Mlmcher Nr 237 Hlänunieiationsplel«: Im Homptolr «anzj. fl. >i, dnlbj. fl. 5'5l>. Nllr bie X»steNun„ >n« Hau« halbj. k" tt, M<« der Poft >ic>n^. N. ,5. halbj. ft. ? 50. Montag, 16. Oktober. Insertion»»ebübl: ßür lltlue Insnal» b!« »n 4 Zeiltu «i^ li,, große« pr. >j«,l« « li.; l>«> liste«« lviebelholunstn pr. ^cilt « ll. 187 V. Alntlichel Theil. e^l. l. und k. Apostolische Majestät halieil mit Allerhöchster Entschließung vom <;. Oktober d, I. dcm Domdechanten des przrmysler DomcapilelS r. I. Michael Kivchbcrger in Anerkennung seines vieljährigcn. hin-aebungsuolleu und ersprießlichen Wirkens taxfrei den Orden der e.serncn Krone dritter Klasse allergnädigst zu verleihen geruht Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 0. Oktober d. I. dem mfulierten Propste. Dechanten und Stadlpfarrer in Fnefach Franz Xaver Schiffer in Anerkennung seines vichährigen verdienstvollen Wirkens das Ritterkreuz des Franz Joseph.Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben den, l. I. Hauptmanne des Generalstabscorps, commandiert in Tr. Majestät Militärlanzlei, Felix Grafen v. Orsini und Rosenberg die l. l. Kämmererswürdc allcrgnä-dlgst zu verleihen geruht. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben den, l. k. Kreisgerichts«Präsidenten in Krems Friedl ich Ober-Müller bei Anlaß der anaesnchle» Versetzung in den bleibenden Ruhestand, in Anrllcnnung seiner vieljährigen MPriMchen Dienstleistung, den Titel und Charakter emes Hofrathes allcrgnädigst zu berufen geruht. Glajer m. p. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Ollober d. I. den Professor am Staatsaymnasium in Iglau Dr. Heinrich sonnet zum wirklichen Director des Staats. Real« ÜhmnasiumS in Freiberg allergnäoigst zu ernennen geruht. Stremayr w. p. Se. f. und l. Apostolische Majestät habe» mit Allerhöchster Entschließung vom 6. Oltober d. I. dein Gefangenaufseher Albert Pytel in Ungarisch-Hradisch in Anerkennung seiner vicljiihrigen, trenen und ersprieß-lichen Dienstleistung, aus Anlaß seiner Vcrsetznng in den Ruhestand das silberne Verdienstlreuz allergnädiast zu verleihen geruht. Der Iustizministcr hat den Bezirlsgerichtsadjuncttn in St. Veit Dr. Karl Sulz er zum Gerichtsadjuncten bet dem Landcsgcrichte in Klagenfurt und zu Bezirks-gerichtsadjunctcn die Auscultanten Karl Pichs für Friesach, Victor Schaffer für Arnfels und Joseph Brunar für Tarois ernannt. Nichtamtlicher Theil. Das Drei-Kaiser-Bündnis. Je näher der Augenblick rückt, in welchem daS Drei-Kaiser-Bündnis seine ernste Probe bestehen soll, desto lauter wird seine Negierung von der Seite her versucht, welche von Anfang an nicht unterlassen hat, über seine Lebensdauer und Lebensfähigkeit in ungünstig» ster Weise zu weissagen. Auch die „Pol. Lorr." spricht sich in einem, ihr unterm 10. d. M. uus Berlin zugehenden Schreiben in eingehender Weise über dieses Thema aus. In dem genannten berliner Schreiben heißt es: Es nimmt hier wahrhaft Wunder, mtt welcher Beharrlichkeit ungarische uno österreichische Bläl-ter in den letzten Wochen das seil vier Jahren unab» lässig gesungene Lied von der Zertrümmerung eines Bundes wiederholen, welcher seit seiner Errichtung Europa den Frieden verbürgt Hal und sich auch fernerhin ausreichend erweise:, wird, die gemeinsamen Interessen der drei Reiche über die zwischen ihnen etwa vorhandenen Inleressengegen,ätze zu erheben, Gegensätze, welche übrigens in dem Matze gemindert und gemildert werden, als der redliche Wille der drei Monarchen und ihrer leitenden Minister an den ersten Grundzügen der im Jahre 1872 erzielten Annäherung und Verständigung unbeirrt festhält. Der Bund der drei Kaiser ist nichl für einen bestimmten Fall der Abwehr oi>er des Angriffs geschlossen, aber indem man die mit dem Jahre 1870 in Europa eingetretenen Verhältnisse nicht nur anerkannte, sondern auch nach ihrer ganzen Bedeutung würdigte, einigle man sich dahin, in allen großen Fragen, welche in Zukunft den Weltlheil bewege,« könnten, nur nach vorheriger gemeinsamer Verständigung zu handeln und dabei die Aufrechlhallung dieses Hrledensbundes jedem anderen Interesse vorzusetzen, welches etw« zwischen der einen und der andern Macht bestehen oder entstehen lünnte. E« war ein hochbedeulialner Augenblick als Kaiser Franz Josef, den Grnfen Andrassy an seiner Seite, in das hiesige russische Palais fuhr, und bald darauf Kaiser Alexander den Besuch im berliner Königs-schlöffe erwiderte. Die Basis d«r russischen Politik Oesterreich gegenüber ist seitdem eine unverimdMe »c-blieben und Kal,er Alexander halte im Mai d I wol ein Recht, dem Grafen Andrassy gegenüber auf 'die drei Kriegsorden hinzuweisen, welche er als Symbol seiner Politik dem ersten Minister Oesterreich.Ungarns zu Ehren angelegt hatte. Ein Bündnis zwischen mächtigen Reichen, deren Interesse, oder richtiger vielleicht, deren Politik, lange Jahre hindurch mannigfach collidiercno war, kann immer nur auf der Grundlage eines Comprolmsscs geschehen. Es bedürfte leiner ausdrücklichen Versicherung in feierlich vertragsmäßiger Form, daß die Annäherung zwischen Oesterreich und Rußland sich nur auf der Bafts einer — im eintretenden Falle — gemeinfam zu erstrebenden Losung der