Ar. 76. Donnerstags den 22. September 1881. VI. Jahrgang. € illirr Leitung. Pränumerations-Bedingungen. Mit Post-v?rse«dungi «I-rl-liilllr«, . . l.W s«r Cillt: flttKlidlittg . . 1.50 l¥»i » — EIS] i»r. i-nUi-tnj »5 mli ilUäbttg Iwnt Anke»«», | Einzelne Nummern 7 fr . s.ao . G.4& Erscheint jeden Donnerstag nni> Sonntag Morgens. Inserate vvrlisn angenommen | ilt («i lksPedili»» der ,,4101« Z«ilung", £*r. tengaflt »lt. t <«»td»»ilert> ««» .lohaiin Mal,ich). >»«wiirl» nrbmln Inlerite filr die „«itlKi .S-iiunj" «»! «. Tio'ft in »nd sflcn litCtuitn»(u eiatKK ttt ii««Ua»lf. Dos. titn-mch in K. CPDflit un» t im:. in Wie». A. Mlllci Z«ilu»g< - Kgenl»! t« <»t>»ch. Taaffe u Taaffe und die „Deutsche Partei." Wien, 20. September. , O Die Reorganisation der Verfassangspartei, «l» „Deutsche Partei", kann nunmehr al» voll-}t4cn betrachtet werden und wir haben die Genug« ldoung, zu sehen, daß selbst Elemente von aller-zrißter „Besonnenheit" — wie man im officiöfea Zirgon sich ausdrückt — sich freiwillig und rück-- haltlos um da» nationale Banner schaaren. Wie »lgreiflich, hat diese für die Entwicklung der in« nmn Situation hochbedeutsame Thatsache in Re-IflirrungSfreifcn eine bedenkliche Verschnupsung er-jligt: man fühlt, daß der eclatame Mißerfolg i la Lersöhnungspolitik sich nicht langer mehr ver-(ichUn läßt, und Graf Taaffe mag wohl ein ge-i«imkS Grauen empfinden, wenn er sich ein Bild 6rr kommenden Session ausmalt, in welcher. Dank eine» Systems, dem künstlich zusammengeschweißten 'ichcchen-, Polen- und Slovenenthum das geeinigte derale Deutschthum gegenübersteht. Die Art und Weise, wie der Ministerpräsident tarn Unmuth über die ihm so ganz wider den Krich cehende Gestaltung der Dinge zu verbergen ud-t, ist höchst drastisch; denn sie beweist gerade k Verlegenheit, die man doch so gern vertuschen vdchle. Während nämlich Graf Taaffe in der asten Aufregung über die Entfaltung der natio« ulcn Fahne feiten« dcr Versassungspartei erklärt «den soll, er werde sich nicht terroristren lassen, niti gewissermaßen als Bekräftigung diese« AuS-«niches an die Spitze des VerwaltungSgerichl«-•fr« den Föderalisten Belcredi setzte, sucht er wi wieder gute Miene zum bösen Spiel zu «chea, indem er durch seine Osficrös.'n der Welt «liinden läßt, daß die Umgestaltung der Ver- fassungspartei anf nationaler Basis im Grunde genommen der Regierung ganz willkommen sei. Wie schon öfter, ist eS auch diesmal der „Pester Lloyd", welcher dem Kostgänger de« Preßbureau bereitwilligst feine Spalten geöffnet hat und wir erfahren nun an« dem leitenden un> garischen Blatte, wie angeblich die Regierung über die Reorganisation der Verfassungspartei denkt. Durch die Betonung des nationalen Standpunkte«, meint der Osficiosu«, habe sich die Verfassung«-partei de« Abgeordnetenhauses zunächst in Gegen» fatz zu jener des Herrenhauses gestellt; sie habe aber weilerS auch den 3 Ruthenen, 12 Italienern und etwa 30 Gemäßigten da« Verbleiben inner-halb der neuen Partei unmöglich gemacht und dadurch nicht bloß die Zahl ihrer Mitglieder von 160 auf 110 oder 120 reducirt, sondern auch selbst den Anstoß zur Bildung jener Mittelpartei gegeben, nach der bekanntlich Graf Taaffe schon lange vergeblich fahndet. — Wenn man diese Daten gedankenlos liest — und die Officiösen re-flectiren bekanntlich nur auf gedankenlose Leser — dann könnten Einem dieselben beinahe impo-niren; glücklicherweise pflegt aber heutzutage auch schon der gemüthliche deutsche Michl vorsichtig zu prüfen, wa« ihm von iuspirirten Federn präsentirt wird, und so erkennt er denn auch in dem vor-liegenden Falle sofort, welch' seltsame« Kunststück» chen der osficiöie Schlaumeier da zu Stande ge-gebracht. Da« CorreSpondenzreplil hat vollkommen Recht, wenn es meint, daß die Abgeordneten tu-thenischer und italienischer Nationalität nicht Mitglieder der neuen „deutschen Partei" sein werden; aber waren denn die Ruthenen und die verfassungstreuen Dalmatiner in der vorigen Session Mitglieder der Verfassungsparlei? Sie waren es nicht und auch die Abgeordneten des mährischen Großgrundbesitze« hielten sich be-kanotlich abseit«, so zwar, daß Graf Taaffe in ihnen sogar den Kern seiner famosen „Mittelpartei" gefunden zu haben glaubte. Dennoch stimmten sie Alle mit der Verfassung«-Partei und genau dieselbe Erfahrung wird Graf Taaffe mit diesen Abgeordneten auch in der kommenden Session machen, auch in Zukunft werden die versaffungStreuen Ruthenen und Jtali-ener auf Seite der Opposition zu finden fein und was speciell den angekündigten MaffenauStritt dcr „Gemäßigten" betrifft, so täuscht die Re-gierung nur sich selber, wenn sie sich wirklich in solchen Illusionen wiegt. Wie man sieht, ist also die Rechnung, welch« der Osficiosu« im „P. ?.