Drgotardische Laibacher Zeitung, Sliitabend den 7. Dezember 5799. Nr. 98. Deuts^land« Beschützer schützt dle Wcssenschaft,»; Krlegslegebenhelten aus der W. Z__ ".ck deutschen Nachrichten allenthalben frohe Frl. densaspetten^ — Ende des Ia^crs / ber dnr^ den Wucher noch vermehrt ward; Ruckkehr dcr Russen in threHel.naty;. Fl'evcn?bo« thcn- Merkwürdige Rede BuonaparteS; spätterc Erelgmsse ln Paris.j Omnes «quo animo parent, digni ubi imperant. Inländische Begebenheiten. Wicn. Se. Königl. Hvh. der ! Erzherzog Karl, immer geneigt, littc-raris. Arbeiten huldvoL zn ermuntern und zu unterstüycn, haben an den,!bn dem K. K. Familiengüter-Veparte- ment' angestellMl Johann Baptist Skall, als Herausgeber, der Vio-. graphic« nnd Bildnisse merkwürdiger -Generale, Admirale und Starts-manner, aus der Privat-Sammlung Mrer'K.K. apost. Maj., folgendes Hanoschreiben zu erlassen! geruhet: „Lieber Hr. Offizial! Sie eröffnen „mir, durch ihrcZuschrit vom 11. s, d. M. einUnternchmung, welches „ in jeder Rücksicht, ihrer angestreng-/, ten Bemühung Ehre Wacht, und „durch dessen Verbreitung dem den-„ kenden Publiko eine angenehme Er-„ rinnerung crueucrn wird. Ich ins-„ besondere , versichere sie meines ver-„ bindlichsten Dankes für die mir be-„ zeugte Aufmerksamkeit, und so, wie 5, ich mitVcrgnügen ihren geäusserten „ Wunsch, mir dieß Werk zu widmen, „ erfüllc;so wird es mich auch recht sehr „freuen, wenn ich vernehme, daß „ihr rühmliches Vorhaben, der lo-„ benswürdigsten Absicht entsprochen „ hat. Ich verharre mitviekeWerth-„ schäs?ung, licbcr Hr. Offizial, Ihr „ aufrichtigst ergcbncr. Erzh. Karl." Hauptquartier Gchwcyingen, den 2Z. Sept. 1799. DieKönigl. Großbritanischc Akka-demie derWisscnschaften zuGöttingen, nnd die SydcnhamischeGescllschaft zu Halle inSachsen, haben den Professor der praktischen Heilkunde in Lcmberg, Hrn. ValentinEdlen v. Hildenbrand, inRüksicht aufseine Verdienste um die praktische Medizin, zu ihrem Mitglic-de ernannt, und ihm dasZDiplom hierüber eingesendet. Nach Berichten ausPrag, vom 2 z. d. M. ist das Nußisch-Kais. Uralische Kosaken-Ncgiment, von der Armee im Reiche kommend, auf der Rückkehr, nach den Kais. Rußischen Staaten, unter Anfuhrung drs Obersten Voro-Hin/ am 22. durch Prag Kriegsbegebenheiten. Ucber die mit dem lcyten Zoitungs-blatt Nr. 97. bekannt gemachte verschiedene Gcfechtc bei Mondovi, Vor? go St.Dalmazzo und Limone, hat der die Armee i» Italien kommandirende General der Kavallerie v. Melas, nunmehr die umständlichen Relazio-ncn nachgetragen. Da diost Nelazionen im wesentlichen milden obgcdachtcn bereits bekannten vorläufigenNachrichten übereinstimmen, Zso werden nar noch diejenigen nachtraglich bekannt gcmacht,die über die bereits genannten, bci diese« Gefechten vorzüglich sich ausgezeichnet haben. Dlese sind : die Generale GrafVel-legarde>Lattermann undSpannoccchi, die Majore Thomaßich und Mecscry, dann der Hanpttnalin Ncinisch , vom Gcneral-O.iiarticrmeisterstab, der O-berstlieutenant GrafPaar, Kommandant eines Grenadier-Varaillons, der Major Vuol, von Mittrovskn, Major Knöpfel, von Neisky, der Hauptmaun Lamarre, vom Pionicr-Vataillon, die Hauptlcute Roy und Nustiany, tw« Huff, derOberlieutenant Baum, vom Regiment Kaistr Dragoner, dann der Adjutant dcsFürsten Liechtenstein, O-berlicutenant Lcndleutner. Scitdcm ist derGeneralmajorGraf