Schrlstteituug. VkatdhauSgasseNr.^ (Hummer^ch»« H»»«>. <»re«»»u»et Tlzlich smlt lal-atmf der S«»»- u. »riet. »>ej von 11—1* Übt crra. HmidtchrtNea nntrn niitt IrtiSWt««; RO«KBl»f< Sin» W>»»»g«» »ud> derllckftchl,,:. >»t»»di>» »i«» »»ml die ?en»»Uu»g gegen >«r«dili-ira ttt tifligft feS-P>ge» fit e höheren «erK»iU!lg»-. Kr. 93 HiM, Donnerstag 19. Movemßer 1896. 21. Jahrgang. Die Errichtung eines nenen Kreisgerichtes in Warßnrg. Ein neuer, schwerer Schlag für Cilli! Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt die Nachricht, dass da» Justizministerium bereits dafür gewonnen worden fei, den KreiSgerichtSsprengel Tilli zu theilen und für den nördlichen Theil ein i«ueS KreiSgericht in Marburg zu errichten. Am letzten Sonntage ist diese Trauerkund« nach Cilli gelangt, gerade am achten Jahrestage der Aus-lösung unserer deutschen BezirkSvertrrtung. Als, .um nur ein Ministerwort einzulösen", das slovenische Hetzgymnasium gegen alle billigen Einwände errichtet worden war, da sagte man unS: Wir wollen ja nur das gegebene Versprechen er« fällen; in Hinkunft aber soll der deutsche Besitzstand Cilli'S nicht weiter angegriffen werden. Auch jetzt stellten sich die Slovenen hinter Ministerworte. Nach der Berathung des Justizetats im BudgetauSschusse waren die Herren Ferjancik und Robiifch sehr verstimmt. Man konnte schon damals vermuthen, dass sie für RegierungSgefolg-jchak» unter anderem auch Wünsche bezüglich der EerichtSorganisation geltend machen würden. Dann folgte die geheimnisvolle Audienz bei Badeni und Sauisch und die freundliche Bewilligung deS DiS-Positionsfonds durch die Slovenen. Die Verstimmung über den Justizetat war geschwunden und das tausche Cilli soll nun ganz den Slovenen ausge-liefert werden. Ja wirklich ausgeliefert! Die Errichtung deS slovenischen UntergymnasiumS war ein schwerer tzchlag für daS national fo hart bedrängte Cilli. Cm unvergleichlich schwererer Schlag für unS ist tie Theilung deS KreiSgerichteS. ein Schlag, der die Slovenifierung der deutschen Stadt Cilli zu einer unaufhaltsamen macht. Durch die Lostrennung deS nördlichen Theiles de» KreiSgerichtSsprengel» würde daS Cillier Kreis-Gericht auf die Stufe eines kleinen Kreisgerichte». Hin ganz kleiner Woman. Im W. Garschin. AuS dem Russischen von W. Henkel. ES ist furchtbar kalt. Der Januar ist nicht m für die Armen, sondern auch für Alle, die ihre lrteit im Freun verrichten müssen, die sich nicht »ein warme« Nest verkriechen können, ein schlimmer $ewd. Auch ich leide unter der Kälte, aber nicht, vnl mir ein warmeS Nest fehlt, sondern nur auS Sgmsinn. au« Caprice. Aber weßhalb irre ich denn eigentlich auf dem «imfchenleeren Quai deS Newa-User» ruhelos um-tut}" — Die Gasflammen leuchten hell, der heftige Wind möchte sie auSblafen, aber es gelingt ihm «cht, sie flackern nur desto lustiger. Von ihrem hellen Licht beleucht«, tritt der große dunkle Kaiser« palast gigantisch und düster hervor. In seinen poßen Scheiben spiegeln sich der Schneesturm und die Finsterniß; der Wind heult und stöhnt längs der öden, eiSbedecklen Newa. Durch da» Brausen des Sturmes hindurch hört man von weitem da» «lockengetön der Festungskirche. Ihre Thurmuhr Hai ein Glockenspiel und jeder Ton deS melancho-lochen Geläutes — ding — dang, ding — dang — mrd vom Klappern meines Sielzfußes auf den eis-dedeckien Granitplatten und vom Klopfen meines »«„den Herzens in feiner engen Kammer begleitet. Ich muß mich jedoch erst vorstellen. Ich bin wie eS RudolfSwenh ist, herabsinken. Die Gremial-spracht würde eine vollständig slovenische werden und man würde, wie dies heute schon in Laibach der Fall ist, in den Räumen deS KreiSgerichteS kaum mehr ein deutsches Wort hören. Bisher wurde unser deutscher Beamtenstand auS dem Mittel- und deutschen Unterlande als solcher erhalten. Kein deutscher Beamter au» dem Mittel- und Unterlande würde in Zukunft sich um eine Stelle bei dem kleinen Gerichtshöfe Cilli mit feiner flovenischen HauSsprache bewerben. Die jungen Beamten würden sich alle au» der Beamtenschaft Krain» remitieren. Damit wäre in wenigen Jahren die vollständige Slovenifierung der Beamtenschaft de» KreiSgerichteS Cilli durchgeführt. Die deutsche Beamtenschaft CilliS ist den Slovenen ein Dorn im Auge. Die heißesten Wünsche unserer nationalen Gegner zielen aus die Beseitigung der deutschen Beamtenschaft. Die „Süd-steirische Post' hat e« so oft ausgesprochen, daß die Slovenen, sind einmal die deutschen Beamten weg, bei den Wahlen daS Uebergewicht haben würden. Und nicht nur da» deutsche, auch daS geistige Leben CilliS würde schwere Einbüße er-leiden durch die Entfernung der intelligenten deutschen Beamten und Ersetzung derselben durch minder-werthige Slovenen. Die Zurückdrängung deS geistigen Lebens würde die geistige Widerstandskraft de» deutfchen Cilli lähmen und eS nur noch mehr auf die abschüssige Bahn der Entnationalisierung bringen. Cilli hat ja gerade durch die Intelligenz der deutschen Beamtenschaft andere Städte mit gleicher Einwohner« zahl bedeutend überragt. Der heutige Cillier KreiSgerichtSfprengel trägt einen utraquistifchen Character mit hervorragend deutschem Gepräge. Durch die Ausscheidung der deutschen Gebiete von Marburg, Pettau, Windisch» Feistritz, Mahrenberg. Frieda», Luttenberg u. s. w. würde der Cillier Sprengel ein so überwiegend slovenische» Gepräge erhalten, das» da» Deutsche fast ganz verschwinden würde. Cilli und seine deut« schen Vororte wären unrettbar der Slavisierung ausgeliefert. ein noch junger Mann mit einem Stelzfuße, mit einem hölzernen Bein; und ist es noch gar nicht lange her, daß ich ein Krüppel wurde. Da klingt eS wieder ding-dang, ding-dang vom Kirchthurm herüber. Das Lied „Herr, erbarme Dich unser!" ertönt und die Thurmuhr schlägt einS. Erst ein Uhr I Noch sieben Stunden, bis der Morgen zu dämmern beginnt; dann erst endet diese schwarze, naßkalte, stürmische Nacht und der graue St. PeterS-burger Wintertag beginnt. Ob ich nach Hause gehe? Ich weiß e» nicht und eS ist mir auch ganz gleich-giltig; schlafen kann ich ja doch nicht. Auch während der hellen Frühlingsnächte spazierte ich häufig am Ufer der Newa. Oh, was waren das herrliche Nächte! Kann eS wohl etwas Schöneres geben? Mit den schwülen Nächten des Südens, deren glänzende Sterne am dunklen Himmel uns mit ihren Blicken verfolgen, sind sie nicht zu vergleichen. Unsere FrühlingSnächte sind licht und heiter; an unserem nördlichen Himmel sieht man die verschiedensten Farben: blau, weiß, grau, zu-weilen auch einen grünlichen Ton. Die ganze Nacht hindurch herrscht Dämmerung und bald nach dem Verblassen der Abendröthe im Westen beginnt der östliche Himmel sich roth und gelb zu färben. Die Luft ist kühl und erfrischend, der klare majestätische Sirom fließt stolz dahin und seine Wellen plätschern leise am Granitufer. Heute schon macht die Bildung einer halbweg» intelligenten Geschworenenbank Mühe. Nach der Theilung de» Gerichtssprengels würden insbesondere deutsche Geschworene zu den seltenen Ausnahmen zählen, und der deutsche Redacteur wäre bei jeder freimüthigen Kritik dem slovenischen Geschworenen-gerichte ebenso auSverkaust, wie der deutsche Bür-ger, der von der slovenischen Hetzpresse beschimpft und verunglimpft wird. Die letzten perfiden An-griffe gegen Bürgermeister Stiger haben ja gezeigt, dass verlogene Verleumdung da» ureigenste Gebiet der slovenischen Presse ist. Wir sind daher auch überzeugt, das» da» Marburger deutschgeschriebene Slovenenblatt in Kürze nach Cilli übersiedeln wird, um seine duftigen Blüthen im Glänze einer unge-hemmten Slavisierung und slovenischen Recht»-sprechung sonnen zu können. Für un» Cillier hat die Angelegenheit noch eine traurige Seite. Wir sehen, das» die deutsche Schwesterstadt Marburg die Theilung unsere» Kreis-gerichte» mit aller Macht anstrebt. Die deutsche Stadt Marburg leistet damit der slovenisch-natio-nalen Agitation Helfershelfer- und Handlanger, dienste. Das» die deutschen Marburger damit an dem nationalen Niedergange Cilli'» und seiner Vororte arbeiten und sich selbst damit ein Voll-werk zerstören, welche» für sie jahrzehntelang im kampsumtobten nationalen Vorstritt gestanden ist, haben wir oben sachlich dargethan. Marburg be-geht aber auch einen Act nationaler Selbstzer-fleischung, e» treibt einen Pfahl in» eigene Fleisch, an dem sich nur das fortschreitende Slaventhum anhalten wird. Die Marburger dürfen beileibe nicht glauben, daß sie einen deutschen Gerichtshof bekommen werden. Nach der Sprachenverordnung müßte dieser Gerichts-Hof ein utraquistischer sein und mit Rücksicht auf die bei Weitem überwiegende Zahl der slovenischen Bauernbevölkerung würde sich bei einem KreiSge-richte in Marburg der Proceß allmähliger Slavi-sierung geradeso vollziehen, wie wir ihn in Cilli bereit» durchgemacht haben. Die Herren von Mar» Hier an diesem Ufer stand ich; auf meinem Arm stützte sich ein junge» Mädchen und diese« Mädchen . . . Ach, lieber Leser, weshalb erzähle ich nur von meinen Wunden und Schmerzen? Aber das Menschen-herz, dies arme dumme Ding, ist unbegreiflich. eS wirft sich jedem Begegnenden an die Brust und hofft Trost und Linderung für feine Qualen. Leider fast immer vergebens, und daS ist auch begreiflich. Wer kümmert sich denn um einen armseligen Krüppel i Verächtlich oder höchstens mitleidig wendet man sich von ihm ab. Als ich Mascha im vorigen Frühjahr kennen lernte, war mein Herz noch unversehrt, es brauchte noch nicht bemitleidet zu werden. Von allen Maschas auf der Welt war diefe die allerbeste. Hier an dieser Stelle, am Ufer der Newa, machte ich ihre Bekanntschaft. So kalt wie jetzt war es damals allerdings nicht. Anstatt dieses abscheulichen Stelz-fuße» hatte ich noch mein richtige», wohlgeformtes Bein, ein ebensolches, wie das andere, gesunde. Ich war überhaupt ein ziemlich stattlicher junger Mann, kein solcher Krüppel wie jetzt. Ein Krüppel! . . . was daS für ein garstiges Wort ist! Aber was kümmern mich jetzt Worte! ... Ich wurde also mit ihr bekannt und daS geschah ganz einfach. Wir begegneten unS. Was mich