* aufstellt, eine grundfalsche — denn, daß eine Partei nicht Mitglieder verlieren kann, welche sie nie besessen hat, das wird doch hoffentlich Jedem einleuchte», dcr ein normal coi'struirte« Gehirn besitzt! — und der Eorrespondent entstellt absichtlich oder aus Un-wiffenheit die Wahrheit, indem er von einer bevorstehenden Schwächung der Opposition zu faseln für gut findet. BemerkenSwerth ist, daß jener publiciftifche Handlanger an feine Aufführungen die Drohung knüpft, die Regierung werde den ReichSrath auf-lösen, wenn die „deutsche Partei" sich gar zu widerspenstig geberden sollte. Offenbar glaubt also der Osficiosu« selbst nicht an die Richtigkeit seiner Rechnung; denn einer — nach seiner Behauptung — so gewaltig reducirten Opposition wegen brauchte eine Regierung durchaus nicht zur Par« lamentaufiösung zu schreiten. Sollte aber diese Drohung etwa al« Schreckschuß wirken, dann Feuilleton. Vit rothe Spinne von Lonn-Si. Novelle von Gustav Schneider. l». Fortsetzung.) Man hatte an ihm zuvor die übliche Bam-tiitprocedur vollzogen, worauf man ihm die Füße, ilinlid) wie der Cousine die Hände, mit diversen Ülirter-Iastrumenten bearbeitet, weshalb man I-p gezwungen war, ihn in den Audienzsaal zu v»zln, wo er neuen Martern unterworfen werden jillte. Liou-Ziou erinnerte sich beim Anblick ihre« Ujllicklichen Leidensgefährten, wie seine schuld-Itjc Liebe zu ihr die Ursache ihre« beiderseitigen SlmM, dann aber wimmerte sie wieder vor Vchmeez. Itö, an dessen Ohr die Stimme gedrungen, nochic dieselbe erkannt haben, er wandle den topf. Beider Blicke trafen sich, ruhten lange im tieften Ausdruck de« Schmerze« auf einander. Dann aber schienen beide sich heroisch zu fassen, am jeder neuen Marter wenn möglich stumm zu Segegnen. Die Aufmerksamkeit der Menge war jetzt toa Aou-Siou ab, It6, dem Priester de« Foo, zugewendet, dessen Vertheidigung zu führen, sich ei» College der Pagode Min unierzogen hatte. In China nämlich steht e« Jedem frei, sein Körnchen Verstand zur Vertheidigung in die Waage zu legen; daher gemeiniglich Eltern, Verwandte oder Freunde diese« thun, wobei jedoch wohl zu bemerken, wie ihre» Folgerungen meist nur ge-ringer Werth beigelegt wird. Der erwähnte Geistliche vertheidigte gleich-zeitig beide Angeschuldele, doch liehen Publicum wie Richter wenig Ohr, umsomehr al« der Be-treffende nicht da« rechte Zeug dazu hatte, den theil« einfältigen, theil« von ihrer Weisheit arg für sich eingenommenen Richtern zu iwponiren. Vergeben« brachte er Jt6's und Liou-Siou'S Jugend, sowie ihre tadellose Vergangenheit zur Entlastung in Anschlag, sowie, daß e« ihnen unmöglich al« ein von ihnen lang« vorbereitete« planmäßig vollsührteS Verbrechen nachgewiesen werden könne. Wa« half'«, die Voreingenommen-heit der Herren war unbesiegbar. Vergeben« bemühte er sich, da« Zeugniß der Dienerinnen zu fordern, welche am HochzeitSabend die junge Frau entkleidet hatten, vergeben« um Mitleid für die Unschuldigen zu bitten, man lieh seinen Worten kaum Ohr, und das Publicum wünschte sichtlich den Schluß der Vertheidigung, sowie den prompteren Fortgang der gerichtlichen Parforceprocedur herbei. Kaum also hatte der Vertheidiger seine, im übrigen gar nicht ausnehmend lange Rede beendet, al« der ehrenwerthe Ming sofort wieder da« Wort ergriff. — Eure Richter haben jetzt Alles gehört, wa« zu Eurer Vertheidigung und Entlastung hat vorgebracht werden könne», begann er zu J>6 gc« wendet. Nicht« aber ist im Stande, ihre ein» mal gefaßte Ueberzeugung zu erschüttern. Ja ihren Augen seid Ihr schuldig, da« Gesetz jedoch gebeut mir, bevor ich da« Urtheil auSspreche, Alle« zu versuchen, um Euch zum Geständnisse Eure« Verbrechens zu bringen. Ich frage Such daher noch ein Mal: wollt Ihr den Gerichtshof darüber aufklären, wie und warum Ihr den unglücklichen Lia in die Falle, wo er seinen Tod fand, gelockt habt? — Ich, wie Liou-Siou, sagte Jt6 mit ruhiger, doch leiser Stimme, indem er einen langen, liebevollen Blick auf seine Leidensgefährtin warf, wir Beide sind unschuldig an dem uns zur Last gelegten verbrechen, ich schwöre es bei dem heiligen Andenken an meine Vorfahren. Halt rief der Mandarin mit crnster Stimme, vergrößert Eure Schuld nicht etwa noch durch Lästerungen; so Ihr jedoch beim unbedingten Leugnen bcharrt, so wollen wir ein Mal versuchen, ob Euer Körper nicht etwa mittelst Folter dahin sann sie von deutscher Seite nur mit Heiterkeit aufgenommen werden. — ist e» doch aller Welt bekannt, daß wir nicht» sehnlicher wünschen, al« eine Auslösung diese» Rcichsrathe«, zumal wir