Orienlfrage, unter vollkommener Würdigung und Berücksichtigung des beiderseitigen, bei einem aufrichtigen Freundschaftsverhältnis nicht kollidierenden Interesses stch vollziehen konnte. Die fortschreitende Kultur hat die Zwecke und ^ebenSinteressen der Staaten mannigfach verändert. Die gewaltige Entwicklung des europäischen Eisenbahnnetzes hat Entfernungen abkürzen, Verbindungen fchaffen gelehrt, weit entlegene Gebiete einander näher gebracht. Seitdem Oesterreich in Novi einen Ausgangspunkt für eine zukunftsreiche Gifenbahliverbinduna nach den südöstlichen Meeren besitzt, find seine Interessen nn einer früher oder später unvermeidlichen staatlichen Neugestaltung auf der HamuShalbinsel wesentlich andere geworden, al« dies zur Zeit deS Fürsten Metlernich der Fall war. Aber der Fall einer staatlichen Neugestaltung der heule die europäische Türlei bildenden GcbietSlhcile ist noch nicht eingetreten. Würde die Türlei heute zerfallen uno Oesterreich in die Nothwendigkeit versetzt werden, seine Grenzen nach Südosten auszudehnen, so würde ihm damit eine schwere, in jeder Beziehung große Opfer erheischende Aufgabe zufallen, welche darin bestände, weite ^änderstrccken der Kultur zu erschließen, in die Bevölkerungen einen »cnen Slaatsgebanlen zu pflanzen und ihn sorgfällig zu pflegen, sie durch die ersten elementaren Stadien politischen und wirthschaft-lichen Bebens zu leiten. Einer folchen Aufgabe widersetzt sich mit Recht jeder österreichische Staatsmann, dazu hat die Monarchie im Innern noch zu viel Schwierig« leiten zu überwinden. Wol aber hat Oesterreich mit der Eventualität zu rechnen, daß ihm eines TageS die Mission unabweislich zufallen lönnle. um nicht zu sagen: zufallen wird, seine staatlichen Zwecke mit den Interessen der Kultur uud der Civilisation zu vereinen und auS dem Schulte der Jahrhunderte im Südostrn der heutigen Reichsgrenzen neues lieben erblühen zu lassen. Das Interesse der Eioilisalion fallt der türkischen Reformfrage gegenüber mil d«n Interesse Oesterreich-Ungarns zusammen. So wenig ihm mit einer Reihe lleiner selbständiger «vlaalen gedient ware, die einzeln oder in ihrer Gesammtheit stets einer PoUtil des Nichlvefriedigl sciüs folgen und c,nc unruhige Nachbarschaft abgeben würden, so hohen Werlh besitzt anderseits für Oesterreich wie für die gesammte Civilisation und für den ssrieden Europa's die Errichtung einer, die Integrität der Türlei nicht berührenden Verwaltungs-Autonomie der christlichen Länder der Pforte. Unter dem Segen derartiger Institutionen werden die betreffenden Bevölkerungen zu neuem Leben erwachen uno sich allmälig auf dicjmigen Staats- und Verfassungeformen vorbereiten, welche sie befähigen, dereinst an eincm entwickelten po-l Feuilleton. Ver Teufels-Capitän.* Rom»« »on I. Sleinmnnn. (Fortsetzung.) Nachdem Rinald alle Fragen deS Pfarrers beant. ^orlet und der Priester ihm den letzten Segen ertheilt, wurden Ellonne und der Secretär wieder ins Zimmer »«rufen. 5 «Dieser Mann stirbt voll Reue," sagte Bernhard ^omas. „Was. mein Bruder, willst du jetzt mit ihm "sinnen?« ^.Könnt Ihr schreiben, Rinald?" fragte Etienne. Rinald verneinte mit einer schwachen Bewegung. ..Vielleicht aber doch eine Schrift unterzeichnen?' ..Der Verwundete bejahte." dicti ' >. ^^" ^^ werdet Ihr uns Euer Testament bl^" bitteres Lächeln zeigte stch auf deS Italieners "Sie wollen sagen, meine Beichte, Herr von Malton." bezeuae» . a ^ ^ Ihr vor Gott erscheint, sollt Ihr oer ae«"'baß Graf Bertrand von Lembran der Urheber das cv°.s" "anuel gerichteten Intriguen war und Ihr Unschu. "'""'/ desselben, daß die Beweise von der jungen Mannes, die der Graf beseitigt ^—l!^ vorhanden sind. Thut Ihr oaS, so könnt *««»l, Nr. ,35 b,^ Ihr mit ruhigem Gewissen Eure Augen schließen, denn Ihr tragt dazu bei, dem unglücklichen Manuel zu seinem Rechte zu verhelfen. Rinald raffte seine letzten Kräfte zusammen, um das Perlangen des EapilänS zu erfüllen. Während er mit schwacher Stimme sprach, schrieb Eastillan sein Ge« stündnlS nieder. . ^ .. , ^. Als der Sierbende geendigt hatte, las Ellenne die Schrift durch u»d reichle sie Rinald, der sie mit zittern, der band unterzeichnete. „Laß Gen Joel kommen," sagt: Etlenne zu Eastillan. Dieser ging und lehrte nach wenigen Minuten mit dem Genannten zurück. „Lies dieses," sagte der Ritter und hielt ihm da? schriftliche Sundenbelem'tmo deS Sterbenden hin. Der Bandit überflog eS. ..Unterzeichne es," befahl Herr von Malton. Ben Joel unterschrieb und gab das Papier zurück. Elienne reichle eS dem Pfarrer und bat ihn, es zu bewahren, worauf dieser eS in die Tasche seines Priester yewandes steckte. ..Und was soll nun mit nur geschehen?" fragte der Bandit. .,Ich werde dich hangen lassen," sagte Herr von Malton kalt. Der Bandit fiel ihm zitternd und heulend zu Füßcn. „Du fürchtest dich, elender Feigling." versetzle Ellennc mit Perachtung. ..Beruhige dich, noch kannst o deine Haut retten." Die Augen deS Banditen blitzten wieder hoffnungs-voll auf. „Wie das? anüoiger Herr?" ..Wenn du mir das Slammregister überlieferst, da« dein Vater geführt hat." „O, mit tauseud Freuden." «ES ist in Paris, nicht wahr?" „Ja, gnädiger Herr." ..Wol, du wirst uns morgen dahin begleiten. Ea-stillan, führe den Schürten wieder fort." Etienne wandle stch zu seinem Milchbruder, der am Belle RinaldS saß und ein leises Gebet sprach. „Ist er todt?" fragte er. Der Pfarrer schloß sein Gebet und sprach feierlich: ..Er stcht vor Gott, der ihm seine Sünden verzeihen möge." Am nächsten Morgen fand der Elende auf dem kleinen Kirchhofe in Sai»t>Sernin seine Ruhestülle. Während dessen dachte Ben Joel m seinem Gefängnisse übcr das ihm bestimmte schicksul nach ""d faßte neue Plane, sich aus den Händen de« Teufel«' Eapitäns zu befreien und sich an ihm, den er j'tzt meyr als je hahle. zu rächen. _ ^.