^K   4».               ^M^.               »84».
Tatvachev SeitunKk
Kamstag sen 23. Mai.
D l l v r i e n.
2riest, 6. Mai. Di, letzte Post aus Ath»n bringt nichts N,ues, bestätigt jedoch die frühern Nach' lichten von dem E>fer und der Loyalität, mit welcher di« griechische Regierung in der Sache der can. diorlschtn Insurgenten einschreitet. Die Küsten wer: i,n sehr streng bewacht, um jede Uebnschissung von UmuhtsiifltM nach der Insel zu verhindern. In den letzten Tagen war es der griechischen Gendarmerie gelungen, einige Landen in dem Augenblick zu zerstreuen, als sie einige Boote zur Ueberfahrt besteigen »rollten, namentlich «ine ziemlich zahlreiche, von 20 bis ao Individuen, deren Anführer, «in gewisser Vvisi'vpulo, in Haft gebracht wmd».         (Allg. 3.)
TM  i   e  n.
So eben ist nachstehendes Allerhöchstes Patent „schienen:
NÜir Ferdinand der Srsie, von Gottes Gna» den Kaiser von Oesterreich; König von Hun« gärn und Böhmen, dieses Namens der Fünfte; König der Lombardei und Venedigs, von Dal» mallen, Croalicn, Slavonien, Galizien, Lodo» merien und Illyrien;. Erzherzog von Oesterreich,-Herzog von Lothringen, Salzburg, Steper, Karnlen, Kram, Ober- und Nieder - Schlesien . Großfürst von Siebenbürgen; Markgraf von Mähren; gefürsteler Graf von Habsburg und Tyrol,
bekennen hiemil für Uns, Unsei« Erben und Nachfolger:
Es sep stetS eine besondere Sorg» weiland Un« seres durchlauchtigsten Herrn Vaters Majestät, Kaisers Franz des Elsten glorreichsten Andenkens gewe» sen, den christlichen Niller-Orden d«S heiligen Io.
hannes von Jerusalem, welcher sich um einen gro? ßen Theil von Europa, während seiner langen Dauer, so verdient gemacht hat, und durch widrige Zeitereignisse betroffen wurde, so viel als möglich zu beschützen und aufrecht zu erhallen.
Da auch Wir dieselben Gesinnungen hegen, und überzeugt sind, daß di« Einführung deß genannnlen Ritter-Ordens in Unserem Lombardisch-Venetiani« schen Königreiche, dem dorllandigen Adel nützlich und willkommen seyn müsse, so haben Wir der an Uns gelangten Bitte deS Großmeisters-Slellverlr»» ters, Bailli Carlo Candida, zu '.willfahren und zu gestatten geeuhet, baß «in eigenes Lombardisch-V«-nelianisches Iohanniter-Orbens-Priorat gebildet werde, und da Wir die allergnäbigste Absicht haben, baS dieses Priorat wirklich in's Leben trete, so verordnen Wir hiermit:
Erstens. Zur Stiftung des erwähnten Prlo-rats ist die vormalige Iohanniler'Ordens-Kirche mit dem ehemaligen PrioratS-Gebäude zu Venedig in der Pfarre St. Francesco della V'gna im Bezirk« von St. Antonio sStabt - Nummer 3772 und 920<» des provisorischen Steuer-Katasters) gewidmet; es sollen hiernach diese Kirche und dieses Gebäude ein Eigenthum deS Ordens bilden, und dagegen der Amortisations-Casse des Lombardisch-Venelianischen Monte die gebührende Entschädigung aus d<m Staate« schätz« erfolgt werden.
Zweitens. Ist eS Unser allergnadigsier Wille, düß ein jeweiliger GroßPrior des genannten Ordens von dem Tage, an welchem seine Ernennung von Uns oder Unseren Nachfolgern genehmigt seyn wird, und in so lange, als er w dem Besitze der Prlo-rat«' Commende bleibet, eine Dotation von jahrli-chen Zweitausend  Gulden  CcnvtNlione'MLnz« em-
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pfange, welche ihm aus bem Staatsschatze in monatlichen 'Raten und vorhinnein gegen ordnungsmäßig ausgefertigte Quittung erfolgt wird.