ganz sicher sind, bei den Neuwahlen eine kompakte und ausgiebige Majorität z» erschaffen. Eompromiße gibt es eben nicht alle Tage und Wahlverificationcn ä la Puzyna, dessen können die bermaligen Herren der Situation überzeugt sein, würden unter einer verfassungstreuen Majo« rität zu den absoluten Unmöglichkeiten gehören. Graf Taaffe möge sich also durchaus nicht geniren, die Drohung seines Sprachrohr» wahr zu machen, die Wähler sind bereit zur Urne zu treten, bereit zu zeigen, wie stark die „Deutsche Partei" in Wahrheit ist; aber wir fürchten, daß er über das Resultat nicht sehr erbaut sein wird, denn seine Rechnung hat ein Loch, das auch seine findigsten Officiösen nicht zu verstopfen vermögen. Politische Rundschau. öilli. 21. September. Da» Oucstionäre der Regierung über die VerwaitungSresorm wurde von den meisten Be-zirkSvertretungen Böhmens in ablehnendem Sinne beantwortet. In Ungarn treibt die Affaire Götzel-Lendl immer neue Blüthen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Angelegenheit auch auf die demnächst im ungarischen Reichstage beginnease Adreßvebatte ihren Einfluß üben. In den dieser Tage zu Pest staitgesundenen Ministerconsemzen wurde die Einberufung dcr Delegationen für nächsten Monat festgesetzt. Wie in Oesttlreich Gras Taaffe mit der Diogenc» Laterne bereits eine Mittelpartei suchte um die verfassungstreue Opposition lahm zu legen, so versucht man auch in Deutschland eine Mittelpirtei zu schaffen. Unter dem Titel „Eine Mittelpartei im Reiche" ist soeben bei Dunkcr und Humdlot in Leipzig eine anonyme Broschüre erschienen, welche aus konservativer Feder geflossen, den völligen Anschluß der Partei Beningscn und drr fahnenflüchtigen Liederalen an die deutsche ReichSpartei fordert. DieNationalliberalen auf die es hauptsächlich abgesehen ist, werden eindringlich vermahnt, sich nicht mit den Secessionisten einzulassen, sondern vielmehr mit der ReichSpartei ein festes Bündniß zur Unterstützung der Regierung einzugehen. Nach langen qualvollen Leiden erlag Präsident Garfield Montag den 19. d. den Folgen der Wunde, welche ihm der Attentäter Charlc» Guiteau am 2. Juli beigebracht hatte. Der Nachfolger des ermordeten Präsidenten ist Ehester A. Arthur aus New-York. .Wie», den 10. September. (Crig =Corr.) IDie Parole.j Die Ernennung des Grafen Beleredi zum Präsidenten des Verwaltungsqenchtshoses, welche gebracht werden kann. Euren widerspenstig leugnen» den Geist anders zu bestimmen. Bei diesen Worten wechselte er mit dem vor ihm sitzenden Richter einen Blick, worauf derselbe dem Henker ein eigenthümlich rundes, eiserne» Instrument behändigte, weiches dieser den Folterknechten gab. Dasselbe erinnerte stark an die im schönen Spanien vormals so sehr beliebten Garottirin-strumente. Mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgte jetzt wieder das Puvlicum den Fortgang. Itö'» Stirne und Kopf wurde mit diesen eisernen Bändern umfaßt, hinten aber war eine starke eiserne Schraube angebracht, die mittelst einer kleinen Handhabe leicht und sozusagen spie« lend in Bewegung gesetzt werden konnte. Liou-Ziou sah all' diese Vorbereitungen, ohne recht zu begreifen, wom sie dienen könnten. — Ein letzte» Mal, ließ sich die Stimme de« Präsidenten de» Gerichtshof« jetzt wiederum vernehmen, wohl gemerkt aber auch: zum letzten Mal frage ich Euch, wollt Ihr gestehen? — Ich habe nichts zu sagen! lautete die bestimmte Actwort Ii6'«. Gott sei mir gnädig! setzte er dann, einen flehenden Blick nach oben richtend, hinzu. Kaum hatte er diese Worte gesprochen, al» dcr eine der Kncchtc die erwähnte Schraube in so viel Ausregung und Beunruhigung hervorgerufen hat, gibt den tschechischen Blättern neuerdings Gelegenheit ihre bekannten perfiden Manöver anzuwenden. Sie stellen sich überrascht, spielen die Rolle be« Entrüsteten, weil die Deutschen ei als selbstverständlich hinstellen, daß alle höheren Staatsposten von Männern aus ihrer Mille besetzt werden müssen, und daß sie Zeter und Mordio schreien, wen» nicht jede andere Nation von denselben streng ausgeschlossen bleibt. Sie rechnen uns nach, daß Schmerling, Unger, Fürst Ad. Auersperg als Präsidenten bei drei höchsten Aemtern sungiren und fragen, ob es nicht sonach billig wäre, daß auf den vierten Präsidentenstuhl ein Nichtdeutscher berufen werde. Handelt eS sich denn aber um die Frage od deutsch oder nicht deutsch? Nein, und hundertmal nein: Es handelt sich einfach darum, ob Stütze oder Gegner un-seres obersten StaatSgrundgesetzes der Verfassung. D a s ist daS Kriterium, das Entscheidende. Gras Richard Beleredi ist nun mehr als ein Name, er vertiitt ein Princip. Nicht etwa wir sind