bewog, sie anzureden, weiß ich nicht mehr; 2 „Deutsche Wacht- 1896 bürg mögen sich doch den Personalstand der beiden dortigen Bezirksgerichte ansehen und sie werden finden, daß heute schon die Mehrzahl der Beamten slavischer Nationalität ist. Die Errichtung eines KreiSgerichteS in Marburg hätte zur unbedingten Folge, daß mehrere slovenische Advocaten sich in der Stadt niederlassen. Diese würden dann, ganz so wie in Cilli einen Herd nationaler Agitation und Hetze bilden, sie werden, ganz so wie in Cilli, die Organisation und Kräftigung des nationalen Ele-menteS besorgen. Dann wird sich langsam, aber sicher, an Marburg daS Schicksal CilliS erfüllen: Die bisher deutsche Stadt wird eine doppelsprachige werden und sie wird den Kampf um ihre nationale Eigenart umso schwerer bestehen, als ja Cilli national verloren sein und keinen nationalen Schutzwall mehr bieten wird. Wir stehen bei der Besprechung dieser An-Gelegenheit keineswegs auf einem engherzigen egoisti-schert Standpunkte. Wir richten unsere Cassandra-rufe an die deutsche Schwesterstadt nicht deshalb, weil unS durch die Errichtung des KreiSgerichteS in Marburg materielle Nachtheile treffen würden. Bei der Einführung der neuen Civilproceßordnung würde bei unserem Kreisgerichte eine erhebliche Ver-ringerung deS gegenwärtigen PersonalstandeS auch nach der Theilung nicht zu befürchten fein. Auf der anderen Seiten würde der materielle Vortheil der Stadt Marburg ein verschwindend kleiner sein; denn der dort zu errichtende Gerichtshof wird ein sehr kleiner und der BeamteazuwachS ein geringer sein. Für eine so große und reiche Stadt, wie es Marburg ist, kann in einer nationalen Ehrensache der materielle Gewinn von wenigen tausend Gulden doch nicht den AuSschlag geben. ES ist auch den Marburgern gewiss nicht um die Erreichung eine» besonderen materiellen Vor-theile», der kaum gefühlt werden wird, zu thun, sondern nur um die Befriedigung der Eitelkeit. Die gute deutsche Schwesterstadt konnte eS eben niemals verwinden, dass die kleinere Stadt Cilli ihr etwas voraus hat. Dabei vergisSt eben Marburg, dass eS im Laufe der letzten Jahre so viel andere Vor« theile erhalten hat. die nur der Stadt Cilli eigentlich abgewendet wurden, weil wir hier das Kreisgericht hatten, und die Marburg als Gegenentschädigung für unser KreiSgericht erhalten hat. Wir verweisen hier nur auf daS GefangenhauS, daS doch am Sitze des KreiSgerichteS feinen richtigen Platz hätte. Wir warnen die Marburger eindringlichst da-vor, zu glauben, das« sie in ihrem eigenen nationalen Interesse die Errichtung eines neum Kreis-gerichteS anstreben. Sie sind nur ein Werkzeug in den Händen der Slovenen, welche sich scheinbar ruhig verhalten, weil sie sehen, dass die Deutschen selbst ihr Grab graben. Die Slovenen werden bei ein Don Juan war ich niemals. Ich begann da-«it, ihr zu betheuern, daß ich durchaus nicht zu jenen frechen Burfchen gehöre, die allen Mädchen nachlaufen. Dann sprach ich von meinen ehrlichen Absichten und dergleichen. Mein gutmüthiger Ge-sichtSauSdruck beruhigte sie. (Jetzt ist meine Stirn von einer düsteren Falte durchfurcht.) Ich begleitete sie bis an ihre Wohnung in der Galeerenstraße; sie kam von ihrer alten Großmutter, die in der Nähe des Sommergartens wohnte und der sie all-abendlich vorlas. Die arme Großmutter war blind — jetzt ist sie todt. In diesem Jahre starben sehr viele, und nicht nur alte Großmütter. Auch ich war dem Tode nahe. . . . Herrgott, wie viel Kummer und Elend ein Mensch doch ertragen kann! Mascha verlangt von mir, ich sollt ein Held sein. Deßhalb muSe ich unterS Militär gehen, Soldat werden. Wenn Dir ein geliebtes Mädchen sagt: .Dieser Ring bin ich" und ihn dann inS Feuer wirst, wirst Du ihm dann nicht nachspringen, um ihn herauszuholen?" „DaS sind Dummheiten," entgegnest Du vielleicht und sagst: „Ich würde einfach zum Juwelier gehen und ihr einen anderen, weit kostbareren Ring kaufen." Darauf könnte sie erwidern, «S fei dieS nicht der nämliche, sondern ein anderer, viel theuerer Ring. Bezweifelst Du daS, lieber Leser, so sind wir eben verschiedener Ansicht. Da» Mädchen, welches Dir gefällt, wird mit dem der Schaffung des kleinen Gerichtshofes in Mar-bürg nicht stehen bleiben, fondern auf die Einbe-ziehung jener deutschen Bezirke, in denen noch Slo-venen wohnen, wie Mureck, RadkerSburg, ArnfelS. EibiSwald hinarbeiten. Diese Gebiete werden dann durch die famose Sprachenverordnung zu gemischt» sprachigen gestempelt werden. Dann wäre auch der sehnliche Wunsch unserer nationalen Gegner erfüllt, dass das ganze slovenische Sprachgebiet der Steier» mark die zwei KreiSgerichtSsprengel Marburg und Cilli umfasse. Hiemit wäre ein wichtiger Schritt gethan zur Verwirklichung des slovenischen Traumes: Zertrennung der Steiermark nach der Sprachgrenze, Einbeziehung deS steirischen Unterlandes in ein großflovenischeS Verwaltungsgebiet und einen zu bildenden Laibacher ObergerichtSsprengel. Der deutsche Steuer hat also die schwer« wiegendsten Bedenken gegen die Theilung deS Cillier KreiSgerichtSfprengelS und die Errichtung eines KreiSgerichteS in Marburg zu hegen. Unser deutsches VolkSthum wird verkauft und verrathen und wir möchten vom Herzen wünschen, daß die kommende Generation der heutigen deutschen Marburger Bürger-schaft nicht fluchen sollt«, weil sie das Deutschthum des Unterlandes um daS Linsengericht eine» kleinen KreiSgerichteS verkaust und damit ihr eigenes Volk und ihr geliebtes Steirerland verrathen hat. politische Wundfchau. Z>le?ost „Kilki." Den Clericalen macht die Budgetpost „Cilli" nun doch einigermaßen Unan-nehmlichkeiten. ES ist ihnen unangenehm, daß sie aus Drängen der deutschen Abgeordneten auch dies-mal wieder abgesondert zur Abstimmung gebracht werden soll und die Clericalen wieder ganz offen für die Slovenen und gegen die Deutschen stimmen müssen. DaS clerical-seudale „Vaterland" möchte gerne die ganze Post au» dem StaatSooranschlage entfernen. Ein Abgeordneter behauptet nämlich in dem genannten Blatte, die ganze Geschichte gehe daS Parlament eigentlich gar nichts an, denn die Errichtung von Gymnasien sei lediglich Sache der Regierung. Ebenso die Errichtung neuer Classen tc. Die Errichtung allerdings ist Sache der Regierung, die Geldbewilligung dafür aber Sache des Parla-menis, und deshalb läßt sich die Post einfach im Budget nicht umgehen und unterliegt der Abstim» mung. Darüber hilft keine Sophisterei des clericalen Herrn hinweg, wenn auch feine Partei mit Ver-gnügen diesen wie jeden anderen Anlaß ergreifen würde, die Rechte deS Parlamentes zu schmälern. Z>as Abgeordnetenhaus hat Montag die Ge-werbenovelle in dritter Lesung angenommen und sodann den Bericht, betreffend die Verländerung der Feuerversicherung, in Verhandlung gezogen, jedoch , nicht erledigt. Am Schlüsse der Sitzung wurde die Dringlichkeit eines von antisemitischer Seite gestellten Antrages auf sofortige Kündigung des Zoll- und Handelsbündnisses mit Ungarn anerkannt, nachdem Handelsminister, Freiherr von Glanz, die Erklärung Tausch vielleicht zufrieden sein. Wahrscheinlich bist Du reich und hast die Mittel, Dich beliebig zu amüsiren. Aber vielleicht erinnerst Du Dich aus Deiner Kindheit, wie Du einst eine Motte sahst, die inS Lampenlicht flog. DaS amüsirte Dich. Die Motte fiel auf den Rücken und konnte sich mit ihren verbrannten Flügeln nicht wieder erheben. Nachdem Du Deine Neugierde befriedigt hattest, drücktest Du die Motte »odt. Nun brauchte daS arme Geschöpf nicht länger zu leiden. Ach, mein wohlgeneigter Leser, könntest Du mich doch auch mit dem Finger todt drücken und meinen Leiden ein Ende machen. — Mascha war ein sonderbares Mädchen. Nach der Kriegserklärung ging sie tage-lang düster und schweigend umher und ich war nicht im Stande, sie auf andere Gedanken zu bringen. Schließlich fragte sie mich: „Sind Sie ein recht-schaffetter Mann?" — „DaS will ich meinen," ant» wortete ich. — „Nun, rechtschaffene Leute beweisen ihre Gesinnung durch die That. Sie billigen den Krieg, folglich müssen Sie mitkämpfen." Sie runzelte die Brauen und ihr Händchen drückte meine Rechte. „Ich blickte ihr fest in die Augen und sagte -Jal' - . ^ „Wenn Sie zurückkehren, werde tch Ihr Weib" — erklärte sie mir auf dem Bahnhof. „Sie werden zurückkehren." Thränen erstickten meine Stimme, fast hätte ich laut aufgeschluchzt, aber ich nahm abgegeben hatte, dass die Regierung ohnehin be* absichtige, die verlangte Kündigung noch im laufende» Jahre rechtzeitig vornehmen zu lassen. Nertretertaa der deutsch nationalen Schatz- verbSnde der Hltmark. In Erledigung de« Be-schlusseS des im Wonnemond diese« Jahres z» Wien abgehaltenen VertretertageS der deutschnatio« nalen Schutzoerbände der Ostmark, findet der zweite derartige Vertretertag am Sonntag den 29. d. M. um 10 Uhr vormittags in Wien I., im „Leistbräu", Annagasse 8, statt. Die Einberufung und Beran-staltung liegt diesmal in den Händen der Leitung deS .Bundes der Germanen" und werden sich a» diesem Vertretertage außer diesem Verbände noch der „Bund der Deutschen in Böhmen." die .Nord-mark" und die „Südmark" betheiligen. Kerandernnge« im Winillerium. Ein pol-nisches Blatt weiß zu melden, daß der LandeSoer-theidigungSminister Freiherr von WelferSheimb dem-nächst demifsioniren wird. Sein Rücktritt solle den Beginn großer Veränderungen im Ministerium be-deuten. Wie viel Parteien gibt es im Abgeor». netenbaule { Die Gründung de« Freien Verbände« deutscher Abgeordneter gibt der Prager „Politik' Anlaß, eine Zählung der parlamentarischen Par-teien und deren Mitgliedern vorzunehmen. Da« Blatt bringt hiebei nicht weniger als 23 Partei» schattierungen zusammen, welche nach der Zahl der Anhänger sich, wie folgt, aufzählen lassen: Der Club der Vereinigten deutschen Linken ist noch immer der größte, er zählt noch 72 Mitglieder (um 33 weniger als zu Beginn der neum Legi«-laturperiode), doch scheint eS, daß sich darunter noch einige „Unsichere" befinden, denn bei der Reoiu der decimierten Streitkräfte wurden nur 67 Man» gezählt. Der nächst größere Club ist der polnische, welcher 