poSInins pIstLNL v xolovini. Ki«zek«e Kummer 15V M«. Nr. 83. Erscheint jeden 1., 10. vnd 80. 11. (86.) Jahrgang. Organ -er Gottscheer Deutschen. Z»«»«g»pretse: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Din. D -Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjähng 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. K-Lenje, Samstag, den 10. August 1929. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schristleitung zu senden. — Anzcigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Von -er LeMskasse. Montag den 5. August 1929 fand im Sit¬ zungssaale des Gemeindehauses in Ribnica die erste Ausschußsitzung der Bezirkskasse statt. Ver- Handlungsgegenstände waren die Aufstellung des Voranschlages für 1929 und die Festsetzung des Ortes und der Zeit der Hauptversammlung. Ein Stück des Voranschlages erhält jede Gemeinde dieser Tage zugestellt. So ist jeder Gemeinde¬ vertretung die Gelegenheit geboten, den Voran- schlag einer gründlichen Begutachtung zu unter- ziehen. Dies zu tun, ist jede einzelne Gemeinde¬ vertretung verpflichtet, und wir erlauben uns, da- mit keine unliebsamen Überraschungen vorkommen, sie darauf besonders aufmerksam zu machen. Die Hauptversammlung der Bezirkskasse, die den Vor- anschlag genehmigen soll, findet Montag den 19. d. M. in Ribnica statt. Da die Beschlüsse dieser Versammlung von größter Wichtigkeit sind, so ist es eine selbstverständliche Pflicht jedes seinerzeit gewählten Mitgliedes der Bezirkskasse, an dieser Versammlung auch teilzunehmen. Die von der Versammlung angenommenen Beschlüsse werden durchgeführt werden und eine nachträgliche Klage oder Kritik ist ohne Wirkung. Sollte das eine oder das andere Mitglied der Bezirkskassever¬ tretung ak^der Teilnahme verhindert sein, so möge ein Stellvertreter entsendet werden. Die Verhandlungen beginnen um 10 Uhr vormittags und müssen deshalb die Gottscheer Vertreter den Frühzug benützen. Taggelder und Reisespesen werden vergütet. Für die Besucher -er Gottscheer Sprachinsel. Belehrende Winke. (Schluß.) Die lohnendsten Ausflüge von der Stadt Gottschee aus sind folgende: 1. Halbtägig. Etwa zweistündiger Aufstieg zum Berggipfel des Friedrichsteiner Waldes, in dessen Höhe auf schmalem Plateau die Ruine des Schlosses „Fried- richstein" mit alter Anlage von Schloßbrücke, Ummauerung und Burghof. Erbaut von dem Grafen Friedrich von Cilli um 1550, der dort mit einem kroatischen Adelsfräulein namens Ve¬ ronika nach geschehener Trennung von seiner gräf- lichen Gattin eine Reihe von Jahren verbrachte. Des Giftmordes an letzterer mitsamt seiner Ge¬ liebten angeklagt, wurde er von seinem Vater in Kerkerhast gehalten, die Veronika verfolgt und schließlich auf Befehl des Grafen von Cilli (Vater) von zwei Rittern in einer Badewanne ertränkt. Dieser Stoff ist von deutscher und slowenischer Seite dramatisch behandelt worden. Am Fuße Sammelt für ein Heimatmuseum. Im nächsten Sommer wollen die Gottscheer von Stadl und Land die geschichtliche Tatsache festlich begehen, daß bereits sechshundert Jahre um sind, seitdem sie das Gebiet besiedelt haben, welches sie noch heute besitzen. Für diese Erinnerungsfeier ist manches in Aussicht genom¬ men, das sich mit vereinten Kräften auch wird ver¬ wirklichen lassen; die genauere Feststellung des Programmes ist den nächsten Monaten Vorbe¬ halten. Auf eines aber sei schon heute hingewiesen, es so vorzubereiten, daß es beim Besiedlungs¬ jubiläum Form und Gestalt schon angenommen