahme an derselben einzuladen. Wenn wir auf unsere bisherige Wirksamkeit zurückblicken, so wage» wir es, ohne den Borwurf der llnbescheideiiheit auf uns zu laden, behaupten zu können, daß wkr bis nun dem uns gestellten Programme.treu geblieben und Mser Wott nach besten Kräften redlich und ^ gewissenhast gehalten haben. Wir werdeil auch in Hinkuijft kein Opfer scheuen, mu unseren verehrlichen Lesern Alles zu bieten, was billigerweise gefordert werden kann. Durch die neuerliche Enveiterung unseres Corre-spondentennetzes, sowie durch die Aquisition mehrerer ausgezeichneter literarischer Kräfte sind wir in die angenehine Älge gesetzt, nicht nur Origiualberichte au« den vorn'iglichsten Orten von Steiermark, Kärnten und Krain zu bringen, sondern auch in gediegenen Leitartikeln die brennendsten Fragen aus dem BoNtleben zu behandeln und ein möglichst reichhaltiges, ansprechendes ^uilleton zu schaffen. Insofern« es das bescheidene Feld unseres'Blattes erlaubt, werden wir die Interessen der Deutschen und Slo-Venen nach dem Grundsätze der vollen Gleichberechtigung zu vertreteu und so oft sich uns mir immer Gelegenheit darbieten wird — den Geist der Versöhnung zwischen beiden Nationen zu wecken und zu beleben trachten. Indem wir unsere ergebenste Bitte wiederholen, <»nser junges, mit bedeutenden Opfern ins Leben gerufene Unternehmen durch gefälligen Beitritt zur PrSnumeratiS^gWgft^^mterftützen zu wollen, erlauben wir uns noch schließlich die Ansicht auszusprechen, daß eS vielleicht im wohlverstant>en«n Interesse Untersteiermarks, insbesondere aber der Stadt Marburg liegen dürste, das )^vrtbeftth«n^ unsere» ^ealblatte» z>» «»möglichen. -------- ^ zsr Marbarg. l Mit P-ftversendmg. Gin Mvnat 40 kr. Vierteljährig K ft. 2i» kr. HaldjAhrtg 2 fl. kr. l Sin Monat Itt kr. Vierteljährig 1 fl. SV kr. Halbjährig 3 Ganzjährig » fi. St». ! Ganzjährig ii st. IRvÄavN«!». Gedanken Sber die Volksschule. Es hieße sich einer sehr groben Jllu-sion hingeben, wenn man annehmen lvollte, baß der Zustand der öffentlichen Sittlichkeit in den unteren BolkSschichten, »velche den Urstock der Bevölkerung bilden, ein durchaus befriedigender sei, oder daß wir in dieser Beziehung vor-wärtS schreitm. Man verlange von unS nicht ieyen Grad betrüaerischer Schönrederei und gefährlicher Schmeichlerknnst, der nothwendig wäre, dies zu behauptm. Berhüllyng öffentlicher Schä-den hat niemals genützt, BloSleguua und Unter-suchung derselben hat stets zum Besseren geführt. Der Tonnst, der die von der Mutter Nä-tur so ausnehmend begimstigten Gauen unseres tugereu Baterlandes durchstreift, der denknde Seelsorger, der in das Zunere deS BottSlebenS Blicke wirst, der Polieist und Zustizmanu, der die Nachtseite dieses Lebens in Verbrechen und strafbaren Haudluugen kennen lernt, - fie alle werden unS beistimmen, daß der moralische Seist, der in allen Regungen deS Volkslebens, in seinem ökonomischen Schaltm und Walten, in seinen, Erholungen uyd Spielen, in seinem Sinnen und Mrebeu maßgebend ist, nicht jenen Auffchwung. hahe. deq der denkende Beobachtet öffentlicher Zvstände. sucheu und wünschen muß! daß vielm^r Nohheit, Gemeinheit, Leidenschaft-lichkeit de^Schö^ugen ^^eS Fortschrittes viel- fach im Wege stehen. - Was ist die Ursache dieser Erscheinung? Die zahllosen Gotteshäuser, mit Venen alle hervorragenden Puncte des Ll^ndes geschmückt ftnd, geben ein redendes Zeugniß von dessen Frömmigkeit. Gottlos ist daS Landvolk nicht; das gehobene Kirchenleben, welches uns allerorts und bei jedem Anlasse entgegentM, beweist, daß dieses Landvolk vom besten religiösen Geiste be-seelt ist. - An die Kirche reiht sich die Schule an und wir würden uns glücklich fühlen, wenn wir behiiupten könnten, daß daS BolkS schul-Wesen in gleich blühendem Zustande sich befindet, daß die Bildung und Aufklärung der Massen mit den Anforderungen unseres mächtig fortschreiten-den öffentlichen Lebens gleichen Schritt hält. -Die Schulhäuser sind vielfach beschränkt und uuzulänalich für die aufzunehmende Schülerzahl; der Neubau eines SchulhauseS zieht sich oft von Decennium zu Decennium fott, daS altt Pro-visorium besteht weiter. Rehmen wir ferner die Stellung deS Schullehrers in den meisten Landgemeinden und wir finden sie entkleidet jener Würde, welche dieses Amt für sich in Anspruch nimmt, ohne die eS nicht bestehen kann. Abhmmia nach allm Seiten hin, in immerwährender Besorgniß NM das ihm vor allen aickeren Geschöpfen so kärglich zugemessene tägliche Brod, daß er auS i den manigfaltigsten Händen zusammen - sammeln !