54 Mitglieder zählt, und von welchem be-kanntlich nur der Abgeordnete LewakowSki abge-fallen ist. Der Club der freisinnigen tschechisch«» National-Abgeordneten zählt nach der Ausschließung VaschatyS 42 Mitglieder. Der Hohenwartclub zählt 49 Mitglieder, darunter 13 tschechisch-conferoative Grundbesitzer und 6 Slovenen, 5 Rumäne« uid 11 katholische Conservative. Der nächstitärkere Clui ist der Freie Verband der deutschen Abgeordnete* id est der Secesswnisten der Linken aus Böhme»: derselbe zählt, nachdem sich ihm die außerböhmische» ! Secefstonisten nicht angeschlossen haben, 27 Man». Die Clubs der Teutschnationalen und der Kalh»« lischen Volkspartei zählen je 16. der Club det liberalen Centrums (Coronim) 19 Mitglieder. Unter 19 Mitgliedern zählen die Clubs der Croaio-Llo-venen (9), der Ruthenen (8), der Club der unab-hängigen Croato-Slovenen 5 Mitglieder. — I« ganzen stehen 299 Abgeordnete im ClubverbanK während sich öl Abgeordnete im Zustande pari» «entarischer „Wildheit" befinden. Die stärkste Grawt 8 Mann, bilden die christlichsocialen Antisemit» Mit je 7 folgen die italienischen Trentiner und tue versprengten Elemente der Linken, darunter der geordnete Welponer, welcher vor der Wahl eitta schweren Eid daraus ablegen mußte, der Linken nich beizutreten, und 6 ehemalige Mitglieder der Linke* welche, dem Beispiele des Herrn Wrabetz folgend, nach und nach daS lecke Schiff der Linken verlasse» mich zusammen und erwiderte ihr dann: „Erinnern Sie sich, Mascha, rechtschaffene Menschen —' „Bestätigen ihre Worte durch die That!" K-endete sie meinen Satz. Ich drückte sie ein letzte« Mal an mein Hm und eilte auf meinen Platz. Ich wollte meine Pflch erfüllen, nicht nur um ihres Besitzes willen, fonden auch, um meinem Vaterlande zu dienen. In 5uio und Regen, in Frost und Hitze marschine ich durch Feindesland und nährte mich von Commisbrod. AIS wir nun endlich auf die Türken stieß», benahm ich mich nicht feige; — ich erhielt &ol Kreuz und wurde Unterofficier. Beim zweiten lnffa hörte ich einen Krach und stürzte nieder ... Puls» rauch, Gestöhn, ein Arzt mit weißer Schürze ii> blutigen Händen, barmherzige Schwestern, mea ampurirteS Bein — alle« zog wie ein Traum « mir vorüber. Ein Eisenbahnzug mit vortrefflich«» Betten und einer vornehmen Dame vom Sanitä» comitö brachte mich in kurzer Zeit nach St. Peter«lmrg. Wenn man eine Stadt zweibeinig verlasse» ba und kehrt dann einbeinig, mit einem verbünde»» Stummel zurück, vergeht einem der Spaß, Du faxn) eS mir glauben, lieber Leser. Im Juli kam ich ins Spital. Bald darM ersuchte ich meinen Wärter, im Adreßbureau du Wohnung von Marie Jwanowna G. zu erfrage». 1896 haben. Alttschechen gibt es 5, davon 2 auS Böhmen, 3 auS Mähren. Die Zahl der wilden Deutschnatio» nalen beträgt gleichfalls 5. Zu 3 folgen die mährischen Mittelparteiler und zu 2 die Schönerianer. zu 4 die Wildconservativen (2 auS Vorarlberg, 2 auS Salzburg). Schließlich folgt eine Anzahl von Ein-Männerparteien, bestehend aus dem Abgeordneten Dr. Vaschaty, dem aus dem Slovenischen inS Italienische schillernden Propst Jordan, dem neuge-wählten Slovenen Susterschitz. bezüglich dessen noch keine Meldung vorliegt, ob er sich einem Club an-geschlossen hat, dem Jungslovenen Kodier, von dem dasselbe gilt, dem von der Linken in Gnaden anfgenommenm emeritierten Demokraten Dr. Krona-wener, dem Socialisten Pernerstvrfer, dem Serben Kvekvic, dem wilden Polen Lewakowski und dem wilden Ruthenen Romanczuk. Damit ist die vier-sache Siebenzahl der österreichischen ReichSrathS» Parteien gegeben. Z>ie „Hkdeutsche Aundschan", das Organ der deutschnationalen Partei in iOesterreich erscheint vom 16. d. M. angefangen in vergrößertem Umfange. DaS Aufblühen dieses einzigen wahrhaft deutschnationalen Tagblattes muß von allen deutsch und freiheitlich gesinnten Ostmärkern freudigst be-grüßt werden und eS wäre nur zu wünschen, daß die Verbreitung deS trefflichen Blatte» eine seiner nationalen Bedeutung vollauf entsprechende werde. Die Schriftleitung und Verwaltung befindet sich nun in Wien, III.. Beatrixgaffe 14. d. Hin heftiger Zeitungsstreit tobt zwischen Wien und Budapest, und zwar merkwürdiger Weise zwischen den Osficiösen der beiden Reichshälften. Der Streit betrifft die Dreibundpolitik und den Anlaß gab eine Betrachtung des ungarifch-officiöfen .Nemzet" über die innere Lage in Oesterreich, worin auf das Anschwellen deS nationalen Radikalismus und deS rückschrittlichen ClericaliSmus hingewiesen und eS als starkes Wagnis bezeichnet wurde, »die Reaction und die Nationalitäten zu erwecken, um sie alSdann in die Schranken zu bannen." Das Eimer »Fremdenblatt", da« Organ des AuSwär» tigen AmteS, daS seit dem Niedergang der alten „Presse" auch die Vertretung deS CabinetS Badeni übernommen hat und demnach zur Zeit doppelt-officioS ist, trat den Ausführungen deS „Nemzet" scharf entgegen, indem «S andeutete, eS handle sich da um eine unstatthafte ungarische Einmmgung in österreichische Angelegenheiten. Noch deutlicher wurde daS „Fremdenblatt" al» die „Nvrdd. Allg. Ztg." m einem Artikel über die niederösterreichischen Land-»agSivahlm dm ausgesprochen katholisch-kirchlichen Srundzug des Wiener Antisemitismus betonte und eine Aeußerung deS ruffifch-officiöfen „Nord' wieder-gab. Dr. Lueger, der Führer der österreichischen Antisemiten, sei darauf bedacht, „da« protestantische und deshalb preußenfteundliche Ungarn zu bekämpfen." In einem zweiten Artikel, der unver-tmiibar aus dem Wiener Auswärtigen Amt stammt, legt das „Fremvenbl." dagegen Verwahrung ein, daß in einem Theil« der ungarischen Presse üble Uckwirkungm au« der Entwicklung der inneren Verhältnisse in Oesterreich auf die auswärtige Po-Kit der Gesammimonarchie befürchtet würden, weder werte der ClericaliSmuS die Beziehungen der Mo-urchie zu Italien, noch der Nationalismus die zu Zmschland beeinträchtigen, die auswärtige Politik sn dem inneren Parteiengetriebe gänzlich entrückt. Er brachte mir die Nachricht, dass sie noch in der Saleerenstraße wohne. Ich schrieb ihr einen Brief, tarn einen zweiten und dritten — erhielt aber tene Antwort. Lieber Leser, Du ahnst nun wohl da» Ende. Lder glaubst Du mir vielleicht nicht? Ist denn die Stschichle von dem Ritter und seiner treulosen Stliebtm so unwahrscheinlich? Man findet sie ja s»hivfig in allen Romanen. Zweifelst Du, fch irf-sinniger Leser an meine Wehrhastigkeit, so hast Du miechi. e» gibt thatsächlich noch solche Ritter. Endlich war ich so weit, dass man mir einen ßlchsuß anschnallen, und mich nun selbst nach der Ursache von Maschas Stillschweigen erkundigen tat. Ich nam eine Droschke, fuhr in die Galeeren-ftroße und erklomm, nicht ohne Anstrengung die hohe Treppe. Vor acht Monaten gieng eS bei «item leichter. Nun stand ich vor ihrer Thür. Zch schellte mit klopfendem Herzen, dann hörte ich Inue. Die alte Awdotja öffnete und, ohne auf idnn freudigen AuSruf zu achten, eilte ich so schnell Bern Stelzfuß es gestattete, inS Gastzimmer. »Mascha!» Sie war nicht allein. Ein sehr braver, junger Mnn. ihr entfernter Verwandter, der vor meiner lbreise eben seine UniversitätSstudim beendigt und „Deutsche Macht" Gegen diese sür den Grafen Goluchowski und für den Grafen Badeni recht handliche Auffassung wehrt sich nun wieder die ungarische Presse. ES lasse sich nicht mit der Verfassung vereinbaren, die äußere Politik einfach dem Bereich der Parlammte zu ent-ziehen, diese und die beiden Regierungen besäßen einen gesetzlichen Einfluß auf die äußere Politik; gerade darum müsse jede der beiden Regierungen dafür Sorge tragen, daß Niemand sich über die höchsten Jnteressm hinwegsetze. Die Lage wird nock dadurch verschärft, daß Lueger, Pattai u. f. w. den DringlichkeitSantrag auf Kündigung der Zoll- und Handelsbündnisse Ende 1896 gestellt haben. Diese Kündigung oder ein anderer AuSweg. der beiden Regierungen die Freiheit der Kündigung offm läßt, ist zwar beschlossene Sache, die Antisemiten wollen jedoch die Gelegenheit benutzen, um der ungarischen Regierung Schwierigkeiten zu bereiten und Badeni und GoluchowSki in die Enge zu treiben. 5«s „bodenlos corrnmpierte Julliiwefen" Mngarns. Eine peinliche Scene hat sich vor einigen Tagen gelegentlich einer Schwurgerichtsverhandlung in Ofen-Pest ergeben. Ungarische Oppositionsblätter melden darüber: Der Jurist und Refervelieutmant Eugen Endrmyi klagte einen gewissen Ludwig Thuranßky wegen Ehrmbeleidigung, wobei sich zwischen dem Kläger und dem Vorsitzendm die folgende Episode ergab: Kläger: Ich habe bereits ganz Europa, England, Frankreich, Deutschland be-reist, doch habe ich nirgends ein so bodenlos corrum-pierteS Justizwesen gefunden, wie bei uns. Präsident: Haben Sie sich diese Ihre Worte auch überlegt? Kläger: Jawohl. Präsident: Ich rathe Ihnen, ziehen Sie dieselben zurück! Kläger: Ich werde eS erzählen, welches unerhörte Attentat gegen meine Freiheit verübt wurde . . . Präsident: Wenn Sie den ge-brauchten Ausdruck nicht zurückziehe», wird sich der Gerichtshof behufs Berathung zurückziehen. Kläger: Ich halte meine Worte ausrecht! Hierauf zog sich der Gerichtshof zurück und nach kurzer Berathung verkündet der Präsident den Beschluß, wonach End-renyi wegen dieses seine» Ausdruckes — zur Zu-rechtweisung (!) verurtheilt wird. 3* dentschen Reichstage antwortete Reich»-kanzler Fürst Hohenlohe auf eine Jntcrpella-tion de» katholischen Ceutrums in Bezug auf den d euts ch- russischen Neutralität S-vertrag, dass er auf gewisse Fragen keine Antwort geben und nur so viel sagen könne, dass er nach sorgfältiger Prüfung des vorhandenen Materials die Gründe billigen müsse, welche die deutsche Diplomatie zur fraglichen Zeit geleitet hatten. Dabei dürste er der Ueberzeugung Ausdruck geben, dass eine nngünstige Veränderung in den Beziehungen zu Rußland sich nicht fühlbar gemacht habe. Die Behauptung, dass damals oder jetzt englische oder überhaupt auswärtige Einflüsse mitgewirkt hätten, müsse er als jeder Begründung entbehrend, zurück-weisen. Was die Wirkung betreffe, welche die jüngsten Veröffentlichungen auf die Stellung