Lmbacher Leitung. Nr. 136. Pränumerationspreis: Im Comptoir ganzj. st. 11, halbj. fl. 5.50. ffllr b!e Zustellung ins Hau« halbj.50ll. MitbelPostganji.si.l5, halbj.fi. ?.50. Samstag, 13. Juni Inseitl onsgebühl bis 10 Zeilen: imal 60 lr., 2m. 80 lr., 3m. i fl.; sonst pl. Zeile im. <; lr., »m. 8 tr., 3m. IU tr. u. s. w. Insertionöfwnpel icdcsm. 30 s». 18V7. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 14. Juni. Das Attentat auf den Kaiser von Rußland, welches von den Polen selbst so energisch verdammt wird, könnte allenfalls beigetragen haben, die beiden Souveräne einander persönlich zu nähern, indeß ist freilich von persönlicher Freundschaft bis zu politischer Allianz noch ein weiter Schritt. Dieser Anschauung scheint sich ein Pariser Correspondent der „Köln. Ztg." anzuschließen: Nach den Andcntnngen, die verschiedene Staatsmänner lant werden lassen, schreibt der Correspondent, ist leine Aussicht vorhaudcu, daß die Zusammenkunft der Fürstcu in Paris zu einer sich auf die Regelung der europäischen Fragen beziehenden Verständigung gelangen werde. Niemand kann wissen, was in den ver-traulichcu Gesprächen der Fürsten gesagt wird, aber nach den Eindrücken, welche iu der Umgebung der hohen Herrschaften vorherrschend sind, ist nicht elnmal der Versnch zn einer über die Tagcsfragcn hinausgehenden Vereinbarung geschehen. Zn letzteren gehört die Abtretung Caudia's, und wenn man iu Bezug auf diese sich auf eine Untcrfuchuug beschränkt, so liegt iu diesem bescheidenen Auspruchc bereits eine Ncculadc sowohl seitens Frankreichs, als auch vou Sciic Rußlands. Im übrigen beschränkt mau sich auf allgemeine Vcrsichernn-gcu, auf gegenseitige Erklärnngen zu Gunsten der Dancr des Friedens. , .. ^. Andererseits versichert ein anderer Parser Correspondent desselben Blattes, daß über die Grundsätze betreffs der Ncgnlirnng der candiotischcn Frage eine Einigung bereits erfolgt sei: Abschluß eines Waffenstillstandes, Befragung der Bevölkerung dnrch das allgemeine Stimmrccht uud Ernennung eines cnropäischcn Ucbcr-wachnngs-Comites. Das Resultat, welches man cr-ziclcn winde, sollc nntcr die Garantie Frankreichs, Ruß-lands, Oesterreichs nud Italiens gestellt werden. Die nämlichen Principien sollen bei späteren Uuruhcu, welche in der Türkei ausbrcchcn, in Anwendung gebracht werdeu. Die Enquete, welche England durch seiuc Cou-sulcn über den Zustaud der Christen im Orient eingeleitet hat, deutet jedenfalls uicht auf die Absicht hiu, rnssischcu Plänen als Stützpunkt zu dicucn, soudcru vielmehr denselben die Spitze abzubrechen, indem mau coustatirt, daß auch der christliche SchmcrzcnSschrci aus dem Orient ein künstlicher sei, wie mauche andere vor ihm. Zwischen dem teudcuziöscu Vcrfahrcu Rußlands und der Krämcrftolitit Englands dürfte die Wahrheit iu der Mitte liegen. Oesterreich wird den christlichen Be< völkcruugcu der Türkei, welche unter einem Regime des Stillstandes, wie das des Islams, jedenfalls viele berechtigte Ansprüche zu stellen haben, stets seine Sympathien znwcndcn, revolutionären Ansbrüchcn wird es aber stets dnrch eine nach beiden Seiten gerechte Vermittlung weise vorzubcugcu suchen. Für eine solche Auf-fassung sprechen die diplomatischen Verhandlungen der neuesten Zeit und der Rückblick auf die historische Politik Oesterreichs im Oriente. Zum Attentat aus >en Kaiser von Nußlani. Das Pariser Blatt „Lc Pays" vom 8. d. erzählt deu folgcudcn Borfall: „Ein seltsamer, noch unklarer Vorfall ereignete sich vorgestern Abends in der Rnc Montmartre, nahe am Boulevard. Gegen 2 Uhr Morgens hörte man um Hilfe rufen, uud das Geschrei: '„Mord! Mord!" zog eine Menge Meuschcu herbei. Ein junger Mann mit blutigcu Händen nnd Gesicht stürzte wie sinnlos aus dem „Hotel du Tirol" heraus. Der Arzt, Dr. M., welcher gegenüber wohnt, ließ ihm die crst Pflege angcdcihcn uud erklärte, daß die Wunden von den Einschnitten der zcrtrümiucrteu Fensterscheiben herrührten, gegen die derselbe in einem Wuthanfallc angerannt war. Der junge Mann wurde vor den Polizci-Commissär Loyscau geführt uud so viel als möglich zu Protokoll vcruommcn, insofern nämlich sein Zustand es zuließ. Man gelangte so weit, zn erfahren, daß er Kuoll heiße, Pole, 21 Jahre alt nnd Student der Medicin sei. Nachdem er seine Wohnnng in der Rcvne St. Francois verlassen, hatte er für die Nacht ein Zimmer im „Hotel du Tirol" verlangt. Die Polizei-Agenten fragten ihn, ob er der Revue beigewohnt und sich in der Nähe der Cascade befnndcu habe. Er antwortete mit Ja. Als man dann aber weiter mit Frageu in ihu drang, wurde cr wieder vom Irrsiunc ergriffen und rief: „Ja! die russischen Großeu habeu mir ciue Million gegeben! Aber ich werde alles dem Czar sagen." Man hat den Unglücklichen in ein Hospital gebracht. Für die Genauigkeit der erzählten Thatsachen stehen wir ein, nnd die Leser werden bemerken, daß wir uns jeder Reflexion enthalten. Aber der Vorfall, der sich am Abcudc des Attcutates selbst ereignete, dürfte zn verstehen geben, daß daS letzte Wort des Drama's von vorgestern noch nicht gesprochen ist." Die Pariser Blätter erwähnen noch eines eigenen Vorfalles. Als der Czar mit dem Kaiser an einer Gruppe von ungefähr zehn Blouscnmännern, kurz ehe der Schluß fiel, vorbeifuhr, riefen dieselben: „Es lebe Polen!" Als mm der Schuß gefallen, stürzten die nämlichen Leute mit dem Rufe: „Vive l'limp.. l'<'Ul-!" nach dem kaiserlichen Wagen hin. Ucbcrhaupt wird jetzt der Ruf: „Es lebe Polen!" gar nicht mehr gehört. Derselbe ist ganz verstummt. Im Anschlüsse an vorstchcudc Geschichte schreibt ein Correspondent der „Köln. Ztg.": „Ein gestern stattgehabtes zweites Verhör Vcrczowsky'S, dem uutcr anderen auch der Iustizministcr beiwohnte, hat den sonst ziemlich starlncrvigcu Großsicgclbewahrcr tief erschüttert. Der Verhaftete soll Mittheilungen über Actc der russi-schcu Ncgicruug gemacht habcu, welche sciuc uächsten Anverwandte« betroffen und die in der Folge kaum vcr-fchlcu töuncn, auf die Geschworucu, die über Vcrczowsky zu urthcilcu habcu, ciucn sehr peinlichen Eindruck zu machen. Dennoch fangen sich die Indicicu zn mehren an, daß der Angeklagte nicht ohne Mitschuldige sei. Schou gestern wnrdc ein Mann verhaftet, der verdächtige Reden ausgcstoßcu. Im ersten Verhör soll sich derselbe jedoch als wahusinuig erwiesen haben; es ist indeß sehr möglich, daß dieser Geisteszustand nur simu-lirt sei. Dcu ersleu Austoß, ein Complut zn vermuthen, gab deu mit Nachforschungen vetranten Agcuieu die Wahrnehmung, daß Vcrczowöty sich in einer Allee be> fand, die der kaiserliche Wagen nach dem ursprünglichen Plane überhaupt gar uicht passircu sollte. Mau glaubt daraus schlicßeu zu müssen, daß sich auch au audcrcu Punkten Vcrschwornc anfgcstcllt befanden." Der „A. A. Z." wird geschrieben: „Verczowsky hatte diesen Morgen wieder ein längeres Verhör zn bestehen, das hauptsächlich darauf gerichtet war, iu Erfahrung zu bringen, ob cr allein oder im Bunde mit Andc« reu die That verübt habe. So weuig Auzeicheu auch darauf hinweisen, daß cr Mitvcrschworcne gehabt hat, so spürt die Polizei doch eifrig nach solchen, und die Zahl der bereits verhafteten Personen belauft sich ans einige zwanzig. Dcr Gendarmerie»Capitän de Prcslc, welcher den Thäter festnahm, will den Rnf vernommen haben: »(.'