für Vaterlands Künste Wissenschaft und geselliges Leben. Ur. HH. VW8W3 aon 13. ^nn». K 848« ^ Mmn breizsßntcn ImNj als am hohen Namensfeste Seiner Gxcellen;, des Hochwürdigsten Herrn Herrn Fürstbischofs von Lalbach, Seiner k. k. Majestät wirklichen geheimen Rathes «c. «c- «c. <^^er Osten flammt und am saphirnen Dome Steckt Phöbus strahlend seine Leuchte auf; Geweckt von seines Lichtes gold'nem Strome Beginnt ein neuer Tag den alten Lauf, Der nicht den Einzelnen nur mag erfreuen, Den wir gesammt zu einem Festcag weihen; Denn unsers Kirchenfürsten theurer Name Ist seiner Stirne glanzvoll aufgedrückt, Der kräftig wahrt des Glaubens heil'ge Flamme, Daß selbst im Sturm der Zeiten unverrückt Der wahren Kirche Zinnen aufwärts ragen, Die das Panier des Heil's und Friedens tragen. Nicht weit ist es von vier und zwanzig Jahren, Seit Dn als Oberhirt die Herde lenkst, Seit wir um Deinen Stab uns gläubig schaaren, Seit uns'rer Seelen Heil Dn fromm bedenkst. Sah wer im hcil'gen Eifer Dich erkalten? War segenreich nicht stets Dein weises Walten? — Da Deine Thaten über Lob erhaben, Berühr' ich nicht, was Laibach Dir verdankt, Weil — was Geschichte selbst ins Erz wird graben, Viel besser dort, als hier im Blatte prangt. Das; Deine Herde weiß Verdienst zu ehren, Wird sicher glänzend sie an Dir bewähren. D'rum — wer vermag die Wünsche hellt' zu zählen, Die sich Dein Wohl, 0 Herr! zum Ziel gesteckt? Kaun irgend eines Biedern Wunsch Dir fehlen, Den nicht der heut'ge Tag für Dich geweckt? Ja, was wir irgend »Glück" auf Erden nennen, Im vollsten Maß sollst Dn's noch lange kennen! — Leopold Kordesch. In Angelegenheiten des flovenischen Vereines in Laibach. «^?er Ausschuß des am 6. d. M. definitiv constituirten flovenischen Vereines hat am 8. d. M. seine erste Berathung gehabt. Der Leiter dieses Vereines, Prof. vl-. Blei-weis, eröffnete die Sitzung mit nachstehender Rede: Meine Herren! Ich fühle mich geehrt durch die Wahl, durch welche mir die Leitung dieses nationelleu Vereines zu Theil geworden ist, und nehme sie mit Freude an, denn des Vereines bestimmt ausgesprochener Zweck ist ein so löblicher, ja, man darf es sagen, ein so heiliger, daß es Pflicht ist, für jeden wahren Vaterlandsfreund, demselben beizutreten, in- I9V dem sein Bestehen in Fosge der Constitlltion, die uns unser gnädigster Kaiser verliehen, eine dringende Nothwendigkeit geworden ist. Vielseitig verdächtiget und angefeindet von den eigenen Landeskindern, hat der Verein bei seiner Entstehung so viel Kränkungen erdulden müssen, daß einzig und allein nur die gute und gerechte Sache ihn vor dem Untergange retten konnte. Er hat die Feuerprobe gehässiger Anfeindungen und schlechter Witze ruhmvoll überstanden, und wieder siegte — wie immer — die gute Sache. Es mag seyn, das; die vielfachen Wirren unserer be-»regten Zeit an und für sich schon dem Vereine in seiner Entwickelung hinderlich gewesen sind; — mag seyn, daß sein plötzliches Auftreten Viele überraschte, »reiche separatische Tendenzen dahinter suchten; — mag seyn, daß die anfänglich vielleicht nicht bestimmt genug ausgesprochene Tendenz Manche von dem Beitritte abgehalten hat; — mag auch seyn, das; einzelne etwas unpracrische Verfechter der Naionalität in ihrem Feuereifer für Viele etwas zu weit gegangen sind; — allein durch den vor einigen Wochen vom prov. Comito veröffentlichten Statuten - Entwurf wurden alle