(wir wollen keinen schärferen Ausdruck brauchen) muß, in den Augen der gebildeter sein Wollenden nur die Zielscheibe elender Witze, die ihm nur durch kleine materielle Emolumente annehmbar gemacht werden - wo soll ihm da die Achtung, der Ernst, die Würde seiner Stellung kommen?! - Schon diese Stellung des Land-schullehrerS bringt es mit sich, daß Männer, welche für ihre pädagogische Tüchtigkeit Garantien darbieten können, dieselbe nicht suchen und daß daher auch die innere Einrichtung des Volks-schulwesens so viel zu wünschen übrig läßt. In den Gebirgsgegenden, welche den größeren Theil der Steiermark bilden, gesellen sich zu den angeführten Uebelständen noch Schwierigkeiten der Kommunikation. Wie sollen Kinder auf langen, mühsamen ja gefahrvollen Wegen im Sommer und Winter zur Schule gehen, wenn diese Wege oft kaum für Erwachsene zugänglich sind?! - Und so finden wir namentlich in den höchsten Gebirgslandschaften, welche Herz und Auge des Touristen entzücken, daS Schauspiel einer krassen geistigen Stagnation, welche durch die fie oft begleitende Gemüthseinfalt und Sitteneinfachheit keineswegs beschönigt werden kann. Die Strömunaeu deS literarischen LebenS. dem fich heutzutage ohne Nachtheil uiemand mehr entschl^en tgnn, drin^n nicht in die Finsterniß dieser Ärge,«^^eben^chneeweißer Sittenunschuld die Rohheit de? Verbrechens, die Gespcnsterschat-ten des Aberglaubens zu Hause find. Ein gewisser Grad von Bildung und Aufklärung - jener nämlich, den die Bolköschul^ gibt, oder geben kann uud soll - kann heutzut» M« «anden mehr vorenthal^n werden und di? HGe Bildung der bevorzugten Stände, welchi^ Gymnasien und Universitäten und vor allem durch die alles durchdringenden Strömungen der Lite-ratur gegeben ist, kann die Ignoranz der Massen, welche die ungenügende Bestellung der Volksschule mit sich bringt, durchaus ulicht rechtfertigen, denn nicht auf einzelnen Zndlvidmn und StäHden, sondern auf der ganzen, großen Maffe des Kol-kes ruht das Wohl deS Maates. Die Atittel M Abstellung jener Mißstände ergeben sich von selbst, sie sind: 1. Schullehrerseminare und zwar solche, in denen die Kandidaten Mehr zu Bolksbildnern als zu Organisten, Meßnern u. dgl. herangebildet iverden. 2. Bessere Dotirung und selbstständigere Stellung der Lehrer. Colleeturen, wo sie bestehen, sollen von gemeindewegen abgelöst und dem Leh-rer reluirt werden. 3. Vermehrung der Volksschulen und Errichtung von Filialschulen in Gebirgsgegenden. Die Volksschulen müssen in solchen Gegenden jedenfalls dichter gesäet sein, als die Pfarren, weil Kinder schwerer, als Erwachsene weite und bc-schwcrliche Wege machen können. 4. Htrenge Ueberwachung des Bolksschul« Wesens durch einen unmittelbar vom Staate an-zustellenden Volksschulrath. Die Hebung des Volksschulwesens wird lang-same aber reichliche Früchte tragen. Sie wird die Zahl der Verbrechen und jene größere Zahl von Lastern, die nicht dem Forum des Staates, sondern nur jenem des Gewissens unterstehen, ver-mindern, sie wird Aufschwung der Landwirthschaft, der Gewerbe und des Handels - kurz ökonomische Prosperität und damit auch politische Größe und Freiheit herbeiführen. K 28. September.. (Die eche des Klagenfurter Tur»t>ereines aF 7. und 8. September auf die Vimlcher Alpe - Jubiläum am Zollfelde - Der „Äote für Kärnten.") Lieber Leser, bist du schon einmal - guittarebewaffnet, ein auswendig gelerntes Lted vor dich hinsum-meud, - m schöner Mondnacht yor das Fenster deiner Geliebt geschlichen, still mid leise, damit sie ja nicht früher aus de« Hchlommer erwache, als bis deine Liebestöne in ihre Traumgebtlde dringen; erinnerst du dich nicht mehr des Gefühl s, das dich damals grausigkalt ergriff, als du dich nach langem verawlic^n Singen zufällig umsah st und deine MatPlde oder Laura munter uild scherzend am Arme eines hübschen Nebenbul)lerS aus einer Gaffe herwandeln sahst?! - Ein gleiches Gefühl hatten die Klagenfurter Turner, als sie am 7. d. M. heiter und lachend, fröhliche Lieder zum blauen Himmel sendend, über den reizenden Wörthersee fuhren und bei ihrer Landung am unpolitischen Horizonte plötzlich grimmige Regenwolken aufsteigen sahen, die sich mit entsetzlicher Eile herandrängten. Dieses drückende Gefühl wurde noch empfindlicher, als die Turner ftne Stellkarren besteigen mußten, welche fie nach Ml-lach fthrten-, für gewöhnliche schwache Menschen wäre dies allein schon eine anstrengende Turnfahrt gewesen. - Die Villacher Alpe (slovenisch: vodrsö) zog bereits eine große Nebelkappe über den Kops, die sie nur zuweilen etwas lüftete, welch' letzterer Umstand einige jüngere Turner veranlaßte, ziem-lich laut auf baldiges schönes Wetter zu hoffen, was ihnen jedoch von unserem wackern Fahnen-warte, der einen tüchtigen Regm verkündete und hierauf zugleich zum