<> ,,'<^< li^ im«, nnd glaubt anch, daß absicht lich ein Wagen umgestürzt worden sei, um die Fahrt desjenigen, worin sich der verhaftete Mörder befand, aufzuhalten. Vcrczowsky bewahrt, trotz der fürchterlich-sten Schmerzen, welche ihm sciue zerschmetterte linke Hand verursacht, sciue gauze Kaltblütigkeit uud läßt sich kein Zeichen dcr Rene über seine That entlocken; nnr die Vor-stcllungcu über seine Verletzung des französischen Gast-rechts machen ans ihn Eindruck." Die Commission, welche die Untersuchnng gegen Acrczowsky führt, hat anf telegraphischem Wege iu Vol-hynicn uud iu Elcrmout-Fcrrnud, wo dcr Atlcutäter ciuige Zeit gearbeitet, Erhcbnugcn über das Vorleben des Unglücklichen machen lasscu. Wie dcr Iudepeudaucc berichtet wird, siud aus Anlaß des Mentales bis znm Feuilleton. (Reminiscenz von Pfingsten — Laibach in Mmerbad — Kunst- lMSstellmia — Die Gcschichle zweier KlndimgMicke — Eine üenc Acra.) Es ist fcuillctonlstische Pflicht, sich für Pfingsten zu bcgcistcru, und wahrlich eine angenehme. Das liebliche Fest bietet lins nach den verheißungsvollen Blüthen des Frühlings die ersten Früchte und ladet alle empfänglichen Herzen zum Gcuusse. Zwei Feiertage bcdcutcu eine Rnhepnuse für den Ionrualistcu, die Zeitungen feiern am Pfiugstmontag, Rcichsrathsfcrieu, Krönungs' jnbcl, uud iu dcr cntlcgcucu Proviuz Ausflüge uach allen Nichtuugcu dcr Windrose. Gehen wir nach Adelsberg? Diese Frage stellte sich Mancher uud auch der Feuilletonist, dcr schou wiederholt die Fccupracht dcr Grotte nnd das Völkergewimmel bewundert, das sich in sie ergießt, wenn die Eisenbahuzügc vou Nord und Süd heraubrausen. Aber iu Adelsbcrg gibt cö Verbrüderungen und Demonstrationen, welche dem Reiscuerguügcu eiueu Iln»! ^<>u! gcbcn. Gut, so machen wir auch riuc Dcmonstraliou uud fahrcu zu uuscren steierischen Vrüdcru nach — Römcrbad. Dieser Ausicht war uicht alleiu dcr Feuilletonist, sondern ciu Dutzcud Laibachcr, die cin reizendes Stück Erde in dcr idyllischen Zeit, wo die Saison noch nicht auf ihrem Höhepunkte sich befin' det, bewundern uud ciucn Tag lang cin gemüthliches Stilllcbcu führen, „Natur" iu vollcu Zügcu schlürfeu und ucbeubci eiucu guteu Freund überraschen wollten, ^nd so entführte uus ciu und derselbe Waggou des zu Lcmdparticu so gcciguctcu billigcu gemischten Zuges über die Laibacher Ebene im Angesichte dcr wcißschimmerndeu Kalkalpcn am Ufer dcr Save, deren Wellen in dcr Mor-gcnsonnc glitzerten, in 2^ Stnndcn zn dem reizenden Juwel dcr stcirischcn Berge, der lebendig gewordenen Idylle Römcrbad. Viele Laibachcr kcuucu dieses herrliche Plätzchen, wo es gut ist Hüttcu baucu, aber gewiß habcu es uoch wenige als Souutagsausflug bc-uützt, und in dieser Eigenschaft möchte es der Fcuillcto« uist seiucu Lcscru aus eigener Erfahruug auf's beste empfehlen. „Ilio 5<>c,-ul'il sjuic'« <>l m!5l'il> slMl'i'e vilü/^ ^^ dcntsch : Hier ist sichere Ruhe nnd cin Leben, unfähig zu trügen. >Hohc Berge umgcbcu rings das friedliche Tc'mpc; es ist wahr, dcr Blick ist beschränkt durch sie, aber wie wohlthuend ist diese Veschräukuug. Wahrhafter Geschmack hat sich aufs glücklichste mit den Gaben dcr uucrschöpsti« chcu Natur vereinigt, um ihren Bewunderer zu fesseln. Ich kann zwar uicht viel Neues erzählen aus dem freuud-lichcu, jetzt uoch uicht vou der eigentlichen Flut der Badegäste überschwemmten Römcrbad. Ich bewuudcrtc dic romautischc Lage dcr comfortablcu Aadchäuscr, bc-> dauerte die bei 29° N. zum besten ihrer Gcsnndhcit schwitzenden Mitmeuschcu uud verlor mich danu uut Bchageu iu das köstliche Labyriuth dcr vicleu „Rastcu" uud „Ruhen" dcr Pavillons nnd Bnchenwäldchcn, wo dcr Knckuck saug uud die Erdbccrcu zu den Füßen des Waudcrcrö blühten, wo die Wipfel so feierlich rauschten und die Souncnstrahlcn auf den thaui-gen Aergwicscu glitzerten, wo Eampannla, uud Kaiserkrone als Vorboten dcr Alpenflora in üppiger Fülle prangten.....Die schönsten Plätzchen sind galanter Weise mit Ihren Namen bezeichnet, schöne Leserinnen, da gibt es eine Nat a lieu rast mit prächtigen Hängcbir» kcn uud dcr schönsten Fcrusicht auf dcn tief uuteu dahin rauschenden Strom, cin Plätzchen, das mich am längsten fes- selte; eine Eliscns-, cincAmalicnS-Nuhc, ciu Irma-Plateau, wo man schon den Strom rauschen hört und wo alles, Bahnhof, Wald, Strom uud Berge zu cinem ciuzigcn süßcu Idyll zusammenschmelzen; tnrz, allcs trägt einen Namen dcr sich vielleicht mit süßen Erinnerungen verknüpft, uud au dcu Icdcr wieder sciue Eriuucruugcu knüpfen darf. Dns war ein Vormittag iu Römcrbad. Und es kam dcr Mittag. Noch ciu Gang in die Eapcllc, wo das Grün frcuudlich in die stillen Räume hineinschaut, schmucklos uud desto licblichcr in dcr Eiustlchhcit. Ein kleiner Altar ist da und eine Madonna, geweiht aus Dankbarkeit von Natalia Schimpfs, Gcra 1866, wie die Inschrift befagt, also cin Votivbild neuer Art, wie jene drei Römcrsteinc in der Wand des Cnrhanscs, gewidmet dcu „Nymphen" des Ortes. Die Table d'hote vereinigte mich wieder mit einigen sehr schweigsamen Cnrgästcn uud mciueu sehr fröhlichen Vandsleutcu, welche ihrer heiteren Stimmung Ausdruck zu gcbcn fuchtcu, indem sie den im Bade angebrachten Telegraphen zn einer Votschaft an einen in Laibach zurückgebliebenen Frcuud bcuütztcu. Küche uud Keller spcudctcn ihr Bcstcs uud licßcu kciu Heimweh aufkommeu. Die wenigen Nachmittagsstundcn reichten gerade ans, noch einen kleinen Rnndgang in die schnell licbgcwordcnc Umgebung zu machcu, und eine letzte Rast in dcr romantisch gelegenen Schwcizerei zu halteu, dcrcn Pächtcriu, alleu Kaffcc-schwestcru zur Acachtuug, ciucu sehr gutcu Motkatrank ausschäukt, odcr iu dcm Felsen teller, iu welchem uuscrc lustigcu Laibachcr ihre letzten Augenblicke verbrachten nnd wo Gambrinns seinen kühlen Trnnk cre-dcnzt. Und uuu zeigt sich schou cin Rauchwöltchcu in dcr Schlucht uud dcr Traiu dampft herbei, um uns fchncll anfzunchutcn und dcr Heimat zuzuführen. Lcbc wohl, frcundlichcs Römcrbad! 896 8. nur sieben oder acht Verhaftungen vorgenommen worden und befindet sich unter den Arrctirtcu nicht ein einziger Pole; mcm glaubt auch, daß kein Landsmann Be-rezowsky'S in seine tranrigc Angelegenheit verwickelt sei. Berczowsky kam der Polizei verdächtig vor; Polizci-Llgcntcn hattcn am Tage der Neune den Auftrag, ihn zu überwachen, verloren ihn aber in dem Mcuschcngc-woge und den Wagcnmasscn aus den Augen. Am 8tcn Früh wurde Pictri in den Miuisterrath gerufen, um alle Details, welche er bisher über das Attentat in Erfahrung bringen konnte, mitzutheilen und den Charakter, den die Untersuchung bis dahin angenommen., zu slizziren. Die schlagfertigen Redensarten, welche der Moni> tcur in seinem Berichte über daS Attcutat dem Kaiser in den Mund legte, sind stark anfgcpntzt; wie ein Correspondent der Indcpcndancc von einem Ohrcnzcugcn gehört haben will, waren die ersten Worte, die nach dem Schusse iu den kaiserlichen Wagen vernommen wurden, der Ansrnf Napoleon's: „Das ist eine Schande, eine Schmach!" Hierauf erkundigte sich der Kaiser, ob Niemand verwundet sei. Als die Kaiser Alexander und Napoleon, erzählt das Journal dc Paris, am 9. d. von Versailles nach Paris zurückkehrten, ließen sich wiederum mehrmals die Rufe: „Viv l<> ?<,Is»"iw!