Deulfch-lands im Dreibunde und da» Verhältnis zu den übrigen europäischen Mächten gehabt, freue er sich, erklären zu können, das» die Wolke de» Miss-trauens, welches sich im ersten Augenblicke in ein-zelnm Schichten der Bevölkerung jener Länder ge-zeigt habe, wieder verschwunden sei und dass das Verhältnis zu den Verbündeten nach wie vor von unbedingtem gegenseitigem Vertrauen getragen werde. auch eine gute Stelle in Aussicht hatte, saß neben ihr. Beide begrüßten mich sehr herzlich (ob vielleicht mein Stelzfuß dazu beitrug?), warm aber doch einigermaßen verlegen. Eine Viertelstunde später wußte ich Alles. Ich wollte ihrem Glücke nicht im Wege sein. Dein ironisches Lächeln, mein scharfsinniger Leser, sagt mir. dass ein emster muthiger Mann sein geliebtes Mädchen nicht willenlos einem Wicht über-läßt. Darauf erwidere ich: erstens ist er kein Wicht und zweitens ... Ich könnte Dir das wohl er-klären, fürchte aber. Du würdest mich nicht verstehen. Du glaubst mir wohl deshalb nicht, weil Du meinst, in unserer Zeit gebe eS weder Güte noch Opfer-muth. Oder meinst Du, das Unglück dreier Menschen sei dem Elend eines einzigen vorzuziehen? Nun, dann sind wir eben verschiedener Ansicht. Vorgestern fand die Hchzeit statt. Ich war Brautführer und erfüllte gewissenhaft die Pflichten meines Amtes, während das Wesen, welches mir aus Erden am theuersten war, einem Andern an-getraut wurde. Sie blickte mich zuweilen schüchtern an. DaS HochzeitSmahl war sehr heiter animirt, e« wurde sogar Champagner getrunken, die deutschen HochzeitSgäste riefen „Hoch" und nannten mich 5 Desgleichen haben unsere Beziehungm zu Rußland keinen Augenblick ausgehör», gute und fteundschast-liche zu sein. Z>er italo-aöelsynisiHe Frieden avgeschtojsen. Die „Agenzia Stefani" veröffentlicht den Wortlaut eines von König Menelik an den König von Italien aus Adifabeda vom 26. October gesendeten Telegrammes. Dasselbe lautet: »Ich schätze mich glück-lich, Ew. Majestät zur Kenntnis zu bringen, daß der Friede heute unterzeichnet wurde. Gott erhalte uns immer als Freunde. Ich weiß, daß der 20. No-vember ein großer Festtag Ihrer erhabenen Familie ist und ich gebe meiner Befriedigung Ausdruck, daß wir mit dem Willen Euer Majestät und Dank der Einsicht und dem ernsten Character JhreS be-vollmächtigtm Gesandten, d.S MajorS Nerazzini, diesen Tag zu einem Tag der Freude für die Väter und Mütter der italienischen Gefangenen gestalten können. Gott erhalte Euere Majestät lange am Leben." HagesneuigKeiten. Hin merkwürdiger Kauz ist in Paris gestorben, Paul Massen, ein Beamter der Nationalbibliothek. Kein Ereigniß von Bedeutung vollzog sich seit zehn Jahren, ohne dal« Paul Massen seine langweilige Berufsarbeit unterbrach, um einer gelehrten Gesellschaft oder einem stockernsten Preßorgane einen Schabernack zu spielen. Er konnte sich rühmen, während der ganzen Zeit seiner dem Nasführen der geliebten Zeitgenossen gewidmeten Thätigkeit keine Zeile ohne Bombenerfolg geschrieben zu haben. Die Adresse, deren er sich in seinen Briefen am liebste» bedienle, war das Institut von Frankreich. Wa» zum Gelingen seiner Späße wesentlich beitrug, war. das« er sich selten wiederholte. Nur einmal richtete er an die französische Akademie eine vom Sekretariat sofort an alle Blätter verschickte Kandidatur-Anmeldung, unterschrieben Alphcnse Daudet (bekanntlich der unversöhnliche Feind der Unsterblichen) und über-ließ e« seinen Nacheiferern, den Spaß mit anderen Unterschriften bis zur Erschlaffung auszubeuten. Die Akademie der Wissenschaften sowie die der Inschriften waren ausgezeichnete Kundschaften für seine verdächtigen literarischen Erzeugnisse. Zu den allergrößten Triumphen Massen» gehörte die ernsthaftige akademische Besprechung deS folgende» von ihm ersonnenen Vorschlage« zur Verhütung von Eisenbahn-Zusammenstöße»: »An jedem Zuge soll sich vorn an der Lokomotive sowie am letzte» Wagen je eine mit Schienen versehene schiefe Ebene befinden, welch« ennöglichen soll, dass ein Zug auf den anderen hinaufklettert und über die Wagen-dächer sanft hinweggleitet.' Nach einem großen Un-glückSfall schrieb er al« Sekretär de« »Grafen von Paris" an ein monarchisches Blatt: »Sie werden er-mächtigt, den Namen des Grafen von Pari« mit 5000 Fr. der Liste der Spender anzufügen." Dem als sehr sparsam bekannten Thronerben blieb nicht« übrig, al« — sich mit den Nothleidenden in aller Still- auszugleichen. Zu dem literarischen Gepäck MassonS gehören auch „Die Erinnerunzen de« Generals Bou-langer" und eine Sammlung Gedankensplitter »Au« dem Tagebuch deS Fürsten Bi«mark". Pas Heheuk, mit dem unsere vierfüßigcn Freunde und Hausgenossen gewöhnlich jede in ihrer Nähe er-tönende Musik zu begleiten pflegen, ist »ach neueren Beobachtungen nicht, wie man bisher angenommen hat, al« ein Zeichen von Mißstimmung, sondern eher al« einen russischm Helden. Mascha und ihr Mann sind nämlich Lutheraner. »Aha!" ruft nun der scharfsinnige, russische Leser. — „also darauf war es abgesehen, daS ist die Pointe von der Geschichte! Mascha und ihr junger Mann sind Deutsche. eS muß daher bewiesen werden, dass die Deutsche» den Russen verrathen haben, dass sie überhaupt Verräther sind. Wozu brauchte denn sonst daS lutherische Glaubensbekenntnis erwähnt zu werden?" Du irrst, verehrter Leser: der lutherische Glaube wurde nur deshalb erwähnt, weil die Trauung im Dezember stattfand, und weil bekanntlich in der russischen Kirche während der Fastenzeit keine Trauungen stattfinden. Deine Muthmaßung ist also hinfällig. UebrigenS magst Du denken, was Du willst, eS ist mir gleichgiltig. Könntest Du aber in diesen Winternächten mit mir am Neva-Ufer auf und ab wandeln und wüßtest Du. was in meiner Seele vorgeht, während der Sturmwind heult und das Glockenspiel der Festungskirche herüberschallt, so würdest Du mir vielleicht doch glauben. Ding—dang, ding—dang, die Uhr schlägt vier: Es ist Zeit, nach Hause zu gehm, sich auf'» Bett. auf'S einsame, kalte Bett zu werfen und zu schlafen. Gute Nacht, lieber Leser. 1896 Befriedigung eint4 musikalischen NachahmungÄiriebe« aufzufassen. So wtnigsten« behauptet Paul GrooS in seinem Wert .Die Spiele der Thiere", und fährt fort: .Diese Vermuthung wird wohl etwas gewagt klingen, ich halte sie aber doch für durchau« berechtigt. Ich habe nicht den Eindruck, als ob die» Geheul der Hunde immer ein Zeichen der Trauer oder de« Schmerzes sei. und gerade wenn sie jur Musik heulen, ist e« mir häufig vorgekommen, als ob sie recht mit Lust und Liebe loslegten. Dazu komme« einjelne Fälle, in welchem man sogar von einer unvollkommenen Nachahmung der Melodie reden kann. Einer meiner Freund«, der Pfarer A. Treib«r in Richen bei Sjzingen, besaß al» Student «inen Pudel Namen« .Rolla", mit dem er in Freund«»-kreise wahre Vorstellungen gab. Er sang z. N. mit Fistelstimme die Lorrley. der Hund stimmte mit Geheul «in, und bald konnte man ganz deutlich hören, wie sich die Stimm« d«S Pudel« dem Auf- und Absteigen der Tön« einigrrmaßrn anschmiegt«. - Auch andere haben ahnlich« Beobachtungen gemacht. So ahmte z. B. de« Astronomen Huggin» große Togg« „Kepl«r" die lang-gezogenen Töne d«r Orgel nach. großer Arand w Klagenfnrt. Samstag morgen» kurz vor halb 4 Uhr kam in der Lederfabrik des Herrn Bürgermeister» Reuner ein gräßliche» Feuer zum AuSbruch, dessen Flammen thurmhoch emporschlugen. Der Brand ist auf bisher unaufgeklärte Weise wahr-schcinlich auf dem Dachboden oberhalb der «neppern-Mühlen auSgebrochen und wurde nicht früher bemerkt, al» bis die Flammen zu den Fenstern hinausschlugen. Der braven Feuerwehrmannschaft unter der Leitung de» Herrn Hautmanneö Jergitsch ist e» gelungen, d«n Brand uach dreistündiger harter Arbeit zu lokalisieren und zu lösch«». Der Schaden ist «in bedeutender, da dir Fabrik «inen Mouat nicht betriebsfähig sein wird. Zum Glück ist die Fabrik auf mehrfachen Seiten versichert. pet neue Heneratdirector der Südbahn. Der Director der vordwestbahn, Hofrath Dr. Alexander Eger, ist vom AerwaltungSrath« d«r Südbahn zum Gene'ral-Dircctor der Gesellschaft ernannt worden. Hoft rath Eger wird da» neue Amt am 1. Jänner 1897 antreten. Hofrath Eger ist der viert« General-Director, welchen die Südbahn seit ihrer Gründung hat. Ki-nzts „Hvangelimann" verVoten. Die auf d«n meisten d«ulsch«n und österreichisch«» Bühnen auf« geführte Oper „D«r Svangelimann" von Wilhelm «ienzl ist, wie Wilhelm Tappe« im „#t. Journ.' mittheilt, in Rußland verboten worden. We»halb, wird nicht gesagt, doch kann man eigentlich nur muthmaßen, das« die unschuldig« Berurtheilung des Manne», nach dem die Oper ihren Namen trägt, d«n Grund für diese« Verbot abgegeben hab«. Aier Hodesnrtheile. AuS Budap«st wird gr-meldet: Vor dem Hiesigen Strafgerichte würd« die dreitägige Verhandlung gegen Alexander Szabo, Stefan Horvath, Alexander Marosi, Johann «ovac« und Ben-jamin Szäbo, w«lch« beschuldigt waren, im vorigen Je.hr- den serbischen Viehhändler Gisan Velkovie» er-mordet und ausgeraubt »u haben, h-end«t. Der Ge- richishof fand die ersten vier Angeklagten de» Morde« und Raubes schuldig und verurtheilte dieselben »um Tode durch den Strang. Benjamin Szabo wurde frei-gesprochen. Die Verurtheilten meldeten die Berufung an. Kofrath chras ßhorinsky. Dem Hofratbe bei der Statthalterei in Graz, Herrn Rudolf Grafen ChorinSky, wurde anläßlich d«r von ihm «rb«tenen Uebernahme in den dauernden Ruhestand der Ausdruck der allerhöchsten Zufriedenheit mit seiner vieljährigen, treuen und eifrigen Dienstleistung bekanntgegeben. z>er „Achtstundentags der in der focialdemo-kratischen Bewegung eine besondere Rolle spielt, ist in Australien schon vielfach in Geltung, hat dort aber nicht die Billigung der socialistischen Führer. In Ade-laid« hielt d«r Präsident der Arbeiter-Union, Thomson, kürzlich eine Rede, in der er ausführte, da» Achtstunden-syitem sei zwar recht schön, entspreche aber d«n „wahren Interessen- de» „Volke»' nicht; die täglich- Arbeitszeit müsse nothwendig auf sich» Stunden herabgesetzt werden _ «in Verlangen, welch«» natürlicherweise allgemeinen Beifall