Slovcniens Blatt. Verantwortlicher Redacteur: Fran) P^lük. ^/ 24. Dienstag den KH December z^4^. Erscheint jcden Dienstag. Monneincitt in ^uco halbj. l si. ganzj. 2 si. Vci Postverscndung halbj. 1 si. 15 kr. gan;j. 2 si. Hl) tr. (^onu. Mün;c. Vas Ende dcr Ncuolution vom natia-nalöconomischcn Standpuncte. Von «»»>«k. ^Zu vicl Menschen und zu wenig Geld" war schou früher dic Klasse dcr mittlern uud uutcru Klassen; die Revolution vom Jahre 1848 gab der bürgerlichen Gesellschaft eine ganz andere Gestalt; sie gebahr mit Inbegriff dessen, was in ihr nach-stes Gefolge nothwendig gehört — ciu anderes Mcilschenaltcr, cinc andere Welt; — mit tallcm Schauder znckt dcr Mindcrgebildetc vor dcr politischen Gleichstellung der verschiedenen Stände, vor der Aufhebung des Unterthans-, Zehend- u. Nobaths-Verhältnisses, vor der Freiheit des Erwerbes u. s. f.; er ist versucht zu glauben, die al-teu Zügel, die das volkswirtschaftliche Verband lenkten, die die Tauer von Jahrtausenden heiligte, seien gerissen und man sei daran in Kurzem mit den letzten materiellen Bedürfnissen des Lebens ringen zu müssen. — Mancher vergißt sich sogar die freien Institutionen, die versprochen und im Zuge sind, kurzsichtig anzugreifen, und sich offen zu erklären, eö wären ihm die alten Zeiten lieber. — Der Gegenstand ist wichtig; ich will versuchen jhn in Kürze zn prüfen: So lauge dcr Grund und Vodcu die Menschen fassen uud nähren kann, gibt cs keine Ueber vo'lkcruug. Unter allen Wclt-thcilen ist Europa am bevolkersten, uud durchschnittlich kaun es bei stärkerer Urbarmachung von Oeden, verlassenen Hnthweiden uud bei besserer Besorgung dcr Aecker, Wiesen uud Waldplähe die doppelte, wahrscheinlich auch die mehrfache Anzahl seiner jetzigen Bewohner ernähren. Die Bcrechnuug ist klar; dic gedrängte Seclcnzahl in Belgien, in der Lombardie, hingehalten zu den Pusten Ungarns uud Nußlands rechtfertiget sie augenscheinlich. Wahr ist cs, alles hat seine Gränzen, somit auch die Cultivirung des Bodens — aber diese ist selbst in den gcbildcsten Ländern Europas zum Eulmiuationspuncte noch uicht gediehen, obschou da uud dort durch die Abschaffung dcr Hnlhwcidcn dnrch den Anbau vou Futterkräutcrn, durch die Eiuführuug der Stallfütterung uud auch scholl durch die practische Anerkennung des Grundsatzes: p Solange der Gruud uud Vodeu uicht mit dem Spaten wird bebant werden wie rin Garten" — einen weiten Vorsprnng gewonnen hat. — Scllte je Europa übervölkert werdcu, wie vicl Naum böthen noch die übrigen großen Theile dcr Erde der Menschheit zur Bebauung dar! — Also die Möglichkeit der hinreichenden Lcbensmit-tel wäre vorhanden, worin steckt dcnn dann die sein sollende schlimme Zeit? Im Gelde, oder eigentlich im Mangel am Gelde? — Nein! — Das Geld an uud für sich ist wohl ein Verkehrsmittel, cs bildet oft die Vrückc über die der Mensch seine Lebensbedürfnisse holen läßt — aber cs ist sonst kein Gut. Die Vcrsiunli-chung dcsseu ist leicht. Man denke sich einen Menschen in eiucm Kerker, uud umgebe ihm vom Golde und Silber, wie viel Genuß hat cr davou? Er kann sich höchstens am Blickeln ergötzen — ohne Nahrungsmittel geht er, obschon reich, zn Grunde, auch hilft es ihm zu ciuem eigentlichen Le-bcnsvergnügen nicht; — cr kann das todte Metall nicht als Verkchsmitlcl anwenden, — und so liegt es wirkungslos, todt vor ihm. Man jammert über den Geldmangel, lobt die Vorzeit, uud es ist doch bekannt, daß die Anzahl der Münzen in jedem Staate heutigen Ta- — 5Z4 — ges größer ist denn zuvor. Der anscheinende Man« gel am Gelde hat seinen Grund darin, daß es nach Zeit- oder Ortsverhältnissen zu wenig in Umlauf kommt. — So oft die Münze in den Verkehr geräth für sovielmal hat sie ihren Werth rea-lisirt; z. B. Jemand hat seine zwanzig Ducaten binnen Einem Jahre zehnmal in den Umlauf gesetzt (erhalten und wiedcrausgegcben) so hat er damit soviel Bedürfnisse befriediget, als ein Anderer im Besitze von zweihundert Ducaten, wenn er solche nur Einmal im Jahre in den Umlauf brachte. Es liegt also auch in dem sogeuannten Mangel an Gelde nicht die böse Zeit; sie ist wieder anderwärts zu suchen, zum Theile in dem Mangel an dem Umlaufe des Geldes, — dann aber auch in der künstlichen Verringerung des