Zeitschrift für krainische Landeskunde. Kummer 4. Laibach, Oktober 1908. X. Jahrgang. Das Bergwesen in Krain. Von A. Mül ln er. Silber. 19. Längenfeld. 1808 sucht Klemens Pogatschnik aus Mojstrana in der Mežakla Blei und Silber. R. B. A. 810. 20, Lack. 1810 Johann Droll, Urban Petratschitsch und Simon Vodnik im Orte „u Wleko, u Hrib sa travnekam“ in der Herrschaft Lack auf Silber. B. B. A. 241. Steinkohle. Als im XVII. Jahrhunderte der Holzmangel sich schon fühlbar zu machen begann, fing man an, den Steinkohlen Aufmerksamkeit zu schenken. Da sie nun bergmännisch gewonnen werden müssen, so entstand die Frage, ob sie als Begale zu behandeln seien, oder frei gegraben werden dürften. Laut eines Bergschöppenstuhl - Urteiles von 1698 waren die Steinkohlen in Sachsen, z. B. weder als Metall noch als ein Mineral zu achten und durften daher nicht gemuthet werden.1) Aus Hartwigs Bergbuche ersehen wir, dass schon 1669 auf Steinkohle gebaut und darüber prozessiert wurde, ob belehnbar? ob zehentpflichtig? So heisst es 1. C. p. 242: „An manchen. Orten sind sie mit unter die Bergregalien gerechnet und werden um den Zehenten verliehen. Sie sind weiter zu nichts als zu Ersparung des Holzes und anderer Kohlen zu ge- brauchen und in der Probe gar nichts taugliches und nützliches hinterlassen.“ ä) P. 245 heisst es : „es seien die Steinkohlen zweierlei Arten, die beste Sorte ist, welche die Schmiede verbrauchen können, und sind die rechten Steinkohlen. Die andere Sorte ist ein Schiefer, welchen man zum Einheizen der Stubenöfen gebraucht. Brennet wie Holz und thut vor dem Gebläse nichts, da hingegen die rechten Steinkohlen das Gebläse haben wollen.“ Ueber die Anschauungen, welche in Wien über die Verwendung der Steinkohlen zu Anfang des XVIII. Jahrhundertes herrschten, belehrt uns ein Erlass der Hofkanzlei an die Kammer für Inner-Oesterreich in Graz ddo. Wien 25. Juni 1727. Unterm 26. Juni 1726 berichtete nämlich die inner-österreichische Kammer, dass Siegmund Budolf Graf v. Wagensperg eine Konzession ansuchte, „das unweit Leoben in Obersteier neu erfundene Stain-Kollen Bergwerk auf eigene Unkosten bearbeiten zu dürfen.“ Die Hofkanzlei resolvierte, es sei die Bewilligung zu erteilen : „Weil sie diese Steinkohlen Auffindung publico et aerario, sonderbar aber für die andern Bergwerke zu Verschonung der Waldungen vorträglich und nützlich befindet, pro aerario' hingegen nicht rathsam wäre, solches Bergwerk cameraliter bearbeiten zu lassen“ * 2) Im Punkt 5 der Konzession heisst es, dass: „wenn die Stein-Kohlen zur Bearbeitung deren Inländischen Bergwerke, Hämmer und Schmieden tauglich und nöthig wären, so müssen sie dieselben mit den erforderlichen Kohlen zu billigen Preisen zu versehen schuldig sein und ihnen (den Concössionären) nur allein den Ueberfluss ausser Landes zu verschleissen gegen Entrichtung der Mautgebühr erlaubt sein.“ P JSämlion kein Metall. 2) Und heute erheben sieh schon Stimmen, welche die Verstaatlichung aller Kohlengruben verlangen. B Hartwig Bergbueh 1743 p. 241. Zunächst war es die Stadt Triest, welche am Fusse des kahlen Karstes an Holzmangel litt, für welche Steinkohle als Brennstoff in Aussicht genommen wurde. Mittelst Gurrende ddo. 11. Mai 1796 werden 100 Dukaten in Gold jenem als Belohnung zugesprochen, der das Triester Publikum mit Steinkohlen oder Torf um einen billigen Preis versehen will. R. B. A. Sitzungs-Protokoll Nr. 166. Mit Ende des XVIII. Jahrhundertes war die Wichtigkeit der Steinkohlen an massgebender Stelle schon voll und ganz erkannt, wie dies aus einem Erlasse der Hofkammer ddo. 30. Mai 1800 hervorgeht. Hier heisst es: „Es sei die allerhöchste Gesinnung, dass in den verschiedenen öffentlichen Staats- und Militär-Gebäuden die Beheizung der Zimmer mit Steinkohlen vorgenommen und dazu die gegossenen eisernen Oefen vorgerichtet werden sollen.