Zweifel mit einem Male behoben, und der Verein hat mit dem gewonnenen Verrrauen auch die Herzen aller Vaterlandsfreunde sich zugewendet. Den Gründern des Vereines gebührt daher das unbestrittene Verdienst, eine gute, nationale Sache ins Leben gerufen zu haben, zu deren Ausführung nicht einzelne, isolirt stehende Kräfte hinreichen, sondern wozu ein gemein-sames Zusammenwirken und ein namhafter Fond unumgänglich erforderlich sind. Nicht bei verschlossenen Thüren, sondern in öffentlicher Versammlung wurden am 6. d. M. die definitiven Statuten des Vereines berathen und als dessen Zweck mit einhelliger Stimme beschlossen: Ausbildung unserer slovenischen Sprache und Erhebung derselben auf gleiche Stufe mit andern lebenden Sprachen, um dadurch mittelbar auf Hebung der Nationalität, auf Erweckung dei Liebe zum Vater lande und auf Belehrung des Volkes in seiner Spra-che durch Drucklegung gemeinnütziger, wohlfeiler Volksbücher in den verschiedenen Zweigen, deren wir so sehr bedürfen, wirken zu können. — Sprachlicher Fortschritt ist daher seine Tendenz. Daß ein Einzelner dieses zu leisten nicht im Stande sey, liegt klar am Tage. Der Verein ist daher die dringende cnn^ilin 8ms cjua nan der neuen, constitutionellen Zeit geworden in unserer und in allen slovcnischen Provinzen, wo die Landessprache einem großen Theile der Einge-bornen selbst entfremdet worden, geschweige denn, das; sie eingeführt worden wäre in das öffentliche Leben der gebildeten Kreise. Sie ist im eigenen Mutterlande das mißhandelte Stiefkind gewesen! Das heiligste Kleinod einer Nation ist die Sprache und die nur durch sie lebende Nationalität. Soll aber die Constitution, die uns unser gnädigste Monarch gab, und die allen Volksstämmen zugesicherte Unverletzlichkeit ihrer Nationalität und Sprache auch in unseren slovenischen Ländern zur Wahrheit werden, so muß vor Allein die Sprache gehoben, gebildet, gepflegt, zu Ehren und Recht gebracht werden und zwar in möglichst kürzester Zeit. Hierzu aber sind vereinte Kräfte erforderlich. Sie begreifen es, meine Herren! mit mir, daß die Aufgabe groß ist, die der Verein zu lösen übernommen hat, und ich wünsche mir Glück, das; ein Kreis so ausgezeichneter Männer mich umgibt, die mit mir berufen sind zur Leitung dieser nationalen Bestrebungen — und nur solche Hülfe konnte mich ermuthigen, die ehrenvolle Wahl anzunehmen, indem sonst meine geringen Kräfte, die noch dazu in vielseitige anderere Arbeiten zersplittert sind, nicht ausreichen würden, den Anforderungen zu entsprechen, die der Verein, linser Vaterland und unsere durch die gleiche Sprache verbundenen Nachbarprovinzen an uns gestellt haben. Gediegenes Wissen, langjährige Erfahrung, genaue Kenntnis; der Bedürfnisse des Landes auf der einen Seite, — vielversprechende Talente in jugendlicher Begeisterung für die gute Sache auf der andern Seite, — auf beiden aber inniges Durchdruugenseyn, dem constitutionellen Vaterlande nützlich zu werden: — wie sollte da der Segen von oben nicht kommen? — Mit dein größten Vertrauen, meine Herren, können wir auch in diesen unsern Bestrebungen die kräftigste, geistige und materielle Unterstützung von Seite aller wahren Vaterlandsfreunde durch zahlreiche Beitritte erwarten, indem ich als Redacteur der »IXovic«" durch eine Reihe von Jahren die erfreulichste Ueberzeugung gewonnen habe, daß ein reger Eifer für die gute nationale Sache überall