Nr. 23? Montag, 16. Oktober 1911. 130. Jahrgang. MbacherO Zeitung P,«»«nrralwn»prri«: Mit Poftversendun«: ycmzjühril, 80 ll, tialbjäliiig lö X, Im Kontor: „«„zjahrig ,2 ll. PalbMng ll Ü. Für die «ustrNimg ws Haus ganMhr,,, 2 ll, — Änsrrlwnsgrbühr: Für lleinc Iüscrale b's zu 4 geilen 50 b, gröherc per Zeile 12 l»; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 I,. D!e »Laibacher Zoi!,,»!,. erscheint ti!<,llch, mit «uencchme der Sonn- nnd Feiertage. Die Administration befindet sich Plil!o«i«strlls!e Nr. 20; dir Nrd«l»lio» MilloöicPraße Nr, 2«, Sprechstunden der Nedaltio» von » die 10 Uhl rormltiaaö. Unfraulierte Briefe werden nicht angenommen. Manuslnpte nicht zurückgestellt. Telephon-i»r. der Redaltion 32. Amtlicher Heil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Oktober d. I. dem Hofrate bei der Landesregierung in Laibach Rudolf Grafen Chorinsky das Ritterkreuz des Leopold-Ordens mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu ver> leihen geruht. Der Landespräsident im Herzogtume Krain hat den Bergarbeitern Alois Vo 2 iö und Peter Vizjak >n Idria die mit Allerhöchstem Handschreiben vom 18. August 1898 gestiftete Ehrenmedaille, für vierzig» jährige treue Dienste zuerkannt. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung> vom !3. Ol' tober 1911 (Nr. 23b) wurde die Weiterverbreitung folgender Preherzeugnisse verboten: Nr. L26 «I^'Hito ^clizo» Vom 3.—4. Oktober 1911. » ^"^^ v"ll' vom 6. vltober 191I. 3lr. /9 «Uovu6 präv«, vom 7. Oktober 1911. N«. 277 «rrava li^i. vom 7. Oktober 1911. Rr. 32 «/,ik<)v»ll/ 0d2or, vom 7. Oktober 1911. »r. 18 «3tr^i uz I.^i. vom 5. Oktober 1911. Nr. 41 bilden in ihrem Znsammenhang ein einheitliches Gan> zcs. Obgleich somit die Verhandlungen noch nicht zu einem endgültigen Ziele geführt haben, ist durch die über Marokko selbst herbeigeführte Einigung doch ein ganz gewaltiger Schritt vorwärts gemacht worden, dessen Vc» dcutung man nur dann richtig einschätzen kann, wenn man sich die Schwierigkeiten vergegenwärtigt, die dem Abkommen entgegengestanden und die Geduld der Offcnt-lichkeit auf eine schwere Probe stellten. Was den mate, riellen Inhalt des Abkommens anbelangt, so sind be. glaubigle Mitteilungen darüber noch nicht an die Offent-lichkeit getreten, und unseres Wissens liegt es auch nicht in der Absicht der vertragschließenden Teile, den Inhalt der Vereinbarungen bekannt zu geben, ehe auch das Ab-kommen über den Kongo vereinbart und damit den gcm« zcn Verhandlungen Vertragskraft gegeben sein wird. Wenn man also nach der materiellen Seite hin mit einem Urteil vorerst noch zurückhalten muß, fo wird mail doch von einem allgemeinen und höheren Standpunkte ans im Grundsatz es als hocherfreulich bezeichnen müssen, daß zwei Staaten mit so eigenartigen, vielfach recht heik-len Beziehungen, wie Frankreich und Deutschland, im Interesse des Friedens und der Verträglichkeit sich über eine Frage einigen konnten, die voller Dornen steckte und zweifellos zu den schwierigsten Aufgaben gehörte, die der Diplomatic in den letzten Zeiten gestellt wur» den. Das Gelingen des Abkommens über Marokko be-rechtigt zu der Hoffnung, daß man sich nun auch über die wichtige nnd wesentliche Entschädigiingsflaqe einigen wird. Über die grundlegenden Züge dieser Frage hat man sich schon im voraus geeinigt, und es handelt sich nunmehr nur um die Ausgabe, der grundsätzlichen Über» einstimmuna, einen formellen Ausdruck zu geben. Die hiobci sich bietenden Schwierigkeiten darf man nicht unterschätzen. Sie werden vermehrt durch die seil einiger Zeit in Frankreich einsetzende Bewegung, die von einer Abtretung im Kongo-Gebiet überhaupt nichts wissen will und die früheren grundsätzlichen Abmachungen am liebsten rückgängig machen möchte. Der französischen Regierung, als einer Regierung, die mit der die par» lamentarischen Mehrheiten im höchsten Grade beein-flussenden öffentlichen Meinung im besonderen Grade rechnen muß, ist das natürlich nicht bequem, und sie wird der Versuchung unterworfen sein, das, was sie Deutschland zu bieten hat, möglichst mit den Förde, rungen in Einklang zu bringen, die aus dem eigenen Lande an sie herantreten. Auf der anderen Seite wird sich dic deutsche Regierung zu sehr der Bedeutnna, der in Marokko gemachten Zugeständnisse bewußt sein, um diese für cm Butterbrot zu vcrhandcln. Man darf sich also darauf gefaßt machen, daß auf beiden Scitcn mit Nachdruck und Hartnäckigkeit die beiderseitigen Inter-essen Vertretung finden werden. Wenn man aber aus dem Erfolge, der bisher im ersten Teile der VerHand, lungen erzielt wurde, einen Schluß aus deren Fort« sctznng ziehen darf, fo scheint dic Hoffnung nicht unbe» rcchtigt, daß man schließlich zu einem Ergebnisse gc» langen wird, das sür die Ehre und das Interesse beider Nationen annehmbar ist. Einer Voraussage darüber, wie lange es dauern wird, muh man sich enthalten. Der Schwierigkeit einer Vereinbarung stcht gegenüber der gute Wille zu einer loyalen Austragung, und cs will scheinen, daß unter diesen Umständen die höheren Ge-sichlspunkle zwingend auf eine Einigung auch in solchen Einzelheiten hinwirken lverden, deren Regelung und Ausgleichung mit den Forderungen der öffentlichen Mei» nung heutc noch recht schwer erscheint. Die Tatsache, daß man über den ersten Berg hinaus ist, berechtigt zu der Hoffnuug, daß man auch dcn zweiten überwinden wird." Politische Uebersicht. Laib ach, 14. Oktober. Das „Fremdcnblatt" konstatiert in einer Bcspre» chung des Finanzczpos^s des ungarischen Fiuanzmini» stcrs, das Budget mache einen sehr günstigen Eindruck und dokumentiere die wohltätigen Folgen, welche die im politischen Leben Ungarns seit dcn letzten Wahlen ein» getretene Konsolidierung für das Wirtschaftsleben )es Landes mit sich gebracht habe. Besonders erfreulich sei der Umstand gewesen, daß sich nach dem Expos« sämtliche Führer der Opposition erhoben, um sür die beschleunigte Erledigung des Budgets eiuzutreten. Darin komme die Tatsache zum Ausdruck, daß sie sich der Verantwort-lichkcit für den ruhigen Fortgang der staatlichen Finanz, gcbarung bewußt sind. Eine Mitteilung aus Paris führt aus, daß aus der Verschiebung von Versuchen zur Vermittlung zwi- Feuilleton. Die Sonne in der Phiole. Skizze von F>. v. Manderode. (Schluß.) Als jetzt dcr weihhaarige, gebrechliche Diener mit der dampfenden Kaffeekanne eintrat, erhob sich mein Wirt und führte mich zum Tisch. Er schien jetzt Wort» karg, als bedauerte er, einen Fremden in sein Vcr» trauen gezogen zu haben. Trotzdem scheute ich mich nicht, mit ihm von einigen Bedenken zu sprechen. Vor allem wollte mir nicht in den Kopf, daß das in der Röhre eingefangene Licht, dessen Ausstrahlung angeblich unterbunden war, Licht, und Wärmewirknngcn hervor-bringen könne. Der Allc wurdc wicdcr mitteilsamer. „Sehen Sie, Sie haben hier dieselbe Erscheinung wie beim elektrischenStrom. Durch Schließen und Öffnen eineZ Stromkreises entsteht in einem zweiten gänzlich isoliert liegenden Leiter ein hochgespannter Strom. Ebenso liegt die Sache bei meiner Phiole. Würde das Licht durch die Glaswand ausstrahlen, so wäre die auf. gespeicherte Sonnenenergie bald aufgebraucht. Sie bleibl aber in der Röhre und setzt durch ihre Schwin» gungen, die von außerordentlicher Intensität sind, den sie umgebenden Äther gleichfalls in Licht und Wärme spendende Schwingung, und zwar — das ist das Wcsent-liche — durch eine Art Induktion." Er brach in seiner Erklärung ab mit der Begrün-dung, er möchte mich durch Einzelheiten nicht lang. weilen. Es war auch Zeit für mich, nach dem Dorfe zurückzukehren: dort würde man mich sicher bereits vermihi haben. So bedankte ich mich bei den« Alten. Er begleitete mich bis zur Tür nnd sagte: „Wenn Sie sich dafi'u' interessieren, kommen Sie in acht Tagcn wicder. Dann hoffe ich meine ganze Anfgabe erfüllt zu haben. Die Licht- und Wärmercgulierung macht mir noch einige Schwierigkeiten." ... Ich nahm dic Einladung dankbar an und machtc mich "eiligst aus den Weg. Obgleich der Morgen von köstlicher Frische wav, hattc ich hcutc wenig Sinn sür die Schönheiten dcr Natnr. Mcine Gedanken kehrten immer wieder zu dem alten Gclchrlcn znrnck. Selbst in den nächsten Nächten spnklc mir das Männchen mit seiner leuchtenden Phiole in den Träumen herum. Wie ich angenommen hattc. war man im Dorfe über mein langes Ausbleiben nicht wcmg m Aufregung. Alles freute sich nun, mich wohlbehalten wiederzusehen. Ich erzählte, daß ich in, nächstcn Dorfe übernachtet hatte. Hätte ich ihnen die Wahrheit gesagt. Io Ware nur sicher jedermann im weiten Bogen ausgcwicheu. Ein Montag war's gewesen, daß ich bei Castrione um Einlaß gebeien hatte.' Am nächstcn Montag klopfte ich nachmittags wieder bei ihm an. Der alte Pietro öffnete mir mit mißtrauisch verstörtem Gesicht. Als er mich erkannte, bat er mich einzutreten. Ich fragte nach Castrionc. Nun