“ Die Hofstelle übergab dem Berggerichte zwei gedruckte Exemplare einer Instruktion wie diese Beheizung eiserner, als auch anderer Oefen zu bewirken sei. In der Sitzung vom 19. Juni 1800 äusscrt sich das Laibacher Berggericht, wie folgt: „Dass in diesem Lande Millionen Zentner Steinkohlen vorhanden, ist schon allgemein bekannt, dass diese, wenn auch keine mehr entdeckt werden sollen, von Sagur zu Wasser in einem solchen Preis anher gebracht werden können, der immer um vieles minder, als das Holz zu stehen kommen würde, ist ebenfalls erwiesen, dass endlich das Holz allgemein abnimt, weil man so viele Waldflecken förmlich abtreibt und zu Viehweiden, Wiesen und Aeekern macht, folglich der Preis des Holtzes für die gemeine und mindere Klasse schon dermalen unerschwinglich sei, ist die allgemeine Beschwerde, dass aber doch so wenig Ernst und Thätigkeit angewendet werde um dem Holzmangel abzuhelfen und den Steinkohlengebrauch einzuführen, somit das Publicum zu erleichtern, ist eine Sache, die des Montanistic um nicht an geht. Indessen wird man diese zwei Exemplare der hiesigen Landesstelle zur Einsicht mittheilen und falls selbe von ein und dem andern Gebrauch zu machen Willen ist, auch deren Verlangen um mehr hohen Orts bittlich anlangen'“ Sitzungsprotokoll Nr. 116. Auf die Erinnerung der Hofkammer „Es hätten Sr. Majestät befohlen, dass nicht nur die dortigen Aerarial- und öffentlichen Gebäude, sondern auch jene in den Provinzen mit Steinkohlen beheizt werden sollen“ erwiedert das Berggericht in der Sitzung vom 18. Juli 1800, Sitz. Prot. Nr. 127, folgendes : „Es liege nur an der hiesigen Landesstelle Steinkohlen bis zum Ueberflusse für die ärarischen Gebäude, sowohl als für das Publikum zu leidentlichsten Preisen zu haben. Hierlands mangelt es nicht an Steinkohlen, wenn auch nur jene von Sagur genommen würden, allein es mangelt an den Schiffen und an Thätigkeit, diese zu verschaffen, und dann die Lieferung mit Ernst einzuleiten, und so ist zu zweifeln, ob man ohngeachtet des so gese-genten Anbruches, und des täglich im Preise steigenden Holzes, selbst für die ärarialischen eisernen Ifanzleiöffen hierreichende Steinkohlen werden erhalten können.“ Gefertigt ist das Protokoll von Alois v. Ver-mati und Marx Tscherin. 1. Der Steinkohlenbau in Sag or. Der wichtigste Steinkohlenbau in Krain ist der von Sag or. Die Ortschaft liegt in einem vom Medija Bache durchströmten freundlichen Tale, welches von der Save aus gegen Trojana ansteigt. Die Entfernung vom Strome beträgt etwa 'k Stunde. Heute läuft längs des Saveflusses die Eisenbahn und das Kohl wird von der Grube weg ebenfalls auf Geleisen zu den Waggons verführt. Vor 1848 aber, als die Save den Verkehr vermittelte, fuhr man zu Schiff nur bis Salloch und von dort mussten die Waren pr Axe nach Laibach weitergeschafft werden, da der Versuch, auch die Laibach bis zur Hauptstadt schiffbar zu machen, misslang.1) Die Steinkohlen mussten daher vor der Erbauung der Südbahn, von der Grube zum Schiffe per Axe geliefert werden, dann zu Schiff bis Salloch geschleppt um hier wieder auf Wagen verladen zu werden. Dies verteuerte die Kohle Die erste Nachricht über die Sagorer Kohle erhalten wir in einem Berichte und Gutachten des landesfürstlichen innerösterreichischen Bergmeisters Anton Hauptmann1 2), welche er über höheren Auftrag über die an den beiden Saveufern gelegenen Erzbaue, erstattete. Diese Bereisung Hauptmanns fiel zusammen mit den Saveregulierungsarbeiten, gelegentlich welcher die Ingenieure von Erzlagern Nachrichten erhielten, 1) Man vergleiche unsere Schilderung der Savesehiffahrt in „Argo“, VII, Nr. 8, p. 127 ff 2) Cf. Argo VII, Nr. 10, p. 158. von welchen man offenbar kaum etwas wusste. Speziell der Littaier Bleibergbau war Gegenstand seiner Untersuchung. In diesem Berichte ddo. Laibach 10. März 1740, schreibt Hauptmann über Sagor, wie folgt : „Schliesslich aber habe ich anzumerken, dass eine halbe. Stunde weit vom Sau-Strome gleich bei dem Dorf Sagor, an dem Weg ein mächtiger Gang von Steinkohlen an dem Tag, und dem Gebirg gegen Septentrionem (Norden) zusetzet, mit welchen Stein-Kohlen sich viele Leute, sofern sie den Gebrauch verstünden, Nutzen schaffen könnten, denn erstens seind selbe leicht zu brechen und zu gewinnen und gleich von der Stelle auf Wägen bis an das Wasser, und folglich auf jenem auf und abwärts, wohin nöthig zu bringen, zweitens sind jene, wie ich während der Navigations-Arbeit, als wobei man sich jener mit grossem Vonheil bedienet, genugsam abgenommen, viel ergiebiger, als die Holzkohlen und wenn sie' mit einem Theil letzterer mit zwei Theilen Stein-Kohlen vermischt, in allen Schmieden zum besten zu brauchen; auch wo kein Holz zum Kohlenbrennen vorhanden, wie sich deren allein bei einem Gebläse bedienen kann. Drittens können solche Kohlen mit Holzfeuer vermengt zum Einheizen gebraucht werden, und obschon übrigens diese Steinkohlen eines schweflichten und widerwärtigen Geruches sind, so benehmen sie doch niemand die Gesundheit.