-< auf ihrem Wege vernehmen. Da hätte sich der Kaiser der Franzosen zu dem Czar mit den Worten gewendet: „Sie sind unverbesserlich!" Worauf Alexander erwidert hätte: „Das beweist, daß eS am besten ist, sie gewähren zu lassen." Und sogleich hätte der Czar in den Kaiser gedrängt, daß die Perso-neu, welche bisher wegen dieses Nufes verhaftet worden waren, freigelassen würden. Wie indeß von anderer Seite verlantet, ist bis heute noch leine von diesen Personen auf freien Fuß gesetzt worden. Oesterreich. Pest, 12. Iuui Nachts. Die Straßen, durch welche Ihre Majestäten von der Burg zum Pest er Bahnhöfe fahren, sind festlich beleuchtet. Be» sonders hervorzuheben sind: die Akademie, der Krönungs-Hügel, das Lloydgcbäude. Durch eine zahlreiche, den ganzen Weg entlang Spalier bildende Menge fuhren Ihre Majestäten unter herzlichen Zurufen der Menge, nach allen Seiten huldvoll nickend, einige Minuten vor 10 Uhr zum Bahnhöfe, in welchem die beiden Häuser des Landtages so wie die Spitzen der Landes- und Com-munalbchörden versammelt sind. Mit Ihren Majestäten zugleich reist der ganze Hofstaat von hier ab. — Ihre tais. Hoheiten die Herren Erzherzoge Karl Ludwig und Ludwig Victor beehrten heute Abends um halb 10 Uhr die Soiree des Miuistcrpräsidenten Grafen An-drafsy mit Höchstihrcm Besuche und verfügten sich gcgcu 10 Uhr in Begleitung des Primas, dcS Ministerpräsidenten uud anderer Notabilitäten in den Bahnhof zur Abfahrt Ihrer Majestäten. — 12. Iuui. (Frdbl.) Nach 10 Uhr Abends erfolgte die Abreise Ihrer Majestäten, der Herren Erzherzoge nnd des gesummten Hofstaates mittelst Seftarat-zng. Die Straßen, durch welche die hohcu Abreisenden fuhren, waren glänzend bclcnchtct, namentlich war der Ofncr Brückenkopf brillant illnminirt. Den ganzen Weg entlang bildeten große Mcnschcnmassen Spalier, welche das Herrschcrftaar enthusiastisch begrüßten. Im Bahnhofe waren die Minister, Bischöfe, Magnaten, UutcrhauSmitglicdcr, der Bürgermeister, ciue Dcputatiou des Honvcdvcrcinö und ein zahlreiches Publicum erschiene»; bei der Aukunft des Kaisers nnd der Kaiserin erscholl endloser Inbcl. Nach einer kurzcu Ausprachc ertönten ununterbrochen donnernde Iubelrufc. Ihre Majestät die Kaiserin staud allseitig freundlich grüßcud am offenen Wagcnfenstcr, der Kaiser lehrte vom Coup« nochmals zurück, um sich von den anwesenden Magnaten zu benrlauben; Ihre Majestät die Kaiserin war von dem Enthusiasmus der Bevölkerung zu Thränen gerührt. Unter nicht enden wollenden Cljenrufen setzte sich der Zug in Bewegung. — 13. Juni. DaS Amtsblatt veröffentlicht ciue Allerhöchste Entschließung, mittelst welcher Hofrath Io-hauu Varthos zum Miuisterialrath, Gubcrmalrath In-liuS Szentgyörgyi uud Hofsccrctär Joseph Somossy, die Deftutirtcn Geza Szirmay uud Emil Trauschcufclö zu Miuistcrialsccretärcu beim ungarischen Ministerium am allerhöchsten Hostagcr ernannt wurden. Dem köuigl. Personal uud Gehcimrath Stephan Mclczcr wurde dks Commandcurkrcuz des Stcphaus-Ordens verliehen. Vielen Sträflingen ist der Nest der Strafzeit nachgesehen worden. — „Hirnöt" meldet: Ministerpräsident Freiherr von Veust coufcrirtc hier mehrmals mit dem Primas und verweilte vorgestern drei Stunden im Prima-tial-PalaiS. _____^ Ausland. Bezüglich der in Berlin stattgehabten Zollvercins-vcrhandluugcn meldet die „Äaicr. Ztg." : Bon prcußi« scher Seite wurde im Beginne der Verhandlungen her-vorgehobeu, daß es unthunlich sei, die Beschlüsse des uorddcutschen Bundcsrathcs und Reichstages in Zoll« vcrcinsangelcgcnhcitcn von der Zustimmung der süddeutschen Regieruugcn und Stände abhängig zu machen. Ebenso wenig könne Süddcutschland zugcmuthct werden, diese Beschlüsse ohne Weiteres auch für sie gelten zu lasscu. ES bleibe sonach nur übrig, die Gesetzgebung in Zoll-vcreinsaugelcgcuhcitcu einem gemeinschaftlichen Organe der bethciligten Regierungen uud eiucr gcmciuschastlichcn Vcrtrctuug der Bevölkerung zu übertragen. Zugleich wurde vou preußischer Seite der Entwurf einer dcs-fallsigen Puuctation vorgelegt, welche einem abzuschließenden Vertrage zu Grunde gelegt werden soll. Inhaltlich derselben würden die bisherigen Zollvcrciusvertrügc uutcr der Modification in Kraft zn bleiben haben, daß die Gesetzgebung über das ganze Zollwcseu, über die Besteuerung des einheimischen Zuckers, Salzes und Tabaks inSkünftige durch ciu gcmciuschaftlichcs Organ der bctheiligten Staaten und eine gemeinschaftliche Vcr-trctuug ihrer Bevölkerung auszuüben wäre. Bezüglich des crstgcdachtcn Organes soll die Stimmführung sich nach Maßgabe der Vorschriften für das Plcnnm der ehemaligen dcutfchcu Auudesverfammlnng vertheilen. Die gemeinschaftliche Vcrtrctnng der Bevölkerung dagegen würde fich zu bilden haben aus dcu Mitglieder» des norddeutschen Reichstags nnd aus Abgeordneten aus dcu süddeutschen Staaten, uud würden die Bestimmungen des V. Abschnittes der norddeutschen Vunocsvcrfassnng hierauf Anwendnng finden. Nachdem diese Punctation von den verhandelnden Ministern im Einzclucu durchbe-rathcn worden war, wurde sie vou Seite WürtembcrgS uud VadcuS acccptirt und von dcn Vertretern dieser Staaten durch Uutcrschrift, uutcr Vorbehalt ciucr dreiwöchentlichen RatificationSfrist, sofort vollzogen. Von Hessen wurde der baldige Beitritt iu Aussicht gestellt. Vaicru hat sich sciuc Entschlicßuug vorbchaltcu. Florenz, 11. Juni. In der hcntigcn Sitznng der Deputirtcnkammer wurden die Gesetzentwürfe über die Mahlstcuer und die Beseitigung des Zwangscourscs iu der crsteu Hälfte des Jahres 1868 vorgelegt. Dann entspann sich eine längere Discussion über dcn Hafen von Brindisi, dessen Wichtigkeit, namentlich mit Bezug auf dcn Transit der ostindischcn Post, besonders d'Amico hervorhob. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Giouanola, versprach alles in seinen Kräften Stehende zu thun. Der Finanzminister kam neuerdings anf das Schreiben des Herrn Vrasseur zurück und erklärte, die Gerichte würden darüber zu entscheiden haben. — Garibaldi, der sich iu der Villa dcs Marchesc Cavalcauti in Signa befindet, leidet angeblich wieder schr an Gliederschmerzen, und es heißt, daß eine Vadccnr in Teplitz (in welchem Tcplitz?) ihm sehr zn statten kommen würde. — In einer Florcnt. Corresp. der „G. di Vc-nezia" wird darüber Klage geführt, daß, obschon die ital.Re gicrung für die Provenienzen aus Tunis, wegen dcS AuSbrnchs dcr Cholera an den Küsten der Regentschaft, eine 25itägige Qnarantänc angeordnet, die am 1. d. M. mit dem gewöhnlichen Postdampfcr in Livorno angekommenen Reisenden aus tclcg. Befehldes Ministeriums uud zum großen Aergerniß dcS dortigen Sanitätsrathcs nach bloß dreitägigem Aufenthalte im Lazarcthc freie Pratica erhielten. Die am 8. cingctroffcucn habe mau, obschon die Seuche an dcn Küsten der Vcrbcrci zunimmt, sammt ihrem Gepäck sogar uumittclbar zum freien Verkehr zn-gelassen. Jetzt heiße es, eine Familie iu Susa, cmcr vou der Seuche hcimgcsuchtcu Stadt au der Küstc der Regentschaft, habc an das HauS Nubattiuo in Genua um ciucn Dampfer telcgraphirt, damit sie der Gefahr entfliehen könne, uud es liege dic Bcforgniß nahe, daß anch diesmal, wie vor zwei Jahren, eine Verschleppung dcs Contaginms durch Flüchtlinge von der afrikanischen Küste an die ital. stattfinde. Paris, 12. Iuui. Der „Abend-Monitenr" sagt in seinem Wochenberichte: Alle deutschen Ionrnalc be» glückwünscheu sich zur Auwcscnhcit des Königs von Preußen am Tuilcricuhofc und zu desscu herzlichem Empfange von Seite dcs Kaisers, als einem glücklichen Ercignissc. — Die Schwierigkeiten in der Luxemburger Frage sind gegenwärtig zur beiderseitigen Zufriedenheit geregelt; dic ganze preußische Garnison wird demnächst dic Festung und daS Grofcherzogthum geräumt haben und wird sclbc durch 1000 Maun Luxemburger ersetzt werden. — Indem der „Mouiteur" vom Attentate spricht, sagt er weiter: Alle Völker danken der Vorsehung für die Bewahrung dcs Kaisers Alexander. Fraukrcich uud Rußland ciuigeu sich in cincm uud dcmsclbcn Gedanken, daß das Attentat leinc audcre Folge halien wcrdc, als dic zwischen dcn beiden Kaiserreichen lind ihren Sou-vcraincu bestehenden Bcmdc dcö Vertrauens und dcr Freundschaft fester zn knüpfen. — 13. Iuui. Dem gcstcrn Abends bei dcr preußischen Botschaft stattgcfnndcncn Balk wohntcu die Kaiserin uud dcr Kaiscr bei; die Majestäten kchrtcn gegen 2 Uhr iu dic Tnilcricn zurück. — Auf Vorschlag dcs Kriegsministers erhöhte dcr Kaiscr wegen Theuerung der Lcbcnömittcl dcn Sold dcr Linicntruppcu bis zum 3ltcn December um 4 CcutimcS per Tag. Warschau, l0. Juni. Alls Bergs Bcfchl reiste heute cinc Deputatiou von zwölf Personen, aus polni-schcu Beamten uud Glicdcru dcr Geldaristokratie bc» stehend, nach Paris, um dem Czarcn ihre Gratulation darzubriugeu. Ncbstdcm sammelt Präsidcut Witkowsti Das wäre uoch ciuc Reminiscenz aus dcn Pfingsten. Und nun wieder die