___ ,«NW^23 ^»»»------'--------' Freytag den i5. Iuly 1625. Physisch-chemische und medicinische Beschreibung der Sauerbrunnen im Fellathale in Kärnthen. (Fortsetzung.) 2) Gegen den Durchfall. Wem, der Grund des habituellen Durchfalls i„ fehlerhafter Beschaff.nhe.t der Darmsafte oder Galle, in beschleunigter oeristalci-scher Bewegung oder in der Schwäche des Darmca.ali mit dem Zustand einer erhöhten Rechbarkeit verbunden lieat, erweiset sich dieser Sauerbrunnen sehr hells.m. So heilte ich einen Durchf.ll, welcher ^""er dem Gebrauche aller übrigens angezeigter M.ttel, durch mehrere Monathe immer verschlimme..t hatte, durch dMt Ha-morrhoidal. Beschwerden abwechselt, und wo d.e 'e-bensarr mir geringer Bewegung und anhaltender An-ssrengung des Geistes verbunden ist, M vorzüglichem Grade heilsam. . 4) In den häufig auf ursprünglichen Störungen der Verdauungsorgane beru. henden Folgekrankheicen, nahmenll.ch: ». In dem Wechselfieber, bey welchem sich im Anfange >«r gastrische Charakter und Erscheinungen gestörter Funttionen der Eingeweide und vorzüglich des Magens und übrigen Darmcanals zeigten, wo sich schon wirkliche Anschwellungen und anfangende Verhärtungen der Milz und Leber erzeugt haben, iu welchen letzter« Fällen die China nicht gut vertragen wurde, habe ich durch den bloßen innerlichen Gebrauch der Sauerbrunnen mehrere Wechselfieber mit ihren Folgekrankheiten voll. kommen geheilt. k. In der Gicht. Die vorbereitenden Gelegen-heits. Ursachen und Erscheinungen bey der Gicht deuten offenbar auf eine Störung der Verdauung und Blut-bereitung und der Ab- und, Aussonderungen, vorzüglich jener des Harns/ wodurch eS geschieht, daß dif Phosphorsäure in zu große.' Menge im Organismus sich anhäuft, und ihr Überfluß und die mit ihr verbun« dene überflüssige Kalkerde nicht hinlänglich, zuma.hl dulH den Urin ausgeleert oder durch Capillar «Gefäße d« Gelenkbänder und Sehnenscheiden unzweckmäßig abg-e? sondert wird. Aus den oben angegebenen allgemeinen Eigenschaften der Fellacher Säuerlinge, nach welchen diese die Reproduction unmittelbar angreifen, die Absonderungen der Haut und der Urinwerkzeuge vor-'iigsweise befördern, und die Gichrmaterie durchliefe beyden Colatorien anoleeren, sind die auffallenden Heilwirkungen , welche diese Sauerlinge in Verl'induua, mit unsern Bädern schon so vielen Gichtkranken geleistet hc>ben, erklärlich. Diejenigen Falle, i„ welchen der in der Säftenmasse allgemein verbreitete Gichtstoff bey wieberhoyltem Gebrauche dieser Mineralwässer groß. tentheils ausgeschieden, daher seine Absetzung nach den Gelenken gehindert oder doch wenigstens vermindert wurde, werde ich, was ich bey mehreren Kranken selbst gesehen und mich durch die Beobachtung zu Hause aus dem vortrefflichen Erfolge der Cur überzeugt habe, wit der Zeit in einer andern Schrift mittheilen. c) In der Wassersucht. Wenn die Ursachen dieser Krankheit in der Schlaffheit »md Schwache d«e Veroauungiwerkzeuge und des Blutsystems gegründlt sind, oder wenn Verstopfungen verschiedener Eingoueid« des Unterleibes, nach kalten Fiedern durch ihren Druck auf die lymphatischen Gefäß« oder auf große Venen-stamme die Wassersucht erzeugt haben, erprobt« d«t Fellacher Mineralwasser sein« h«ilsam« Wirtunz. Ein äußerst anziehender Krankheitsfaü eine» wassersüchtigen ManneS, welcher die Genesung aus dieser Brunnen-Anstalt durch den innerlichen und äußerlichen Gebrauch dieser Säuerlinge erhalten, berechtigt mich zu der Behauptung, daß, wenn noch eine Möglichkeit, obige Ursachen zu heben, vorhanden ist, die Fellacher Säuerlinge gewiß heilsam wirken, da ihr« auflösend« u„5 urintreibende Kraft zugleich die Ursache sammt der Wirkung angreift. 5) In chronischen Krankheiten des reproduttiven Systems mit vorwallendem Leiben der Lymphgefäße und Lymphdrüsen, z. P.: gege« Scropheltrankheit, w,o sich solche scharfe schadhafte Stoffe in den ersten Wegei, befinden, und sie örtliche Stockungen und Drüsenanschwellungen erzeugen, hat sich der Gebrauch der auflösenden Quelle Nro. I. heilsam bewksen. Jedoch muß hier der Kräftezustand des Körpers und der Verdauungsorgane berücksichtigt werden, damit man durch zu hau. sigen und zu langen Gebrauch dieses Säuerlings nicht Rtwa die allgemeine oder örtliche Schwäche vermehre. In einem solchen Falle ist eS rüthlich zu der Quelle IV. über« zugehen. Noch wirksamer ist der Säuerling in Ver« bindung mit den Bädern, wodurch die durch Krampf bewirkten Drüsenanschwellungen und Verstopfungen gehoben , und durch die bedeutende dabey Statt finden. de Einsagung die zäh« dicke Lymphe verdünnt wird. 6) Bey schleimiger Anlage und dergleichen aus Schlappheit herrührenden Ausflüssen , daher in der Bl« ich sucht und bey feh lerh after Me >, st rua« tion, so wie beym weißen Flusse. Auch zeigte sich der Gebrauch i>. und eine Menge schleimt g Entfernung von sieben bis acht Zoll angreifen kann. Gedruckt bey Ignaz Aloys Vdlen von K l e i n m a y r.