prov. BereiiSwetterpr^hetew: ernannt wurde - übel uer»erkt ward. Zn Mllach fing es bereits, wie man sagt, zu ^tr^ftln" an. Wer was scheert sich em ordeMcher Turner UM l^n Regen; eS wurde auaetrete» Mb fröh'ich eg nach Bleiberg verfolgt hiebet alle »en „Kixe" produeirt, die ttocke« Kehle» Singen und Pfeifen während de» Schnell' aehens nur immer hervorz«bringen i» Stande sind. - Nach einem tüchtigen Marsche vo» einigen Stunden kamen die Tnrner endlich ia Bleiberg ^n und wurden dMWWMßn eilte halbe Stunde ftühex angelGgtM TlirWarte Meishardt, der heute übierhauH e«e ntz genug zu preisende Vor' eiligkeit an den TaA legte - an der Spitze vieler Bleiberger empfangen. - Nach einem im Gaschause des Hervn Atoro eingenomweuen, sehr schmackhaft zubereiteten Mahle fing «an zn sin-gen an, worunter das mit Begeisterung vorge-tragene „deutsche Äed" und die gemüthljchen „Kärntner. Liadlan" erwähnt werde« müssen, worauf jene tollen Spässe folgten, die so erhaben dumm sind und den grimmigsten Hypochonder das Herz erweitern und fröhlich stimmen müsse«. Der Plan: Abends noch den Dobraü zu bestei-gen, lvar buchstäblich zu Waffer geworden, daher dessen Ausführung auf den Nächsten Morgen verschoben werden mußte; um aber de« Abend angenehm hinzubringen, wurde fiugs ein Ball improvisirt und bald kreisten die schmucken Ge« stalten der Turner, liebliche Dame« am Aru»e. im Tanzsaale herum und gaben fich bis spät nach Mitternacht dem Tanzvergnügen hin. Um 6 Uhr früh wurde mit einem herzlichen „Gut Heil!" das gastfreundliche Bleiberg verlas-j'en und die immerfrische Schaar klettertt heiter und kühn wie Gemsenjäger die Felsen hinan. -Nach der kurzen Frist von 2 und einer halben Stunde war endlich die Spitze dev 70l)v Fuß. hohen Alpe, weiche sich während d?r NM mit Humoristische Hartberger Chronik. Bon Theodor Koch. III. Nicht ohne Vorbedacht hat der Hartberger Chronist im „(Korrespondenten für Unterfteier-mark" längere Zeit hindurch mit seiner Chronik geschwiegen. Denn, wenn es auch vielleicht freund-ttche Leser gegeben hat, welchen das aedrucktc Bischen Laune des Chronisten eines zustimmen-den Lächelns Werth schien, so mögen wieder An-dere, welchen die riesige ^öße der Hauptstadt des Hartberger Beürkes aus eigener Anschauung bekannt ist, als ihnen Nr. II dieser Chronik zu Gesichte kam, ausgerufen haben: „Schon wieder ein ellenlanger Artikel über so ein „Nest," welches nicht einmal pnterthalbtausend Bewohner zählt - das ist ein Aethu' damit, als ob's zweimal größer als Marhurg wäre!" Obwohl ich gerade die Ansicht nicht theilen kann, daß kleineren Orten eine lebhaste Vertretu^ ihrer localtn Interessen in der periodischen Presse nicht zustehe, vielmehr überzeugt bin. d^ß das Städtchen Hartberg, wenn es statt in Steiermark, in Sachsen gelegen wäre, schon sein eigenes Wocheltblatt besäße, so habe ich doch als gelehrt-ger taoltu8. mit kleinem t, auch derartigen Interpellanten ettvas zu Danke thun wollen und mich darauf beschrSntt, i»zwische« ein paar Salven i« anderen Spalten abzufeuern. Nun aber scheint mir die Zett gekommen, in welchn man alS jodtüler Correspondenzifax Hartb^gensis ungeiiirt wieder die Loealfeder für den „Corr. f. Unterst." zur Hand nehmen und darin Jubellieder über die Grvßthaten unseres löblichen Gememderathes fingen darf, der fich koMber in den Nesormstrudel gestürzt und waS tinganz betriN, allen Gemeinderüthen des CoN' tinmts von Vroß-Kanischa bis Gibraltar den Concurrenzkrieg angekündigt z« haben scheint, egen wäre nun Fichts eitzttwenden. Daß .5 der frühere allzuländliche Schweiyedurchttieh dv,K unsere geräuschvoll belebten Straffen eingestellt worden, zeigt nicht nur von Geschmack, sondern auch von Humanlrar gegen dir uriizru Thic^r, die oft Nack ermüdenden Märschen sich schließlich auf das reibeisenartige Stadtpflaster betten mußten und durch ihre unruhigen Träume den Vor-überstolpernden deutlich genug zu erkennen gab^, daß sie nicht auf Rosen lagen. Daß den Gänsen verboten wurde, auf Gaffenpromenaden sich dem Grasaenuffe hinzugeben und solchergestalt die öffentlichen botanischen Anlagen aus dem Master des Hauptplatzes zu beschädigen, ist eben so ttne Maßregel, die sich gegen alle widerhaarigen Geflügelhalter recht wohl vertheidigen läßt, welche das Recht der Gänseweide in foro publioo durch Ersitzung erlangt zu haben glauben. Erstlich schickt e5 sich nun einmal für eine Stadt, die bereits ein Hötel mit „feinen" Salons beswt, durchaus nicht, daß ihre Corso's von dem Geschnatter befiederter Gelbschnäbel wiederhallen, welches die Drescher in den GetreideperkussionS-etablissements und Sttohappreturdepots der inneren Stadt in ihrer Beschäftigung irre machen