geschäftige Woche mit ihrer Arbeit, ihren geselligen Ereignissen und — ihrer Medisancc. Zu den Ercignisscn der Woche zählt wohl unsere Kunst, aus stell ung. Leider entspricht der Erfolg nicht dcn Bemühungen der Künstler und Kunstfreunde, denen wir diese erwünschte Abwechslung in unserem monotonen Prouinzlcbcn zn danleu haben. Und das Publicum zeigt sich uicht so befriedigt, als wir erwartet hätte». Bietet doch die Ausstellung cin großes historisches Bild Larri-v lire's, Tasso inl Kloster S. Onofrio, prächtige Landschaften von Dcvcnter, Hansch, Marko, Königsbruun, Umlauft, Reiter, Weih rother, Vö scher, Högcr, Fait, gcluugcnc Copicn berühmter Gemälde (heil. Kathariua nach Dicpolo, Christuskopf i'.ach Guido N c n i) von Prof. Fröhlich, in welchen Eigenart des Künstlers und Seele seiner Arbeit wiedergegeben sind, und wir müsscn insbesondere dcr Liberalität dcs steierischen KunstvcreinS nnd der Herren Gcmäldcbcsitzcr Banquier Morocutti in Graz. Landcsgcrichtsrath Pillcr uud Frau Rosa Ncchcr hier, unt Dank crwähncu. Herr Karinger hat dnrch das lebensgroße Portrait des Hcrrn General' majors v. John sciuc Meisterschaft glänzend bewährt, sowohl was Technik als Auffassung uud lebendigen Ausdruck bctriffl. Wir köuucu nur wünschen, daß dic auf dic Ausstellung verwendeten Bemühungen nicht verloren sein und die Verwirklichung dcö schönen Gedankens anbahnen möchten, im Juli ciue Ausstellung heimischer Küustlcr aus allen Epoche» iuö Leben zu rufcu. Natur uud Kuust hat dcr Feuilletonist ihr Recht widerfahren lassen, aber es gibt noch andere Mächte. Man will uicht blos angeregt, man will unterhalten sein. Diesem Wunsche zu entsprechen, muß sich dcr Feuille- tonist beeilen, aber was soll cr nur schnell als Stoff für dic Ncngicrdc nnd Plauderei aus seinen Tagebuch-notizen hervorsuchcu? Vielleicht die „Geschichte zweier Kleidungsstücke?" Man hat dem Fcuillctonistcn nachstehendes Histörchen vertraut, das vielleicht seine cruste, gewiß aber eiuc spaßhafte oder doch tragisch-komische Seitc hat. Also: Ein Ehemann, Besitzer eines jungen und zärtlichen Frauchens, hat eine Reise zu machen. Er nimmt bewegten Abschied und begibt sich auf dcn Bahnhof, betrübt, fciu Weibchen so allein zurücklassen müs-sen. Aber welch' Malheur, dcr Nachtzng ist schon abgegangen uud nnscr Reisender muß wieder umkehren. Um die Holdc nicht zu stören, kleidet cr sich still aus uud liegt bald iu friedlichen Träumen. Früh Morgens ist er auf dcu Beinen und macht schnell seine Toilette, hiebci natürlich, da die Zcit dcr Sanscnlottcn gottlob längst hinter uns, auch jcues uothwendigcn Bestandtheiles nicht vergessend, welches Adclung alö dic ..hohle Bcklci-duug dcö unteren Leibes" dcfinirt, jenes Stückes, wel-chcS die Frau nach dcr Volksansicht nicht haben soll, wenn dcr Ehcmaun cm Mam», scin will, und welches dagegen Tänzerinnen nach hohcn Vorschriften haben muffen. Dicscs Toilcttcstück bcqncmt sich auch ohne Sträuben dcn Formcn unscrcs Ehcmauncs, und cr eilt — dcr Undankbare — hinans, ohnc dcr vielleicht noch schlafenden Holdcu ciucn „guten Morgen" zu sagen, cin Fall, der öfter vorkommen soll. — Was ist nun natürlicher, als dcr Gcdankc au ein Gabelfrühstück uud dcr Griff ins Portemonnaie? Hilf, Samicl, gibt es noch Zauberei in uusercm aufgeklärte« Jahrhundert? „Ich erkenne dich uicht wieder," declamirt unser Held, das ist ja uicht mein Portemonnaie, und dcr Inhalt — cin Hunderter! Nun gleitet der Blick uatürlich auf die „hohle Bekleidung dcS unteren Leibes," „sie ist cs nicht, die ich mein eigen nenne," dcclamirt cr weiter uud denkt, das ist ciu Glück, das mir im Schlafe bcschccrt worden, das soll man nicht von sich stoßen. Sagt's, und setzt dcn Hnndcrtcr in klcinc Münze um, ohnc zu fragcn, welchem glücklichen Zufalle cr die Bcfchccrung zu vcrdaukcu habc. Dcn Rückkchrendcn empfängt die treue Andromache mit Zagen, denn sie hat bereits dcu ver-hängnißvollcn Mißgriff entdeckt, cr aber lächelt und — wünscht öfters Beinkleider und Hunderter zu wechseln. Uud mm die Geschichte dcs zweiten KlcidnngS-stückcs. Es war nm die Zcit dcr Wallfahrten nach dem allein selig machcuden Muskau. Anch einen jungen Sloucncu führte Wissensdrang und Wandcrlnst über dic Grenze dcs unhciligcn Oesterreich nach dem Lande, wo „hoch dcr Kreml steht uud still dcr Polc nach Sibirien gcht." — Allcs war gekostet, officicllcr Empfang in Gra-nica, Complimcnte russischer Cinovniks iu goldbedccktcn Uniformen, Umarmungen bärtiger Gcncralc und Anstaunen dcs ethnographischen Wachsfigureucabiuets. In Petersburg sollte dcm Bcranschtcn das höchste Glück lächeln, dem Gebieter allcr Rcußcn persönlich scinc Aufwartung zu machcu. Uuscr Hcld erscheint in dcr „nationalen" Znrka — im Vorbeigehen gesagt, cin fremder, uus Slo-vcnen ganz uubckmmtcr Importartikel — dcr Znrka, welche wenigstens iu Laibach als Hof- und salonfähig gilt. Todcsschrccken! Dcr Ccrcmonicumcister Seiucr Majestät schüttelt dcu Kopf bci dcm Anblick dcr Tracht, wclcho ihm ciuc fatalc Achulichkcit mit dcm polnischen Schuürrock zu habcn scheint, und macht unserem verdutzten Zurkaträgcr bcmcrklich, in solchem Klcidc könne cr dcn wcißcu Czar uicht schauen, cö gehöre partout zur Galla auch am Pctcrsbnrgcr Hofe dcr — Frack. Wclchc Ironic dcS Schicksals! In die Dwarzc Hülle fahren zu müfscu, die allen nationalen ^eelcn so antl- 897 Unterschriften zn cincr Zwaiigsglückwunschadrefsc für den Kaiser. Gestern Vormittags war großer Empfang bei dem Statthalter Grafen Berg ans Anlaß ähnlicher Manifestationen. Vcrg erhielt vom Czarcn ein Telegramm ans Paris, in welchem derselbe dein russischen Club nnd den polnischen Einwohnern Warschau's (Ilü-billig polonui,^ V<>l-!><»vi>) seinen Dank ausspricht. Die Negiernngscomission für die öffentliche Aufklärung des Königreichs Polen wurde aufgehoben nnd alle wissenschaftlichen Anstalten und Institute in den Gnbcr-nicn des Königreichs den Ministerien in Petersburg untergeordnet. Hassesneuigkeiten. — (Aus Wien.) Am 13. Juni ist die Bestätigung der Wahl des Tr. Zclink a zum Bürgermeister von Wien auf die neuerliche Dauer von drei Jahren von Er. Majestät herabgelangt. — Am 25., 20. und 27. Juli wird in Wien ein Congreft der cisleithanischen Chirurgen stattfinden zum Zwecke der Ncgelung und Wahrung ihrer Verhältnisse und Rechte und Gründung eines Pensions- und Unterstützungs-vereins. — Auf die Entdeckung des Thäters des an Elisabeth Kolb verübten Raubmordes sind von der Polizcidirec-tion 500 fl. Belohnung ausgesetzt. Von den beschädigten Eltern sind 10 Percent des zu Stande gebrachten Geldes als Belohnung zugesichert. — Der Proceß gegen den T)e-fraudanten Abelcs hat letzter Tage stattgefunden und wurde derselbe des Verbrechens des Betruges schuldig crlannt und zu fünf Jahren fchwereu Kerkers ncbst Ersatzpslicht an die Crcditanstalt vcrurtheilt. — (Eine historische Reminiscenz.) In der „Wiener Zeitung" vom 15. Juli 1795 las man: „Der Allerhöchste Hof und die Etadt sind in die tiefste Betrübniß versetzt worden, indem am 10. d. M. der Erzherzog Pala-tinus (Leopold, ein Bruder von Kaiser Franz l.) zu Laxen-bürg das Unglück hatte, in einem Feuerwerls'Laboratorium, in dem unversehens ein Thcil des vorräthigen Pulvers Feuer sing, davon so sehr beschädigt zu werden, daß die herbeigezogenen Aerzte sogleich den Zustand sür unheilbar erkannten, der Erzherzog auch nach empfangenen heiligen Satramenten Sonntags, den 12., Morgens um 2 Ubr ren Geist aufgab. Se. kaiserliche Hoheit waren am 14. August 1772 geboren und hatten also nicht volle 23 Jahre cr< leicht, aber die erhabenen Eigenschaften deS Geistes und Herzens, welche aNe Sprossen des durchlauchtigsten Erzhaules bezeichnen, in einem so vorzüglichen Grabe in sich vereinigt, daß er schon in diesem jugendlichen Alter das Zutrauen, die Liebe und