BamstaM den 10. Nerembev 1836. z Schmiedlied^ (Zum Amboß j« singen.)' <^3enn lrir am' frühen Morgsn' Schon hämmern d'rauf undd'ran/-So schläft noch ohne Sorgen Dos Liebchen-.'.obenan. Da bringt man ihr im Liede Den Morgengruß nach Brauch:,-Und pocht es in der Schmiede, So pocht'S im 'Herzen auch. Eln Handwerk ohne Liebe/ Das wär' ein traurig Seyn, Wenn so kein'Bild uns bliebe, Äas winkt mit goldnem Scheiüö« Es'lmdert die Beschwerde Mit sanflem Friedenshauch. Und brennt es aüf'dem Herde, So brennt's im Herzen auch. N'lcht immer bleibt es heiter. Oft wird der Himmel trüb; Wir hämmern fröhlich weiter, Weil uns die Liebe blieb; Denn dünkt uns gleich die Kammer Necht'traurig manchen Tag, Vo übertäubt der Hammer Des Herzens bangen Schlag. D'rum soll die Liebe leben: Seyd' frisch und froh zur Hand; Nur Fleiß und Frohsinn weben Des Glückes dauernd Hand. Wei? noch die Wange blühet, M Führt schnell die Meist'rinn ein; M Sb lanq>das Eisen glühet/ W Will'ö auch geschmiedet seyn!' Ioh. Gabriel Seidl. .. —^^— z Vazars unv Aljans. H (,E i n Nild aus Constan t > nopel-) °H _____. H Die Orte, wo sich der Fremde in Constantmopcl ain besten unterhält, sind ohne Zweifel die B-azars und Khans. Wenn man zum ersten Mal einen Bazar l?e-tritt, so glaubt man sich in ein finsteres, endloses La-byrinth versetzt, vollgepfropft rrit Menschen aller Nationen, wobei die einen sich dem Getümmel zu entwm-dcn streben, während die andern einwärts drangen^ dazwischen gehen Verkäufer auf< und ab, weiche ihrs Waare ausfchreicn, ringsum hört man das Gesumm« der Feilschenden, hier schreit ein Budeninhaber Jemanden "nach, er nehme sein Gebot an, dort machen mit gewaltigem Lärm Wachen und Diener Platz vor einem türkischen Großen, der in raschem Schritte auf feurigem Nosse einhcrzieht. Geht man an den Buden vorüber, wird einem überall zugerufen: »^el, Nlen-6iin, bir 5lli !22em mi? Kommt her, Essendi, was Wünschet Ihr? 3uIlN2 nok L5tc:r5l2, ia ^gna! Sagt mir, was Ihr bedürft, o Aga!" Der Einkauf ist in. dessen nicht so leicht, als man glaubt, und wenn man den verlangten Preis nicht sogleich bezahlen will, so geht mit Markten viel Zeit darauf. Da aber alle Gewerbe ihren bestimmten Standort haben und die Bu-den ,«,'l ^s.','^/,^t,,i!'n Waaren dickt lieisammen lieaen. - 198 - so braucht man nur von einer zur andcrn zu gehen, bis man befriedigt ist. Ist man Handels eins, so versichert einen der Kaufmann gewöhnlich, er gewinne nur ein Paar Paras oder gar nichts, und setzt hinzu: »^>, Ei, ei, mit euch ist nicht gut handeln _^ doch Gottes Wille geschehe!" „ Es ist Jedermann dringend zu empfehlen, daß man sich im Handel und Wandel wo möglich nur an Türken hält, die leicht an ihren weißen Turbans kenntlich sind; sie haben bessere Waare, sind außer allem Vergleich ehrlicher und nicht zudringlich. Auch Lord Byron gibt den Türken das Zeugniß der strengsten Rechtlichkeit und Uneigennützigst. Nach ihnen wende man sich an die Armenier und lasse sich, wenn man es irgend vermeiden kann, mit Griechen und Juden in keiner Beziehung ein. __ Die Kauf« lcute wohnen nicht in dm Vazars, und gehen um drei Uhr, zu welcher Stunde die Bazars geschlossen wer-den, nach Hause. Um die e Zeit zerrinnt das Gewühl von Tmkcn, Syriern, Ägyptern, Abyssinievn, Negern, Mangradeens, Armeniern, Bulgaren, Juden, Griechen, Krimmern, Turkomanen und Franken; Alles ist leer, nur hin und wieder eine einsame Schildwache oder ein magerer Hund, der nach Futter sucht; allermittelst wimmelt der Hafen von Franken, Armeniern und Griechen, die sich auf Kaiks nach Galata einschiffen. Die Khans sind große, von vtrschiedcncn Sultans oder reichen Privaten zur Aufnchme reisender