es, welche es behaupten, und deren vielleicht besangen« Aufnahme seines urpldtz« lichen Wiedererscheinens aus der Oberfläche uns tauschen könnte. Nein! lesen wir doch den Commenlar. welchen sein« Gesinnungsgenossen zu dieser Erscheinung liefern, und d«r wohl geeignet ist, aus den dunkeln Sinn dieser Bedeutung volle« Licht zu weisen. Das Hauptorgan der Feudalen ist ei, welches eS offen bellagt, daß heute dieser Name leider nur auf einer Stelle erscheine, aus der es dessen Träger nicht gegönnt sein werde in der Geschichte Oesterreichs eine entscheidende Rolle zu spiele», und mit nachhaltender«« Erfolge, wie vor 10 Jahren in die Speichen des FortschrittSradeS einzugreifen, um dessen Bewegung dauernd zu sistiren. ES sind sodann die tschechischen Blätter, die ein Jubel-geschrei anstimmen über dieses wichtige erste Symptom, daß jetzt die Regierung endlich ihr Schweben über den Parteien ausgeben werde, um die von ihren Parteien vertretenen Ansichten über Verfassung und Staat zur vollen Geltung zu bringen. Die Teutschen in Oesterreich haben, so lange sie im Reichsralh die Majorität dil-deten, wahrlich keinen Grund zur Annahme gegeben, bab sie nur für das specielle Wohl, und sür Stärkung und Sicherung der Herrschast ihrer Nation sorgen und streben. Nie dachten sie an ein egoistische«, 'princi-pielleS Ausschließen anderer Nationalitäten. Ihr conei-liante« Verhalten den Polen gegenüber, ihr selbstloses Bemühen den tschechischen Gegnern goldene Brücken jzu bauen, über welche diese leicht in den Reichsrath hätten schreiten tonnen, haben solches bis zur Evidenz bewiesen. Wir fragen jeden Ehrlichen, ob die Berufung eines Ziemialkowsti eines Grasen Polocki auf einen der höch-sten Posten im Staate Anstoß erregt hätte? Freilich wer mit der jesuitischen r»-«r»»i!ro mcntalis — aus Deutsch RechtSoerwa hrung, — nur einen Scheinvertrag aus Kündigung mit der Verfassung eingehen zu wollen erllärt, wer sich in die sest« Burg unserer Versassung einschleicht, um sie von Innen z« unterwühlen, weil er zurückgeschlagen wurde, als er aus dieselbe von Außen anstürmte, dem fehlt jede« Ver-ständniß für unsere Bestrebungen. Bewegung setzte, worauf sich da« Band verengend schloß; noch ein Mal drehte sich die Schraube, worauf da» Gesicht US Patienten sich todtengleich tntfärdlc, sowie ein stöhnende» Gewimmer seine verzerrten Lippen bewegte Mit athemloser Spannung wurde jedes Zucken te» Opfer» von der Menge verfolgt. Die im Hintergrund stehenden Fremden, meist Eng-länder, wendeten sich jedoch ad. ttiou-Siou, in diesem Augenblick ihre eigenen Schmerzen vergessend, wollte sich gewaltsam It6 zuwenden; sie versuchte zu sprechen, aber dcr Schmerz, den sie sich durch diese unbedachte Be-wegung von Neuem zugezogen, war zu arg, und die Worte erstickten in idrem Munde. — Wollt Ihr jetzt Euer Verbrechen bekennen ? schrie der dicke Mandarin mit von Zorn bewegter Stimme. Itv machte cü't v.rneinende Bewegung, woraus die Foltergesellen abermals die Handhabe der Schraube bewegte». Der unglückliche Patient mußte gräßlich leiden, denn seine GesichtSzüge ver-änderten sich ganz unglaublich, die Augen traten au» den Höhlen, da» Blut stürzte aus der Nase und floß aus die. auS dem weitgeöffneteu Mund hervortretende Zunge. — Gnade! Gnade! schrie Liou-Siou, mit übermenschlich« Anstrengung da» Wort gewinnend. Gnade, Ihr Richter, ich bekenne! Weiteustein, den IS. September. (Orig.Corr.) Von mehreren in Hochenegg und Weitenstein domicili-renden Mitgliedern des deutschen SchulvereineS wurde die Gründung einer Ortsgruppe „Meilenstein und Um-gedung" angeregt. Der Gewerke .Herr Muley wurde er-sucht die vorbereitenden Schritte einzuleiten. Der Ge-nannte hat denn auch bereit« die constituirende Versamm-lung sür Sonntag, den 25. d. ausgeschrieben und an-gemeldet. Meine Chronik. Cilli, 21. September. (Ernennung.) Der Ministcr für Eultu» und Unterricht hat dcn Direktor der Lehrer« bildungSanstalt in Marburg Hcrrn Gcorg Kaa » zum Schulinspcctor für dcn Schuldezirk der Stadt Eilli ernannt. (Zum Landeshauptmann in Krain) wurde Graf Gustav Thurn-Valfaßina ernannt. (Stelleniederkegung.) Herr I. GaSpari hat feine Stelle al» Bürgermeister de» Markte» Hochenegg niedergelegt. (Deutscher Schul verein.) Die Or!»