Vereinigte /^"^ La < bacher Zei t W N>°' i5. Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. 3 r ei tag den 20. Februar i8i3. Inulan d. Oesterreich. folgendes ist die Andvort, welche Se. Maj. der Kail'er dci, Depiltrrten des Küstenlandes gegeben, als diese ihre Glückwünsche zur Allerhöchsten Vermahlung, vorgetragen hatten: „Ich sebe die Küstenland? als ein«n der wichtigeren Theile Meines Reiches an, unb werde denselben stets eine ganz eigene Aufmerksamkeit widmen. Sie sind berufen, durch ikre Lage und durch die Betriebsamkeit ihrer Bewo'ner den ganzen Staat im offenen Verkehre mit der Welt z» erhalten, den innern Wohlstand der Gesammtheit z« beleben , und durch ihren eigenen, jenen, ihrer Mitbürger zu vermehren." „Nach früheren harten Zeiten ist eine nach< theilige Stockung im Handel eingetreten, und sie war unvermeidlich, d „n das erste Bedürfniß des Handels ist der Friede. Durch die Erhaltung der glucklich hergestellten politischen Ruhe, durch angemessene Maßregeln zur Belebung der Erwerbe und des Handels in Meiuen Staaten werde Ich von Meiner Seite dem Küstenlande zn Hülfe kommen. Von dessen Bewohnern erwarte Ich jedoch auch die möglichste Selbsthülse nud Ich zahle nm so getroster auf sie, als ihr eigenes Interesse hier im vollsten Einklan. ge mit jenem der Gesammtheit ihrer Mitbürger steht." „Ich nehme die.Wünsche der Deputirtelt mit Erkenntlichkeit an, und versichere di<-felben Meiner kaiserl. Huld und Gnade." (Wdr.) Italien. Mailand, den 7. lFebr^ Ein vorgestern erschienenes k. k. Dekretbestimmt definitiv die Negulirung des Justiz« wesens der ersten Instanz in den Lomvardisch Venetiantschen Provinzen und verordnet, daß die Justiz durch Tribunale erster Instanz und durch Stadt und andere Praturen verwaltet werden solle. In jeder Hauptstadt einer Provinz wild ein Tribunal erster Instanz und eine Stadt Pratur errichtet; uur in Mailand allein werden deren zwei aufgestellt. Außer den Hauptstädten werden uur Pratureu die Justiz verwalte,,. Iu Marinengegenständen wird blos das Merkcmtil-uud Marine-Tribunal zu Venedig die Iurisdi'ktio» für das ganze Tombardisch - Venetiantsche Königreich ausüben. Oie übrigen Paragraphen 'dieses weitlansizenDekrets bestimlnen die fernern Vorsch-r'.sten. Angehängt ist eine Ta« belle, worin alle Tribunale und Praturenin den Provinzendes Lomdardisch-Venetianischen Königreiches aufgeführt find. — Das k. k. Gineral-Nppellationotribunal machte bekannt, daß vermöge einer kaiftrl. Hofresolution bet den Tribunalen erster Instanz Ausculranten angenommen werden sollen, damit sich auf ^ diese Weise die jungen Äechtspraktikantetl zr. ihren künftigen Anstellungen und obrigkeitlichen Aemtern fähiger machen! können. Die Civil« und Kriminal - Tribunale erftcr Iustal'z zu Mailaild werdcn vier Auscul tauten, die in den übrigen Provinzen aber deren zwei an, sieben. - (B. o. T) Ausla n d. D eu tsch ! au d. " Ein öffentliches Blatt enthält Folgendes aus-Kassel, vom 2ä. Ianer: ,,Hier ereigne-le sick ein Vorfall, der oici Aussevcn erregte. Eilige Freunde und Verwandte de-; Grafen V. Ma'isburg veranstalteten zur Einweihung seines ucueu Laildhaases cln Fest, wobei viele Adellche und Stäatsbea'ut>' von Civil und Militär erschienen und von dem die Pollzet-direktion in Kenntniß gesetzt war. Einige Tage nachher sah sich der ("raf v. Malsvllrz beschuldigt, gerade zu einer Zeit, wo Se. köingl. Hoheit der Kurfürst sich uupaßllch befände, sein Haus zn eil,em Freudenfeste hergegeben und dadurch zweideutige Gesinnungen an den Tag gelegt zu daden. Am 21. Ianer Morgens wurde der Graf von einem Polizeikomnnssär und 2 Landdragonern begleitet, nach semem 3 Smndcu von der Hauptstadt