kyante. Zweitens kann in Zukunft durch Haupt-platzgraslicitationen ein «ationalökonomischer Zweck sä usum der Eommunalcaffe verfolgt werden; endlich empfiehlt sich jene Conserviruna und tzul-tur der Hutweiden im Herzen der Stadt schon aus Sanitätsgründen, indem der aus den Grä-fern ausströmende Sauerstoff die Ausdüuftungen des todten Meeres außer dem Ungerthore - d. i. des famosen Stadtteiches - einigermaffen paraly-sirt und die darauskommenden antihygienischen Strömungen theilt. Wenn ferner die autonome Gen^finde in »pe, wie schon vorher angekündigt, die teichufer elega^ adaptiren und mit schwartangestrichene« traur^ «oder»iu Geländern, die ^ieönde Kinder w<»A am Hi«ab^lle« hindern, versehen läßt, weM sie fich mit der Herrichtu«g von Staffeln für außer- ordentl^ichs Wafferschaff-Fülluügsoperationen und mit der Plauirung der Zufahrt für je Eine» Wafferwagen gelegentlich von Feuersbrünsten brsjttügt, wen» sie Mr^die Neinigu»^ des TeichcS durch - Weidengittdf vor gewissen Einmündungen hinlänglich gesorgt zu haben glaubt, wenn sie die alte Froschpopulation vor dem Eindringen einer Fischbrut kräftig schützt und sich seitens der erste, re« mindestens eine Dankadresse verdient - wer Möchte über diesen Forts^tt mit ihr rechten, der neben Reformfteundlichkeit anch entschiede» eon-lervative Gefinnunge« beurkundet uud den frechen Wühlereien der loealen Umsturzpartei eben so mtschlossen entgegentritt, wie dem äolv« ü» monto der »tktuL Zöpfe von Anno Neune? „To«» saß am hallenden See, .Da quaMen die Krösch^ ui je! So froh und vergnüglich, wie eh^t" Den Enlminationspunct der Eleganz aber haben wir bisher mit den neuen, an den Strassen' ecken prangenden Blechtafeln erklömme«, auf wel-chen die Naffennamen mit je der höchsten und niedrigsten Hausnummer zn lesen find und wo-mit in der That einem dringenden Bedürsniffe abgeholfen wurde, Mau kann sich die frühere Berleaenheit dep Fremden denk««, wenn sie, mit der Post angekommen, abstiegen, AM irgend einen Bekannten oder Verwandte« a«szusuche« und ihnen Stadttheil, Gaffe, HauSnnnsMer. Stiege, Äock und Thür-Nr. nicht aenau bekannt war! Zep ist es ihnen doch stß«iMnS ermöglicht, fich i« den ersten drei Bfj!cht«aen, also der Haupt-jache nach, schnell zu origm öh«e Irrgänge i« dem Gewühle vo« nnd dem end- lose« Strafsennetze zwischen d^ Grazer- nnd Ungerthore zu riskiren. Wriaens liegt «och immer ein sehr fühlbarer Mßstand darin, daß wir bisher tei«e OmnibnS «ach de« M«ster der j^ie«e Salonwagenb^her haben, welche am Nohn- . Hofe > wollte sagen: heim Poftgfbünde > aufMellt, die a«kom«»e»den Reisenden ^ alle« Richt««gen ^ Schnee bedeckt hatte, erreicht. Der Fahnenwart entfaltete das Bereinsbanner und schwentte es unter begeisterten Rufen arüßend durch die Luft. Das erste „Gut Heil" galt dem schönen deutschen Lande, das z^te de« an diesem Tage in Spitt«! vereinigten Käpntner, Sängern, das dritte dem himmelanstrebenden Großglockner, ebenso wurde des aUbeliebteu BereinsvorstandeS Nagel, des allzeit wackrren TurnwarteS Meinhardt und Lstdlich Jes,scht deutschen rüstigen Fahnenträgers Joos in finnigen Worten fteundlichst gedacht. -Herr Leozwld Äagel hielt eine kurze gediegene, von den Anwesenden mit Jubel begrüßte An-spräche, ivelche mit einem begeisterten Hoch auf das kräftige Gedeihen des Vereines schloß. Diese erste Turnfahrt unseres Vereines war -so schwierig die Aufgabe besonders für die u^e-übten Mitalieder erschien - so gelungen, daß Ba' ter Jahn selbst - Gott Hab' ihn selig! - seine Hreude daran gehabt hätte. - Laßt die Segnun-aen des Turnens erst durch einige Generationen fortwirken und es werden wieder so gewaltige Männer erstehen, wie jene, die einst todesmuthig und stark die Grenzen des Reiches gehütet. - Am 29. September feiert das in Klagenfurt und in der Umgebung liegende, durch seine mu-sterhafte Disciplin fich auszeichnende 11. Husaren-regiment Prinz v. Würtemberg sein hundert-jähriges Bestehen. Es wurde im Jahre 1762 als Grenz Szekler-Regiment errichtet. - Die dies-fälligen Festlichkeiten, welche der Regiulentsinha-ber Se. Hoheit der Prinz v. Würtemberg durch seine Anwesenheit verherrlichen wird, finden am elaffischen Zollfelde m der Nähe des berühmten kärnt-nerischen HerzogstuhleS statt. - Ich hoffe. Ihnen über die Einzelheiten dieser jedenfalls erhebenden Feier nächstens berichten zu können. Am 1. Oktober d. I. beginnt statt der „Zei-tung für Kärnten" ein neues Blatt: „Der Bote für Kärnten", unter der Redaktion des tüchtigen hin über unser Pflaster hinweg befördern möchten. Hoffentlich wird auch diesem Bedürfniß mit der Zeit abgeholfen werden. Nur darf eben Niemand dringlich darauf hinweisen, sonst