Drittens. Gestatten Wir zu gleicher Zeit jes nen adeligen Familien in Unserem Lombardisch-Ve-netianischen Königreiche, welche geneigt sind, Com-menden dieses Ordens zu stiften, mit den Ordensobern über die von dem Orden gestellten Bedingungen in Unterhandlung zu treten, und Wir erklären Uns allergnädigst geneigt, den zum Abschlüsse vorbe-retteten Stistungsverträ'gen Unsere Allerhöchste Genehmigung, ohne besondere Gründe, nicht zu verweigern, damit auf solche Weise das von Uns gestif. tete Pcierat allmählich eine entsprechende Ausdehnung erhalte.
Viertens. Befehlen Wir, daß nur Oestcrrei-chische Unterthanen zu dem Ordens-Priorate gewählt werden, und behalten Uns und Unseren Nachfolgern hiermit ausdrücklich das Recht bevor, die geschehene Wahl zu genehmigen oder zu verwerfen, in welch' letzterem Falle auch jede neue Wahl von Unserer und Unserer Nachfolger Allerhöchster Genehmigung abhängig ist. Uebrigens aber versteht sich von selbst, daß die für den Ioyanniter-Ocden erlalsenen, oder von UuS und Unseren ^Nachfolgern noch zu erlassenden besonderen Verordnungen stetS genau befolgt werden müssen.
Fünftens. Ist es Unser Allerhöchster Wille, daß der Iohanniter-Orden alZ Eigenthümer der oben erwähnten Kirche und des ehemaligen PrioratS-Gebäudes und beziehungsweise dieser Stistbrief in den öffentlichen Büchern zum Behufe der Sicherstellung des Eigenthums unbeweglicher Güter gehörigen OrtS «inverleibt werde.
Damit nun alle bisher erwähnten Bestimmungen für fortdauernde Zeiten unverbrüchlich befolgt werden, haben Wir diesen Stistbrief in zwei Ori-gjnalien ausferligln lassen nnd Allerl)öchsicigenhän--dlg <nnteMichnet, und eS soll ein Exemplar in der Registratur Unseres Venetianischen Guberniums hinterlegt, dss zweite aber dem von Uns allergna'digst «rnannten Groß-Prior des Iohanniter-Ordens ein' g.ehandigt werden.
Gegeben und ausgefertigt mittelst Unseres lieben und getreuen Anton Friedrich Grafen Mit-trowsky von Mittrowiz und Nemischl, H«rrn dex Herrschaft Wiesenkerg in Mähren, Rit: l,5 des goldenen BsießeS, GroMeuzes und Kanzlers de« Oesterrelchisch: kaiserlichen Leopold-OrdenS, Eh»
ren-Bailli und Großkreu^es des souveralnen Ordens des heiligen Johann von Jerusalem, Unseres wirkll« chen geheimen Rathes und Kämmerers, Obersten Kanzlers der vereinigten Hofkanzlei, Präsidenten der Studien-Hof, Commission, Ehrenmitgliedes vieler gelehrten Gesellschaften lc. :c. :c., in Unserer kaiserlichen Haupt- und Residenzstadt Wien am fünften Monatstage Januar «ach Christi Geburt im Eintausend Achthundert ein und vierzigsten, Unserer Reicbe im sechsten Jahre. ^ervlnanv. m. p.
Anton Friedrich  Graf Mittrowsky  von Mitttowiz und Nemischl, Ober Kanzler.
Carl Graf v. Inzaghi. Franz Freiherr von Pillersdoff. Ioh. Limbeck Freiherr v. Lilienau. sW Nach Sr. k. k. Apostol. Majestät
Höchsteigenem Befehle: Franz Ritter v. Radherny.
Die allgemeine Hofkammer hat, im Einverständnisse mit der k. k. vereinten Hofkanzlei und dem Obersten Gerichtshofe, die bei dem galizischen Fis-calanne erledigten fünf letzten Adjunctenstellen den dortamtlichen Actuaren Dr. Cyrill WienkowSky,Dr. Ferdinand Zirkel und Dr. Joseph Scholl, dann den Concepts-Practikanten deS Laibacher Fiscalamles, Dr. Andreas Luschin, und den Concepts-Practikan-ten dec stepermärkischen Kammer. Procuratur, Dr. Julius Guesar, verliehen.                          (W. Z.)
Merzogthum Movena.