Hal. Wir meinen die Schaffung eines Gott¬ scheer Heimatmuseums. Die Idee eines solchen Lokalmuseums ist in unserem Blatte schon etlichemal erörtert worden und wir betonen dabei, wie wichtig die Samm¬ lung der Altertümer für die Erforschung der Ge¬ schichte des Ländchens ist. Schade nur, daß manch wertvoller Gegenstano schon durch Händler außer Landes gebracht und anderes aus Unkenntnis bei Bauherstellungen vom Dachboden oder aus den Stuben entfernt und vernichtet wurde Es ist höchste Zeit, das noch Vorhandene zu sammeln und zu erhalten. Kommende Geschlechter sollen bei Betrachtung dieser Altertümer ein Bild davon gewinnen, wie ihre Vorfahren gelebt und gewirkt haben, welche Entbehrungen sie sich auferlegen mußten, um sich durchzuringen. Was kommt nun für die Sammlung und die Aufnahme ins Museum in Betracht? Es sei hier nur in groben Umristen aufgezählt, daß jede al¬ tertümliche Haus- und Stubeneinrichtung, Werk- zeuge, Bilder, zumal auf Glas gemalte, Bücher und Schriften, Briefe, Siegel und Münzen, und vorhandene altertümliche Gewandung und anderes zur Aufnahme ins Museum geeignet sind. In des Friedrichsteiner Waldes die charakteristische über 200 Meter tiefe „Friedrichsteiner Eishöhle", deren Besichtigung unbedingt anzuraten ist. (Für untere Teile Mitbringen von Leitern notwendig.) 2. Ganztägig. Eine recht lohnende Wanderung wendet sich nach der sogenannten „Gottscheer Schweiz". Von Stalzern (10 Kilometer von G.) südwestlich ab¬ biegend gelangen wir in das hügelige, ein zweites Hochbecken bildende „Hinterland". Der Mittel¬ punkt desselben ist das bereits Mitte des 14. Jhdt. erwähnte Rieg-Koceoska reka (569 Meter), in dem nach der Lebensbeschreibung des Bürgermeisters von Augsburg ein aus Memmingen im Allgäu stammender Zink um 1370 Pfarrer war. Über voralpenartiges Gelände wandern wir durch von Tannen und Fichten gebildeten Hochwald über die Ortschaften Morobitz-Borovec (650 Meter) und Jnnlauf (690 Meter) nach der „Morobitzer Krempe" (941 Meter). Von dieser über 700 Meter hohen, jäh zur Kulpa (260 Meter) abfallenden paßartigen Scheide genießen wir eine herrliche Rundsicht über die sich in zahlreichen Windungen schlängelnde Kulpa, die in langen düsteren Reihen sich gruppierenden wilden kroatischen Berge und, der neuen Spar- und Darlehenskasse in der Stadt stellt man zwei Räumlichkeiten zur provisorischen Unterbringung des Gesammelten zur Verfügung. Wir wenden uns daher an alle heimischen Priester und Lehrer sowie an alle übrigen Lands¬ leute mit dem Ersuchen, für das künftige Heimat¬ museum sammeln zu wollen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Weihe des neuen Gerät¬ schaftshauses der Stadtfeuerwehr.) Das prächtige neue Gerätschaftshaus der hiesigen Feuer¬ wehr wird Sonntag den 18. August 1929 feier- lichst geweiht. Am Vorabende wird das Depot von halb 9 bis halb 10 Uhr festlich beleuchtet und kann bei dieser Gelegenheit die Gerälehalle von jedermann besichtigt werden. Die Festordnung für Sonntag ist folgend: Von 8 bis halb 10 Uhr vormittags Empfang der Feuerwehren im Gastgarten „Harde". Um V410 Uhr gemeinsamer Abmarsch zur Messe und Weihe. Nach der Weihe Vorbeimarsch vor dem Verbandsvorstande und den Ehrengästen. Um 11 Uhr Promenadekonzert. Um 12 Uhr Mittagessen. Um 1 Uhr nachmittags Sammlung aller Feuerwehren beim Waisenhause zum Festzuge durch die Stadt. Nach dem Fest- zuge Beginn des Volksfestes im Garten des Gasthofes „Harde". Dem Weihefeste ist auch ein Blumentag