-gruppe 22 „Eilli un Umgebung" des deutschen Schulvereine» hielt gestern eine Versammlung ab, in welcher die Wahl ver Funktionäre vorgenommen wurde. E» wurden gewählt: zum Obmanne Herr Dr. HigerSperger, zum ObmannStelle«« treter Herr Professor Marek, zum Schriftführer Herr Professor G u d o, zum Schriftführer-Sull« Vertreter Herr L e n k o, zum Zahlmdster Herr Direktor Pogalfchnigg und zu», Zahlmeister. Stellvertreter Herr Skotaut. Zum Schlüsse der Versammlung besprach der Vorfitzende Dr. HigerSperger unter dem lebhaften Beifalle der Zuhörer die Ziele de» deutschen Schulvereine»: er empfahl wärmsten« den Mitglieder die Verein», interessen kräftigst zu fördern und brachte auf da» Blühen und Gedeihen der Ortsgruppe 22 sowie de« deutschen Schulvereine» überhaupt sein Gla». (Rinderau » stellung.) Man schreib» un» au» Brück: Am 28. un? 29. d. M. findet in St. Lorenzen im Mürzthal eine Rindtrau«« stellung statt, wobei namhafte Staat«» und Lande»« preise zur Verlheilung gelangen. Da die Rinder des Mürzthalerschlage« von heimischen und fremden Viehhändlern und Züchtern gerne gekauft werden, steht auch ein zahlreicher Besuch der Ausstellung zu erwarte». Im Laufe derfclbcn wird Herr LandeSthierarzt Dr. Klinga» am Ausstellungsplatze einen Vortrag über Rmoviehzucht halten. Die Eröffnung erfolgt am 26. 11 Uhr, die Prämiirung am 29. d. M. 3 Uhr. (D i l e t t a n t e n t h e a t e r.) Die Theater« vorstcllung zum Besten de» Seidl-DenkmzlS findet Donnerstag, den 29. d. statt. Zur Ausührung gelangen die bereit» bekanntgegebene» Lustspiele „Feuer in der Mädchenschule" und „Die schöne Müllerin." Ein Bravogebrüll durchhallte dcn Saal. Der ehrenwerthe Mandarin machte ein Zei» chen, da» Folterinstrument wurde zurückgeschoben und abgenommen, worauf Itv besinnungslos auf feine Bahre zurückfiel. — Ja, ich gestehe! fuhr Liou-Siou, ohne aufgefordert zu fein, fort, während sie ihr Auge auf It6 gerichtet hatte. Ich gestehe Alles! Ich habe meinen Gatten ermordet! Tödtet mich . . . doch Gnade für ihn! — Also endlich ! sagte dcr ehvenwerthe Ming, indem ein triumphirendes Lächeln sein Gesicht überflog. Ihr gesteht! — Ja, ich gestehe Alle» 1 Alle» ! wiederholte Liou-Siou. — Und wic habt Ihr da» abschculichc Vcr« brechen begangen ? — Ich erinnere mich nicht mehr! lautete die Antwort. Doch sich von Neuem gewaltsam sammelnd, setzte sie dann in abgebrochenen Sätzen hinzu: — Ja, ich liebte meinen Gemahl nicht . . . Wir ... sind in . . . den Garten gegangen . . . ich habe ihn . . . zu diesem Spaziergang aufgefordert . . . mitten in der Nacht! Gift habe ich ihm zu trinken gegeben und k^nn habe ich ihn mit einem Messerstich gctödtet. Dann, dann ... ja dann bin ich in mein Gemach zu« rückgekehrt . . . keine Dienerin hat mich gesehen. r (©eloljntf Thierfreun dlich ke it.) Min schreibt uns ausTüffer: Der steiermärkifchc Thierschutzverein hat über Antrag der Filiale Titffer dem Schiller Johann Krenn er für besonder c thierfreundliche Handlungen eine Belohnung v«n fünf Gulden in einem Sparcassenbllchtl und da» Ehrcndiplom ertheilt. Die U«bergade fand ii der Gemcindkkarizlci in Gegenwart de» Bürgermeister« Herrn C. A m o n. des BaterS des Be-lohnten und mehrerer Thierfreunde statt. Der Filialvorfteher von Tüffer Herr Konstantin Trapp biflt eine dem Zwecke e»lspr«chtnde Anrede an den Liraben. welcher sosann sichtlich gerührt für die ehalten« Auszeichnung dankte. (Weineinfuhrverbot in Agram.) Man meldet aus Agram: Ein Finanzdirections-Erlaß verbietet die Weineinfuhr nach Agram vor Zahlung sämmtlicher Steuerrückstände. (Cholera.) Aus Lemberg wird dem ,Dziennik Polski" der Ausbruch der Cholera in Lrzemieniec am Gtryflusse gemeldet. — Im Gouver« lemenl Volhynien läng« dcr Grenze bei Radziwilow. Ehocim und Milaiyn ist ein russischer Militär« cordon angeblich wegen der Rinderpest eingesiihrt. (U e b e r f a h r e n.) In Gaberje nächst Cilli winden gestern Nachmittags zwei im zweiten Lebensjahre stehende Kinder von einem leeren Kartoffelwagen überfahren. Dieselben hatten sich auf jener Wegstellt herumgetummelt wo von dcr Reichs-suaßc derWeg nach dem Friedhofe der UmgebungCilli admündet. Eines davon, einer Köchin gehörig, blieb sofort todt, da« Zweite, ein Arbeiterkind, wurde schwer verletzt. (E i >, b r u ch S d : e b st a h l.) In ein Kauf-mannsgewölbe zu Rann, welches mitten auf dem Hauptplatze steht, wurde vorige Woche eingebrochen und 800 fl. an Geld ^und 50» fl. «»n Waaren jieftodlen. ?riv.