Ihre Majestät die Kaiserinn von Oestec^ reich sind am I. Mai Abends im erwünschtesten Wohlseyn in Mo dena eingetroffen, wo Ihre er: lauchte Schwester, die Frau Herzoginn von Lucca königl. Hoheit, nebst Sr. königl. Hoheit dem Erb, prinzen, bereits  früher angekommen waren.
(Otst. V.) N u ß l a n v.
St. Petersburg, l. Mai. Die hiesigen Zei.
lungen publiciren nachstehendes kaiserliches Manifest ,,Von Gottes Gnaden Wir Nicolaus I., Kaiser und Selbstherrscher aller Neußen u. f. w-, thun hiermit allen unsern getreuen Unterthanen kund. Die Vermählung Unseres geliebtesten SohneS und Thronfol. gers, des Cäsarewitsch und Großfürsten Alexander Nikolaiewitsch mit der EcoMrstinn Maria Alexar,'
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trowna, Tochter des Gcoßherzogs von Htssen-Darm-siadt, ist am 16. d. M. in der Kathedrale Unseres Wlnterptllais in Unserer Gegenwart und im Veiseyn geistlicher und weltlicher Personen vollzogen worden. Indem wir dieses UnS erwünschte Ereigniß bekannt machen und befehlen, Unserer geliebtesien Schwiegertochter, der Gemahlinn Unseres Thronfolgers, den Titel Cäsarewna und Großfürstinn beizulegen, zwei. fein Wir nicht, daß Unsere getreuen Unterthanen auch jetzt ihre Gebete mit den Unsrigen zu dem Allmächtigen und Allbarmherzigen Gott vereinigen wer-den/ auf daß er die Unserm Herzen theuren Neuvermählten mit seiner väterlichen Gnade bewahren und ihren Bund, so wie ihre gegenseitige Liebe durch sorgenloses Glück im Laufe vieler Jahre segnen möge, zu Unserem Troste sowohl, w'e zum Troste Un. serer geliebtesten Gemahlinn der Kaiserinn Alexandra Feodorowna und Unseres gesammten Kaiserhauses, so wie zum Wohle Unsers lieben gelieum Rußlands, welches bei seiner innigen Ergebenheit nie aufhören wird, mit Uns alle Unsere Hoffnungen und Freuden zu theilen. Gegeben zu St. Petersburg, am 16. (28.) Tage des April, im Jahre nach Christi Geburt tausend achhundert ein und vierzig, und Unserer Regierung im sechzehnten."             (Allg. Z.)
Gsmanisches Neich.
Constantinopel, 2l. April. In Folge-des Aufstandes auf Candien hat sich die Pforte veran« laßt gesehen, die Küsten jener Insel, mit Ausnahme der großern Häfen von Canea, Suda, Reltimo und Candla einer sirengen Vlokade zu unterwerfen, die am lN. Mai beginnen soll. Eine Escadre von t» Kriegsschiffen wird ausgerüstet, um diese Vlokade zu handhaben. — Der Präsident des Kriegsconseils Hus' ftln Pascha ist gestorben. — Der kais. österr. on-treadmiral Frhr. v. Vandiera ist am l6. d. am Bord der Fregatte Venere, von Marmarizza kommend, im Haftn von Smyrna angelangt.