fand. Kine dentsche Hrpedition in Neu-Äuinea bat am Fuße de» großartigen Bi«marck-Gebirge« einen an-sehnlichen schiffbaren Strom entdeckt. Er durchfließt eine fruchtbare, stark bevölkerte, ausgedehnte, zur Eultur geeignete Ebene, welche 200 englische Meilen weit erforscht worden ist. Bisher war e» noch nie geglückt, im Innern Neu-Guinea» stark bevölkerte Landstrich« aufzufinden. Die Entdeckung dürft« daher von großer Bedeutung für die weitere Kolonisation de« Schutzgebiete« seist. Hin eigenartiger Gottesdienst. Am Allerseelen tage (2. November) fand »u Eomp» unweit Lyon der Gottesdienst unter ganz besonderen Umständen statt. Die mächtig angeschwollene Rhone drang in die Kirche. > Der Pfarrer fuhr daher im Nachen zum Altar, der I noch frei hervorstand; da« Wasser erreichte nur dessen untere Stufen. Die Gläubigen folgten dem Pfarrer ebenfalls in «ähneu in die Kirche, konnten aber nicht aussteigen, sondern mußten in ihren Schiffen bleiben, um dem Gottesdienst beizuwohnen. Nachdem morgen» die Messe f» gefeiert worden war, wurde nachmittag« die Vesper in gleicher Weise abgehalten. Sichtbare Sonnenfinsternis anf Anpiter Wenn man SamStag um 2 Uhr 10 Minuten morgen« ein gewöhnliche« Fernrohr auf den am Osthimmel er-glänzenden Planeten Jupiter einstellte, so konnte man am westlichen Rande seiner Scheibe einen tiefschwarzen, kreisrunden Schatten sehen, der im Begriffe war, die-selbe »u verlassen; e« ist der Schatten de» Mond«» III, der nahe dem östlichen Rand« al« Sternchen mit hell-weißem Lichte strahlt. Um 3 Uhr 31 Min. morgen« sah man diesen Mond vor die Sch«ib« treten, von welcher er sich glänzend abhob, eine Erscheinung, au» der die Astronomen den Schluss ziehen, das« der Mond I stärker da« Sonn«nlicht refleetire, al« Jupiter selbst. Indessen wurde zu wiederholtrnmalen die Beobachtung gemacht, das« dieser Mond, sobald er in die Mitte der Scheib« tritt, «brnso schwarz wir sein Schatten erscheint. Die Mitte der Scheibe erreichte der Mond diesmal um b Uhr morgens. Z»a» grötzte Kelepüonamt. In Hamburg ist vor wenigen Tagen da« größte Fernsprechamt, welche« überhaupt bi« jetzt irgendwo existiert, eröffnet worden. Diese« mit borinzontalen Umschaltetafeln (wie da« Vermittlungsamt auf der Gew«rb«auSstellunz in Berlin) ausgerüstete Amt ist für rund 10.000 Theilnedmer-anschlüsse eingerichtet. Bi» jetzt sind die größten Ver-mittlungSanstalten — in Pari«, London und Brüssel, wie in Berlin — nur für 5000 bi» 6000 Anschlüsse eingerichtet gewesen. Diese Zahl genügt ab«r dem ge-steigerten Bedarf nicht mehr. Aas älteste HSepaar im Z>entschen Kelche dürfen die Eltern des al« Verfaffer eine» vielgebrauchte» Echulrecbenbuche» in Neumünster (Wesrphalen) wohlbekannten Rector« Tank sein. Der Mann ist 96, die Frau 92 Jahre alt. Sie sind 68 Jahre verheiratet und haben b«reit» ihre golden«, diamantene und eiserne Hochzeit ««feiert, und wenn Gott sie, wa» bei ihrer kräftigen Konstitution zu hoffen sth«t, noch ,w«i Jahre am Leben läs«t, so können sie dann ein Fest begehen, für da» die deutsche Spracht bi» jetzt noch keine Bezeichnung hat. Pas ?np?enfest in Japan. In Japan nnd« jede« Jahr am dritten Tage de» dritten Monat« daZ Puppenfest statt. An diesem Tage werden in allen ja-panischen Familien sämmtlich« Puppen, von den« manche ein Alter von mehreren hundert Jahren besitze«, hervorgeholt und festlich bewirthet. Die Kinder setze» ihren Puppen Speise und Getränke vor und erweis« ihn«n dieselben Aufmerksamkeiten, welche Eltern ihre» kleinen Kindern zu erweisen pflegen. Nach Beendigung tet Feste» w«rd«n die Puppen sorgfältig eingepackt um weggelegt, um am nächsten Fest- wieder herrorgeholt iu «erden. Hrohe pefrandation. Au« Amsterdam w«rd ge. meldet: In einem hiesigen Versatzamte defraudierte ei» Beamter eine halbe Million Guld«a. D«r Defraudiul beging einen Selbstmord. Z»as Aauch«« in HeS-rreich. Da« eben erschienene vierte Heft der Mit-theilungen deS f. t. Finanzministeriums bringt interessante Aufschlüsse über das Tabakmonopol. In übersichtlicher, durch graphische Tafeln erläuterter Form bekommt man einen Einblick in die ganze Geschäftsgebahrung der Tabatregie, fomit in eine der größten geschäftlichen Unternehmungen über-Haupt. Allein nicht blos, wie der Staat Geschäfte macht, ist zu ersehen, sondern wo er zumeist seine Kundschaften für die von ihm erzeugten oder in Verschleiß gebrachten Tabaksorten hat und in welchem Verhältnisse die einzelnen Länder an dem großen Erträgnisse des staatlichen Tabakgeschäftes in Oester-reich betheiligt sind. . Absatzmenge und Gelderlös sind feit einer Reihe von Jahren im steten Wachsen und haben auch vom Jahre 1394 auf da» Jahr 1895 eine bedeutende Steigerung ersahren. ES wurden im Jahre 1895 im Ganzen 323.247 Metercentner Tabakfabrikate abgesetzt und hiersür 90,045.336 fl. eingenommen, was gegenüber dem Jahre 1894 ein Mehr von 5602 Metercentner (1 77 Proc.), bezw. 2,280.697 fl. (2-6 Proc.) ergibt. An dem Gelderlöse ist daS Inland allein mit 89.665.232 fl. betheiligt, der Rest entfällt auf da» Ausland. Unter dem öfter-reichischen Provinzen nehmen nun Böhmen und Nieverösterreich mit je 24.200.000 fl. die oberste Gelle ein. BemerkenSwerth ist hier, dass bei diesen beiden an Kopfzahl der Bevölkerung keineswegs gleichgestellten Ländern zwar die Erlösfumme gleich hoch ist, die Abfatzmenge in Kilogrammen aber in Böhmen nahezu doppelt so viel als in Nieder-österreich beträgt. Die Erklärung liegt darin, dafS in Niederösterreich die besseren, theueren Sorten die Hauptrolle beim Verbrauche spielen, während in Böhmen zwar mehr verraucht, aber nicht so gut geraucht wird. Nicht annähernd reicht der Erlös in den anderen Ländern an Böhmen und Nieder-österreich heran. Zunächst kommt die an Kopfzahl der Bevölkerung erste Provinz Galizien mit einem JahreSerloS von nur mehr 11,500.000 st. Dann folgen Mähren mit 7,344.000 fl., Steiermark mit 4,775.000 fl., Oberösterreich mit 3,217.000 fl., Küstenland mit 3,141.000 fl., Tirol mit 3,099.000 fl., dann folgen Schlesien. Krain. Kärnten. Bukowina, I Salzburg, und den Schluß macht Dalmatien. wo bei einer Einwohnerzahl von 554.000 Seelen um 619.000 fl. Tabakforten verbraucht wurden. — Zieht man die Kopszahl der Bevölkerung pr Ver-brauchSmenge in Betracht, so stellt sich Salzburg mit 2-19 Kilogramm Tabaksorte per Kopf obenan und die letzte Stelle nimmt Dalmatien mit 0'47 Kilogramm ein. Von der Bevölkerung Oesterreichs können 30 Procent, somit 7,658.000 Personen, al» Tabak-raucher angenommen werden. Wird diese Zahl der Berechnung der durchschnittlichen Verbrauchs ztffern zn Grunde gelegt, so entfallen aus einen Raucher folgende JahreSveträge: für Cigarren 5 fl. 64 kr.. Cigaretten 1 fl. 98 kr., für Rauchtabak 3 fl. 76 kr., für Schnupftabak 33 kr., im Ganzen 11 fl. 71 kr. Jeder, der von sich fagen kann, dem Staate jähr-lich mehr al» II fl. 71 kr. für Tabak zu geben, kann somit auch sagen, daß er mehr als ein — DurchschnittSraucher ist. mehr dem Staate gibt, als dieser von ihm bei gleicher Auftheilung der .Rauch-pflicht" verlangen könnte. Aus Stadt und Land. KUlier Gemeinderath. Am Freitag den 20. November 1896 um 5 Uhr nachmittag» findet ei« ordentliche öffentliche Gemeindeliusichufs- Sitzuft} statt mit folgender Tagesordnung: Nach Mittheilung bet Einlaufe durch den Vorsitzenden. Berichte Set Baufection über einen AmtSvortrag betreffend die Errichtung eine» Nolhstege» bei der Ersenbahnüber-fahrt nächst Gasthof Strauß und über eine Em» gäbe der freiwilligen Feuerwehr um Bemelli«, eines Locale» zur Unterbringung der Dampfwritz«. Bericht der Finanzsection in Angelegenheit vet Ankaufes des erforderlichen Baugrund«» für M Schlachthaus. Berichte der Gewerbefection ud« die Eingaben der Gattwirthe Marku» Marx uat Egidiu» Zollner um Bewilligung zur Uebcrtragitit; ihrer Gastgewerbe-Concessionen. Der öffentlich» folgt eine vertrauliche Gemeindeau»schuj»-Schiwz. ^ersonalnachricht. Gestern kam in Cilli da hochwürdige Superintendent der Wiener evangelisch» Diöcese H. B. Herr Otto Schack au» Wien u und ist im Hotel .Erzherzog Johann" abgesti>gn. Derselbe steht auch weiteren Kreisen in unserer Sta» noch in bester Ännnerung als ehemaliger Pf«« der Cillier evangelischen Gemeinde und wird itu in diefer die übliche Kirchenvisitation vornehme^ Kaufmännische AortSildnngsschnle in Lift terr Arthur Edler von Ich mid. k. k. Regteruagj-ommiffar sür die Inspektion kaufmännischer Zon-bildung»schulen und Director der HandelS-Ak-de«« in Graz, inspiciecte Sonntag, den 15. d. M. D* hiesige kaufmännische Fortbildungsschule de» Hände» gremium» eingehend und sprach seine vollst« Z» ftiedenheit sowohl über den Unterrichtserfolg al» auch über die Vorgangsweise in den einzelnen Lehr-aegenständen auS. Herr Director von Schmid sprach sich serner sehr befriedigt über die Haltung da Schüler au», ebenso über den Schulbesuch un» ip der Meinung Ausdruck, die Schule mache den Ä» druck, das« an derselben eine sehr gute Tischn herrschen müsse. . Advocatnr. Herr Dr. Fntz «orko ist oJ Advocat mit dem Wohnsitze in Graz in die catenliste für Steiermark eingetragen worden. Hin Arzt wird gelacht. Im landschanlicha Krankenhaufe zu Pettau kommt die Zecundararzt^ stell« zu besetzen. Der EinreichungStermm an da steiermärkischen LandeSauSschui» in Graz nt zum 25. November 1896 festgesetzt. Mit dli'ki Stelle ist voraussichtlich eine bedeutende Pn«i-praxiS, sowie auch die Besorgung der ärztlich» Functionen in den dortigen Krankencassen «n bunden. Einem Arzte mit zahnärztlich«! Praxt wäre besonder» gute» Einkommen gesichert. 1896 m • ■ ——^ F Kasino. Der Verlauf des ersten Familien« abendeS dieses Vereines entsprach den kühnsten Er-Wartungen. Wie noch selten ein Jahr zuvor, zählte man ein« stattliche Zahl von Paaren, die bei den bekannt guten Weisen unserer Musikkapelle eifrigst b»m Tanze huldigten. Besonders die tanzlustige Damenwelt musste befriedigt fein, zumal kein Tänzermangel herrschte. So dauerte daS heitere Treiben bis in die frühen Morgenstunden, und Alles zog vergnügt nach Hause mit dem Versprechen, nächstens wieder zu kommen. Häcitirnconcert. Am Sonntag den 22. d. M. abends 8 Uhr findet im Salon „Löwen" anlässlich des CäcilienfefteS ein großes Concert der Musik-vereinScapelle statt, bei welchem den Musikfreunden Cilli» ein durchaus vorzügliches Programm geboten wird. Näheres befagen die Plakate. Ständchen. Der M.