Laibacher SCHULZEITUHG. Organ des krain. Landes-Lekrervereins. — Glasilo kranjsk. učiteljsk. društva. am 10. und 25. Jedes Monats. Ta.lirg'a.Xlg'. Tečaj ~rJ~XTX. 10 in K vaaklga meai Pränumerationspreise : Für Laibach: Ganzjähr.ll. 2'60, halbjähr. fl. 1-40. — Mit der Post: Ganzjähr. ii. 2'80, balbjähr. fl. 1*50 Velja: Za Ljubljano za celo leto 2 gl. 60 kr., za pol leta 1 gl. 40 kr. — Po pošti: Za celo leto 2 gl. 80 kr., za pol leta 1 gl. 60 kr. Expedition: Buchdruckerei Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Recension werden franco erbeten. Vereiusmitglieder erhalten das Blatt gratis. Joannes Antonius Scopoli. (Lebensbild eines österreichischen Naturforschers.) -"u. ■ V' Sco polis wissenschaftliche Thätigkeit fällt in die Zeit, als unter der ruhmreichen Regierung der Kaiserin Maria Theresia für Oesterreich eine neue Aera in der Entwicklung der Naturwissenschaften angebrochen war. Veranlassung dazu gab die Berufung Gerhard Freiherr van Swietens, Boerhaves berühmtesten Schülers, als Professor der Medicin an die Wiener Universität (1745) und dessen bald darauf erfolgte Ernennung zum Leibarzte der Kaiserin und Director des gesummten Medicinalwesens Oesterreichs. Diese einflussreiche Stellung benützte van Swieten zur Hebung der Naturwissenschaften, zur Verbreitung geistiger Aufklärung und Unterstützung aufstrebender Talente, worunter sich Scopoli befand. Kurz vorher veröffentlichte der grosse Schwede Carl v. Linnd die Grundzüge seines Sexualsystems (1735) und rief dadurch eine gewaltige Bewegung auf dem Gebiete der botanischen Wissenschaft hervor. Endlich kam unter van Swieten Nikolaus Freiherr v. Jacquin nach Oesterreich (1752), der als Mittelpunkt eines Kreises berühmtem(österreichischer Botaniker anzusehen ist, als dessen Zierden Crantz, Hacquet,/Brenke, Mygind, Scopoli und Wulfen bezeichnet werden. Für Krain in^qgsondere ist Scopoli von allergrösster Bedeutung; denn die Zeit vor ihm hat für diel Naturkunde dieses Landes sehr wenig gebracht. Erst als Scopoli nach Idria kam, Hacquef lange im Lande wirkte, Wulfen dasselbe zu öfteren malen berührte, da lüftete sichrer Schleier, der die naturwissenschaftlichen Verhältnisse dieses so interessanten Gebietes deckte. Leider ist Scopolis Name in jenem Lande, dem er die besten Jahre seines Lebens weihte, das er mit unsäglichen Mühen nach allen Richtungen durchforschte, wo er bitteres Leid und mannigfaltige Anfeindungen erdulden musste, dessen Naturschätze er weit über die Marken Oesterreichs bekannt gemacht, dem er in ökonomischer Beziehung so wesentliche Dienste leistete, viel zu wenig bekannt, ja fast so ziemlich vergessen. Anders war es noch in der ersten Hälfte unseres Jahrhundertes, wo hier so reges Interesse für Wissenschaft herrschte. Damals begeisterte Scopolis Andenken zu folgendem weihevollen Sonett, das wir in einem der gelesensten Blätter dieser Zeit finden. Wer ist der Mann, der auf dem grauen Bücken Der Alpen, die mit Stolz der Aar umschwebet, Gleich dem, der nach vergrabnen Schätzen strebet. Das Felsenreich durchfliegt mit Sehnsuchtsblicken? Heil dir, den hehre Weisheitsstrahlen schmücken, Dir, Scopoli, den Floras Glut belebet, Um dessen Haupt der Kuhm die Blumen webet, Die im Elysium Floras Hände pflücken. Du lobst — mit bunten Zauberfarben glänzet, Von dir erhellt so wie der Iris Schleier — Der Kranz, womit du Krainlands Haupt bekränzet. Du lebst — noch weht dein Geist in stiller Feier Auf Krainlands Felsenhöhn; sie sind hienieden Stets deines Kuhmes ew’ge Pyramiden. Petruzzi. * Joan. Ant. Scopoli wurde geboren im Jahre 1723 zu Cavalese im Fleimsthale der Grafschaft Tirol. Sein Vater, Franz Antonius, war Juris Doctor, Lieutenant und Kriegscommissär des Fürstbischofs von Trient; seine Mutter, Claudia Catharina, war die Tochter des Antonius v. Gramola, eines Trienter Patriziers. — S. besuchte anfänglich die Schule seiner Vaterstadt, später das Gymnasium zu Trient, endlich jenes zu Hall bei Innsbruck und wendete sich hierauf den medicinischen Studien zu. Seine Lehrer an der Innsbrucker Hochschule waren Hieronymus Bacchettoni für Anatomie, Friedrich Peyer für Intidutiones medicas, Karl Gessner für klinische Medicin. Niemand jedoch war vorhanden, der Naturgeschichte, Chemie, Heilmittellehre, Pathologie und Therapeutik gelehrt hätte. Bei dieser Armuth medicinischen Unterrichtes war S. auf das Privatstudium der Schriften Boerhaves, Hoffmanns, Sydenhams und anderer hervorragender Aerzte angewiesen. Nach dreijährigem Aufenthalte erwarb er das Doctorat (1743) und übte hierauf durch mehrere Jahre medicinische Praxis, theils im Krankenhause seiner Vaterstadt, theils zu Trient unter Zucchelius Leitung, endlich in Venedig unter jener des berühmten Arztes Lothar Lotti. Schon in früher Jugend fühlte sich S. lebhaft zur Pflanzenwelt hingezogen. Er besuchte fleissig den Apotheker, welcher Pflanzen sammelte, um zu erfahren, wie die Gewächse hiessen und wozu sie dienten. Später bestieg er unter Führung des Wurzelgräbers Rhisothomus die Innsbrucker Alpen, sammelte und setzte den getrockneten Pflanzen die pharmaceutischen sowie die Baubin’schen Namen bei. In Venedig lernte er mehrere botanische Gärten, darunter jenen des berühmten Sessler kennen (1745), studierte eifrig die Charaktere der Pflanzen nach Tournefort, Ray und der ersten Ausgabe von Linnds „Systema naturae“. Nach Cavalese zurückgekehrt, unternahm er wieder botanische Streifzüge in die Etschthaler Alpen und zeichnete die selteneren Alpenpflanzen, die er gesammelt hatte. Am 12. Februar 1749 vermählte sich S. mit Albina Miorini, der Tochter des Secretärs der Magnifica Commita di Fieme in Cavalese, Karl Anton v. M., eines reichen, begüterten Mannes, und trat dadurch mit vielen angesehenen Familien in Verwandtschaft. Durch Peter Bursers Verwendung, damals Sanitätschef zu Trient, bot sich S. die günstige Gelegenheit, den Fürstbischof von Seckau, Leopold Graf v. Firmi an, auf einer Reise nach Graz zu begleiten. Er gab das Sammeln auf, folgte Firmian nach Graz und Seckau und blieb etwa zwei Jahre in der Steiermark. Diese Zeit benützte S., um sich auf das Examen aus der gesummten Heilkunde vorzubereiten, welchem er sich an der Wiener Universität unterziehen musste, um dadurch das Recht zu erlangen, die Arzneikunde in allen österreichischen Erblanden frei ausüben zu können. * Laibaciior Wochenblatt 1818, Nr. 32. Nachdem der Graf seinen Sitz zu Seckau verlassen hatte, begab sieh S. nach Wien (1753), um sich sofort dem oben erwähnten Examen zu unterziehen. Die Commission, unter Vorsitz van Swietens, approbierte ihn endlich, nachdem ihm durch sechs Stunden zahlreiche Fragen aus allen Zweigen der medicinischen Wissenschaft gestellt wurden und er ein neues Pfianzensystem (Methodus plantarum enumerandis stirpibus ab eo hucusque repertis destinata, Vindobonae 1754) öffentlich vertheidiget hatte. Hierauf begab sich S. zu van Swieten, um ein Physicat zu erlangen, durch welches er sich und seine Familie ernähren konnte. Obwohl er zur Antwort erhielt: „Das erste Physicat werden Sie erhalten, denn Sie verdienen es“, so konnte ihm Swieten das eben erledigte Protophysicat zu Linz in Oberösterreich nicht verschaffen, und S. erhielt das viel schlechtere zu Idria in Krain, welches kurz zuvor errichtet worden war. Scopoli kam 1754 nach Idria; leider sollte sich sein Aufenthalt nicht angenehm