Kausieute und ihrer Waaren errichtete Gebäude. Da sie säst durchgängig Stiftungen sind, so bezahlt man nur eine Kleinigkeit als Lagergeld. Sie sind drei, vier Stockwerke hoch, und der Handelsmann findet darin für sich und /eine Ballen vollen Schutz vor Feuer und Aufruhr. Wer bedeutende Einkäufe machen und die vorzüglichsten Artikel besehen will,, muß diese Orte besuchen; er findet hier in der reichsten Auswahl die feinen indischen Moufseline, die weichsten, feinsten Shanls vonTabreez und Kashmirc, die bunten persischen Teppiche, die geblümten orientalischen Seiotnstossc, die tresslichen Felle des Samoors uno des schwarzen Fuchses, Perlen, Brillanten und andere kostbare Steine in Menge. Gelegentlich trifft man hier auch das kostbare Geräthe verbannter oder enthaupteter Pascha's. ^rühe Entschlossenheit. Ein Knabe von vierzehn Jahren, der mit seinem älteren .Bruder in die Themse baden gegangen , haue bei dieser Gelegenheit seinen Tod gefunden. Vei der Leichenschau trat ein sechzehnjähriger Bursche als Zeuge auf. Er erzählte ^_ und Andere bestätigten die Angabe — er habe den Verunglückten nur wenige Minuten, nachdem er gesunken, aus dem Wasser geholt, er sey aber trotz dieses kurzen Verzugs nicht mehr zu beleben gewesen. Der Zeuge nannte sich auf Befragen Eapitän Fifcr. Sehr natürlich begehrte der Eoroner zu wissen, mit welchem Rechte er sich einen Titel beilege, der wedcr zu seinem Alter, noch zu seiner übrigen Äußerlichkeit passe, und ohne Zögern erwiederte der Bursche , man habe ihm in der Nachbarschaft diesen Titel verliehen, weil er so glücklich gewesen sey, zwei Menschen aus dem Wasser zu retten und drei herauszuhohlen, zu deren Rettung er zu spät gekommen. Einige Anwesende bewahrheiteten dieß, und der Coroner lobte nicht bloß den brauen Jungen wegen dessen, was er früher und was er neuerdings gethan, sondern sagte ihm auch, wenn es ihm je wle-der beschieden seyn sollte, der Netter eines Menschenlebens zu werden, solle er sich unmittelbar an ihn wenden, und dann von seiner Seite gewiß alles Mög« lichc geschehen, ihm zu einer der von der ku^I-Uu-in2nae^oc-i^ für solche Fälle ausgesetzten Belohnungen zu verhelfen. Der Bursche dankte, und hatte eben seine abgebrochene Erzählung wieder aufgenommen , als Jemand die Nachricht übcrbrachtr, daß vor wenigen All.qcnbUckcri ein Mann in's Wasser gefallen sey. »Ich werde gleich wieder hier seyn," rief der Bursche, schleuderte seine Jacke von, sich, und während die Versammelten sich noch gegenseitig verwundert ansahen, stand er bereits am Ufer. In größter Eile folgten der Coroner, die Geschwornen, alle An-wcscn^n, Es war 10 Uhr Abends, Alles dunkel, und der,Strom gerade in dieser Gegend höchst gefährlich. Also rief man dem Burschen zu, sich nicht tollkühn in den Fluß zu werfen, sondern die Ankunft wcttcrer Hülfe zu erwarten. Aber Fifer wartete nicht, und als die Rufenden mit Lichtern und Fakcln herbei lainc!?, sahen sie ihn einen Mann und ein Kind an das Ut'cr ziehen, die Beide durch sofort angewendete Mitte' m's Leben zurückgebracht wurden. Der Mann war betrunken gewesen und hatte, das Kind auf der Schulter, den Weg verfehlt. Sobald die Geschwornen wieder in ihrem Sitzungszimmer waren, trat Fifer ein, seine ganze Kleidung noch triefend, und sagte seln ruhig: »Nun,, mein Herr, da bin ich; statt Eines Lebens habe ich zwei gerettet; darf ich jetzt um das versprochene Zeugniß bitten?" ___ Es verstellt sich, daß itMsolches unverzüglich ausgefertigt r.'urdc. — 199 —" Arweltliche Thiere. ft -------- p Man hat seit cinigcr Zelt besondere Aufmerksam- ^ keit jenen Thierresten gewidmet, die aus den verschiedenen Sandstcinlagern zufällig zu Tage