“ 1755 unterm 11. November wird laut Empfah-buch dem Franz Freiherrn von Beigersfeldt im Berg Pese henk nächst Sagorie an dem Saustrom die Steinkohle brechen zu können gestattet. 1766 wird dem Marx Anton Freiherrn v. Pillichgraz der verlassene Steinkohlenbau in der Pfarre Sagor verliehen. 1771 dem Franz Josef Klinz ein Steinkohlendistrikt zwischen St. Lambrecht, Tschem-schenig am Steirischen Konfin und dem Saustrom gelegen verliehen. 1777 10. April dem Jakob Anton Freiherrn v. Wintershoffen in Velina Pfarre Sagor ein Schürf verliehen. Alle diese Versuche scheinen nur vorübergehend gewesen zu sein, die Unternehmer waren eben keine Bergleute, erst mit dem Eingreifen des Gewerksherrn von Sava, Leopold Buard tritt der Bau in ein neues Stadium. 1795 19. Dezember bittet Leopold Buard um Belehnung mit einem Bau „Leopoldi“ im „Tomkou Worste“ unter „Tschemschenischki hrib“ Herrschaft Gallenek, wo er einen Anbruch entdeckte. 1796 ddo. Sava 10. Jänner gibt Buard folgendes Exposée an das Berggericht; „Am Fusse des unweit Sagor in der Gemeinde v Velne links an das Gebirge Vinski vrh anlehnenden Hügels (Zilensk verh) neben dem Bach Media entdekt sich der Steinkohlenanbruch ganz blos am Tage in einer oberflächlichen Mächtigkeit v. circa 5 Lachtern (Klaftern) und in einer Richtung von Stunde 9 im Morgen nach dem 24 Stiindigen Compass, streicht sodann sichtlich aufwärts nach genanntem Zilenski Verh bis auf dessen circa 40 Lachter hohe Blösse, von danen na Tomko hribo abwärts in das Thal und quer durch solches auf derselben Ebene, in welcher sich der anhaltende Gang ebenfalls durch den Bach Kodrederschza neben dem Fahrweg mit gleicher Mächtigkeit und Richtung und kaum 5 Schuh unter den dortselbstigen Feldern entblösst, immer in gleicher Richtung durch beinahe eine Stunde bis über die Gränze Krainlandes in das Steiermark fort, dessen etwa weiteres Dasein aber Unterzeichneter nicht nachforschte.“ „Von nun beschriebenen Orte aufwärts nach dem Bache und Thal Media ist abermal ein derlei Steinkohlen-Anbruch in der Margarethner Nachbarschaft, sowohl in des Johann Matanouz Grunde, am Fusse des sich an den Berg Male Verch schliessenden Hügels Pod Hoszo, als auch in dem nebenfliessenden Bach Media unter dem Wasser zu sehen, welcher mit dem Eingangs gesagtem in wahrscheinlicher Verbindung zu stehen, und nur durch das Thal Media getrennt zu sein scheint, da dessen Gangstreichen gleich dem ersten auf Stunde 9 im Morgen zeigt. “ „Endlich ist noch ober solchem Thale weiter aufwärts noch ein dritter Anbruch in der Schemniker Gemeinde unter dem Gebirg und Waldung Jablenscheg am Tage entblösst, welcher sein Streichen nach dem Rücken besagten Gebirges auf Stunde 19 in Abend zu richten scheint, obschon hiervon keine weiteren Spuren aufgefallen' sind, die dessen Mächtigkeit oder enthaltenden Gang bestimmen könnten.“ Ueber gegenwärtige drei Steinkohlenanbrüche bittet Leopold Buard um Belehnung und benennt sie mit Namen Leopold, Theresia und Johanna. 1796 produzierte Buard 2730 Zentner Steinkohle, davon verwendet er 226 Vs Zentner für sein Hammerwerk, wobei ihm die Fracht auf über 300 fl. zu stehen kam ! — 25 Vs Zentner hatte er an Laibacher Schlosser und Schmiede zur ❖ Probe unentgeltlich verteilt, und 388 3/i0 Zentner verkauft, für welche er 235 fl. 47 kr. einnahm. Der Inhaber der Tuchfabrik in Selo, Dessel-brunner nahm 1000 Zentner ab, doch stellte sich die Fracht bis Laibach viel zu theuer. Sitzungsprotokoll de 1797 Nr. 44. Inzwischen sucht unterm 22. Juli 1796 Desselbrunner auch um Belehnung zwischen Gallenegg und Sagor an, da er für seine Tuchfabrik viel Brennstoff