gestalten, ja schon die Reise brachte Missgeschick. Doch lassen wir S. selbst sprechen: „Ich kehrte in meine Vaterstadt zurück, um Gemahlin und Tochter zuerst nach Wien, dann an den Ort meiner Bestimmung zu bringen, weshalb ich zu Hall meine Familie auf einem Schiffe dem damals stark angeschwollenen Inn anvertrauen musste. Der Anfang der Reise war glücklich, aber tagsdarauf wurde das Schiff beim Dorfe Ungeroth in Oberbaiern, als es auf einen unter Wasser verborgenen Baumstrunk auffuhr, leck und füllte sich grössten-theils mit Wasser. Ich schlummerte eben, als mich das Wehgeschrei der Unglücklichen aufschreckte und ich ringsum die tosenden, Schiffbruch drohenden Wogen erblickte. Ich ermahnte die Meinigen, ungeschwächten Muthes sich der Vorsehung zu überlassen. In dieser Bedrängnis nahte ein Schiff, welches mich und meine Gemahlin, Töchterlein und Magd aus den Schlünden des Orcus rettete. Ein Bauernhaus nahm die auf dem Wasser herumschwimmenden, halb Todten auf und behielt sie so lange, bis uns ein Landwagen nach Wasserburg brachte, von wo aus ich Salzburg erreichte. Hier nahm mich Dr. Rense freundlich auf, und ich blieb so lange, bis sich eine günstigen Gele-legenheit bot, erst nach Linz, dann nach Wien zu gelangen. Beim Schiffbruche waren meine Bücher und Geräthschaften ganz durchnässt und fast vernichtet worden. Diesen Schaden vergütete mir zum Theile Kaiserin Maria Theresia durch ein Geschenk von 500 fl., als sie davon hörte. Durch diese Hilfe unterstützt, verliess ich Wien und gelangte über Laibach nach Idria. Dieser Ort, der vom nächsten Giessbache den Namen erhalten hat, besteht aus den höchst elenden, in die Berge hinein gebauten Häuschen der Grubenarbeiter. Als ich ihn von weitem erblickte, zeigte sich meinem ahnenden Geiste all das Ungemach, welches ich durch fast sechzehn Jahre in diesem Kerker erdulden musste. Statt des Gehaltes besass der Arzt das Weinmonopol; die Sprache des kraini-schen Landvolkes war mir gänzlich unbekannt; die Wünsche des Bergdirectors * in Bezug auf den Arzt waren durch die Entschliessung des Hofes nicht erfüllt worden; dabei die Verpflichtung, 2000 Menschen ohne jeden Lohn zu dienen — welch’Ueberdruss mir alles dieses bereiten musste, wird jeder leicht einsehen. Dazu kam noch, dass zweimal in meinem Hause Feuer ausbrach, dass mir Gemahlin und Kinder starben, die Neueinrichtung der Apotheke und eine Schar anderer Uebel, welche ich zu ertragen bereits unfähig war.“ — Alles schien sich zu vereinigen, seinen Körper und Geist hernieder zu drücken. Bittschriftlich wandte sich S. an van Swieten, der ihm aber kein anderes Physicat verschaffen konnte; erst als er selbst die beschwerliche Reise nach Wien unternahm, besserte sich etwas seine Lage. Er erhielt eine jährliche Zulage von 400 fl. mit der Verpflichtung, den Bergwerksschülern „mineralogische Vorlesungen“ zu halten. In diesen Verhältnissen * Anton von Sartorius, 1754—1764. blieb S. fast sechzehn Jahre, scheint wenig Umgang gepflogen zu haben und fand Trost und Beruhigung in der Betrachtung der Natur. Er durchwanderte die verschiedensten Gegenden Krains; so 1755 den Idrianer District, 1756 die Umgebungen Laibachs, 1757 den Nanos, 1758 die Gegenden von Lack, Krainburg, das Kankerthal und den „Storschetsch“ in der Karawankenkette. Dass diese botanischen Excursionen höchst beschwerlich sein mussten, ist erklärlich, da sie zu einer Zeit unternommen wurden, wo Verkehrsmittel so gut wie gänzlich fehlten. Scopoli selbst berichtet darüber: „Allein, nur von einem einzigen Menschen geführt, irrte ich durch die Alpen, schlief in kalter Nacht unter freiem Himmel, lebte tagelang von Brod oder Milch, fiel oberhalb Triest gar Räubern in die Hände, und als ich einst vom Gipfel des Storschetsch niederstieg, schwebte ich durch drei volle Stunden in fortwährender Lebensgefahr.“ Um sich die Einsamkeit weniger fühlbar zu machen, vermählte sich S. am 5. Februar 1758 zu Laibach mit Catharina v. Franchenfeldt. Auf Grund oben angeführter Excursionen erschien 1760 zu Wien seine „Flora Carniolica“, die er der grossen Kaiserin widmete. Er beschrieb darin 756 Phanero-gamen und 256 Kryptogamen. In der Aufzählung der Pflanzen beobachtete er das natürliche System, folgte in der Charakteristik der Gattungen grösstentheils Linne und wich nur dort, wo er Besseres zu finden glaubte, davon ab. Die einzelnen Arten führen keine besonderen Namen, sondern sind durch kurze Diagnosen charakterisiert worden. Bei vielen Pflanzen finden sich medicinische Notizen, bei einigen bekannteren die slo-venischen Namen. Jedoch nicht nur auf dem Felde der Botanik war S. thätig, sondern auch in anderen Zweigen der Naturwissenschaft. Schon im nächsten Jahre erschien eine chemischmineralogische Abhandlung über das Idrianer Quecksilber, den Idrianer Vitriol und die Krankheiten der Arbeiter in Quecksilbergruben. Es ist gewiss ein Zeichen der Gründlichkeit des Autors, dass diese Arbeit Schlegel zehn Jahre später abdrucken liess (jedoch ohne Wissen des Autors und mit Beibehalt zahlreicher Druckfehler) und Meidinger dieselbe ins Deutsche übersetzte. Ferner schrieb S. die Abhandlung: „Introductio ad diagnosim el usum fossilium“, und gleichzeitig (1763) erschien auch seine ..Enlo-mologia Carniolica", worin 1153 Arten beschrieben sind. Wie sehr S. auch auf dem Gebiete der Entomologie im Ansehen seiner Zeitgenossen stand, dafür spricht am besten ein Brief Linnes: „Nach mehreren fruchtlosen Bemühungen habe ich endlich Ihre Insectenbeschreibung von Krain aus Belgien erhalten. Das Postgeld hat mich allein beinahe drei Dukaten gekostet; es reut mich aber nicht. Das Werk macht mir mehr Freude, als hundert Dukaten. Ich bin über Ihre unendliche Mühe im Sammeln, Anordnen und Beschreiben erstaunt. Keiner kann davon einen Begriff haben, der an eine solche Arbeit nicht Hand gelegt hat.“ Auch spätere Forscher würdigten den hohen Wert dieses Werkes. Dr. R. Schie ner, einer der vorzüglichsten Entomologen Oesterreichs, äussert sich darüber in folgender Weise: „Scopolis Arbeiten sind so vortrefflich, dass es nicht begreiflich ist, warum denselben von neueren Dipterologen so wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden ist. Den Engländern gebürt das Verdienst, an dieselben wieder erinnert zu haben. Scopolis Beschreibungen sind meistens sehr vollständig und genau , ja ohne Bedenken jenen des Fabricius vorzuziehen.“ — Diesem Werke sollte später ein Bilderatlas folgen; allein bei der 43. Kupfertafel gerieth das Unternehmen ins Stocken. Diese Kupfer kamen nie in den Buchhandel und waren schon 1785 in Wien nicht mehr zu erhalten. Einer der ersten Entomologen, H. Hagen, berichtet darüber: „Für die ungemeine Seltenheit dieser Kupfertafeln zeugt noch der Umstand, dass sie meines Wissens von keinem Entomologen, selbst in den speciellsten monographischen Arbeiten, angeführt worden sind. Vielleicht ist das von mir verglichene Exemplar allein vom Untergange gerettet worden.