erzählte er mir mit trauriger Stimme, daß es mit semem Herrn nicht gut stehe. Schon seit zwei Tagen nehme er keine Nah-rung zu sich und könne aus seinem Laboratorium nicht heraus. Ich ließ mich mit dem Lift zum obersten Stock hinauffahren. Der Diener klopfte an eine Tür. Da wir keine Antwort bekamen, öffnete ich. Eine stickige, heiße Luft schlug uns entgegen. Das Fenster des Zimmers war mit Vorhängen verhüllt. Auch das Glasdach, das dic Stnbc überdeckte, nxir mit Tüchern nmhängt. so daß kein Lichtstrahl hindurchdringen konnte. Dcn Raum er» füllte ein gelbliches, grelles Licht, das von ciner Glas» röhre herrührte, die sich in einem Retortenhalter iuf einem Tische befand. Von ihr ging zugleich die atem-raubende Hitze aus. Die Phiole war bedeutend größer als die, welche ich bei Castrwnc vor einigen Tagen ge. sehen lialte. Die Glasbirne luar durch Drähte mit elel« trischcn Apparaten verbunden, die an den Wänden an> gebracht waren. Überall liefen Netze von Drähten ent» lang. Retorten, Probiergläser, Tiegel, Kochapparate, Verdampsschalcn, Glaslinsen, Zangen lagen umher. Von nebenan hörte man das Stoßen eines Motors und das Sausen eines Maschinenrades. An einer Wand lvar in einem verstellbaren Nahmen eine riesige Linse ange-bracht. In einer Ecke befand fich ein Herd. Nun erblickte ich Eastrione. Er war auf einem Stuhl ohnmächtig zusammengesunken. Sein Gesicht war grau und eingefallen. Ich stürzte auf ihn zu und schaffte ihn mit Pietros Hilfe rasch hinunter. Nachdem wir ihn abgerieben und ihm etwas Wein eingeflößt hatten, kam er allmählich wieder zu sich. Ein freudiges Aufleuchten ging über some Züge, und er flüsterte leise: „Morgen habe ich das Problem endgültig gelöst." Nur mit Mühe konnten wir ihn dazu bewegen, etwas Nahrung zu sich zu nehmen. Er wollte sogleich wieder in sein Laboratorium zurückkehren. Auf unsere dringenden Bitten gab er endlich nach und legte sich zum Schlummer nieder. Ehe ich mich verabschiedete, mußte ich ihm versprechen, bald wieder zu kommen. Es war am Abend desselben Tages. Ich hatte mich chon zu Bett gelegt, als das Feuerhorn geblasen wurde. Laibacher Zeitung Nr. 237. 2246 16. Oktober 1911. schen Italien und der Türkei bis zu dem Zeitpunkt, in dem die italienische Regierung die Besetzung von Tri» polis in der Hauptsache als vollzogen betrachten wird, keineswegs auf einen vollständigen Stillstand in der Tätigkeit der Diplomatie geschlossen werden dürfe. Die täglich drohende Möglichkeit des Auftauchens beunruhigender Erscheinungen am Valkan erheische einen Perma. nenzdienst der Diplomatie, die keine Gelegenheil zur Erteilung freundschaftlicher Natschläge der Mäßigung in Konstantinopel versäumt uud insbesondere als ihre Pflicht betrachten muß, in den Nachbarstaaten der Türlei die Haltung der leitenden Persönlichkeiten sowie die Volksströmuugen mit nnablässiger Aufmerksamkeit zu beobachten. Es fehlt den Ermahnungen, mit welchen man sich bemüht, Eroberungsträume dieser Staaten zu zer» streuen, nicht an Nachdrücklichkeit, und wo die Gelüste nach Kriegslorbeeren ungestümeren Ausdruck fanden, wurden kalte Wasserstrahlen angewendet, die ihre ernüchternde Wirkung nicht verfehlten. Die Diplomatie werde auch weiterhin bis zum Abschluß der jetzigen Krise t>ie Aufgaben der sorgfältigen Wacht am Valkan er° füllen. Wie die türkischen Blätter melden, erwiderten die Krctamächte auf den signalisierten Schritt der Pforte, daß die Konsuln in Kanea beauftragt wurden, beim Exekutivkomitee gegen die Eröffnung der Kammer im Namen des Königs der Hellenen Einspruch zu erheben. Die spanische Negierung dementiert die auswär-tigen Meldungen, wonach die Spanier im Kampfe am Kerbfluß mehrere hundert Mann verloren hätten. Die Gesamtverluste der Spanier betragen 250 Mann, die außer Gefecht geseht wurden. Das Kriegsministern«»,, teilt mit, daß eine endgültige Operation ohne Verzug beginnen werde. Aus Vlidah wird gemeldet: Das 1. algerische Tiraillcurregiment hat den Befehl erhalten, sich für den 24. d. zum Abmärsche nach Casablanca bereitzuhalten. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" bemerkt zu dein Aufstand in China: Nun hat auch Ostasien seine republikanische Episode. Der Zopf greift zum Schwert. Über Nacht ist dieses China ein moderner Staat ge» worden, über Nacht haben das Neich der Mandschu die alten konstitutionellen Geburtswchen überfallen. Es geschehen jetzt Wunder und Zeichen auch im fernsten Asien. __________________________________ TMslicmlitcitcn. — lÄampf zwischen fünfzig Rekruten und einem Vinjährig.Freiwilligen.) Aus Kronstadt, 12. d., meldet man: In der Station Agoslonfalva (Siebenbürgen) er° eignew, sich vorgestern große Ausschreitungen, bei de> nc'n ein Einjahrig-Freiwilliger in Nutwehr mit seinem Bajonett zwei Menschen tötete. In der genannten SW. tion trafen aus der OrtsclM fünfzig Burschen ein, um als Nekrnlen mit dem nächsten Zuge zu ihren Regimen-lern nach Kronstadt einzurücken. Als diese zumeist be-trunkenen Burschen den m Unifonn erschienenen Em° jährig-Freiwilligen Stephan Nemelh sahen, begannen sie diesen zu hänseln und einer der Burschen namens! Ludwig Faszlo versetzte dem Einjährigen eine kräftige! Ohrfeige. Nemeth zog sein Bajonett uud nahm eine! abwehrende Stellung ein. Hierauf stürzten sich alle fünf-zig Burfchen aus ihn nnd hieben aus ihn los. Der An«! gegriffene stach mit seiner Seilenwaffe blindling aul, seine Angreifer ein. Zwei Burschen stürzten sofort blut» überströmt zusammen. Der cine von ihnen, Ludwig Faszto, wurde auf der Stelle getötet, sein Bruder Josef erhielt einen Bajonettstich und war nach fünf Minu-ten ebenfalls tot. Die Gendarmerie verhaftete den Ein-jährig-Freiwilligen. — uen Retourzug, so läuft er dann nach Hause. Diese Fahrten hat der Pndel zum Ergötzen der ^hrgäste fchon öfter wiederholt. — (Nis ein Elefant stirbt.) Kurzlich wurde im zoologischen Garten in Frankfurt der seit etlva 19 Iah« reu im Zirkus Charles bei Dressurakten verwendete, auf ein Alter von 90 Jahren geschätzte Elefant „Dick" ver-giftet. Er hatte seit einigen Jahren cme Vemgeschwulft, die so schmerzhaft war, daß man schließlich zur Tötung des Tieres schreiten mußte. Man gab dcm Tier zuerst 32 Grämn, Morphinm, um es zu betäuben. Diese Dosis, die hinreichend ist, um etwa 70 Menschen zu töten, übte aus das Tier fast gar keine Wlrkung aus. Ein Ver» such mit Kognak schlug ebenfalls fehl. Dann erhielt „Dick" eine Einspritznng von 20 Gramm Cyankali — damit kann man zwölfhnndert Menschen vom Leben zum Tod besörderu! — nnd nach längerem Warten noch eine Lösung von 5 Gramm Scopolamm, einem ungemein starken Gift, das seinerzeit beim Nashorn angelvandt wurde. Das brachte das mächtige Tier endlich zu Fall und führte nach etwa fünf Minuten den Tod herbei. — Mektrischer Regen.) Ein Erfinder in Buenos Aires, Emilia Olsson, hat sich jüngst durch Patente eine Erfindung schützen lassen, durch die er Garten und Feld-anlagen mit „künstlichem elektrischen Negcn" befeuch-ten will. Das klingt zunächst ein wenig rätselhaft, jedoch ist seine Erfindung, wie eine Darstellung m „Scientific American" zeigt, durchaus ernst zu nehmen. Die Vor» richtung besteht darin, daß einige Meter über dem Erd» boden an beweglichen Gestellen Drahttrossen gespannt werden, an denen eine Wasserleitung aufgehängt werden kann, deren Offnungen unseren drehbaren Rasensprcn» gern ziemlich ähneln, so daß das Wasser in einzelneu feinen Strahlen weil versprengt werden kann. Seine elektrischen Eigenschaften betommt dieser künstliche Negcn ill dem Sammellank der Vorrichtung, der aus Visen dc-steht und mit einem elektrischen Strom von 0,5 Ampere und 110 Volts beschickt wird. Die eiserne Wanduug dient dabei als Positiver Pol, der negative Pol wird von einer ^upferleilung gebildet, die innerhalb des Wassers nicht isoliert ist. Durch den elektrischen Strom wird das Wasser zum Teil zersetzt, so daß der künstliche Regen den Pflanzen freien Sauerstoff, Ozon und Wasserstoff, snperoxyd zusnhreu kann. Olsson behauptet, dieses Wasser sei den Pflanzen besonders zuträglich und diene außerdem dazu, schädliche Insekten und andere Schad-linge der Pflanzen abzutöten- außerdem aber ist dies Wasser auch für Trintzwecke zu verwenden. Während der langen argentinischen Dürre im vergangenen Jahre will Olsson mit seiner elektrischen Bewässerung sehr be» friedigende Ernten erzielt haben. — sEin Waisenknabe als Millionenerbe.j Aus Bukarest wird gemeldet: Im Waisenhausc in I>assy be-fand sich seil zwölf Jahren der jetzt 17jährige Stephan Babos, der aus Ungarn stammt. Diescrtagc erschien dort ein Advokat aus San Francisco, um ihn nach Amerika abzuholen. Er erzählte, der Onkel des Knaben sei in Amerika mit Hinterlassung eines Vermögens von 25 Millionen Dollars gestorben und habe seinen Neffen, den er abhole, als einzigen Verwandten zum Erben ein» gesetzt. — lDie Frau