Vellegarde bis Charesio vorgedrungen, und hat bei diescrGelegcnhcit dcw Feinde neuerdings 5 Offiziers, u^d loo M. als Gefangene abgenommen. Der General der Kavallerie v. Me" . las, hat indessen das Gros der Armes vor Borgo St. Dalmazzo gelagert, und sein Hauptquartier m diesem Städtchen genommen; wodurch die , gänzliche Vcrnennung der Festung Coni zu Stand gebracht ist. Ausländische Begebenheiten. Krieg am Rhein. Truppcnstcllungen zwischen dem Rhein und Neckar. Stuttgart, den 21. Nov. Man hat seit gestern keine bedeutende Veränderungen in dem Stand? der gegenseitigen Armeekorps in Nieverschwabcn erfahren. Wle-d^rhO mrldct man, daß die Franzo-ffn von den Standpunkten, die sic am Mten Samstage, d?n i 6. d. erreicht hatten, an einigen Stellen, besonders auf der Seite von Heilbronn, ch-re Vorposten wieder nm Etwas zurük gezogen haben. In unserer Gegend-horte man seit Mitternacht und noch diesen Vormittag ein öferes Kanoni-. ren ans der Gegend vonPhilippsburss. Nach Berichten vom Vodensee oom ! iO Nov. hatte der Oberst Williams j am 4. d. mit seiner Flottille versucht, dic an d?m SchweilMischen Secufcr-noch befindlichen Schisse zn verbrew nen, landete auch glücklich mit e,ner kleinen Abtheilung zwischen ^temach undHorn; mußte aber vor dem schnell unterricktetenFeinde, der gle«ch Kanonen hcrboysührte, weickien, und sich wieder einschiffe«. Doch gelang es ihm 2 Schisse anzuzünden, Donaueschingen, den 20. Nvvv Man glaubt, daß das Hauptquartier unsers a5ge!iebten Erzherzogs m etlichen Tagen von hier nach Stockach gehen werde. Unter' den Truppen selbst sind eine und anbcro Dissok^ twncn vorgenommen worden; sonst aber ist noch alles ruhig. Ellwangen, den 20. Nov. Durch den Hrn. General Szentkeresty ist gestern perEstassette über dieKrieg?-vorfälle am 16. dieses aus Kochen-dorfvom 18. die Nachricht angelaugt, daß es dem Feinde am 16. gelungen sey , die k.f. Truppen auf allen Punkten zurückzudrängen. Die Stellung sey aber wieder dergestalt genommen, daß man es mit dem Feinde aufnehmen könne, Gedachter Hr. General sey mit dem Obrist Wrede bey Neckarsulm über den Neckar gegangen, und hätte diesen Fluß befetzt. Das Corps des Generals Hohenlohe Habs sich iu die Gegend von Vönigheim gezogen>und desselhenVorposten gien-gen bis Großgartach. Wogegen sich der Feind gegen Eptingcn gewendet, und daraus zu erkennen gegeben habe, daß scincAbsichtaufsWürtcmbcrgische und nichtaufdieuntereGegcnd gerichtet sey. — Eine Folge'dieser Vorfälle war zugleich auch ein an das Ver-pftegs- Commissariat dahier gestern erlassener Vorsichts-Vefehl, das hier noch befindliche Magazin iu Zeit von zwei Mahl 24 Strnden abzuführen. Franz Mailand Kürassier trieben sogleich von den benackbarttn Ortschaften die nöchigenWagcn ein, und zwar unter Bedrohung an die OrtsobriH-. keiten, das sie für die aus Verzögerung entstehende Gefahr verantworte lich sein mußten. An die Regierung von EllwangDN hat auch diese Wocke derErzherzogKarl ein allcrgnadigstes .5.. Danksagungs. Schreiben für die wegen Organisirung dcs Landsturms an den Tag gelegten guten Gesinnungen erlassen, auch k. k. Offiziers angebothen, welche auf Verlangen zur Organisirung besagtem Landsturms beitragenwürden. Die Regierung hat gedachtes Schreiben auch den übrigen Ständen und Reichsstädten mitgetheilet. — Es ist wirklich an dem, daß die kais.Russis.Armee