^ «.. Als Herr von Malton sich zur Äb«i,e fertig ae macht, ergriff er die Hand seines 3"""A>ut.wig von ..Ich lade dich zur Höchst "- M°^, ,,^ ^ Lembran mit Fräulein "","","" ich bilie dich, über Bruder." sagte er. .'°"r "°^ ^ ^ ^ch^. Mache das junge Paar den <""'^' "^ch Paris zu folgen « ^ '" Der'W^ einige^Zd^rn ein' ' , An Joe "">e «u« °" dem Pferde Rinald« fest-gebun"! ««d ^ftiua« beauftragt, chn zu bewachen. 1876 genwgrtig zu den vitalsten Interessen Oesterreich-Ungarns, welches sich bei einer solchen Politik in voller Uebcrcin. ftimmung mit Rußland bewegen würde. Die vielleicht in einer weitergehenden Richtung treibenden Kräfte in Ruß« land werden in dem Grade an Einfluß und Gewicht verlieren, als Oesterreich mit aller Emrgie den Weg zu diesem allerding« llar und fest zu umschreibenden Ziele betritt. D eutschl and, in Bezug auf alle Orientfragcn hin, ter Oesterreich und Rußland im zweiten Treffen stehend, wird sich stets mit aufrichtiger Befriedigung einer Po-litit ausschließen, welche seine beiden Verbündeten gemeinsam befolgen. Jede gemeinsame Entschließung die» ser beiden Mächte darf ebenso der Zustimmung Deutsch» lands gewiß sein, wie sie sicher ist, den Weg zur Ausführung des Beschlossenen durch leine gegnerische Kraft gesperrt zu finden. Deutschlands Pflichten und Interessen im Orient sind nicht derart, daß unser Pott auch nur ein deutsches Soldaten- oder Matrosenleben auf das Spiel gesetzt sehen möchte, soweit nicht die Würde der Flagge etwa in Frage lommt. Wo letzteres der Fall sein sollte, werden die türkischen Behörden in verstand-llchfter Weise daran gemahnt werden, ihres Amtes zu walten. Mit der Polilil der resullatlosen Vorschläge aber und der unberücksichtigt bleibenden Ermahnungen muß es der Türkei gegenüber ein- für allemal ein Ende haben. Schreckschüsse helfen nicht und schädigen höchstens die Autorität dessen, der sie nutzlos verfeuert. Mäßige, aber klare bestimmte Forderung, im Ablehnungsfalle unbedingte und gesicherte Durchführung durch eigene Kraft! Dazu bracht es leiner Conferenz mehr! Berathen und beschlossen ist nachgerade so viel worden, daß nichts übrig bleibt als zu handeln oder — die Acten einfach weg. zulegen. Eine Conferenz kann nur mit vollendeten Thatfachen rechnen; wird ihr die Vorbereitung derselben überlassen — so lönnten die Dinge leicht einen unbeabsichtigten Verlauf nehmen. Die Waffenftillstands-Bedingungen der Pforte. Ueber die von der Pforte an das Zugeständnis eines sechsmonatlichen Waffenstillstandes geknüpften Motive und Wünsche geht der ..Presse" nachstehender Commentar aus Konstantinopel zu: Die Pforte — heißt es in dem Telegramme — hat bis zum Morgen des 12. d. M. officiell die Erklärung bezüglich ihrer Bedingungen für die Annahme eines Waffenstillstandes noch nicht den Botschaftern mitgetheilt. Man kennt jedoch den wesentlichen Inhalt derselben bereits in diplomatischen Kreisen. Die Erklärung besagt, daß die Pforte entschlossen sei, um die Friedensverhandlungen zu erleichtern, und da überdies der herannahende Winter die militärischen Operationen nahezu sistieren würde, den vorgeschlagenen Waffenstillstand mit Montenegro und Serbien anzunehmen, aber nicht auf die Dauer von nur sechs Wochen sondern mit der Ausdehnung bis zum 15. März 1877. Eigentliche Bedingungen in peremptorischer Form sollen nicht gestellt, wol aber Wünsche der Pforte nachdrücklich betont werden. Diese betreffen: 1. Das eigentliche militärische Arrangement bezüglich des Waffenstilstandes. Die Pforte wünscht, daß die Vertragsmächtc ihrerseits Offiziere auf den Kriegsschauplatz entsenden, welche im Einvernehmen mit deu dortigen Befehlshabern die nöthigen Vorkehrungen bezüglich der Demarcationslinie und ähnlicher strategischer Maßnahmen treffen. Vorausgesetzt wird, daß die türli» schen Truppen das Recht erhalten, die Positionen, welche ie gegenwärtig innehaben und aus denen sie während des Waffenstillstandes sich etwa zurückziehen würden, vor Ablauf desselben wieder zu besetzen. 2. Setzt die Pforte voraus und verlangt, daß während des Waffenstillstandes weder Serbien noch Montenegro die Insurrection in den benachbarten türkischen Provinzen weder durch Zuzüge noch anderweitig unterstützen. 