zn Hause ist. Von einer Feindseligkeit gegen das deutsche Element wollen wir nichts wissen; wir wollen auch die deutsche Sprache aus drn Schulen durchaus nicht verbannen; allein wir verlangen, daß uns das werde, was uns unser consti-tutioneller Kaiser gegeben hat, daß man uns unsere sprachlichen Rechte nicht entziehe in Schule, Kanzlei und öffentlichem Leben, wie es die künftige Gemeindeve r fa ssu u g, das öffentliche und mündliche Verfahren u. s. w. nothwendig machen wird. Zur Eintracht darf man den Krämer, wie die Slo-venen überhaupt, nicht erst ermähnen. Wir sind stets brüderlich gesinnt gewesen gegen unsere deutschen Brüder, und sind es auch jetzt noch geblieben. Die Deutschen und auch unsere deutsch gewordenen Brüder aber stossen uns zurück; sie verleumden uns, als trügen wir uns mit separatistischen Gesinnungen, mit einem südslavischen Königreich, mit russischen Ideen. Panslavismus verschreien die, Herren, als die gefährlichste Unternehmung, während sie alle Pressen in Bewegung setzen, um den Pangermanismus unter Verrath aller constitutionellen Verfassung aufzurichten. Wo bleiben da die gleichen Nationalitätsrechte? Den Deutschen ist also brüderliche Gesinnung vor Allem anzuempfehlen. — Wir wollen gern eingestehcn, daß die slovenische Sprache dermals noch den Grad der deutschen Ausbildung nicht hat, — allein 191 Man lasse uns anfangen, dieselbe nach allen Seiten auszubilden; dazu aber genügt nicht, das; mau uns die Erlaubnis; gibt, sie in unserem Familienkreise zu sprechen, sondern es muß ihr zene Stellung gesichert werden, die ihr die Constitutiou gewahrleistet. Und dieß alles kann ja wohl ohne alle Feindseligkeit geschehen! Hebung «nd Ausbildung unserer Muttersprache und die Ticherstellung und Wahrung der konstitutionellen Nechte im sprachlichen Bereiche, — Fernhaltung aller politischen Sondcrinteres-sen, Verständigung und Vrrsöhnnng mit unsern nns entfremdeten Brüdern: das ist also das Glaubensbekenntnis; des slovenischen Vereins. Und sollte es bei diesem das Wohl des Landes bezweckenden, offenherzigen Bestreben wider alles Recht und Vermuthen noch immer Welche geben, die uns versteckt oder offen feindlich gesinnt sind, so soll uns das nicht beirren, den Weg des N echte s und der guteu S a ch e zu gehen. Böses werden wir mit Bösem nicht vergelten, sondern wir »vollen für die Unversöhnlichen nur bitten: »Vater! verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun." Hierauf wurde vor Allem über die Zustaudebringung eines vom Vereine herauszugebenden Woterbuches und einer derlei Grammatik der slovenischen Sprache, so wie über die Miethe der zu den Vereinszwecken erforderlichen Localitäten, nber Aufnahme und Besoldung des Vereius-Custos :c. berathen, und wurden dießfalls die zweckdienlichen Beschlüsse gefaßt. Vom Ausschüsse des siovcnischen Vereines. Laibach den 9. Iuui 1848. Von altem Adel. Novelle von V. G. N —n. lSckluß.) Eduard warf mir einen Blick zu, der sagen zu wollen schien: Wie groß und ehrwürdig steht dieser Mann, der Letzte seines Geschlechts, in seiner Armuth da! — »Herr Graf," begann mein Freund nach einer Pause, »ich möchte gern ein Wort im Vertrauen mit Ihnen reden." »»Reden Sie! Vor meinem Marechal habe ich kein Geheimniß; er ist treu wie Gold und mein Freund."" Eduard's Brirtenstolz schien einigermaßen dadurch verletzt zu seyn, daß der Schloßherr den Diener seinen Freund und