Nr. 4829. XII. 1908. Kirchliches Deroàmgs-Katt für die Lavanter Diözese. Cerkveni zaiikaznik za Lavantinsko skotijo. Inhalt. 103. Hirtcnschreibcn anläßlich des GOjäljriflcn iKi'ßic I stirski list ob priliki šestdesetletnico vladanja Njih Veličanstva ce-ruiistsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef 1. — 104. Va- | sarja Franca Jožefa I. 103. Hirtenschreiben anläßlich dea 60jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaiser: Fran; Io sef Ì. Michael, durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, entbietet dem hochwürdigen Säkular- und Kegular-Klerns und allen Gläubigen seiner Diärese Grus;, Segen und alles Gute non Gott dem Kater und dem Sohne in Gemeinschaft des Heiligen Geistes: Im Herrn geliebte Diö;efanen! ;e x, in aeternum vive! Köni g, möge st feit ewig leben! (Dan. 6, 21). Als der große Prophet Daniel dem Perser-Könige Darins für den königlichen Schutz ititb für die außerordentlichen Gnadenerweisungen danken wollte, rief er begeistert: U e x, in aeternum vive ! O König, mögest du ewig leben! Ähnlich können auch wir, eingedenk der vielen und großen Wohltaten, Huld- und Gnadenerweisungen, die wir von unserem gütigen Landesvater erhalten und genossen haben, rufen anläßlich allerhöchstseines diamantenen Regierungsjnbiläums: Imperator et rex noster, in aeternum vive ! O unser Kaiser und König, mögest du ewig leben! Mögest du so glücklich sein, wie man nur im Himmel glücklich seitt kann! Möge das glorreiche Kaiserhaus und das gewaltige Kaiserreich bis in die fernsten Zeiten groß dastehen im Sinne der alten Lesart des altberühmten Wahlsprnches A. E. I. O. U. Austria erit in orbe ultima. Auf Erden ist Oesterreich unsterblich! Vor zehn Jahren feierte Papst Leo XIII. sein diamantenes Priesterjubiläum und Seine Majestät unser Kaiser beging sein goldenes Negiernngsjnbiläum. Im laufenden Jahre feiern zur Freude aller gleichfalls die obersten Stellvertreter Gottes in der Kirche und in der österreichisch-ungarischen Monarchie Ihre Jubiläen und zwar Seine kaiserliche und königliche Apostolische Majestät begeht das sechzigjährige Negie-ruugsjubiläum und Seine Heiligkeit Papst Pius X. feiert das fünfzigjährige Priesterjubiläum. Auf den gottbegnadeten Papst - Priesterjubilar lenkte ich Euere Aufmerksamkeit in meinem Hirtenschreiben vom 25. Februar 1908, in welchem ich seinen Lebenslauf beschrieb, ferner seine Wirksamkeit in den verschiedensten Stellungen, insbesondere als Nachfolger auf St. Petri Stuhle schilderte und die Weisungen erließ, lute sein hehres Priesterjubiläum festlich zu begehen wäre. Zu demselben Zwecke wurde auch der Aufruf zur Vorbereitung auf eine würdige Jnbi-läumsfeier bereits am 29. Juni 1907 veröffentlicht und wurden Anvrdnmtgen betreffs der Papst- und der Kaiser-Jubiläumsprozessionen unterm 31. März 1908 erlassen. Laut erfreulicher, von allen Seiten mir zugekom-mener Nachrichten beginget und begehet Ihr, geliebte Diözesanen, das goldene Priesterjubiläum nuferes gemeinsamen Vaters und unfehlbaren Lehrers Papst Pius X. mit aller Freude und in aller Liebe durch rege Teilnahme an kirchlichen Andachten, wie an Missionen, Exerzitien, Novenen, Triduen, an den Prozessionen in die hiefür bezeichneten Marienkirchen zur Gewinnung vollkommener Ablässe, wie auch durch Aufopferung von Gebeten, heiligen Kommunionen, Messen und Rosenkränzen, zumal aber durch milde Gaben für den Peterspfennig, ferner für den Kelch und für die Iubelmesse, welche Seine Heiligkeit am kommenden 16. November — als an seinem Konsekrationstage zum Bischöfe — in der St. Peters-Basilika zelebrieren wird. Überdies pilgerten mehrere Priester und Laien aus der Diözese mit dem österreichischen Pilgerzuge nach Rom, um persönlich dem Heiligen Vater zu huldigen und seinen Vatersegen zu empfangen. Wieder andere Diözesanen wallfahrteten nach Lourdes, um die jungfräuliche Muttergottes Maria um ihren machtvollen Schutz und Schirm für den erhabenen Statthalter ihres göttlichen Sohnes aus Erden zu bestürmen. Mit Beziehung auf die bisher eingelangten Antworten auf meine einladende Umfrage vom 18. August 1908 kann ich getrost annehmen, daß nahezu alle Diözesanpriester am 16. November d. I. als am Tage der goldenen Primiz Seiner Heiligkeit das heilige Meßopfer auf die Meinung des erhabenen Priesterjubilars Gott dem Dreieinigen darbringen, daß sie ihre Intentionen mit der guten Meinung des Heiligen Vaters vereinigen werden. — Die Liebesgaben für den Peterspfennig und ein kostbares Bild der am 7. November 1906 zur Basilica minor erhobenen Marien-Vorstadtpfarrkirche in Marburg habe ich anläßlich der am 18. Mai dieses denkwürdigen Jubeljahres gehabten Privataudienz persönlich dem Heiligen Vater überreicht, wofür mich der Hirt auf St. Petri Fels beauftragt hat, in seinem Namen allen meinen Schäflein den heiligen Segen zu erteilen. Den stets opferfreudigen Priestern habe ich am Schlüsse der diesjährigen, überaus zahlreich besuchten heiligen Exerzitien am 28. August den erhaltenen Batersegen gespendet. Wie wir unter dem Krnmmstabe oder hier, richtiger gesprochen, unter dem geraden Hirtenstabe glücklich leben, so auch unter den Flügeln des Doppeladlers. Mit dem gegenwärtigen Sendschreiben will ich Euch, meine liebelt Lavantiner, zur kirchlichen Festfeier des zweiten hochbedentsamen Jubiläums, des brillantenen RegiernngsjubiläninS nuferes allerguä-digsten Kaisers und Herrn dringendst entladen. Dort im herrlichen Thronsaale der fürsterzbi-schöflichen Residenz zu Olmütz in Mähren vollzog sich am 2. Dezember des Sturmjahres 1848 ein Alt von welthistorischer Bedeutung. Kaiser Ferdinand > der Gütige (1835 — 1848) legte seine Herrscherkrone nieder und übergab sie seinem erlauchten Bruder Erzherzog Franz Karl, der aber seine Erbrechte auf seinen ältesten, im Kaiserschlosse Schönbrunn am 18. August 1830 geborenen Sohn übertrug. Der achtzehnjährige Kaiser verkündete allen Völkern der altehrwürdigen Habsburger Monarchie seine Thronbesteigung unter dem glorreichen Namen Franz Josef I-Und so feiert Seine kaiserliche und königliche Apostolische Majestät, unser allverehrter und heißgeliebter Landesvater, am künftigen 2. Tage des der unbefleckt empfangenen Jungfrau Maria geweihten Monates Dezember die sechzigste Jahreswiederkehr allerhöchst-feines Regierungsantrittes. Anbei sei es bemerkt, daß am 6. Tage des Marieumouates Mai dieses bedeutungsvollen Jahres auch sechzig Jahre verflossen sind seit der Feuertaufe des nachmaligen obersten Kriegsherrn bei Santa Lucia am 6. Mai 1848, wobei sich Erzherzog Franz Josef mehrmals im lebhaftesten Feuer befunden und die größte Ruhe und Kaltblütigkeit an den Tag gelegt hat. Der heldenmütige Feldmarschall Graf Josef Radetzky war selbst Augenzeuge, so schreibt er in seinem Berichte „a>n Abende Verona 6. Mai 1848" an das k. k. Kriegs- ministerium, wie eine feindliche Kanonenkugel auf kurze Distanz neben dem Erzherzoge niederfiel, ohne daß dieser die geringste Bewegung dabei geäußert hatte. Die biederen Bewohner Österreichs, wie verschieden auch durch Sprache, Charakter, Sitten und Geschichte, feiern einmütig den großen Jubel- und Ehrentag, wie ein solcher noch nie im großherrlichen Habsburgerreiche gefeiert worden ist. Denn kein Regent aus dem glorreichen Habsburger-Geschlechte führte zwölf Lustren sein Herrscherzepter über die vielen Völker Österreich-Ungarns. Kaiser Friedrich IV. (1435 bis 1493) regierte bisher am längsten, aber doch nur 58 Jahre. Was Wunder, daß kein Volksstamm dem anderen nachstehen will, alle wollen den denkwürdigen Festtag, das diamantene Jubiläum der gesegnete» Regierung ihres hocherhabenen Herrn und Kaisers durch Akte christlicher Nächstenliebe, durch Unterstützung von Armen und Waisen, durch Hilfeleistung an Bedürftige und Notleidende, durch Akte der Kultur, Kuust und Wissenschaft verewigen. Dergleichen Gründungen zu gemeinnützigen und wohltätigen Zwecken sind schon viele ins Leben gerufen worden und werden noch verwirklicht werden. Auch in der Lavanter Diözese wird dieses so seltene Jubelfest gebührend verewigt werden: durch Bauten von schönen Pfarrkirchen wie z. B. in Tüchern, Dol und Rei* chenbnrg, durch Aufstellung