3. Mögen die Mächte die Mittel in Erwägung ziehen, wie der „zahlreichen Zuwanderung fremder Soldaten" nach Serbien Einhalt gethan werden könnte. Es ergibt sich aus dieser Mittheilung — bemerkt hinzu die „Presse" — auf den ersten Blick, daß die Pforte mit unverkennbarer Ocschicklichleit die Klippen der Situation zu umgehen sucht, vor allem stellt sie diese uneigentlich so zu nennenden Bedingungen nicht direct Serbien und Montenegro, welche beide Staaten sie dadurch als kriegführende Parteien anerkennen würde, während eben dieses Präjudiz bisher ein Hauptgrund für ihre Ablehnung jedes formellen Waffenstillstandes war. Sie adressiert ihre Eröffnungen an die vermittelnden Mächte, denen sie anheimstellt, den Gegnern von ihren Concessionen Mittheilung zu machen und sie zur Annahme derselben zu bewegen. Die Pforte nimmt damit die Media-tionsaction der Vertragsmächte in vollem Ernst in Anspruch, während sie sich außer directer Berührung mit Serbien und Montenegro hält und sich also absolut nichts vergibt; sie überträgt den Mächten auch die volle Verantwortlichkeit weiter noch dadurch, daß sie nicht kategorische Forderungen, sondern ähnlich wie bei den bekannten fünf Friedenspunctationen blos Wünsche ausspricht, die sie gewissermaßen den Mächten zu Begutachtung und Verwirklichung mittheilt, freilich wie damals in der Meinung, daß dieselben der Situation entsprechen. Daß dies äußerlich in höhcrem Maße dcr Fall ist als bei den Friedensbedingungen, läßt sich nicht leugnen, und wenn letztere einfach unter den Tisch geworfen werden mußten, so dürften dagegen die Waffenstillstands-Vedin-gungen — wir behalten diesen Ausdruck um der Form wegen bei — Gegenstand reiflicher Erwägung werden. Wenn sich mcritorisch manches gegen dieselben einwenden läßt, so drängt sich andererseits doch auch wieder der Umstand hervor, daß die Art und Weise, in welcher sie formuliert werden, die allerbescheidenste ist. Vom Kriegsschauplätze. Der ursprüngliche Feldzugsplan Tschernajcffö ist als vollständig mißglückt zu betrachten. Die serbische Offensive wurde Von den Türken auf allen Punkten zurückgewiesen und verwandelte sich sehr rasch wieder in eine Defensive, die nur hie und da in kleine Vorstoß» versuche degeneriert. Die Vorstöße an der Drina schci« terten an den Mauern Bjelina's, welches man spott-weise „das Moskau des Alimpit" nennt. Die Bewegung der serbischen Ibar-Armee wurde theils durch den geschickten türkischen Divisionär Mehmed Ali Pascha, theils durch jenes plötzliche Preisgeben des mit dem montene« grinischen Alliierten verabredeten Planes zum Stillstande gebracht. Zach verlor sein Commando, Alimpic büßte seine militärische Reputation ein, und die Dinge blieben an den Grenzen Bosniens und Alt-Serbiens in einem Stadium vollständiger Paralyse. Das nunmehrige Erscheinen des russischen Generals Nowoscloff am Ibar dürfte etwas mehr Bewegung in die Kriegführung bringen. äolak Antic', welcher dem Nowoseloff unterstellt wurde, erhielt von diesem den Befehl, Ianlooa Klissura zu passieren, in das Toplicathal einzudringen und Kuröumlje, das die Eisenbahnstation Mitrovica be» So trat die kleine Cavalcade die Reise nach Paris an. »uch Marotte begleitete sie. Auf dem Wege gelang es Ben Joel zu entfliehen. Er hatte seine Stricke gelöst und war in der Nacht ent> wischt. Eaftillan verfolg!« ihn. Sechgunhuianzigstes Kapitel. Ein Hoffnungsstrahl. ^ ^it der Verhaftung Manuels hatte Anna von A^' l" ihr von ihrem Vater aufgelegten Zwang gedu dlg ertragen, aber im Innern viel gelitten. Obwol !! ^ «l^. ^"!Z"o ihres Geliebten glaubte, so wagte !l«H^ ^b«sf""ng zu h daß sie ihm jemals . ^ bi^^l"" """e? Alles war ge en ihre Liebe, und doch hielt ihr reines, keusches Herz fest an den jungen Manne und m, Nild'ichwebte'bchündig vor ihren oft von Thränen verdunkelten Blicken batte er auch seine Stellung m der Welt verloren sie' lilbte ihn noch wie zuvor und diese ^ tonnte 'im b t di" Verachtung der Welt, die auf dem Unglücklichen lastete, "^Wa/ihr Verhältnis zu dem Grafen Bertrand an. betraf so hörte sie ruhlg die Huldigungen an. mit denen er sie fast täglich bedrängte, und wandte sich, ohne die Formen der Höflichkeit zu verletzen, von chm ab, um sich ^u? ihr Zimnier zu begeben und sich ihren trau. ^^^Vat^ ""der bevorstehenden Ver. müwng mit ihrem Verlobten, so erwiderte fte ehrfurchtsvoll, aber mit festem Tone: „Niemals, mein Vater, wird Graf Bertrand von Lembran mich als seine Gattin heimführen." Als der Genannte im Hotel Faventines eintraf, fand er den Grafen und seine Gattin allein. Er war dahingekommen, um sich des Besitzes seiner schönen Verlobten zu versichern, denn je mehr Hindernisse sich ihm entgegenthürmten, je glühender war seine Leidenschaft für das anbetungswürdige Mädchen geworden. Er begann die Unterhaltung sogleich mit der Frage, wann ihm das Glück zutheil werden solle, mit der schönen Anna den Segen des Priesters am Altar zu empfangen. „Mein lieber Graf," erwiderte der Greis freundlich, „Sie wissen, wie sehr Sie von uns geschätzt werden, aber wenn ich den Tag Ihrer Hochzeit noch nicht festgesetzt, so geschah es nur zufolge der letzten Begebenheiten, welche Anna und lins selbst nicht wenig beunruhigt haben. Indessen ist jetzt lein Hindernis mehr vorhanden und ich bin bereit, auf Ihren Wunsch einzu« gehen. Mögen Sie denn selbst den Tag der Vermälung bestimmen." „So bitte ich, daß die Sonne dieses für mich so glücklichen Tages nach Verlauf von zwei Wochen aufgehe." Der alte Herr reichte Berlrand die Hand. ..Es möge so sein. Ich