durchVaiern den Rückzug antritt. Großf. Cvustantin muß am2 6.Nov. wirklich ausMemin-gen, das er schon dcn 25. frühe verließ, zu Augsburg angekommen sein. Souwarows , der am 24. Nov. sein 7ostcs Jahr erreicht hat, Gepäcke ist reisefertig. Alles zeigt, daß am nahen Frieden nicht mehr zu zweifeln ist. AusFranffurtundNürenberg kommen gleichlautende Nachrichten, daß Gen. ^ Morcau, Buonapartes und Sieycs Liebling, nach Wien geeilt ist, um daselbst Friedens-Unterhandlungen an-zuknüpftn. Tallcyrand-Perigord ist i als Gesandter bereits nach Vcrlm ab-gegangcn. Graf v. Lehrback ist am 26. Nov. nachWien vouAugsburg abgereiset, wohin Se.Excell. durck ciucn Courier berufen worden sind. Soviel vorläufig aus französischen und deutschen öffentlichen Blättern. Wien. Den 20. dieses ist der bey der hohen Pforte gestandene spanische Abgesandte Vouligny auf seiner Rückreise aus Constantinopel hier angekommen. Er nimmt ftincn Weg nach Madrid. — Die Gerüchte von einem nahen Waffenstillstände verbreiten sich nun auch hier, und die mächtigen Kricgsrüstnngen, vereint mit dcn bereits erkämpften Vortheilen , lassen auch baldige Fricdcnsun-terhandlungcn hoffen. Diese Hoffnung wächst dadurch umsomchr, da die Staalspapicre und öffentlichen Obligazionen seit einigen Tagen wieder um mehrere Prozente gestiegen find.ZwischenWicn undParis sind sehr wahrscheinlich bereits vorläufige Unterhandlungen im Gange; wenigstens läßt sich dieses aus der Durchreise gewisser Pcrfoncnund Couriers durch Frankfurt nach Wien und von da zurück nach Paris schließen. Auch sind die Staatspapiere zu Wien wieder im Steigen. Eines der neuesten Gerüchte ist, daß die Stadt Anspach zum Friedens-congreß - Orte bestimmt sey , wo unter dcr Bedeckung eines beträchtlichen Prcusischen Armee-Korps die Gesandten von allen kriegführenden Parteyen aufs Neue die Hand an Unterhandlungen legen sollen. Das sehr edle, ehrenvolle Geschafft der Gcldwuchcrer wird nun bald zu Ende gehen, da der Friede näher ist, als sie wohl glaub?«. Uebcrall, selbst im deutschen Reiche, fangen die k. k. Vanko-Papicr au wieder zu voller Kraft zu gedeihen, und gar bald wird man sie überall mit klingender Münze ai paii und sohin mit o^io sogar einzulösen trachten. Mancher christliche Geldju-de hat sin dieser kritischen Zwischenzeit, die nun Gottlob auszulau-fen beginnt, stinen Mitbürgern, die um tägliches Vrod fiür sich und die Ihrigen verlogen waren, d»e kleinsten Smats^-Papiernntgoßen Ver? lust abgedrückt, und dagegen überall her schwer beschnittene Staats Papier aus dem Reiche gegen bares Geld an sich gebracht, um sie im nahen Oestreich si P3N abzusetzen. Der gemeine Vürgcr litt dabey schrecklich, und der Himmel scheint dessen Noth-gedcth erhört zu haben, und wird ihn nicht ferner mit doppelter Geisel, der Thcuruug, und des Wuchers, züchtigen lassen. Das iLooteIahr verspricht ihm gute , und dem gewis-ftnlossen Gcldmäckler karge Zeiten — der gerechte Himmel! — Nach einer k. k. Verfügung vom '8. Sept. tnüssm alle zu keincn öffentlichen Gtbrauch bestimmte Klostcr-und Kirchen. Gebäude imVordcröstrcichischen sobald 6ls möglich durch yfentlicheFcil-biethung verkaust werden.