angeschlossen. — (Die feierliche Taufe) des jüngsten Prinzen findet am 11. August in Bled in Ober- krain statt. — (WichtigeKonferenzen.) Seit 6. Au- gust tagt im Haag in Holland eine Versammlung von Staatsmännern aller bedeutenderen Regierun¬ gen Europas. Es soll da endgültig festgelegt werden, wie lange und wie viel Deutschland noch rückwärts schauend, über das LängStal von Rieg. Mächtige Wälder von urwaldartiger Dichte, die zumeist der Auersperg'schen Herrschaft gehören (Betrieb von Holzsägen, beträchtl. Holzexport), ziehen sich vom Morobitzer Berg bis zum Schnee- berg (1298 Meter) und Göttenitzer Berg hin, an dessen Nordost-Fuße die Ortschaft Göttenitz- Gotenica liegt. Jenseits des Göttenitzer Berges befindet sich ein drittes wiesengrünes Hochbecken, das von Suchen-Draga. 3. Mehrtägig. Zweitägige angenehme Fußwanderung über Mösel-Mozelj nach Unterdeutschau-Nemska loka (481 Meter) (bis hierher Postverbindung; zwischen diesen Ortschaften zahlreiche tiefe Erdtrichter, die für das Karsthochland charakteristisch sind) unter schönem, nach Süden gerichtetem Ausblick auf die Kulpalandschaft nach der Ortschaft Maierle-Ma- verle (321 Meter), die sich, umgeben von Wein¬ bergen, malerisch in allmählichem Absalle nach der fruchtbaren Ebene von Tschernembl-^ernomelj (156 Meter), dem Mittelpunkt der ehemaligen Windischen Mark (einst Sitz einer Deutschor- denshauses), hinabzieht. «eite 2. an Kriegsentschädigung zu zahlen und wann jede Besetzung deutschen Badens durch fremde Truppen aufzuhören hat. Der Erfolg dieser Konferenz hängt vor allem davon ab, ob Deutschland und Frank¬ reich zu einem Einverständnisse kommen oder nicht. — Der fünfte europäische Nationalirärenkongreß wird vom 26. bis 28. August d.J., also wiederum kurz vor Eröffnung der Völkerbundversammlung in Genf stattfinden. Infolge der seit Monaten im Rahmen des Völkerbundes vor sich gehenden Auseinandersetzung über die Minderheitenrechte, die auch während der kommenden Völkerbund- Versammlung ihre Fortsetzung erfahren dürste, kommt dem diesjährigen Kongreß, der nun auch seinerseits zu dieser Frage Stellung nehmen wird, eine besondere Bedeutung zu. Als erster Gegen¬ stand der Tagesordnung ist entsprechend die Frage „Völkerbund und Nationalitäten" festgesetzt. Weiter wird sich der Ko igreß diesmal vor allem mit der Frage „Die Aufgaben der Minderheitenpresse" befassen. — Am 30. August beginnt die Tagung des Völkerbundrates in Genf. Den BeratungS- gegenstand bildet in erster Linie die Minderheiten¬ frage, an deren gerechter Lösung über 30 Milli¬ onen Menschen in Europa interessiert sind. — (Dr. A. Korošec — Forstminister.) Dr. Korošec, der bis jetzt Eisenbahnminister war, ist zum Minister für Forstwesen und Bergbau ernannt worden. — (Eine Million jugoslawischer Staatsbürger) soll sich gegenwärtig des Ver- dienstes halber in Amerika und anderen Ländern aushalten. Gottscheer dürsten darunter etwa 20.000 sein. — (Ein gedeihlicher Regen) hat sich am 3. und 5. August eingestellt und damit die Aussicht auf eine gute Kartoffel- und Maisernte hierzulande begründet. — (Vorbereitung zur Rückfahrt) be¬ merkt man nun an der stattlichen Zahl von Lands¬ leuten, die Heuer aus Amerika herüber gekommen waren. In einigen Wochen werden die meisten mit den letzten Schwalben den heimatlichen Bo¬ den wieder verlassen haben. Wir lassen sie ziehen und wünschen ihnen glückliche Landung; aber lieber wäre uns und in unser aller Interesse ist es gelegen, wenn jene, die daheim