im Nichtersessel.) Zusehends erobert die Frau sich neue Gebiete in Rechtspflege und Verwal-tnng. Daß Frauen bereits als Anwälte/als Parlam.'n° tarier und Bürgermeister wirken, ist bekannt' auch den kurulischen Sessel des Richters hat neuerdings eine Frau bestiegen. In einer Gemeinde des amerikanischen St^a-tes Koluradu ist ein Richterposlcn mit einer Frau besetzt worden, die als Witwe des früheren Richters, als Toch-ter eines Richters, Sprößling einer alten Juristen« familie — »vie berichtet wird — „von Kindbett an für Recht und Rechtspflege Interesse zeigte nnd den Be« Horden als die geeignetste Kandidatin uuter den neun Bewerbern um den vakanten Richlerposten erschien." „Glückliches Land, ill welchem sich zu einem vakanten Pusten nur neun Bewerber meldeten!" bemerkt dazu mit einen, Stoßseufzer Rechtsanwalt Julius Magnus in der „Deutschen Iuristen°Ze!tnng". — lHundertjährige.) Eine Statistik des deutschen Reichsgesundheitsamtes beschäftigt sich mit der Zahl der Hundertjährigen und stellt fest, in welchem euro-väischen Lande sich die meisten Hnndertjährigcn befin« den. Die Statistik beweist, daß die Hundertjährigen im Süden viel besser „gedeihen" als in, Norden. Während in Bulgarien aus je 100 Bewohner ein Hundertjähriger kommt, mnß man in Deutschland eine Million Men-scheu „durchsehen", bis man einen findet, der die schöne runde Hundert erreicht hat. Deutschland zählt äugen-blicklich nicht mehr als 76 Hundertjährige, das kleine Bulgarien dagegen 3883 s!). In Rumänien gibt es 1074, in Serbien 573, in Spanien 4l0, in Frankreich 213, in Italien 197, in Österreich-Ungarn 113, in Eng-land nnd Schottland 92, in Rußland 89, in Norwegen 23, in Schweden 10, in Belgien 5, in Dänemark 2 und in der Schweiz besitzt augenblicklich niemand dieses pa» triarchalische Alter. — ^Schlagfertig.) Eine treffende Antwort des un-glücklichen genialen Dichters Oskar Wilde findet sich in einem englischen Blatte. Der kürzlich verstorbene Sir Lewis Morris, der Verfasser des „The Epic us Hades", beklagte sich einst bitter gegen den ihm befreundeten Wilde darüber, daß die Presse die Ansprüche, die er auf die Würde des Pocta laureatus zu haben glaube, einfach totschweige. „Es ist wie eine förmliche Verschwö-rung gegen mich nnd mein Recht", sagte er spreizt, „wie eine Verabredung nichts darüber zu bringen. Kein Blatt äußert ein Wort in dieser Angelegenheit. Was soll ich nur tnil, Oskar?" — „Auch schweigen", versekte Wilde ruhig. ' ' ^ s l< 7"s ^" Ä^/chten westfälischen Nauernschädel) laßt stch die „Kölnische ZeUung" berichten: Ein Land-Wirt aus der Gemeinde Meinerzhagen war im Umzüge. Auf dein Nachhallseloege fiel er von seinem Wageil, und zwar so unglücklich, daß ihm ein Hinterrad über den Kopf hinwegsuhr. Nachdem ihm die nötige Hilfe zuteil geworden war, erschien er nach kurzer Zeit, vergnügt eine Zigarre rauchend, wieder auf der Vildfläche, be» stieg seinen Wagen und fuhr nach Hanse. Eilig kleidete ich mich an und ging hinaus. Draußen war alles auf den Beinen. Ich fragte, wo das Feuer sei. „Im Tnrm beim Hexenmeister," lautete die Ant» wort. Ein Schreck durchfnhr mich. Wenn nur Castrione nicht bei seinen Experimenten verunglückt war! Jedermann stellte bereitwillig feinen Wagen zur Verfügung, un, die Löschgeräte zur Brandstelle zu schaf« fen. Ich erwischte noch einen Platz auf einem Gefährt, nnd fort ging's. Obgleich die Pferde fchon zur höchsteu Schnellig» ksit angespornt wurden, kamen wir erst nach betracht-licher Zeit an. Der Feuerschein lvar beim Näherkommen allmählich größer und größer geworden. Der Turm hob sich in dem grellrolcn Licht gespenstisch gegen den Nachlhiminel ab. Hohe Funkengarben sprühten empor, so daß man sich nicht zn nahe an das Gebäude heran» wagen konnte. Das Feuer mußte im Laboratorium ansgebrochcn sein. Die beiden obersten Stockwerke standen in Flam« men. Trotz allen Rufens meldete sich niemand. Wenn auch Castrione verunglückt war, so hoffte ich noch, Pietro zu retten. Die Löschvorrichtungen waren in Vollster Tätigkeit, doch richteten sie nicht viel aus, da das Feuer schon zu weit um sich fMrisfen hatte. Als es Tag Wurde, standen nnr noch die Ring-mauern, nnd in den Trümmern qualmte und schwelte es. Die tranrigen Überreste des seltsamen Turmes sind noch heule zu sehen. Doch geht lein Dorfbewohner des Abends daran gern vorbei, besonders seit einer den Geist Castrioncs in einer Nacht gesehen haben will... Der stille See. Rmnau l,on F>. Gourtl)»-Ml-chler. °!»'n.) Wendung sagte Hans Rochus beim Abschied, daß er an Hilde schreiben würde, sobald er mit seinem Onkel Rücksprache genommen hätte. Mit festen, Händedruck schieden sie voneinander. Hans Rochus ging ii, tiefe Gedanken verloren in fein Hotel zurück. So wie Wendling hatte er einmal für Hilde Sontheim geschwärmt. Jetzt lvar das vor» bei. Er hatte ihren Unwert erkannt. Und Ruth hatte ihn gelehrt, einen anderen Maßstab an die Frauen zn legen, trotzdem sie still neben ihm hinleblc und ihn, das Tiefste und Beste ihres Wesens noch verschloß. Er wnßtc jetzt, daß sie doch über Hilde stand, und daß sie ihm teurer war, als diese ihm je gewesen. Als er im Hotel ankam, überreichte man ihm ein Telegramm. Er öffnete es hastig. Es »var von Ruth. „Mein Vater ist plötzlich einem Gehirnschlag erlegen. Wenn du kannst, komme sofort znrück." Sein Schrecken lvar groß. Er konnte erst gar nicht fctssen, daß Peter Ravenport tot fein follte. Dann rüstete er sich aber sofort zur Abreife. Wenn auch Ruth ihrem Vater immer sehr kühl gegenübergestanden hatte — in solchem Fall spricht die Stimme der Natur. Ruth litt Schmerzen — also gehörte er an ihre Stelle, sie zu stützen und zu trösten. Warm stieg es in ihm auf, als er sich dieser Zusammengehörigkeit mit ihr bewußt ward. Ohne erst nach Rochsberg hinauszufahren, begab er sich gleich in das Haus seines Schwiegervaters. Er fand Ruth an der bereits aufgebahrten Leiche ihres Vaters. Peter Navenport hatte sich nicht lange seines Er-folges freuen können. Nun er den Gipfel' seines Stre» bens erklommen, halle der Tod die Hand nach ihm ausgestreckt' ganz unerwartet war er an ihn heran» getreten, hatte ihn an der Stelle seines rastlosen Wir» kens im .Kontor aufgesucht, ohne einen Vorboten zu schicken. Als Ruth von Rochsberg gekommen war, hatte ihr Vater bereits den letzten Atemzug getan. Ganz allein war er gestorben — halte nicht ein letztes gutes Wort von seinem Kinde mit hinübernehmcn können in das Jenseits. Fräulein Hebenstreit halte ihm die Augen zugedrückt. Die gute Seele weinte jammervoll, und Nuth kostete es Mühe, sie zu beruhige!,. „Ach Gott, ach Gott, liebe Frau Gräfin — ich habe ihn, doch all die Jahre das Hauswesen geführt, und wie Sie fort luaren in, Pensionat, da hab' ich alles allein besorgt, ,vas er nötig hatte. Und nun ist er tot, nnd für wen soll ich nun schaffen und sorgen?" „Sie bleiben bei mir, Fräulein Hebcnstreil.' Nei-nen Sie doch nicht mehr. Wir bleiben zusammen." Da? hatte das alte Fräulein wunderbar beruhigt und getröstet. Sie ging mm mit feierlicher Miene um-her in ihrem besten „Schwarzfeidcncn" und wußte so gar nicht, was sie tun nnd lassen sollte. — Hans Rochus »6ar durch die Plötzlichkeit dieses Ereignisses tief erschüttert. Hatte er auch Ravenporl innerlich nicht besonders nahegestanden, so fühlte er sich ihm doch sehr zu Dank verpflichtet. Peter Raven» port halte ihm nicht nur die Hand seiner Tochter ge» geben, er war ihm auch ein kluger Berater gewcfen und hatte ihm geholfen, in ehrlicher Arbeit fich selbst wieder zu finden. (Fortsetzung folgt^ _ ., , „.