eutfernttu Landgute Glimmcrode abgeführt, wo er sich gegenwart g unter polizeilicher Aufsicht besindet und ibm jeder Briefwechsel untersagt ist. Men Teilnehmern an dem Feste ist das allerhöchste Mißfallen herüber zu erkennen gegeben worden. (G, Z.) Oeffentlichen Nachrichten zufolge, desin-bet sich die Stadt Hrankfurt gegenwärtig im Streit mit dem Fürsten bou Thurn und^a« ris^ den sie zur Eiukommenssteuer heranziehen, rmd jabrllch mit einer bedeutenden Summe belegen will. Dagegen sott von der an-dcrn Seite gedrohet worden sei),,, im Fall die stadc hierauf bestände, die Ge^eraldl« rektion und die gan^e fürstl. Tl)urn und Tarische Postveriualtln,g von Frankftn't nach dem beliachoarten Offenbach zu verlegen« D'.e Gattlnll des Grafen Lascases, welche sich wahread ftiner-Abwcsellhelt auf St. He« lena zu Paris ausgehalten, und mit ihren Kindern nach Fra.lcsarc zum Vesilch kam, ist am 3i. Ia„. nach Frankreich zurückgekehrt. Hr^ v. Lascases befindet sich mit sei« nem ,8jährlgsn Soh.'le fortwährend zu Frankfurt , und outet weg?«, Krankheit seit gerau» mcr Zelt das Zimmcr. (Ullg. Z.) Schweiz. In Gsmaßbeit des Gesetz'es über die Erwerbung des ^andrechts, hat der kleine Rath de? Standes Vase!, oem dringenden Wunsche des oormaiUHei! Königs von Schweden entsprechend, N)m dewttligt, sich um das Stadtdürgerrecht voi» Basel zu bewerben. ^)er kleine sowohl alö der große Stadtrath haben ihm solches hierauf ertneilt, und m Folge dessen hat derselbe sich bereits auch die Znnst der Spinnwettern , die aus Herrn und Handwerkern besteht, ausgewählt. An des noch erforderlichen GenehMgung des große« Kautonsrathes lst nlcht zu zweifeln. ^m WaUcustadter-See, gegen den Wal« leuverg hlu, tst diesen Winter eine kleine Iuse«, als sprechender Bewets der zunehmen c den Fällung des Sees, zum Vorschein gekommen , die seit einem Jahrhunderte uu« gesahr von den Fluchen bedeckt geblieben war, jetzt aber wieder, wie das auch vormahlsge« schah, zu Hreudenfeucrn ta der Fastnacht benutzt werden soll. (W. Z.) Großherzogthum Weimar. Ein Schreiben aus Dresden enthalt Fol« aendes: ,,Der Preß-Unfug, wcicher seit einiger Znt im Grotzyer^ogthum Sachsen, Weimar getrieben wurde, hatte dnrck den widerrechtlichen Abdruck eines officiellenBe« richtcs, den der kniserl. rußiscbe Etatsrati), Hr. von Kotzebue, über litterarische Gegenstände cm sciuen Monarchen erstattet datte, d'le höchsicStufe erreicht. Ein untreuer Ab-schreibec entwendete einen dieftc Berichte, und üvergab ihn dem Professor Luden, welcher ihn in eine von ihm herausgegebene Zeitschrift: Nemesis, mit einigen von ihm verfaßten Noten, aufnahm. Sobald dieser mehr als litterarische Raub der großherzoglichen Regierung angezeigt wurde, legte dieselbe Beschlag auf d^e Pressen der Nemesis. Inzwischen hatte sich der Verfasser der in Jena unter dem Titel: der Volksfreund, erscheinendett Zeitung, Hr. Wieland, einer der vormahligen Nedacloren des WeimarschenOppositionsblat-tes, einen Abdruck jenes Artikels zu verschaffen gewußt u'nd ließen, mir neuen, «och stärkeren Noten, in seiner Zeitung abdrucken. Gegen beide Zeitungs-Nedaktionen hat die großhcrzoglich Sachsen - Weimarscke Negierung sogleich fiscalljche Prozesse eingeleitet. Der Staatsminisier,. Oberhofmarf schall Graf o. Edling, hat, wie es scheint, wegen dieser und alinlicher, selbst die politischen Verhältnisse des Großherzogthums bedrohenden Veranlassungen, ftine Dimission eingereicht, welche Se. königl. Hobeit der Großkerzog nicht angenommen haben soll. Dieser allgemein geschätzte Staatsmann bat slch indessen nach Dresden zurückgezogen, wl> er bereits eingetroffen ist." (Wdr) Gro ßherzogthum Hessen. Der Großherzog hat unterm 