—Die Vor-deröstrelchische Landrechts-Stelle hat ihren Amtssitz vom l. Okt. an wieder zu Freiburg im Vrcisgau genommen. Die übrigen Zweige der k. k. Regierungen Porderöstreich haben ihren Sitz Theils zu Frcibuurg, Theils zu Günzburg^ Schreiben aus Nürenberg, den 22. Nov. Heute ist GeneralMoreau über Mainz und Frankfurt kommend, hier durch nach Wien geeilr. Es ist wohl Nicht zu zweifeln , daß die Ncise dieses Generals, der immer zu der gcma'ssig-ten Parthei gehörte, auf Friedensun-terhandlungen Bezug habe. Augsburg, den 25. Nov. Se. Exzellenz, derAcmeeminister, Hr. Graf v. Lehrbach, sind mittelst Estassete nach Wien bcruffen worden, wohin , Dieselben mit dem Hrn. Legationsse-kretaire vonHoppe morgen abzureisen ' gedenken. DieKattzleybesHrtt.Mj? ! nistcrs bleibt inzwischen zu Augsburg. Gestern hat der Feldmarschall Fürst Suwarow das 7o.Iahr erreicht. Tie Equipage desselben wird bereits eingepackt, nnd unter der russisch-kais.Armee, die bisher zwischen der Illcr unb dem Lcch in Cantonirungsquarticren» lag, herrschte eme starke Veweg'mg. Den26.Nov Heute früh sindSe. ' Exzellenz, d?r Hr, Armee-Minister, Grafv.Lchrbach wirklich auf 8 bis 14 Tage nach Wien abgereist. — Hento gegen 2 Uhr haben Se. kais. Hobeit, der Großfürst Constantin vvn Rußland, das russische LelbCurassier-Re-gimentKaiserin durch hiesige Stadt in Parade geführt; Höchstsie aber haben dasOuartier in dcm GrafLodrouischen Hause genommen.—Der größteTheil derAdjutantcn des FcldmarschattsSu-warow ist schon von hier abgegangen. EinTheil der russischen Armee hat bereits den Lcck passirt. Hier und in as? len benachbarten Dörfern sind starke Einquartierungen von russische« Truppm. Vatabische Republik. Haag. vom 9. Nov. Alle russischen Trupppcn sind bereits aus une sererRcpubltk nachIerseyze. gcbrackt, uud es sind etwa nur noch 2ooc>Mann Englischer Truppen zurück. Da diese Räumung, die bis zum 1 k. dieses Zcit hatte, so schnell erfolgt, so glauben sj-nige, daß die Englischen uud Russischen Truppen zu einer andrren Expedition bestimmt sind. Im gesetzgebenden Körper ist dar- Ms angetragen, unftre Armee auf z2,Oac)Mann zu bringen. Auch hat der Repräsentant Reyndeel einen Bericht abgestattet, wie die Pest gänzlich ausgerottet werden könne, worüber künftige Woche deliberirt werden soll. , Vorgestern haite Gen; Vrune eine sey:rlichr Audienz bei, unserm. Direktor um. Er ward zn selbiger, unter dem Donner der Kanonen, von^ dem französis.Gesand en,s^ in m ganzen Staate, vielen Batavischcn G!-ncralsle. begleitet. Der französische Minister und Goneral Vrune hielten Neden an das Direktorium über die glückliche Besiegung des Feindes, und der Präsident beantwortete selbige» Mittags gab der sranzösis. Gesandte großes Diner. Das Gerücht dauert noch fort, daß 8 his iO,oOOMann preußischer Trup-Nen die preußischen Staaten ans deM linken Rheittnfer nächstenö in Besi« nehmen werden. Der franz.KriegsmlnisterhatOrd-V^s nach Dünkirchen, Calais, Boulogne undHavre deGracegeschickt/daß alle daftlbst besindlichenFahrzeuge sogleich bewaffnet werdensollen. Man spr,cht von Neuem von einer Expedition gegen England. V«ele Truppen müssen- sich aus dcm Imiersten der Republik nach denKüsteu begeben, Frankr e i ch. Beschluß dcs lctzhm avgcbroche-' nen Pariser - Artikels.. ' Die Rede, welche Buonaparte' aw! 29^jm Rath der Alt^ hielt, war sol? gendcn wesentlichenInbalts: Die Gen fahren nehmen mit jedemAngcnblik zu; der Rath der 520. ist getheilt, die Häupter der anarchischen, (jakobinischen) Parthey sind in Bewegung; man schickt