benötigte. Wie es ihm erging, ist nicht weiter aus den Akten ersichtlich. Unterm 18. Oktober 1798 schreibt J. v. Wolf als Direktor und im Namen der k. k. Bau-und Stadtverschönerungs-Polizeikommission in Laibach an Buard: es hätte die hohe Landesstelle das Ziegelerzeugungsgeschäft obiger Kommission übertragen, diese glaubt nun es sei angezeigt, bei den städtischen Ziegelöfen einen Versuch mit Steinkohlen zu machen, wozu sich Buard erboten hat. Man wünscht seine Aeusserung ob er den Versuch machen wolle. Inzwischen war man, wie obiges Schriftstück zeigt, in Laibach auf die Sagorer Steinkohle aufmerksam geworden und beschloss sich auch dort festzusetzen. Der Stadtmagistrat verlangte Belehnung auf angeblich verlegene Baue, was Buard bestritt und sich hierbei auch gegen das k. k. Oberbergamt etwas energisch äusserte. Es erliegt in den Akten des k. k. B. B. Amtes ddo. 27. Juli 1799 Nr. 170 ein Protokoll wider Buard „Über dessen, in Betreff des, vom Laibacher Stadtmagistrate als verlegen angesprochenen Steinkohlenbaues in Sag urie sub 5. d. M. eingereichten Anzeige und in derselben wieder dieses k. k. Oberbergamt sich erlaubten Anzüglichkeiten.“ „In der Anzeige heisst es, dass ihm die Steinkohlenlehen von 1796 mit Gewalt und auf Anleitung des Bergoberamtes aus offenbarer Leidenschaft entrissen werden wollen, ja in diesem Eifer sogar schon amtlich seine Steinkohlenknappen abgesehafft, andere Arbeiter angelegt und man somit das im Namen des Landesfürsten erhaltene Lehenrecht via facti revocirt hat.“ „Dies folgert Buard daraus, weil sich der Bergrath mit dem Bürgermeister und Polizeidirektor beim Baue einfanden. Man wollte ihm das Lehenrecht entziehen und dem Magistrate übergeben. Laut Bericht des Verwesers Costa in Passiek, arbeitete in Sagor der Knappe Kimouz Lorenz. Am 2. Juli vertrieben Taglöhner den Knappen und bemächtigten sich mit Gewalt, der Gruben, da die Gruben nun vom Bergamte, Magistrate und Kreisamte betrieben würden. Es seien der Bergrichter mit dem Bürgermeister und anderen Herren dagewesen, hätten die Gruben befahren, solche für sich gewidmet und die Arbeit ihnen (den Taglöhnern) angeordnet. Kimouc konnte nur mit dem Bürgermeister sprechen, die beiden andèrn waren der Landessprache unkundig.“ „Die Herrn erkundigten sich in einem Wirthshause zu Sagurie, wo sie sich befanden beim Wirthe, wie lange Buard seinen Bau nicht betreibe? „Dieser sagte etwas in den Tag hinein ohne Grund und Bichtigkeit. “ „Worauf sie den Bau als verlegen betrachteten und andere Leute hingestellt“. „Warum, schreibt Buard, hat man mich nicht beigezogen? Wenn ich das Oberamt beleidigt, so nehme ich als Entschuldigung, dass man ohne meine Yorrufung den Augenschein, wenn schon nicht unmittelbar, doch mittelbar bergämtlich abgehalten habe.“ Buard kämpfte offenbar um sein gutes Becht. Die Spekulation des Magistrates ist hier sehr durchsichtig. Man spekulierte darauf, dass Buard die Gruben nicht bearbeiten liess, und wollte halbamtlich konstatieren, dass die Gruben nicht belegt seien. Der Knappe Kimove der glücklicherweise da war, genierte die Herrn und sie liesen ihn durch Taglöhner wegjagen um die Grube unbelegt zu finden, sie so als ins Freie verfallen erklären zu können und sofort den Laibacher Magistrate damit zu belehnen. Dass sich der Vorgang in dieser Weise abspielte, beweisen auch die folgenden Aktenstücke. Unterm 30. Juli 1799 äussert sich das Bergoberamt — gefertiget sind v. Vermatti und Tscherin — „dass Buard verdiene wegen seines Auftretens gegen die hohe Behörde mit dreitägigen Arrest bestraft zu werden“. „Nur in der allgemeinen Bücksicht, dass selber durch die persönliche Gegenwart des Berg-rathes den ganzen Fürfall als eine vollkommene Amtshandlung angesehen hat, wird Ihme solches für diesmal mit dem Beisatze schärfst verhoben, dass man künftig ein gleiches von selbem nicht mehr erwarte.