-G.-B. „Cillier Lieder« kränz" Hai am Samstag, den 14. d. Mts. seiner hochverehrten Fahnenmutter, der Frau L e o p o l» bin« R a k u s ch anläßlich ihres NamenSfesteS «in Ständchen gebracht. Dabei gelangten zum Vortrage die Chöre „Felsenkreuz" von C. Kreuzer und .Die Nacht" von Fr. Schubert. Die gefeiert« Dame, sowie ihr Gemahl. Herr Vicebücgermeister Julius Rakusch sprachen für die Ovation ihren besten Dank aus. Hislanfverein. Der Cillier EiSlaufverein hielt SamStag beim „Goldenen Löwen" seine diesjährige tauptversammlung ab. Der Säckelwart, Ingenieur chneider, erstattete, da er im vorigen Jahre durch Krankheit verhindert war zu erscheinen, den Rechen-schaftSbericht über die VereinSjahre 1895 und 1896. Im Jahre 1896 betrugen die Gefammteinnahmen 344 fl. 25 kr., die GesammtauSgaben 321 fl. 42 kr., das «rgiebt einen Eassereft von 22 fi. 83 kr. Dazu kommt ein Baarbenag von 14 fl. 33 kr., aus der Eparcasfe 20 fl., Sparcasfeeinlagen 263 fl. 74 kr., Inventar 112 fl. 50 kr., somit am Schluss« des BereinsjahreS 1895 Vermögensstand 376 fl. 24 kr. Im Vereinsjahre 1896 betrugen die Gesammtein-»ahmen 260 fl. 15 kr., die GesammtauSgaben 242 fl. 27 kr., Casferest 17 fl. 27 kr. Baarvermogen 281 fl. 62 kr., Inventar wie oben. Dem Säckelwart wurde vorbehaltlich der Rechnungsprüfung durch den Rechnungsprüfer die Genehmigung ertheilt. In den Ausfchuss wurden satzungSgemäss sechs Mitglieder gewählt, weiche die Befugnisse unter sich in folgender Weife vertheilten: Obmann Professor Kurz, Ob-mannstellvertreter Dr. Keppa, Säckelwart Ingenieur Schneider, Schriftführer Professor Dr. Wertheim, Eiswart Ingenieur Wehrhan. Fahrwart Fritz Rasch. Zum Rechuuugsprüfer wurde Dr. Kowatfchitsch ge-wählt. Landesgerichtsrath von Wurms« stellt die Anfrage, ob nicht das kleine GlaciS als Eislauf-platz hergerichtet werden könne. Der Obmann ver-spricht, der AuSschusS werde die Frage in Erwägung ziehen. Adjunct Kotzian spricht den Wunsch auS, es möge Heuer ein Eisfest veranstaltet werden. Hieraus wurde die Versammlung geschlossen. Ancherspenden für das deutsche Studenten-leim. Andersen, Märchen; Verne, Kein Durch» einander; Jansen, Schiller als Historiker; Dr. Zimmermann. Naturwunder im Reiche der Luft; gespendet von Emil Vncinic, Schüler der 5.Gym-llasialelaffe. Pröll, Deutschnationaler Jahrbuch; Arnd«, Mein« Wanderungen und Wandelungen; Lesebüchlein de» Berliner ThierschutzvereineS; Currer vell, Waise au» Lowood; Rosegger, Stoansteirisch gespendet von Herrn Otto Ambroschitsch, Schrift-leiter der „Deutschen Wacht". Gartenlaube 1875; Reue illustrierte Zeitung 1875; Bazar 1885 und 1887, gespendet von Herrn Franz Kr ick, Kaufmann in Cilli. Kuffner, erzählende Schriften, geschenkt von Josef Drobnitfch, Präfecten im Studenten-heim. Defregger, Den Deutschen Oesterreichs; Dr. Prausnitz, Grundzüge der Hygiene; Carriere. Berze-lius und Liebig; Wastian, Ungarns Tausendjährung; vode, Trinksitten in Deutschland, gefpendet vom Beileger Herrn Lehmann in München. Buch für Me. Jahrgang 1892 und 1893, gespendet vom Herrn k. k. Oberlieutenant Freiberrvon Ciselsberg. Ueber Land und Meer, 16 Jahrgänge, gespendet vom Herrn Anton Ritter v. Goßleth. Außerdem aurden von ungenannt sein wollenden Spendern mehrere Lehrbücher, botanische BestimmungSbucher:c. gespendet. Weitere Spenden an brauchbarer Jugend-lectüre nimmt die Leitung des deutschen Studenten-Heims mit größtem Danke entgegen. Z»er „Aagdmonat". Gelb, roth und grün, in allen möglichen Farben und Nuancen, schimmert das Laub, das die ersten, diesmal ziemlich glimpf-liehen Fröste und Novemberstürme noch an den Bäumen gelassen haben. In Grün prangt nur noch der Tannenwald, der alle Winterunbilden über- »Deutsche Macht* dauert — ein Bild deutscher Treue und Beständig-seit. Aber still, ganz still« ist eS auch dort, und nur di« lieben Herbstgäste, die buntgeschmückten Meisen, schlüpfen mit leisem Pseifen durch die Geäste. Schon beginnen die Vorbereitungen für die hereinbrechende Winterzeit. Die Futterplätze und „Schüttungen* für das Hoch- und Niederwild werden eingerichtet und fofort — wie da» böse Frostwetter eintritt — wird mit dem „Vorlegen" begonnen. Dann gibt der erste Schnee, ein weißes Blatt, auf welchem sich jede Spur de» Wilde» ab-drückt, dem Jäger Gelegenheit, das „Raubzeug* zu revidiren und mit allen Mitteln zu verfolgen. Glück auf! Ist er doch ein Prachtmonat für den Waidmann, der heuer ganz gnädig gesinnte November, jener Monat, in dem. in gebührender Anerkennung seiner Verdienste, auch das Fest de» Schutzpatrones der „Grünen". St. Hubertu», gefeiert wird. Airmatöschnng. Das Kreis- als Handelsgericht in Cilli hat di« Firma „Josef Machan" in Wöllan im Handelsregister für Einzelnfirmen gelöscht. Z>as Z>amenorchesterLöscht, welche« gegen-wärtig mit besonderem Erfolge in unserer Lande»-Hauptstadt gastirt, wird Ende dieser Woche auch unsere Stadt mit einem Besuche erfreuen und im Hotel „goldener Löwe" ein Concert veranstalten. Das Orchester besteht aus acht Personen und zählt zu den besten Damenkapellen, die sich in Oester-reich hören laßen. Schauöüyne. „Der Obersteiger." Am letzten Sonntag gelangte auf unserer Bühne Zeller's dreiactige Operette „Der Obersteiger" zur Aufführung. Sie ist wohl bereit» zu bekannt und beliebt geworden, als daß es noch nothwendig wäre, fi« «iner Be-sprechung zu unterziehen. Mit einem gewissen, durch die „gemüthliche" (!) Aufführung der „Fledermaus" berechtigtem Bangen, sahen wir der Darstellung dieser Operette entgegen. Anfangs schien eö, al» ob die Sänger in dm höheren Lagen etwas umflort wären; bald gewannen ab« alle die volle Frisch« und Fülle ihrer Stimmen wi«d«r und unter der tüchtigen und sicheren Leitung deS Herrn Capellmeister» Groß, sowie braven Mitwirkung unserer bewährten Musikcapelle, gestal-tete sich der Abend zu einem der besten in dieser Saison. Das größte Verdieust um denselben gebührt wohl unstreitlich den Fräulein» Seidl und Per* ling er, sowie dem Herrn Traut mann. Fräulein Seid! bot uns in der von allen Stande»oorurtheilen emancipirten Gestalt der Com-tesse Fichtenau eine reizende Erscheinung; Spiel und Gesang bekundete die gewohnte Tüchtigkeit. Fräulein Perlinger, unsere beliebte „komische Alte" schien un» fast zu jung — brachte aber die eifersüchtige und liebedurstige Frau Bergdirector Zwack so vor-tresflich zur Darstellung, daß ihr auch durch wieder« holt« Beifall»bezeugungen, Anerkennung gezollt wurde. Insbesondere verdient da» Terzett der FrlS. Seidl, Perlinger und Reiner im zweiten Act: „Mädel, gehst du auf die Pirsch" erwähnt zu werden, welches die Zuhörer durch einen prikeln-den Reiz zu einem wahren Beifallssturm und Lach-falven veranlaßte und auch wiederholt werden mußte. Der Obersteiger des Herrn Trautmann ließ nicht» zu wünschen übrig — Spiel und Gesang vottrefflich, wie wir e« ja bei ihm auch nicht ander« gewöhnt find. Sein Lied mit dem Refrain „Sei nicht böse," sowie das Couplet „Der alte Bergmann träumt davon' wurden mit wohlverdienten lebhasten Beifallsbezeugungen belohnt. Fräulein Reiner machte auS ihrer Rolle was nur darau» zu machen war; ebenso gab Herr Felix den Herrn von Zwack so humorvoll, wie nur möglich. Bei dieser Be-setzung konnten die beiden Rollen ja auch nicht ander» ausfallen. Herr Lerchenfeld fingt gut — könnte aber durch besseres Spiel feine Rollen zur größeren Geltung bringen. Warum wurde das Couplet im zweiten Act („Der Bureaukrat thut seine Pflicht, von neun bi» einS") gestrichen? Die wirkungsvolle, komische Scene zwischen Tschieda, Dusel und Zwack hat dadurch nur verloren. Der etwas zu schüttere Chor war gut; eines gibt uns nur zu denken. — ob denn wohl Spitzen-tlöpplerinnen in der ersten Hälfte dieses Jahr-hundett», in welcher die Handlung doch spielt, schon kurze Röckchen mit „Ballon"ärmeln trugen? War e» damals schon Mode? Einen Punct möchten wir an dieser Stelle berühren. ES ist schon einigemale getadelt worden, daß bei offener Bühne im Zuschauerraume gesprochen wird (diesmal wurde sogar mitgesungen!). Da» muß aufhören, soll sich da» Publikum nicht ander» Abhilfe verschaffen. —t 5 Donnerstag wird die dreiactige Schauspiel-Neuheit „Die Athenerin" von Leo Ebermann aufgeführt, die vor wenigen Tagen am Wiener Hof-burgtheater großen Beifall fand. SchriiMum. Zweimal prämiirt in kurzer Aufeinanderfolge wurden die im Verlage von John Henry Schwein. Berlin V. 85 erscheinenden reich illustrierten vpezialdlätter: „Frauen-Flech" und „Illustrierte Wäschezeitung." zuerst mit der gol-denen Medaille ans der Internationalen Moden-Ausstellung u Berlin und darnach auf der Berliner Gewerbe-Aussiel-ung mit dem einzigen, einem Moden-Verlag zuerkannten Ehrenzeugnis. Freilich darf man auch nnr einen Blick in die soeben erschienenen Novembernummern dieser schonen und nutzbringenden Journale weisen. um auS den vielen Illustrationen (nur Holzschnitte), darunter naturgrobe Hand arbeiten-Auszeichnungen. dem großen Schnittbogen (zu seder Rummer), dem fein styliflerten Wäsche-Bericht. der natur-sarbenen Epra-Handarbeiten-Beilage und vielem andern zu erkennen, welche Fülle von Schönem und Praktischem au» dem unendlich weiten Gebiet der Wäsche und der weiblichen Handarbeit in nur einer Rummer dieser Herr» licheu „concurrenzlosea" SpezialdtäU« enthalten ist. Tie-selben bieten auch lohnenden Frauenerwerb. „Illustrierte Waschezeitung" tostet nur 45 kr., das Handarveitenblali Frauen-Fleiß" nur 50 kr. vierteljährlich, sowohl bei der Hauplausliefernngsstelle für Oesterreich - Ungarn: Rudolk Lechner & Sohn/ Wien L, Jasomir.^inirabe 6, wie bei den Buchhandlungen, welche beide GrariS-Probenummern liesern, und bei allen Zeitungsverschleißern und Posmnstalten. Die ganze Erde u« l Gulden bietet G. Frey-tag'S geographischer 2 Kronen-Atlas ft>r Oesterreich-Ungarn. Auf 25 Bian in bequemen Taschenformate «-»thält daS elegant gebundene Buch fehr nett gearbeitete «arten der österr.