geschieht'S gewiß nicht; wer bei uns mit einer Proposition durchdringen will, muß das Gegentheil derselben eifrig verfechten, denn die constitutionellen Prineipien haben hier so sehr Wurzel gefaßt, daß fast jeder Antrag die Opposition herausfordert und diese auch regelmäßig trinmphirt. Dieser Geist der Opofition schwängert unse-ren ganzen geselligen Verkehr, glücklicherweise jedoch, ohne ihn anders, als höchstens vorübergehend zu trüben und man ist es gewöhnt, Honoratioren, die heute am abendlichen Wirthstische ihre B^i-nl^n mit einem so leidenschaftlichen Eifer verfechten. daß er anderwärts die Anwendung des K. 496 des Strafgesetzes unausbleiblich machen müßte, am folgenden Tage in der freundschaftlichsten Allianz eben so heftig Front gegen einen Dritten machen ^u sehen, oline daß man sich früher gesehen, geschweige versöhnende EMrungen gewechselt hat. Wenn also bei uns die Geister -zeitweilig unter Mitwirkung anderer Geister, die in Krügeln und Bouteillen lauern - auf ein-ander platzen und im Eifer der Debatte die Min-cioliuie der Zartheit auch öfter grell überschritten wird, so hat das nichts zu bedeuten; im schlimm-sten Falle trjtt eine mehrtägige Erkältung der diplomatischen Beziehungen ein, die am schnellsten endet, wenn fichfür den Befiegten, vulgo „Zusammengebissenen" die Gelegenheit findet, viee vona dem Sieger daS „Witbe herunter zu thun" und ihn zu verarbeiten." Tehr lobenswerth und rühmlich ist es von unserer kleinen socialen Welt, daß fich in der ^selligm Conversation nirgends krähwinklerischer Velbstol^ der Befitzenden dreit macht «nd Nieauuch - wie dl«ß an leinen Otten sonst häufig gang «ld ist ^ von mch mit Denjenigen, deren U ^ Literaten Herrn JuliuS Seeliger, der vielfach schmäht wurde, aber dennoch unsere gewandteste^ eder ist. Herr Dr. Hussa hat in der letzten Ummer der „Ztg. f. K." eine rührende Abschiedsrede gehalten, welche ich nicht weiterS commenti-ren will und dem glücklich eingegangenen Blatte nur ein reczmesonk in paee nachrufen kann. Gvnobitz, 30. September. Gonobitz, welcher Steirer hört nicht gerne diesen Namen, wo auf sonnigen Hügeln der köstlichste Rebensaft gedeiht!.. Zn diesem freundlichen, von der Natur vortrefflich ausgestatteten Orte versammelten fich am 28. d. M. die Sängervereine von Windisch-Graz, Windisch-gejstritz. Gonobitz und Cilli. Bei der bekannten Gastfreundschaft der Gonobitzer er-warteten die auswärtigen Sänger einen recht fteundlichen Empfang, doch alle Erwartungen wurden weit übertroffen durch die herzlichste Aufnahme und gastfreundlichste Bewirthung. die die fremden Gäste daselbst fanden. Im Verlaufe des Bormittags langten die fremden Sänger an, zuletzt die Cillier, welche von den bereits anwe-senden Sangesgenosskn herzlich begrüßt wurden. Gespeist wurde in dem festlich geschmückten Gasthofe „zum Hirschen" und schon da war die StiM' mung eine ungemein heitere, es wurde gesungen, getoastet, Festreden gehalten. Hervorzuheben ist die Rede des Borstandes des (cillier Gesangver-eines Herrn Tomschitz. der den Gonobitzern für die freundliche Aufnahme herzlich dankte und von der Anerkennuna sprach, die das deutsche Lied nicht blos in Deutschland selbst, sondern auch weit über die Grenzen desselben, ja in fremden Welttheilen gefunden; ^nm Schlüsse brachte er ein begeistertes Hoch Sr. Majestät dem Kaiser, durch dessen neuere in allerhöchster Gnade ge-währten volksthümlichen Institutionen l'.uch ein regeres, frischeres Leben in allen Bereinen pulfire. Kapitalien unaufkündbar unter der Hirnschale allein schlummern, mit jener hochnäsigen und quasimitleidigen Geringschätzung spricht, die den Abderiten von Schrot und Korn kennzeichnet. DaS Capital ehrt den Geist und der Geist hat eben darum auch Respeet vor dem Capital. Uebrigens herrscht unter einem Theile der! hiesigen Bewohner die sonderbare Sitte, im Ge-spräche untereinander dem Dn-Worte den Titel: ,,Herr" oder gar: „Herr von" anzuhängen, vermuthlich um sich gegenseitig trotz des Dützens eine besondere Achtung zu bezeugen. Komisch bleibt immerhin eine solche Mischung von Brü-derlichkeit und Courtoisie, die sich in den Ansprachen: „Du, Herr Mayer" oder: „Du, Herr von Müller" u. dgl. ausdrückt. - Doch ich ver-liere mich in sociale Themata, die der Kleinstädter in der Offenttichkeit am wenigsten gerne berul^rt sieht, weil er eine allgemeine objeetive Schilde» rung ohne berechnete Anspielungen auf Einzelne für etwas Undenkbares hält, weshalb er auch auf einigermaßen zweideutige Worte förmlich Jagd macht. Xä voeem Jagd mag bemerkt werden, daß das Blei unserer Schützen schon unzähligen Rebhühnern und Wachteln verderblich c^eworden und die heurige Lese in