leben und aus¬ kommen könnten, auch daheim bleiben wollten. — (Kanalisierung der Stadt.) Die Firma Ingenieur Dedek hat es übernommen, die schmutzigen Gewässer in der Nähe des „Schütt¬ kastens" in entsprechenden Kanälen weiteczuleiten und beim Hauff'schen Besitze eine solche Kana- lisierung durchzuführen, daß bei Regengüssen die sonst dort übliche Unterwassersetz rng verhütet wird. — (Bautätigkeit.) Industrieller Herr Johann Zurl hat auf sein einstöckiges Gebäude am Hauptplatze einen zweiten Stock aufgebaut. — Einen Neubau führt Lederhändler Herr Karl Braune an der Fabriksstraße auf. — In der Nähe des ehemaligen Brauhauses wird am Bau einer Dampfsäge gearbeitet. — Tischlermeister Herr Joses Novak baut sich eine große, moderne Werkstätte. — Das ehemals der Firma Kajfez gehörige Personalhaus wird als Miethaus für Beamten- und Acbeiterwohnungen hergerichtet. — An der Straße zum Kohlenwerke baut Herr Schuhmachermeister Smergut ein Einfamilienhaus. — (Für die Rieger Abbrändler) sind uns von Franz Wadlan, Forbach, Lothringen, 105 Din und von Frau Cäcilia Hoge, Altlag, 110 Din überwiesen worden. — (Die Zeichnungenauf die Agrar¬ bank) haben bis 15. Juli rund 600 Millionen Dinar ausgemacht. Die neue Bank hat ihre erste Hauptversammlung am 15. August. — (Als jugoslawischer Gesandter) in Washington ist gegenwärtig der slowenische Universitätsprofessor Dr. Leonidas Pitamic. Vor kurzem hat er die in Cleveland ansässigen Süd¬ slawen besucht, um sich über ihre Lage zu infor- mieren. — (Deutsche und Slowenen inkärn- ten) unterhandeln schon längere Zeit, um zu einem allseits zufriedenstellenden Nebeneinander¬ wohnen zu gelangen. Bis jetzt konnte ein gün- stiger Abschluß nicht erreicht werden. Es heißt also weiter unterhandeln und auf beiden Seiten weiteres Entgegenkommen zeigen. Der nationale Friede in Kärnten würde sicherlich auch die Lage der Deutschen in Slowenien erleichtern. — (Die Vereinigten Staaten von Europa) nach Muster der Vereinigten Staaten Amerikas sind gegenwärtig das Ziel zahlreicher Politiker der einzelnen Staaten. Besonders die »rrri" -c: »kettuu- — Nr. 23 Franzosen möchten dieses neue Staatengebilde gleich haben. Als erste Forderung wird das Fallenlassen aller Zollschranken aufgestellt, wonach andere wirtschaftliche Einigungen folgen sollen. Die politische Einheitlichkeit hätte das ganze Werk zu krönen. Nicht über Nacht wird Europa eines Sinnes sein. Kommt es aber mit vereinter Arbeit einmal zustande, werden die Völker Eu¬ ropas dadurch viel gewonnen haben. — (Auszeichnung.) Dem pensionierten deutschen Landesschulinspektor in Ljubljana Dok¬ tor Albin Belar, der in Oberkrain und bei Bel¬ grad eine Erdbebenwarte eingerichtet hat, wurde der Savaorden dritter Klasse verliehen. — (22°/o Ausgleich.) Die verkrachte Sla- venska banka hat sich nach monatelangen Unter- Handlungen mit dem Gläubigerausschusse dahin geeinigt, den Gläubigern 22°/o ihrer Forderungen zu bezahlen. — (Die alte unddieneue Bahn.) Die seit Jahren gewünschte und bis ins Detail vor- bereitete Bahnverbindung Kocevje-Susak haben wir wegen Mangel an Mitteln noch nicht und schon taucht wieder ein neues Projekt auf. Die Holzfirma Jlc will durch eine Drahtseilbahn das Gotischeer Gebiet mit Kroatien verbinden. Ob dem Willen die Ausführung folgt, kann angesichts der bestehenden Verhältnisse schwer bejaht werden. Gelingt das Werk, wollen wir es der Firma gutschreiben. — (Vom Dach gestürzt) ist am 30. Juli der Spenglergehilfe Anton