eines kostbaren Hanpt-altars zu St. Georgen in Windischbüheln und eines kunstvoll gearbeiteten Seitenaltars in der Marbnrger Gnadenbasilika zu Ehren der Königin ohne Makel der Erbsünde empfangenen, dieser machtvollen Patronin Österreichs, ferner durch Besorgung einer neuen Pracht vrgel für die Domkirche, durch Anschaffung von Jubiläumsglocken, wie z. B. in Artiče, in Frauheim, in Polstrau und in St. Peter bei Rad-kersburg, weiters durch Stiftungen von Schulstipen-bien, wie jenes für Gymnasialstudierende in Cilli, durch die geplante Erbauung eines zweiten Diözesan-Knabenseminars, durch fromme Widmungen zugunsten dürftiger Organisten, durch die feierliche Eröffnung und Einweihung der neuen „Kaiser Franz Josef 1. Jubiläums - Lehrerinnenbildungsanstalt der Schnl-Tchwestern in Marburg", deren Gesamtbaukosten sich auf die Geldsumme von 330.000 K belaufen. Auch die gekrönten Häupter neigen sich in huldigender Ehrfurcht vor der ehrwürdigen Person des Kaiser- und Königjnbilars Franz Josef I., wie sich ein derartiges Schauspiel am 7. Mai d. I. im Kaiserschlosse Schönbrunn darbot. Mächtige Potentaten bringen dem beliebtesten aller Monarchen, die jetzt die Welt beherrschen, zum sechzigjährigen Herrscherjubiläum persönlich ihre Glück- und Segenswünsche dar. Wenn das Ausland unseren Jubelkaiser so verehrt, wie sollen dann nicht die eigenen Untertanen jubeln und frohlocken? Vorerst huldigten am 21. Mai dieses Kaiserjahres 82.000 Kinder in Schönbrunn ihrem fürsorglichen Landesvater und bereiteten dem greisen Monarchen viel Trost und Freude. Am 12. Juni 1908 wurde der große historische Jubiläumsfestzug dem Kaiserjubilar vor Angen geführt, der glanzvollst verlief und von so wundervoller Wirkung war, daß ihm nicht nur ein Platz in der österreichischen Geschichte, sondern ein solcher in der Weltgeschichte erobert ist. Wer dem Festjubel dieses Kaisertages mitgelauscht hat, der darf sagen, einem weltgeschichtlichen Ereignis von überwältigender Wirkung angewohnt zu haben. Als das Ende des Zuges den Angen Seiner Majestät nahte, begannen auf ein gegebenes Zeichen sämtliche Kirchenglocken Wiens feierlich ihr Lob- und Danklied T e 1) e u in laudamus zu läuten. Fürwahr, der weltlichen Gedenkfeier des einzigartigen Kaiserjnbiläums darf die kirchliche Festfeier nicht nachstehen. Nein, sie soll sich würdig aureihen und soll sich kundtun durch Abhaltung solenner Gottesdienste mit entsprechenden Vorträgen, durch Veranstaltung von Dank- und Bittprozessionen, durch Aufopferung von heiligen Kommunionen und Messen und durch Darbringung inbrünstiger Gebete für das irdische und himmlische Wohl Seiner Majestät und allerhöchstseiner Herrscherfamilie. Die kirchliche Jubiläumsfeier muß den Zweck verfolgen, dem allmächtigen und allgütigen Gott den innigsten Dank zu sagen für alle Gnaden und Wohltaten, die er dem verehrnngswürdigen Jubilar erwiesen, und für alles Gute, das er uns unter allerhöchstseiner sechzigjährigen Regentschaft im reichlichsten Maße hat zuteil werden lassen. Überdies will sie auch dankbare Liebe, unverbrüchliche Treue und unveränderliche Ergebenheit gegen den Jubelfürsten und das erlauchte Erzhaus tu die empfänglichen Herzen der Untergebenen Pflanzen, oder besser gesagt, in denselben recht mächtig beleben und vertiefen, stärken und festigen.* Dies ist auch der einzige Eudziveck meines gegenwärtigen Send- und Lehrschreibens, dessen Inhalt der unsterbliche König der Ewigkeit, Christus Jesus, auf die mütterliche Fürbitte Mariä, der Patronin Österreichs, mit seinem Segen begleiten und mit seiner Gnade fruchtbar betauen möge! Im Herrn geliebte Gläubige! cà) Mi er triftigen Gründe gibt es viele, die uns alle, ’(^l| Hirt und Herde, zur festlichen Begehung des ? diamantenen Regierungsjubiläums unseres lieben und teuren Kaisers unwiderstehlich drängen. Vorab ist es das hochheilige Gebot desjenigen, der sich selbst als König, freilich des unsichtbaren Himmelreiches, bekannte: Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist! (Matth. 22, 21). Die gläubigfrommen Bewohner Österreichs finden im sech-zigjährigen Kaiserjubiläum einen gar willkommenen 1 Als empfehlenswerte Druckwerke über das Leben und Wirken Seiner Majestät unseres Kaisers und Königs seien nachstehende bezeichnet: Dr. Leo ©molle, Das Buch von unserem Kaiser, 1848 — 1888. Festschrift aus Anlaß des 40jährigen Jubiläums Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph I. Wien, 1888. Mit 34 Illustrationen. S. 240. Idem, Fünf Jahrzehnte auf Habsburgs Throne, 1848—1898. Wien, 1898. — Ein Riesenwerk, mit herrlichen Heliogravüren und Autotypien ansgestattet (ich bezahlte cs mit 100 Kronen), dieser Art führt den Titel: Viribus unitis. Das Blich vom Kaiser. Mit einer Einleitung v. Dr. Josef Alexander Freiherr v. Helfert, herausgegeben von Max Herzig. Wien, 1898. Groß-solioformat. S. XXI V + 322. — Die Regierungszeit Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Joses I. Geschichtliche Rückschau von Robert Rostok, k. und k. Hauptmann 3. Aufl. Graz. Großoktav. S 482. Die Regierungstaten Seiner Majestät sind nach Jahren (1848—1902) übersichtlich verzeichnet. Derselbe Verfasser veröffentlichte nebst anderen Schriften: Erinnerungsblätter au weiland Ihre Majestät Kaiserin und Königin Elisabeth. Prag, 1903. Großoktav. S. 136. — Ein sehr praktisches Werk sind: Kaiserworte. Festschrift zum fünfzigjährigen Regierungsjubiläum Seiner k. und k. Apostolischen Majestät Franz Joseph 1., Kaiser von Anlaß, ihrem Kaiser zu geben, was des Kaisers, wie sie im fünfzigjährigen Priesterjubiläum Seiner Hei-! ligkeit freudige Veranlassung wahrnehmen, Gott, beziehungsweise seinem sichtbaren Statthalter ans Erden, Papst Pius X., zu geben, was Gottes ist. Die christliche Religion milderte, versüßte und heiligte durch ihren wohltätigen Einstilß das Verhältnis zwischen dem Regenten und beit Regierten. Das Christentum betrachtet den Herrscher als Stellvertreter Gottes und die Beherrschten als Kinder, als Volk Gottes. Deshalb erscheinen die Völker eines Reiches als eine große Familie und ihr staatliches Österreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischer König von Ungarn. Herausgegeben von S. K. Nolston. Wien, 1898. Großoktav. S. XXII + 425. — W. Weichtier, Kanonikus, Österreichs Kaiser Franz Joseph I. Sein Leben und Streben. 2. Aufl. Wien, 1890. S. 168. Derselbe Autor verfaßte auch: Das Jubiläumsbuch vom vielgeliebten Kaiser Franz Joseph I., der seine Völker durch fünfzig Jahre mit väterlicher Sorgfalt liebt und leitet. Winterberg, 1898. S. 159. Ferner gab er heraus: Der alte treue Radeyky. Sein reich bewegtes Leben und Streben. Podersam, 1895. S. 160. — Thomas Christian Arbeiter, Zur Fünfzigjahres-Erinnerung an die Reise Ihrer Majestäten Kaiser Franz Josef I. n»d Kaiserin Elisabeth von Österreich durch Kärnten und Steiermark im September 1856. Graz. 1906. Oktav. S. 56. — Österreichs Hort. Geschichts- und Knlturbilder aus den Habsbnrgische» Erbländern. Eine Festgabe zur Jubelfeier des Kaisers Franz Josef I. 1908. Herausgegeben von einem Kreise vaterländischer Schriftsteller. Wien, 1908. Baud II. S. 462-507. — Hermine Prvschko, Unseres Kaisers diamantenes Jubelfest. Ein Fest-büchlein für Österreichs Jugend. Wien, 1908. Kleinguart. S. 112. — Sechzig Jahre auf Habsburgsthron. Festgabe zum 60jährigen Regierungsjubiläum Seiner Majestät Kaiser Franz Josef I. Wien, 1908. 2 Bände. Mit 31 Kunstbeilagen und zirka 200 Abbildungen. Oberhaupt als Familienvater. Daher stammt die zärtliche Benennung des Herrscherfürsten als Bandes-Vater und die der Untertanen als Landeskinder. Treffend bemerkt Papst Leo XIII. glorwürdigen Angedenkens in seiner grundlegenden Enzyklika vom 1. November 1885 über die Einrichtung der christlichen Staaten: Die Negierung soll eine gerechte feilt, nicht herrisch, sond e r n v ä t e rl i ch. Und Seine Majestät der väterliche Monarch schrieb gelegentlich des Kaiserpaares silberner Hochzeit tut allerhöchsten Handschreiben an den damaligen Ministerpräsidenten vom 17. April 1879 das rührende Wort nieder : Ich bin st o l z n n d glücklich z n g l e i ch, Völker, ivtc sie dieses Reich umfaßt, als Meine große F a in i l i e betrachten zu k ö n n c it. Aus dem Vorgebrachten erhellt klar und deutlich, was die Untertanen ihrem Fürsten schulden, nämlich das, was die Kinder ihren Eltern nach dem vierten Gebote Gottes schuldig sind: Liebe, E h r-s nicht, Gehorsam. Die erste Untertanentugend, die Liebe, muß wahrhaft kindlich sein; sie muß sich innerlich in der Gesinnung und äußerlich in Wort und Werk betätigen. Wie gute Kinder ihrem Vater, ähnlich müssen die Landeskinder ihrem Landesvater stets alles Gute wollen und den Segen des Himmels wünschen, wie der fromme Patriarch Jakob den ägyptischen Pharao gesegnet hat. (Gen. 47. 