“ (Hier möge bemerkt werden, dass sich ein Exemplar dieser höchst seltenen Kupfer, aus dem Nachlasse des Herrn Ferd. Schmidt, im Besitze der naturhistorischen Sammlung der Laibacher Staats - 0 b err eals chule befindet.) — In die Zeit des Idrianer Aufenthaltes fällt auch zum Theile die Ausgabe von „Annus historico naturalis“, einer Sammlung kleinerer Aufsätze naturbistorischen, chemischen und ökonomischen Inhaltes, die viel Gutes und Gemeinnütziges enthält. Die Aufsätze über Morus alba (Maulbeerbaum), die Ausbreitung der Wälder, Rathschläge hinsichtlich des Ackerbaues in Krain, die Honigbiene und ihre Pflege waren recht geeignet, fördernd auf die Landwirtschaft des Landes einzuwirken; ja letzteren Aufsatz betrachtet man als Ursache, dass sich die Bienenpflege in Krain auf so günstige Weise entwickelte. — Durch diese Arbeiten hatte sich S. in der wissenschaftlichen Welt einen höchst ehrenwerten Namen erworben, und da er stets trachtete, Idria zu verlassen, so dauerte es nicht lange, dass ihm diesbezügliche Anträge gestellt wurden. Schon im Jahre 1763 erhielt er auf Verwendung seines Freundes, des Grafen Lactanz v. Firmian, den Ruf als Leibarzt des Fürstbischofs von Pressburg, und als 1766 der berühmte Mineraloge Lehmann starb, trug ihm die kaiserliche Akademie zu St. Petersburg dessen Lehrstelle an. Beide Anerbieten wurden von S. ausgeschlagen. — Im Jahre 1767, als Nicolaus Freiherr v. Jacquin an die Wiener Universität berufen und dadurch die Lehrkanzel für Mineralogie und Metallurgie an der Bergakademie zu Schemnitz erledigt wurde, ward ihm dieses Amt von der Kaiserin verliehen und Scopoli übersiedelte nach Ungarn. Leider fand er dort nicht die Zufriedenheit, die er gehofft hatte. Er verlor bald seine zweite Gemahlin; seine Gesundheit litt unter den anstrengenden Arbeiten im chemischen Laboratorium, das in einem vollkommen unzulänglichen Locale untergebracht war. Selten erlaubten es seine vielfachen Geschäfte als Bergrath und Professor, sich seiner Lieblingswissenschaft zu widmen, und dieses konnte nur in den seiner Erholung abgekargten Nebenstunden geschehen. In diesen schrieb er die „Crystallographia hungarica“, die „Fundamenta mineralogica et metal-lurgica,, die Abhandlung „Introduclio ad Universum historiam naturalem“ und arbeitete an der zweiten Ausgabe der „Flora Carniolica“, welche in zwei Bänden zu Wien 1772 herausgegeben wurde. Sie ist seinem Freunde, dem Schweizer Naturforscher Albert v. Haller, gewidmet, viel reichhaltiger als die erste Ausgabe und umfasst ein weit grösseres Gebiet. Denn S. hatte 1759 die Waldungen zwischen Laibach und Gottschee, den Grintovc, die Kotschna und den Grebenvrh, 1760 Planina und den Zirknizersee, 1761 abermals den Nanos und die Berge bei Senosetsch im Wippacher Kreise, das Karstgebiet und die adriatische Küste, 1762 Theile Oberkrains und die Wo-cbeiner Alpen, 1764 das Görzer Gebiet und Duino am Meerbusen von Monfalcone besucht. So wurden, mit Ausnahme des grössten Theiles von Unterkrain, des durch seine Räuberhorden berüchtigten Schneeberger Bezirkes in Innerkrain und des oberen Savethaies, alle Theile Carnioliens durchwandert und exploriert. S. beschrieb in dieser Ausgabe 1251 pkanerogame und 384 kryptogame Pflanzen; 65 wurden auf ebenso vielen Tafeln abgebildet. In der Anordnung des Materiales wurde Linnös Sexualsystem benützt. Sie enthält nicht weniger als 97 Phanerogamen und 44 Kryptogamen (die Pilze ausgenommen), welche Linne nicht bekannt gewesen, und so erklärt sich das gerechte Aufsehen, das sie bei ihrem Erscheinen verursachte. Allerdings sind so manche der neueren Arten bei schärferer Prüfung eingegangen, jedoch eine nicht geringe Zahl, darunter recht bekannte und verbreitete, trägt noch heute Scopolis Autorität. S. „Flora“ wurde zu allen Zeiten von Floristen fleissig gebraucht; sie gilt als klassisches Werk der LinnAschen Zeit, und trotz mehr als ein Säculum seit ihrem Erscheinen verflossen, ist sie doch das einzige verlässliche Werk, das über Krains Vegetationsverhältnisse Aufschluss gibt. Im selben Jahre veröffentlichte Scopoli auch die ..Dissertationen ad historiam naturalem pertinentes“, welche durch die darin enthaltene Arbeit: ,,Plantae subterraneae“ von besonderer Wichtigkeit für die botanische Wissenschaft sind, da hier zum ersten male den unterirdisch vorkommenden Vegetabilien besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Zwanzig Jahre später hat Alex. v. Humboldt diese Arbeiten wieder aufgegriffen und die Ergebnisse seiner Studien in dem berühmten Werke: „Flora Fribergensis“, niedergelegt. In Schemnitz vermählte sich S. abermals mit Caroline v. Freyenau, die einer der angesehensten ungarischen Familien entstammte. Obgleich S. hier in besseren Verhältnissen als in Idria lebte, so bemühte er sich doch, eine Stelle zu erlangen, wo er freier seiner Lieblingswissenschaft leben konnte. Zehn Jahre gingen vorüber, als es ihm zu Ohren kam, dass an der Universität zu Wien eine neue Lehrkanzel für Naturgeschichte errichtet werde; um diese bewarb sich S. Nachdem sie aber, auf Anrathen des Freiherrn v. Stork, an den Wiener Apotheker Jakob Well vergeben wurde, so nahm S. die ihm 1776 angetragene Lehrstelle für Chemie und Botanik an der Universität Pavia gerne an, verliess Ungarn am 1. September desselben Jahres und begrüsste am 15. Oktober seinen neuen Bestimmungsort. Hier blieb er bis an sein Lebensende, als Lehrer und Schriftsteller ebenso ausdauernd wirkend, wie in jüngeren Jahren. Der botanische Garten sowie das Mineraliencabinet, welchem er seine Sammlung einverleibte, sind seine Schöpfungen; die Wiedereröffnung der reichen Eisenwerke zu Cavarina, die Erweckung allgemeiner Neigung für naturwissenschaftliche Bestrebungen in der Lombardei sind sein Verdienst. In den .,Fundamenta botanica“ und ,,Fundamenta chemica“ gab er Handbücher für seine Studierenden heraus; er übertrug M acquers „Dictionnaire deckende“ ins Italienische — eine Arbeit, die eigentlich keine Uebersetzung, sondern eine völlige Umarbeitung zu nennen ist, da das zweibändige Werk durch zahlreiche Zusätze so vermehrt wurde, dass es auf zehn starke Bände anwuchs. Ferner unternahm S. noch häufig Excursionen, sammelte die selteneren Naturalien und beschrieb sie in seinem ausgezeichneten Werke: „Deliciae Florae et Faunae Insubricae.“ Ein stattlicher, prächtig ausgestatteter Folioband ist dieses letzte Werk Scopolis. Es erschien (1786 bis 1788) in drei Theilen. Das Titelkupfer eines jeden Theiles zeigt eine Renaissance-Ruine, deren Rundbogen die Aussicht auf eine Seelandschaft — die Küste Genuas wahrscheinlich — eröffnet; ein auf dem Gemäuer sitzender Adler hält mit dem Schnabel ein Band, woran ein mit Blumen verziertes Medaillon, die Aufschrift: „Deliciae Florae et Faunae Insubricae“ tragend, befestiget ist. Rechts im Vordergründe lehnt eine Steinplatte mit der Inschrift: „Docti novi, nec trita, Actis suis inserant“ Linne, Syst. Nat.