werde meine Tochter rufen lassen und sie von meinem Willen benachrichtigen." Er klingelte seinem Kammerdiener und befahl ihn,, das Fräulein zu holen. >!hre weitere Unterhaltung wurde von Anna unter» orocyen, welche langsam ins Zimmer trat. (Forlsttzun, solgt) droht, zu occupiercn. Da in diesen» Thalc bis zu den Debouchecn an der Klissura kaum drei Bataillone Re-difs aufgestellt waren, so vollzog Antik seine Aufgabe ganz leicht. Nun beginnt dcr zweite Theil der Ausführung des Planes, welchen sich Nowoscloff vor« gezeichnet hat. Mit seinen 9 Bataillons Infanterie I. Klasse, 1 Brigade III. Klasse, 1 Bataillon russischer Freiwilliger, 4 Escadronen Cavallerie und 3 Batterien starken Macht dürfte er die Offensive ergreifen und in der Richtung auf Sjcnica vordringen. Es ist nicht unmöglich, daß nunmehr die Serben eine Verbindung nut den Montenegrinern suchen werden, was durch die Räumung dcr türkischen Forts Suceska nnd Prcvija sehr begünstigt wird. Auch an dcr bosnische n Grenze herrscht größere Regsamkeit. Bei Vwegrad uuo Zvornit concentric«» sich die Türken ill größeren Truppcnmasscn. Ein Angriff auf die serbische Vertheidigungölinic an dcr Drina ist wahrscheinlich. Die serbischen Strcitlräfte werden auf diesen Punkten sich nur auf die strictc Abwehr beschränken. Eine ernste Gefahr droht wcocr für Sadac und Ljcsnica noch für Valjevo von dieser Seile her, da die dortigen Befestigungen vollständig ausreichen. Namentlich artilleristisch sind die Positionen an dcr Drina-Grenze als sehr starke zu betrachten. Was die Vorgänge am montenegrinischen Kriegsschauplätze betrifft, so nahm einer Schilderung der „Pol. Corr." zufolge auch der am 9. d. M. bei Spuj stattgefundcnc Kampf für die Montenegriner einen ungünstigen Verlauf. Die Türken drangen eine halbe Meile nördlich von Spuz vor nnd bemächtigten sich dcr auf Anhöhen befindlichen montenegrinischen Positionen, auf welchen sie sich sofort verschanzten. Dcr montenegrinische Verlust, welcher mehr als 100 Mann beträgt, wird allerdings von dcn türkischen Verlusten weit ülicrtrc>ffcn> Bei Klobuk, Zaslap und Grancarcvo hauen sich die Türken stark verschanzt und eine Verbindung gcgcn Trebinjc gesichert. Dort nehmen die Kämpfendc« ihre früheren Positionen ein. Pcko Paolovic ist nach der Einäscherung von Ljubinje und unter Mitnahme einer großen Anzahl von Hornvieh und Pferden nut feinen 3000 Mann wieder in das Lager von Bojn"' Brdo eingerückt, dagegen beunruhigen Mclcntijc u»" Music die Verbindungen zwischen Trcbinjc und Stol^' Die Vorgänge in Rumänien. Ein im rumänischen Amtsblatte publicises filrsl' lichee Decret ordnet an, daß die stehende rumänische Armee mit allen ihren Reserven, dann dit T^* torialannee (Milizen) zu den alljährlich vorgeschriebenen Herbstmanövern sich zu concenlrieren haben. Die Lon-cenlricrung geschieht divisionsweise. Wie in leitenden Kreisen versichert wird, habe diese Eoncentricrung leine» andern Zweck, als eben nur die Instruction deS Heeres und die Abhaltung der gewöhnlichen Herbsttnanövel'-Allein aus den Umständen, dah die 30,000 Mann, ^ da zusammengezogen werden, an die < u ssischc Oll"i abgehen und daß alle Mililär-Ambulanzen volllol»^" feldmäßig ausgerüstet werden und die Verfügung 9^ troffen wurde, in allen Militürspitälern dcn Die"!' durch Eivilärzle versehen zu lassen, weil das ganze mililli^ ärztliche Personale mit abrückcn muß, will man trotz' dem, und auch von verschiedenen anderen Anzeichen 9^ leilet, in dieser Conccntrierung die Tendenz der Reg^ rung erblicken, für alle eventuellen Fälle bereit zu se'"' Die vorgeschriebenen Herbstmanüuer haben nach t>^ Gesetze blos 14 Tage lang zu dauern. Die Kosten f" die jetzt ;u concentrierende Armee belaufen sich mon^' lich auf 2 Millionen Francs. Die Regierung nM bei oem heutigen Zustande der Finanzen diese h^ drückenden Auslagen gewiß nicht machen, wenn die Pf^ len der Selbsterhaltung dem Lande dieselben nicht s bilterisch auferlegen würden. Und die finanzielle A°, des Staates ist in der That eine drückende. Dle «l" leihe von 10 Millionen Francs, zu deren Auf"«^ Finanzminister Bratianu von der jüngsten KaMw ermächtigt war, um damit die laufenden Verwalt^ auslugen zu decken, ist nicht zustande gekommen, obs^ die Kammer dem Minister bezüglich der Verzim^ Min pouvoil eingeräumt und eine der ersten fl^st Finanzcapacitäten die Realisierung deS Geschäftes i" 5, Hand genommen halte. Ebenso ungünstig war das ^ ergebnis der Bemühungen des C. A. Rosetli in ^jeN wegen Aufbringung der zum Bau der Eisenbah"^'/, Plojest. Predeal und Adjud.Otna erforderliche" „g. Millionen, da das englische Consortium eine Oed","^, gestellt hatte, die die der liberal.nalionalen P^^M gehörende heulige Negierung von ihrem Sta^"^, aus und ohne sich für ewige Zeiten unmöglich i" sip^ zu erfüllen nicht imstande ist. Die E M a l" tMt tion der Juden in Rumänien kann ei» ^ ^zn Vralianu nicht auf sich nehmen, wie es überhaup^ ^ Cabinet geben wird, und gehöre eS welcher A^M'H immer an, das, namentlich bei der heutigen S" ^e. an dieses uoli ms wngers zu gehen den ^"^H^ieN Nun wendete man sich nach Wien und wollte do" ^ der „Societatea.Finaliclaru" im Nennwcrthe v ^ Millionen entweder