10). — Die Liebe soll sich äußern und offenbaren in der Rede. Die Untergebenen sollen eifrig beten für den ihnen von Gott Vorgesetzten Landesherrn, daß er ihn leite in Weisheit, Gerechtigkeit, Kraft, ja in jeglicher Herrschertugend. Darum ermahne ich euch, schreibt der gotterlenchtete Völkerapostel Paulus an Bischof Timotheus und dessen Kirchcngemeinde, vor allen Dingen, daß Bitten, Gebete, Fürbitten, Danksagungen geschehen für Könige und a l l e O b r i g k e i t e n, damit wir eilt ruhiges it itd stilles L eb en führen t it alX er Gottseligkeit und Ehrbarkeit. (I. Tim. 2, 1-3). Eingedenk dieser apostolischen Mahnung beteten bic ersten Christen für die heidnischen Herrscher, ja sogar für solche, die sie verfolgten, und beteten die katholischen Christen jederzeit für das wahre Wohl und Heil ihrer Fürsten und Vorgesetzten. Der alte Tertulliau schreibt im 25. Kapitel seines berühmten Apolvgetikums darüber also: „Wir beten ans voller Brust für alle Kaiser um langes Leben, mit stete Herrschaft, um häusliche Sicherheit, um tapfere Heere, um einen Senat, der ihnen hold, um ein Volk, das redlich sei, um Ruhe des Erdkreises, um alles, was sie als Menschen und Kaiser wünschen mögen." Auch noch heute läßt die Kirche ihre Gläubigen beim öffentlichen Gottesdienste zu Gott dem Herrn beten und flehen: „Erleuchte und stärke in allein Guten die weltlichen Vorsteher und Regenten, damit sie alles befördern, was zu deiner göttlichen Ehre, zu unserem Heile, zum allgemeinen Frieden und zur Wohlfahrt der ganzen Christenheit gedeihen mag!" In Österreich werden seit Papst Klemens XIII. (1738 —1769) für den Herrscher Kirchengebete verrichtet, die Papst Pius IX. heiligen Angedenkens ans Verehrung zu unserem Kaiser durch das herrliche, an Lobsprüchen für den Monarchen reiche Dekret F u I-g e t vom 10. Februar 1860 neuerlich mit der Anordnung bestätigt hat, daß der Name Seiner Majestät im Meßkanon erwähnt und daß Gebete für den Kaiser beim Psarrgottesdienste an Sonn- und Feiertagen, am Karfreitage und Karsamstage, wie auch in der Allerheiligen-Litanei beim nachmittägigen Gottesdienste und bei der Prozession am St. Markusfeste und an den drei Bittagen abgebetet werdend Zudem wird seit einem Jahre von den Priestern dieses Bistums die Oratio pro Imperatore jeden Donnerstag bei der heiligen Messe eingelegt. Und so wollet denn, christliche Diözesanen, die Gebete für den Landesfürsten immerdar, zumal abetini Jubeljahre recht andächtig und inbrünstig zum Himmel emporsenden, auf daß Gott, der mit ewiger Macht über alle herrscht, über den erlauchten Jubilar die Fülle seines alles vermögenden Segens und seiner himmlischen Gnade ausgieße! Desgleichen wollen wir unsere kindliche, nie versiegende Liebe zum Landesvater auch durch Werke und Opfer bekunden. Als treue Untertanen sind wir verpflichtet, dein Kaiser 1 Gesta et statuta Synodi dioecesanae anno 1896 celebratae. Marburg!, 1897. Cap. XXII. pag. 386—392. unablässig, auch iit ernsten Zeitlagen, anhänglich zu bleiben, Ihn zu schützen, ja, wenn nötig, fürs Vaterland »itd sur den Vater des Vaterlandes Gut und Blut zu opfern, wie es in der ergreifenden Kaiser-Volkshymne heißt: Gut und Blut für unfern Kaiser! Gut und Blut fürs Vaterland! Mit der Werktätigen Liebe muß sich weiters d i e kindliche Pietät zum Landesvater verbinden. Der erste Apostelsürst St. Petrus gebietet in seinem ersten Rundschreiben den Christglänbigen Gottesfurcht und Ehrung des Herrschers: Fürchtet Gott und ehret den König! (I. Petr. 2, 17). Und der zweite Apostelfürst St. Paulus befiehlt den Gläubigen : Gebet jedem, was ihr schuldig seid: Ehrfurcht, wem Ehrfurcht, Ehre, wem Ehre gebührt! (Rom, 13, 7). Diese pflichtschuldige Ehrfurcht muß vorab innerlich im Herzen wohnen und in Hochschätznng und heiliger Furcht bestehen. Die Regenten sind Stellvertreter Gottes. Gott ist der Schöpfer des Weltalls und sein Gesetzgeber. Die leblose Natur und das vernunftlose Tier befolgt das Gesetz mit Notwendigkeit. Der vernunftbegabte Mensch soll es willig und verdienstlich erfüllen. Die geistigen, die religiösen Angelegenheiten ordnet Gott durch seine Kirche. In beit weltlichen Angelegenheiten ist das Staatsoberhaupt der Stellvertreter Gottes, von dem alle seine Hoheit herrührt, wie dies die ewige Weisheit im Buche der Bücher mit den Worten ansspricht: Durch mich herrschen die Könige; durch mich ordnen die Gesetzgeber an, was gerecht ist; durch mich befehlen die Fürsten; durch mich üben die Machthaber Gerechtigkeit. (Prov. 8, 15. 16). Und der gefeierte Völkerlehrer Paulus bemerkt kurz und gut: Es gibt keine Gewalt außer von Gott und die, welche besteht, i st v o n Gott ungeordnet. (Rom. 13, 1). Die innere Ehrfurcht muß sich auch in Wort und Tat äußern. Wir müssen von unserem gottgesetzten Landesherrn ehrerbietig reden und dürfen seine gerechten Anordnungen nicht übelwollend beurteilen; vielmehr müssen wir seine edlen Absichten vor übelwollender Deutung kräftig und nachhaltig schützen. Der große Gesetzgeber und Führer Israels, Moses, erließ das Gebot: Den Erhabenen sollst du nichts ii M e s na ch r e d e n und d e n F ü r st e n deines Volkes nicht s ch m ä h e it ! (Exocl. 22, 28). Die schuldige Pietät soll sich schließlich durch gute Handlungen offenbaren: Willst du die Obrigkeit nicht fürchten, schreibt der erlesene Weltapostel an die Römer, so tue Gutes und du wirst voit ihr Lob erhalten. Denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Besten. Wenn du aber Böses tust, so fürchte dich; denn nicht umsonst trägt sie das Schwert. Denn sie ist Gottesdienerin, eine Rächerin zur Bestrafung für den, der Böses tut. (Rom. 13, 3.4). Zur wahren Liebe und aufrichtigen Ehrfurcht gegen den Landesvater muß sich als dritter tut Bunde der vollkommene Gehorsam gesellen, der in der gewissenhaften Erfüllung alles dessen besteht, was zum wahren Wohle und Heile des Vaterlandes durch gerechte Gesetze angeordnet ist. Dieser Gehorsam ist in unseren Tagen um so notwendiger, als der Geist des Widerspruchs und Ungehorsams, der Unbotmäßigkeit und Auflehnung gegen die gottgewollte Autorität und bürgerliche Ordnung sich weit und breit zu machen sucht. Im lebendigen Glauben an Jesus Christus ist dieser Gehorsam leicht und verdienstlich, da auch der Sohn Gottes gehorsam war bis zum Tode, ja bis zu in Tode a nt Kreuze; weshalb ihn Gotte r h ö h t n n d ihm einen Namen gegeben hat, der über alle Namen ist, so daß int Namen Jesu sich beugen alle Knie derer, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind. (Philip. 