diesem Wildgenre eine reichliche zu nennen ist. Auch Hasen in Masse find da^u berufen, in Bälde mit gespickten Rücken auf unseren Tafeln zu erscheinen und zittern vor dem Ingrimm ferienlustiger Studenten, welche letzten Baeanzwochen noch dazu benützen wol-len, glücklichen Falles als „blutwürstige Dietriche" und „Msrithater" ihnen Eins auf den Pelz zu brennm, im Nothfalle aber auch mit bleslrten gichtenftämmeu sich zufrieden stellen, zu weichen geuz^amen Zagem auch ihr Chronist gehört, obwohl die Muttermilch einer »lm» mater längst nicht «ehr in seinen Adern fließt, wohl aber der frommen Denkart Milch auch seiner Morl»gedan-ten häufig im eutscheidenden Momente des Ab- trotz der vortrefflichen Zubereitung des MahleS ekwarteten doch die Sanger mit Ungeduld dessen Schluß, denn eS zog sie hinaus in die frische Lust, auf die waldbekränzten Höhen, zu welche^ auch das von Nah und Fern zum Feste verfam-melte Publicum eilte. An einem recht traulichen einladenden Plätzchen wurde Halt gemacht, Herreu und Damen lagetten sich in malerischen Gruppm, auf der im Hintergrunde liegenden Felswand postirten sich die Fahnenträger mit ihren Bannern, zu höchst das Schwarz-roth gold. Pöller sandten weithin ihren dröhnenden Schall, von den versammelten Bereinen wurden verschiedene, von den Zuhörern mit Begeisterung aufgenommene Pieeen vorgetragen, während gegen das AuS-trocknen der Kehlen durch vortreffliches Wiener Bier gesorgt war und über dem ganzen Bilde der heiterste Himmel prangte. Um 5 Uhr fa.»d die Festproduction beim „Hirschen" statt, wobei abwechselnd bald von allen Vereinen, bald von einzelnen Gesangsstücke vorgetragen wurden, welche alle sich eines großen Beifalles von Seite des zahlreichen Publieums erfreuten. Gesungen wurde von allen Bereinen vortrefflich, doch der Preis im Sa^ wurde einstimmig den Cilliern zuer-kannt. Am lebendigsten ging es Abends her, wo man sich ebenfalls im genannten Locale versam-melte und das Fest durch Gesang, ernste und humoristische Toaste, Verbrüderungen :c. unter der Inspiration des prächtigen Gonobitzers in würdiger Weift beschloß, ohne daß selbes in ir-gend welcher Art gestört worden wäre. — Schweren Herzens schieden die fremden Säuger von Gonobitz und dessen gastfreundliche Bewohner werden stets in ihrem Angedenken leben. —^- l?. X. Hartberg, 27. Sept. Die neueren Vorstellungen der hier weilenden Mayer'schen Schauspielgesellschast haben fich eines besseren Be- drückens Meister wird, so daß ihn das Wild-pret aller Branchen weit in die Runde herum als Lebensretter lobpreist und verehrt. ^«Sechse äffen, Sieben treffeil" ist sein Waidmannsspruch, wozu er keinen Samiel braucht. „Waidmanns Heil!" ist das Feldgeschrei der profanen Muienjünger und die Knabenseminaristen. vulgo „Auaustiner," welche ihr geistlicher Zukunfts-beruf von Mordthaten in Wald und Flur ferne hält, schwelgen in stiller Zurückgezogenheit bei einer Kanne Gambrinusessenz in den kriegerischen Genüssen des touZ-les-trois und paKst ultimo, um sich von zehnmonatlichen Strapazen auf den Schlachtfeldern katholischer Geographie und Mathematik zu erholen. Schade, daß sie nicht im Äande sind, zn erorcisiren; die Geister ban« nen. tvelche in einem Bauernhause am Ring seit geraumer Zeit spucken, lväre eine dankbare Ferien-arbeit fi»r sie gewesen. Besagte Geister rumoren natürlich, wie sich's von altpatriarchalisch wohlerzogenen Gespenstern erwarten läßt, nur in der Nacht und FinsterniK ist ihr Element; eine Eigenschaft, die sie mit den Abonnenten einer gewis-sen Zeitung gemein haben, obwohl ihr körperliches Wirken der Vergangenheit angehören will, während dies bei dem gedachten Blatte nur mit dem „geistigen" Wirken der Kall ist. - Da die Gens-d'armerie übrigens das Geisterbannen schon oft mit Erfolg betrieben hat, ist zu erwarten, daß sie endlich auch hier den Zauber brechen und dem bisher mehr possirlichen als tragischromantischen HocuspocuS den GarauS machen werde. Durch die um 11 Uhr Nachts ertönende „Lumpenglocke" »oeniastens sind die l^fter noch nicht von ihre« dunklen Metier abgeschreckt worden, müssen also schon »alv» vem» - AerN'„Lmnpen" sein. (Schluß folgt.) —^— sucheS zu erfreuen gehabt. Gute Kräfte, die meist Viel Btifall finden, sind: weiblicherseitS Frl. Wei-aelt, die Localfängenn Frau Krosek und im Fache der komischen Alten Arau Raim«»n; männlicherseits Director Herr Mayer, der Cha-rakterdarstellcr Herr Raimann und der erste TesangSkomiker Herr Sighart, der anch als Charatterdarsteller recht Anständiges leistet. - Die Wahl der Stücke ist meist sehr befriedigend. Marburg, 2. October. Bei dem am 14. Zdetober d. I. in Mün-chen abzuhaltenden Handelstage werden