* — Der Haupttitel des Werkes zeigt eine Vignette, einen Theil Pavias darstellend; das erste Blatt jeder Vorrede wird gleichfalls von einer solchen geschmückt, welche den botanischen Garten, Scopolis Schöpfung, zur Anschauung bringt. Dieses Werk bringt die Beschreibung von Naturalien aus allen drei Reichen, die S. auf seinen Reisen in der Lombardei gesammelt. Jedem Tbeile sind 25 vorzüglich ausgeführte Kupfertafeln beigegeben. * Die Gelehrten sollen Neues, nicht Bekanntes, in ihren Werken veröffentlichen Leider wurde dem rastlos thätigen Geiste Einhalt geboten. Durch viele, namentlich mikroskopische, Arbeiten wurde sein Gesicht so geschwächt, dass er etwa ein Jahr vor seinem Tode am rechten Auge erblindete. Im dritten Theile der „Deliciae“ nahm er Abschied von der gelehrten Welt, die ihn mit Stolz als den Ihrigen bezeichnete, und starb am 8. Mai 1788 im 65. Jahre seines Lebens. Scopoli stand mit den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit in Briefwechsel. Das in „Deliciae“ enthaltene Verzeichnis seiner Correspondenten weist 123 Namen, viele von vorzüglichem Klange, auf. Wir finden darunter: Adanson, Allioni, Arduin, Banks, Dolomien, Fabricius, Gessner, Gleditsch, Gmelin, La Grange, Haller, N deJacquin.L. deJussieu,Lapeirouse,Linnaeus L,II„ Mygind, Senebier, Schaeffer, Schreber etc. etc. In den Jahren 1766 bis 1785 ernannten den Gelehrten 15 wissenschaftliche Gesellschaften zum Mitgliede. An der Universität umgab ihn ein Kreis vorzüglicher jüngerer Männer. Als seine besten Schüler bezeichnet er den Botaniker D. Nocca, die Zoologen J. Volta und J. Ti ne o , die Chemiker A. Brugna tellj und S. Borda, die Mineralogen J. Martinenghi, die Pharmaceuten Marabelli, Mantagazza und Visconti. Sein Sohn Johann (geb. am 2. August 1774 zu Scheronitz, gest. 1854) hat sich als Statistiker einen Namen gemacht. Ueber seinen persönlichen Umgang erfahren wir von Maironi Daponte, seinem Schüler und mehrjährigen Hausgenossen. Er war ein streng tugendhafter, ungemein dienstfertiger, im Umgänge höchst liebenswürdiger Mann, der zugleich am allerwenigsten Trug und Verstellung kannte; dabei so bescheiden und von aller Ruhmredigkeit so entfernt, dass es immer einer ganz besonderen Veranlassung bedurfte, um ihn von sich selbst sprechen zu hören. Dem ungeachtet entgieng er dem Neide der literarischen Eifersucht nicht. Er hielt es unter seiner Würde, sich zu vertheidigen. In der That wurde ihm in den letzten Jahren durch unselige Parteiungen, in welche die Universität zerfallen war, sein Leben nicht wenig verbittert; nur litt er im Stillen, man hörte ihn nie darüber klagen. Man hatte Beispiele, dass er seinen Feinden herzlich dankte, wenn er durch sie irgend eine nicht ganz richtige Angabe in seinen Werken, obwohl auf die gehässigte Art, gerügt fand, und dass er sie bei der ersten besten Gelegenheit verbesserte. Ein durch und durch edler Mann, dessen Verdienst nicht schöner gewürdiget werden konnte, als dass ihm zu Ehren der grösste Botaniker aller Zeiten, Karl von Linne, ein in den Waldungen Krains häufiges, von Scopoli entdecktes Nachtschattengewächs Hijoscyamus Scopolii benannte, welches Jacquin als Scopolia carniolica bezeichnet wissen wollte. Seit J. A. Schultes heisst diese Pflanze Scopolia atropoides. Auch sein Verdienst, Kenntnisse über den subterranen Organismus zu verbreiten, wurde durch die Dedication einer Carabicidenart — Anophthalmus Scopolii Schmidt — — sowie jener des Polyporus Scopolii Persoon gewürdiget. Möge es diesen Zeilen gelingen, das Andenken an Scopoli zu erwecken, neu zu beleben; möge Scopolis Name neu aufleben besonders bei jenen, die berufen sind, Bildung in die weitesten Kreise zu tragen. Scopolis Schriften in chronologischer Folge. 1. ) Dissertatio de affectibus animi. Tridenti 1753. 4°. 2. ) Methodus plantarum enumerandis stirpibus ab eo repertis destinata. Vindo- bonae 1754. 4°. 3. ) Flora Carniolica. Ibid. 1760. 8°. — Editio secunda. Ibid. 1772. 2 Tomi 8°. 4. ) De Hydrargyro idiensi. Tentamina Physico-Chemico-Medica. Venetiae 1761. 8°. 5. ) Entomologia Carniolica. Vindobonae 1763. 8°. 6. ) Introductio ad diagnosim et usum fossilium. Ibid. 1763. 8°. 7. ) Annus bistorico naturalis. I—V. Ibid. 1769—1772. 8°. 8. ) Memoria que riportö il premio sopra il questio proposto della Ces. Reg. Societä di Gorizia et Gradišča. 1769. 8°. 9. ) Mineralogische Vorlesungen für die andere Klasse der Bergakademie zu Schemnitz. Wien 1771. 8°. 10. ) Dissertationum ad historiam naturalem. Pragae 1772. 8°. 11. ) Principia mineralogica. Ibid. 1772. 8°. 12. ) Crystallographia hungarica. Ibid. 1776. 4°. 13. ) Introductio ad historiam naturalem. Ibid. 1777. 8° maj. 14. ) Fundamenta chemiae. Ibid. 1777. 8°. 15. ) Primae lineae systematis naturae. Ibid. 1776. 8°. 16. ) Fundamenta botanica. Papiae 1783. 8° maj. 17. ) Dictionnaire de Chemie, par. J. Macquer. Venetiae 1784. 8°. 18. ) Deliciae Florae et Faunae Insubricae. Pars I — III. Ticini 1786—1788. 19. ) Examen de quelques especes de bois de pin de la terebinthine, d’huile ou lärme de Sapin, de la poix noire, de le resine de pin. Turin 1788. 4°. 20. ) Anfangsgründe der Metallurgie; mit 20 Tafeln. Mannheim 1789. 4° gr. Voss. Ueber physikalische Apparate in der Volksschule. (Ein Mahnruf an die Lehrerschaft und die Ortsschulbehörden.) Seit Crüger den physikalischen Unterricht in der Volksschule auf bessere Bahnen lenkte und — gleich Baco von Verulam — den Experimenten das Wort redete, damit die Gesetze auf Grund von Beobachtungen um so leichter gefunden werden können, folgten Verbesserungen ziemlich rasch aufeinander, und die Naturlehre ist in unseren Volksbildungsanstalten nicht mehr das, was sie ehemals war: ein Vordocieren und mechanisches Herplappern von unverstandenen und unverdauten Sätzen. Man hat erkannt, dass „das Experiment das Zwiegespräch des Menschengeistes mit der Natur sei“ (Kehr), und die Gesetzgebung sorgte dafür, dass der physikalische Unterricht der nöthigen Lehrbehelfe nicht entbehre und sich auch nur auf das beschränke, was factisch gezeigt werden kann oder dem kindlichen Geiste nahe liegt. Die Schul- und Unterrichtsordnung selbst betont es (§ 57), dass Naturerscheinungen und einfache Experimente den Ausgangspunkt zu bilden haben, und die Landesschulbehörden beeilten sich denn auch, die Lehrpläne ins richtige Licht zu stellen, den Lehrstoff abzugrenzen und zugleich jene Apparate zu bezeichnen, die für jede Volksschule unumgänglich nothwendig sind und von jenen Factoren, welche die Schule erhalten, beigestellt werden müssen. Doch wie ist es hinsichtlich der Ausstattung vieler Schulen mit physikalischen Lehrmitteln noch heutzutage bestellt, nachdem zehn volle Jahre seit jener Zeit ins Land gegangen sind, als man diesbezüglich mit bestimmten Forderungen an die Schulgemeinden herantrat? Man sehe sich um und staune! Selbst grössere Schulgemeinden haben ihre Schulen vielfach noch nicht mit allen jenen Lehrbehelfen versehen, welche vorgeschrieben sind und ohne welche ein gedeihlicher Unterricht in der Naturlehre gar nicht denkbar ist. Nur mit Widerstreben hat man Gelder für derlei Dinge flüssig gemacht, und nicht selten geschah es, dass man grössere Beträge für physikalische Apparate wohl präliminierte, selbe aber für ganz andere Gegenstände verwendet hat. Ja, es fehlte auch nicht an egoistischen Persönlichkeiten, welche die Wirkungen magnetischer Kräfte für sich in Anspruch nahmen, berufenen Kreisen ins Handwerk pfuschten und eiligst Apparate fabricierten, die sie unter dem Ausbängeschilde der „vaterländischen Ware“ schnell an Mann zu bringen, beziehungsweise den Schulleitungen für gutes Geld an den Hals zu hängen und ihre Börse aus lauter „Patriotismus“ zu spicken wussten! Wir könnten unsern Lesern mit ganz säubern Geschichten aufwarten und wären auch in der Lage, ihnen zu erzählen, welches klägliche Ende derlei „Apparate ohne Kraft und Stoff“ genommen haben. Man halte nur ein wenig Umschau, und man wird hie und da noch solche, vielfarbige und holperige Machwerke zerbrochen und vom Staub beherrscht in den Winkeln der Schulschränke liegen finden. Sie kosteten mehr Geld, als brauchbare, von kundigen Händen geschaffene Lehrmittel, aber sie mussten herbei, entweder