-ungar. Monarchie und ihrer Kronländer, der euro-paischcn Staaten, der Erdtdeile, lowie des Weltverkehrs und der Kolonien. di« in keiner Weise eine Concurrenz ,u amen haben. Das schmucke Bändchen — eine wahre usterleiftunq des rührigen Verlages & Freytaa * Berndt, Wien VII/, — ist jedem Zeitungsleser u»o Jedermann, der sich mtt Geographie beschäftigt, ganz speciell aber allen Professoren und Lehrern, dann auch Schillern höherer (Hassen bestens zu empfehlen. Der Zwei Kronen-Atlas ist für diesen Preis von >«d« Buchhandlung, eventuell gegen Einsendung des Betrage» auch vom Verlage G. Freylag und Berndt, Wien VII/,, zu beziehen. Die deutsch-nationale Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde „An« allen Welttheilen" (Verlag von Hermann Paetel, Berlin V. SO) bringt in ihrer neuesten Rummer einen hochinteressanten Aussatz von Professor R. von L-ndenseld über da» Leben in Australien und die dcui'che Auswanderung, in dem dieser gründlich« Kenner Australiens rückhaltSlos und frei ein scharfes Urtheil über die Verhältnisse aus dem Australcontinent ausspricht und dringend von einer deuische» Auswanderung dorihin ad-rathet. Jedem AuswanderunaSluftigen kann die Lectüre diese» Aufsatzes nur nachdrüäuch empfohlen werden. Aus dem weiteren, reichhaltigen Inhalt der gediegenen, vorzüg« lich ausgestatteten Zeitschrift, welche di« deutschen Jnter-essen daheim und «n Uederf«« mit Wärme und Rachdruck vertritt, heben wir hier weiter hervor: £Uul», Der Anspruch Japans aus »ölterrechUich« Gleichstellung mit den Kulturvollern d-S Westens, di« d«utsche evangelische Mission im heiligen Lande, üb«r Einrichtung und Betrüb von tropischen Pflanzungen, Die Kamerun.Hinterlanbgesellschaft. Wir können unser«» Lesern daS Abonnement au» diese vor-zügiich redigierte und beispiellos billige Zeitschrift (viertel-jährlich 2.40 Ml.) warm empfehlen- „Wer zählt di« VSlker, nennt di« Namen V — Prose'sor Ä. L. Hickmann'S Geogr.-StMist. Universal-Taschenaila«. dessen neue, nach den längste» osficiellen Da-ten ergänzte uud bedeutend vermehrte Ausgabe 18#7 unt«r Rr. S eine Uebersicht der „Sprachen aller Voller der Erde", gegliedert nach den Sprachstämmen gibt l Das bestens be-kannte Werk, das nun schon in 32 000 Exemplaren Verbreitung gefunden, ist mit einem neuen effectvollen Sin-bände versehcy um 7 Tafeln bereichert word«u, so dass es jetzt 49 Tafeln umfaßt. Ein« Auszählung des reichen In-Halts würde ermüden, wir begnüge» uns daher, nur auf einig« der interessantesten Diagramme, die daS prächtige Buch nebst den vielen votzngtich auszeichnen Karten b:-sitzt, hinzuweifen. Da ist in erster Linie Rr. SS: „Schule und Unterricht", da« uns den Bildungsgrad der Bevötke-rung in den europäischen Staaten nach der Zihl der verschiedenen Schulen und der darauf entfallenden Schüler zeigt; ferner Rr 47: „Auswanderung aus den verschiedenen Staaten Europa'» in jene Amerika's, das uns de» «Zug nach den Westen" feit 100 Jahren so recht vor Augen stellt. Einen gediegenen Schmuck und für viele Käufer eine sehr wichtige Sache bilden die Tasel Rr. S. die in eleganter Form die „Wappen aller Staaten Europa'«", und Rr. I 5, — wohl daS bunteste Blatt de« Buches! — welche die „Flaggen der b«d«utrndsten Staaten der Erd«" bieten. Wir haben den schönen Band, der seine Vorläufer sowohl in Bezug auf Inhalt, als auch Ausstattung weit in den Schatten stellt und trotzdem für den frühere», billigen Preis von ö. W fl. 1.80 (Mi. 3.—) in jeder Buchhandlung, eventuell gegen Voreinsendung des Betrages auch vom Ver-tage G. Freytag k Berndt, Wien VII,,, zu beziehen ist mit Interesse durchstudiert und können densclben unsern Lesern zur Anschaffung bestens empfehlen! «aiser Wilhelm« Wertigkeit im Zeichnen ver-dankt der hoher Herr zum größten Theil dem gediegene» Zeichenunterricht, den er i» seiner Jugend genossen I» den Jahren IS7S und 1874 sandle die damalige Frau Kronprinzessin ihre beiden Söhne, di« Prinzen Wilhelm und Heinrich zur UnlerrichtSanstall des KunstgewerdeMuseumS. um dort in der achten Abtheilung am Elementar- und Or-namentzeichnen teilzunehmen und den strengen Anforderungen des Classealehrers Baumeister Kachel gerecht zu werden. Das« dieler Unterricht erfpcießtich gewesen, beweist die neue Handzeichnung, welche wir in dem soeben ausg«. gebenen Heft » der großen illustrierten Familienzeitschri,: „Für AU« Welt" (Deutsches BeriagShaus Bong & Co., Berlin VT. Preis de« VierzehntagSheste» 40 Pf.), der wir .Deutsch- Wucht' 1896 biefc Anqaden eninehmen, in vorzüglicher AuSsührung auio-tipisch wietxrgegeben finden. vermischtes. Die X-Strahlen ati ZZeweis bet Antßen-ticität einer Mumie. Ein Amerikaner hatte vor einiger Zeit einige Bruchstücke von egyptifchen Mn-mien in ihren Original-Umhüllungen gekaust. Seme Freunde zogen jedoch die Echtheit dieser alten Spuren der egyptischer Civilisation in Zweisel. Einige gingen sogar so weit zu behaupten, dass die mumificierte Hand oder was diese vorstellen sollte, nur ans Harz bestand, welches geschickt mit den von Mnmien genommenen Bandagen bewickelt war und an welchen die Nägel passend angebracht und sichtbar gemacht waren. Um nun die Wahrheit festzustellen ohne zu diesem Zweck die mumificierte Hand und den Fns«, für welche der Amerikaner wahrscheinlich eine schwere Summe gezahlt hatte, zu zerstören, nahm er seine Zuflucht zu Röntgen. Er ließ die Mumientheile radiographien. DaS Ex-periment ging zur Freude deS Amerikaners und zum Leidwesen der Skeptiker gut au«. Da» Vor-Handensein der Knochen zeigte sich mit großer Klar-heit und die Anthenticität dieser 3—4 Jahrtausende alten »äoeumeots hurnanis* ist Dank der Rönt-gen-Strahlen über allen Zweifel festgestellt. (Mit-getheilt vom Patent-Burean I. Fischer in Wien.) Hin elektrischer Straßcvreinignngswagen. Dieser in Amerika demnächst znr Einführung gelangende Wagen, dürste bald eine Revolution in der Methode der Straßenreinignng hervorrufen. — Diefer Wagen nimmt den Schmutz von den Straßen auf und liefert ihn automalisch in den zu diesem Zwecke vorgesehenen Behälter. Er kann in der Stunde II km zurücklegen und reinigt die ganze Straße mit Ausnahme eines schmalen Streifens an den Seiten, von welchen der Schmutz mittelst der gewöhnlichen Besen der Wagenspnr zugekehrt wird. Nachdem min der Wagen daS Kehricht nicht nur auflegt, sondern dasselbe auch außerhalb der Stadt zu den Ablagerplätzen befördert, werden hie« durch Pferde gänzlich erspart und ancb die Zahl der Arbeitskräfte beträchlich vermindert. Die Platt-form, auf welcher di« Arbeiter de» 22 Fuß langen Wagens stehen, ist, wie wir einer Mittheilung des Patent-Bureau I. Fischer in Wien entnehmen, fo gestellt, dass die Arbeiter vor dem Staub, welcher von den Bürsten in die Höhe geworfen wird, voll-ständig geschützt sind. Die Bürsten, welche von ans der Plattform angebrachten Motoren bethätigt wer-den. sind nach Art eine« Teppich-KehrerS angeordnet, bei jeder Umdrehung der Wagenräder machen sie fünf Umdrehungen, sie sind im Stande daS Kehricht auf eine Entfernung von 25 Fnß zu schlendern, der Wagen eignet sich gerade so gnt -ur Entfernung von Schnee nnd kann zu diesem Zwecke verlängert oder verbreitert werden. Die Entfernung deS Wagen», die durch einen Arbeiter mittelst eines Hebels geschieht, nimmt nnr 30 Se-cunden in Anspruch. Man berechnet, das» si die Kosten auf 1 Dollar pro 1'/, Kilometer stellen. Hin« romantisch« Frannng fand in der kleinen Kirche eine» Vorortes der Hafenstadt HastingS (England) statt. Hier wurde der reiche. 77jähnge Lord Levyden mit der jungen, schönen M,ß Jnl«a Kate Emery. die im 18. Lebensjahre steht, getraut. Die Miß gehörte einer der einfachsten Familien von HastingS an und war bis vor Kurzem noch Laden-sräulein in einem Magazin der Stadt. Hier hatte Lord Levyden die jnnge Dame keimen gelernt nnd, da er große» Gesallen an ihr sand, sie bald be-wogen, ihre Stellung zn verlassen und als Secre-tärin bei ihm einzntreten. Miß Kate Emery nahm denn auch gern da» Amt bei dem vornehmen Herrn an. dieser aber faßte nach kurzer Zeit eine so Nefe Neigung für die junge Dame, daf» er bei deren Eltern um ihre Hand anhielt. — Lord Levyden war bereit» einmal vermählt. Sein ältester vohn der Reverend Eourtenay Vernon Fitzwilliam, »fl aerobe 32 Jahre älter als feine Stiefmntter. Schillers Hevnrtstag. Am 10. November feierten wir Schiller'S Geburtstag. Gerade im Hin blik auf diesen Tag dürste die Frage besonder» angemessen sein: Welche Nachkommen leben noch von unserem großen Dichter nnd Denker? Eine seht interessante nnd lesenSwerthe Antwort au diese Frage gibt das soeben erschienene Heft 5 der „Modernen Kunst" (Verlag von Rich. Bong, Berlin-Leipzig-Wien) in einem „Vier Generationen" be-titelte» Aufsätze von Bertha Ottzenn-Tilsit. Im Jahre 1877 erlosch mit Lndwig Ernst von Schiller, der ein Sohn Karl von Schiller» war und al« österreichischer Rittmeister starb, der ManneSstamm !