-Telegr. d. „giffttr Zeitung." Berlin, den 21. September. Von Veredlungen über die Zusammenkunft des Kaisers von Oesterreich mit dem Ezar von Rußland ist hier nichts bekannt. London. den 21. September. Der Vice« tonig von Irland ist in Hiwarden eingetroffen. Sämmtliche Journale bringen Leitartikel über den Präsidenten Garfield. „Times" erscheint mit einem Trauerrand«. Rom, den 21. September. Die Regierung hüt dem Washingtoner Cabinet das Beileid dcs jtönigS und der italienischen Nation ausgedrückt. Iakobini condolirte im Namen des Papstes. B u c a r e st, den 21. September. Der Wnisterrath behandelte die Donausrage Ru-mLnienS gegen die UferstaatScommission. — Und dieser Fächer mit dem NamenSzug LoreS Vetters, der bei dem Leichnam gefunden »orDtn? Wie erklärt sich das? — Ach I Dieser Fächer! Ganz recht! Jetzt entsinne ich mich I It.' hat ihn bei uns im Hause ... bei der Mutter vergessen, als er uns zum letzten Mal« besucht«. Ich habe ihn al« Andtnken »ehalten und führte ihn stets mit mir . . .Ich h»de ihn bei der Ermordung meines Gatten sicherlich verloren. — Also wäre It6 nicht der Mörder, und Ihr nicht nur seine Mitschuldige, sondern seliist tie Mörderin Eure« Gemahl« ? Ihr ganz allein? — Ich ganz allein und nur ich! — DaS ist nicht wahr, sie lügt I schrie in diesem Augenblick eine gellende Frauenstimme durch den Saal, während eine Frau mit aufge-löstem Haar sich wie eine Rasende mitten durch die Wachen und Polizeisoldaten Bahn brach und aus Liou-Siou zustürzte, die sie krampfhaft um« faßte und mit Küssen bedeckte. Eine gewaltige Aufregung entstand, so daß der ehrenwerthe Ming, kieschroth vor Zorn mehr-sich Ruhe gebieten mußte, worauf er, sich gegen die Unbekannte wendend, sagte: — Wer ist diese Frau? — Wer ich bin? erwiederte die Fremde mit »oii Schmerz halb erstickter Stimme. Ich bin die Alls dem Gcrichtssaale. (Dr. Gregoree verurtheilt.) Ein Preßproceß, der durch die Person be« An« kläger» «in «rhöhtcS Interesse gewinnt, wurde vorgestern vor dcm hiesigen Bezirksgerichte ver-handelt. Der hochwürdige Abt von Cilli, Herr Anton Wretschko, hatte nämlich den Theologie« Professor und verantwortlichen Redacteur de« „SlovenSki GoSpodar" Herrn Dr. Lav. Gregor« in Marburg wegen Uebertrctung der tzß. 19, 21 und 22 P. G. geklagt. Die Veranlassung hiezu war dcm strengen RechtSgefüh!e de« Klägers ent-fprungcn, der unbekümmert, um die Folgen uns Schmeicheleien, mit denen die nationale Presse und diverse gleichsprachige Hetzer sein mannhaftes Auftreten glossiren dürften, der Wahrheit den Weg bahnen wollte. Bekanntlich hatten die DioS-euren „Slovenski GoSpodar" und »Südsteirische Post" die Nachricht gebracht, daß in einer Pastoral« conferenz zu Cilli der Beschluß gefaßt worden sei, insolangc in der Druckerei von Ioh. Rakusch in Cilli keine Druckjorten mehr zu kaufen al« die vom Genannten herausgegebene „Cillier Zeitung" ihren Ton nicht ändere. DieseNachricht war eine Lüge. Der Herr Pfarrer Ferentfchak aus Hochcncgg hatte allerdings, inspirirt durch den Pfarrer von St. Martin bei Schalleg, Herrn Dr. Lipold, w.-lch letzterer nicht einmal zum hiesigen Deeanate ge-hört, versucht einen solchen Antrag zu stellen.' Eine DiScussion über denselben fand jedoch nicht statt, da der hochwürdige Herr Abt ihn als nicht znr Pastoraleonfnenz gehörig zurückgewiesen hatte. Demungeachlet war, wie schon erwähnt, im „Slov. Godpodar" und in dcr „Südsicirischcn Post" obige Notiz erschienen. Der Herr Abt sandte daher an die genannten Blätter Berichtungen ein. Diese Berichtigungen waren jedoch dcm verantwortlichen Redacteur des „SlovenSki Gosposor" Herrn i r. Gregor», der bekanntlich auck unverantwortlicher Redacteur der „Südsteirischcn Post" ist, höchst nn-bequem. E« fiel ihm überaus schwer die tenden« ziöse Lüge zu widerrufen. Er wanvte sich brieflich an den Herrn Abt um ihn mit dcr Mrtivirung, daß die Berichtigung zum Theile gegenstandslos sei, zu bewegen, von derselben abzustehen. Der Herr Abt bestand indeß darauf. Herr Dr. Gregoree griff nun zu kleinen HiuSmittelchen um da« Gravirente der Berichtigung abzuschwächen. Er schob dieselbe über die gesetzlich bestimmte Zeit hinau«, änderte an ihr was ihm nicht sonderlich paßte, und suchte unter Einem in seinen beisen Bifolien gegen den HcrrnAbt Stimmung zu machen. Letzterer strengte daher gegen Dr. Gregoree bei dcm hicsigcn Bc-zirksgerichtc die Klage an. Bei der nun vorgestern durchgesührtcn Verhandlung, zu welcher Dr. Gregoree persönlich erschienen war, wurde der« selbe der Uebertrctung schuldig erkannt und zu 50 fl. Geldstrafe zum Besten de« ArmenfondcS in Marburg, eventuell zu zehn Tagen An est, weiter« Mutter De,jenigen, welche Ihr hier im Namen de« Gesetze» martert. Ich schwöre Euch, sie lügt! Seht Ihr dcnn nicht, daß sie den Verstand ver« loren, und daß sie gar nicht weiß, wa« sie sagt? Meine Tochter . . . eine Mörderin! Ah! Zehn« sacher Fluch treffe Diejenigen, wclchc zuerst den schändlichen Gedanken auSsprachcn! Daß Gott jene VerabschcuungSwcrthcn straf« und der Tod sich ihrer nicht erbarme! Diese letzten Worte warcn an Lia gerichtet, der sich entfärbte und in sichtliche Vertcgknhkit gerieth. Hatt« der einfältige Greis doch bei den letzten Aussagen Liou-Siou'« selbst nicht mehr ganz