Belgrad, 2. Mai. Das Gefecht zwischen den albanesischen Truppen des Paschas von Nissa und den bei Alexinezze verschanzten christlichen Insurgen. len, ,das vorgestern unweit unserer Gränze Statt fand. war äußerst blutig. Die Christen kämpften mit Muth, allein ihre waffenfähige Mannschaft war zu z.rstrrut, um sich gegen die geschlossenen Massen der Albanesen mit Erfolg vertheidigen zu können. Die Insurgenten, welche ihr? Weiber, Kinder und Greise, hre bewegliche'Habe, sogar   ihre Heerden gegen den
wüthenden Angriff der grausamen Osmanlis zu beschützen hatten, mußten unterliegen. Schrecklich hausten die Albanesen nach erfochtenem Siege. Si, mordeten Kinder und widerstandslose Greife, spieSten je» den Gefangenen, der mit den Waffen ,jn.t>er Hand ergriffen wurde und legten die Ortschaften, die sie einnahmen, in Asche. Zwischen 20 und 20 Ortschaften stnd «in Raub der Flammen geworden, doch verbrannten zum Theil die Christen selbst ihre Wohn-vrle, aus denen sie sich bei Annäherung der türkischen Truppen flüchteten, und wo sie Kranke und überhaupt alles, was sich nicht durch eigene Kraft fortbewegen konnte, zurückzulassen sich genöthigt sa, hen. Bei Alexinezze brachen sich die besiegten Christen Mit dem Muth der Verzweiflung durch eine dreifach« Reihe eine Vahn, um thnls in die Gebirge, theils nach Serbien zu entkommen. Diejenigen, die an Serbiens Gränze eilten, wurden größtenlhcils von ihren Verfolgern niedergehauen, in die Gebirge rettete sich inzwischen eine große Anzahl und zwar nebst denen, die bei Alerinezze gekämpft halten, auch die meisten Bewohner der insurgirten Distrikte, die kei« nen Theil an jenem Gefechte nehmen konnten, so daß gegenwärtig viele tausend Menschen obdachlos und von Lebensrnitteln fast entblösl herumirren, und irgend einen Ausweg suchen, um sich mit den Lhli-sien der anglänzenden Paschaliks zu vereinigen. Denn so günstig auch der Pascha von Nissa die Lage der Dinge irl den europäischen Provinzen darzustellen sucht» weiß man hier doch, daß, wie ich bereits be-richcete, sowohl in VoSnien als in Macedonien und Albanien der Aufruhr ausgebrochen ist.
Von der türkischen Gränze, 3. Mai. Ueber den Aufstand in Bulgarien gehen nur Gerüchte, da in dem District von Nissa die Türken wieder die Oberhand gewonnen haben und dadurch auf diesem einzigen Communicatioswege der Verkehr der Insurgenten mit Serbien und dem Auslande gesperrt ist. Die Schlappe, welche Mustapha Pascha von Nissa den empörten Christen beibrachte, scheint, obgleich sie nur eine Abtheilung derselben traf, doch von höchst wichtigen Folgen zu seyn, da seitdem von einigen andern Distri<ten Deputationen an den Pascha von Belgrad mit Urtterwerfungsanträgen abgeschickt worden sind. Kiamil Pascha hat in Folge dessen einen Courier nach Constantinopel gesandt. Indessen bewährt sich der Uebermuth der Türken, der diese Unruhen provocirte, noch fortwährendj  so sind neulich
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ln Trapezunt und Angora viele Excesse des türkischen Pöbels gegen die christliche Bevölkerung genannter Städte, besonders gegen Kirchen und Schulen vorgekommen, und in Bulgarien haust die türkische Miliz, namentlich die Arnauten, in so schauderhafter Weise, daß den Christen keine andere Wahl blei-»en wird, als mit den Waffen in der Hand sich bis aufs äußerste zu wehren, da sie andern Falls kaum «in besseres LooS erwartet. — Auf Candien greift die Insurrection mehr und mehr um sich. Die In. smgcnten haben Waffen und Munition im Ueberfluß, sie führen eine Fahne mit den Farben Frankreich's, Englands und Nußlands, und «in provisorisches Gouvernement sorgt für die übrigen Bedürfnisse des Heeres, wahrend häufige Proklamationen erscheinen. Die Repräsentanten in Constantinopel erklärten der Pforte wiederholt, daß ihre Regierungen keinen Theil an diesen Unruhen haben, und hierauf sich stützende Instruction«« sind von ihnen an die Vonsuln auf Candien abgeschickt worden. Der französische Botschafter in Constantinopel hat die daselbst zu seiner Verfügung stehende Brigg nach Candien gesendet, auf Verlangen des dortigen französischen Consuls, der sich eben so klug als vorsichtig benimmt.
,(Allg. Z.)
Arabien.