^ ^ ««^ 2247 16. Oktober 1911. Lmbacher Zelwng Nr. 237. _______________________ _______^^'_____________^^___________________________________________ Lolal- imd Provinzial-Nachrichtcn. Die Entwickelung des deutscheu Bühuenwesens in Laibach. Kulturbilder von P. v. Madics. (Alle R'chle vurbehalten,) (Fortsetzung.) Die Bauern begehen nun die Siegesfeier. Der 31. Bauer: Es ist Zeit zum Tafeln, setzt euch zu Tifch. Sie geben sich den üppigsten Tafelfreuden hin. Nun folgt als Zwischenspiel eine „komische Szene" mit dem Pfleger eines Schlusfes, einem „Bauernschinder" l^x-eori»toi-l>) — er ^j^ j^ einen Sack genäht, muß so» dann „Sacklaufen" und wird schließlich unter hellem Gelächter der Bauern reichlich durchgcholzt. In Szene 1 des dritten Aktes rückt das Bauern. Heer vor die Stadt Linz. Fadinger spricht hier latei-nisch: Ich ordne die Reihen und keiner verlasse seine einmal eingenommene Stelle und fährt dann in deut-fcher Sprache also fort: Huischa man thuet die Stadt spöreu Der Statthalter null sich drin wehren Fullg)t mir nach mit hellen Haussen WiV muessen alle stürm lauffen Doch ehe zusammen recht schwören Ich schwör bei mein Christum Sag ab dem Vapistum Auch allen ihren Gözen Khein Bischofs noch Pfaffen Lassen wir uns nicht schaffen Fragen nichts nach ihren Gesetzen Sondern glauben fest einhellig Daß es allein Gott sey gefällig Daß wir uns darwider setzen. Zwei Bauern: Hoischa! Was gehört z^> den Dingen Laß unß ein Psalm singen Wollet mir all zugleich nach sprechen O Herr wullst Dich an unß nicht rechen Aas wir ietzund verbringen Die Stab und die Strekhen Die w,r hie aufreckhen D,e trösten nnß über die Massen In unsern Händen Zween wögen ein Zehnten Machen bald weite Gassen Haben Stachel wie ein Iggl Brauchen weder Zaum noch Zügel Drauff thuen wir nnh verlassen. Nun schreitet das Stück rasch dem Ende zu, beim Sturme werden die Bauern zurückgeworfen und Fadin-ger, der bekanntlich die Seinen mit wahrhaft antikem Hcldenmute zu wiederholten Stürmen befehbigt, ver-schwindet hier in diesem Stücke plötzlich von der Szene, ohne daß man weiß wohin, entsprechend der Tendenz dieses Dramas, wo den Schluß der nun angestimmte „Reuegesang" der Bauern bildet, an den sich die Vcr-herrlichung des Grafen Hcrberstorff, des Siegers über die Bauern, anreiht, wozu der dessen Rolle darstellende Studiosus an seine Kommilitonen — die „Rhetoren" — die Aufforderung zum „Applause" richtete. Besonders feierliche „Aufführungen" gab es aber bei den Jesuiten nach ihrer Hauschronik z. B. im Jahre 1631, da die Infantin Maria, die Braut Ferdi« nands ^11., auf ihrer Durchreife durch Laibach der Ko» mödie „De Rachel pulchra" anwohnte, wobei ihr am Schlüsse von „Paris" ein goldener Apfel überreicht wurde, und später 1660, als Kaiser Leopold I. bei Go legenheit der Entgegennahme der Erbhuldigung der krai° nischen Stände am 12. September die Vorstellung des dynastisch Patriotischen Stückes „Kaiser Rudolf I. von Habsburg" mit seinem Besuche auszeichnete. Bei diesem Anlasse beehrte der Monarch auch die italienische Opern, aufführung landschaftlicher Bediensteten im Auerssperg» scheu Garten lan Stelle des heutigen Gartens der Ursulinerinnen), worüber der Verfasser der Noiseschil» derung sL^l-ov« « «ucnniw Ü»«onlt0 ä«! Viatic), der lais. Herold Lorenzo dc Churelichz," mit folgenden Worten Bericht erstattet: II 8upromo Onpitnno äi tjUvU» klovmoi» 8i'8n: Oout« ä' ^noi-gpvrß" invito 8. Hl. 6. »1 8uo ßiarämo molw boNu o m Jahre 1872 auf dem Boden des alten Tanagra ein großes Gräberfeld entdeckt worden war und aus dessen Boden eine Menge bemalte Tousigurcn cmporgefördert wurden, da bekamen alle derartigen Erzeugnisse, wo sie auch herstammrn mochten, die Bezeichnung „Tanagrafiguren". Diese Art der Tuntleinplastik >var indessen vor dem Jahre 1672 keineswegs unbekannt. Ein franzö-fischet Sammler lEomte Pourtalls.Gorgier) hatte am Beginn der Drcißigerjahre mehrere Stück seiner Samm. lung einverleibt. Später kamen noch einige zufällig eut-deckte Statuetten in den Kunsthandel und verrieten den Weg nach der Mafscnsundstätte in Tanagra. Heute sind diese Terrakotten überall bekannt und gesucht. Was macht nun diese Werke der griechischen Töpfer» industrie gar so begehrens-,und schätzenswert? Denn darüber darf man sich keiner Illusion hingeben, daß sie mehr als Werke der Industrie stnd. Emes bei den Griechen wenig geachteten, sogenannten „banausen" Gc° werbes. Der Maun, der des Tages am Töpferufen kauert, galt dem gebildeten, sensiblen Athener als „Banause", als ein in der Bildung mcht vollwertiger Mann. Aber diese verachteten Banausen hatten em Kunstempfinden und fchufen auf allen Gebieten ihres Gewerbes so Vorzügliches, daß es ihre Zett neben den herrlichen Werken der Großkunst wohl entbehren konnte, unsere Ära aber darauf aufmerksam werden mußte, weil ihr die Großzügigkeit und die Tiefe der Monumental» Plastik — mangelt. Dieses ist die ästhetische Grundlage unserer Stellung zu diesen Terrakotten. In lunsihistorischcr Hinsicht ^ten ste nns aber überaus wertvolle Belege für we Ausfassung der rea-listischen Vorgänge im griechischen Altertume. Diese siud um so wertvoller, als wir wisfen, daß benn Original-cntwurf kein subtiles Abwägen der Momente den Zug abschwächte. Den Vorwurf dieser Klemkunstplastik bilden, wie angedeutet, realistische Vorgänge auf dem Privat« leben: Frauen und Mädchen in der Strahentoilette, Tänzerinneu, spielende Kinder, Handwerker bei ihrer Beschäftigung, Jünglinge in charakteristischen Stellun» gen und mit agunalen Abzeichen, aber auch Götter» gestalten, vorab Eros, Aphrodite uud Hermes, wenn. gleich die anderen nicht ausgeschlossen sind. Die große Kunst der griechischen Plastik war zu der Zeit, als die meisten Tanagrafiguren entstanden, ideal. Pheidias hat sie zum höchsten Gipfel geführt. Die Kunst des banausen Plastilers klebt sozusagen am Erdbuden und gibt die Szenen und Vorgänge, die Stelluugen und Bewegungen nach der Natur geschöpft wieder. Man möchte beinahe sagen: impressioniftisch.rcalistifch. Manch, mal fährt dem Tonbildner der Übermut in die Finger — und aus der realistischen Gestalt wird eine Kari-katur, aus den» Vorgauge eine Humoreske. Am feinsten und anziehendste!, wirken die Frauen, und Mädchengestalten, wenn sie, in Chiton und Hima-tion gehüllt, in langsamem Tempo cinherschreitend, ^der stehend uder sitzend — nachdenklich, verträumt, wie im Gespräch begriffen -- dargestellt werden. Die sanfte Neigung des schönen Hauptes übt einen besonderen Reiz aus. Man sehe sich die Statuette in der linken uuteren Ecke von der Vitrine im „Rudolfinum" an. Eiue Frau, so anziehend und zugleich unnahbar, in reichliche Ge. Wandung keusch gehüllt, die Hände vom Periblema ver> hüllt, das sie gegen Wind und rauhe Luft über den Mund gezogen hat. Durch dcis straffe Zieheu kommt die schöue Form des Kopfes von selbst zur vollen Wirtnng. Unter dem Saume des Ehitons sehen die Fußspitzen reizend, aber dezent hervor. Der linke Unterarm, zur horizontalen Lage hochgehoben, verleiht der Figur Leben uud Bewegung. Oder nehme man das zu obcrst auf. gestellte Bruchstück des — wahrscheinlich — melischen Tonreliefs! Glaubt man da nicht eine moderne Plastik vorliegen zu haben? Bei jedem dieser Stücke fände man eine Reihe solcher anheimelnder und anziehender Einzelheilen, bei jedem überrascht, uugeachtel des entschieden banauseu Zuges, die edle Eurhylhmie der Linien. Man muß sich da erinnern, daß die antike Kleidung allein sähig war, diese zum Ausdruck zu bringen, weil sie auf einem ganz anderen Prinzip beruhte als unsere moderne. Sie war eine Hülle, wir stecken heutzutage in einem System von Hülsen. Diese sind gebunden und müssen hart lverdcn in der Wirknng, jene war frei, und frei ist ihre Wirkung uud sanft im Rhythmus der hervorgebrachten Linien. Gewiß kannte auch jene Zeit die Mode, aber diese kannte ihrerseits edles Maßhalten, Zucht, Ge> schmack mid, was besonders betuni werden will, Spiel» räum für deu iudividuellcn guteu Geschmack. Der Zweck der Tanagrasigürchen war zunächst d»e Wohnungen Zu schmücken. Mitunter findet sich darunter auch Spielzeug für Kinder. Sie wurden auch als Weih» geschenke an die Götter und als Gaben für die Dahin» geschiedenen vcrweudet. Ungefähr so, wie sich in unseren Tagen Parallelen aufzeigen liehen. Der moderne Salon bedarf nach dem Diktate der Mode sogenannter „künst. lerischer Fayencen", gar oft Scherbenwerk, das mit der künstlerischen Note nichts gemein hat, als daß es irgend einen Namen oder eine Marke recht protzig deutlich eingeritzt oder eingedrückt, vorweist. Mit diesen Fayencen werden Konsolen, Kamingesimse und Etageren bevölkert und verschwinden dan« wieder, wenn sie unmodern ge» wurden — oder von Stubenmädchen in ihre Bestand-teile zerlegt worden sind. Ob sich wohl die Nachwelt um eventuell übrig gebliebene Dokumente dieser modernen Mikrutultnr auch su interessieren wird wie wir für die tanagri'ischen Tcrrakuttcn? AlsSpielzeug werden Fayen-cen in der Stadt kaun» mehr verwendet, auf dein Lande aber besteht der Brauch fort. Auch als Vutivgaben sind die Tuu», Hulz. und Eisengebilde dem Wachse gewichen, während für das. was man dem Abgestorbenen „mit» gibt", nnr die Pietät uud die Liebe Regeln vorschreiben. So verschwindet mitunter wohl eine Lieblingsstatuette ciuer „Lourdesmaoonna" mit dem Besitzer unter die Erdscholle. Wir zehren noch ganz gewaltig von den Resten antiker Kultur. Der Pietät gegen den Toten verdanken loir >en weitaus größten Teil der zutage geförderten Tanagra» figuren. Man wollte dem lieben Dahingeschiedenen seine letzte Wohnung mit seinen Lieblingsnippcs schmücken und sie behaglich einrichten. Gewiß interpretierten die Zurückgebliebenen gar manches in diese Handlungsweise hinein, das uns ein Lächeln ablocken kann; aber Pietät-voll war es doch und das drängt ein etwaiges Lächeln wieder zurück. Die Technik Nxir einfach, gewerbemäßig, wie fchon wiederholt bctunt, banaus. Der erste Entwurf »var eine künstlerische Tat. Vielleicht steckt auch hinter man-cher Figur eiu Künstler von klingendem Namen. Wenn ein Polygnotos uud ein Agatharchos, ein Nikosthcnes und eiu Euphronios ihr Können in