Emiffarien nach Paris 5 um Unruhen anzufachen; mit Unrecht i klagt man mich an ein Cäsar oder Crommelt zu seyn; schon lange hieng es von mir ab, die Obergewalt an mich zu reissen; seit meiner Rückkehr aus Acgyp-en haben mir mehrere Fak-tionen > nnd selbst die 2 Direktoren Barras undMoulinsdergleichrnVor-schäge gethan; die ich aber alle verwarf; man sagt: die Konstitution werde durch mich verletzt; ich aber Mtworte: daß seit dem 18. Fruktj-"dor gar keine Konstitution mehr cxi-stirt. Ich werde die Mlranvertrau-te Gewalt wieder niederlegen, so bald die Umstände es erlauben. Aber es sind schleunige und kräftige Maasregeln nöthig, um Volk und Vaterland zu retten, die dnrch die Konstitution nicht mehr gerettet werden könn ten; faßt also Muth, traut mir, tränt meinen Waffengefährten, traut meinem Glück. — Das Dekret, das die Majorität des Raths der 300. ant 10. Abends gab, lautet im Wesentlichen solgcndermasstn: Es ist kein Di? rektorimn mrhr, 6i Mitglieder des Raths der 5 c>O., die sich in der heuti-geN' Vormittagssitzung ungebührlich aufgeführt, sino aus dem Rath ver-stossen; die Z neuen Konsuln sind mit Direklorialgewalt bekleidet, und ha^ ben dsn Ansirag, die Ordnung iu al--lcn Theilen der Administration, diß Nuhe jm Innern herzustellen / und ei- «en ehrenvollen und dauerhaften Frieden zu verschaffen; siekönnen Delcgir-lcn mit bestimmter Gewalt absenden; Von jetztbiS nachsten2O.Febrnar kommen beideRathe nicht mehr zusammen, an diesem Tage aber versammeln sie sich wieder in Paris in ihren gewöhnlichen Sglen ;)eder Rath ernennt heute noch eine Kommission von 23 Mitgliedern aus seiner Mitte; diese 2 Kommissionen machen nach dem Vorschlag dcr 3 Konsuln über alle dringenden Polizey - Finanz - und andere Ge-genständcGcftlze; die erste schlagt vor, die andere bestättigt; beyde Kommissionen machen die Einleitung 3" emcr bessern Koilstttution, da die Erfahrung das' Fehlerhafte der bisherig^ aezcigt ha:; sie verfassen auch einCl-vilgefttzbuch, sie nehmen ihren Sltz in Paris in dem Palast des g5se,;ge-bcndcn Körpers, dcn sie für die Ratifikation des Friedens, oder bcy eincr arossen öffentlichen Gefahr ausserordentlich zusammenberufen können Ausum eines Schreibens aus Paris, dm l2. Nov. Alles washier, seit dem 9. dicH vorgefallen, hatlM Publikum, mit Ausnahme der Jakobiner, z,emllchen Beyfall. Ms dcn alten Fuß konnte Frankreich ! schlechterdings nicht lmehr bestehen; , Anhost man, Sieyes und Vnona-« parte werden dasselbe aus dcm Ver- ! derben reissen. Beyde sind Manner von Verstand, und müssen also em-sehen,'daß unsere Repnblik nur durch einen "schleunigen Frieden gerettet worden kann. Buonaparte hat auch seit 4 Tagen bey jeder öffentlichen Aeusserung den Frieden versprochen. Es ist ferner etwas meßr als ein Gerücht, daß unter Vermittlung des Königs von Preussen mit Einwirkung Spaniens an einer Em« leitung zum Frieden Mischen Oestreich und Frankreich gearbeitet werde. — Vor der Hand glaubt man 5 der Plan der Consul« Buonaparte und Sieyes scy, Frankreich eine veG > besserte Constitution zugeben. Zei<-^ gen sich hiebey grosse Schwürigkeiten, > so bleibt dem ersten das Protcctorat I von Frankreich offen, oder es wird ! ein konstituttoneller Köing gewählt. ^ Der junge Orleans hält sich seit 2. ! Jahren ganz eingezogen und stille ! in Holtand -auf. ! Den ,4. Nov. Wie bekannt, ^ sind aus beyden Räthen Ausschüsse von 25 Mitgliedern erwählt worden. Diese bcschäfngten sich nun mit deu dringendsten GigcnstüVden üb^r dir Ge:eiMbung,Polizcy:r. — DieKom-miss'on aus dem Rath der 500. hat den Lucjan Buonaparte, nnd die der Alten d^n Le Vrüne zum Präsidenten. — Die Z. Consul« haben am it. an das französische Volk folgende Proklamationen ergchen lassen: Die Constitution des dritten IahrS der Republik^welkte dahin, sie konnte weder eure Rechte, noch sich selbst schützen. Unselige Verletzungen brachten sie unwiderbringlich ? um die Achtung dcs Volks, Fak-j tionen, voll Haß und Raubsuckt ! theilten sich in dle Republik. Frank-i reich näherte sich ein^r allgemeinen ' Auftösung. Die Freunde des Vaterlandes haben sich nun vereinigt, l Alles, was ruch schaden konnte, ist entfernt worden; alles, was euch näym kann: alles, swas in beiden Rathen reine Hände behalten hat, ist jetzt unter den Fahnen der Freiheit vereinigt. Franzosen, die Republik hat die Würde, die sie nie hätte verlieren sollen, wieder erlangt. Leget mit uns den Schwur ab, der, aus Freiheit, Gleichheit, und auf das repäsentative System gegründeten Republik getreu zN seyn. Einige von den 6i ausgeschlossenen Dcputirten, als Karl Hesse ( cin deutscher hessischer Prinz,) Santtrre ^. (der berüchtigte Bierbrauer von Paris,) sind arretirt worden. Der Exdirektor Moulins, dcr wüthende Jakobiner Arena , und ^ andere von ihrem Schlage konnten noch nicht ausfindig gemacht werden: Bei einigen von jden .Verhafteten hat man Dolche, Pistolen Hc. gefunden. ! Einer ven den Grenadiers, wel- l chcr dem Consnl Buonaparte am 10. dieß im Rath der 500. das Leben rettete, Namens Thomas Thome, ist gestern von ihm zu Tisch? gezogen, und von d?ss?n Gemahlin mit eiucm Ring, 2Qvo Thaler am W^ h, besch enkt n orden. Inzwischen halten sich die Ja-kobiner noch nicht für besiegt; sie vrsammcln sich in Kellern, Md b min übcr Mord und Rache. A'lnn das Genie dcs Consuls V^ouaparte wlrd sie zu besiegen wifftn. Der Durch seine Gelehrsamkeit und Rechtschaffenheit geschäzte La Place, ist zum Minister der innern Angelegenheiten ernannt worden, Gaudin, gleichfalls ein braver Mann, zum Finanzminister. — Sieyes behielt bey den bisherigen Auftritten seine gewöhnliche Fassung, nnd Kaltblütigkeit ,snur in den entscheidendsten Augenblicken bemerkte man an ihm einige Unruhe. — Der ExdirektorMon-lins hatte den Konsul Buonaparte am 9. dieß mit einem Bataillon gefangen nehmen wollen; aber die Soldaten gehorchten ihm nicht. Unter den 3 Konsuln ist kein Präsident; sie unterzeichnen alle drey. — Vorgestern waren viele Häuser i« Parts beleuchtet. Die 3 Kommissarien des Natio-nalschatzes sind entlassen; statt ihrer ist Hallcr, ein Schweimr, Direktor desselben. Cornet und noch ein anderer'De-putlrter sind als bevollmächtigte nach der Vendee abgegangen, um dicMo-ans zum Fricdcn einzuladen; Gcne-ral Lasnc abcr ist nach Toulouse abgeschickt worden, um die dortigen Jakobiner zu beobachten. — D»e Staatspapiere sind hier seit einigen Tagen gestiegen; ein Beweis, daß das Publikum von der neuen Ordnung der Dinge Gutes erwartet.— Personen, di? gut unterrichtet sey« können, versichern, daß es mit den Fricdenslmtcrhandwngen bereits viel weiter gekommen sey, als man int Publikum glaube, und daß nächster Tagen eine Person von Gewicht nach Wien abgehen werde.