an feiner Fehlbarkeit zweifeln können und sich die Frage gestellt, ob er bei seiner Anklage nicht etwas zu prompt vorgegangen und ob er auch wirklich die Mörder feine« Sohne« vor sich habe. Ader der brave Ming gebot mit kreischender Stimme Ruhe, auch ihm schien die Sache viel-leicht bedenklich und unangenehm zu werden, we«» halb er sich also beeilte, ein Ende zu machen. Eben wollten die Polizeisoldaten sich ernst-lich der Frau Liou bemächtigen, al« Ming'« Stimme diese« jedoch verbat. (Fortsetzung folgt.) zur Tragung der Gerichl«kosten und Veröffentlichung de« gerichtlichen Erkenntnisses nach Rechtskraft desselben verurthcilt. Als erschwerenb wurde die zweifache Ucbcrtrctung und vor allem der Umstand angenommen, daß da« Vorgehen de» Geklagten geeignet gewesen sei, da« Ansehen derPastoraleonferenz sowie de« Priest er stände« zu schädigen. Der Verurtheilte meldete sofort die Berufung gegen Schuld und Strafe an. Die Verhandlung selbst bot manches interessante Moment. Wir lernten vor allen Dr. Gregoree al» tüchtigen Easuisten kennen. Seine hyperschlauen Ausführungen ver» loren jedoch jeden Reiz durch plumpe, wahrscheinlich ironisch sein sollende Bemerkungen, au» denen nur ein uiiversöulichcr Haß gegen dcn Herrn Kläger hervorleuchtete. Schließlich bemerken wir noch, daß sich der Herr Adt allein vertrat, während dem Geklagten sein Vertreter Or.Sernec zur Seite stand. Schwurgericht. Montag, dcn 1!>. September. (Brau d« l e g u n g.) Die Schwester des TaglöhnerS Josef Mcschko hatte ihre iSeingarlrealität nicht diesem, sondern der Grundbesitzerin Gertraud Osmetz te« stamentarisch hinterlassen. Der Genannte in seinen Hoffnungen getäuscht, war darüber bitterböse ge« worden. Er machte daher seinem Grolle da-durch Luft, daß er da« Wohn« und Wirthschaft«» gebäude de' Gertraud O«wetz in Draxel anzün« dtte. Dasselbe wurde sammt einigen Fährnissen ein Raub der Flammen. Josef M e f ch k o wurde durch die Erhebungen dcr That überwiesen und nach dem Wahrspruche der Geschworenen zu schwerem Kerker in der Dauer von 10 Jahren verurthrilt. (D i e b st a h l.) Johann H r i b e r n i k au» Steingruben hatte stinrm Schwiegervater Stefan Medja die in einem mit Nägel verschlagenen Getreidekasten verwahrten Thaler, Silberzwrnziger und Dukaten, zusammen im Werthe von 426 fl. gestohlen. Er wurde daher nach dem Verdikte der Geschworenen vom Gerichtshöfe unter Berücksich« tigung mildernder Umstände, zumal weil da» ganze entwendete Gut bei ihm »och vorgefunden wurde, der Bestohlene daher keinen Schaden erlitt, zur Strafe des einjährigen schweren Kerker» verurtheill. Dienstag, den 20. September. Der Grundbesitzer Franz Pristouniz au» Altenmarkt, welcher ein unsittliches Attentat gegen eine It-tjäh« riac Winzerslochter verübt haben sollte, wurde von den Geschworenen des gedachten Verbrechens nicht schuldig befunden. Der Gerichtshof verkündete dem» gemäß ein freisprechende? Urtheil. Mittwoch, de» 21. September. (Noth-z u ch t.) Der 21. Jahre alte InwohnerSsoha Josef Rangler von Klokocovnik wurde wegen de» Verbi echenS der Nothzucht begangen an einem 13j ihrigen Mädchen zu schwerem Kerker in der Dauer vou 2 Jahren verurthrilt. Vollem irtWastliches. (Ein einfache« Mittel zur Er« zeugung von Metallüberzügen.) Wenn da» Mittel, welche« Prof. Guthrie zur Erzeugung eine« gefälligen Ueberzuge« auf Eisen und Stahl verwendet, sich bewährt, dann sind die mit so großem Auswande errichtete» Oxydation»« anlagen nach System Barff und Bower werthloS, denn Guthrie erzielt einen schönen schwarzblauen Urderzug durch bloße« Eintauchen de« Gegenstan« de« in geschmolzenes Kaliumnitrat oder Salpeter. In einer Versammlung der Londoner physikalischen Gesellschaft zeigte der Genannte eine Kette, welche aus diese Weise mit einem Rostschutz versehen worden war und allgemeine Bewuneerung erregte. Der Erfinder behauptet, da« beschriebene Ver« fahren ganz zufällig entdeckt zu haben und be» absichtigt, dasselbe ernstlich zu betreiben, da da» Aussehen der überzogenen Gegenstände ein sehr gefällige» ist. Voraussichtlicher Niedergang der Kaffeepreise.) Da« Sinken der Kaffee« preise wird von der Handelskammer zu Wesel al» eine voraussichtlich dauernde Erscheinung be« zeichnet. Die großen, in kleinem Verhältnisse zu dem Verbrauche stehenden Ernten sind e« nach Ansicht der Hrndclekammer nicht alltin gewesen, welch« die rückgängige Bcwcgung im Preise dc» Kaffee« veranlagten. Die Produktion vom Kaffee hat bedeutend zugenommen. Die enormen Preise von 1873—77 haben Neuanlagen vieler und großer Plantagen veranlaßt. Die Ernte-Ertrüge, besonders in Brasilien, werden von Jahr zu Jahr größer, und da