Vasenbildern zu zeigen nicht verschmähten, wärmn sollte auch ein Groß. plastiker den Miniaturentwurf, oder fageu wir „Kitsch", nicht in die Öffentlichkeit haben gelangen lafsen, beson. ders durch Vermittlung einer Töpferei? Doch nach dem einen Originalentwurf wurden Formen ""gefertigt, un mit Hilfe' dieser Formen wurden viele gleiche ^lun Laibachcr Zeitung Nr. 237, 2248 _____________________________16. Oktober 1911. einfach und fabritsmäßig geprägt oder gepreßt. Nach, dieser mechanischen Grnndarbeit beginnt allerdings die individuell tüilsllerische: jede so gepreßte Figur wird aus freier Hand nachmodelliert. Spuren des Modelliersteckens sind noch vielfach sichtbar. Uni diese Korrektur feiner durchzuführen, überzieht mail die gepreßte Figur mit seinem Pfcifenton. Diefe Nacharbeit erklärt es auch, daß selbst Wiederholungen nie ganz genau ausfallen, sondern indiuiduelle Änderungen aufweisen. So wird zum großeil Teile die mechanische Herstellung paraly-' siert, die Stücke erhalteil ein nenes Gepräge. Um den Statuetten einen erhöhten Eharme zu verleihen, wur» den sie polychromiert. Nicht angestrichen, nicht uach der Natur lopierl, sondern die zarten Farben wurden nüt bcwnnderuswert feinem Verständnis so gewühlt, daß sie eineil zarlklingenden, harmonischen Farbenalkord ohne stechende Hohen und gröhlende Tiefen ergaben. Selbst an solchen Stellen, an welchen zur Höhnng Gold — Blattgold! — verwendet wurde, geschah das unaufdringlich, diskret. Leider sind die Farben durch das jahrtausendlange Liegen in der Erde zumeist zerstört worden. Indessen kragen die meisten Stücke noch deutliche Spuren der ehemaligen Polychromierung. Alle diese technischen Eigenheiten kann man an der Sammlung im Mnseum „Nudolfinum" studieren, an allen reizvollen künstlerischen Vorzügen sich erfreuen. Wenn die zehn ganz erhaltenen Rundftatnetten den vol> len Eindruck vom künstlerischen Können des griechischen Tonplastikers vermitteln, so erzählen die neunzehn rei° zenden Köpfchen intimere Einzelheiten und find für die Kenntnis der Haartracht von besonderem Werte. Abei anch für die Polychromierung bieten fie höchst wertvolle Belege, wollen aber diesbezüglich liebevoll studiert sein. In unseren Gymnasien wird so viel von griechischer Kultur gelesen und wohl auch gesprochen. Leider ohne Belege, wenigstens ohne Originale. Dem feinsinnigen Mäeen verdankt nun auch die Schule diese wertvollen Beiträge zum Anschauungsunterricht in den klassischen Realien! ^- — (Zulassung einer neuen Strafte für den Trans, port mit anmcldnna.spslichtia.en Eenduna/n.j Das l. k. Finanzminislerinm hat im Einvernehmen mit dem tönig» lich ungarischen Finanzministerinm die bei der Knlpa-Ubersuhr Lade5i5-Draga.2uni5e von der neuen Luisen» slraße abzweigende, über diese Überfuhr und über 5u> niöe und Preiola nach Woinitz führende Slraße für den Transport der dem Überweisungsverfahren unterliegenden Sendungen von Branntwein, Vier, Mineralöl nnd Zucker, welche im Verkchre zwischen den im Reichsrale vertreteneil Königreichen und Ländern und den Län» dern der ungarischen Krone vorkommen, zugelassen und zugleich gestattet, daß die im Überweisungsverfahren vor» schriflsmäßig abgefertigten Waren über die in Kroatien gelegene, 600 Meier lange Teilstrecke der von öunu-e nach Preluka führenden Slraße ohne weitere Forma» litälen ^Anmeldung, bezw. Stellung transportiert werden dürfen. Die Überwachung des obgenannten Straßen» zuges obliegt in Krain der l. k. Finanzlvachexpositur in Ncinitz. — lAou, Polksschnldienste.) Der k. k. Sladtschul-rat iil Laibach hat die gewesene Supplenlin in Vrezo» vka Leopoldine K n m p zur provisorischeil Lehrerin an der Parallelabteilnng znr ersten Klasse an der Zweiten städtischen Knabenvoltsschule in Laibach und die bis» herigc Snpplenlin an der städt. achtklassigeil slovenischen Mädchenvollsschnle Anna Lebar z,lr Provisorischen Lehrerin an der Hilfsklafse für geistig znrückgebliebene Kinder an der Vierten städtischen Knabenvollsschule in Laibach ernannt. — Der k. k. Bezirksschulrat in Ru° dolsswert hat die absolvierte Lchramtslandidatin Olga A n d r c j ö i « znr provisorischen Lehrerill ail der fünf» klassigcn Mädchenschnle in Rudolssioert bestellt. — sVorapprobation eines Lehrbuches.) Wie wir erfahren, hat Seine Exzellenz der Minister für Kultus und Unterricht dem Lehrbuche: 8ml«l!0P- n^»^. I. «W1,NM. Laibach 19l1. Kleinmayr H: Vamberg. Preis geblinden l l< 20 li, die Vorapprobalion erteilt. — lIpavec-Abend.) Der Gesailgsverein „Ljubljanski Zvon" veranstaltete gestern abends im großen Saale des „Narodni dom" emen Konzcrlabend, der sich zu einer den Manen des slovenischen Komponistenpaares Dr. Gustav und Dr. Benjamin Ipavee geweihteil Hul» digungsfeier hätt«? gestalten sollen. Da die Liederkompo» sitionen der Brüder Ipavee zum größten Teile bereits Volksgut geworden sind, hatte man mit Necht einen ent» sprechenden Besuch erhofft. Die Entlänschung blieb ze-doch nicht aus. Die Musiker kreise und die Repräfen» tanzen abgerechnet, war fast niemand da. Wenn sich, der gähnenden Leere des Saales entsprechend, sowohl lici den Vortragenden als anch bei den Entgegennehmenden Empfindungslomplexe gellend machten^ die einer geziemenden Abwicklung des'Abendes nicht aerade för-verlieh »vareil, so kann dies nicht wundernehmen. Der ganzen Konstellatlon zufolge mußte der Abend flau ver-lauseil. Und er verwf auch fla« in flau. Der ungefähr dreißig Kehlen zahlende Männerchor des „Ljubl'janski Zvon" wnßte, sicherlich unter dem Eindrucke der Herr» schenden Stimmung, den altbelieulen Weisen leine neuen Scl)attierungen und keine neuen Lichter aufzu» sehen, noch auch neue Neize abzugewillnen. Und so gln° gen die Chöre, die einst gezündel, olme lieferen Eindruck vorüber. Allem Anscheine nach war es gewagt, sich em einen Konzerlabend heranzumachen, der ausschließlich solche Vortraasstücke auf dem Programme hatte, die ichon längst Volksgul gewordeu sind; in eineui solchen Falle kann das ausschlaggebende Moment lediglich eine außergewöhnliche Exaktheit der Darbietung bilden. Einer solchen Aufgabe scheint der „Ljubljanski Zvon" trot; seiller guten Zusammenstellnng und Disziplin "'or-lausig noch nicht gewachsen zu sein, denn es fehlt ihm noch an einivandfreier Reiicheit der Tonabwickluna. und der Vokalisalioil sowie an der natürlichen Flüssigkeit des Vortrages, der in der gestern gebotenen Form viel zu abgehackt erscheint, um^ ästhetisch wirken zu könneil. Höheren Genuß bereiteten die Solovorträge der Mit° wirkenden, so der Opernsängerin Frau Ieannette von Foedransperg, die durch eine. Vlumenspende gc-ehrt wnrde, uud des Opernsängers Herr Ljnbiäa Ili ° 5 i 6; den bedeutendsten Applaus aber trug das Oktctt „Pro^nja" von Dr. N. Ipavec davon, das von Mit» gliedern des „Ljubljansli Zvon" wie von Sängern der '„Glasbena Matica" so gediegen znm Vortrage gebracht wurde, daß es über stnrmisches Verlangen wiederholt werden mnßte. — Mag auch das Wetter noch so verführerisch gewesen sein, »nag anch das slovenischc Theater seine Eonntagsnovität nnd die Filharmonija ihr Kon» zert gegeben habeil — di»> kullllrelle Vera,l^ l< in der Geldtasche zurück zu lassen. Vor etlva l4 Tagen fand aber dle Tochter des Vestoh» lenen beim Zimmeraufräumen eine Fünfzigtronennole unter dem Tischtuche. Allein Anscheine nach halte der Dieb, von Neue erfaßt, die Noto als Abschlagszahlung dort hinterlegt. — Am'Schlafe bestohlen.) Der ledige Taglöhn.-r Anton Gallmajer kam unlängst ziemlich angeheitert in ein Gasthaus in Seniüno bei Neumarktl. Nach einiger Zeit legte er sich auf der Kegelbahn nieder und schlief ein. Nach einigen Stuuden erwacht, bemerkte er, daß ihm ein Betrag von 84 X gestohlen worden ivar. -~ Wochenviehmartt in Laibach.) Anf den Wochen» viehmarkl in Laibach am 11. d. M. wurden 27 Ochsen, 1l .Kühe und 2 Kälber aufgetrieben. Darunter befanden sich 25 Schlachtrinder. Die Preise notierten für Mast« ochsen 80 bis 90, für halbfette Ochsen mil 70 bis 80 1< für 100 Kilogramm Lebendgewicht. * ^Tierquälerei.) Als Samstag nachmittags ein Ladenknecht einen Wagen durch die Unterkrainer Straße lenkte, schlug er mit dem Peitschenstiele so sehr auf die Pferde ein, daß sich Passanten ins Mittel legten nnd den Lümmel von weiteren Mißhandlungen abhielten. '" sNanfezzesse.) Samstag abends verübte ein Kol-porteur iil einem Weinkeller eineil Exzeß, wobei er auch die Kellnerin mißhandelte. Abends verfolgte ein be» trunkener Arbeiter eine Näherin durch die Hietcrsstraße aus den Maricnvlatz, wo er sie mit den Fänsten miß» handelte. Ein Slcherhcitswachmann hielt den heißblüli-gen Burschen an und führte ihn dem Amte vor. Zwei bezechte Burschen johlten nach Mitternacht am Franzens, kai alls solche Weise, daß sie ein Sicherhcitswachmann verhaftete. Um Mitternacht lärmten zwei Burschen in der Vahnhofgasse. Auch diese wurden vom gleichen Schicksal ereilt. Anf der Unterkrainer Straße wurde nachts ein betrunkener Arbeiter wegen exzessiven Ve» nchmens verHaftel. * Angerempelte Sichcrheitsorgaue.) Als ein Sicher» heitswachmann anf der Maria.Theresien»Slraße einen Fuhrmann wegen schncllen Fahrens verfolgte und ihn znr Legitimierung verhielt, kam ein Knecht hinzu und rempelte den Eic^erheitswachlnaiin an. — In der Me» lelkosiasse ging em betruukener Fnhrmann auf einen Sicherheitswachmanii los, weil er ihn angezeigt hatte, nnd beschimpfte ihn. Gegeil die beiden Polizeifrennde wurde bei Gericht die Anzeige erstattet. " sVcrlorcn.) Eine Herrenpelerine, ein Handkoffer mit Kleidern, ein Geldtäschchen mit 6 X, eine ZehTl» kronennote, ein Handtäschchen mit 5 !