“ (sic.) Unterm 31. Juli 1790. B. B. A. Akt Nr. 170 rekurriert Buard gegen die Entreissung der Gruben. Aus diesem Aktenstück geht hervor, dass Buard mit Steinkohle Eisen zu schmelzen und zu schmieden versuchte, auch an verschiedene Parteien unentgeltlich Steinkohle zur Stadtbeheizung verteilte, was ihm schon 1500 fl. Unkosten verursachte. Zirka 100 Zentner sind noch jetzt bei der städtischen Ziegelhütte liegend um Brennversuche zu machen. Ferner ist ersichtlich, dass der Magistrat die Gruben unter dem Vorwände: er arbeite nicht darin und die Bergordnung für Krain habe auf Steinkohlengruben keinen Bezug, sich aneignen wollte. Er habe bereits einen Vorrath erbeutet, welcher nach dermaligem Absatz auf BO Jahre reicht. Endlich habe er nicht gehofft für seinen bisherigen patriotischen Eifer statt belohnt, nun durch vorhabende Entziehung seiner Gruben gestraft zu werden. Unterm 13. September, R. B. A. Nr. 196, meldet Ruard, dass er mit dem Stadtmagistrate das Abkommen getroffen habe, nicht nur zum Ziegelbrennproben, sondern auch zum stetten Jahresbedarf eine Quantität Steinkohlen künftig zu überlassen. Gleichzeitig bittet er um Belehnung in der Höhe des „Tomsku hrib“ St. Barbara-Stollen. Dann eine ebendort in der Gemeinde v Velne nach dem Rücken des Zilenske Vrh, St. Franzisci-Stollen. Das Ansuchen wurde zur Aeusserung an den Stadt magistrat geleitet, da dieser auch auf Felder vorgemerkt ist. Diese Belehnung erfolgte 1799, denn unterm 13. September präs. bittet der Magistrat Laibach um Belehnung auf Kohle in Sagor. Es sollen daher die Felder vermessen werden, wozu der 3. Oktober 9 Uhr früh bestimmt wurde. Nr. 198. Gleichzeitig sub. Nr. 206 protestiert der Magistrat gegen die weitere Belehnung des Ruard. Unterm 10. Oktober 1799 sub. Nr. 214 gibt der Magistrat zu Protokoll, dass er sich mit Ruard dahin zu verstehen wünsche, dass er das Publikum und die städtische Ziegelei mit Kohle zu billigem Preise versehe, oder einen Bau dem Magistrate gegen billige Entschädigung überlasse. Es sollen zwei Schiffe ausschliesslich zu seinem Gebrauche höheren Orts erwirkt werden ; man will ihm auch den Fahrweg von der . Grube zur Save herstellen. Ruard erklärt die Kohle vom Bergbaue bis Laibach per Zentner zu 23 kr.1) zu liefern gegen dem, dass ihm : 1. Zwei Schiffe freigelassen werden, wenn 2. der Bedarf 25.000 Zentner übersteigt, er noch ein drittes Schiff frei erhielte. 3. Behält er sich auch sonst den freien Absatz vor, ohne an den erwähnten Preis gebunden zu sein. 4. Gilt der Preis von 23 kr. nur so lange, als die Schiffart mit den Aerarial-Liferungen beschränkt ist, bei freier Schiffahrt aber behalten sich beide Teile vor, des Preises wegen, eine besondere Uebereinkunft zu treffen, jedoch soll es bei gegenwärtigen Preisen auch für den Fall vorher eintretender freier Schiffahrt auf ein Jahr lang vom Tage der ihm Ruard, freigelassenen zwei neuen Schiffe, die er sich zu errichten vorbehält, verbleiben, bis zu welcher Ueberlassung ihm der Weg hergestellt wird. 5. Zur Beischaffung der Transportfässer welche 150 fl. kosten, steuert der Magistrat 60 fl. bei. 6. Bezahlt der Magistrat die Kohle baar. 7. Nimmt Ruard die vom Magistrate ihm überlassene Muthung für bekannt an und will, falls wegen künftiger Preise von diesem Vertrag abgegangen werde, demselben drei Feldmasse zugestehen und solche gegen Verlegenheit und fremden Ansitz verwahren. Der Kontrakt wurde vom, Magistrate angenommen und ist vom Bürgermeister Jos. Kokail und Leopold Ruard gefertiget. (Fortsetzung folgt.) Weinmangel in der Wochein anno 1623. Wie schon des öfteren erwähnt, ging der Hauptweg aus dem Wocheinertale gegen Süden über die Bača,* 2) hinüber exportierte man Eisen, herüber brachte man Wein und sonstige Produkte des Südens. Der Saumweg durch die „Stenge“ diente der Verproviantierung mit Getreide und der Verbindung mit Kärnten. In der Wochein befand sich ein sogenanntes Aufschlagamt,3) welches p Daraus berechnet sieh der Zoll-Zentner oder 50 Kilo auf 35 kr. oder 70 Heller. 