neuangelgte Pflanzungen U—4 Jahre bis zur Ablieferung der ersten Frucht gebrauchen, wird die Mehrproduktion von Kaffee in den jetzt zunächst vor uns liegenden Iahren erst recht fühlbar werden. Die Statistik weist eine wesentliche Zunahme des Verbrauches nicht nach — und so wird ein ferneres langsames Sin-len des Werthes für die nächste Zeit den Aus-gleich zwischen Produktion und Consum bemerk« stelligen müssen — namentlich wenn der Ver« brauch von Surrogate» für Kaffee dauernd so zunimmt, wie das nach zahlreichen anderen Han-delSkammer-Berichten vielfach 1880 der Fall gewesen ist. Buntes. (Salicylsäure al» Conservir« u n g s m i t t e l.) Während die zu gleichen Zwecken benutzte, sehr wirksame Carbolsäure der Tinte «inen durchdringenden Geruch nach Rauch ertheilt und daher oft nicht beliebt wird, ist die Salicyl-säure vollkommen geruchlos und außerdem ganz unschädlich sür den menschlichen Organismus. Ein Gram Salicylsäure genügl, um 10 Liter Tinte — fei dieselbe au» einer noch so leicht zersetzbaren Lomposilion bestehend — dauernd zu conseroiren. Die Wirkung der Salicylsäure ist eine so energische, daß e« genügt, in da« Tinten-saß ein für allemal eine ganz kleine Quantität derselben zu bringen, um da« Eintreten der Schimmelbildung für fast unbegrenzte Zeit zu ver« hüte». Man kann die Salicylsäure, in wenig Weingeist aufgelöst, anwenden, oder geradezu etwa« von der festen Säure in die Tinte werfen. Eingesendet.*) Geehrter Herr Redacteur! Wir bitten nachstehende Beschwerde in Ihr ge-schätzte« Blatt gefälligst aufzunehmen. Mr Bewohner de« nahen Orte« Gaberj« der einen fast concreten Theil zur Stadt Cilli bildet, in dem sich auch die k- k. Zinkhütte befindet und von dem das weitest entlegene Haus kaum 5 Minuten von der Stadt entfernt ist, müssen nämlich, auch seit Umwandlung de« hiesigen Postamtes in «in ärarisches, für die Zustellung eine« jeden Briefes ic., ja >ogar für Zustellung einer jeden CorreS. pondenzkarte, den Betrag von 2 Kreuzern entrichten, was besonders sür GeschästSleute x. eine gewiß sehr harte Abgabe ist, während die nur um einige Häuser näher wohnenden Stadtbewohner dieser Zahlungsver-pflichtung feit dem Bestehen des k. t. Postamtes ent-hoben worden sind. In der Erwartung, daß auf Grund dieser gewiß nicht unberechtigten Beschwerde, die k. k. Postbehörde die jeden billigen Ansprüchen des PublioimS nach Thunlichleit Rechnung trägt, auch im vorliegenden Falle eine abhelfend« Verfügung treffen wird, wodurch wir von bies«r gewiß drückenden Last befreit werde», zeichnen, hockachtungsvoll Mehrere Bewohner von Gabcrje. *) Für .Form" und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. Kourse der Wiener ZZörse vom 21. September 1881. Gold! ent«...........94.10 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.50 „ „in Silber . 77.40 1860er StaatS-AnlehenSlvse .... 131.40 Bankactien........... 829.— Ereditactien...............352.75 London............117.85 Napvleond'or.......... 9.35 (. k. Münzducaten........ 5.56 100 Reichsmark.........57.70 Ein Paar Pferde, 5 und ß Jahre alt, ausgezeichnete Geher, fehlerfrei und verl&aalich sind tu verkaufen. W obiftuiijgeii, rnüblirt oder unmGblirt, in unmittelbarer Nähe der Stadt, sind zu venniethen. Anfrage bei Dr. Scharbl, Postgasse Cilli. 492—3 Eine Wohnung 500—2 mit 3 kleineren Zimmern, anstoßende Küche, Keller. Ist bis 1. November zu beziehen. Anzufragen beim Eigenthflmmer C. Nell, Grasergaase Nr. 75. > ■ ♦ ♦ Zahnärztliche Operationsanstalt uoj zahntechnisches Atelier CILLI, vis-a-vis dem Bahnhöfe, Cafd Uausbaum. Zahnplomben in Gold, Amalgam, Cement et«. Zahnoperationen schmerzlos mit Narkose oder Localauästhesie. 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TaS mir zur Aufgab« g«ft«llt« Zi«l, dk» vi,lseitiq«>» martpchr«ierisch«n, nur au» Täuschung begründeten An-pr«isung«n von Mitteln mr Retlung von Trunksucht endlich iu begegnen, ist insofern vollständig erreicht, als ich mich in der Lag« befinde, ein neu epunbeneS. von höchsten medicinischen Celedritäten anrrtanntes, vollftän-big untrügliches, radikales, wie au» unschädliche« Heil' Mittel in's L«b«n geruf«n ,u haben, was zur Be,«iti-gung dieses furchtbaren Lasters ausreichend, und die Betümmerniß der. oft hierdurch in Mitleidenschaft g«-zogenen Familienbande gänzlich ju heben, maßgeblich ist. Anfragen werden sofort sranco und gratis ,uge-sandt durch «. NehmldtsdorOr. 3lü0lbef«r F. fil. 497 - 10_Berlin. Kastanien-Allee 5tr. 1. Der gesammten Heilkunde 490—» Dr. Joh. Hostonski hat sich als prakt. Arzt in Hochenegg niedergelassen. L' Interpröte! The Interpreter! 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