>ieser berühmten Familie, da de« Dichter» zweiter Sohn Ernst keine Nachkommen hinterließ. Anch taroline Schiller'S Ehe war Kinderlos; aber aus der Ehe von Schiller's jüngster Tochter Emilie, welche sich im Jahre 1828 mit dem badischen kammerherrn, Freiherrn Heinrich Adalbert von Gleichen-Rußwurrn, vermählte, entstammt der ein-zige noch lebende Enkel unseres großen National-dichterS: Freiherr Lndwig von Gleichen-Rußwurm. >er auf feinem Schlosse Greisenstein ob Bonnland — in Unterfranken — lebt und am 25. Oktober einen sechzigsten Geburtstag begangen hat. Dieser noch lebende Enkel Schiller'» besitzt au» seiner Ehe mit Elisabeth Sophia, geb. Freiin von Thienen. Adlerflycht, einen einzigen Sohn, dem er al» Vornahmen den Namen de» Dichter« beigelegt hat: e« ist Frhr. Alexander Schiller von Gleichen-Ruß-wurm. Dieser Urenkel Schiller'» ist Offizier. Seine Gemahlin ist gleichfalls eine geb. Freiin von Thtenen-Adlerflycht. Sämmtliche vier Generationen werden in der „Modernen Kunst' bildlich vorgeführt. Kaverfeldtreiben. Da sich gegenwärtig wieder alle« mit den Haberseldtreibereien beschäftigt, thun die» anch die Gelehrten. Einer dieser findigen Herren schreibt über die Bedeutung des Wortes Haberseld: »Da« bekannte Werk „Bavaria" bringt allerdings das „Haberfeld"-Treiben mit der angeb-lichen Verwüstung von Haberfeldern in Zusammen-hang, wiewohl der eigentliche Zweck deS Treibens nicht Sachbeschädigung ist. Noch weniger ist einzu-sehen, warum die „Schuldigen" gerade mitten durch einen Getreideacker sollten getrieben worden sem. Dank der neuesten germanistischen Forschungen kann hingegen als ausgemacht gelten, das« „Haber" in unserer Verbindung keine Getreideart, sondern Z>e-genbock bedeutet (vergl. altnord. haft, angels. haefor, lat. caper), während „selb" hier nicht» Anderes ist, als eine spätere sogenannte volkSethyrnologische Entstellung von „sell", bedingt durch daS nicht mehr verstandene „Haber". Haberfeldtreiben bedenket eigentlich Bocksfelljagen, ohne Zweifel, weil sich die Treiber anfangs in Bocksfelle mummten." — Ein alter Haberermeister schreibt der „N. B. L." zu dieser scharfsinnigen Erklärung: Die Ge-lehrten erfinden doch die tollsten Sachen und holen immer Erklärungen auS entfernten Gegenden, ob-schon die Deutung ganz nahe liegt. Haberseld wurde wie die (wilde) Jagd getrieben, wenn der Haber, da» ist bei un» in den Bergen die fast ein-zige Getreideart, eingeerntet war. Dann hatte man Zeit zum fröhlichen Jagen und Treiben. Daher der Knriolitäten ans dem englischen Parlament. Merkwürdige Gebräuche und Einrichtungen, die mit dem englischen Parlament verknüpft sind, werden in einem Buche mit dem Tilel .Manners, customs and observances* (von L. Wagner; London, W. Heinemann) gefchildert. — Znr Abendzeit kündet während der Tagung der beiden Hänser der Lords und Gemeinen stet» ein hellstrahlendes Licht von der Spitze des sogenannten Uhrthurmes den Bewohnern der Hauptstadt an. dass die Mitglieder deS Unterhauses versammelt sind. In demselben Augenblick aber, da der Sprecher die Sitzung ans-hebt, erlischt es Dank einer besonderen Vorrichtung. — Merkwürdig erscheint uns auch die Thatsache, das» bie für das weibliche Geschlecht bestimmte Galerie mit einem bi» zur Decke reichenden Gitter versehen ist. so das» sie den Eindruck eine» Käfig» macht. Die Erklärung dafür ist folgende: Zu der Zeit da diese» dichte Gitter die Eoatöchler noch nicht daran hinderte, ihrer Zustimmung und ihrem Missfallen fühlbaren Ausdruck zu geben, warf eine« Tage« eine von ihnen einem Redner in der Be-geisterung einen Blumenstrauß an den Kopf. Es würbe bann unter ben in ihrer Würbe verletzten Volksvertretern allen Ernste« bie Frage erörtert, ob ba« zarte Geschlecht nicht ganz von ihren S,tz-ungen ausgeschlossen werben sollte, aber zu biesem äußersten Schritt fanben sie boch nicht ben Muth. Sie begnügten sich beShalb bamit, sich gegen ähn-liche Geschosse burch nahe aneinanber stehenbe Eisenstäbe zu sichern. Vor einigen Jahren würbe im Unterhanse ber Vorschlag in Erwägung gezogen, ob es nicht an ber Zeit wäre, ba» Gitter von der Damen-Galerie zu entfernen, aber zu einem bejahenden Entschluß konnten sich die Herren nicht enschließen. — Abweichend von unseren parlamen-tarischen Gebräuchen ist auch da«, das» die Mit-glieber be« englischen Parlamente» während den Sitzungen den Hut ans dem Kopfe oder wenigstens zur Hand haben. JebeSmal, wenn einer ber Lorbs ober Gemeinen au» irgenb einer Veranlassung an ben Vorsitzenden da» Won zu richten wünscht, muß er e» mit bedecktem Haupte thun; aber auch noch au» einem anderen Grunde kann er seinen ,)ut während der Berathungen nicht entbehren. Wird nämlich sein Name in einer Rede mit An-erkennung erwähnt, so verlangt von ihm der par-amentarische Gebrauch, daß er seine Kopfbedeckung dankend lüfte. Er setzt dann den Hut auf, um ihn abnehmen zu können. Z>ie ^risenordnnng. Bei einer SonnlagS» »arade, welche Friedrich ver Große abhielt, halte ich. wie gewöhnlich, viel Volt angesammelt, da» >icht an den König heranstand. AIS dieser nun auS seiner Dose eine Prise Schnupftabak nahm, jatte ein Zuschauer die Dreistigkeit, ihm über die Schulter zu langen und auch eine Prise zu nehmen. Friedrich der Große, nicht wenig erstaunt, sah den kecken Menschen, befahl, ihn zu arretieren und in ,a« Schloß zu bringen. E» war ein alter, ehrlicher Schuhmachermeister, der nicht wenig erschrocken, war, al» der König später ihn kommen ließ und fragte, wie er sich unterstehen könne, eine Prise au» der königlichen Dose zu nehmen. — „Majestät," antwortete der Schuhmacher, „da» war ganz nach der Prisenordnung. Untertänigst aufzuwaricn, be-zeichnet der Schnnpser, wenn er vor dem Oeffnen der Dose einmal daraus klopft, das» er allein eine Prise nehmen will; klopft er aber zweimal darauf, so ist der Nachbar auch mit eingeladen." — .Da« ist mir elwaS ganz Neue«," sagte Friebrich der Große, „aber ich schnupfe nicht mit All' und Jedem aus einer Dose; und damit er nicht wieder in Ver-suchung kommt, nehme er diese» auS der er einmal geschnupft hat, zu seinem Gebrauch, komme mir aber nicht wieder!" Z>er Gehalt des Snltans. Der Sullan bezieht jährlich: für die Erneuerung der Einrichtung der Teppiche u. a. 220.000 türkische Pfund (1 türk. Pfund -» etwa 11 fl.); für Kleidung, Geschenke und Spiele für die Frauen 1,300.000 Pf.; für die Unterhaltung der Eunuchen und andere 1,300.000Pf.; für seine Kleidung 300.000 Pf.; für Geschenke und Gehalte 1,550.000 Pf.; für goldene und silbern-Gefäße u. a. 200.000 Pfund; für die Küche 1,200.000 Pf. zusammen 6,600.000 Pf. Briefkasteu der Schriftleitung. Fach Fichtenwald. Der Bardensang ist ein. gelangt und wird in ganzer „Herrlichkeit" dem-nächst erfcheinen. Trend. Gr. A. Z>ie Lebensversicherung» - Gesellschaft „Kße <<»resöam" in London. Der 47. Bericht über da» am 3t. December 1895 zuenbe gegangene Geschäft«, jähr, welcher in ber am I. Juli 1896 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung ber Actionäre vorgetragen wurde, liegt nun vor. Wir entnehmen demselben folgende Hauptmomente. Während de« JahreS 1895 wurden 8761 Policen über ein Ea-pital von Kronen 82.267.300'— von bet Gesellschaft ausgestellt. Da» Prämieneinkommen be» abgelaufenen Geschäftsjahre» abzüglich be» für die Rückversicherungen verausgabten Betrage« bezifferte auf Kronen 2 i ,582.368-33, worunter Kronen 3.525.34417 Prämien be« ersten Versicherung«. jahreS inbegriffen sinb. Die Bilanz be» Zinsen« conto be» abgelaufenen Geschäftsjahres belief sich auf Kronen 5,538.218-43 unb erhöh», ber Prämien« einnähme hinzugefügt, baS Einkommen ber Gesell« schaft aus Kronen 27,120.586-76. Die während deS abgelaufenen Geschäftsjahre»^ der Gesellschaft zur Auszahlung angewiesenen Forderungen au« LebenSversicherungSpolizen betiefen sich auf Kronen 10,032.755'—. Die Forderungen auS Ausstattung«-und gemischten VersicherungS-Verttägen :c., deren Fälligkeitstermin abgelaufen war, bezifferten iich auf Kronen 2,383.221-67. Für den Rückkauf von Polizzen ist bet Betrag von Kronen 1,209.7 !2«S» währenb be« abgelaufenen GefchäftSjahte« oetau«-gabt worben. Die Versicherung«- und Rentenfond» haben sich während de« Geschäftsjahre« um Kronen 9.067.153-02 erhöht. Der Gesammtbeirag der Activa belief sich am Enbe beS Geschäftsjahre«. 31. December 1895, auf Kronen 147,562.080-41. Capitalsanlagen : Krone« 490.773-85, in Fonds der Bank von England unb ber Bank von Irland, Kronen 630.212-40 in Sicherheiten ber Eolonial-Regierung, Kronen 27,002.077-81 in fremden Staatssicherheiten, Kronen 5,65 l.001-56 in Eisem bahn- und anberen Schulbverfchreibungen. Kronen 18,364.621.04 in HauSeigemhum, worum« d,e Hauser ber Gesellschaft in Wien unb Budapest. Kronen 6,556.711'77 in Hypotheken und in diversen Sicherheiten, Kronen 28,760.694-27. 1896 ..Deutsche Macht 7 Eingesendet. Giesshübler mit Milch ist von ärztlicher Seite bei dem im Winter so häufig auftretenden Bron-chial - Katarrh der Kinder besonders empfohlen. 3 Theile Giesshübler Sauerbrunn werden ^mit 1 Theil heisser Milch vermischt und die Mischung lau verabreicht. 990-20 ♦ ♦ ♦ : ♦ ♦ ♦ t ♦ ♦ : ♦ Patenti rte Eissporen !| Gesetzlich lescbitzt, Gesetzlich Diese äusserst praktischen Eissporen verdienen vor allen anderen den Vorzug. Sie sind klein nnd leicht, beschädigen den Absatz nicht, brauchen nicht von demselben entfernt za werden nnd sind ausser Gebrauch völlig unsichtbar. Diese Eisaporen klappern nicht nnd übertreffen an Billigkeit alle bisherigen. Zu haben gegen Einsendung von 60 kr. fr&xtoo per Post oder gegen Nachnahme bei C. A. Stanek jon. in Reichenberg. 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Tkisr» ta Praarata k«l lafcltaok^aaarkraaa. fl tost«, haac« l«k« ?o8#atln Dadmrldi-anjaia« 11 New« «bat t D«PP»I» K5*" ff* B*»al«a aak H»i,»z°»w« ts nein« ab« I ESMEftt™ * ttme» ao {«Sr Bmion all ts tlrts* «kn »22--Adolf Thlewy, Apotheker b Ngndt M BoblUok-Sa.arbrua. W-K Gegen Hasten und Katarrh, besonders der Kinder, gegen Verschleimnng, Heiserkeit, Hals-, Magen-, Nieren- nnd Blasenleiden, sowie bei Inflnenaa Ist bestens empfohlen die Kämtner Römerquelle Schutzmarke. - , , Das seitemte lusrltr neerr. In Cilli beiJ. Matii, in Pettan bei F. C. Schwab. Curort nnd Sommerfrische, Siidbahnstatlon Prevali, KÜrnteu. Kits »temurrutgtrahtiarhrm Mtlritltettgu-»tieeßi für Jpffri'iiiaNn / Aegenmäntel aus echtem Kameelhaar und bestens imprägnirten Loden-Stoffen. 10272 Special-Geschäft: ..Zur Sennhütte*", Wien, I. Singerstrasse 27, Eck« der Riemergasse. DV* PrtUhnch und Mutter umtorut und portofrei. 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Auszahlungen für Versicherungs- und Renten-Verträge und für Rückkäufe etc. seit Bestehen der Gesellschaft (1848) . . . "Während des Jahres 1895 wurden von der Gesellschaft 8761 Polizzen über ein ausgestellt — "prospe'cte und Tarife, auf Grund welcher die Gesellschaft Poiizzen ausstellt, sowie Antragsformulare werden unent-celtlich ausgefolgt durch die ««»iieral-Agentschaft in Lalbacl). bei Cultlo Ze»chho. 27,120.589.- 321,644.530.-10»»« 82,267.300.— — — ..... 'fml i rf liils li „Celeja" in(iüi