2) Cf. „Argo“ IV. Jhrg. p. 5i. 3) Das Haus heisst noch heute na „Auzlaku“. um 1620 ein gewisser Hans Mayerhoffer von der Landschaft in Pacht hatte. Die Landschaft selbst war wieder Hauptpächter dem Landesherrn gegenüber. Nun traf es sich oft, dass unvorgesehene Ereignisse das Einkommen sehr schmälerten oder ganz illusorisch machten, wie z. B. Pest, Kriege etc. Die Aufschlagämter wurden daher schon von der Landschaft mit dem Vorbehalt in Bestand genommen, dass „auf Eruolgung einichor Spörr (Sperre) sie nit gebunden seye den geschlossenen Bestand, sondern allein was die Baitung ertragt zu raichen“. Trafen nun solche Fälle wirklich ein, so wurde auch mit den Subpächtern im Lande dieselbe Praxis geübt, wie wir dies eben am Beispiele in der Wochein sehen werden. Es brach nämlich im Görzerischen die Infektion aus, welche um Canale besonders heftig wüthete. Der Handel mit dem Süden hörte auf und der Weg über die Bača wurde gesperrt, kein Wein kam aus den Wippacher und Triester Gebieten in die Wochein, Andererseits gingen jetzt die Sanier gegen Kärnten. Der Aufschlagpächter Mayerhoffer schildert uns den damaligen Zustand in der Wochein wie folgt: „Sub. präs. 9. Dez. 1623. Hochwürdige Wohlgeborn etc. Herrn etc. Von Euer gd. und gd. ist mir die Zapfen-mass allda in der Wochain Bestandt weiss mit Genaden ausgelassen worden, was ich aber wegen der zu Canal grassirenden Infection (Pest), bis anher gesperrten Paas halber, für ain merklichen Schaden danbei erlitten, das weiss Gott am besten. Und so gering die Zapfenmass-gefälle von dem vergangenen Jahr imer gewest sein, ich mich auf das jezt dritt eintretende Bestandjahr, eines viel geringeren und wenigeren Ertrags (wegen dass derzeit in der ganzen Wochein nicht ein Samb Weins, will geschweigen was mehrers vorhanden, noch soviel zu überkommen unmöglich ist) zugeströsten habe. Aus Ursach, dass fast all und jede Pauern oder Samber, welche sich durch die Wochein des Paas nach Eggr3) und Wippach gebrauchen, *) *) JPodberdo. ja auch die Wocheiner selbst den Wein nach Villach verführen, dass bei solicher Beschaffenheit wenn jemandten gleich gern Wein leidhebln oder selber Wein schicken wollte, so ist kein Möglichkeit Wein, noch Boss, weliche die Samber mit groser Meng um Lohn auftreiben zu bekommen, weliche Sambfahrten, weillen man allerlei Güter und Victualien aus dem Landt verführt, und zu Gegenfnhr nichts ins Land bringt, dem Landt, wie nicht weniger E. E. Landschaft meines einfältigen Bedunkens, sonderlichen an dem Mittelding an der klein Fetsch (Bača) grossen merklichen Schaden am Wein grosse Theuerung, wie auch am Daz grossen Nachtheil und Schaden geben und verursachen thut, derenthalben und zu Abstellung dieser unzulässlichen Sambfahrten habe E. gd. und Herrn ich meiner schuldigen Pflicht nach diejenigen Pauern, welche sich den Sambfahrten nach Villach unterstanden und noch stettigs gebrauchen, mit beigefertigtem Verzeichnis namhaft machen, und danebens ganz gesorsamb-licher bitten wollen, gedacht ungebührliche Sambfahrten (doch ohne mein Massgebung) mit dem ehestens abzustellen gd. verordnen, in wiedrigen aber will ich wegen des dadurch an der Zapfenmassgefäll mir bis anhero, und noch hieferner besorgenden Schadens hiermit protestili haben. Hirüber E. gd. und Herrn mich zu gnädiger Besolution wessen ich mich gegen denen allda durchpassirenden Sambern verhalten solle gehorsamblich beuelhend. Euer Gnaden und Herrn gehors amber Hanns Mayerhoffer m. p. Verzeichnis derjenigen Pauern welche dies 1623 Jahr nach Villach Wein gesambfahrt haben, Jacob Veiuoda Jacob Ì _r . Jury j Menzinger Hansche Slamnikh Leinhardt Wallandt Hansche Andre Schiller Mul ei Wochein Sckowez. Eessman. Janeseh Easchitsch Martin Sohnidar Wochein. Laure Stare Supan J Jansche Urbaniz nach Salzburg gesambfahrt. Hansche Widiz. Mathia Khazian. Leinhardt Schallech. Jerney Treseglau. Wastì I Jacob f Oazi an \ Achaz j Juri Supan. Hansche Pogatsch (Pogatschnik.) Thomasch Flis. Clemen Schibat. Michel Khodrass. Mathia j Hansche Oramar. Tomash J Andre | Mathia Preshern. Marco J Juri Lenkhush. Andre Sebenach oder Sembla. Hanshe Khaualina oder Khonayr (Koniar?). Gregor Khriuz. Juri Aussenekh. Eidessen berichtete schon unterm 23. November 1623 der Generaleinnehmer Mathias Po-sarell der Landschaft über den Bestand des Mayer-hoffer, dass er durch die Grenzsperre in Folge Infektion grossen Schaden erlitten, da er das Amt zu einer Zeit gepachtet als keine Pest grassierte und er das Amt so übernahm, wie es in guten Jahren das höchste Erträgnis abwarf. Nun sei der Weg nach dem Görzerischen gesperrt und kein Verkehr dahin. Posareti wäre der „Meinung, weil kein Strassen im Land so hoch als eben die Wocheinerische gegen Canali, allda die Sterbs-Laiff am meisten grasieret, gesperrt gewesen, dass ihm der Nachlass von den 166 fl. 40 kr. die 66 fl. 40 kr. nachgesehen würden und er allein die 100 fl. Bestandts zu bezahlen schuldig wTäre.