D sch edd a, 2. März. Es scheint, daß der Sche-rif Ion Aun trotz allen Anscheins vom Gegentheil doch am Ende «inen Vertrag mit der Pforte geschlossen hat, nach welchem er Großscherif uon Mekka bleibt, und die Administration mit Osman Pascha theilt, der bisher Commissar für die Moscheen Von Mekka und Medina war, und jetzt Commissär deS Sultans in den beiden Städten wird. Die Hälfte des Ertrags der Douane von Dschedda wird Oüman Pascha, die Hälfte dem Scherif angewiesen. Der Sohn des ehemaligen Scheris Ghalib, welcher dem Vernehmen nach in Bagdad ist, soll nach Constantinopel Zurückgerufen seyn. Die Arnauten und oi« übrigen unregelmäßigen Truppen, welche der Pasch» von Aegpplen auf der Küste von Arabien ge, lassen hat, sollen eingeschifft und nach Aegppten geschickt werden. Der Scheiif, welcher allein das Necht hat, eine Besatzung in Mekka zu hallen, wird arabische Truppen anwerben. Die Nachrichten vom Cüben des arabischen Meeres lauten sehr beunruhigend: Die Engländer sind von b«m Scherlf Hosein   in  Moch»^ insullltt worden,   und    haden,
wie man sagt, mit dem Imam von Sanna el-nen Vertrag abgeschlossen, nach welchem sie ih« Truppen vereinigen, um Hosein zu vertreiben, was ihnen das Monopol dtS Kaffehhandels von Jemen geben würbe, da sie sich dann im Besitz der beiden Al-sfuhrhäfen, Mocha und Aden, befänden. Es ge. hen jedoch so viele Gerüchte, daß man nie gewist seyn kann, die Wahrheit zu erfahren, als an Ort und Stell«, den es ist eben so möglich, daß d«r schlechte Erfolg, den sie in Aden gehabt haben, ih« nen jede Lust, in Arabien Fuß zu fassen, benommen hat. Andrerseits sagt man, daß eine französische Com» pagnie durch die Vermittlung eines der französisch«« Reisenden in Abpssinien (ich glaube, es ist CombeS) ein Territorium an der Seeküste um 100,000 Fr. gekauft habe, um dort ein Depot für den Handel mit Mpssimen anzulegen.                          (Allg. H.)
Vermischte Nachrichten. Nachfolgende Auszählung der zur Beleuchtung der Hauptstadt Großbritanniens mit ihren Vorstädten dienenden Gas'Norrichtuligen und Apparat» mag unsern Lesern einen Begriff von dem Feuermcere bei.-bringen, in welchem die zahllosen Scraßen Londons des Abends gleichsam schwimmend wahrzunehmen sind: Cs bestehen daselbst 18 öffentliche GaS Fabriken und 12 öf» fentliche GaS-Gesellschaften j das in den dazu gehörigen Gebäuden, Röhren, Behältern, Gas-Apparaten u. s. w. steckend» Capital beläuft sich auf2,800,000 Pfd. Sll. (bei 28 Millionen st. C. M.) und d«r daraus gezogene jährliche Gewinn auf ^50,000 Pfd. Stl. (bei fünfthalb Mill. st. C. M.) Die zur Erzeugung deS in London jährlich verbrennenden GaseS nothwendige Menge von Steinkohlen beläuft sich auf 180,000 Tonnen (del 260,000 Clr.) und di« Quantität Gas auf 1400 Millionen Quadlülschuh. 129.000 Privatgasbrenner verft'hen bei ^»00,000 Pal-l«ien in der Hauptstadt damit, darunter befinden sich 20,l»00 öffentliche, oder Straßen, ConsumentlN, da» von 2650 in der innern Stadt (City). Der Umkreis der Letzteren allein zählt Z30 Anzünder, 1?6 GaS. behälter, deren mancher, von doppelter Grosse, sechSt-hald Millionen Kubikschuh »renngas daselbst verbraucht. Dieser Industriezweig beschäftigt in London beständig 2500 Menschen; der Gasverbrauch hat sich zwischen den Jahren 1822 und 182? fast verdoppelt, und vom Jahr« 182? bis zum Jahre 18)? ist ,r neuerdings au^s Doppelte gestiegen. Die Mass« dcr von den Gasometern in die Themse ab- geleiteten Abgüsse und Unreinigkliten ist s» bedeutend, daß bei a englische Meilen unterhalb London noch kein lebender Fisch in diesem Flusse angelroffei» wird.
Verleger:   Ignaz Awis Edler v. Kleinmayr.

(^aui-s liam 17. Mai 184l.