belehnen lassen oder «r aus" ^ überdies auch noch einige Staatsdomänen verpfanoc», ^ jene 42'/. Millionen aufzubringen. Allein a«H 1877 Berechnung schlug fehl. Und so ist man denn heule lümlich rathlns in Bnlarest. Die österreichisch - rumänische Handels-onvcntion beginnt bereits gute Früchte zu tragen. )as Tribunal zu Bakau in dcr Moldau hat diescrtagc >! Uebereinstimmung mit den Conclusionen des Pro» urors einem östcrrcichisch-uugarischcll Staatsangehörigen sraclitischen Glaubeilsbrlenntnisscs bei iiauf cincs Grilnd-esitzes kein patriotisches Hindernis mehr in den Weg elcgt, sondern dic Ucbcrschrcibung dcr Liegenschaft auf en Nainen des jüdischen Känfcrs fornifest bewert-lelligt. Dcr politische Agent Rumäniens in Konstantinopel, Hemral Joan Ghila, dcr mehrere Tage in Bula« esl uieillc, lehrte am nächstlommenden Mittwoch wic-rr auf seinen Poslen zurück, um der Pforte die Antwort mf jene Droh.Nolc zu überbringen, die diese letztere an «nmiinien jüngst gerichtet hat. In dieser Note hatte >ie Pforle constatieren wollen, Rumänien halte die so )iel versprochene Neutralität nicht ein, indem es so vielen russische» Freiwilligen den Durchzug nach Serbien ge-talle, und damit gedroht, daß sie zwei Kanonenboote mf die serbisch-rumänische Donaustresc entsenden werde, alls Rumänien seine Neutralität in Hinkunft nicht stren« ,er beobachten würde. Die Antwort, deren Ueberbringer General Ghita ist und welche in einem vom Fürsten persönlich präsidiettenMinisterrathe festgesetzt wurde, ent-)ält sehr beruhigende Erllä^ungen, indem sie hervorhebt, >aß nnr solche ^eule durch Rumänien passiert sind, die »rdnuniMllßige Reisepässe hatten. Rumänien werde nach wie vor seine Neutralität streng aufrecht erhallen. In einem am 8. d. M. im Paläste abgehaltenen Minister, ralhe wurde festgestellt, daß Ministerpräsident Bratiano in Lioadia — falls dort eine politische Frage aufgeworfen werden sollte — zu erklären habe: Rumänien bitte um nichts, als um die Aufrechterhaltung seiner Neutralität und seiner durch den pariser Trattat ihm gewährleiste ltn Stellung. Politische Uebersicht. «Uibach, 15. Oktober. Der „Hon" theilt aus dem Rechnungsabschluß über da« ungarische Budget für das Jahr 1875 einige Daten M. Diejen nach ergab sich in der Gebarung des vrtxnariums ein Deficit von 19.263,940 fl. 83 kr.; in der Gebarung des Extra-Ordinariums ein Deficit von 19.869,367 fl. 36'/, kr. und bei dm Credit» und Kassen, operationen ein Deficü von 565,652 fl. 73 kr. Die Ge< sammlgebarung weist somit für das Jahr 1875 ein Deficit von 39.718,960 fl. 92'/, kr. auS. Das „Journal Offlciel" der französischen Rep^u bl.it veröffentlicht das Decret, durch welches Senat und Depnticrtentaminer zu einer am 30. Ollobcr beginnenden außerordentlichen Session einberufc» werden. Die franziifischm Vertretungen werden daher noch an den zwei letzlen Tagm dieses MonatS sich organisieren und ihre Bureaux ernennen können, um dann nach dem in Frankreich so hochgehaltenen Allerheiligentage ihre Arbeiten am 3. November mit der Fortsetzung der Budget-debatte zu beginnen. Da die außerordentliche Session nur angeordnet wurde, um das Budget zu erledigen, so ist Aussicht vorhanden, daß dies noch vor Weihnachten wird erfolgen können, worauf die Kammern auseinandergehen werden, um in den ersten Tagen des Januar zu der durch die Verfassung vorgeschriebenen ersten Session des Jahres 1877 wieder zusammenzutreten. Aus den detaillierten Berichten, welche über den ^«sall der französischen Makeswahlen im Mini» >^um des Innern eingelaufen sind, ist zu entnehmen, "Uß Me Bürgermeister, welche durch das jetzige Cabinet ^Nannt worden sind, auch wiedergewählt wurden; da» ^Ntn, daß die von Broglie und Busset ernannten und seither abgesetzten MaireS nur in den seltensten Fällen 'hre Revanche nehmen tonnten. — Einem pariser Briefe ^r „Etoile Belge" zufolge wurde der pariser Erz. b'schof Guibert nach Rom beschleden, weil der Vatican >thr unzufrieden ist wegen des allzu feindlichen Auftretens der Regierung gegenüber dem französischen Episcopal. Dic englischen Blätter finden ln den publicist!, lchen und oratorischen Kundgebungen ihrer ministeriellen lowol als antiministerieUen Staatsmänner reichen Stoss tu politischen Getrachtungen. WaS den Brief Glad, stone's an das St. IamcS-Hall predigt den Krieg. Der Winlerfcldzug biete den Serben > nnr Vortheile, und Montenegro sei hicmit einverstanden. ' In diesem Sinne wird auch dcr „Pester Correspondenz" « uuterm 12. d. M. aus Belgrad geschrieben: „Wir sind vom Frieden jctzt weiter entfernt als jc zuvor. Tschernajeff, dcr die vollständigste Dictatur ausübt, hat kategorisch erklärt, die Armee wolle und werde einen Winter-Fcldzng machen. Die Türken können erfahrungsgemäß die Unbill dcr strengen Jahreszeit nicht ertragen, und dadurch eröffnen sich dcn Serben die besten Aussichten. Im Ministcrrathe wurde diese Anschauung rück» haltslos accepticrt. Aus diesen Andcutuugcn können Sic ersehen, daß dcr von dcr Pforte gewährte Waffcnstill. stand nicht die mindeste Ehauce hat, hier accepticrt zu werden. Nüchstertage schon wird das hiesige Gouvernement eine Circularoepcschc in diesem Sinnc an die Vertreter der Großmächte