gefördertwer-den, und wahrscheinlich antediluvianischen Ursprunges sind. Besonders bemerkenswert!) indicscrBe-ziehung sind dic Sandlager im Kreise Alzei, der groß- l herzoglich hessischen N cinprovinz. In diesen Sandla. l gern, welche fast ^8 Quadratmeilen einnehmen, wur° s den zwar schon seit einigen Jahren dergleichen Neste ur- > weltlicher Thiere aufgefunden, wovon das Werthvollste -seinen Platz im Naturalicnkabinette zu Darmstadt er- ^ halten hat, und worunter sich besonders der Unterkie- ' fer und mehrere andere Gebeine des sogenannten Nie- ' se nth i er es (vinntlioi'imn) auszeichnen. Jetzt erst ' ist man aber, unter Leitung eines Herrn von Klipstein, so glücklich gewesen, den ganzen Oberkopf die- ^ ses ungeheuern Thieres an das Licht zu fördern, und zwar in einem vollkommen wohl conservirten Zustande. Dieser Schädel mißt, wie unglaublich es klingt, über ' fünf Fuß in der Länge und gegen vier in der Breite. Aus der nunmehr erfolgten Vcrgleichung sämmtlicher, im gedachten (Kabinett verwahrten Neste des »Riesenthiers" geht hervor, daß die gan^e Länge desselben weit über sechzehn Fuß angeschlagen werden kann (die FlcischlMe ungerechnet), daß es einen Rüffel hatte, auf der Erde lebte und sich auf derselben, nach Art dcr Fcmlthtcre, langsam und mühselig fortschob; zwci ungeheure, Stoßzähne, dic eine ganz ungewöhnliche Stel' lung haben, indem sie nach unten und hinten gerichtet sind, dienten ihm wahrscheinlich zum Wühlen in der Erde nach Knollen und Wurzeln. __ Auch vom Mastodon, cincm andern vorweltlichen, vielleicht noch größern Thiere, sind in diesen Sandgruben Skelettheile aufgefunden worden, waraus man eine Länge dieses Geschöpfs von über zwanzig Fuß, und eineHöhe folgert, welche die Höhe der größten unserer heutigen Elephanten noch bedeutend übertrifft. Was ist das nun, frngen wir, für eine Natur gewesen, welche so kolossale Formen gebar, und gegen welche die heutige Schöpfung ganz pygmäcnhaft erscheint? Es handelt sich hier nicht etwa um eine bloße Conjectur, es herrscht nicht etwa eine Täuschung vor; die riesigen Gebeine liegen offen vor unsern Augen da, und man mag sie nur anfühlen, sie aufzuheben versuchen und sich Hand-»rechlch überzogen, bedenkt man aber ferner, daß dlcß Wühlen nach dM Resten der vor,ündfiuthlichen ^ l nur elwa erst 70 bis 8« Jahre währt und daß e n I7st ^"^"liche ^Mate crlcmgt hat, so ")"nt ^ unzweifelhaft, daß wir nur erst einen An- fanq vor uns sthen, und daß uns ?,in weiteres unb planmäßigeres Forschen immer tieser in diese unge- ^ hcure Wunderwelt führen wird. V Gtephanten ^fang. V --------_ ^ Ein Engländer, der einer großen Elephantenjagd beiwohnte, welche ein ostindischer Fürst (Nadob) in dcr Gegend von Luknow veranstaltete, beschreibt diese sehr umständlich. Folgendes kömmt darin vor: Unsere Begleitung bei dieser Iagdparthie bestand aus 40,000 Mann und 20,000 Thieren, wovon 10,000 Soldaten, 1000 Nctter, 150 Kanonen, 1500 Elephanten, 3000 Karren und unzählige Kamchle, Pferde und Ochsen, viele verdeckte Wagen für die Weiber des Nabods, von Ochsen gezogen; mehrere kleine und größere Gon- Z deln auf Wagen von 30 bis 50 3chscn gezogen; Tiger, Leoparden, Falken, Fechthäync und Wachteln, auch Nachtigallen, Tauben, Tänzerinnen, Taschenspieler, Sänger und Hofnarren. 