SlaatSsck!>Idver<chreibung.zu5 i><üt.     (jn CM.)iü8 ij3
Vetto     dctt»           ,^u4   ,,»      (in CM.)   99 i5ji6
Vcclostc Odli^ation.. H»fkam-^u5      ^(^. ^io5 1^8
l,a! . Oblniat, v. T7lo', Vor-i;u5 1/2   „^, ^      — arlbcrg mii) Salzburg             "                       '
D'rl mit Verlos v I.,ß3ä mr 5uo ff., (in CM.)676 ij4 dctto dctto v.^.'L^q snr 25c» ss. (in CM.) 278 ijL d<cto     dctto     v.I, iliZg stir    5o fl.(in CM.) 55 5^8
Nit'n.   Sladc-Üaüco-Obl.zuz 1^2 i't^t.. (inCM.) 65
detto     d^t:o           zn2   ««       (in CM)   54 ,j2
Obligat, ocr allgen». lüldUngar,  i   zu3       v. H. ^ — Hc'fkauniicr. i)cr altcrn Lom»   V   z»2i!2vH.    5   65  3^4 b.i^ischen Schnldcn, der i,l <^   z»l2l.!4v. H> ^ -—> Florenz  »nd   Gl'nua  aufge-   /  zu 2      v.H. < 54 noinmc»ci! Anlchen               f   zu , i.>2v.H,   ) —
'                                                           Äcrar. Domcst.
O'-M,alionen d,cr Standes                      (C. M.) (C.M.)
ob der (Z>-.,is, von Nöh'^zn 2 ijz  „.   F    65 äj2    —
iixli , ^t.ihrc!,,  VU)le><, zu 2 l^4 „.,    V    —             —
' fie!'.3 lenelmalk.>iärn-^zu 2        „>,    ^    5^             —
l,n,  ttla,li, Gör<» uni>f zu 1 Zl.^  ,»»    «    —             —
desW.Qderk. Amtes  V         '          ^
tzciltrs! - Casse-Anweis. jähilichct Disconto 3 3^4  pCl.
Vank.Äctlen pc.  Stück 1609  m C. M.
^   K   Natto5iehnngett.
Ii^ Tricst am :5. Mai 16H1: 3«.    0/.    ,7.    64.    7/^. Die^liächstö   Zichlnig   wird am 26., Mai 561! m ^tltst gehalten weldcn.
d l r l) ! e l A!' g c k 0 IN m e l, e n   und   Abgereisten.
Vom   j/,,   bis   21.    Mai   1891.55 Hr. Anton Rrmschag, Hlindllingsbuchhaltcr, von Tncst.nach Marburg.   —  5^)r,  Johann Vclaz, Han. dclsmann, von Tricst nach Wien. —   Hr. Or. Johann Oblak, Hof- und Gcrichlsadvocat, von Tricst.
__Hr.   Eduard   Binder,   Kaufmann,   von    Tliest
^ Hr. Leopold Graf Allcrspcig, k. k, Hauplmann^ vcn Triest nach Klagei'.surt. — Hr. Huber, k k Riclmeist^r, von Pellau n>,ch L^'bich, — ^r. Fran! Schlegel, Seiocnzeugf.blik.mt, von Udine nach Kla' g.nfnrr. - ^l'N, Mari? Tcrpin. Vchtzcrinn, von Tricst, —Hr, Johann Orlanoini. Privater, von Trieft
—   Hc    Rudolph   Maiqnis v,  Pallavicmi,   Vesl'üeV vcn Tricst, — Frau Tl^rcse  v.  Krampclfeld     k   k' Assessors - Witwe, von Trisst. — Hr. Varon v '^/brl' f., k.  Major,   von  Triest nach  lZiiü.   —   Scinc Er' ccllcnz dcrHcrr Landcs-Commandirende. Grafv.Notli-kirch, k k, sscldmarschallieutcnant, ^'on Graft n'ch O'>
— Hr. Mäl)lst,w. kk^bcrlieutenant. vonTriestn.ck Grätz,   -   Hr.   Isfdor   v. Vcchct.   k, k. Oberlid
(Zlir  Laib.  Zcittlng v.  22,   M,n  :3N.^
nant, von Gratz nach Tricst. — Hr, Ritter v. Gold, k, k. Lieutenant, nach Trieft. — Hr, Schulz, k. k. Oberlicutenant, von Ungarn nach Italien. — Hr. Graf v. Mensdorf, k. k. Rittmeister, von Mailand nach Radautz in Gallizien. — Hr. Dominik Fattori,, Advocat, von Triest nach Wien. — Hr. Nicolaus v. Welsserski, Gutsbesitzcr, von Tricst nach Wiin. — Hr Casiinir v, Welficrski , Gutsbesitzer, von Triest nach Wien. — Hr. Emil Lindblom, k, schwedischer Secretär, vcn Trieft nach Wien. — Hr, Iobann Spanglier,   Oi-. dcr Rechte» von Tricst nach  Wien.