die Verehrung der gcsammlen ungarischen Nation erwarb, welcher er in der Würde eines Palatinus seit 1700 vorgestanden ist u. s. lv." — Altc Bürger er-zählcn sich noch hcutc, daß am späten Zlbend des 10. Juli 1795 ein Hoflalai, welcher die Tranerkunde überbrachte und die nothwendigen Medicamcnte und Utensilien aus der Hos« apothcle zn besorgen hatte, in einem Zeiträume von 10 Minuten (!) von Larenburg nach Wien, an den Ort seiner Bestimmung, gelitten sci, von welchem Ritt aber auch das Pferd todt zusammengesunken wäre. Jedenfalls bleibt die Äeminisccnz bemcrkcnswctth, daß vor nahezu 72 Jahren die kaiserliche Familie gleichfalls ein Mitglied durch Vcrbren. nung verlor. — Eine Entscheidung des Berliner Obcr-tribunals.) In Bezug auf die Redefreiheit der vrcußi patisch ist, als deutsch, während sie eigentlich französisches Gewächs, denn der Dcntschc kennt als Nationaltracht nur den ^cidrock. Aber was war zu machen? Alles halte unser Held mitgenommen, was zum Hausgebranch in Moskau erforderlich: gut nationale Gesin» nnng, ein gefülltes Portemonnaie, ein russisches Convcr-sationstaschcnbuch, nnr keinen — Frack. Schnell also znm Schneider. Aber der Petersburger Schneider kanute leine slavische Wcchsclscitigkeit und Vrndn'lichlcit, er war schnell fertig mit dem Frack uud der Rechnung Per 60 fl. Sechzig Gulden fnr einen Frack! Freilich ails der Metropole nordischer Intelligenz. Der Frack wurde also mit einem stillen Seufzer bezahlt uud that seine Schuldigkeit in der Audienz. Jetzt ist er als theuere Erinnerung an russische — Schneider wohl schon auf der Reise in die Heimat. Ist es damit nicht bewiesen, daß der Frack ein pan-slavistischcö Klcidnngstnck, von welchem mau mit Variationen singen kann: Was ist des Frackes Vaterland, ist's Schwabcnland, ist's Rusftnland? . . . Ist der Frack nicht das wahre Symbol slavischer Verbrüderung, das Palladium, unter dessen Schatten alle slavischen Völker ihrem Czar nahen müssen? .... Aber da wären wir nahe an politisches Gebiet gestreift, und da wir nicht gerne dieses Gebiet betreten, an dessen Pforte der Engel mit dein feurigen Schwerte in Gestalt der nationalen „Rovicc" droht, so ziehen wir uus schnell zurück und sprechen noch ein Wörtchcu von der neuen Acra, die uns Laibachcrn mit dem hcutigcu Tage aufgeht, cincr Acra, dic nichts mit Ncichsrath und Mbruarvcrfassuna. zu thun hat, der neuen Bicrära. Lcopoldsruhc öffuct heute sciuc Pforten den Verehrern dcs Getränkes, das den alten Helden in Walhalla winkte und das nns die Gebrüder Koslcr in goldener Reinheit und unverfälschter Hoftfcnnnschuld brauen. Concurrcnz und freie Vahu für das heimische Vier! Wer möchte da nicht Patriot sein und zu Lausch hiuauswaudcru? — schen Landtagsmitglieder hat auch der Disciplinargerichtsbof, (1. Civilscnat des Odertribunals in Berlin) einen höchst wichtigen Ncchtsgrundsatz ausgesprochen. Wegen cincr vom Abgeordneten Sladtgerichtsrath Twesten im Abgeordnetenhanse gemachten Aeußerung kalte der Oberstaatsanwalt die Einlei« lung der Disciplinarunteisuchung beantragt. Das Discipli-nargericht lehnte dieselbe deshalb ab, weil Attilcl 84 der Verfassung jede Verfolgung einer von einem Landtagsmit-gliede gemachten Aeußerung ausschließe. Auf die Beschwerde des Oberstaatsanwalts hob das Obertribunal diesen Beschluß auf und verwies die Sache zur näheren thatsachlichen Prüfung an das Disciplinargcricht erster Instanz zurück, unter Aufstellung folgenden Nccbtsgru.idsatzcs' „Ein Landtagsmitglied lann wegen der im betreffenden Hause geäußerten Verleumdungen nicht blos strafrechtlich, sondern auch disciplina-rifch verfolgt werden." — (Zünbnadelgewchre sür Württemberg.) Wie der „Schw. Merk." meldet, werden in den nächsten Tagen 6000 preußische Züudnabclgcwchre zur Einübung der württembcrg'schen Infanterie in Stuttgart eintreffen. — (Das internationale Schach-Turnier) hat am Dienstag in Paris begonnen. Das erste Spiel wnrde von Herrn Arnous de Rivwre gegen Mr. Lloyd- gewonnen. Der Preis besteht in einer prachtvollen auf 5000 Francs geschätzten S^vres-Vase. — (An der internationalen Münzcon-fercnz), welche am 17. d. M. auf Einladung Frankreichs in Paris stattfindet, wird den neuesten Nachrichten zufolge auch Rußland thcilnehmcn. — (Der Sch neide rstritc in England.) Schärfer als je ist die Fehde unter den Schneidern entbrannt. In dem Hauptquartier der Union war gemeldet worden, daß die Besitzer der lahmgelegten Werkstätten in London ihre dringendsten Bestellungen größtentheils in Brighton anfcrti-gen ließen. Sosort schickte der Präsident Agenten dahin ab, um sich zu überzeugen, ob die Sache ihre Richtigkeit habe. Die abgesandten Späher fanden die Meldung vollkommen bestätigt und die Majorität der Meister in Brighton in vollster Arbeit über cincr ganzen Fluth von Kleidern, die von London aus von den kriegführenden Meistern bestellt ware». Alsbald nachdem die Union diese Kunde erhalten, wurde eine Versammlung einberufen, die ohne lange Discussion sich cin-stimniig dahin erklärte, dem müsse ein Ende gemacht werden. Keine Arbeit für London dürfe in Vrigthon gefertigt werden, und das einfachste Mittel sei, die mit diesen Aufträgen beschäftigten Arbeiter aus der Beschäftigung zu ziehen. Eine dahin lautende Ordre ging augenblicklich nach Brighton ab, und kürzlich stellten 200 Schneider daselbst die Arbeit cin. Aus Rache benutzten die Arbeitgeber hier ihren Einfluß auf die noch arbeitenden Firmen und vcrmochteu eine Anzahl von ihnen, ihre zur Union gehörenden Arbeiter zu entlassen, so daß gcgcnwärlia. inclusive 300 Schneiderinnen ^000 Arbeiter von den Zuschüssen der Union leben. Wie stark übrigens die Sympathien der übrigen Gewerbe für die Schncidergescllen sind, ist aus der Thatsache zu ersehen, daß durch die Beiträge der noch Arbeitenden und die Unterstützungen anderer Vereine es auch für diese Woche trotz der vermehrten Anzahl der Unbeschäftigten dem Eo-mit^ möglich sein wird, die voile Strikezulage an die Feiernden auszuzahlen. — (Die Erp edition zur Aufsuchung Livingstone's.) Mit dem am 8. d. M. von London nach dem Eap abgegangenen Posldampfer ist die kleine Expedition zur Aufsuchung Livingstone's nach ihrem Bestimmungsorte abgegangen. Sie besteht aus nur vier Personen : Mr. 3)oung, dem Ehef, Mr. Henry Faillkncr, der als Freiwilliger auf eigene Kosttn die Reise mitmacht, und zwei erfahrenen Männern, John Rccd und John Buckley. Elfterer ift Handwerker und begleitete Livingstone fchon auf cincr seiner Reisen. Letzterer Seemann und mit der afncanischcn Küste, dem Lande und den Sitten und Gebräuchen der Eingc-borencn im höchsten Grade vertraut. Ucdc dcs Abg. 3'vltcc in icr Mcjjdcbattc. (Schluß.) Was lann die Folge eine» solchen Verhältnisse sein? Slei-gcndc Erbitterung, Vergewaltigung, wie wir bereis sehr sprechende Beispiele dmolben von den crstm Stadien tnug IN Böhmen, Mahlen, ^rcun uud Crualien erlebt haben Eine Regierung, meine Herren, welch, „icht alle Factoren des Staates znm gemeinsamen Zwecke zusammenfaßt, welche nicht auf alle ^aclorcn des wlaates sich stützt, wird ihre Aufqabc sicherlich me glücklich losen können, '.'