Vertrauten nannte. Indeß — bald fand er sich auch in diese Eigenthümlichkeit. »Graf," begann er, »ich habe Vieles in der Welt gesehen und beobachtet, aber ich muß gestehen, daß nie et-' was auf mich einen so tiefen Eindruck machte, als was ich hier in diesen wenigen Stunden erlebt habe. Sie kommen »nir vor, wie der letzte Edelmann, der auf den Ruinen al-ler alten Monarchien steht. Zum ersten Male habe ich einen Mann kennen gelernt, der Alles verloren hat, nur die Ehre nicht und den Frieden eines edlen Sinnes. Wie arm sind wir mit unsern Güter» und Schätzen Ihren harten Verlusten gegenüber. Nur der Charakter macht den Mann." Erard schüttelte ablehnend mit dem Kopfe und lächelte. Der Lord fuhr fort: »Sie sind nicht stolz und doch auch nicht entmuthigt; Sie sind ganz, was Verhältnisse und Grundsatze ans Ihnen machten — darin liegt das Seltene, das Große!" »»Was konnte mich stolz machen, was mich entmu-higen? Es geht mir, wie es allen Geschlechtern ging oder gehen wird. Jeder Stammbaum ist ein Bauin und theilt das Schicksal desselben: aus der Niedrigkeit strebte der Gründer einer Familie empor; die Nachkommen erreichen den Hochpunci der Machr nnd Herrlichkeit, die nach und nach wieder schwindet, bis der letzte Sprosse des Hauses wieder dort steht, von wo der Urahn ausging. Soll ich deßhalb der Vorsehung grollen, daß gerade ich dieser Letzte eines schönen Kranzes bin?"" »So wünschen Sie denn nichts mehr, wie Sie nichts bedauern?" Auf das Gesicht des Grafen trat jene Wehmuth, die mir schon zu Anfange bei ihm aufgefallen war, schärfer hervor und erst nach mehreren Minuten trüben Schweigens sagte er: »»Im Gegentheil, ich hege einen Wunsch, der mich oft hinaus ins Freie treibt; das Herz ist ein ungenügsam Ding; aber was fragt die Welt nach einem Herzen?"" Der Graf stützte den Kopf auf den Arm und suchte die Thräne zu verbergen, die ihm in's Auge trat. »Ich verstehe Sie! —" antwortete Eduard, stand auf und flüsterte mir zu: »Ich möchte ihn um etwas bitten, aber ich fürchte, er schlägt mir's ab." »»Wenn Sie ein Darlehen meinen, so haben Sie Recht, Anstand zu nehmen,"" entgegnere ich ebenfalls leise. »Sie verstehen mich falsch!« antwortete er barsch, trat rasch auf den Grafen zu, reichte ihm die Hand und fragte: »Herr Graf, wollen Sie einen Standesgenossen glücklich machen?" »»Diese Freude wird mir zu selten zu Theil, als daß ich mir sie versagen sollte."" »Wolleu Sie einer Familie die größte Ehre erzeigen, die ihr widerfahren kann?" »«Ich habe nichts zu bieten, als meine Freundschaft. Verstehe ich Sie recht — hier meine Hand!"" »Sie bieten mir viel, Graf; doch ich verlange noch mehr. Sie machen mich stolz, machen Sie mich auch glücklich: qeben Sie mir die Hand Ihrer Schwester!" Der Graf sah Eduard betroffen an und schien nicht zu wissen, was er aus einem so unerwarteten Antrage machen sollte. Eduard hielt dieß Schweigen für eine indirecte Ablehnung und fuhr fort: »Mein Name ist untadelhaft, wie der Ihrige; ich bin Peer von England." »»Mit einer Million Nevenuen!"" setzte ich hinzu. Eduard warf mir wegen dieser Bemerkung einen Blick zu, der mir sagte, daß ich mil- cine Tactlosigkcit hatte zu Schulden kommen lassen. »Meine Schwester hat nichts, als diese Ruine und einige Aeckcr von geringem Werthe." 192 »»Lassen Sie uns nicht um Geld feilschen, wo es höheren Gütern gilt! — Wollen Sie mein Bruder seyn, hier meine Hand, schlagen Sie ein."" »Von ganzem Herzen, wenn meine Schwester denkt, wie ich."