2, 8—10). Natürlich, der Vater der Lüge und des Ungehorsams, der alte Versucher und Verführer, der Satan will die Menschen vom Gehorsam gegen die von Gott gesetzte Obrigkeit abwendig machen, indem er sie mit dem trügerischen Worte unbeschränkte Freiheit ködert. Allein der alten höllischen Schlange Freiheit ist eine falsche und verderbliche. Die wahre Freiheit ist nicht Lossagung von der Auktorität, nein, sondern sie besteht in der ungehinderten Ausübung der einem jeden znstehenden Rechte und in der getreuen Erfüllung der ihm obliegenden Pflichten. Mit Fug und Recht bemerkt Leo XlU- tu seiner obgeriihinten Enzyklika Immortale Dei über die christliche Staatskonstitution: „Den Gehorsam verweigern und die Massen zur Empörung und Gewalt aufrufen, ist ein Verbrechen gegen die göttliche Majestät ebensowohl, wie gegen die menschliche." Stehet darum fest, meine Lieben, und beharret unentwegt in der Unterwürfigkeit und Botmäßigkeit gegen den Landessürsten, wohlwissend, daß Gott, der Regierer und Lenker der Welt, Rechte über uns hat, die er zum allgemeinen Wohle und zu unserem Heile anderen Menschen mitgeteilt, sie ihnen übertragen hat. Dies bezeugt der erste römische Papst St. Petrus, indem er mit allein Nachdrucke die Gläubigen mahnt: Seid n n t e r t a n j e d e r m e n s ch l i ch e n Kreatur um Gottes Willen, sei es beut Könige, welcher der Höchste ist, oder den Statthaltern als solchen, welche von ihm abgeordnet sind. Denn so ist es der Wille Gottes! (I. Petr. 2, 13—15). Und sein apostolischer Mitgenosse St. Paulus, der erleuchtetste Erklärer göttlicher Geheimnisse, fordert die Christgläubigen zum Gehorsam gegen die bestehenden Gewalten mit den eindringlichsten Worten ans: Jedermann unterwerf e s i ch d e r o b r i g k e i t l i ch e n G e w a l t ; d e n n es gibt keine Gewalt außer von Gott, und die, welche besteht, ist von Gott angeordnet. Wer sich demnach der Gewalt w i d e r s e tz t, der w i d e r s e tz t sich der A n o r d-uttng Gottes; und die sich widersetzen, ziehen sich selbst die Verdammnis zu ... D a r u in ist es eure Pflicht, untertan zu sein nicht nur um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. (Pom. 13, 1. 2. 5). Diese Paulinischen Worte, die das Wort des göttlichen Heilandes zu Pilatus : Du hättest k e i n e Gewalt über mich, wäre sie dir nicht von oben gegeben (loan. 19, 11): am besten beleuchten, enthalten die Hanptartikel des politischen Glaubensbekenntnisses eines katholischen Christen und sie verkünden mit der ganzen erwünschten Klarheit den Glauben an den göttlichen Ursprung der obrigkeitlichen Gewalt und sie deuten hellklar den erhabe-uen Titel Kaiser von Gottes Gnaden. Des- halb nützte dieses klassische dreizehnte Kapitel des wundervollen Römerbriefes den Staatsobrigkeiten und sonach der ruhigen Entwicklung der Menschheit mehr, als die gelehrten Abhandlungen über den Staat und seine Rechte von den heidnischen Weltweisen an-gesangen bis herab zu den allerjüngsten Staatsrechtslehrern. Diesen christlichen, diesen apostolischen Grundsatz hielten die Gläubigen immerdar hoch und heilig. In seiner gediegenen Schrift an den Statthalter Se apula beteuert der scharfsinnige Apologet Ter-tnllian: „Wir ehren den Kaiser, wie es uns erlaubt und ihm nützlich ist, als einen Menschen, der Gott zunächst steht und alles von ihm hat, was er ist, und nur Gott über sich hat." — So haltet denn, Geliebteste, auch ihr an diesem christlichen Lehrsätze unverrückbar fest und heute um so fester, je mehr die unheimlichen Mächte der Finsternis den Glanz der fürstlichen Krone, der aus den Worten Gottes auf sie itiederstrahlt, zu verdunkeln sich bemühen ! Erkennet und verehret in Seiner Majestät den Stellvertreter der göttlichen Majestät, den Machthaber, der für alles, was er tut, Gott seinem allerhöchsten Herrn verantwortlich ist! Die Aufrechthaltnng des Ansehens ist um so notwendiger, weil der Kaiser durch Verleihung der Verfassung das Recht der Gesetzgebung mit dem Reichsrate und den Landtagen teilen wollte. Dieses unser Einstehen und Feststehen zur gottgesetzten rechtmäßigen Auktorität wollen wir besonders im laufenden Kaiserjubeljahre durch christliche Mildtätigkeit, durch fleißige Teilnahme an den kirchlichen Festandachten, durch Gebet um Gottes Hilfe und Beistand betätigen, dessen Seine Majestät zur gesegneten Regierung der anvertrauten Völker nnabweislich bedarf. Dieses Gebet ist keineswegs gering anzuschlagen, da der Herr die Mitteilung seiner Gnaden an das Gebet knüpft; und es ist ein Glaubenssatz, daß wir zu unserem Heile des göttlichen Gnadenbeistandes bedürfen. Der heilige Kirchenrat von Trient lehrt ausdrücklich: Gott befiehlt nichts Unmögliches, sondern er ermahnt durch Gebot, daß man tue, was man kann, und daß man erflehe, was unsere Kräfte übersteigt, und er hilft, daß man kann. (Sess.VI.Cap.il). Ji» Herrn geliebte Gläubige! M ie festliche Begehung der sechzigsten Jahreswende MA der glorreichen Regierung unseres gütigen Mo-^ narchen ist weiters ein Bedürfnis des dankerfüllten Herzens. Wir wissen es wohl, daß die ererbte ruhmreiche Dynastie Habdbnrg-Lothriugen, deren gekröntes Oberhaupt Franz Josef I. ist, das Band bildet, welches die durch Sprache, Eigentümlichkeiten und Geschichte so vielgestaltigen Elemente des großen Reiches untrennbar zusainmenhält, daß sie ihnen Schutz und Schirm gewährt, ihnen die freie Entwicklung ihrer Eigenart verbürgt. Seine Majestät, der erlauchte Jubilar mit dem am 12. Februar 1849 providentiell erwählten Wahlsprnche Viribus unitis, sprach einst das bedeutungsvolle Wort: „Österreich muß ein Hort aller Völker sein." Und bald nach erfolgter Thronbesteigung richtete der jugendliche Monarch an eine Abordnung des mährischen Landtages die beherzigenswerten Worte: „Welcher Sprache sich die Völker dieses großen Reiches auch bedienen mögen. Ich vertraue, daß sich alle als treue Söhne des Gesamt-vaterlandes bekennen und bewähren werden." Dieses kaiserliche Vertrauen sollen die österreichischen Völker tut diamantenen Jubeljahre ganz besonders rechtfertigen durch die innigste Danksagung für allen, durch sechs Jahrzehnte im reichlichsten Maße erhaltenen Schutz und Schirm ihrer Arbeit, ihres Fortschrittes, ihrer Entwicklung. Wahrlich, wir können Gott nie genug danken für den unschätzbaren Wert einer angestammten, legitimen Dynastie. Wir können diese außerordentliche Wohltat kaum nach Gebühr würdigen; aber klarer wirb uns ihre hohe Bedeutung, Güte und Tragweite, wenn wir ans Länder blicken, die dieser Wohltat entbehren. Wo kein Regent ist, geht das Volk unter. (Prov. 11, 14). „Die Geschichte lehrt," bemerkt ein Historiker unserer Tage, „daß über denjenigen Nationen ein besonderer Glückstern waltet, bei denen dasselbe Fürstengeschlecht sich nunnter-brochen durch Jahrhunderte fortsetzt, in denen das Volksverständnis von oben und Königstrene von unten einander die Hand reichen." lind dies ist bei uns der erfreuliche Fall. Wir können uns Österreichs glänzende Geschichte ohne den gesegneten Herrscher-stamm der auserlesenen Habsburger nicht denken. Deshalb wollen und müssen wir in diesem denkwürdigen Jubeljahre dem Herrn der Heerscharen demütigst danken für die huldvolle Beschützung unseres glorreichen weltgeschichtlichen Herrscherhauses; und wir wollen und müssen ihn auch inständigst bitten um die gnädige Beschirmung desselben in Zukunft, ans daß sich stets bewahrheitet: Innig bleibt mit Habsburgsthrone Österreichs Geschick vereint. Heil dem Kaiser! Heil dem Lande! Österreich wird ewig steh'u. Zur freudigfrohen Begehung des außerordentlichen Herrscherjubtläums ladet uns ferner ein der erhebende Gedanke an den Seele nadel, an die l e n ch t e n d e n R e g e n t e n t n g e n d e u des hoch-heitsvollen Monarchen. Wer kennt nicht Seiner Majestät unbegrenztes Pflichtgefühl, aufopfernde Hingebung an das Gesamtreich, rastlose Mühe und Arbeit — unser Monarch darf sicherlich nicht mit Kaiser Titus bedauernd ausrufen: Ich habe einen Tag verloren, da er nicht eine Minute verliert — ferner seine Umsicht, ungebeugten christlichen Gleichmut und festes Gott-vertranen in allen Lebenslagen, ritterliche Wahrheitsund Gerechtigkeitsliebe, tiefe Gottesfurcht und Frömmigkeit? Wohl nur Gottes heiliger Wille war es, daß unser Kaiser fast unmittelbar vor der Übernahme der schwierigen Reichsregiernng mit den Gnadengaben des Heiligen Geistes von oben ausgerüstet worden war, mit den Gaben, die da festen und sichern Halt geben für alle Kämpfe, Mühen und Beschwerden; die den katholischen Christen vollauf befähigen, seinen ihm von Gott angewiesenen Beruf auszusüllen. Am Aposteltage den 25. Juli 1.848 empfing der erlauchte Erzherzog Franz Josef ans der Hand eines apostolischen Bischofs das heilige Firmnngs-sakrament. Es sind also Heuer auch sechzig Jahre, daß Seine kais. und königl. Apostolische Majestät in der Hofkapelle zu Innsbruck durch den hochwiirdigstett Fürstbischof von Trient, Johann Nepomuk von Tschiderer, die heilige Firmung erhielt. Mit Dank gegen Gott erinnern wir uns dieses bedeutsamen Umstandes, daß ein zukünftiger Heilige, wie beim der verewigte Fürstbischof bereits den Ehrentitel eines Dieners Gottes führt, unseren