nachstehende Borlagen zur Berathung kommen: ») Erhaltung und bessere Organisation des Zollvereines; d) Erweiterung des Zollvereines und speeiell die österreichischen Eintrittsvorschläge und o) der französische Handelsvertrag mit Preußen, beziehungsweise mit dem Zollvereine. Unftr Handelsstand hat mit richtigem Tacte die Tragweite und den Einfluß, welchen die gün-stigß Erledigung dieser Borlagen auf die hiesigen Handels- nnd BerkehrSverhältnifse, namentlich auf ^n Berkehr mit steirischen Weinen auszuüben bestimmt sein dürste, erkannt und beschlossen, dem Handelstage beizutreten und selben durch Bevollmächtigte zu beschicken. - Bereits wurde die Bei-trittserklärung dem bleibenden Ausschusse in Ber-lin angezeigt und die Wahl der Bevollmächtigten durch die Handelsvorstände vorgenommen, die auf die Herren: Heinrich v. Gasteiger und Thomas Petrin fiel, welche im Interesse der Industrie und des Handels die Wahl auch anzunehmen sich bereit erklärten. ?k. Vor nicht langer Zeit hat eine lediae Magd ihre 7jährige Tochter, deren Erhaltung ihr zu Mwer fiel - an einen kinderlosen Schmid-Meister in St. P. verschenkt; unlängst entwendete dieses Kind eine unbedeutende Geldmnnze und wurde vom Adoptivvater bei der That ertappt, welcher mit der kleinen Diebin sogleich selbst das gerichtliche Verfahren einleitete und dem Kinde die Finger beider Hände in glühender Asche derart ver« brannte, daß selbes die Hände wohl längere Zeit weder zu einer unehrlichen, noch zu einer ehrlichen Be-schästiguna wird gebrauchen können. - Welche Be-griffe muß dieser Schmid von häuslicher Zucht haben, - jedenfalls haben sie seiner Adoptivtochter nicht zugesagt, denn sie flüchtete sich zu ihrer Mutter. ^ Es wurde bereits in der vorigen Num mer dieses Blattes des frechen Diebstahls erwähnt, welchen eine arme bosnische Familie hier erlitt und Biele wird ihr Wehklagen mit Mitleiden erfüllt haben. Bon diesem Gefühle geleitet hat Herr L. E. es sich zur Aufgabe gemacht - milde Unterstützungsbeiträge zu sammeln und fand sein menschenfreundliches Unternehmen durch den gewiß nicht unbedeutenden Ertrag der Sammlung pr. 53 fl. 80 kr. belohnt. Da diesen Unalücklichen auch von anderer Seite namhafte Unterstü^ngen zugekommen find, dürften sie über ihren Verlust nicht lällger zu klagen haben. -n- Am 27. d. M. eseianete sich in der Gemeinde Rottenberg an der Kärntnerbahnstrecke ein Unglücksfall dadurch, daß die 14jährige Eisen-bahnarbeiterin Maria Rositsch von einer daher-fahrenden und mit Schotter beladenen Lowry erfaßt, über die Mauer hinabgeworfen und am Kopfe so bedeutend verletzt wurde, daß sie schon nach einer halben Stunde ihren Geist aufgak». (Theater.) Sonntag den 28. September wurde die dieKjähriae Theatersaison mit der Restroy'schen Posse: „Lie-be»geschichten und Heiratssachen" eröffnet. Nor Beginn der Vorstellung sprach Herr Direetor v. Radler einen kurzen Pro. log. nach welchem da» anmuthig gruppirte Personale dem Publicum vorgestellt uud mit Applaus b^nlßt wurde. — Die Vorstellung selbst lieferte uns den Beweis, daß Herr Director v. Radler wirklich tüchtige und vortrefflich geschulte Kräfte aquirirt habe und wir fürchten beinahe, daß unS der erste gute Sindruck für die Hinkunft vielleicht etwas zu nachsichtig gestimmt hat. Doch wollen wir unS über diese unsere Schwäche nicht griimen und bei unserer Vorliebe zu den Thespisjüngern lieber daS Maß verdienter Anerken-nung. als bitteren Tadels überschreiten. In den Herren Beringer und Strecker begrüffen wir zwei Künstler, die bei unserem Publicum durch ihr^ erstes Auftreten bereits einen tüchtigen Stein im Brette! haben. ersterer möge übrigens in den Couplets die Gren» zen des Aesthetischcn strenger einhalten. — Auch die Krau Directrice v. Radler gab die alte verliebte Jungfer! recht artw wieder, wahrend uns daS tressliche Spiel des i Herrn W. Männel auch in anderen Rollen zu den besten Envartunaen berechtigt. — Fräulein Röder gab! ein recht netteS Stnbenfätzchen ab, daS sich auf der Bühne! ganz behaglich zu fühlen scheint, ob aber ihr zartes Stimm.. chen in unserem wenig acustischen Theater durchdringen wird, wollen wir nicht behaupten und in dieser Hinsicht! mit unserem Nrtheile uicht zu vorzeitig herausplatzen. —! Herr Bauer war an seinem Platze, doch schien er unseres > ErachtenS zu viel der submisse Bediente, zu welchem der > „Wirth zum silbernen Rappei," am Cnde denn doch nicht! herabsteigen soll. Umfassendere Rollen werden gewiß auch I den Damen: Fräul. Waldeck und Bretsch Gelegenheit bie.