--------- Während dieses Gespräches spielte ich, wie es zu geschehen pflegt, wenn man bei Tische sich sehr lebhaft unterhält, mit einer alten silbernen Gabel. In dem Augenblicke, als der Graf das letzte Wort in der Sache sprach, fiel mein Auge zufällig auf das halb verwischte Wappen des Grafen von Ferloyal, das die Devise trug, die mir vor einer Viertelstunde noch wie eine Ironie des Schicksals vorgekommen seyn würde, doch jetzt voll tiefer Bedeutung erschien; sie hieß: »Dnull provilüekit." Feuilleton. Künstliche Horn-Masse. — Rochon bereitet eine solche Masse in beliebig grosien Tafeln, welche sich zu Scheiben in Laternen oder zu Fensterscheiben in den Werkstätten der Metallarbeiter sehr gut eigner, da sie sehr dauerhaft ist und nichr, wie das Glas, durch abspringende Metallstücke zersprengt werden kann. Er raucht einen dünnen Flor von feinem Messingdrath wiederholt in eine Auflösung von Hausenblase, welche die Maschen ausfüllt und beim Erkalten darin erstarrt. Wenn die Tafel vollkommen trocken ist, wird sie mit einem hellen, wasserdichten Firnis; überzo-gen. Die Scheiben sind durchsichtiger und dauerhafter, als die gewöhnlichen Hornscheiben. Verzierung des Schnittes an gebundenen Büchern. — An manchen Orten bedienen sich die Buchbinder eines besondern Verfahrens zur Verzierung des Schnittes an gebundenen Büchern, dessen Alisführung keiner besondern Umstände bedarf und dabei eine feine und hübsche Verzierung liefert. Sie spannen nämlich Tüll (gemusterten oder ungemusterten) in einein hölzernen Rahmen straff aus, und .legen ihn so auf den Schnitt des Buches fest auf. Wird sodann mit dem Farbenpinsel darüber hingefahren oder die Farbe darauf gespritzt, so bleiben alle Stellen, die durch die Tüllfäden bedeckt waren, weiß, oder behalten die vorher aufgetragene Grundfarbe, und das Ganze gibt eine eben so fcine, als hübsche Verzierung. Schweizer Uhrenfabrication. — In den Ortschaften Lelocle und La-Chaur-de-Fonds wurden im Jahre 1835 von den dortigen Stämpelbureaur 31.398 goldene und 66.959 silberne daselbst angefertigte Uhren gestämpelr; im Jahre 1846 belief sich die Zahl der ersteren auf 64.l74, die der letzteren auf »07.523; im Jahre l847 die der ersteren auf 72.312, der letzteren auf 128.960. Der „Constitutionel Neuf-chateloiö« führt diese Zunahme als einen Beweis von dem außerordentlichen Gedeihen an, dessen sich die Uhrenfabrication jener Ortschaften erfreut und welches sie zum ersten Range unter allen industriellen Etablissements der Welt er-hoben. Gine einfache Bemerkung — sagt der Pariser »Charivari", wird besser, als tausend Commentare beweisen, daß die Könige von Frankreich todt, völlig todt sind: Im Jahre l793 veranlaßte der erste vom Throne gestürzte König noch Besorgnisse — man nahm ihm das Leben. — Im Jahre l830 wurde der zweite weggejagte König bis an's Meer geführt; man verlor ihn nicht eher aus den Augen, bis er'sich eingeschifft hatte. — Im Jahre 1848 behandelte man den fortgeschickten König mit stolzer Verachtung — man kümmerte sich gar nicht um ihn. Der König geht, wohin er Lust hac, man beachter gar nicht einmal, daß er wirklich fort ist. Ein Paar Tage erzählen die Einen, er sey gestorben. Man erwiedert mir einem „So?"; Andere versichern, er befinde sich sehr wohl. Man antwortet wiederum: »So?" Niemand aber sucht nur