ritterlichen Kaiser gesinnt hat. Die Erinnerung an die ehrwürdige Gestalt des Vermittlers dieser Gnadengabe hat bei unserem Monarchen sicherlich auch die Erinnerung an diesen Sakramentem-Pfang mit dem Glanze höherer Heiligkeit umgeben. Der Spender der Gaben des Heiligen Geistes wurde gewiß nach seinem Hingänge von dieser Welt auch selbst zum Beschützer und mächtigen Fürsprecher am Throne Gottes für seinen erlauchten Firmling, der nun auch zil den Postulanten und Beförderern der Seligsprechung des gottinnigen Bischofs von Tschiderer gehört. Seine Majestät widmete für die Ka-thedralkirche von Trient erst unlängst ein herrliches Olporträt des ehrwürdigen Dieners Gottes Johannes Nepomuk von Tschiderer. Der große Kirchenvater von Hippo, St. Augustinus, schildert im 24. Hauptstücke des fünften Buches über die G o 11 e s st a d t, deren bester Bürger er selber war, unnachahmlich schön die Tugendvorzüge, die den christlichen Herrscher glücklich und preiswürdig Machen. „Wir nennen christliche Herrscher glücklich, wenn sie gerecht herrschen, wenn sie bei den Schmeicheleien sich nicht übernehmen, sondern eingedenk bleiben, daß sie Menschen sind; wenn sie ihre Macht der Majestät Gottes dienstbar machen, um seine Verehrung weitesthin auszubreiten; wenn sie Gott fürchten, lieben, verehren; wenn sie langsam strafen, leicht verzeihen; wenn sie eben diese Strafe um der Notwendigkeit wegen, den Staat zu regieren und zu schützen, verhängen, nicht um feindseligen Haß zu sättigen; wenn sie eben diese Nachsicht üben, nicht um das Unrecht ungestraft zu lassen, sondern in der Hoffnung auf Besserung; wenn sie die harten Beschlüsse, zu denen sie gezwungen werden, durch Milde der Barmherzigkeit und Reichlichkeit der Wohltaten aufwägen; wenn ihr Prunk um so eingeschränkter ist, je uneingeschränkter er sein könnte; wenn sie lieber über die Leidenschaften, als über welche Völker immer herrschen und wenn sie dies alles tun nicht aus Verlangen nach eitlem Ruhme, sondern aus Liebe Zur ewigen Seligkeit. Solche christliche Herrscher sind glücklich einstweilen der Hoffnung nach, später werden sie es in der Tat selber sein, wenn das ein-Zetroffen ist, was wir erwarten." Groß ist eilt Herrscher, wie ihn der geistesmächtige Kirchenlehrer hier zeichnet. Die drei hier be-zeichneten Haupttngenden eines vortrefflichen Regenten, die auch der Adler von Catnbrai, Bischof Fenclon in seinem klassischen Werke über die Abenteuer des Telemach von jedem regierenden Fürsten fordert, nämlich Gottesfurcht, Gerechtigkeit, Weisheit, diese sinden wir attch an unserem Monarchen schön ausgeprägt. Um nur einiges anzuführen, wer kennt und rühmt nicht unseres erhabenen Monarchen frommen Sinn? Gelegentlich sprach er die erhebenden Worte: „Ich rechne es mir zur Ehre an, Meinen Glauben und Meine Hoffnung auf den, durch welchen die Könige herrschen, durch die Tat zu bekennen." Und allbekannt ist das goldene Kaiser-wort : „Mein Wunsch geht dahin, daß die Mir an-vertrauten Völker die zeitlichen Güter haben, ohne die ewigen zu verlieren." Und jener andere ergreifende Ausspruch: „Ich flehe zu dem Allmächtigen, daß er Mir die Kraft verleihen wolle, in der gewissenhaften Erfüllung meiner Regentenpflichten nicht zu erlahmen und mutig auszuharren in den unablässigen Bemühungen um das allgemeine Wohl und die Erhaltung der Segnungen des Friedens." Kaiser Franz Josef war nach den Kreuzzügen der erste aller Kaiser des Okzidentes, der das heilige Grab des Erlösers besuchte, wie aus dem monumentalen Mosaikbilde, in der Kapelle des österreichischen Hospizes in Jerusalem zur Feier des sechzigjährigeu Regierungsjubiläums errichtet, zu lesen ist1. Als Seine Majestät aus dieser Pilgerfahrt ins gelobte Land, für dessen Befreiung der unsterbliche Held ans dem Hanse Lothringen und erster König von Jerusalem, Gottfried von Bouillon (f 1100), einst gestritten hatte, am 9. November 1869 zu der Anhöhe, von wo aus die heilige Stadt erblickt werden konnte, gelangt war, setzte er vom Pferde, fiel auf die Knie nieder, küßte den heiligen Boden, aus dem der göttliche Heiland gewandelt, und verweilte einige Zeit in stiller Betrachtung und im frommen Gebete. Bei diesem Anblicke bemächtigte sich der Begleiter große i Sacrum Redemtoris sepulcrum post cruciatas expeditiones omnium imperatorum occidentalium 1 rim Us invisit. Ergriffenheit, und der Einzug in Jerusalem erinnerte an den feierlichen Einzug des Herrn am Palmsonntage. Nicht genug! Welch tiefen, überwältigenden Eindruck — als oftmaliger Augenzeuge erwähne ich dies — macht es immer auf die Anwesenden, wenn sie am Gründonnerstage im Zeremoniellsaale der kaiserlichen Burg Seine Majestät auf dem Knie von einem zum anderen der zwölf armen Greise gleiten sehen, um ihnen die Füße zu waschen und abzutrock-uen; wenn sie am Karfreitage in der Hofburgkapelle Seine Majestät auf die Knie vor das auf der Erde liegende Kreuz, wie ein solches Sein erlauchter Urahne, der vielbesungene Rudolf von Habsburg, als Reichszepter gebraucht hat, hinsinken und die Wunden des Gekreuzigten küssen sehen! Das ist Gottesfurcht! Und die Augen der Zuschauer und Teilnehmer füllen sich mit Tränen, wenn sie am hochheiligen Fronleichnamsfeste den Kaiser und König betrachten, wie Allerhöchstderselbe vom lebendigen Glauben durchdrungen, nach dem Könige der Könige in Brotgestalt mit brennender Kerze in der Hand durch die Gassen und Straßen Wiens einherschreitet und Gott seinem allerhöchsten Gebieter in höchster Prachtentfaltnng die Ehre gibt, wie überhaupt die Andacht zum allerheiligsten Altarssakramente im Erzhause Habsburg traditionell ist.') Gläubigsromme Gesinnung spiegeln die schönen Worte wieder, mit denen der kaiserliche Jubilar die Antwort auf die Fürstenhuldigung vom 7. Mai d. I. geschlossen hat: „Ich bitte die göttliche Vorsehung, sie möge die Majestäten und alle Bundesfürsten für alle Zeiten in ihren gnädigen Schutz nehmen!" — Und beim Eintreffen in Ischl zum Sommeranfent-halt erwiderte Seine Majestät auf die Begrüßungs-Ansprache des Herrn Landeshauptmannes von Oberösterreich am 27. Juni 1908, Er freue sich in diesem schönen Lande Erholung zu finden heuer, 1 Vergl. meinen diesbeziehentlichen Bortrag, gehalten anläßlich der 16. Kirchenparamenten-Ausstellnng in Marburg am 17. April 1898 zur ehrenden Erinnerung an das goldene Kaiserjubiläum. (Venite, adoremus ! Der Verein zur bestàn-digen Anbetung des allerheiligsten Altarssakramentes und zur Ausstattung armer Kirchen in der Lavantcr Diözese, dargestellt in seiner 18jährigen segensreichen Tätigkeit. Marburg, 1900. S. 189-203. § 64.) „da Mich Gottes Gnade das sechzigste Jahr Meiner Regierung hat erreichen lassen. . und ich bete zum Allmächtigen, daß er diesem Lande seine Gnade und seinen Segen spende." Der Kaiser betet also für seine Untertanen. Bei solchen erhebenden Szenen des öffentlichen Glaubensbekenntnisses bewahrheitet sich der österreichischen Bvlkshymne schönes Wort: Mächtig durch des Glaubens Stütze Führst bit uns mit weiser Hand. Papst Pius IX. nennt wohl mit Recht im ob-angeführten apostolischen Dekrete Fulget unseren Kaiser den p i e t ä t s- und liebevollsten Sohn der Kirche, d e n F ü r st e n v o n a n s g e z e i ch n e-t e r F r ö m m i g k e i t. Die zweite Hauptherrschertugend, die Gerechtigkeit, glänzt gleichfalls im Leben unseres an Prüfung und Erfahrung reichen Monarchen. Wohl ist es eine der schwersten Regentenpstichten, immer und überall und besonders bei Entscheidung oft so wichtiger und zahlreicher und verwickelter Fälle mit der genauesten Gerechtigkeit zu verfahren, zumal in Österreich-Ungarn. Allein wo wahre Gottesfurcht mit Besonnenheit und Erfahrung verbunden ist, da strahlt und glänzt auch die Gerechtigkeit. Und das ist der willkommene Fall bei Seiner Majestät, allerhöchst-dessen starke Hand das Wohl und Recht aller Untertanen seines Grvßreiches getreulich hütet. Zur Gottesfurcht und Gerechtigkeit gesellt sich als dritte im Bunde die Weisheit. Hier gilt das Schriftwort: Timor Dei, initium sapientiae. Der Anfang der Weisheit ist die Furcht Gottes. Gottesfurcht aber ist die erste Tugend Seiner Majestät, darum zeigt sich in seinem