.'un sind aber die Slaven n»d Rumänen Oesterreich'» ohne Zweifel sehr wichtige Faclorcn, und derjenige Staatsmann, welcher ohne, Slaven und Romanen rechnet, oocr sie sogar der österreichischen Idee entfremd?!, ist lein österreichischer Staatsmann. (Vrcwo rechts,) Ich will Ihnen, meine Herren, diesfalls ein Bild nns dem Familienleben vorführen. Deuten wir nnS z. B. einen Vater mit süns Sühnen. So lange der Vater ,>nc Sülnic mit gleicher Rücksicht behandeil, so lange er ihren guten Willen, ihr eifrige« Streben wach zn hallen weiß, wird das Hauswesen gedeihen nnd fortschreiten. Denken Sie sich aber diesen Paler, daß er ans ein. mal zwei seiner Söhner zn bcuorzngen ansängt, das; er ihnen hauptsächlich das uäicrliche Erbe zuwenden will, wie wivd sich unn das idyllische Bild dieses häßlichen Kreises ändern ^ic znrückgmtzlcn Sohuc werden ansauge», unzufrieden zu werdm. ,ie werden ihre Arbeitslust verliere.,, sie werden anfangen, nicht blos die bevorzugten Bruder, ,°ndcrn mich den Vater ' n hassen sie werdeil n.cht mehr Mitarbeiten. ,h,e T ätigkit wird' he e störende als m.c fordernde em. Und was lann da. End sn ,em <> daß d.e drei zurückgesetzten Binder sich absondern und c eu gesonderten Haushalt zn gründen suchen. "^"°nn uno cnun So. meine Herren, stalle ich „manch einc Staatsfamilie vor . Nnr die gleiche Rücksicht für alle macht dk Krä!e die m allen schlummern, dem gemeinsamen Zwecke dienstbar Dic osmn'ichischc Negieniug n»d ihre Politik litt ja bisher hauptsächlich an dem Gebrechen, daß sie nicht eine österreichische, sondern meist eine parteiische, meist uud vorzugsweise einc dcntsche war. Denken Sie, meine Herren, an dic Zeiten des Frcihcrrn von Bach zurück; er verfolgte die deutsche Politik uud führte zu diesem Zwecke den absoluten Eenlralismus ein. Sein Nachfolger verfolgte dieselbe Idee, glaubte ihn aber auf sincm anderen Wege erreichen zn können, und führte den constitn» lioncllcn CciilralisinnS ein. Bald übcrzcngtc man sich, daß es anch anf dicsmi Wege nicht weiter gehe; man überzeugte sich, daß man die Masse der ver« schiedcncn Völker mit der deutschen Kraft allein nicht werde bewältigen können, und so entschloß man sich endlich znm dualistischen CcutralisnmS. Wir wollen abwarten, ob diescS Experiment ein sMcllichlres sein wird; ich bezweifle cs jedoch nnd erlaube mir nur die Be» mcrknng zu machen, dnf; Oesterreich anf diese Weise zwischen fort» währenden Experimenten hin nnd her schwankt, daß auf dlcse Weise die gemeinschaftliche Freiheit für alle verloren geht, daß durch den Polizci- uud Militärapparat, der nothwendig wird, die widerstrebenden Elemente im Zanmc zn halten, die gemeinsamen Staats« mitiel absorbirt werden, und daß wir so unter fortwährenden Collisions von Tag zu Tag schwächer werden. (Bravo! sehr gut rechts.) Meinc Herren! Ich habe bereits ausgesprochen, daß nnr die gleiche Behandlung aller Nationalitäten Oesterreichs tie Garantie bieten wird, die Mittel des Staates zu stärken und zu vermehren. Ich habe daher bedauert, das; die Ndresse über die nationale Gleichberechtigung, welche mit hinlänglichen festen Bürgschaften der Autonomie ;u umgeben wäre, um alle Völker zn befriedigen, über diesen Gegenstand so schnell, so verschämt hinausgeht. Meinc inmge Ueberzeugung ist cs, daß nur dic Gleichberechtigung Allcr unsere gemeinschaftliche Wohlfahrt und namentlich, meine Herren, unsere gemeinsame Freiheit begründen lann. (Bravo ! Sehr gut, rechts.) Denn so lange eine Regierung oder eine Partei Hintergedanken hat. su lange sie nicht ohne Rückhalt entschlossen ist. alle Völker gleichmäßig zu behandeln, in solange wird sie sich auch nicht herbeilassen, freie Institulioneu einzuführen. Meine Herren! Wir hoffen vergebens auf cin liberale, ge-uügcndeö Prcßgesch, auf ein freies Vereiusgcsch auf Schwurgerichte; wir hoffen vergebens, so lange man nicht den Gedanken aufgegeben haben wird, irgend eine Nationalität vergewaltigen zn wollen. (Bravo rechts.) Tenu meine Herren, nimmer lann derjenige volle Freiheit geben, welcher Zwang üben will. Ich erinnere Sie dieöfalls, mcinc Herren, nnr an die noch Allen in frischem Andenken le-bcndc Periode des Ministeriums Schmerling. Ich bin weit entfernt, jli ich hegte, nie den Gedanken, daß der Herr Staatsminister Schmerling nicht freisinnig gewesen wäre. nnd doch. waS hat sein Ministerium für die Freiheit gewirkt? Nichts. Warum? Weil eben mit seinem Systeme die Freiheit nicht vereinbarlich war. Ich kann mich noch recht gut auf Aeußerungen erinnern, die damals über den Vorwnrf, warum für die Freiheit nichts geschieht, in öffentlichen Blättern gemacht worden sind. Man sagte einfach, wir können freiheitliche Institutionen nicht geben, weil sie anch den widerstrebenden Elementen zn Onte kämen, das ist der itern der Sache. So lange man widerstrebende Ele-mmle haben wird. das heißt, fo lange man Systeme befolgt, die widerstrebende Elemente erzeugen müssen, so lange wird es mit der Freiheit nicht vorwärts gehen. (Sehr gut! Bravo rechts.) Bei dieser Gelegenheit, meine Herren, will ich erinnern, worin der Grund, warum cs in Oesterreich mit der Freisinnig? leit so schwer vorwärts geht, gelegen ist. Es ist nämlich cin gewisses Mißtranen, eine gewisse, nach meiner festen Ueberzeugung unbegründete Nnlipathie der Deutschen gegen die Stauen. (Oho liuts.) Ich habe. mcinc Herren, unlängst in cinem Grazer Blatte einen Aufsatz von einem sehr achtbaren und geschätzten Landtagsabgeordnctcn ans Sleicrmarl gelesen. In diesem Aufsätze kam der Passus vor: „Wenn das Dcntschthum abdicirt, crust dann kömmt der Slcn'ismns an die Reihe." Meine Herren! Sind denn dic Verhältnisse wirtlich darnach, daß wir eine so traurige Alternative stellen müßten? Gibt es denn wirk« lich nnr cin Entweder, Oder? — Für :nich existirt nicht blos ein lieber nnd ein Unter. für mich existirt auch rin Ncbcn. (Bravo rechts.) Meinc Herren! Ist cö dcnn nicht denkbar. daß wir nicht blos über einander und unter einander, sondern daß wir neben einander gleichberechtigt existircn? Die Deutschen nud Slaven wohnen, soweit die Geschichte reicht, seit Jahrtausenden neben ciuan< der, sie lagen mit einander oft ini Kampfe, wie es bei Nachbarn nnd in Zeiten der Rohhcit nicht leicht anders denkbar ist, aber sic standen auch sehr oft als Bundesgenossen mit ciuandcr gegen gemeinsame Fände, — ich erinnere dicsfalls nur an die Hkänipfe mit den Tartarcn, Mongolen, Türken, ich erinnere an die Befreiungskriege; haben nicht in diesen Kriegen die Deutschen und Slaven gleichmäßig für gemeinsame Freiheit, für dic Eivili-salion getämpsl? Uud wäre cs denn nicht möglich, daß wir anch in Zukunft ähnliche Verhältnisse zu Stande bringen? Daß wir Slaven, nnd speciell wir Slovene» die Glcichbe-rcchtignug so bctoucu müssen. hat nicht bloS den allgemeinen Gruud, daß wir unsere Nationalität, nnscre nationale Würde achleu lind u.'rlhridigeu müssen; es hat seinen Grund anch darin, dliß wir auch materielle Nachlheilc leiden, so lauge mau nicht die Gleichberechli^iüi!) rücksichtslos aucrlcunt. Ich will Ihnen Erlebnisse aus nnscrein engeren Vaterlandruorfiihren. Es ist, meine Herren, Thalsache, daß bei uns die nationale Gesinnung in Miß» credit ist, daß man einem national Gesinnten, einem Patrioten einfach den Beisatz lüli-i» auzuhängeu braucht, um ihn für dic Znluust unschädlich, d h. für das fernere Forlkommcn im StaatS-leben . insofernc di cscs von der Regicrnna. abhängig ist, unfähig zn machen. Meine Herren! Es sind Fällc vorgekommen, daß daö bloße Tragen des NatioualkleideS, der Snrta. zu Maßregelungen geführt hat (Heiterkeit lints), und das ist noch nicht allc's. Indem wir gegen die Bedrückung nuseren Unmnth änßcru, indem wir dagcgcn Oftposition machen, zeiht man nns auf einmal regierungsfeindlicher Tendenzen, schilt man uuS staatögcfährlich, und nun verfolgt man nns anch cmö diesem Titcl. Und so. mcinc, Herren, werden wir nicht blos materiell geschädigt, nein, selbst nnserc politischen Rechte werden gefährdet Das sind die Gründe, warnul wir die uatioualc Glcichbci-echtignnss und rücksichtslose Ancrlenunng derselben grundgeschlich fordern und fordern müssen. Dic Nationalitätsidcc. meinc Hrrrcn. wclchc doch heutzutage eine so wichtige Nollc spielt, sollte au Oesterreich nicht wirkunga-los, nämlich im gntcu Sinnc nicht wirkungslos, vorübergehen. Dic Natiollalitätöidcc, mcine Herren, ist ja unsrr Aller gcmein-scnncr Wall; dieses kommt ja nicht blos den Slaurn, nicht blos den Romanen, das kommt gleichmäßig den Deutschen nnd allen andcrcn Nationalitäten zn Gntc. Daö ist ja ein Schutzdamm, welcher uns Allc gegen dic Wechsclsällc dcs Schicksals sicherstellen soll. Tcnn wcr stcht denn jener Partei, wclche heute, obcn steht, gut. daß sie nicht nächstens nntcn stchcn wcrdc, und was wird sic dann anrufen können, als dasjenige. waS wir gegenwärtig anrufen, nämlich das Recht, die Gerechtigkeit. (Bravo rechts.) In diesen Bcziehnnssen, mcinc Herren, hätte ich gewünscht, daß dic Ndresse eine cinderc Fassung oder einen präciseren Ans-drnck gehabt hättc. 