500 Träger trugen , das Iagdgcrälhc, Flinten, Pulver, Netze?c., darunter waren über tausend Doppelgewehre. Die Jagd eines wilden Elephanten wird so beschrieben: Sobald der Elephant abgespürt war, ließ ihn dcr Nabob auf ei-ner großen mit Gras bewachsenen Ebene ineinenHalb-kreis von 400 zahmen Elephanten einschließen. Als er bis aus 300 Ellen weit eingeschlossen war, sah er scheu, aber nicht furchtsam um sich; zwei dcr stärksten Mu-slcrclephautcn (so nennt man die stärksten männlichen) wurden zum Angriffe beordert. Das Anrennen war -fürchterlich, aber der Wilde siegte, und trieb seine Feinde vor sich her; nun Ileß der Nabob einige der stärksten Weibchen mit dicken Stricken auf ihn losgehen, um wo möglich seinen Rüssel zu fangen, und ihm eine Schlinge umzuwerfen: auch das war vergeblich, nichts konnte seiner Gewalt widerstehen; der Nabov sah jetzt, daß es unmöglich sey, ihn zu fangen, und befahl also seinen Tod; in dem Augenblicke wurden wohl hundert Kugeln gegen ihn gefeuert, fast alle trafen, allein dieß Thier schien nicht gestört zu werden, und setzte seinen Weg ruhig nach den Bergen , fort; eine halbe Stunde ward ohne Unterlaß auf ihn ^ gefeuert, der Nabob und seine Omers bedienten sich , dcr Büchsen, deren Kugeln 4 bis 6 Loth schwer ^ waren, doch auch diese machten nur geringen Ein- - druck, die Kugeln blieben fast alle in der Haut stek' ; ten. Ich selbst ritt mehrere Male auf einem Ele-i phanten, Weibchen bis auf 40 Fuß zu ihm an, und ; feuerte meine Büchse nach seinem Kopfe; das Blut > spritzte heraus, der Hirnschädel aber blieb unverletzt; - einige Reiter sprengten zu ihm, und hieben mit ihren - 200 - Schwertern nach ihm, aber er machte Front gegen sie, trat mehrere nieder, und verstümmelte Anders, Er hatte nun wohl 3000 Kugeln im Leibe, der Blutverlust schien ihn nicht zu schwächen, sein Gang wurde langsamer, und ruhig schien er sich in sein Schicksal zu ergeben. Ich konnte mich beim Anblicke des edlen Thiers nicht des Mitleidens enthalten. Jetzt saßen die Reiter ab, und richteten ihren Angriss'auf' die Sehnen feiner Hinterfüße; bald waren diese durch unzahlige Hiebe getrennt, er stolperte und stürzte, ohne' einen Laut von sich zu geben.. Nun kamen die Artmän-ner und hieben seine elfenbeinernen Zähne heraus.' Der Anblick warherzbrechend) er athmete noch, ohne einen Laut von sich'zu geben; seine Augen rollten im Kopfe mit Ausdruck des Schmerzens/ noch eine letzte An^ strengunq aufzustehen, und mit einem Seufzer bauchte' er sein Leben aus. Eine solche Jagd'^unbeschreiblich __unbeschreiblich ist'die Confusion, der Tumult, das Geschrei, Feuern'und' Nusen, und das Gebrüll von 1200 zahmen Elephanten.' Nriefeiner jun ssenpaetisch en Name' an iHre F^ r e u n v i n n. Meine ietzigewLieblingsschriftsteliler:__ sindSchü» ler' (Schiller) und Geh-Thee (Goethe). Die Heer-rosse der Geleerten. Ihre Stühle (Styl) erreichen-fast Klopfsiöcks Odem' (Oden), welche von'meiner Wenigkeit besessen sind. Du fragst, ob ich wie du je Drei (treu) geliebt, da muß ich sagen Neun (nein). Es haben sich iee Viele (Gefühle) meines Herzens be-meistert, die ich nicht einma! kannte und ich werde viel-leicht heu rathen (heirathen) und mich'feuerlich (feierlich) zur Dräu (Trau) Vieren (führen) lassen. Vor der Hand will ich aber meinen Brei Tigam (Bräutigam) verreißen (verreise ) lassen zu jee Schenken (Geschenken); er war ein tüchtiger Scnger (Sän-ger), aber ißt (ist) jetzt Häuser (heiser). Lebe Woll' (wohl) und behalte lieb Deine tugendhafte? ! Freu«' dinn. Vas Keueste unv Interessanteste im Gebiete ver Kunst unv Dnvustrie. ver Nänver- unv ^öikerkunve. Der Hofrath, Ritter Dr. Faust, der mit seinem edlen Freunde, dem Baurathe vr. Vorherr zu München, den Sonnenbau lebrte, hat neuerlichst statt der Dächer, der Erbsünde der Häuser, ebcne, was« serdichtc Decken erfunden, die wohlfeiler als Dächer sind, bei Erhaltung im besten Zustande die längste Dauer haben, > den Häusern' die größte Festigkeit und die schönste, herrlichste Gestalt geben, Feucrsgcfahr abwenden, und über dem'ganzen Hause, sud