22. Ianer, in Erwägung, ,,daß die noch vorhandenen Denkmähler der Baukunst zu den wichtigsten vnd interessantesten Urkunden der Geschichte gehören, indem sich aus ihnen auf die frühern Sitten, Geistesbildung und dem bür» gerlicken Zustande der Nation schließen läßr, und daher die Erhaltung derselben höchst wünschenswerth ist," verschiedene auf diesen Zweck sich beziehende Verfügungen getroffen. (Wdr.) Niederlande. Brüssel, deit 31. Ianer. Nach eincr hiesigen Zeitung will derPabft seine Vermittlung zu Gunsten des Herrn Bischofs von Genl, Fürücn von Broglio, eintreten lassci,, und soll dcßbalb deiü Hcrr« CKeoalicr :^bciüho!d, Mil'.lftcr dcr Nieder« lande zu Rom, eine ofstzlcllc Note haben zustellen lassen, in welcher er empfiehlt, ei»' ncn aussöhnenden Weg einzuschlagen. ^ (S Z.) Frankreich. Paris, vom Zl. Fäner. Es ist hler viel Gerede von einem durch den Hof entdeckten umständlichen Plan Joseph Bonapartes, um sich als Prätendent von Spanien zum Könige von Meriko aufzuwerfen. Doch spricht man über eme dieß-fälllge Mittheilung an die Höfe nur llnzu« verlaiziges. — Die Unterhandlung zwischen, ven vclbälivelen Machten und Frankreich we> gen Zurückziehung dcr Vesatzungsarluee sind sehr weit vorgeschritten. Eö sollen selbst schon eventuelle Verträge vorhanden seyn Gunter an» dern nnt einer der bed^lltendsten deutschen Machte), denen zufolge, wenn Frankreich die trakla-tenmäßige Su^lne oezahlt, die Truppen im September admarschlren sollen. Mau saat^, daß Frankreich bereits ,2 Mill. Renten an^ gebothcu habe, die verbütldcten Machte aber nicht glauben, damn zufrieden seyn zu tonnen. . (S. Z.) In ei oder Handgeld statt. ^) Die freiwilligen Anwerbungen werden von bürgerlichen Beamten beschlossen. 5) Die Völkszahl der Armee soll aus 5em Friedenssuß aus 2/^a,onn Mann bestehen ; die jährliche Ergänzung darf (ohne or einen Ausschuß des Klubbs , der sie dann iramiuirt und dann stimmt. Seit einem Jahre sind über 40 Madchen nach den westlichen Staaten ausgewandert, wo man sich verheiraten kann, ohne gelehrt zu seyn, und wo man von einer guten Suppe und nicht von gelehrten Phrasen lebt. (S. Z.) Sch weden uud Norwegen. Der Staatsminister, Graf Engeström, äußerte vor einiger Zeit in der Sitzung der Ritterschaft, daß niemand besser, als er> die Menge der Wohlthaten Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen, zu beurtheilen nn Stande sey, da, iu Holge des hohen Vertrauens Sr.königl. Hoheit, der größte Theil dieser Summen durch die Hände des Grasen gegangen, welcher also bezeugen könne, daß dieselben bedeutender seyen, als man sich je vorstellen könne, nnd sich zn einer höhern Summe beliefel», als irgend «in Schwedischer König jemahls vorher auf diese Weise verwendet habe. Der Sto.-'tsminissl'r^ Graf Engeström, hat m der Ritterschaft die 'Anlage einer sogenannten Freystälte für solche Personen vorgeschlagen , welche medr durch Leichtsinn, verwahrloste Erziehung, oder Unglücks falle, als durch Bosheit, zu Hehlcru verleitet wor« den, wodurch sie d?e Achtung ihrer Mit« bürger verloren. Der Banernstand hat durch emheMgen Beschluß und als Ausdruck der, gemeinschaftliche!? Denkuugsart des Standes, die Denkschrift eines seiner Mitglieder, Io« bann Olsson Longberg, an den Oekonomie-AusschuH zurück geschickt, und durch den Druck öffentlich bekannt machen lassen, in Betreff einer Einführung der fahrenden Posten und Veränderung der den Landleuten i'N Reiche bisher obliegenden Last, die Reisenden für 12 Schillinge die Meile aufs Pferd von den Stationen fortznschasscn, wo« für unbedingt von nun au das Doppiltt vorgeschlagen wird. (W» 3.) Wechsel Cours in Wien vom 14. Februar ,818. Conventionsmünze von Hundert 296