898 Ich habe sonft nur noch beizusetzen, daß ich in der Adresse, welche von der Reform der Gesetzgebung, von der Reform dcr Instizgesetzc spricht, nur schwer vermißt habe, daß sie nicht auch von der Steuerreform gesprochen hat. Auch die Stcuerrcform, meine Herren, thut uuS dringend noth und iiluuciitlich, >va3 »leii^ engere Vaterland Kraiu betrifft, ist die baldige Reform der dicöfälligen Gesetzgebung eindringendes Bedürfniß. (Bravo!) Juristische Gesellschaft in ^laiöach. Von der Erfahrung geleitet, welcher auch unsere Gesellschaft sich zu entziehen nicht vermag, wird deren nächste Perscnninlnng in den September d. I. vertagt, unbeschadet allfälligcm Wunsche einer früheren Einberufung, welchen entgegenzunehmen bereit ist das Präsidium. Neueste Post. Wien, 13. Inni. (P arlamentarischc s.) Der Ausschuß, der zur Vorbcrathuug über den Gesetzentwurf betreffend die Behandlung umfangreicher Gesetze im Reichs-rathe niedergesetzt wurde, hat heute sciuc Berathungen geschlossen. Der Bericht gelangt Montag den 17. d. zur Berathung in »I^m nnd wird hicbci Abgeordneter Dr. van der Straß als Berichterstatter fungircn. In der nächsten Sitznng des Abgeordnetenhauses dürften auch zwei Petitionen eingebracht werden, welche mit Rücksicht auf ihrcn Inhalt ein größeres Interesse in Anspruch nehmen. Es sind dieses die Petition der obcro'stcrrcichi-schcn Advocatcnfammcr um Aufhebung der Tode s-strafc und die Petition der Wiener Schuldinhaftirtcn um Aufhebung der Schnldhaft. Die Berliner „Proo.-Eorrcsft." schreibt: Nach der Rückkehr des Bönigs wird das Staatsministcrinm dringende Verwaltnngsgcschäftc, welche namentlich die neuen Provinzen betreffen, berathen. — Der König geht zur Jubelfeier unch ^icguitz, dann zu Eudc Juni nach Eins, wo ein vicrwöchcntlichcr Aufcuthalt stattfindet, später wahrscheinlich nach Oslendc. — Graf Bismarck nimmt einen mehrwöchcntlichcn Urlaub zu eniem Aufenthalt in Pommern. Seine Rückkehr erfolgt Ende Juli, da zu Aufaug August die Eiubcrufung des Vnndcsraths bevorsteht. Der Schluß des Landtags erfolgt voraussichtlich am ^4. Juni durch Herrn v. d. Hcydt. Dic Verkündigung der Reichsvcrfassung soll iu allen Äuudcöstaatcn gleichzeitig in der letzten Woche dcS Mounts Juni cr< folgeu. Trieft, 14. Inni. Der Lloyddamvfcr „Erzherzog Ferdinand Via^imilian" brachte der „Tr. Ztg." heute Morgens die ^cucinlcvost mit ?iachrichten bis zum 8. d.M. Die langcrwarteteu Verordnungen, welche die Vcrerblichkcit des Vacuf-(Kirchcn-)Grnndcigcnthumö regeln , find endlich erfchieucu. — Fuad Pascha richtete abermals eine (^ircularnote an die türkischen Vertreter im Anslandc betreffs Griechenlands nnd Kreta's. Er wiederholt darin die früheren V» schwcrdcn gegen die Athener Regierung und macht sic für alle Folgen verantwortlich, die aus deu gespauutcu Beziehungen zwischen beiden Staaten entspringen könutcu. — Ans Bagdad wird gemeldet, daß iu Kcrbclah am Enphrat nntcr den dort angesiedelten Arabcrstämmcu cinc pcstähulichc Krankheit ausgebrochcu ist. Von Eou-stantinopcl aus wurde sogleich strcuge Quarantäne an-geordnet. — AuS Teheran, 10. Mai, wird geschrieben, daß der Schah seine Absicht, nach Paris zu reisen, auf« gcgcbcu hat, weil sich die hohen Ulcmas einstimmig da» gegen crklärtcu. Finanzielle Gründe scheiucu aber dabei auch mitgewirkt zu habcu. — Wie mau aus Syra meldet, ist der Dampfer „Arkadion" glücklich daselbst angekommen. Wie mau der „Tr. Ztg." auS Const antinopcl meldet, wurde Namik Pascha, Gcncralgouvcrucur vou Bagdad, augcwicscu, der dortigcu Quarautäncdircction alle disponiblen Truppen zur Formirung dcS Cordons, sowie die erforderlichen Geldmittel für alle Maßregeln, welche dieselbe nach dem Pestrcglcmcnt zn treffen für nöthig fiudcu wird, ohne weitere Anfrage zur Verfügung zu stellen. Ferner hat der Sanitntsrath iu Eonstantinopcl au die Pforte das Ausnchcu gerichtet, deu pcrsischcu Gesandten aufzufordern, alle Maßregeln zu treffen, damit den zur See über Eonstautiuopel oder zu ^audc zurückkehrenden persischen Pilgern ein anderer Weg zur Heimkehr angewiesen werde, als der von ihnen gcwöhu-lich eingeschlagene, weicher über Kerbeln durch die gegenwärtig iu Ouarantüne gesetzten Ansiedluugcu der Stämme Hadji Off und Haji Nasscu führt. Endlich wurde Dr. Belcdi, Sauitätsrath iu Larissa, der bereits in Pcstcpidemicn gedient, telegraphisch nach Eonstantiuopel bcrufeu, damit er sich so schleunig als möglich nach Bagdad begebe uud dem dortigen Qarantäncoircctor Herrn Paduau niit seiner erprobten Erfahrung hilfreich zur Sc>te stehe. Telegramm. Prag, 13. Juni. (Frdlil.) Der Präsident des ^andcsausschusscs, Fürst Aucrspcrg, erklärte auf cinc an ihn gerichtete Interpellation, die Verhandlungen mit der Regierung wegen dcr Ucbcrführnng der böhmischen Kron-inslguieu würden eingeleitet, fobald dcr neue Schrank znr Aufbewahrung dcrselvcu volleudct sciu werde. — Aus St. Petersburg wird dcu czcchischcu Blättern gemeldet, daß bei dem Gartenfeste in Pnwlowst Großfürst Eonstantin die slavischen Gäste empfing. Das ezcchischc Hussitculicd mußte wiederholt gespielt werden. Heute soll Kronstadt besucht uud morgeu die Rückreise angetreten werden. Verlin, l 3. Inni. Ein P r o g r a m n> dcr n a -tional-liberalen Partei wurde veröffentlicht. Nach dcmfelbcu ist dcr Zweck der Nationalpnrtci die Herstellung der Einheit Deutschlands znr Macht nnd Freiheit, die Einigung des ganzen Deutschlands unter cincr Verfassung sei die höchste Aufgabe. Der Beitritt Süd-Dcutschlauds sei zu befördern. Das Programm führt mehrere Reformen der Vcrfassuug, welche anzustreben sind, an, wornntcr: Ministervcrantwortlichkcit, Revision dcr preußischen Vcrfassuug, Reform des Hcrreu< hauscs. Das Programm schließt: Eiuc dcn Gcsetz^l eut. sprccheudc Vcrwaltiliig sei für das Zusammenwirten dcr Regicruug uud dcr Volksvertretung unerläßlich. Verli«, 13. Juni. Die „Norddeutsche Allgcmeiuc Zcituug" schreibt: ^ant Kopcnhagcncr ^iachrichteu ist Dänemark uicht geneigt, eine Garantie für die Si-chcrstcllnng der dcntschen ilcationalilät in dcn evcntncll abzutrctcudcu Distrieteu zu übernehmen, sondern scheint die allgemeinen dänischen ^andcsgcsctze zum Schutze dcr Nationalität für genügend zn halten. Die thatsächlichen Vorgänge in Dänemark bestätigen freilich diesc Ansicht nicht. In einem Entrcfilet sagt dasselbe Blatt: Die iuuigcu freundschaftlichen Begegnungen zwischen dcn Mon» archcn uud dem Kaiser Napoleon und die Besprechungen zwischcu ihrcu Ministern sind Ereignisse, durch wclchc die Sicherheit des Einverständnisses der Neg.iernng.cn dc» finitiv festgestellt wird. Für uus ist es crhebeud, die dadurch herbeigeführte Befestigung des Friedens Europa verkündigen zu köuncu. Paris, 14. Iuui. (Diav.) Dcr ..Etcudart" sagt: Der Kaiser von Oesterreich wird am 15. Juli, nach der Abreise des Sultans, nach Paris kommen. — „France," vou dcr Krönung sprechend, sagt: Zwci Worte genügen, um Oesterreichs Politik zu charaltcrisircu, Ungarn war für das Wicucr Eabiuct cinc Verlegenheit und Drohung, jetzt ist es eine Kraft und Stütze. — Dcr „Monitcnr" meldet, dcr Czarcwitsch sci uach Kopenhagen abgereist. 