Walten und Wirken auch die Weisheit. Weise zeigt sich seine Majestät durch Anordnungen und Einrichtungen, die von glänzenden Ergebnissen begleitet sind. Auch jenseits der Reichsgrenzen achtet man aus den weisen Rat des vielerfahrenen Monarchen und ehrt ihn als den besten Hüter und Hort des Weltfriedens. Papst Leo XIII. betonte in seiner am 16. April 1888 an die österreichischen Rompilger gehaltenen Ansprache mit gerechtem Nachdruck, „daß wir Österreicher allen Grund haben, in unserem Herzen die Hingabe an den Papst mit der Liebe zn unserem erhabenen Souverän zu verbinden. Dies will auch die Kirche, welche den Gehorsam und die Ergebenheit gegen die Fürsten ihren Kindern zur strengen Pflicht macht, und in der jetzigen Zeit wünscht dieselbe wie musterhafte Katholiken, so anderseits die besten Bürger und treuesten Untertanen." — Erhebend sind ferner die ehrendsten Lobspriiche, die der verewigte Papst Leo XIII. den Tugenden unseres ehrwürdigen Staatsoberhauptes im apostolischen Schreiben vom 5. Juli 1881 über die Errichtung der Hierarchie in Bosnien, als auch im Breve vom 15. Juni 1887 über das in einzelnen Ländern für die Kirche Anzustrebende spendet, indem er versichert, daß er auf des erlauchten Kaisers und Königs echte Religiosität und frommen Sinn vertraut und baut. — Und in der Antwort ans die Begrüßungsansprache des kaiserlichen Ablegaten aus Anlaß des Bischofsjnbiläums im Jahre 1893 hob der heilige Vater insbesondere die kindliche Liebe und Ergebenheit hervor, die Seine Majestät gegen Ihn hegt, als auch die besondere Frömmigkeit und den Schutz, welchen Er den religiösen Interessen angedeihen läßt. — Seine Majestät ließ und läßt es wirklich nicht fehlen an Huldigungen und Beweisen der Liebe gegen das Oberhaupt der heiligen Kirche bei den verschiedensten feierlichen Anlässen; auch bei der Feier des goldenen Priesterjubiläums des gegenwärtig glorreich regierenden Papstes nicht, zu dessen Beglückwünschung aus Österreich ein Spezialgesandte in Rom erscheinen wird. Hingegen hat auch Pins X. wiederholt unseren Kaiser gesegnet. In der Antwort auf die Ansprache seitens der Tirolerpilger am 1. Mai 1908 sprach Seine Heiligkeit: „Ich segne mit besonderer Liebe Euren erhabenen Monarchen Franz Josef und bete, daß der Herr ihn bewahre noch viele Jahre zum Wohle seines großen Reiches." Und anläßlich der Audienz der österreichischen Rompilger mit 6. Mai 1908 segnete Pius X. vorab das erhabene Haupt des Kaisers und die kaiserliche Familie. „Benedico sopratutto V Augusto Capo dell’ Imperatore, la imperiale Famiglia.“ Alt letzter und vornehmster Stelle gedenke ich der bewundernswerten Mildtätigkeit Seiner Majestät. Im Jahre 1886 rühmt ein ausländischer und daher gewiß unbefangener Autor die fast unbegrenzte Frei- gebigkeit unseres menschenfreundlichen Kaisers folgendermaßen : „Österreich besitzt einen Man», der für wohltätige und gemeinnützige Zwecke, für Kirchen, Schulen und Spitäler, der bei Epidemien, bei Erdbeben, Überschwemmungen, Hagelschlag und Feuersbrünsten großartig und nnermüdet Opfer bringt. Ich meine nämlich Franz Josef 1., Kaiser von Österreich, der seit einer langen Reihe von Jahren zu genannten Zwecken kolossale Summen von Seiner Zivilliste sowohl, wie von Seinem Privatvermögen gespendet hat und noch spendet. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß dieser einzige Monarch jährlich mehr Almosen spendet, als die übrigen Monarchen Europas miteinander. Gott erhalte diesen großmütigen und leutseligen Fürsten zum Segen Seiner Völker Seines vielsprachigen Reiches, damit sie an ihrem gemeinsamen Landesvater ein gutes Beispiel nehmen, dem Hader entsagen und in Eintracht und Frieden Gott dienen und ihn verherrlichen." 1 Bereits im Jahre 1886 waren 24 Millionen Gulden für wohltätige Zwecke aus der allerhöchsten Privatschatulle geopfert worden. Und seither sind sicherlich ebensoviele neue Millionen hinzugekommen, die der Engel der Vergeltung in das Buch des Lebens ausgezeichnet hat. Denn wo ist ein Land, eine Stadt, eine Gemeinde, eine Diözese, welche in Not und Bedrängnis nicht Hilfe und Unterstützung aus der freigebigen Hand des väterlichen Fürsten empfangen hätte? Ein unvergängliches Denkmal aus den Werken des Erbarmens und der Liebe setzte sich Seine Majestät in den Herzen Seiner Untertanen. Das teilnehmende Herz Seiner Majestät verkündet laut auch der kaiserliche Amnestie-Erlaß vom 26. November 1907 für die Armee, durch welchen Tausenden von Staatsbürgern, welche unter dem Drucke wirtschaftlicher Notlage und mangelnder Arbeitsgelegenheit sich ins Ausland begeben und hiedurch, beziehungsweise durch die Unterlassung zeitgerechter Heimreise, gegen ihre wehrgesetzlichen Verpflichtungen sich verfehlt haben, die Rückkehr in die Heimat ermöglicht werden soll. Desgleichen brachte die ausgedehnte Allerhöchste Amnestie vom 18. August 1908 i Leopold Stift, Kreuz und Kreuzweg. Mainz, 1886. S. 461 f. Verzeihung und Gnaden Tausenden von Unglücklichen, die sich gegen die Gesetze des Staates vergangen haben und der strafenden Gerechtigkeit an- Im Herrn geliebte Diözesnnen! iQl n ^betracht solch edler, ehrfurchtgebieteuder i^ll Persönlichkeit kann es uns nicht schwer fallen, fe? im Kaiserjubeljahre unsere dankbare Liebe, ^ unverbriichliche Treue und Anhänglichkeit zn unserem unvergleichlichen Landesfürsten zu erneuern. Alle Österreicher soll bei der sechzigsten Jahreswende der segensreichen Negierung des geliebten und liebenden Kaisers nur ein Gefühl beleben und beseelen : das der Pietät, begeisterter Verehrung und freudigen Gehorsams gegen den hochherzigen Jubilar, gegen den edelsten Menschenfreund auf dem schönsten der weltlichen Herrscherthrone. Das freudenreiche diamantene Kaiserjubilänm möge die Gemüter beruhigen ; es möge das Öl sein, das auf die stürmischen Wogen und Wellen gelegt dieselben besänftigt und glättet. Der Herr, der einst aus die vertrauensvolle Bitte seiner Apostel dem Sturme gebot, so daß große Ruhe folgte (Matth. 8, 25. 26), der Herr des Friedens möge gewähren, daß sich in dieser Jubelperiode die österreichischen Nationen als Bürger eines mächtigen Reiches, als Glieder einer Einheit der ruhmreichen Monarchie näher treten und daß sie von nun an in der Förderung der wahren christlichen Kultur und Zivilisation, in der Stärkung und Festigung des herrlichen, eben weil vielvölkerigen und vielsprachigen Reiches, das im Herzen Europas ein Werk des Königs der Könige ist, beständig Zusammengehen. O daß doch Friede und Ruhe und damit Glück und Segen tu allen Gauen des ganzen weiten Reiches, dem keines mehr ans Erden gleich, Einzug hielten. Der Huldigungsfestzug in Wien am 12. Juni dieses Jahres war ein rührendes und beglückendes Bild des friedlichen Nebeneinandergehens der so gut veranlagten Nationen. heimgefallen sind. — GlücklichdasLand, dessen König ein Edler, können wir da mit dem alt-testamentlichen Prediger rufen! (Eccle. 10, 17). Freilich, die friedliche Eintracht ist eine Tochter der christlichen Liebe und Gerechtigkeit. Darum müssen diese zwei christlichen Tugenden die Leitsterne der österreichischen Nationen sein und müssen ihr gegenseitiges Verhältnis richten und regeln. Die Gerechtigkeit erhöht die Völker. (Prov. 14, 84). Und die Liebe ist geduldig und gütig, sie beneidet nicht, sie i st nicht selb st süchtig und läßt sich nicht erbittern. Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit. (I. Cor. 13, 45 ; Col. 3, 14). Es muß eines jeden Patrioten vornehmste Aufgabe sein, in Liebe und Gerechtigkeit dahinznwirken, daß die verschiedenen Völkerstämme friedlich und vergnügt neben- und miteinander leben. Die allwaltende göttliche Vorsehung hat es gewollt und so gefügt, daß die altehrwürdige Monarchie Österreich-Ungarn viele Völker bewohnen. Daraus ergibt sich für sie die unabweisliche Pflicht, sich als gute Nachbarn zu vertragen und einander zn schützen und zu stützen, nicht aber sich zu entzweien, zu befehden und zu schwächen. Zumal sollte jede gegenseitige Gewalttätigkeit stets ausgeschlossen sein. Sie nützt nie und schadet immer; sie verbittert die Gemüter und stört die friedliche Nachbarschaft. Im Hause Österreich haben alle Platz und können alle ruhig und behaglich zusammen wohnen. Die Monarchie ist „das geräumige Wohnhaus für die Stämme verschiedener Zungen", wie sich der jugendliche Kaiser im Allerhöchsten Thrvnbesteigungsmanifeste vom 2. Dezember 1848 ansdrückte. In der Thronrede vom 14. Mai 1869 heißt es aber: „Österreich soll die große Heimat sein, die alle seine verschiedenen Völker, in welcher Zunge sie auch sprechen, mit auch gleicher Gerechtigkeit, mit gleichem Wohlwollen, mit gleicher Pflege ihrer Interessen und ihrer Eigentümlichkeiten zu umfassen berufen ist." Und im be- rühmten Allerhöchsten Armeebefehle von Chloph den 16. September 1903 wird „als ernste Pflichterfül-lung der gesamten Wehrmacht bezeichnet das Durchs drnngensein vom Geiste der Einigkeit und Harmonie, welcher jede nationale Eigenart achtet und alle Gegensätze löst, indem er die besonderen Vorzüge jedes Bolksstammes zum Wohle des großen Ganzen verwertet." Ja, wir wollen bestrebt sein, bei auftauchenden Mißheüigkeiten die einigenden Momente zu suchen, die trennenden zu meiden, die wechselseitige Berücksichtigung mit Kraft und Umsicht zu pflegen. Ein solch edles patriotisches Streben kann nicht erfolglos bleiben, da die echt österreichische, friedliebende Bevölkerung als solche den unseligen Streit ohnehin nicht will. Bei den an sich wohlberechtigten Einzelwünschen müssen wir stets auch die Sorge für das Allgemeine im Auge behalten und bei aller wohlgeordneten Liebe zur eigenen Nation und engeren Heimat immer noch höher halten die begeisterte Liebe zum gemeinsamen so ruhmvollen Vaterlande. Bei solcher Gesinnung, bei Vorhandensein christlicher Duldsamkeit wird der heißersehnte Friede unter den Nationen Österreich-Ungarns wieder herrschen. Der göttliche Heiland ist in die Welt gekommen, um uns den Frieden zu bringen, den Frieden nicht bloß mit Gott, sondern auch mit den Mitmenschen, und um die Feindschaft zwischen den entzweiten Völkern aufzuheben, wie dies der hl. Apostel Paulus in der klassischen Stelle im Briefe an die Ephesier also schildert: Ihr, die ihr einst ferne gewesen, seid nahe geworden in dem Blute Jesu Christi. Denn er ist unser Friede, welcher ans den Beiden Eines gemacht n n d' die Mittelwand der Abzäumung nieder-brechend die Feindschaft inseinemFleische abgetan h a t, d a m i t er die Z w e i schasse il, sich selber zu einem neuen Menschen, Friede bringend, und damit er versöhne die Beiden in einem Leibe n,it Gott durch das Kreuz, i n d e m e r d i e F e i n d s ch a f t durch sich selbst tötete. Er kam und verkündete Frieden euch den Fernen und Frieden den Nahen; denn durch i h n h a b c n wir Zutritt Beide in einem G e i st e z n dem Vater. Sonach seid ihr nicht in ehr F remdlinge und G ä st e, sonde r n i h r seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, aufgebaut aus der Grundlage der A p o st e l it n b Prophet e n, w ä h r e nd Han Pt eck stein selber Christus Jesus ist, in welchem der ganze Bau zusammengefügt heranwächst zu einem heiligen Tempel. (Ephes. 2, 13—21). Gott gebe es, daß die Völker Österreichs versöhnt und durch die christliche Liebe geeinigt am glorreichen Kaiser-Jubilänmsfesttage zum Altare des Herrn hintreten! Wie sehr würden wir uns alle freuen, wenn das diamantene Jubelfest Seiner Majestät als ein Versöhnnngsfest aller der Krone in gleicher Ehrfurcht und Liebe ergebenen Völker Österreich-Ungarns gefeiert werden könnte. Das würde für den erhabenen Jubilar, Allerhöchstwelcher anläßlich des am 2. Dezember 1873 gefeierten silbernen Re-giernngsjubiläums zur Stadtvertretung Wiens sagte, „daß die Liebe Meines Volkes das Glück Meines Lebens bildet," die beste Weihegabe sein, da der gütige Landesvater gewiß im Herzen wünscht, was der greise Apostel Johannes als seinen letzten Herzenswunsch niedergeschrieben hat: Kinder, lieben w i r nicht mit dem Worte und nicht mit der Zunge, sondern in Werk und Wahrheit! (I. Joan. 3, 18). Der göttliche Heiland mahnte seine Apostel zur Einigkeit und Liebe, indem er bedeutungsvoll beifügte: Darin werden alle erkennen, daß ihr meine Jüngerseid, lo e n n ihr Liebe habt zu einander. (Joan. 13, 15). Und ich rufe allen meinen lieben Lavantinern, welcher Nation sie immer angehören mögen, mit ober-hirtlicher Stimme zu: Daran erkennt man den wahren und guten Österreicher, daß er seine Mitbürger-herzlich liebt und niemanden von seiner Liebe ausschließt. In diesem Sinne und Geiste wollen wir das bevorstehende hohe Kaiserjubiläumssest, dessen alle kommenden Geschlechter gedenken werden, begehen. Selig das Volk, das zu jubeln versteht! (Ps. 88, 16). Das einigende Band der Liebe zum Kaiser und Vaterland sei das Zeichen dieses Jubeljahres und sei zugleich ein günstiges Vorzeichen einer segens- reichen Zukunft des Prachtvollen Reiches. Die Einigkeit sei ein bleibendes Denkmal unserer hingebenden Liebe und tiefsten Verehrung zu unserem Kaiser und Herrn, Allerhöchstdessen mildes Zepter sich nun schon volle zwölf Lustren über unser geliebtes Vaterland so segensreich neigt, während die Habsburger schon weit über sechs Jahrhunderte Österreich mit ihrer glorreichen Regierung beglücken. In der unwandelbaren Treue gegen das angestammte Herrscherhaus wollen wir immerdar ein leuchtendes Vorbild für die Völker des Erdkreises sein und bleiben. Das sechzigjährige Herrscherjubiläum Seiner Majestät wird in der ganzen Diözese schon seit dem 2. Dezember des vorigen Jahres 1907 aus mannigfache Art und Weise begangen. Am genannten Tage zelebrierte ich zur Danksagung für die glückliche Genesung des Kaisers und als Einleitung in das sehnlichst erwartete Jubeljahr in der Domkirche zum hl. Johannes Bapt. ein feierliches Pontifikalamt. Im Laufe des Jahres 1908 wurden in allen vierundzwanzig Dekanaten unerwartet zahlreich besuchte Jubiläums-prozessionen in hiesür eigens bestimmte Marienkirchen abgehakten, wobei die Gläubigen für Papst und Kaiser andächtig beteten und einen vollkommenen Ablaß gewannen. Nunmehr ordne ich als gemeinsame Kirchenfeier Folgendes an. Am kommenden ersten Adventsonn-tage den 29. November seid Ihr, teuerste Gläubige, durch Euere Seelsorger von der Kanzel auf die würdige Begehung der denkwürdigen Festfeier aufmerksam zu machen lind zum eifrigen Besuche des Festgottesdienstes am 2. Dezember aufzumuntern. Beim Nach-mittagsgottesdienste soll das Allerheiligste durch eine Stunde zur öffentlichen Anbetung ausgesetzt bleiben. Nebst den sonst üblichen Gebeten ist dabei auch das Nvsenkranzgebet zu verrichten und die Andacht mit dem sakramentalen Segen abzuschließen. Die eigentliche Jubelfeier ist am Vorabende den 1. Dezember mit festlichem halbstündigen Glockengeläute einzuleiten. In allen Kirchen Marburgs hat das Glockengeläute von Halbsieben bis sieben Uhr stattznfinden. Am glorreichen Tage selbst soll die Festseier in einem solennen Hochamte (Missa voliva de ss. Trinitate cum oratione pro Imperatore sub una conclusione, Gloria, Credo) mit Te D e u m bestehen, wozu die sehr löblichen Behörden rechtzeitig einzuladen sind. In der Domkirche werde ich selbst um 9 Uhr ein Pontifikalamt zelebrieren und zum Schlüsse das Te Deum anstimmen, wobei die Glocken aller Stadtkirchen solange zu läuten sind, bis der Dankhymnus ausgesnngen sein wird. Auch in den Privatmessen ist an diesem ersten Adventmittivoche die Kollekte pro Imperatore zu nehmen. In den Kirchen ans dem Lande kann unter Umständen das feierliche Hochamt am vorausgehcnden ersten Adventsonntage gesungen werden. Daß auch andere fromme Andachten, wie Aufopferung von Hl. Kommunionen, Rosenkränzen, Kreuzwegen und dergleichen, besonders Almosen anempfohlen werden, versteht sich wohl von selbst. Am lieblichen Feste der unbefleckten Empfängnis Mariä den 8. Dezember soll aber in allen Pfarr-und Klosterkirchen der Diözese ein Dankgottesdienst als Schlußfeier "der drei in diesem Jahre begangenen gnadenreichen Jubiläen abgehalten werden. So wollen wir, meine Lieben, vereint dein gerechten und gütigen Gott, dem das Haus Habsburg von seinem Ursprünge an gedient und aus den unser Kaiser Franz Joses stets gehofft und vertraut hat, inständigst bitten, daß er Seine kaiserliche und königliche Apostolische