< nnd eine silberne Taschenuhr. " jGefnnden.) Eine lange Wageukette nnd ein sil» bernes Kettenarmband. * Mne Geige gestohlen.) Einem Studenten wurde .Schlafl,c-r)._______ Theater, Kunst und Literatur. ^ Miscr Franz Joseph . Iubilällillsthcater.) Zum eisernen Bestand einer guten Operetlenbühne ge» hören die beiden Meisteroperetten Offenbachs „Orpheus" und „Helena", die an die Leistungsfähigkeit der Kunst, ler höhere Anforderungen als die. modernen.Tanz. operetten stellen, da sie nicht nur Schalt spieler, sondern auch Sänger verlangen. Nicht minder groß sind die Anforderungen hinsichtlich Ausstattung nnd Szena« rium, und da bot das neue Theater wirklich Über» rascheudes an prächtigen Bühnenbildern mit reizvollen Dekorationen, BeleuelMingseffekten und geschmackvoller Ausstattung. So fanden der Schleiervorhanq im Olymp und die Unterwelt allgemeine Newnndernng nnd Herrn W aldenberg , der das Werk mit Eifer und Sach. tenntnis inszeniert hatte, gebührt warmes Lob. Herr Kapellmeister Hager halte sich mit Eifer und Sorg» fält des musikalischen Teiles angenommen. Das Orche« fler hielt sich, mit Ausnahme einer Entgleisnng der zweiten Klarinette, wacker, der Chor, gnlg'eschult,' griff mit Temperament und Laune bis zum leichtfüßigen Eancan in die Handlnng ein. Freilich wurde Grazie und Esprlt der „Musiqnette" schon längst anf ein derb possenhaftes Niveau herabqedrückt und die parodisti-scheil Operettenpüppchen I)aben sich ill grobkörnige Pusseilgestalten umgewandelt. Dem Unterhaltungs» bedürfnis wird gewiß damit im weitesten Maße Rech. nung getragen, zum künstlerischen Vorteile gereicht es aber dem reizvo.ll pikanten Werke gewiß nicht. Die Enrydiee muß es, etwas von der Soubrette, lyrischen ulld Koloratursängerin, dazn Humor und Anmut be» sitzen. Fräulein Kamilla Violin vereinigt all diese künstlerischen Eigenschafteil. Unbefangenes Austreten, angenehmes Äußeres, wohlklingende, biegsame Stimme, die iil den hohen Lagen rein nnd kräftig die Ensemble» beherrscht; auch bewies sie Geschmack in der Darstel« lung. Die junge Künstlerin führte sich sehr vorteilhaft ein'und gelvann rasch das Publikum fur fich, das ihr lebhasten'Beifall spendete. Die Herren Waiden-berg, Hildcbrandt, Vcrko gaben in den Hauptrollen gern und voll, was lhre heitere Kuust im Gesang nnd Spiel zu geben vermochte. Amnntige Göt» tinnen waren die Damen L a m b a ner , H ö r m a n n, Frau ller, Iacobi, von drastischer Komik die Her» ren Heim, Steiner, Frau F a l t e u st e i n und andere Götter nnd Göttinnen. Herr Twerdy ging als Stix bis an die äußersten Grenzen des Possenhaften und endete, der fröhlichen Sonntagsstimmung Necli-llnng tragend, sogar mit Elowntricks, die explosive Lach« Wirkungen erzielten. Laibacher Zeitung Nr. 237. 2249 16. Oktober 1911. Die gestrige nachmittägige Kindervorslcllung war sehr gut besucht und es wurde den Kleinen zu Danke gespielt, drnn sie zeigten sich geradezu begeistert. ^. — lSlovenisches Theater.) „Die keusche Susanne" kommt, durch ihre pikant gefärbte Situationskomik so» wie durck, ihre Marsch, und Walzcrmusik dem Ge-schmacke des slowenischen Publikums entgegen. Veweis dessen daö vollbcsehte Haus, worin es vorgestern so manchen und so manche gab, die dem ernsten Kunstgenre überhaupt ferne zu bleiben pflegen. In der Titelrolle ersang, erspielte und ertanzte sich Fräulein Thalcr-jeva reichen Veifall, der auch in einer Vukcttspendr sichtbare Form erhielt. Frau v. F u e dr a n s p e r g als Jacqueline befriedigte sehr durch ihre gesangliche, weniger aber durch ihre schauspielerische Leistung, der begreisllcherwe,se die Mängel der Anfängerschaft anhaf» teten und die vor allem Temperament 'vcrmissm lieft. Frau Vukäckova gab ihre Rolle mit Anstand, hätte aber selbst die paar 'Takte lieber nicht singen sollen-Fraulein Danilova hielt sich gut. Herr Po oho spielte den Lebemann Aubrais mit' zweckdienlicher Vc-weglichkeit, Herr Horsky dessen Sohn mit vivem Humor, der, eine bessere Kenntnis der slovenischen Sprache vorausgesetzt, für seine weitere Verwendbarkeit bürgt. Herr Ili5i6 war ein schneidiger Leutnant-Herr Vul^ek hingegen dünkte nils stellenweise zu matt, Herr Krixaj zuweilen linkisch, obwohl er sonst einige gute Momente aufwies. Herr Dani 1 o gab den Ober mit der erforderlichen großtuerische»! Pose und er» regte viel Heiterkeit gleich dem Knirps, der den Pikkolo darstellte. Im allgemeinen bewegte sich die Vorstellung in flottem Tempo- die Haupluummern fanden Vcifall auch aus offener Szeue. Dcu Tanzpwccn fehlte es an Geschmeidigkeit und Eleganz, wie denn überhaupt dem Damcu- nnd dem Herrenchore ein salonmäßiger Schliff not täte, der bekanntermaßen nicht ausschließlich in einer Gesellschaflsrobe otn'r in einem Gehrockc zutage stritt. Das Orchester unter Leitung des Herrn Kapell» Meisters Ieremiäz zeigte sich seiner Aufgabe ge» wachsen; das Szenische bewies geschickte Ausnüüung der vorhandenen Mittel. — Herr'Puvhü sollte sich des gruben Fehlers im Satze „?i-inl'5iw mi Icu^' x u ^>^ti" bewußt seln- andere können nicht einmal das Wort „I'ni-Qiln richtig aussprcchen, wie denn anch das „i" ,m franzosischen „n.nulin" nicht als „i", vielmehr ""sal ^l^ „l,' ausgesprochen werden muß. .."^"., "bends ging zum erstenmale Rudolf Strauß „lufitanlsche" Komödie „Die goldeue Schüssel" in Szme. Das mtt witzigen Ew. und Ausfällen ge-spickte Werk, das s,ch gegen die Korruption im Pol,', tischen Parteiengetrlebc wendet, erzielte einen vollen und ehrlichen Erfolg. Das Publikum folgte mit großem Interesse den Beratungm des Ezckntivsomitees der Rechten, den Ränken der liebegewanolen Heldin des Stückes, dem kraftvollen Auftreten des Verkehrsmini' sters sowie den Machinationen des verschlagenen Aduo» lalen, der an der goldenen Schüssel sitzt und daraus sonder Skrupel Reichtum und Eyre schöpft. Das Inter» esse war um so berechtigter, als die Vorstellung sehr gut vorbereitet worden luar und die Hauptrollen ausnahmslos eiue treffliche Vefetzung erfahren hatten. Den Verkehrsminister gab Herr Vukäet mit überraschend distinguierter Halinng, namentlich im zweiten Akte, wo ihm auch die Selbstpcrsiflagc beim Empfange der Depu» tationen tadellos gelang, und in drr groben, für den Minister todbringenden Szene mit der Gattin des Advokaten Sarrau, wo des Ministers jeder Korruption feindliche, ehrliche Natur wirksam zum Ausdrucke ge-langte und dessen Entrüstuug impouiercnde Steigerung erfuhr. Herr Nu5i« als der gleiß« nerische, nach Ehren lüsterne, falsche Advokat Sar° rau brachte diese Eharakterzüge der von ihm dargestellten Figur unanfdringlich, gewissermaßen mit eiserner Stirne zur Geltung, womit gleichzeitig Sarraus geistige Merlegenheit den sonstigen Abgeordneten uud seiner ränkespiunenden Frau gegenüber von selbst, ohne weiteres Zutun charakterisiert wnrde. Fran «etrilova als Sarraus Gattin sah überaus vorteilhaft aus, fo daß deren männcrberückende Gewalt vollkommen glanb» würdig erschien; sie spielte die Szene mit dem Minister :nit voller Verve, desgleichen die Auseinandersetznng mit ihrem ehrenwerten Gatten mit großer Resolnt-heil, die nach und nach dem Schnappen nach materiellen vorteilen wich. Frau Kelrilova erhielt eiue Blumen» spende und ungeteilten Vcifall. Die Mitglieder des Exekutivkomitees der Parlamcnlsrcchlen bekundeten bei ihren Veratungen Anteil an der Sache, so daß sich die .Kontroversen sehr lebhaft und lebenswahr gestalteten. Unter ihnen ragten die Herren Kimu 5 ek, S k r b i n. 5ek (mit einer sehr charakteristischen Maske), Da° Nilo und K ri 5aj hervor; ja selbst der passive Abb5, der nur Schluß der Debatte zu beantragen hat, uon Herrn Hors k y dargestellt, brachte Leben aus die Vühne uud unter die Zuschauer. Sonst sind noch Herr Pe 6 ek sanc" zum vlertenmale auf dem Spielplan. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Der italienisch-türkische Krieg. .Konstantinopel, 14. Oktober. Nach einem Kommu» niqu6 des Kriegsministeriums besetzteu italienische Marinetruppen die Befestigungen von Tripolis und das dazwischen liegende Gebiet und bezogen eine Po. sition an der Küste von Kirkkarisch, wo sie durch die Schiffskauonen geschlitzt sind. Ein aus 300 Mann bestehendes türkisches Detachement unternahm einen Nachtangriff gegen die feindlichen Positionen. Die Ita» liener hallen große Verluste. Die Türken, die fünf Tote lind einige Verwundete hallen, mnßten sich unter hef-ligem Flankenfeuer zurückziehen. Nom, 15. Oktober. Ans Tripolis wird gemeldet, daß infolge des henlc herrschenden günstigen Wetters die Ausschiffung der ersten Staffel des Expeditions» korps heute wird beendigt werden können. In der politischen und militärischen Lage ist keine Änderung eingetreten. Konstantinopel, 15. Oktober. Der „Sqbah" zufolge siud der Mutessarif von Fezzan sowie , Hauptmann Dschami mit 20.000 Mann in Djebcl el Gharb cinge° troffen, wo sie die Ankunft des Kommandanten ablvar» ien, worauf sie gegen Tripolis marschieren werden. Der Scheik der Sunussi hat in Kufra den heiligen Krieg gegen die Italiener proklamiert. Einige Stämme, welche aus Ägypten vorrücken, sollen in der Nähe von Benghazi eingetroffen sein. Die Cholera. Wien, 15. Oktober. Das Sanitätsdepartement des Ministeriums des Iuncrn teilt mit! Am 13. d. morgens starb in der Ortschaft Torre (Gemeinde Parcnzo) der 50jährigc Bauer Matteo Munda unter choleraverdäch' tigen Erscheinungen. Durch die am 15. d. früh bc° endete balteriologische Untersuchung wurde Eholera afiatiea festgestellt. Gleichzeitig mit Munda erkrankte in Torre der 51jährige Bauer Giovanni 3tadu3, 742-9^10-1 wwdM steilw. heiter i 0^0 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag betrügt 10-8°, Normale 10-8°, vom Sonntag 10 b°, Normale 10'6'. Tagesbericht der Laibacher Erdbebenwarte und Fnntenwarte: (gl^rmidot uo» dcr nrainische» Lparlasse 18!17.) (Ort: Gebällde der l. t. Staats-Oberrealschule.) Lage: Nördl. Breite 46° 03'; östl. Länge von Greenwich 14' 81'. ?lufzeichmma.rn: Beginn ^^ ^^. 8 Herd- FZ ZK Kff VZZ ^ff ^ Z distanz ^- VZ H^ ^^ ^A D IlM d m » d m 8 llM8 tlin» !l!N AaibacH: 14. 8000 07 19 28 07 30 31 07 42 2b 07 57 37 08 30 L (2) 14. 8000 13 37 06 13 47 36 14 02 36 141619 15 31 L 14. 8000 17 47 15 1? 56 03 18 14 46 18 27 30 19 20 N (3) 15. 6000 00 29 54 00 37 09 00 50 47 00 5b 24 01 12 N (14) M e c g r cl b: 14. 8800 133801 134802------14 17 56 1518 I. (2) Am 11. Oktober um 10 Uhr und w'/. Uhr Aufzeich, nungeu in Mineo, Catania, Rocco di Papa und Rom. — A« 12, Oktober um 14'/. Uhr*" in Rocco di Papa. Bo denn „ruhe: Mähig stark. * Os bsdcMe! ll: — dreifaches Horizoolnlpeiibsl vn» Ncbenr EMeit, V — Milrolcismugrapli s>i«nti»l, VV »- Wn'chl'N-Veudel, 1^ -- Luclmaxn-Pendel, " Die Zellaxnabeil be^ieheil sich auf mitteleuropäische sse» »»d werden »i,!> Mitteoiach! bis Mülerliachl uu» 0 Nlir I'is li4 lll'r ae^nlilt Hinweis. Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt ei« Prospekt über die soeben in neuer Auflage erscheinenden ge-sammelten Werke von MasinriNan Kchtniöt bei. Wir empfehlen den Prospelt einer gefl. Durchsicht. Laibacher Zeitung Nr. 237. 2250 16. Oktober 1911. ¦kksEä * ler K-.K. nrii. Oesterniüiisclicii j^ Crelit-nnsldt IDr Htndel mil Gewerte «Ss— p^U!g'ggV.U''ari1 (1750) m Laibach____________^F Franz-Josef-Straße Nr. 9. ,. affi/ViiiigffiSKMj»!;." ______Kurse an der Wiener Börse vom 14« Oktober 1911.______ S( lilußkurB Geld |\Vare Allg. Staatsschuld. Pro». , j(Mai-Nov.)p.K.4 9140 9iüO B **/«. ) •' •> P- U* 9t'40 91G0 5 k. st. K.Ujan.-Juli) p. K.4 91-40 9i-6o . \ ,, „ p. A.4 9/-<0 fli-tfO 5 4->«y#».W.Sot.Feb.Aiig.p.K.4-2 M'«« 94'7 6 L 4B°/# ,, ,, „ ,, p.A.42 9466 9476 S 4-r/, „ 8ilb.Apr.-Okt.p.K.4-2 9<<>O 94-80 WU-2*/, „ „ ,, „p.A.42 94-60 94-80 LoneY.J.1860zu500fl.ö.W.4 /«70 1686 LoseT.J.18G0zul00n.o.W.4 421 — 433-- Lo8e».J.18647.ulOon.ö.W.... 60S— 616-- LoeeT.J.18s.4zu 60H.Ö.W.... 303- 3U9-- St,-Do»Sn.-PMü0fl.800F.6 2S6-6Q 290 »0 Oerterr. Staatsschuld. Oest.Staatsachat7.8ch.8tfr. K.4 W-fifc 99-86 OeBt.Goldr.Btfr.GoldKasBe..4 116-26 116-46 „ „ -. .. p.Arrgt. 4 1162t 116-66 Oest.Rentei.K.-W.stfr.p.K. .4 91-40 91-co n >> n ii ii n U..4 9140 91-60 Oest.Inveet.-Rent.stfr.p.K.Si/j 79-96 80-it> FranxJosefEb.i.Silb.(ci.S.)5V4 H276 113-76 Galiz.KarlLudwigsb.(d.St.)4 9220 9320 Kordwb.,ö.n.8Üdnd.Vb.(d.S.)4 91-60 92-60 Rudolfsb.i.K.-W. stfr. (d.S.)4 92'2° S3'20 Van Staat« %. Zahlung übern. listibakn-Prioritats-Oblig. B6hm. Nordbahn Em. 1882 4 114-76 116-76 Böhm.WestbahnEm.l885..4 98- 94-- Böhm.WeBtb.Em.l895i.K. 4 9260 98-60 Ferd.-Nordb.E.1886(d.S.)..4 94-80 96-80 dto. E. lÖ04(d.St.)K___4 96-10 96-10 Fi-anEJosefHb.E.1884(d.S)S4 9880 94 80 Galiz.KarlLudwigb. (d.St.)S4 92-96 98-9* Laib.-Stein Lkb.200u.l000fl.4 92-50 98-60 Lem.-Czw.-J.E. 18'J4)d.S.)K4 92-40 9840 Nordwb., Oest. 200 fl. Silber 6 102-- 108-- dto. L.A. E. 1903 (d. S.) K 8'/a S3 36 S4S6 Schlußkurs Geld | Warp Pro«. Nordwb.,OeBt.L.B.200D.S.6 102-- 103-— dto. L.B.E.1903(d.S.)K3'/j 88-36 84-36 dto. E.l885 200u.iOO0fl.S. 4 93-90 94-9C RudolfßbahnE. 1884 (d.S.) S. 4 92-86 9S-8t Staatseisenb.-G.500F.p.St. 8 *7fl'- 8S3-— dto. Ergz.-NetzöOOF.p.St. 8 «7«'-- 882- Stldnorddeut8cheVbdgb.fi. S. 4 9270 93-70 Ung.-gal.E.E. 1887 200Silber 4 92 10 98-10 Ung. Staatsschuld. Ung.Staat8kasBen8ch.p.K.4Vj 100'— lOOit Ung. Rente in Gold . .. p. K. 4 iu-06 ju-26 Ung. Rentei.K.stfr.v.J.1910 4 90-66 so-8i' Ung. Rente i. K stfr. p. K.4 90-60 so SC Ung.Prämien-AnlehonalOOfl. 42S-— 440-— U.Thei8B-R.u.Szeg. Prm.-0.4 80s- 318-- U.GrundentlaBtg.-üblg.ö.W. 4 90-70 91-70 Andere ussentl. Anlehen. Bs.-herr. Ei8.-L,-A.K.19O2 41/, 98-86 99-86 Wr.Verkehrsanl.-A. verl. K. 4 91 86 $2S6 dto. Em. 1900 verl. K .... 4 92- 93-— GaliziseheB v. J. 1893 verl.K. 4 92-80 93-80 Krain.L.-A.v.J. 1888Ö.W. .4 94-10 96-ic Mahripchoav.J. 1890v.ö.W. 4 98-86 94-86 A.d.St.Budap.v.J.1903v.K. 4 90-16 91-ib Wien (Elek.) ¡. J.1900 v.K. 4 92-60 93-tic Wien (Invests v. J. 1902V.K. 4 98-26 94-26 Wicnv. J.lSOh v.K.......4 92 60 9360 Ru8B.St.A.1906f.lOOKp.U. 5 103 26 103-66 Bul.St.-Goldanl.1907 100K4Vi 93'26 94-26 Pfandbriefe nnd Kommnnalobligationen. Bodenkr.-A. öst., 50 J. ö. W. 4 92-66 98-60 Bodenkr.-A.s. Dalmat. v.K. 4 99-76 100-76 Böhm.Hypothekenbank K . . 6 100-60 101-60 dto. Hypothbk., i.67j.v.K.4 94-60 9490 dto. Lb.K.-Schuld8ch.,f>0j.4 98-— 94- dto. dto. 78 3. K.4 98-— 94-- dto. E.-SehuldBch.78J. 4 98-— 94-- Schlußkors Geld | Ware Pro«. ' Galiz.Akt.-Hvp.-Bk.......5 110— —— dto. inh.60J.verl. K. 41/» 9890 9990 Galiz.Landesb.BlVjJ.v.K. 4>/3 99-— lW— dto. K.-Obl.M.Em.42j. 4'/, 98-26 99-26 Istr. Bodenkr.-A. 36 J.ö.W. 5 10160 102-— lBtr.K.-Kr.-A.i.52'/aJ.v.K. 4«/2 10060 101-- Mähr.Hypoth.-B.Ö.W.u.K.4 98-60 94-60 Nied.-ÖKt.Land.-Hyp.-A.65J.4 94-— 96-- Üest. Hyp.-Bnnki.50J.verl. 4 98-60 94-60 Oest.-ung.Bank60J.v.ö.W.4 9646 97-46 dto. 60 J. v.K..........4 9696 97-90 Centr.Hyp.-B. ung. Spark. 4'/? 98-26 99-26 Comrzbk., Pest. Ung. 41 J. 4'/» 98-76 99-76 dto. Com. ü. i. 501/2 J. K 4'/, 98-26 99-26 Herm.B.-K.-A.i.50J.v.K4'/, 9876 9976 Srark.lnnerst.Bud.i.50j.K4'/2 9*-— 99-- dto. inh.50J.v.K.....4'/i 9190 9290 Spark.V.P.Vat.C.O.K ..4'/, »*-- "'- Ung.Hyp.-B.inPcBtK. ..4Vj 98-60 99-60 dto. Kom.-Sch. I.50J.V.K41/» 9S-60 99-60 Eisenbahn -Prior.-Oblig. KaBch.-Oderb.E.1889(d.S.)S.4 90-66 91-66 dto. Em. 1908 K (d.S.)...* 9216 9316 Lemb.-Czer.-J.E.1884800S.3-6 86-60 86-60 dto. 800 S............* **'"> S2'10 Stoateeisenb.-Gesell. E. 18'J5 (d.St.)W.lOOM........3 «•"¦- so~ Stldb. Jail.-J. 500 F. p. A. 2'(i 264-70 266-70 UDterkraincrB.(d.S.)Ö.W..4 94-- 96-- * Diverse Lose. Bodenkr.öst.E.lWOülOOfl.SX S96-- 802-- detto E. 1889 ä 100 fl____3X «72-60 278' 60 Hypoth.-B.ung.Präm.-Schv. ä 100 11................* «*•- "*•- Serb.Prömicn-Anl. älOOFr. a 124-60 130-60 Bud-BaBilica(Domb.)5fl.ö.W. 86-76 39-76 Cred-An8t.f.H.u.G.100fl.ö.W. 496-- 608-— Laibach. Präm.-Anl.20sl.ö.W 82-- 88-- Schlußkurs Geld | Ware RotenKrenx.ÜBt.G.v.lOfl.ö W. 72-26 7626 detto ung.G.v.. . öfl.ö.W. «-7« 49 76 Türk.E.-A.,Pr.-O.400Fr.p.K. 239-40 289-40 Wiener Kommunal-Lose vom Jahre 1874.....lOOfl.ö.W. 60S-- 616- Gewinatsch. der 3»/n Pr.-Sch. derBod.-Cred.-Anst.E. 1880 69-— 76-— Gewinstsch. der 3% Pr.-Sch. der Bod.-Cred.-Anst.E. 1889 117-— 127-GewinBtsch. der 4% Pr.-Scb. der ung. Hypotheken-Bank 60— 66-— Transport-Aktien. Donau-Dampf.-G. 600 fl. L. M. //**•— 1139- Ferd.-Nordbahn 1000 fl. C. M. 4990-- 602O-- Lloyd, österr.........400K 667-— 670-- StaatB-Eisb.-G. p. IJ. 200 fl. S. 72«flO 72990 büdbahn-G.p.U. ...BOOFre. 11110 11210 Bank-Aktien. Anglo-österr. Bank 120fl,18K 82S-— 824 — uankver.,Wr.p.U. 200fl.S0 „ 6S8-— 639- — Bod.-C.-A.allg.ÖBt. 300K54 „ 1276 - 1280-- Urcdit-Anst. p. U. 820K32 „ 637-60 63SbO Uedit-B.nng.allg. 200fl. 42 ,, 833-60 83460 Eekompteb. steier. 200fl 32 612-— —•-- Eskompte-G., n. 0. 400 K 88 ,, 774- 777- Londcrb.,öst.p.U. üOOfl. 28 ,, 638-- 639-- LaibocherKroditb. 400K28 ,, 466— 470- Oest.-ungar.B. 1400K9080 ,, 1987-- 1998-- Unionbankp.U. . . 200fl.82 ,, 61760 61860 yeikehrsbank,allg.i40fl.2O ,, 872— 373- ZivnoBten.banka 100Ü.14,, 279-— 280-— IndHstrie-Aktien. Berg-u.Hüttw.