9lew-Hork, 13. Inni. (Tr. Ztg.) Miramon ist am gclbcu Fieber gcstorbcu, Eastilla uud Mejia wnrdcn vou den Rcpnblicancrn erschossen. Telegraphische NZechselcourss vom 14. Iuui. 5pcrc. Metalliaues 00.60. — 5perc. Metalliqucß mit Mai- und November-Zinsen 62,40. — 5verc,Natioual Auleheu70.40. -. Gaul-actien 726.' — Creditactieu 185. — 1860er Ztaawauleheu 88 80. — Silber 123. — London 125 10. — K. l. Dilute,, 5.92. Das Postdampfschiss „Hammonia," Caftitäu Ehlers, ging, crpcdirt von Herrn Anglist Volten, William Millers Nachf., am ft. Inni mit 709 Passagieren von Ham-bnrg vi<> Sonthainpton nach Newport ab. Keschästs-Zeitung. Wochenausweis der priv. iisterr. Nationalbanf. Vauluotennmlauf 224,741.30'» fl, ans Grund des Gesetzes vom 7, Juli 186« erfolgte Vorschüsse im Restbeträge von 18,000.000 fl. Mclalischatz 103.76!» 239 fl, 60 lr., in Metall zahlbare Wechsel 44.449 191 fl. <^5 tr., Staatönolcn, wclchc dcr Baut gehören, 10.195.484 fl., Eöcomvtc 27.768 479 fl. 7 lr , Darlehen 25,700.100 Gulden, eingelöste Coupons van GnindeutlastungSobligationen 79.450 fl. 6 tr., 8,107.100 fl. cmgclöötc Pfandbriefe ü 66'/. pEt. .'',461.733 fl, 33 lr. Der Talzhandel. In der am 5. d. abgehaltenen Sitznng dcr Handelskammer in Vudwcis wurde Über da« vo» den dortigen Salzhäudlcru eingebrachte Gesnch nm Behebung dcr drückenden Verhältnisse beim Salzhandcl beschlossen, in cmcr Dcnlschrift an das Handclömunstcrinm die Nachtheile hervorzuheben, welche daü Acrar dnrch das Monopol erleiott, daS die Elisabeth-West-bahngescllschaft nnn factisch im Salzhandel ausübt, nnd um Einführung einei« freien Salzhaudclö zu bitten. Export von Spiritus «ach Kleinasien. Einem Vc, richte zufolge, deu da5 österreichische Consnltat iu Trapeznnt au das Handclsnuuisterium gerichtet, zeigeu sich die dortigen Handelsleute bereit, ihrcu uicht unbedeutenden Bedarf au Spiritus auö böhmischen Fabriken ;u decken; das Handeltjiuinisterium wandte sich dieösallö an die Prager Handelskammer uud diese hat ciuer Prager Firma cinc Probesendung uach Kleinasien zugewiesen. Verstorbene. Dcu 7. Juni. Der Helena Gostischa, Schlosseröwilwe, ihr Kind Victoria, alt 2'/, Jahre, in der Hradeczlyvorftadt Nr. 25, an der Luugeulähmuiig, — Dem Herrn Johann Wochiuz, Gärtner, seiu Kind ^arl, alt 2'/« Jahre, in der Stadt Nr. .'><), an dcr hantigen Bräune. — Aiüou Mihelic, Inwohner, alt 38 Jahre, im Ciuilspilal am äußern Brande, D c n 8. I u u i. Dem Herru Johann Piötur, Hausbesitzer, seine Gattin Gertraud, alt 71 Jahre nud 3 Monate, iu der Stadt Nr. 120, und Herr Josef Hradcczly, jnbil. t, t. Staatcbuchhal-tuugSrechnuugooffn'ial, alt 90 Jahre, in der Polanavursladt Nr. 98, beide au der Gehirnlähmnng. — Maria Habat, gewesene Magd, alt 68 Jahre, in der Stadt Nr. 220. au der Hcr;lcih,u>i»g, — Frau Maria Podkraischek, Realiläteubesil^erswiüve, alt 87 Jahre, in der TirnaiN'orstadt Nr. 9, an der Enlträstung. — jtarl Metschel. Zwäugüng. alt 48 Jahre, im Zwangsarbcils'hause Nr. 47, au der Liüigeiilähmung. Den 9. Inui, Der wohlgebornc Herr Gottfried Edler v Giuliani, jnbil. l l. Sectioiwrath, alt 73 Jahre, in der Gra-dischavorstudt Nr. 48, an dcr Herzlähmung. Deu 10. I u u i. Herr Frau, Miloni, k. l. Profoß iu Peusiau, alt 45 Jahre, iu dcr Stadt Nv. 149, am Lungcu-blulsturze. Dcu II. Juni. Johann Icllinel, Knecht, alt 50 Jahre, im Civüspiia! an der Eutkrästung. - - Johann Slrnll, Taglühner, alt 65 Jahre, im Eivilspilal an der allgemeinen Wassersucht. — Helena Regina, Inwohnerin, alt 67 Jahre, im Eivilspital au Altersschwäche, — Dem Herni Matthänö Storih, k. t. Kauzlen dicner, seine Gattin Maria, alt 51 Jahre, iu dcr Stadt Nr. 196, am Zehrfieber. Äarlholoma Novak, Taglöhncr nnd Hausbesitzer, alt 76 Jahre, in der Kralanuorstaot Nr. 7.'), au der Erschöpfung der Kräfte Anftekommeuo Freu,de. Am 18. Iuui. Ttadt Wien. Die Herreu: Joule, Productruhänoler, vou Gotischer. — Stimpfc uud Hiltter. vou Wien. — Großmann, von Berlin, — v. Ilavor, Ul,'ii Kreuz, — Walihrr, von Großdorf. El'.'ftba>,t. Die Herren: Gerstel, Agent, uud Piroua, Han-delsm., vou Trieft. — Dr, Rüdiger, nud Zuß, Kaufm., vou Wieu. — Hciuz, l. t, SchisMhurich, vou Pola. — Hirsch, Guts inspector, von Zobclsberg. Bayrischer Hof. Dir Herren: Szabel nnd Klctt, Ockonomen, von Gurk. Mohre». Herr Hciutz, Zimmermeister, vou Marburg. Bären. Die Herreu: ilindl, Bäcker. — Pecnik, Hutmacher, von Krainburg. — Pelland, Bäcker, von Preßbnrg itottoziehllnss vom «3. Juni. Trie st: 47, 87, 17, 88, 22. 3'!letou7l'lMsch5 Neo6uchlullgml m ^Mach. 6^l7Mg. 3N'^"'fi2.'6 windstill größth. bcw. ,., 14. 2 „ N. 322,5l' -j-22.o SW. mäßiq größth, bew, ^"" 10 ., Ab. ! 322 ü.! -i-13,pCt. rückzahlbar . 88.40 88.70 Silber-Aillehcu von 18'^l . . 78.— 79.--Silberanl.1865 (ssrcs.) rilchlihlb. iu37Iahr. zu ü pEt. 100fl. ^,1,59 f<2.— Nat.-Aul.lU!tIäu.'CouV.z»5°^ 70.60 70 70 „ „ „ Apr.-Coup. „ 5 „ ?().!'>() 7o.l>s> Mctlllliqucs . . - . ,. 5 „ «0.50 '^0.75 detto mit Mai-Coup. „ 5 „ 62.25 62.40 detto.....„ 4i„ 5<<.— s.:;,50 Mit Verlos, v. 1.1539 . . . 145.^ 140.- ^ „ „ „ 1854 ... 8^-- "..''0 " !.....^860 zu 500 st. «890 89... „ „ „ 1860 „ 100 „ 93.— 93.25 „ „ „ 1864,, 100,, 77.40 77.ü0 Como-Reutcusch. zu 42 I.. »uzt. 17 25 17,75 ll. der Kronländcr (fnr 100 fl.) Gr.-Entl.-Oblig. Niedrrösterrcich . . zn 5"/, 87,— 87.50 Oberästcrrcich . „ 5 „ 90.— 91.— Geld Waare Salzburg .... zu 5°/« «6.— 8?.— Bohmcu .... „5 „ 89.50 90.— Mähreu .... „5 „ "8.50 89.50 Schlesien .... „5 „ 88.50 8i'.- Steiermarl . . . „ 5 „ 89. - 9l».-- Uugarn.....,. 5 „ 71.50 ?:'.- Trmrser-Banat . . „ 5 „ 70.- 70.50 Eroatien uud Slavonien „ 5„ 7l>.-- 77.- Galizicn .... „ 5 ,. 69.- 69.75 'Vicbeubürgeu . . . „ 5 „ 67.25 67.75 Bukoviua .... „5 „ 67.^5 67.75 Ung, m. d. V.-C, 1867 „ 5 „ 67.25 67.75 Tem.V.m.d.V.-C.1867„ 5 „ 6?.— 67.25 Actien (Pr. Stück). Natioualbaul (ohue Divideudc) 728.— 730.— K.Fevd..Nurdv.zu1000fl. C,M, 1702.- 1705.— jtrcdlt-Austnlt zu 200 fl. ö. W, 186.20 1«5.40 N, ll, Et«com..Ges.^500fl. ü.W. 620.— 624.— S.-E.-G.zu2Wfl.CM,o.50',ssr, 231.30 234 50 Kais. Elis. Bahu zu 200 fl. CM. 141.50 142 - Süd-uordd,Vcr.-B.200 „ „ i>><:.?5 127.— Sild,St.-,l.-Ucu.u.z.-j.E.200fl. ^01.50 202 — Gal. Karl-Lud.-B. z. 200 ft. CM. 210.50 241. . Geld Waare Vohm. Westbahu zu 200 fl. . 151.--151.50 Oest.Dou.-Dampfsch.-Gef. ^-^ 48".— 451.— Oesterreich, ^'loyd iu Trieft Z ^ I"8.— 190.— Wieu.Dampfm.-Actg.500fl.o.W. 430.— 435.— Pester Kettenbrücke .... 370.— 380.— Anglo - Austria - Bant zn 20» fl, 102,— 102.5.0 Lmibergcr Cernowitzcr Acticn . 180.50 181.50 Pfandbriefe (sllr 100 st.) National- 1 10jährigc u. I. baul anf > 1857 zn . 5°/« 105.— —.— C. M. ^ vcrlo^bare 5., 94,75 95.— Natio!,alb.anfö.N verloöb.5„ 90.30 90.50 Ung. Bod.-Cred.-Anst. zu 5'/, „ 87.50 87.75 Allg. oft. Vodcu-Credit-Austall vcrlo^bar zu 5°/., in Silber 104.— 105. - Domaiucu-, 5perc. iu Silber . 112.— 112 50 Uose (pr. Stück.) Cred.-A.f.Hu.G.z.100fl.ü.W. 129.--- 129.25 Duu.-Dmpfsch.-G.z.100fl,CM 88.50 89.50 Stadtgem. Ofru „ 40 „ ö. W. 26,— 26.50 Esterhazy ,. 40 „ CM. 90.— —.— Salm „ 40 „ „ . 30.50 31,50 Pallffy „ 40 „ „ . 24.50 25.50 Geld Waare Clan, zu 40 fl. CM. 25.50 26.50 St. Geuois „ 40 „ „ . 22.50 23,50 Wiudischgrütz „ 20 „ „ . 17.— 1,^.— Naldsteiu „ ^0 „ „ . 21,— 22.— Kcglevich „ 10 „ „ . 12.— 12.50 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 12.— 12.50 Wechsel. (3 Mouatc.) Augsburg für 100 fl, südd. W. 104,20 10^, l0 ssraulfnria.M 100 st. detlo 104.40 104.65 Hamburg, für 10» Mark Vauka 92 25 92.75 London für 10 Pf. Sterling . 1Ü4 80 125.20 Paris für 100 Franko . . . 49.65 49.75 Eours der Geldsorten Geld Waare K. Müuz-Dncatcn 5 fl. 90 lr. 5 fl. 91 lr. Naftoleouöd'or . . 9 „ 95 „ 9 „ 9ü „ Russ, Imperials . 10 „ l,9 „ 10 „ 20 „ Vcrciuöthalcr . . 1 „ 85^ „ ' „ «6 „ Silber . . 123 „ - «123 „ 25 „ Kraiuische GruudeutlastuugS-Oliligatwueli, Pri--vatnotlrung: 67 Geld, 89 Waare.