richten. Gleich darauf wird Fürst Milan ins Hauptquartier abreisen. Laut telegra« Phischen Nachrichten auö Cctinjr stimmt auch Fürst Nilota diesen Anschauungen zu. Auch der Gospodar der örnanora ist entschlossen, den Krieg bis aufs äußerste fortzusetzen. Serbien und Montenegro können diesem Programme umso eher Folge geben, als sie von Ruß' laud aus dazu aufgcmuutert werden. Es herrscht hier °Ug"nein die Ansicht daß wir hart an der Schwelle des russisch.turklschcn Krieges stchcn. Der Großfürst-Thron-folgcr, von dcm Kriegsminister Miljutin unterstützt, hat dcn Czaren umgestimmt und cine militärische Intervention auf der Balkan Halbinsel, mit oder oh.lc Oesterreich-Ungarn, ist ill Livaoia beschlossen worden Diese sehr nahe gerückte Eventualität flößt hier die ü^rschwcng-lichsten Hoffnungen ein. Dic Kricgspartei hat selbst im Konat die Alleinherrschaft erlangt. Serbien verläßt dcn Kricgspfao nicht — das ist heute bereits Thatsache." - Hagesneuigkeiten. — (Georg Hcinrich Pertz f.) Samstag dcn 7. d. »st in München, 81 Jahre alt, der frühere Letter der berliner königlichen Bibliothek und Herausgeber der »Uouuweut» 6er-Nüuike biLtoriell", dcr geheime Oberrcgieruug«ralh Dr. Pertz, gestorben. Georg Heinrich Pcrtz war im Jahre 1795 in Hannover , geboren. 1820 erregte eine Abhandlung über die „Merovingischm Hausmciet" dit Nusmellsamleit der g-lehrte« Welt. und auch Freiherr v. Steil,, ,,dc« gebeugten Vaterlandes ungebeugter Sohn, in Kampf und Sieg Deulfchland« 'Mbefreier." wurde durch diese Arbeit auf den jungru, fünfundzwanzigjährMN Historiker aus. merlsam. Freiherr v. Tlciu, dessen Blick nichi nur fchopscrisch die Gegenwart, sondern auch liebevoll die Vergangenheit de« Vaterlandes übersah, bciraute Perh mit dcr Sammlung und Heiautz. »abr jener „Uoimmc-utH". 5c, eu erster Theil im Jahre 1826 erschien. Außer diesem Werte seine« i!cbcn«, das seimn Namen so lange erhalten wird, als cS Histoutcr und — Bililiolhcleu in Dnllsch. land gebe,, wird, Hal P"h noch manches andere Wcrl geschrieben, unter denen eine Biographie des Frcihcrrn v. Stein und eine d«!s Freiherr» v. Gnnftimu besonders hervorragend ist. Sonst ist Pech' i!eben daß Leden des Gelehrten, des Forschn« gewesen. Emr Zeit hindurch hat er auch ei» Iomi'al, die „Haunovcr'sche Zeitung", herausgegeben. — (Schiller »Denkmal.) Dic srierliche Enthüllung des Schiller-Dcnlmalö in Wim wurde vom «omiiö definitiv aus den 10. November d. I,, den einhundert siebruuudzwlllizigstrn Geburtstag de« Dichter« sestgeseh' Die Comitu'Viitgiicder haben sich in der l. l. Kunst-Llzgießeni versammelt, wo die l'eilcr der» selben da« Monument zur uUhrren Besichtigung uusgeftcllt hallen. D?r Nois^ende Dr. k. N. Frantl brgrithle be,, vo„ Dresden eigen« nach Wien gereiften Meister Johann?« Schilling und b> glllclwüxschle ihn zu dem schön gedachten m,o edel gejormlen Werte, dos auch im Gusse trefflich gerathen ist. - Vei dm hierauf s.ssprocheiil'n warmen Worten de« Nachruf« an Nnasi-istu« Griln, dem hervorragendsten Mitgliroe de« Comits'e, erhoben fich alle Nnwessndeu. — Der Vorsitzende theilte hi-rauf nnmen» bcs Vureau'« mit, daß behuf« der Frier bereit« mannigfache Vor« bcrcituugell getroffen siud, und wurde da« vorgeschlagene Pro» gramm vorläufig in allgemeinen Umrissen lereit« festgesetzt und wird, demnächj! auch im Detail ausgearbeitet, betanntgtgeben werben. Vorläufig sei uur erwähnt, daß aus die Vitle de« Eomi!^. Präsidium« da« l. t. Hofmeifieramt da« sogenannte kaiserzelt und noch "l Nebenzclle. die fich im Depot der l. l. Vurgmannschaft befinden, in wohlwollendstem Lutgegenlommen zur Bcrfllgung gestellt un!) der Lommandicrellde, Feldzcugmelster Varon il,ia-roi5ic, die Mitwirkung von Mlililr-Musilbanb-n in Theilnahme sllr das Fest gütigst zugesagt hat. — (Aerzte für die Armee) Velanntlich wurde an alle österreichischen Aerzte und Wundärzte die Aufforderung gerichtet, sich zu äußern, ob und welche gesonnen sind, bei einer allfälllgen Mobilisierung auf Kriegsdauer Armeedienste zu nehmen. Der Erfolg diefer Aufforderung war ein ziemlich günstiger, wenn auch nicht ein derartiger, wie man ihn bei der enormen Zahl von Doclorcn zu hoffen berechtigt zu sein glaubte. 5. — Silber - Rente «8 —. - 1860cr Staats-Nnlehen 109 50. — Vanl-Nctien «48—. Eredit-Actien 151-90. — London 122 95, — Silber II 3 25. — K. l. MUnz-Du-llltcn 5 H8. - NapoleonSd'or 9 85. - 100 Reichsmark «0 50. Wien. 14, Oktober. 2 Uhr nachmittag«. (Schlußcourse.) Lreditactien 152—, 1860er Lose 10975, 1864er i.'ole 131 25, österreichische Rente in Papier 65 10. StaatObahn 278 50, Nord» bahn. 177—, 20 ' Franlexstiicke 8 84 , ungarische CicditacNen 121 75, österreichische Fraucubaul — —, österreichische Auylobanl 7925, Lombarden 78 75, Unioubaul 57-50, austio-arimtalische Vanl —' -, Lloydactien 329--, austro-uttomanische Van! -'-' türkische Lose 14 75, «iommunal - Vlulehen 94-75 EgYPtW 91—. konsolidiert. Nachbörse: 20.Franlenstiicke 9'85V«. Handel und WolkswilUchaftliches, Wochenausweis der Nationalbank. Derselbe weist im Verhältnisse zu dem der Vorwoche folgende Vertlndermilic»'' aus: Vanlnotcn-Umlauf fl. 295,016,U40, Zunahme fl.2.479,51^! Giro-Einlagen fl. 153,029, Zunahme si. 44,708; einzulösende Vanlllnweisungeu und andere fällige Passiva st. 1.881.838, Abnahme sl. 238.309; Metallschatz st. 136.591,518, ^nualM fl. 1417; in Metall zahlbare Wechsel fl. 11.938.296, ^nnalM st. 248.339; Staatsnotcn ft. 1.214,463, Nlmahmc fl. 3.717,591! Cscompte fl. 126.954,119. Zunahme fl. 5.280.181 ; Darlche« fl. 28.640,100, Zunahme fl. 468,300. ____„__ > Laibach. 