“ 1) Der Saumweg über die Baša. Der Sattel Verb 1273m. Es wurde beschlossen, mit Meyerhofer nach der oberwähnten Praxis zu verfahren, nämlich nicht dem vollen Pachtbetrag zu fordern, sondern einfache Abrechnung zu pflegen. Manner. ------CESO—-- Kleinere Mitteilungen. Kupfer!n dustrie in Krain. Wir haben Nachrichten darüber, dass in älterer und neuerer Zeit im Lande Kupfer aus Kupferkiesen gewonnen wurde. Fundorte des Kupferkieses sind z. B. Cirkuse bei Watsch, Sminz hinter Lack und andere mehr. Es ist ferner sehr wahrscheinlich, dass die reichen Fundstellen von Altertümern der sogenannten Hallstattzeit bei Watsch sich nicht allein auf die Eisenindustrie, sondern auch auf die Kupfergewinnung als ökonomischen Hintergrund beziehen. Doch soll darüber an anderer Stelle gehandelt werden. Nun liegen uns Aktenstücke vor, welche von Kupferhämmern sprechen, ohne hinlänglich .klar über die Herkunft des Kupfers, welches am Hammer verarbeitet wurde, sich zu äussern. Die ältesten diesbezüglichen Schriftstücke sind uns aus dem Jahre 1545 erhalten. Unterm 7. September 1544 berichten der „Aufschläger“ Peter Eössler und Peter Wild über Schädigungen im Stangenwalde, welche Hans Weilhamer1) und Veit Kisl, Bürger zu Laibach, darin angerichtet, indem sie eine grosse Menge Holz hier abgemeisst und Kohle daraus brannten, welche sie aber nicht allein für sich selbst ihrer Notdurft nach zur Gewinnung von Kupfer verwendeten, sondern es an Schmiede und andere verkauften. Ob dieses strafbaren Vergehens sollten sie zur Eechenschaft gezogen und gestraft werden. Die Beiden wenden sich nun mit einer ßechtfertigungs-schriit an die Kammer. Wir geben das Schriftstück hier ausführlich, da es zugleich für die Geschichte des Stangenwaldes von Interesse ist, und die Mitteilungen, welche wir in unserer Geschichte des Waldwesens in „Argo“, Vili. Jhrg,, p. 26 ff. gegeben haben, ergänzen. Veit Khysl und Hans Wohl-liam mer schreiben : „Als uns von höchst ernannter Ihrer ku : Myst: ein Khupffer Hamer auch Holz und Kohl in der Stangen zu unsrer Notturft abzuschlagen allergnädigst Erlaubt, haben wir au einen Ort in der Wesniz genant, allda wir vormals etlich Jar ein Schmelzhütten und zwei Eost Öfen darinen wir vor Jahren als wir Perkhwerch gebaut, ein ansehnlihe Summe Blei gemacht, welches Ort wir nach Perkhwerksordnung vom Perkhrichter in der Luthey bestanden und der ku. Msts. ihr Kammergut befördert so viel uns möglich gewesen, zu welcher Notdurft des Kosten und Schmelzen eine gute Anzahl Holz und Kohl verbraucht und aufgegangen ist. p An anderen Stellen auch Wohlhammer und Weilhaimer geschrieben. Nachmall zu obbemelter Notdurft des Hammerwerch und Kesselmachen, weiter ein Anzahl Holz zu Kohl ahschlagen lassen, welches wir mit den Köhler angedingt, damit er solches Holz auf seine Kosten abschlage, aufhacke und zu Kohl brenne, so haben wir ihm um jede Krippe 20 Kreuzer an der Statt zu geben und den Fuhrleuten 12 Kreuzer bis zum Hammer, das war 32 Kreuzer.“ Der Köhler hatte nun stets einiges Holz zum trocknen im Vorrathe. „In den hat sich zugetragen, dass unser Kessler und Meister des 41*™ Jahres im September sich unterstanden, etliche Zentner Kupfer heimlich zu entführen, welches Kupfer auf ernste Bitte und Anzeige durch die Aufseher am Wasser erwischt und betreten. Wie obgedachter Kupferschmied erin-dert, ist er gewiechen und auf diesen Tag nicht wieder kummen. In dem hat unser Hammer, die weil wir kein andern guten Meister aus Italia nicht bewegen mögen, bis in das 441? Jahr gefeiert, dan uns die Gewerken zu Samabor nach derselben Zeit wohl in zweien Jahren kein Kupfer geben, bis auf den Vertrag, im 43*?,n aufgeriehtet. Nun hat das geschlagene Holz wie Yorgemelt vor Alter angefangen zu faulen, es haben sich auch etliche Bauern unterstanden solch gehaktes und gescheidertes Holz in grösseren Massen hinaus nach dem Bach zu schwemmen, welicher sich der Kohler der solches auf seine Kosten erhackt, beschwert, demnach die weil das Holz gehakt gewest, das nit umsonst verfault und durch Schwemmen verführt, haben wirs in Kohl, doch erst im 44t0»n brennen lassen, und soliches Kohl zum Hammer geführt, und wird keiner befunden, der mit grand und Wahrheit sagen mag, dass wir seit dem 41 Jahr bis auf diese Zeit einen einzigen Baum zu Kohlbrennen weder auf den Kauf noch in anderen Wegen hätten schlagen lassen.