weil ihr Verfertiger sich bemerkbar zu machen und seine Gunst ins Spiel zu ziehen wusste, oder weil die betreffenden Schulleiter keine Kenntnis davon besassen, dass sich weit Zweck-massigeres, Dauerhafteres und Billigeres anderwärts finden lasse. Um nun diesem Hexen-sabbath ein Ende zu machen und der Rührigkeit von Blendlaternen ein Ziel zu setzen, sah sich die Landesschulbehörde veranlasst, das Augenmerk der Lehrerschaft und der Orts- wie Bezirksschulräthe auf ein Institut zu lenken, das sich seit langem schon weit über die Gemarkungen Oesterreichs hinaus eines vorzüglichen Rufes erfreut und viele Hunderte von Schulen — gleichviel, ob Volks-, Bürger- oder Mittelschulen — mit den zweckmässigsten und solidesten Lehrmitteln versah. Wir meinen hier das auf Ausstellungen vielfach ausgezeichnete Institut des Herrn Alois Kr ei dl in Prag (Husstrasse Nr. 241), und Umstände veranlassen uns, heute auf dasselbe auch schon darum zurückzukommen, weil gegenwärtig wieder die Voranschläge für die sachlichen Schulerfordernisse des nahenden Jahres gemacht werden, und weil es schon hoch an der Zeit ist, dass die Schulleitungen mit allem Nachdrucke darauf dringen, dass endlich für die ihrer Obsorge anvertrauten Schulen alle jene Apparate beigestellt werden, die von den Schulbehörden als unumgänglich nothwendig bezeichnet wurden und die sich schon längst im Besitze jeder Schule befinden sollten. Die Lehrmittelanstalt des Herrn A. Kreidl hat die grösseren Volksschulen bereits mit den schönsten und dauerhaftesten — und was die Hauptsache ist: mit den zweckentsprechendsten physikalischen Lehrmitteln ausgestattet, es ist nur noch nothwendig, dass sich nun auch jene Zahl von Schulen „bestellend“ an dieselbe wende, die noch manches nachzutragen hat. Die Schulen dagegen, welche schon das Nöthigste besitzen, dürfen nicht stehen bleiben, sondern haben dafür Soige zu tragen, dass ihre Lehrmittelsammlungen von Jahr zu Jahr entsprechend erweitert werden. Um nun allen die Orientierung leicht zu machen, verweisen wir nicht nur auf die heutige Beilage dieses bestbekannten Lehrmittel-Institutes, sondern gehen im Nachfolgenden auch daran, jene drei Serien der physikalischen Apparate vorzuführen, die für Volksschulen berechnet sind und nach und nach leicht beigestellt werden können, und bemerken dabei, dass dieser Apparat nicht allein in allen Provinzen Oesterreichs mit Vortheil eingeführt wurde, sondern dass diese Sammlung, wie erwähnt, auch vom hohen k. k. Landesschulrathe geeigneten-orts empfohlen worden ist. Zudem muss noch hervorgehoben werden, dass jeder Sammlung auch eine ausführliche, von einem Fachmanne verfasste Gebrauchsanweisung in deutscher oder slavischer Sprache beigegeben wird. Also zur eigentlichen Sache! Die erste Serie des Apparates (welche auf 18 fl. zu stehen kommt) enthält folgende Objecte: eine Messingkugel mit Messing ring zum Beweise der Ausdehnbarkeit der Körper in der Wärme; einen, an einer Schnur befestigten Senkel (Pendel); „Haarröhrchen“ in verschiedener Weite aus Glas; communicierend e Gefässe aus Glas am netten Gestell; einen gläsernen Stechheber mit Kugel; einen Saugheber aus Glas; einen gläsernen Springbrunnen; eine Säugpumpe, deren luftdicht anpassenden Kolben sehr leicht bewegt zu werden vermögen; eine Spritze von Glas; ein sehr nettes Thermometer mit Scalen nach Reaumur, Celsius und Fahrenheit; einen Hufeisenmagnet mit Anker und Eisen-und Kupferfeilen; eine Magnetnadel am Gestell; eine Glasstange, die zur Hälfte mit Siegellack überzogen ist, zur Erzeugung der Reibungselektricität; einen elektrischen Pendel, bestehend aus zwei auf Seidenfäden aufgehängten Hollundermarkkügelchen oder Papierballons; eine Leydener Flasche zur Ansammlung einer grösseren Menge entgegengesetzter Elektricitäten und zur besseren Wahrnehmung der verschiedenen Wirkungen der Elektricität; eine Loupe in Hornfassung, die zunächst als Brennglas, zugleich aber auch als Vergrösserungsglas zu dienen hat; ein Glas-prisma aus weissem, reinem Glase zur Veranschaulichung der Brechung der Lichtstrahlen und der Zerstreuung der Farbenstrahlen; eine S p ir i t u s 1 am p e zur Benützung bei Entwicklung von Gasen etc.; einen Apparat als Com pass und zur Ablenkung der Magnetnadel; ein Z i nk-Koh 1 e n e lem e n t, bestehend aus einem Glasgefäss und einer Kohlen- und Zinkplatte, welche am Deckel befestigt und mit Klemmschrauben versehen sind; hiezu gehört auch die aus einem Theil rothem chromsauren Kali, einem Theil Schwefel und neun Theilen Wasser bestehende „Elementen-Füllung“; dem folgen übersponnene Kupfer drahte zur Verbindung des Elements mit anderen Apparaten, ein Elektromagnet sammt Anker, und endlich ein haardünner Platindraht. Das ist denn doch viel für einen verhältnismässig kleinen Geldbetrag und dazu alles so nett hergestellt, dass man die Objecte recht ungern aus der Hand gibt! Die zweite Serie (die sammt Verpackung nur auf 13 fl. zu stehen kommt) enthält folgende 18 Gegenstände: ein sogenanntes C o 1 umb us’sches Ei zur Erklärung des Schwerpunktes; Glasthränen zum Beweise der Sprödigkeit der Körper; zwei Adhäsionsplatten von Spiegelglas mit einem Messinghalter zur Veranschaulichung der Adhäsion; einen Hebel v on Messing behufs des Demonstrierens des zweiarmigen (gleicharmigen und ungleicharmigen) Hebels; vier Gewichte mit Häkchen, welche als Ausgleichsgewichte beim Hebel, bei den Rollen- und Rollenzügen und bei der Magnet-und Elektromagnet-Belastung zu dienen haben; vier Kolben von Buxholz mit Messingkugel zur Vorführung der fixen und beweglichen Rolle und des Rollen- und Flaschenzuges; ein kleines Wellrad, am Stativ angebracht, aus einer Welle und drei Rädern bestehend; einen Glastrichter zum Beweise der Undurchdringlichkeit der Körper (der jedoch zugleich auch als Reservoir für den Springbrunnen verwendet werden kann); eine Stimmgabel; ferner Dampfkolben, um die Expansivkraft des Dampfes zu zeigen und die Dampfmaschine zu erläutern; ein G ol dblat t e 1 ektr osko p, bestehend aus einer mit einem langen Kork geschlossenen Flasche und den übrigen Bestandtheilen, um auch geringe Mengen von Elektricität zeigen zu können; ein H artgu m m i - El ektr ophon mit Metallcondensator und Fuchsschwanz zur Entwicklung von Elektricität; einen Papierbusch zur Vorführung der Wirkungen der Elektricität; dann zwei Papierballons; eine Zink- und K upf er scheib e zu Versuchen mit den Froschschenkeln dienend; ein Segner’sches Wasserrad, um den Seitendruck bei Flüssigkeiten zu veranschaulichen ; einen Apparat, bestehend aus einem Kolben, in welchen zwei Glasröhren münden, für die Erklärung über die Ausdehnung der Luft bestimmt; und endlich ein Universalstativ. Wrir kommen nun zur dritten Serie, die zwar nur zwei, dafür aber höchst wichtige Apparate enthält und namentlich in keiner mebrklassigen Schule zu vermissen sein sollte. Es ist dies ein Barometer, so solid und nett hergestellt, dass es jedem Zimmer zur wahren Zierde sein muss; und zweitens haben wir es hier mit dem Modell des Morse-Telegraphen zu thun. Wir unterlassen eine Beschreibung desselben, weil sie sich in jedem Lehrbuche der Physik findet, und bemerken nur, dass der Apparat höchst sauber und dauerhaft ist, wie überhaupt sämmtliche zur Anführung gelangten physikalischen Lehrmittel des Institutes A. Kreidl, weshalb wir schliesslich nur noch den Wunsch aussprechen, es mögen alle Schulleitungen ihre Schuldigkeit thun, das Vorhandene ergänzen und anderes beistellen lassen, um endlich den Intentionen der diesbetreffenden Bestimmungen gerecht zu werden und der Jugend das bieten zu können, was ihr füglich geboten werden muss, jedoch nicht als unverdauliche Kost, sondern als leicht erfassbares Materiale, das sie für das Leben befähigt und Vorurtheile und falsche Meinungen zerstreut. Die Apparate empfehlen sich nicht allein darum, weil sie höchst gefällig construiert, sondern auch, weil sie recht einfach sind, und eben solche sind die besten, weil, wie Kehr sagt, dabei die Kinder nicht allein sehen, sondern auch einsehen lernen. Mit Rücksicht auf das Obangeführte und den Umstand, dass auch die hohe Landesschulbehörde hierin schon ihr empfehlendes Wort sprach, lenken wir also die Aufmerksamkeit unserer Schulen ganz besonders auf Kreidls Lehrmittelanstalt. Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 8. Uovemher 1880, Z. 15,805, am sämmtliche Landesschtilbeliördeu, betreffend die Abhaltung religiöser Uebungen für katholische Schüler und Schülerinnen an Mittelschulen, Lehrer- und Lehrerinuen-Bildungsanstalten, Volks- und Bürgerschulen. Um den an Mittelschulen bei der stricten Durchführung des § 4 der Verordnung vom 21. Dezember 1875, Z. 19,109 Nr. 2,* nach vielseitiger Bestätigung fühlbaren Schwierigkeiten zu begegnen und um überhaupt die allseitig unbehinderte und würdige Abhaltung der bezüglichen religiösen Uebungen zu ermöglichen, genehmige ich, dass fortan zum Behufe des für katholische Schüler und Schülerinnen an Mittelschulen. Lehrer- und Lehrerinuen-Bildungsanstalten, Volks- und Bürgerschulen in den hiefür massgebenden Verordnungen** vorgeschriebenen Empfanges der heil. Sacramente der Busse und des Altars von dem Director der Anstalt, resp. dem Schulleiter, im Einvernehmen mit den Religionslehrern — den localen Verhältnissen entsprechend — entweder je ein voller Tag oder je ein Nachmittag sammt dem zunächst folgenden Vormittag vom Unterrichte freigegeben werde. cUn. Dalmatien. (Zwei Landesgesetze.) Durch zwei vor kurzem sanctionierte Landesgesetze für Dalmatien werden die Bezüge des Lehrpersonales an den Bürgerschulen und an einem Theile der allgemeinen Volksschulen durch Errichtung einer neuen Gehaltsklasse aufgebessert und wird gleichzeitig in den Schulsprengeln der ersten Klasse die jährliche Beitragsleistung der Schulgemeinde zu dem Landesschulfonde um 50 kr. für jedes schulpflichtige Kind erhöht. Ungarn. (Stand des Volksschulwesens.) Ueber die Volksschulen Ungarns enthält der neueste Bericht des Unterrichtsministers Trefort folgende Daten: Die Volksschulen wurden von 1.644,809 Schülern besucht. Davon waren : Magyaren 794,915, Deutsche 271,513, Rumänen 205,374, Slovaken 263,624, Serben 36,716, Kroaten 27,076, Ruthenen 45,591. In den 15,715 Schulen war die Unterrichtssprache: ungarisch in 7197, deutsch * Laib. Schnlztg., Jahrg. 1876, S. 25 al. 3 v. u. ** Für Mittelschulen in der Ministerialverordnung vom 5. April 1870, Z. 2916; für Lehrer- und Lebrerinnen-Bildungsanstalten § 57 des Organisations-Statuts vom 26. Mai 1874, Z. 7114; für Volks- und Bürgerschulen § 50 der Schul- und Unterrichtsordnung vom 20. August 1870, Z. 7648. in 953, rumänisch in 2848, slovakisch in 1837, serbisch in 260, kroatisch in 66, ruthenisch in 471, gemischt in 2083 Schulen. Die Zahl der deutchen Volksschüler übertrifft demnach die der rumänischen um 70,000 — nichtsdestoweniger besitzen die Rumänen dreimal so viel Schulen, als ihre deutschen Mitbürger. Selbst die Slovaken zählen doppelt so viele Schulen als die Deutschen. — lieber das Schulwesen von Budapest drangen in jüngster Zeit recht sonderbare Stimmen in die Oeffentlichkeit. So sollen als Lehrer des Zeichnens in der ungarischen Metropole Individuen fungieren, die dem Handwerkerstande angehören. Der Ruf nach Säuberung ist darum ein gerechtfertigter. Zj o c a, 1 e s- Veränderungen im Lehrstande. Herr Franz Kaučič, Lehrer in Dragatuš, wurde zum definitiven Oberlehrer dortselbt ernannt. Fräulein Marie Soritsch, Lehrerin an der Mädchenschule zu Tschernembl, hat auf ihren Dienstposten resigniert. Herr Barth. Stamcar wurde bereits vor einiger Zeit von Michelstätten nach Schwarzenberg bei Idria, Herr Ant. Jereb soeben von Wodiz nach Theiniz übersetzt. Fräulein Franziska Sche-tina wurde auf ihrem Dienstposten zu Hl. Kreuz bei Thurn-Gallenstein definitiv erklärt. Als Aushilfslehrer wurden angestellt Herr J. Jeglič (bisher in St. Cantian bei Auersperg) in Safniz und Herr J. Likosar in Michelstätten. — Die absolvierte Lehramtscandidatin Fräulein Marie Schüller, bisher an der städtischen Mädchenschule in Verwendung, erhielt prov. eine Lehrstelle zu St. Marein in Steiermark. Aus der Sitzung des k. k. Landesschulrathes vom 25 November. — Heber eine Petition wegen Bewilligung von Gehaltsvorschüssen an Volksschullehrer werden die Anträge an den krainischen Landesausschusse geleitet. — Die Gewährung von Subventionen für einige Schulbauten, dann eines unverzinslichen Vorschusses an eine Schulgemeinde wird beim krainischen Landesausschuss beantragt. — Schulgeldbefreiungsgesuche von Schülern der Uebungsschule an der Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt und von Gymnasialschülern in Rudolfswert werden erledigt. — Heber die Anträge einer Mittel-schuldirection wird höhernorts Bericht erstattet. — Die Jahresberichte der Landesschulinspectoren über den Zustand der hierländigen Volks- und Mittelschulen werden höhernorts in Vorlage gebracht. — Die locale Ausschliessung eines Gymnasialschülers wird über Antrag des betreffenden Lehrkörpers genehmigt. — Zwei Bezirksschulräthen wird wegen verdienstlicher Wirksamkeit bei Errichtung neuer und Erweiterung bestehender Volksschulen die Anerkennung ausgesprochen. — Eine Oberlehrer- und eine Lehrerstelle werden definitiv besetzt. -— Der Bericht der Directionen der Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt betreffs der Staatsstipendien pro 1880/81 wird höhernorts unterbreitet. — Auf Grund der von einem Bezirksschulrathe durchgeführten Disciplinaruntersuchung wird die strafweise Versetzung eines Lehrers verfügt. — Der Antrag eines Bezirksschul-rathes wregen Erhöhung eines Lehrergehaltes wird erledigt. — Eine Berufung und ein Strafnachsichtsgesuch in Schulversäumnisfällen, dann mehrere Remunerations- und Geldaushilfsgesuche werden erledigt. Gesetz, betreffend die Beitragsleistung der aus einem andern Lande übertretenden Lehrer. Der vom krainischen Landtage beschlossene Gesetzentwurf, betreffend die Beitragsleistung der aus einem andern Lande übertretenden Lehrer der öffentlichen Volksschulen zur Pensionskasse, hat die Allerhöchste Sanction erhalten. Nach diesem Gesetze soll von den aus einem andern Kronlande übertretenden Lehrpersonen der öffentlichen Volksschulen der gesetzliche Beitrag zum Lehrerpensionsfond nur hinsichtlich jenes Theiles der Dienstbezüge eingehoben werden, von welchem dieselben den Pensionsbeitrag in ihrer früheren Anstellung noch nicht entrichtet haben. IvIIai^.nlg'faltlg1© s. Zur Verinählungsfeier Sr. kais. Hoheit des Kronprinzen Rudolf, welche im Februar k. J. stattfindet, werden bereits umfassende Vorbereitungen getroffen. Auch die Schule wird in diesem Ereignisse ein Moment zur Belebung des patriotischen Geistes erblicken und alles