— Hr. Peter Caucig, Privater, ron Tricst nach Wien.
—   Frau Coccona  Careiolti.   Vcscherinn. von Tricst nach Wien. — Fräulein Malavina Tarelow v, Ro^cn-lhal,   von Triest nach Wien,  — Hr   Mathins   Ilz, Handelsmann, von Trieft nach Agr.im. — Hr, ?lle-xander Simunchich, Fiscal, sammt Gemahlinn, von Tricst nach Agram. — Hr.  Anton Kühnel. Geome. ter, von Grätz nach Triest. —Frau Aloisie Edle v. Penzinger, Privatensgattinn, sammt Fräulein Tochter, von  Wien nach  Görz.   —   Hr.  Graf v,  Ucfen-
beck,   k. k. Hauptmann,   von  Grätz nach   Udine.  __
Hr. Anton  Freiherr  Codelli v. Fahnenfeld, k. k. Gu-bernial. Sekretär,   sammt   Gemahlinn,   nach Wien.
—  Hr. Ludwig Marelli, Handelsmann,   von Wien nach Triest.   —  Hr.   Innocenz Omago,   von   Wien nach Triest,   —  Hr.   Augustin Noßi,   Besitzer,   von Wi«n nach   Triest.  __ Hr. Catt Haas,   Kaufmann, vrn   Triest nach Wien.   __   Hr. Anton Fistcr,   Besitzer, von Triest nach Wicn__Frau Francisca Gräfinn , v. Ladeveze, Particull's.rsivitwe, von Tricst nach
Grätz.__Hr. Graf v. Hochenlhal.  k, sächflfcl>er Käm.
mcrcr,   mit Frau   Gemahlin!,,   gebornen  Prinzessinn Biron von Curland, von Triest nach Wien. __Fräulein Francisca v. Biron, mit Frau Emma Harrisson und   der Kammerfrau   Henrietle  Fischer,   von  Tri st nach Wien.  __^  Hr.  Johann   Malley.  k. k, Postmei^ ster und Nealitatendisi'tzcr. von Kirschentheuer nachWien.
— Hr (Zäsar Batcloni, Besitzer, von Triest nach Wien.
—  Hr.   Nacban Kohen ,  k.  nied.   Vice' Ccnsul,  von Triest nach Wicn. — Hr, Neinhold Ppchlau,   k.  rus. Ehrenbürger,   von   Tricst  nach  Wien. ^. Hr.   Franz Ritter v, Dreer,   Dl-. der Medicin ,  von Triest nach Klagenfurt. — Hr  Carl Sell, Hausbesitzer, von Grätz nach   Tricst. —  Hr,  Vincenz  Hölzel,   Glasdandler. von Grä'tz nach Triest. — Fräulein Annav. H.ochkoflcr,
von Trieft nach Wien. __Fräulein Clementine Köpel.
von  trieft   n^,ch Wicn.    —  Hr.   Heinrich   Favaig r, Büchliä'ndler,   von  Tricst  nach   W>en. —   Hr.   (Z^irl Grandpicrle,  Handelsmann,   von  Tricst nach Nien.
^crjcichniß Vcr hirr VcrNorbslt.n.
Den  l6,  Mai  18^1.
Ursula Hronouki,, Insiiiulsarme, alt 7> Iakre. in der L^uziner. Vorstadt   Nr,  /», , am Schlagfluß,
—  Dem 52cdast!an Lcdoda,  T0g!oli,^^   s^,^   .^^. ter Helena,  alt ,9  Jahre , ' in drr Si.  Pctecö   Vov-sladt Nr. 120,   an dcr Auszehrung.
260
Dcn l?. MI6)ael Kontschina, Sträfling, alt 38 Jahre, am Kast^llbcrge Nr. 57, an der Wasser« sucht. — Caspar Vuntscher, Zimmermaler, alt 25 Jahre, in dcr St Peters-Vorstadt Nr. 80, an der Luftröhren schwinden.