-G., öst. 400 K 967-— 96^-- ilirtenbergP.,Z.u.M.F. 400K 120V— 1206-- Königsh.Zcirient-Fabrik 400 K 362-- 866— LengenfelderP.-C.A.-G. 260 K 246- 262-- Montongee.,oeterr.-alp. 100fl. Hiiio 816-JO Schlaflkora Geld |Wait> Perlmooser h. K. u. P. 100fl. 446-— 449-— Prager Eisenind.-Gesell. 600 K 272S— 1784 — Rimamur.-Salgö-Tarj. lOOfl. 689— 690 — Salgö-Tari. Stk.-B.....IOOB. 668 — «70 — Skodawerke A.-G. Pils. 200 K 668 76 6697» Waffen-F.-G.,«sterr... lOOfl. 7*9— 743 — We8tb. Bergbau-A.-G. lOOfl. 671--- 676-— Devisen. Knrce SUhten und Scheoks. Deutsche Bankplütze....... 117 76 tn-äb Italienische Bankplätze..... 9487* B60I* London.................. 241-60 241-76 Paris................... 9»*7* 96 07* Yalnten. Münzdukaten............. 11-40 11-44 aO-Francs-Stüeke.......... /9*2« 1B-26* üO-Mark-Stücke........... 2866 U60 Deutsche Reichsbanknoten .. 117-76 //7 9» Italienische Banknoten..... S4-90 BülO Rubel-Noten ............. re-r» 266a Lokalpapiere nach Privatnotier, d. Filialed. K.K. iiriv.Oest.Credit-AngUlt. Brauerei Union Akt. 200 K 0 226— 236- Hotel Union ,, 500 ,,0 —•— — •— Kiain.BaugOB. „ 200 „12K 200-— 2tO- ,. Industrie „ 1000 „80,, 1920-— 1970- Stahlw.Weiflenf.,, 300 ,,30,, 87«-— 726-— Unterkrain.St.-Akt. lOOfl. 0 7Q-— 90 — Ba»kzi«sfufi 4% Die N«tier«ng sämtlicher Aktien mnd des „Diversen Loee" versteht sich per Stfick Amtsblatt zur Laibacher Zeitung Nr. 237. Montag den 16. Oktober 1911. (398?) 3-3 I. 3760/Präs. Konkursausschreibung. Im Status des l. f. Veterinärdienstes in Kiain gelangt eine Vezirkstierarztenstelle in der X. Rangsllasse und eine Veterinärassisten-tenstelle mit einem Ndjutum von jährlich 1200 X zur Besetzung. Bewerber um eine dieser Stellen haben ihre gehörig dokumentierten, insbesondere »uch mit dem Nachweise der im § 2 des Ge» sehes vom 87. September 1901, R. G. Bl. Nr. 148, geforderten Qualifikation und dem Nachweise der Kenntnis beider Landessprachen belegte« Gesuche bis zum 10. November 1911 im vorgeschriebenen Dienstwege beim gefertigten l. l. Landespräsidium einzubringen. ». k. Landespräsidium für Krain. Laibach, am 5. Oltober 1911. (3861) 3-3 g^2393 B.Sch.R. Konkursausschreibung. An der einllassigen Volksschule in Neu« Winkel wird die Lehr» und Schulleiterstelle mti den syftemisierten Bezügen und dem Genusse einer Naturalwohnung zur definitiven Besetzung ausgeschrieben. Im lrainischen öffentlichen Vollsschuldienste noch nicht definitiv angestellte Bewerber haben durch ein ftaatsärztliches Zeugnis den Nach» weis zu erbringen, daß sie die volle Physische Eigenschaft für den Schuldienst besitzen. Gehörig instruierte Gesuche sind bis b. November 1911 im vorgeschriebenen Dienstwege hieramts ein» zubringen. K. k. Bezirksschulrat Gottschee, am 26. Sep. tember 1911. (3971) 3-3 Z. 21b8. Konkursausschreibung. In, Schnlbezirle Krainburg gelangen nachstehende Lehrstellen mit den gesetzlich nor» mierten Bezügen zur definitiven Besehung: 1. Die Oberlehrerstelle an der auf zwei Klaffen erweiterten Voltsschule in Michelstetten; 2. die Oberlchrcrstclle an der zweitlassigen Volksschule in Sasnitz; 3. je eine Lehrstelle an den mchrtlassigen Volksschulen in Pölland, Iirtlach und Hüflein; 4. zwei Lehrstellen an der vierllassigen Voltsschule in St. Martin bei krainburg; b. je eine Lehr» und Echulleiterstelle an den einllassigen Volksschulen in Afriach und Salilog. (Mit der letztgenannten Lehrstelle ist die Erteilung des Unterrichtes an der Exkur« rendoschule in Davca verbunden.) Die gehörig belegten Gesuche um eine dieser Lehrstellen sind für jede gesondert im vorgeschriebenen Dienstwege bis zum 5. November 1911 beim gefertigten Bezirksschulräte einzubringen- An lrainischen öffentlichen Volksschulen noch nicht definitiv angestellte Bewerber haben durch ein staatsärztliches Zeugnis den Nach» weis zu erbringen, daß sie für den Schuldienst die volle physische Eignung haben. Bei der Besetzung der Lehrstellen in Zirl» lach, Afriach, Salilog und der einen Lehrstelle in St. Martin bei Krainburg kommen in erster Linie männliche Lehrkräfte in Betracht. K. l. Bezirksschulrat in Krainbnrg, am 1. Oltober 1911. (4015) 3-2 I. 3356 B. Sch. R. Konkursansschreibung. An der zweillassigen Voltsschule in Vraböe ist die Lehrstelle für eine weibliche Lehrkraft definitiv zu besetzen. Die gehörig instruierten Gesuche um diese Stelle sind im vorgeschriebenen Wege bis 9. November 1911 hieramts einzubringen. Im lrainischen öffentlichen Vollsfchuldienste noch nicht definitiv angestellte Bewerber haben durch ein staatsärztliches Zeugnis den Nach» weis zu erbringen, daß sie die volle physische Eignung für den Schuldienst befitzen. K. l. Bezirksschulrat Ndelsberg, am 8. OL tober 1911. (4026) ^436/11 8 Versteigerungs-Edilt. Am 14. November 1911, vormittags 10 Uhr, findet bei dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 3, die Versteigerung der Liegenschaften Kata-stralgemeinde Obergras a) E. Z. 155 bestehend ans 3 Wohnhäusern Nr. 13 in Lola mit gewölbtem Weinkeller, einem zum Betriebe des Gastgewerbes geeigneten Hause mit gewölbtem Stalle für 6 Paar Pferde und Eiskeller, Wirtschaftsgebäude mit Viehstall, 3 Schwci-neställen, 122 a Acker, 174 a Wiese, 258 » Weide und 201 a Wald samt Zubehör, bestehend aus 1 Paar Pferde, 1 Futterschneidemaschine, 1 Wirtschaftswagen und sonstigen Wirtschaftsgeräten; d) E. Z. 288, 289 bestehend ans 558 a Wiese und 119 a Wald, statt. Die znr Versteigerung gelangenden Liegenschaften sind kä k) mit 23.362 X 96 k, aä d) mit 5895 X 92 !,, das Zubehör auf 822 X bewertet. Das geringste Gebot beträgt aä a.) 16.123 X 30 !,, aä d) 3930 X 60 k; unter diesem Betrage findet ein Verkauf nicht statt. Die Versteigerungsbedingungen nnd die auf die Liegenschaften sich beziehenden Urkunden (Grundbuchs-, Hypothekenauszug, Katasterauszug, Schätzungspro-tokolle usw.) können von den Kauflustigen bei dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 4, während der Geschäftsstunden eingesehen werden. Rechte, welche diese Versteigerung unzulässig machen würden, sind spätestens im anberaumten Verstcigerungs« termine vor Beginn der Versteigerung bei Gericht anzumelden, widrigens sie in Ansehung der Liegenschaft selbst nicht mehr geltend gemacht werden könnten. Von den weiteren Vorkommnissen des Versteigerungsverfahrens werden die Personen, für welche zur Zeit an den Liegenschaften Rechte oder Lasten begründet sind oder im Laufe des Versteigerungsverfahrens begründet werden, in dem Falle nur durch Anfchlag bei Gericht in Kenntnis gesetzt, als sie weder im Sprengel des unten bezeichneten Gerichtes wohnen, noch diesem einen am Gerichtsorte wohnhaften Zustellungsbevollmächtigten namhaft machen. K. t. Bezirksgericht Gottschee, Ab-teilnng II.. am 6. Oktober 1911. (4078) C 434/11 Oklic. Proti Josipu BaÈar iz Koroške-vasi, 8edaj neznano kje v Ameriki, vložil je tusodno Anton Prime iz Ko-roškeva8i, sedaj v Ameriki, po odvet-niku dr. Slancu v Novem mestu, tožbo radi 498 K. Razprava bo dne 26. oktobra 191 1, dopoldne ob 9. uri, tukaj v sobi št. 6. Skrbnikom na Èin postavljeni g. I. Smolik tu bo zastopal toženca dotlej, da se ali sam javi ali pa na-znani sodišÈu pooblašèenca. C. kr. okrajno sodišÈe v Novem mestu, oddelek II, dne 11. oktobra 1911. (4077) " C 166/11 Oklic. Zoper Jožefo in Antonijo Ambrož, katerih bivališÈe je ueznano, se je podala pri c. kr. okrajni sodniji r Postojni po Ivanu Ambrožu, posest-niku v Rakitniku štev. 7, po c. kr. notarju Jak. Kogeju, tožba zaradi priznanja zastaranja in izbrisa ter-jatve trikrat po 313 K, 15/7 in 13 K 52 v s pr. Na podstavi tožbe doloèa se narok za ustno sporno razpravo na 24. oktobra 191 1, dopoldne ob 9. uri, pri tej c. kr. okrajni sodniji. V obrambo pravic toženk Jožefe in Antonije Ambrož se postavlja za skrbnika gospod Andrej Bizjak v Postojni. Ta skrbnik bo zastopal to-ženki v oznamenjeni pravni stvari na njiju nevarnost in stroške, dokler se ali ne oglasita pri sodniji ali ne imenujeta pooblašÈenca. C. kr. okrajna sodnija v Postojniy oddelek III, dne 10. oktobra 1911. (4051) _ Firm. 1202 RgTB" I. 84/1 Vpiß družbene firme. Vpisala se je v register za oddelek B: Sedež firme: Ljubljana. Besede firme: Kolinska tovärna nakä-vov6 nährazky, kupecky podnik akciovy. Obratni pred-met: Izdelovanje kavinih primes! in po8transkih k tem spadajoèih izdelkov, ter prodajanje teh izd«l-kov in korenin, osnovanje skladišè, in zakljuèiti kupÈije vseh k to-varni spadajoèih predmetov, s pra-vico, ustanavljati te vrste zavode v kraljevstvih in deželah, zastopa-nih v državnem zboru, ter vse po-oblašèene obrtne koncesije, katere Be k opravljanju svojega zavoda potrebuje, sebi izmoèi. Družbena oblika : delniška družba za nedo-loèeno dobo. Podružnica 8 fir-mo enakega imena obstojeÈega glavnega zavoda v Kolinu. C. kr. deželno kot trgovinsko so-dišèe Ljubljana, oddelek III., dne 9. oktobra 1911.