aufbieten, um dieses Fest recht würdig zu begehen. Es ist nun selbstverständlich, dass jede Anstalt bestrebt sein wird, zu diesem schönen Zwecke in den Besitz der Bildnisse des hohen Brautpaares zu gelangen, um selbe am Festtage auf das beste zu schmücken und sie zur Erinnerung an diesen Freudentag dem Schulzimmer zu belassen. Da sind nun unter den vielen Bildern des Kronprinzen und der Prinzessin Stefanie, besonders jene der Buch- und Bilderhandlung der Gebr. Rubinstein in Wien (L, Gauermanngasse Nr. 2 und 4), ob ihrer künstlerischen und eleganten Ausführung zu empfehlen. Es sind dies Oelfarbendruckbilder in entsprechender Grösse, voll lebenswarmer Auffassung und in dem prächtigsten, an den griechischen Stil erinnernden Barock-Rahmen (Gold). Bei all dem sind diese Bilder billig, so dass sich selbe jede Schule und auch jede Familie, die auf entsprechende Ausschmückung des Zimmers ein Gewicht legt, anschafien kann. Wir erinnern daran, dass für die Schule nur wirklich Gutes vom Wert ist, da es sich da nicht allein um die Veredlung des Geschmackes, sondern noch um so manches andere handelt, das nicht verletzt werden soll. Und in dieser Beziehung werden Rubinsteins Bildnisse des hohen Brautpaares gewiss vorzüglich auf ihrem Platze sein und zur Verherrlichung der nächsten Scbulfeierlichkeiten in der besten Weise beitragen. Wir sind überzeugt, dass selbe nicht allein für Schulen, sondern auch für Familien zahlreich bestellt werden, und die Lehrer können hierin durch eine Empfehlung am rechten Orte viel thun. Wegen des Preises, der, wie gesagt, ein werhältnismässig sehr niederer ist, wende man sich vertrauensvoll an die genannte Bilderhandlung selbst. Uebrigens ist es besser, etwas mehr für wirklich Gutes zu verausgaben, als sich Bilder anzuschaffen, die in Bezug auf Treue und Dauerhaftigkeit viel zu wünschen übrig lassen und zur Tragweite einer solchen Feier, wie der gedachten, in merkwürdigem Contraste stehen. Beabsichtigte Erweiterung des Lehrplanes für das Turnen. Dem Troppauer Bezirks-Lehrervereine wurde auf dessen Eingabe, betreffend die Aufnahme von Feuerwehrübungen in den Lehrplan fürs Turnen an den k. k. Lehrer-Bildungsanstalten, vom schlesischen Landesschulrathe bedeutet, dass mit Rücksicht auf die Organisation und den Zweck der Lehrer-Bildungsanstalten die theoretische und praktische Unterweisung der Lehramtskandidaten im Feuerlöschwesen undurchführbar sei. Schulsparkassen. Die Zahl der Schulsparkassen in Ungarn beträgt dermalen 173; in Gründung begriffen sind deren 20. Man sieht daraus, dass diese Institute in Trans-leithanien eine ganz besondere Pflege finden. Ein Spar-Schreibzeug. Die Papierhandlung S. Löwenhain in Berlin verkauft ein ganz neuartiges Schreibzeug. Der Hauptbestandtheil desselben ist ein kugelartiges Ge-fäss, dessen Inneres mit einem sogenannten „Tintenstock“ versehen ist. Man braucht in das Gefäss nur weiches Wasser zu giessen, und in kurzer Zeit verwandelt sich selbes in eine gute Copiertinte. Fassende Festgeschenke. „Was sollen wir der Jugend zur Erinnerung an diese und jene Festtage wohl bieten?“ hört man nicht selten fragen. Bietet ihr lehrreiche Bücher, die ihr Vergnügen machen und das Herz veredeln, und welche nebenbei noch einen bleibenden Wert haben. Die vortheilhaft bekannte Verlagsbuchhandlung von Willi. Nitzschke in Stuttgart hält dafür reichliches Materiale bereit. Da haben wir in erster Linie die „Kleine Naturgeschichte für die Jugend“ von Fr. Strässle (5. Auflage, Preis 3 Mark 25 Pfg.) — ein 230 Blattseiten zählendes, höchst elegant ausgestattetes Werk, welches 12 fein colorierte sowie 59 Textillustrationen schmücken. Ferner bietet Nitzschke M. Berns ^Illustrierten Hausschatz für die Jugend“ (Preis 5 Mark), welches lehrreiche Werk eine reiche Auswahl der besten Fabeln, Lieder, Sprüche, Märchen, Erzählungen, nebst zahlreichen Mittheilungen aus der Natur- und Erdkunde enthält. Weiter nennen wir Strässles „Geschichtenbuch für Kinder mittleren Alters“ (Preis 3 Mark), Hoffmanns „Kleines Sittenbüchlein“ (4. Auflage, Preis 1 Mark 25 Pfg.), Späths „110 moralische Erzählungen für kleine Kinder“ (5. Auflage, Preis 3 Mark) und endlich Hoffmanns „Neue moralische Erzählungen“ (6. Auflage, Preis 2 Mark 25 Pfg.) Alle diese Werke enthalten eine Anzahl bunter Bilder, und alle tragen die eleganteste Ausstattung (prächtige, vielverzierte Deckel etc.) zur Schau, so dass sie jedem Festtisch sowohl ihres Inhaltes als ihres Aeusseren halber zur wahren Zierde gereichen. Nitzschkes Verlagsbuchhandlung verdient darum auch volle Beachtung. Eine andere Art von Festgeschenken, die nebenbei die beste praktische Verwendung tinde« können, bietet S. Schlossers Papierhandlung in Wien (Praterstrasse 15), die auch im heutigen Inseratentheile vertreten ist. Briefpapiere mit Monogrammen, Siegelmarken, und endlich — weil dies erst einen guten Abschluss des Ganzen bildet — gut ausgeführte Siegelstöckchen sind gewiss geeignet, Jung und Alt zu erfreuen, und darum eben seien alle auch auf die genannte Papierhandlung aufmerksam gemacht. Immerwährender Kalender. Die Manz’sche k. k. Hofverlagsbuchhandlung hat zum Preise von 3 fl. einen Kalender herausgegeben, der sich bereits in vielen Localen eingebürgert hat und in Kürze wohl überall anzutreffen sein dürfte. Derselbe ist für 20 Jahre (von 1880 bis 1900) berechnet, daher dauerhaft, jedoch auch praktisch und geschmackvoll ausgeführt. Wir haben es hier nämlich mit dem Oelfarbendruck auf Blech zu thun. Der Kalender (Höhe 40, Breite 30 cjm), in der That künstlerisch hergestellt, zeigt ausser einem vollständigen correcten Calendarium Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Tag-und Nachtlängen, die beweglichen christlichen Feste, Lostage, die Landespatrone, Eintritt der Sonne in die verschiedenen Sternbilder u. s. f. Der „Immerwährende Wandkalender“ wird durch seine Neuheit, Eleganz und höchst einfache Construction wie durch seine Dauerhaftigkeit ohne Concurrenz dastehen. IB'ü.clxerscih.a/u.- Obentrauts Jugendbibliothek für Knaben und Mädchen. Wien, Manz’sche k. k. Hofveriags- und Universitätsbuchhandlung. Preis des Bändchens 40 kr. — Von den Jugendbibliotheken ist unseren Lesern auch die im Manz’schen k. k. Hofverlage erscheinende bestens bekannt. Da der Preis der nett cartonnierten Bändchen, wovon jedes mit einer Titel-Illustration geziert ist, ein mässiger genannt werden kann, ist es nicht zu zweifeln, dass selbe sich der erwünschten Beachtung erfreuen werde. Ueberdies ist jedes Bändchen auch einzeln zu haben. Zu den im Vorjahre vorgeführten sind weitere fünf erschienen, und zwar: Nr. 51: „Sagen aus dem griechischen Alterthume“; Nr.52Charakterbilder aus Tirol“; Nr. 53 Die Nordpolfahrer Nr. 54: „Handwerker und Thierreich“; Nr. 55: „Schilderungen aus der Wüste“. — Neben der „Jugendbibliothek“ empfehlen wir aus demselben Verlage auch die Gesetzes-Ausgabe. Namentlich dürfte den unterschiedlichen Lehrervereinen das Vereinsgesetz vom 15. November 1867 (commentiert mit den gesetzlichen Bestimmungen über Vereinsstatistik und durch 29 Formularien ergänzt) gute Dienste leisten. Das 92 Seiten starke Heftchen kommt nur auf 40 kr. zu stehen Das Gleiche gilt auch in Bezug auf das Oesterreichische Pressgesetz vom 17. Dezember 1862 (2. Auflage; ergänzt bis 1877), welches häufig im Munde geführt wird, ohne dass man in selbes nur halbw’egs eingeweiht ist. Die Manz’sche Verlagshandlung hat sich durch die Einzelausgabe dieser Gesetze jedenfalls den Dank der Kreise erworben, w'elche in erster Linie in den Geist der Gesetze eingeweiht sein sollen. Handbuch für Volks- und Bürgerschullehrer. 