Zagar, der bei der Arbeit am Dache eines zwei Stock hohen Ge¬ bäudes in der Stadt ausglitt und aufs Straßen¬ pflaster hinunterfiel. Die dabei erhaltenen Ver¬ letzungen machten die Überführung des Verun¬ glückten ins Landesspital notwendig. — (Landesturnfest.) Aus Anlaß der diesjährigen Hauptversammlung des Schwäbisch¬ deutschen Kulturbundes in der Zeit vom 5. bis 8. September in Pantschowa veranstaltet der Lan¬ desverband der deutschen Turn- und Sportvereine unseres Königreiches am 8. September ein Lan¬ desturnfest. Es ist außer dem Freiübungs- und Geräteturnen der Turnerinnen und Turner auch ein Dreikampf in den volkstümlichen Übungen (Weltspringen, Kugelstoßen und 100 m Laus) in Aussicht genommen. — (DenJnvaliden zur Erinnerung.) Seit kurzem ist das neue Jnoalidengesetz in Kraft und ist allen, die sich bisher benachteiligt fanden, die Möglichkeit geboten, eine neuerliche Unter- suchung zu verlangen. Der Jnvalidenverein sollte rechtzeitig alles zum Schutze seiner Mitglieder vorkehren. Hat es sich doch herausgestellt, daß in Slowenien die Hälfte der Invaliden aus Un- kenntnis von den Begünstigungen des Gesetzes keinen Gebrauch macht. Stara cerkev (Mitterdors). (Eheschlie- ßung.) Am 3. August sind hier Gliebe Matthias aus Gorenje 31 (Obrern) und Maria Sobitz aus Slovenska oas 47 (Windischdorf), am 5. August Richard Greisch und Paula Miede, beide aus Breg (Rain), getraut worden. — (Todesfall.) Die hiesige Besitzersfrau Franziska Zagar ist am 22. Juli im Alter von 62 Jahren verschieden. — (Jäher Tod.) In Wien ist der aus Stara cerkev 2 (Mitterdors) gebürtige Steuer¬ beamte Josef Ja klitsch am 8. August uner¬ wartet schnell gestorben. Er war seinerzeit Lehrer in Planina (Stockendorf) und stand im 47. Le¬ bensjahre. Werdreng. (Pargakirtog.) Wie bisher, so finden auch Heuer am Maria-Himmelfahrts¬ tage am 15. und Sonntag den 18. August in un¬ serer Wallfahrtskirche auf dem Berge heilige Messen statt, worauf wir die geschätzten Wallfahrer und ebenso die Ausflügler, welche aus dem Ver- drenger Berge eine herrliche Aussicht haben, auf- merksam machen. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß an beiden Tagen auf dem Berge Getränke und Eßwaren verabreicht werden. — (Feuerwehrfest.) Am 18. August wird die diesjährige Feuerwehrunterhaltung veranstaltet, wozu alle Nachbarfeuerwehren und Feuerwehr- freunde herzlich eingeladen werden. KoLevska reka (Rieg.) (Sammlung für die Abbrändler.) Auf Wunsch des Gemeinde¬ amtes Zeljne sei mitgeteilt, daß zur am 1. Juni l. I. übergebenen Sammlung beigesteuert haben die Ortschaften: Heljne (Seele) 520 Din, Klinja vas (Klindorf) 395 Din, Cvislarje (Zwischlern) 426 Din, Markovec (Katzendorf) 211'50 Din, Salka vas (Schalkendorf) 510 Din, Onek (Ho¬ henegg) 528 Din. An Spenden sind weiters ein¬ Jayre>ng .... gelaufen: Gemeinde Mozelj 825 Din, Gemeinde Dolenja oas (Niederdorf) 1778'50 Din, Oberst Verderber-Stip 500 Din, Heinrich Mevitz, Kauf¬ mann in Steyr, 25 S — 200 Din. Viel Dank gebührt dem Herrn Matthias Tschinkel, Säge- fabrikanten hier, der den Abbrändlern ohne Unter- schied Bretter um ermäßigte Preise abgibt und so sein ausgiebiges Scherflein für die Armen beiträgt. Allen bisherigen Spendern samt und sonders, auch den etwa im öffentlichen Ausweise übersehenen, wird im Namen der Bedauerns¬ werten aufrichtigster und herzinnigster Dank ge- sagt. Um weitere Liebesgaben bittet das Ge¬ meindeamt. — (Allerlei.) Am 7. Juli l. I. fand be- treffend die vom Herrn