“ Aus allem geht hervor, dass die beiden Laibacher Bürger erst Blei schmolzen, damit sie das Becht erwarben, Holz im Stangenwald fällen zu dürfen, dan errichteten sie einen Kupferhammer mit Kesselschmiede, wozu sie italienische Meister engagierten, das Kupfer aber aus den Werken bei Samobor bezogen. 1594 will ein Hans Puz einen Kupferhammer bauen, weil die Kupferschmiede in Steier, Kärnten und Krain das ausgeschlagene Kupfer mit Ungelegenheiten und Unkosten aus Tirol und Oesterreich bringen lassen müssen. Laut eines Berichtkonceptes ddo. 15. Februar 1595 waren übrigens in Krain nur zwei Kupferschmiede und zwar in Laibach und Krainburg ansässig. (Vicedom Archiv Mineralia.) Unterm 31. Jänner 1624 ddo. Graz, ergeht an die Landschaft der Befehl, die im Bestand habenden Aemter zu verständigen, dass ohne Vorweisung eines ordentlichen Passbriefes die Ausfuhr von Kupfer ins Ausland verboten sei. Verkommenden Falles sei mit Konfiskation des Kupfers und aller sonstigen Habe vorzugehen und darüber Bericht zu erstatten. L. A. Fase. 325. Leider ist der Grund dieses Ausfuhrverbotes nicht angegeben. Milliner. Das Postwesen in Krain. Aus einer Korrespondenz der Landschaft im Jahre 1620 ersehen wir, dass das Postwesen zwischen Wien, Graz und Görz die Freiherrn von Par als Obersthof-Postmeister besorgten. Im Jahre 1620 war Hans Christof Freiherr v. Par im Amte als Nachfolger seines verstorbenen Bruders Hans Fridrich. Die Landschaft bezahlte den Obersthof-Postmeistern jährlich 1000 fl., welche aus dem Ertrage der Aufschläge bestritten wurden. Fund eines Bronzearmbandes bei Yigaun in Oberkrain. Zwischen Vigaun und Polič wurde vor einigen Monaten beim Fällen eines Baumes unter dem Wurzelwerk desselben ein schönes Bronzearmband von trefflicher Erhaltung gefunden. Dasselbe ist im Besitze des Herrn M. A. Freiherrn v. Zois. in Badmannsdorf, dessen Güte wir diese Notiz verdanken. Weitere Nachgrabungen blieben resultatlos, es scheint ein Einzelfund vorzuliegen. Müllner. Bätliselliafter Skelettfund in Laibach. An der Stelle des heute Frischischen Hauses Nr. 3 am Marienplatze, stand vor dem Erdbeben des Jahres 1895 ein Gasthaus.1) Der Weinkeller desselben war ein gewölbter quadratischer Baum in welchem eine kurze Treppe von etwa 10 —12 Stufen herabführte. Beim Abtragen des Hauses wurde auch diese Treppe weggeräumt und man fand unter den Stufen Erdreich eingeschüttet, in welchem zwei Skelette eingebettet lagen ; das eine erwies sich als das eines Mannes von etwa über 50 Jahren, das zweite als das einer Frau von zirka 30 Jahren. Die Knochen dürften, etwa 80 —100 Jahre da gelegen sein. Als ich die Erde genauer untersuchte, um nach irgend einem Ueberrest von Stoff oder Metall zu forschen, welcher für eine Zeitbestimmung dienlich gewesen wäre, fanden sich in der Bauchgegend des Frauenskelettes die Ueber-reste eines nach dem Urteile des Herrn Arztes Finz noch ungeborenen Kindes* 2) von 1-—8 Monaten vor. Von irgend welchen Kleider- oder sonstigen Besten fand sich keine Spur. Es scheint somit hier einst an einem, im Gasthause Herberge suchendem fremden Ehepaare ein Baubmord begangen worden zu sein, nach dessen Vollbringung die nackten Leichen unter die Kellertreppe gelegt und mit Erde verschüttet wurden. Müllner. *) Vulgo „Francela“. 2) Die Reste wurden der anthropologischen Sammlung des Museums einverleibt. Das Blatt erscheint in ungezwungener Folge 12mal im Jahre, i—l1/, Bogen stark und kostet ganzjährig 8 K = 8 Mark, halbjährig 4 K 4 Mark. Redakteur, Herausgeber und Verleger: Prof. Alfons Müllner, Musealkustos in Laibach. — Druck von A. Klein & Comp, in Laibach.