2. Auflage. Zusammengestellt von Hans Trunk. Graz, Verlag von Leykam-Josefsthal. Preis 1 fl. — Dieses mit einem recht eleganten Einbande versehene Handbuch hat sich schnell Freunde erworben und bringt ausser dem Kalender Formulare zu Stundenplänen für Lehrer an einklassigen wie mehrklassigen und Bürgerschulen, dann Schülerkataloge, ein Sachregister zu den Heften I bis XII der Gesetze und Verordnungen auf dem Gebiete der steiermärkischen Volksschule, und endlich Raum für Notizen. Das Papier lässt nichts zu wünschen übrig. — Im gleichen Verlage erschien das Werkchen: Kleine Physik für Volksschulen in Gesprächsform. Mit Angabe von vielen, überall leicht und ohne Apparate zu bewerkstelligenden Versuchen. Von Dr. C. Nato-liczka, Professor in Graz. 5. Auflage. (Mit vielen Holzschnitten im Texte.) Preis 25 kr. Der Heinigarten. Monatsschrift von P. K. Rosegger. Verlag von Leykam-Josefsthal in Graz. Preis des Jahrganges 4 fl. Von dieser vortrefflichen belletristischen Schrift, die schon so oft in den Vordergrund gestellt wurde, ist bereits das dritte (Dezember-) Heft im Erscheinen. Dass dieses gleichfalls einen höchst mannigfaltigen, vielfach spannenden Inhalt aufweisen wird, versteht sich wohl von selbst. Oesterreichisehe Gartenlaube, 6. Jahrgang, Wien. Preis: ganzjährlich 4 fl., halbjährlich 2 fl. — Diese heimische belletristische Zeitschrift, die wir schon zu öfteren malen zu besprechen Gelegenheit hatten, bringt interessante Novellen, Abhandlungen, allerlei belehrende oder unterhaltende Notizen, Charaden etc. Jede Nummer enthält überdies eine Beilage, welche sich mit dem industriellen und gewerblichen Leben befasst. Die Zeitschrift verdient umsomehr Beachtung, als sie auch gelungene Illustrationen enthält und das deutliche Bestreben ihres Herrn Herausgebers nach Allseitigkeit und Gründlichkeit erkennen lässt. Erled.Ig'te X^elirstellerx. ZEdradrL. Im Schulbezirke Stein: EinMassigo Volksschule in Wodiz, Lehrerstello, Gehalt 450 fl., Wohnung, definitiv oder provisorisch zu besetzen, bis 4. Jänner. — Tscheruembl: siehe Kundmachung! iSJärrrteii. Zweiklassige Schule zu Poggersdorl, zweite Lehrerstelle, Gehalt 400 fl,, Wohnung und Gartenantheil; beim k. k. Bezirkssehulrathe Klagenfurt bis 15. Dezember. Steiermarlr. Sechsklassige Schule zu Anssce, Unterlehrerstelle, Gehalt 64011, Ortsschulrath daselbst bis 19. Dezember. — Einklassige Schule zu Lug ut/, (Bez. llureck), Lehrerstelle, Gehalt 550 fl., Ortsschulrath daselbst bis 20. Dezember. Dreiklassigo Schule zu RadkersbtU'g, Unterlehrcrstello, Gehalt 420 fl., Ortsschulrath bis 15. Dezember. Miixifliiiacli txxi §»’. Im Schulbezirke Tschernembl werden nachstehende Lehrstellen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben, als: 1. ) Die erste Lehrerinstelle an der zweiklassigen Mädchenschule in Tscheruembl mit dom Jahresgehalto von 450 fl ; 2. ) die zweite Lohrerinstelle an der zweiklassigen Mädchenschule in Tscheruembl mit dem Jahresgehalte von 400 fl.; 3. ) dio Lehrerinstelle an der vierklassigen Volksschule in Möttling mit dom Gehalte von 450 fl. Die gehörig instruierten Compotenzgesuche sind im vorgeschriobonen Wege bis Ende Dczomber 1. J. beim k. k. Bezirkssehulrathe in Tschernembl zu überreichen. K. k. Bezirksschulrat!! Tschernembl, am 3. Dezember 1880. Der Vorsitzende: Wciglein. Danksagungen. Das Ansuchen des um Hilfe für die hierortigo Schuljugend flehenden Ortsschulrathes wurde vom löblichen Schulpfennigcomitž in Laibach in so galanter Weiso berücksichtiget, dass derselbe im Bewusstsein seiner hiedurch motivierten Verpflichtung in seinem und der beschenkten Kinder Namen dem löblichen Comite für die ausgiebige Spende den heissesten Dank ausspricht und zugleich bemerkt, dass die im Auge des unschuldigen Kindes perlende Dankesthräne wohl der edelste Lohn für den Wohlthätor ist. Ortsschulrath Adelsberg, im November 1880. Der Vorsitzende. Dem löbl. Comitö des krain. Schulpfennigs spricht für die eingesandten wertvollen Lehr- und Lernmittel den gehürendon Dank: J. Kermavner. Weitere Danksagungen sind eingelangt von Herrn Oberlehrer Josef Zajec in Grossgaber für 2 Gros Stahlfedern, 1 Gros Federhalter, 1 Dutzend Rechentafeln, 3 Dutzend Bleistifte, 1 Schachtel Griffel, 100 Lateintheken, 100 Dictandohefte und 150 Stück Zeichenhefte, nobstdem 1 Ansehauungsuntomcht in Bildern von Hermann. Von Untorloitsch iHerrn Oberlehrer Ribnikar and Ortsschulraths-Obmann Adolf Mulley) für 1 Gros Stahlfedern, 1 Gros Federhalter, 1 Dutzend Rechentafeln, 2 Dutzend Bleistifte, 1 Schachtel Griffel, 100 Lateintheken, 150 Dictandotbeken, 100 Zeichenhefte und 1 Anschauungsunterricht in Bildern von Hermann. Von Commenda St. Peter für 1 Gios Stahlfedern, 1 Gros Federhalter, 1 Dutzend Kochen tafeln, 3 Dutzend Bleistifte, 1 Schachtel Griffel, 100 Latein-, 100 Dictando- und 100 Zeichenhefte; dann von St. Jakob a. d Save für 1 Gros Stahlfedern, Va Gros Federhalter, 1 Dutzend Rechentafeln, 1 Schachtel Griffel, 50 Stück Lateinthekeu, 50 Stück Dictandotheken, 50 Stück Zeichenhefte, 1 Dutzend Bleistifte, 8 Stück Drugo Berilo in slovnica. 12 Stück Začetnica in „Prvo berilo“, 10 Stück „Tretja računica“ und 10 Stück „Druga računica.“ Anzeige. Die heutige Nummer enthält eine Beilage der Lehrmittelanstalt von Alois Kreidl in Prag und eine solche der Verlagsbuchhandlung A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien, auf welche wir hiemit aufmerksam machen. lESiclAtig-stelliang'. Wir bitten das Wörtchen „sie“ in der letzten Correspondenz aus Unterkram, Seite 348, 11. Zeile von oben, als überüüssig zu streichen. 1000 Stück Briefpapiere und Couverts, feinst franz. Velinpost (Couverts aus bestem Hanfpapier), mit beliebigem i Firmendruck, zusammen fl. 3, !0O Stück Briefe } und Couverts, feinst engl. Billetpost mit 1 Buchstaben oder Monogramm in höchst eleganter Cassette nur fl. 1 ; KM) Stück Yisitbarteu von 30 kr; llMM) Stück Siegelmarken fl. 2. mit Siegelstöckel ü 2-50; KMUI Stück Facturen 4° fl. 5 50; 1000 Stück 8° 11. 3'50; 100(1 Stück Memorandum S° fl. 3; 100 Stück Adresskarten von 45 kr.; 1000 Stück fl. 3 80. —•Warenverzeichnis aller anderen Artikel gratis. Papierwaren-Fubrik, Wien, II., Grosse Mohrengasse Nr. 6, S. Schlosser. Grosshandlung aller in die Papierbranche einschlagender Artikel. — Provinzaufträge unter fl. 30 gegen Nachnahme oder Voreinsendung des ! Betrages, sonst Aufgabe von Beferenzen. Praktisches Weihnachtsgeschenk! Unentbehrlich für jeden Haushalt. N. Jakobsohns Patent-Spar-Schreibzeug mit Tintenstoff, ausreichend für 5 Jahre täglichen Gebrauch. Preis per Stück aus: Metall mit Holzuntersatz ........... 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Sachregister zu den Heften I—XII der Gesetze ijjnd Verordnungen auf dem Gebiete der Volksschule für Steiermark. IV. Notizbuch. ^ Preis elegant .in Leinwand gebunden, mit Tasche und Bleistift, 1 11. Nach auswärts 1 fl. 5 kr. ^ ^ Verlagsbuchhandlung Leykam-Josefsthal in Graz. ^ Für die Bedaction verantwortlich: Job. Sima, Vodnikgasse Nr. 2. Verlegt und herausgegeben vom „Krain. Landos-Lehrerverein“. — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.