Gewißheit zu erfahren, ob er noch lebt oder todt ist, als ob er nie am Leben gewesen wäre. — Kann wohl vollständiger und großmüthiger ein König und eine ganze Dynastie unterdrückt werden? — Beachten wir einmal die Zeitersparnisse: Die Staatsumwälzung von 1789 brauchte zu ihrer Vollendung drei Jahre. Die Bewegung, aus der die Restauration hervorging, dauerre drei Monate. Die Revolution von 1830 dauerte drei Tage. Die Revolution von 1848 drei Stunden. — Ein Glück, das; fortan keine Revolution mehr möglich seyn wird (?), bei der wachsenden Stärke des Volkes würde sie vollbracht seyn — binnen drei Minuten. Prinz Friedrich von Hessen. — Nach den »Times" will Prinz Friedrich von Hessen auf die Krone Dänemarks verzichten, weil er später Churfürst von Hessen werden wird. In diesem Falle würde die Krone Dänemarks an das Haus Augustenburg und der Weg zum Frieden mit Dänemark angebahnt seyn. Papierkorb des Amüsanten. Die Absurdität des in manchen constiturionellen und selbst republikanischen Staaten gültigen Princips, daß nnr ein gewisses Besitzthnm zum Volksrepra'sentanten eigne, hat Niemand schlagender dargcthan, als der große Republikaner, der Nordamerikaner Washington. Er sagt darüber: »Um Volksrepräsentant seyn zu können, verlangt man von mir ein Besitzrhum von 3N Dollars. Gut, ich habe einen Esel zu diesem Werthe und werde Volksrepräsentant. Ein Jahr darauf stirbt mein Esel, mir ihm mein Besitzthum und ich kann nun nichr mehr Volksrepräsentant seyn. Nun frage ich: Wer ist der eigentliche Volksrepräsentant, ich oder der Esel?" — Schlnßrecapitttlation einer Erklärung. Immer u»d immer wieder Eulen nach Athen tragen zu müssen, ist wirklich ci„ sehr ärgerlich>s, verdrießliches Geschäft; denn was sind — symbolisch gesprochen — die wieoerhoüen, vergeblichen Erinnerungen des Redacteurs. dah s>b Autoren und Einsender von Artikel» an eine gewisse Zeit gränze hallen mögen, anders, als dieses lästige griechische Pro« blem? Hchon so oft stand die Erklärung in dielen Blattern, daß große leitende .'lüf'ätze früher, kleiner.- aber l ä n g sl e » s Mittaas am Tage vor dem Erscheinen der Zeitung der Redaction vorliegen müssen, wenn sie Berücksichtigung finden sollen, weil man nur für die allerneuesten rolitischei, Nachrichten oder für die wichtigsten amtlichen Mittbeilunge» einen kleinen Raum relerviren kann. Vergebens! Von dem größern Theile t>er Herren Interessenten wird dieß nicht in Betracht gezogen, unl» so gelchah es. das, erst neulich Jemand Nachmittags g?gen 6 Uhr einen zwei Zeitungsspalten füllenden Artikel für das morgens darauf zu erscheinende Glatt brachte, welches schon zur Zeit ganz fertig und zum Druck vorbereitet da lag!! — Wir bitten daher noch eln Mal um allseitige Veherji« gung dieser wiederHollen nolhgedrungcnen Erinnerungen ; d»nn das Technische des ZeilungiinstiluteS macht uns bei der Menge der Artikel cine gewisse Ordnung zum stricten Gestz. an dem wir unj festhalten müssen' Wenn wir bei Nichtbeachtung dieser letzten Erklärung genöthigt seyn werden, ii der Folge vielleicht welchen interessanten Artikel, der u»s we« niae Stunden früher sehr willkommen gewesen wäre, auszulassen, so möge der Einsender die Schuld einzig nur auf Rechnung verspäteter Einsendung schreiben. Die Redaction der Laibachcr Ieitung und des Illyrischen Älattes- Verleger: Ign. Gdl. v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kordesch.