Den lL. Dem Herrn Joseph Hering, k. k Post, Conductcur, seüie Gattinn ^lnna, alc 2.5 I>ihe?, in der Stadt Nr. l8?, an der LungcnlähmU'g, in Folg« einer schweren Geburt.
Den l9. Dem Hm. Martin Den?el, Kl,is, Casse-Dienen, seine Frau Theresia, alt 55 Jahre, in der Pollana, - Vorstadt Nr. ?9,  am Gcdärmdtand.
Z. 7i4.    c»)                                               2Tr. .256.
Edict.
Jene, die auf ten Nachlaß des im Dorfe Zricsach verstorbenen Georg Sclnlz, aus was im» mer für einem Gru»dc einen Rechtrans^iuch zu wachen gedenken, hal?e^ sich, bei sonstige» Folgen des §. L>4 b. G. B., hierorts bei der auf den 9. Juni lL^l Vc?l,nltlags um la Uhr anberaumte» Liguioationslägfahst zu melken.
Bejirlogclicht Rcifniz een li. Mai l64». ——                              '"
Pfandamtliche Licitation.
Donnerjtag den 27. d. M. werden zu den gewöhnlichen Amtsstunden ln dem hierortigen Pfandamte die im Monate März i8äo versetzten , und seither weder ausgelösten noch umgeschriebenen Pfänder, so wie
die Tags vorher zur Versteigerung überbrachten Effecten fremder Parteien an den Meistbietenden verkauft.
Unter den Letzteren befinden sich einige chyrurgische Instrumente und mehrere medicinische Bücher.
Laibach am 22. Mai 1641.
Während des Feuerlarmes am 20. d. M. ist auf dem kurzen Wege von Kattauers Hause auf dem Kund-schaftsplatzl bis zum Baron Rech-bach'schen Hause in der Herrengasse, eine Stecknadel in Verlust gerathen, woran ein Haargefiechte eine verschlungene Schlange bildet, deren Schweif und Kopf von Gold ist, m welchem Letzteren sich ein werthvoller ä jnur gefaßter Diamant als Auge befindet. Der redliche Finder ist gebethen, sie gegen Verabreichung von 5 st. bei der k. k. Polizei-Direction abzugeben, und auch dem, der sichec re Kunde davon zu geben vermag, wird eine angemessene Belohnung zugeführt.
Z. ?o3.   (l)                                  Edict.                                                      N. 65,
Bon ter Bcjilksobrigkeit W^ißenfels im Laibacher   Krelse, werden nachstehende militär.'
Pflichtige Individuen,  als-
^         Tauf» und Zuname          D'T      Gebuilöolt          ^              Anmerkung
1       Thomas Rabizh                       l5>5              Ahling                66                  illegal abwesend
2      Johann Lcch                               ,8l5           Birnbaum             ^4                              ^ Z      Paul Tarmann                         ig.d               Wald                 26                              ^ a      Simon Kerstei«                       ,6,5            Kronau                44                              ,
5      Jacob Vlliner                            ,6«5           Ratschach                 »                               »»
6      Jacob Pezhar                            iU,ö           Racschach               «5                              »
7       Alois Wulouz                          1614              Sava                  17                              » U      Simon Pelriz                          l8l4            Klonau                27                              » 9      Lorenz Wlenkusch                     ,Li4            Kro,iau                42                               >»
10      Joseph Kurrcy)                          '«24            Natschach              49                              »
t,       Valentin Fliedl                        '6,4          Weißenfels             lä                              ,
H2      Johann Lippouz                        i6i3               Alpen                   »                              »
a3     Thomas Tarinann                   ^Ll2            Kronall                58                              ^
>4     Jacob Kopaunik                      ,3,2           Ratschach               56 >                         „
hiemit vorgeladen, sich längstens binnen drei Monaten, von Heine an, so gewiß persönlich vor di?se Bezllkgo^lgkcit zn stellen, und ihr unbefugtes Ausbleiben zu rechtfertigen, rvlvligens sie nach ten alw' höchsten Gesetzen dedandelt nerden.
^ci>rtZol,<i2ttit Weihenftls am 17. Mai ,841.