Veliki župan genehmigte Aufteilung der Sammelgelder eine mehlstündige, durchgreifende Beratung statt, bei der als Ver- treter der Behörde Herr Regierungsrat Loger, zwei Vertreter aus Kočevje und der Gemeinde¬ ausschuß teilnahmen. Die Geschädigten wurden in drei Vermögensklasscn eingereihl und unter Berücksichtigung mancherlei Umstände, des Brand¬ schadens, des Versicherungsbetrages u. a. wurde dem einzelnen perzentuell eine verhältnismäßig nette Summe zugewiesen. Da bereits angekün-- digte Spenden noch ausständig sind, so findet späterhin neuerlich eine Zuteilung statt, bei welcher etwa einlangende begründete Beschwerden Rück¬ sicht finden werden. Da bis zum 7. Juli die Bautätigkeit sehr träge war und seither Freude und Mut zum Aufbau der verlorenen Gebäude so sehr zugenommen, daß sich schon saft alle Ge- schädigten diesbezüglich orientiert und entschlossen haben, so ist nur zu begreiflich, wie schwer die Armen auf eine geldliche Unterstützung warteten. Man beobachtet nirgends eine Mißwirtschaft mit dem Unterstützungsgelde, jeder klügelt und dreht und schaut nach vorne. Wird erst das schmucke Dorf voll in der neuen Gestalt dastehen, die Bauansätze nach dem Regulierungsplan deuten schon darauf hin, dann kann jeder Spendcngeber innerlich wirklich befriedigt meinen, das Werk der Nächstenliebe am richtigen Platze angebracht zu haben. Den Abbrändlern aber gelte der wohl¬ meinende Rat, es auch an der Nächstenliebe zu seinem Nachbar-Abbrändler nicht fehlen und das Gift der Eigensucht und Eifersucht nicht aufsteigen zu lassen. Kleines Unrecht kann leicht ausge¬ glichen werden, da ja an maßgebender Stelle alles daran gesetzt wird, gerecht und gleichmäßig vorzugehen. Abbrändler, zeiget und beweiset, daß mit dem regulierten neuen Rieg auch ein neuer, gesunder Fortschrittsgeist bei euch eingekehrt ist! Lernet das erlittene Unglück verschmerzen und entflammt einander zu neuem, ungebrochenem Mut. — (Gedanken über die Verteilung der Unterstützungen.) Bei der ersten Ver- teilung von Unterstützungsgeldern an die Ab¬ brändler wurde ein Grundsatz aufgestellt, mit dem man nicht so ohne weiteres einverstanden sein kann, weil er weder dem Zwecke der Hilfsaktion noch auch der Intention der Spender nach Ge¬ bühr entsprach; der Grundsatz nämlich: Nur wer ausbaut, bekommt Unterstützung. Jene Herren, die mit der Verteilung zu tun haben, möchten wir ersuchen, zu überlegen, ob der Grundsatz nicht viel richtiger lauten sollte: Nur wer Schaden er¬ litten hat, bekommt Unterstützung, und zwar nach Maßgabe der Größe des Schadens. Warum? Erstens weil die Spenden den Zweck haben, den erlittenen Schaden wenigstens einiger¬ maßen wieder gut zu machen. Schaden erlitten haben aber alle Abbrändler ohne Rücksicht darauf, ob sie wieder ausbauen oder nicht. Ja es ist nicht einmal notwendig, daß einem gerade ein Haus oder eine Scheuer abgebrannt ist, er kann auch sonst Schaden erlitten haben. Zweitens hören und lesen wir immer nur von Spenden für die Abbrändler und nicht für die Wiederauf¬ bauer. Also gehören die Unterstützungen den Abbrändlern ohne Unterschied. Drittens hat kein einziger Spender seine Spende an die Bedingung geknüpft, daß der Abgebrannte wieder aufbauen müsse. Das wird so wie so jeder tun, wenn er es nur kann. Wohl aber sind uns Spender be¬ kannt, die ausdrücklich verlangten, daß ihre Spende nur den wirklich Armen zugeführt werde. Unseres Erachtens nach sollen aus der Zahl der zu Un¬ terstützenden nicht jene