> ten. ihr Talent zu entfalten. Die Herren Skriwanek uud j Schulz ware>l brav, beim ersteren wünschten wir etwas frischeres, lebendigeres Spiel. — ^ , Dem am 30. v. M. gegebenen, mit Recht beltebten Familiengemälde „Der arme MarquiS" uud dem darauf-folgenden Schwante „lteberall Diebe" von Stiz. waren wir leider verhindert beizuwohnen, doch wird uns von durchweg competenter Seite berichtet, daß dle Hoffnungen deS Pub- licums auch diesmal teineSweg« dügen gestraft wurden und sich selbes veranlaßt fand. inSbefondew die Herren V. Mänael (Marquis) und Bauer (Nigand) durch verdien' ten Applaus auszuzejchnen. — Wir hoffen, daß die Be-mühnnaen des Herrn Director v. Radler auch für ihn vom besten Erfolge gekrönt fein werden. So freundliches, als wir von unseren ThalienSprieftetn berichten konnten, tonnen wir (sollen wir es wohl i^en?) leider nicht von unserem ?. 1. Publicum — freilich nur in einem kleinem Punete — erzählen. Daß eS daS Thea-ter zahlreich besnchte. war recht schön und lobenSwerth, daß aber ein Theil desselben während der Vorstellung bisweilen eine eben nicht liebenswürdige und für die aufmerksamen Zuhö. rer sowohl als für die DaesteNenden störende Unruhe eut. wickelte, können wir ebensowenig loben, als das nicht min» der störende geräitschvolle Davoneilen (ob^umBierfruge oder «i des Bettes weichen Federn wissen wir nicht), während fich noch die letzten Momente an der Bühne abwickeln. — Doch halt ein böswillige Feder und sei schön behntsam. — (Eingesendet 1* E ll t g e g n u n g. In Nr. 51 dieser Zeitschrist wird als Mit-tel gegen den Maulwurf angegeben, in der Richtung des Ganges in daS aufAewühlte Erdreich ein doppelschneidiges scharfes Eisen zu stecken, an welchem sich der Maullvurf bei seinem Bordrin-gen den Rüssel verletzt und dann aus Mangel an Nahrung zu Grunde geht. Ein Mittel, das mit arger Thicrquälerei verbunden ist und dadurch keine Entschuldigung findet, daß die Leiden deS Hungertodes durch das Eingeschlofsensein des Thie-. res im Gange unseren Augen entzogen »Verden. Dem Landwirthe sind bereits mehrere einfache Mittel bekannt, den Maulwurf zu tödten, so daß er nicht nöthig hat. zu einem so grausamen zu schreiten. Aber auch in anderer Beziehung ist es betrübend, daß dieser Borschlag vo»l einem Mit-gllede einer Landwirthschafts Gesellschaft gemacht wurde, indem er beweist, wie schwer Belehrungen Eingang finden. Hundertfach wurde es nämlich bereits den Leuten gepredigt, daß die Maulwürfe, da sie sich nicht von Wurzeln nähren, den Wie-sen keinen Schaden bringen, im Geaentheil durch das Vertilgen von Würmern und besonders der Engerlinge sehr nützen und daher zu belassen und nur bei zu großer Anzahl zu vermindern sind. Der geringe Aachtheil der Hügel läßt sich durch ein höchst leichtes Ausbeuten der sehr gelockerten Erde derselben leicht beseitigen. Sin Mitalied des Grazer Thierschutzvereines. » Die Verantwortung für Aufsätze in dieser Rubrik über-nimmt der Einsender. Kundmachung Die hohe k. k. Statthalterei für Steiermark hat mit Erlaß vom 7. Mai l. 3. Z. 8218 der Ortsgemeiadc Markt St. Leonhard in W. B. die Bewilligung zur Abhaltung von weiteren neuen 3 Zahr- und Vieh-Märkten ertheilt und zwar: für den 20. Jänner, d. i. am Sebastiani Zag, den 19. Mai, d. i. am Cölestin Tage, und am 4. Oktober, d. i. am^anz Serafieus-Tage oder falls diese Tage an einen Sonn- oder Fnertag fallen sollten, für die nächsten Werktage, was hiemit mit der Einladung um zahlreiche» Marktbesuche bekannt gemacht und zugleich bemerkt wird, »ah der erste Markt schon am 4. Oktober d.Z. abgehalten wird. Bürgermeisteramt St. Leonhard in W. B. am 12. September 1862. Der Bürgermeister: 172) Jakob Tpitzy Zwei WohmmW, jede derselben a»« 3 Zimmer», Sparherdküche, Spei« und Holzlage be-stehend, sind im Hause des Herrn Johann Girstmayer in der Grazer-Borstadt und zwar die Eine im 2. Stocke ober — die Zweite ebenerdig — nächst dem k. k^ Staatstelegraphen-Bureau, sogleich zu vergeben. Hierauf bezügliche Auskünfte werden in der Gemeindeamts Kanzlei am Rathhause ertheilt. Pruck, Verlag und verantwortliche Ein Acker mit 3 Joch 502 lü Klafter, - der Cadeten Jnstitnts Allee angrenzelld, - ist aus freier Hand zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt der Eigenthümer in der Magdalena Vorstadt, Haus-Nr. 8. Marburg am 23. September 1862. An der von der k. k. hohen Statthalterei coneessionirten ti» Xilsr'vAi-'S, VmäiMlizasse lir. lök, « beginnt d«r Unterricht a« >. Dktober. Die Anmeldungen der Söglinge täglich von 9 bis 12 Uhr BormittagS, sowie die Aufnahme in den Abend'Enr» für Eom«iS jeden Sonntag «n» S—S Uhr Nachmittags. Lehrgegeustände: Vrchlt». lomsp»»- »ny. ?>chs>chn>»I» WtchMchl A»s «üadliche oder schriftlich« Anfrage» ertheilt detaillirte AuSt»»ft _Borsteher und Inhaber der Anstalt. Re^etw« »o» T.