wirklichen Geldwerthes, der sich leider in der neuesten Zcit gestaltet hat. ^Fortsetzung folgt.1 Oesterreich und Deutschland. l Schluß.) Um aber die für die Eonstituirung Oesterreichs nöthige Ruhe zu gewinnen, wird es vor allen nothwendig, die Gleichberechtigung aller Natiouen nicht nur auszusprechcu, sondern auch durch dahi»abzielende Gesetze in der Wirklichkeit durchzuführeu. — Gelangen aber alle Nationen Oesterreichs zu dem ursprünglichen Nechte, so ist ohnehin in Oesterreich eine Staatsversassuug angebahnt, welche die ausschließliche Berechtigung der Deutschen nicht anerkennt, sondern eine repräsentative Vereinigung der einzelnen Volksstämme begründet. — Durch die bereits iu März ausgesprochene Gleichberechtigung aller Nationen muß aber ein Necht dem andern gleich sein, und nach dem in der Staatsrechtslehre angenommenen Prinzipe der Majorität muß mau behaupten, daß Oesterreich sich in Deutschland, da die Majorität des Volkes dagegen ist, nicht auflösen dürfe. — Daß aber Oesterreich sich freundschaftlich an Deutschland anschließe» solle unterligt es keinem Zweifel, da es dadurch gegen die französische Grenze eine Schutzmauer, bei einem allsälligen Einrücken der Franzosen in Italien aber einen treuen Bundesgenossen haben kann, hingegen gewinnt Deutschland eine Vormaner gegen den Süden und Rußland, und gewinnt an andern materiellen Kräften. — Ein Aufgehen Oesterreichs in Deutschland, d. j. eine Theilung OeScrreichS, würde abgesehen von den augenblicklichen triegeri« schcn Folgen, eine Voltsbildung zu verbreiten nicht im Stande sein, weil dann der Ra^entampf im Parlamente beginnen, und gewiß nicht zum Vortheile aller Länder ausfallen dürfte. Oesterreich beginnt mit seiner Eonstituirung eine neue Epoche, und soll ein Vorbild einer glücklichen Voltsvereinigung sein. — Oesterreich mit seinen vielen Elementen muß aber seinen eige« neu politischen Gang gehen, es kann eine allgemeine Oeconomie nicht eingeführt, sondern um das materielle Wohl der Staatsvölker zu bewahr reu und Pflegen, muß die Bildungsstufe derselben genau zu Rathe gezogen werdcu. Es muß iu Oesterreich von dem jetzigen ausschließlich deutschen Streben abgelassen und ein Sistem der Völ-kcrbeglückllng eingeführt werden. — Von dem Prinzipe dcr Gleichberechtigung läßt es sich nicht leicht absehen, da darin dcr ftste Kitt jür die Dauer der österreichischen Monarchie liegt, da die Gleichberechtigung aus 48 Millionen ebenso viel Millionen dankbare Staatsglicdcr macht, welche im Zusammenhalten ihre Erhaltung, ihre Vereinigung und ihr Emporblühen jehen. Die Auflösung Oesterreichs in Deutschland wäre eine unmögliche Forderung ohne daö schöne Kaiserreich zu zersplittern, ohne Europa in einen allgemeinen Krieg zu verwickeln. — Ausgesprochen war die Tendenz dcr Eroaten und Serben sich vor dcm magyarischen Uebermuthe nicht gängeln zu lassen, sondern in ciuem festen, starken Oesterreich seine Garantien zu suchen, ausgespro» chen war dte Tendenz der Gallizier in Oesterreich einen festen Staudpuuct zu faßen, ausgesprochen endlich war die Tendenz dcr Dalmatiner mit Ero-aticn einen gleichen Schritt zu gehen, denen zu» gleich auch so wie den Slovakcn das Necht zu« stand, die pragmatische Sanction zu wahren, und ausrecht zu erhaltcu. — Nach dieser müßen aber alle Staaten Oesterreichs »imul Hlo «im,,! i»l/i) d. i. eine Klafter, bci Abnahme und Barzahlung von 100 und mehr Klaftern könnten, nebst obiger Proccu-ten Aufgabe, die Preise einzelner Klaftern noch billiger gestellt werden. Noch findet man zu bemerken, daß sich der Bezug dieses Brennholzes für die Bewohner der Kreisstadt Neusiadtl durch den in neuester Zeit vollendeten Bau der mauth-frci passierbaren Brücke über deu Gurksiuß zu Draga uächst Wcißkirchen, um beinahe eine Ltun-de näher, auch viel bcqucmmcr als bisher uach dem Zuge der Agramer Poststrassc, über St. Peter bei Wciuhof lc. herausstellt. Hierauf Nesiectircudc wollen entweder zu ob-genannten Stunden, oder uumittelbar durch portofreie Zuschriften sowohl des Bezuges als auch allfälligcn Lieferung wegen mit der Inhabung obigen Gutes sich ins Einvcrständnisi setzen. Gut Draschkovitz den i. December 18H3. Neustadt! in Illiricu. Druck und Verlag von Maria Tandlcr 6 Sohn.