14. Oktober. Auf dem heutigen Markte stud e? ! schienen: 16 Wagen mit Getreide, 7 Wag^n mit Heu nnd Stroh, ' 28 Wagen und 10 Schiffe mit Holz (88 Cubilmrter), Durchschnitte-Preise, ^tlt.. Mg,.. M«.. HM' fl. lr. fl.jlr. fl. ll. ^ Weizen pr.Heltolit. 8 94 9 84 > Vutter pr. Kilogr. —j80-!- »orn „ 6 50 6 50 Eier pr. Stuck - 2j - ^ Gerste „ 4 71 4 43 Milch pr. Liter - 7 - ^ Hafer « 3 41 3 77 Rindfleisch pr.Klgr. — 48 - ^ Halbfrucht „ -------6 90 Kalbfleisch „ — 54-^ Heiden „ 6 «0 6 23 Schweinefleisch „ —50-- Hirse „ 4 90 483 Schöpsenfleisch „ -26-^ Kulurutz „ 6 — 6 36 Hähndel pr. Stllck — 33 --^ ErdäPfcliOOKilogr. 3 b------ Tauben „ —16------ Linsen Hektoliter 11----------- Heu(ncu)100Kilog. 3 15- ' Erbsen „ w-----------Stroh „ 3-------^ Fisolen „ 9 50------- Holz, hart., pr. vm Rindsschmalz Klgr. - 94------- Q.-Me«er ------ 8-" Schweineschmalz,, —82-------— weiche, „ -------5^ Speck, fnsch „ - 60------Wein,roth..100Lit.-------23-" — geräuchert „ — 75-------! — weißer, ,, ------M-" Angekommene Fremde. Nm 14. Oktober. Hotel Liadt Wien. Milller, Vraz. — Gerdinii, Gymnasts professors-Gattin, und Handler, Gottschee. — Schmidt, NudM' werth. — Viea.1, und Fischer, ilflt,, Wien. — Nepuusch, ^ nunssöfllhrcr, Sagor. — Pfeffel, Gutsbesitzer. Vallensels. "" Vulob, Kfm., Oberlaibach. Hotel Elefant. Ierle, Wien, — Mral Helena, Nömerbad- ^ Varon Tauffrer, Unlerlrain. — v. Wurzbach. Villach. — Voln», Trieft. «shren, Vostit. Lehrer, Treffen. - Avfenel. Wirthin, 0""' — Klemlercher, Fmme. - Schuster, «fm. W«n -- Svew» Kram. — Velußig, itfm,, Sissel. — Michelll'sch, Privat, Oberlrain. Stadt Laibach. Stefandel, Trieft. Hotel Europa. Kaiser und Weidenhofer, Handelsleute, Trieft. — Slliba, Vahnbeamter, Wien. — V. und E. Gerametlo, Paularo.________________________ ^. Lottoziehungen vom 14. Oktober. Wien: 20 27 76 87 73. Graz: «« 65 14 83 51. Theater. Heule: Martha ober: Der Markt zu Richmond, Op" in 4 Abtheilungen vo» W. Friedrich. Musik von Friedrich ""' Floltow. Meteorologische Beodachtnn«en tn kaibach^ Z ^ M Z; ' "« ^ "'7Ü.V^ 7361^ ! ^. 7^! wInMll s^ Nebel ^ 14. 2 „ N. 734.08^21.. SW. schwach heiter 0.°« ____^'^d 735.4u j>14.n ^SN schwache sternenhell_____^ 7 Ü. Mg. 735.,5 ^. 6 , windstill - Nebel ^ 15. 2 « N. 733 4« -19. l O. schwach heiter 0^ 9„ Ab. 734.7z -i-ii.y windstill sternenhell Dc» 14. Vlorgenncbcl, nicht lange anhaltend, dann hA^ Den 15. die gleichen Wllterungsverhiiltmssc wie qrstcrtt. "^, vorgestrige Tagesmittel der Wärme -j- 14-4°, das gestrige -j-is'''' beziehungsweise um 2 6° und 0-7° llbcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Number 8», 33öls(N^enM wlen, 13. Oktober. Die Vürse war liemlich flau. Die Effecten erlitten Ellursabschlilge. Devisen stiegen schnell. Diese Haltung war nicht durch lokale Vorkommnisse'" __^!^III^"/l« „„laßt, beruhte auch nicht auf der Initlativ« der hiesigen Vülse, sondern auf der Paritllt mit den fremden Pllltzen. Mol» X . ^tlb >»«« Febmar.) ««"« <.....64 90 «b - N"1 GUbtlnute l - ' '- «»- «H20 U. ,»N^ < - - . b» - «8 20 k°st' !3??........2b?._ 259 - ^ 1vt»4........Illi_ i»i kl» Domliuell-Pfandbriefe . . . 141 -. i^II Vramienaulehen der Stadt Wien 94-75 "k zb «»hmu, j «rund- j ' ' ^ H p >; Ung. Elsenbahn-zull. . - - ^.^ Ung. Priln.ieneLul. - « ' ' ' ««.7^ 94 25 Nienlr ^^ E«cou'pteanftall......63b— 64b - FrancoeBanl ....... — — . ^. N»tionlllbant.......bb4— 8bß — Oeflen. «llnlgesellschllft . . . — — —-— Unlonbanl ........K82b b«50 Berlehrsbllnl .......8gh0 84-- «ctte» v«n Tranbl,«rt-U»ter»e»-«nn«eu. «.... »elb W«e D°n°u''^'°'V° '-''' 207-50 207 7b «erdin°nd«,'.N°rbl>°hn '. ' ' 'i«^,U!^ ßr°nz. Joseph, »ahn . ' K^ ?v3'^ Lioyd.Oeseüsch.. ..".!! 32«! !!3 Oefierr. Nordwefibohn ... 12h ^> ^°.^ sludolft'vshn.......ihb-bo ioe _ Stlllltsbllhn........ L7jj — 27850 SVdbahn......... 79- 7925 ^heiß-«°hu........ H73— i74„ Ungarische slordoftbahn . . . 97 - 97 50 Ungarische Ostbahn..... 29 »b 2975 Tramway-Vlicllsch...... 1. W..... 97.7z, 97 ^ Uug. Bodencredit...... 86 2b 86 50 Prloritiitnl. «llsllbtth..«. 1. «M..... 88 - 86 50 tzerd.-«°rdt,.«T....... 103— 108»b0 ^ronz.IoftPh-». . . .... 91 - 9125 O»l. Karl.LudW'g-V., 1. Vm. . 87 b0 88-- Oefterr. Nordweft'V..... «7 7b 88 — <»i,l,?l,dllr«er....... tzo— e^)2b Staaleblchn........ Ibübv 1b4 — Gllbbahn i 5'/....... ,,5 2.'' Hl! 5'/....... 9460 5'^ SUbbahn. »onb«..... — .- ^.H0 Nng. Oftöahn....... 59-^. ^ «lredit-L..........159 85 ^s" NudVlfsrl.'.........is b0 " Wechftl. »y.zo ««««bürg......... 6010 ^.zzo Frankfurt......... 60 l^ ^29 Hombur«......... 601« °g 50 London......... 123-^ ^1°9l) P»ri« ......... 48-N ^ «eldssrten. Dntateu .... bfl.W lr. b ft-A N°p°leou«d'°i , . 9^88 ^ 9^°" Deutsche Reich«. ^ banlnoten ... 60 „70 » 60 « A -Gilb« .... 102 ^ 90 , 108 - " «raiuische Orunbeutlastung^ObligotioNw, Prioetnotiernng: «eld V0 —, ««« ^