ausgeschieden werden, die nicht aufbauen, sondern jene, die keinen Schaden erlitten, sei es daß sie durch die Versicherung oder sonst wie gedeckt sind. Offen und un¬ umwunden behaupten wir, daß nicht der Hilfs¬ ausschuß, noch die Behörde das volle Recht besitzt. Jahrgang Xi. mit dem Unterstützungsgelde nach dem Grund¬ sätze zu verfahren, wer nicht aufbaul, bekommt nichts, sondern- richtig kann nur der Grundsatz sein, Unterstützung bekommt wer schaden gelitten hat, und sonst niemand. Und noch etwas. Man hat gesagt, daß der Schlüssel zu einer gerechten Verteilung gefunden sei. Angenommen das sei richtig, so behaupten wir doch, daß auch mit dem gefundenen Schlüssel eine gerechte Verteilung nur dann möglich sein wird, wenn die Grundlage hiezu, das ist, wenn die Einschätzung des Schadens gerecht ist. Daß diese aber nicht durchwegs richtig ist, muß jeder zugeben. Diese Gedanken glaubten wir veröffentlichen zu müssen, damit eine unge¬ rechte Verteilung nach Tunlichkeit vermieden wird. Ts geht sich nicht um 100 Din, sondern um mehr. Ein Nicht-Abbrandler aus Rieg. Wir geben Vorstehendem Raum, ohne uns damit vollkommen zu identifizieren, weil wir der Meinung sind, daß ein Austeilungsschlüssel kaum gefunden werden kann, mit dem sich alle Rieger einverstanden erklären würben. Die Schriftleitung. Aorovec (Morobitz). (Ebnerbild.) Weit über die Grenzen unserer Gemeinde und des Hinter¬ landes hinaus ist unser Wallfahrtskirchlein Maria- siebenschmerzen unter dem Namen „Ebnerbild" bekannt und beliebt. Der Anziehungspunkt ist vor allem das altehrwürdige Gnadenbild in der alten Kapelle. Es ist aber auch ein wunderbares Bild, um dessen Herkunft und Ausstellung an seiner jetzigen Stelle sich verschiedene schöne Sagen schlingen. Die schmerzhafte Mutter hat auf diesem Bilde einen so wunderbar rührenden, tieftraurigen Blick, daß es jedem warm ums Herz wird, wenn er cs betrachtet. So mancher Wallfahrer hat dort schon sein übervolles Herz ausgeschüttet und ist getröstet heimgekehrt. Im Mai, im „Marien- monar" (zwischen 10. und 16. war es), Hat sich eine gottesfrevlerische Hand erhoben und dieses Heiligtum geschändet. Es wurde dem Bilde der Mutier Gottes in unbegreiflicher Rohheit Äuge und Herz durchstochen. Wir waren zwar schon gewohnt zu hören, daß die Kapelle immer wieder erbrochen und ausgeraubt wird, aber solcher Frevel tut uns tief im Herzen weh. Um einiger¬ maßen Sühne zu leisten, pilgerten wir am Pfingst- dienstag in großer Bittprozession betend von der Pfarrkirche zum Bilde, wo wir andächtig der heil. Messe beiwohnten. Wer der Frevler auch sein mag, eines nur wünschen wir ihm und beten, daß er bald in aufrichtiger Reue selbst Abbitte leisten könne. Über zwei Monate haben wir das liebe Bild vermißt. Heute ist es wieder an seinem Platze und zwar so vortrefflich re¬ stauriert, daß mau auch bei aufmerksamer Be- trachtung kaum einen Unterschied findet zwischen einst und jetzt. In zuvorkommender Weise haben Herr Michitsch und seine Frau, die beide aus Amerika hier weilen, die nicht geringen Wi der- Herstellungskosten getragen. Wir danken herzlich dafür. Črnomelj. (Einsegnung und Eröff- nung.) Die neue Alpenhütte auf Mirna gora Friedensberg) bei Planina (Stockendorf) hat (der Zweigverein des SPD (slow. Alpenverein) in Črnomelj aufgebaut. Die feierliche Einsegnung und Eröffnung findet am 18. August 1929 statt. Zu dieser Feierlichkeit werden alle Naturfreunde höflichst eingeladen. Klagenfurt. (Die große 9. Zusammen¬ kunft aller in Kärnten lebenden Gott- scheer) findet Sonntag den 1. September in Villach im Gößer Bierhause, Widmanngasse 26, statt. Punkt 11 Uhr dringend notwendige Beratung sehr wichtiger Angelegenheiten. Hernach gemeinsames Mittagessen. Anschließend gemüt- licher Teil. Es wird erwartet, daß alle Lands¬ leute in Kärnten vollzählig an diesem Jahresfeste erscheinen. Gäste willkommen! Auch die Gott- scheer der Nachbarländer sind herzlich dazu ein¬ geladen. Um das Mittagmahl klaglos gestalten zu können, ist es unerläßlich, daß die Teilnehmer sich mit Karte rechtzeitig anmelden, und zwar bei Herrn Dr. Josef Krauland, Finanzoberkommissär, Klagenfurt, Postdirektionsgebäude. Zusammenkunft bei jedem Wetter. Der Ausschuß. Landwirtschaftliches. Die Bekämpfung -es Steinbran-es. Wie alljährlich, so litt auch Heuer wieder die Ernte der verschiedenen Getreidearten durch den Steinbrand, hier meistens Rost genannt. Es ist höchste Zeit, daß auch unsere Bauern gegen den- Gottscheer Zeitung — Nr. 23 selben ankämpfen, was durch eine richtig zusam¬ mengestellte und angewendete Beizung des zur Aussaat gelangenden Getreides geschehen kann, und ist der hiebei zu beobachtende Vorgang fol- gender: Vor allem wähle man zur Aussaat gut aus- gereifles Getreide, welches von einem Acker stammt, auf welchem sich der Steinbrand gar nicht oder nur sehr wenig bemerkbar gemacht hatte. Um es zu beizen, löse man in einem Holzbottich, welcher mit 100 Liter Wasser angefüllt worden war, ein halbes Kilogramm Kupfervitriol. Dieses Quantum genügt für 200 Kilogramm Getreide und wird dieses in die Lösung geschüttet, einigemale umge¬ rührt und zwölf Stunden darin gelassen. Bevor man es herausnimmt, schöpfe man alle in der Lösung oben auf schwimmenden Verunreinigungen ab. Inzwischen bereitet man sich eine Kalkmilch zur Nachbeize, welche den Zweck hat, die Nach- Wirkungen der Kupfervitriolbeize abzuschwächen, indem man fünf Kilogramm guten, frisch gebrannten Kalk in einem Hektoliter Wasser verrührt. Hierauf nimmt man das Getreide aus der Kupfervitriol¬ lösung, läßt es abtropfen und schüttet es in die Kalkmilch, aus welcher es gleich wieder heraus- geschöpft werden kann, woraus es getrocknet wird. Die hiesigen Bauern wenden gegen den Stein¬ brand ein Bad des Saatgetreides in Kalkmilch an, die aus gelöschtem Kalk, wie solcher in den Kalkgruben ausbewahrt wird, hergestellt wird. Das ist aber nicht richtig und soll, wie oben ge¬ sagt, die Kalkmilch aus frisch gebranntem Kalk hergestellt werden. Was das Kupfervitriol anbelangt, so ist dieses bei der landwirtschaftlichen Filiale zum Preise von 9 Din pro Kilogramm erhältlich. Es wird empfohlen, daß immer mehrere Bauern gemeinsam eine Beize und Kalklösung benützen, auch wäre es sehr vorteilhaft, wenn die Orts¬ vorsteher die Sache in die Hand nehmen würden, damit die Bekämpfung des Steinbrandes orts¬ weise erfolgt. W. F. Die Gefährlichkeit der Stubenfliege. Immer noch, trotz allen Mahnungen, wird die Gefährlichkeit der Stubenfliege, dieses Bak- terienträgers, zu wenig beachtet. Man ist ge¬ wöhnt, daß einem dieses Ungeziefer über das Gesicht kriecht oder daß eine Fliege in der Milch, im Kaffee oder in der Suppe, aber auch im Bier schwimmt. Und doch wie ekelhaft ist die Vor¬ stellung, daß dieses unappetitliche Tier womöglich gerade vorher auf einem Aas gesessen oder am Straßenkot gesogen hat! Wenn manche sonst all¬ zupeinliche Hausfrau wüßte, welchen Schmutz die Fliege beim Rudern in der Milch v