Majestät unseren Jubelkaiser, dessen Wappenschild der Doppelaar mit dem Kreuze und Schwerte ziert, noch für ititb für erhalte. Gottes Vorsehung kann uns keinen besseren Segen spenden, als daß sie uns noch lange bewahrt den Vater des Vaterlandes. Tage fügt sie ja den Tagen des K ö n i g s zu; sie verlängert s e i n e J a h r e V o it Geschlecht zu Geschlecht. (Ps. 60, 7). Den silbernen, goldenen und diamantenen Kranz möge um die Kaiserkrone noch ein eiserner Reif und Ring befestigen! Gott der Herr ist zwar allgewaltig, aber einer Macht und Gewalt weicht er, der des Gebetes, das einen langen Arm hat. Das Gebet des Demütigen dringt durch die Wollen und es hat keine Ruhe, bis es hinkommt zum Thron und es geht nicht von da weg, bis der Allerhöchste es an sieht. (Eccli. Bf), 21)-Nichts ist mächtiger als ein Mensch, bemerkt der erleuchtete Kirchenlehrer St. Alphonsus signori, ber recht zu beten versteht; denn der Betende wird der Allmacht Gottes teilhaftig. Auf diese Gotteskraft nun vertrauend, erflehen wir durch die besondere Fürbitte der allerseligsten Jungfrau Maria, der Österreich seit dein 18. Mai 1847 als seiner Schutzherrin geweiht ist, durch die Fürsprache des Hl. Joseph, den Kaiser Leopold I. im Jahre 1675 zum Schutzherrn Österreichs erkor und der unser Landespatron und der Taufpatron der beiden Jubilanten Seiner Majestät und Seiner Heiligkeit ist, sowie des hl. Franziskus Seraphikus und aller heiligen Schntzgeister Österreich-Ungarns den vollen Segen und das volle Glück für den kaiserlichen Jubilar, für das allerhöchste Kaiserhaus und für das gesamte Bölkerreich. übrigens Brüder, freuet euch, seid v o l l k o m m e n, er muntert euch, haltet Frieden, und der Gott der Liebe nnd des Friedens wird mit euch sein! (II. Cor. 18, 11). Amen. Marburg, am Hl. Roseukranzsonntage und am Feste des Hl. Franziskus von Assisi, den 4. Oktober 1908. t M i ch et c i; Fürstbischof. Anmerkung. Das vorstehende Hirtenschreiben ist am 22. 23. und 24. Sonntage 15. und 22. November l. I. den Gläubigen von der Kanzel zu verlesen. nach Pfingsten oder den 104. Pastirski list ob priliki šestdesetletnice vladanja Njih Veličanstva cesarja Franca Jožefa I. po božji milosti in usmiljenosti knez in škof Lavantinski, pošlje častitim duhovnikom in vsem vernikom svoje škofije pozdrav in blagoslov, pa jim želi vse dobro od Boga Očeta in Sina v edinosti Svetega Duha. V Gospodu ljubljeni škofljani! fex, in aeternum vive! Kralj, živi na veke ! (Dan. 6, 21). Ko se je hotel veliki prerok Daniel zahvaliti perzijskemu kralju Dariju za kraljevsko varstvo ter za izredne dobrote in milosti, je navdušeno zaklical: Rex, in aeternum vive! O kralj, živi na veke! Enako moremo tudi mi pri spominu na mnogotere in velike dobrote, darove in milosti, ki smo jih prejeli in užili od svojega dobrotljivega očeta in vladarja, ob priliki diamantnega jubileja Njegove vlade klicati: Imperator et rex noster, in aeternum vive ! O naš cesar in kralj, živi na veke! Bodi srečen, kakor more biti kdo srečen le v nebesih! Naj obstoji tvoj slavni rod in tvoje mogočno cesarstvo v svojem sijaju tja do najdalj nje prihodnosti v zmislu, kakor se od davnih časov bere staroslavno geslo A. E. 1. O. U. Austria erit in orbe ultima. Avstrija edina izredno oleta uničbe. Pred desetimi leti so praznovali papež Leon XIII. diamantni jubilej svojega mašništva, in Njih Veličanstvo naš cesar so slavili zlati jubilej svoje vlade. V tekočem letu obhajata na občno veselje prav tako najvišja namestnika božja v sveti Cerkvi in v avstrijsko-ogrski državi svoja jubileja: Njih cesarsko in kraljevsko Apostolsko Veličanstvo praznujejo šestdesetletnico svoje vlade, in Njih Svetost papež Pij X. slavijo petdesetletnico svojega duhovništva. Na blagega papeža zlatomašnika sem vas opozoril v svojem pastirskem listu z dne 25. svečana 1908, v katerem sem opisal Njihovo življenje, naslikal Njihovo delovanje v raznovrstnih duhovskih službah, zlasti kot naslednika sv. Petra na papeškem prestolu, pa sem priobčil navodila, kako bi naj slovesno praznovali Njihov zlato- mašniški jubilej. V isti namen je bil tudi razposlan že dne 29. rožnika 1907 »Oklic za pripravo na dostojno praznovanje zlate svete maše svetega očeta Pij a X.« in so bila dne 31. sušca 1908 razglašena »Naročila zastran jubilejnih procesij < za papeža in za cesarja. V mojo srčno radost mi prihajajo od vseh strani prijetna poročila, da ste slavili in da slavite, ljubljeni školljani, zlatomašniški jubilej našega skupnega očeta in nezmotljivega učenika papeža Pija X. z vsem veseljem in v vsej ljubezni s tem, da ste se številno in živahno udeleževali cerkvenih pobožnosti: misijonov, duhovnih vaj, devet- in tridnevnic, procesij v za to odločene Marijine cerkve, kjer ste dobivali popolne odpustke, in da še darujete molitve, sveta obhajila, svete maše in rožne vence, zlasti pa mile darove za svetega očeta, kot Pel rov novčič in kot prispevek za zlati kelih in za jubilejno sveto mašo, ki jo bodo sveti oče služili v baziliki sv. Petra prihodnjega dne 16 lislopada, to je na dan svojega škofovskega posvečenja v letu 1884. S tem dnevom začne obenem teči srebrni jubilej Njihovega škofovanja. Vrhutega je več duhovnikov in drugih vernikov iz naše škofije potovalo z avstrijskim romarskim vlakom v Rim, da se osebno poklonijo svetemu očetu ter prejmejo Njihov očetovski blagoslov. Zopet drugi školljani so šli na božji pot v Lurd, da bi tam v goreči molitvi prosili deviško mater Marijo, naj s svojo mogočno roko varuje in brani vzvišenega namestnika svojega božjega Sinu na zemlji. Z ozirom na dopise, ki so dosedaj došli kot odgovor na moje prijazno vabilo z dne 18. vel. srpana 1908, se gotovo zanašam, da bodo dne 16. lislopada t. 1., to je na dan zlate primicije Njih Svetosti, malone vsi duhovniki moje škofije služili sveto mašo po namenu najvišjega zlatomašnika v Rimu, in da bodo svoje intencije združili z dobrim namenom svetega očeta. Mile darove za Petrov novčič in dragoceno sliko predmestne župnijske cerkve Matere milosti v Mariboru, dne 7. lislopada 1906 odlikovane z naslovom manjše bazilike, sem osebno izročil svetemu očetu ob priliki posebne avdijencije, ki sem jo imel dne 18. vel. travna tega znamenitega jubilejnega leta. V povračilo so mi Pastir na skali sv. Petra naročili, da naj v Njihovem imenu podelim vsem svojim vernim ovčicam sveti blagoslov. Svojim vsaki čas požrtvovalnim duhovnikom sem podelil prejeti apostolski blagoslov ob sklepu letošnjih, nenavadno številno obiskanih duhovnih vaj dne 28. velikega srpana. Kakor srečno živimo pod zaokroženo, ali tukaj prav rečeno, ravno pastirsko palico, enako tudi pod perotmi dvoglavega cesarskega orla. S pričujočim listom hočem vas, moji ljubi Lavan-tinci, prijazno pa nujno povabiti, da se častno udeležite slovesnosti, s katerimi bo Cerkev slavila drugi znameniti jubilej, briljantni jubilej vlade našega nad vse milostivega cesarja in vladarja. Tam v prekrasni prestolni dvorani knezo-nadškofijske palače v Olomucu na Moravskem se je dne 2. grudna viharnega leta 1848 dovršil čin svetovno-zgodovinskega pomena. Cesar Ferdinand I. Dobrotljivi (1835 —1848) se je odpovedal vladarski kroni ter jo je izročil svojemu bratu, presvetlemu nadvojvodu Francu Karolu, ki pa je svoje dedne pravice dal prepisati na svojega najstarejšega, v cesarskem gradu Schönbrunn dne 18. vel. srpana 1830 rojenega sina. Osemnajstletni cesar je vsem narodom staročastite Habsburške monarhije oznanil in razglasil nastop svoje vlade pod slovečim imenom : Franc Jožef I-In tako slavijo Njih cesarsko in kraljevsko Apostolsko Veličanstvo, naš vobče češčeni in vroče ljubljeni deželni oče prihodnjega 2. dne brez madeža spočeti devici Mariji posvečenega meseca decembra šestdeseto obletnico, odkar so zasedli cesarski prestol. Mimogredé opomnim, da je 6. dne Marijinega meseca majnika letošnjega pomenljivega leta minulo šestdeset let, odkar je poznejši vrhovni vojskovodja pri Sv. Luciji dne 6. maja 1848 prvikrat stal sredi v ognjenem dežju in v bojnem gromu : takrat so krog nadvojvoda Franca Jožefa večkrat kaj na gosto padale krogle, on pa je ostal popolnoma miren in hladnokrven. Junaški maršal grof Jožef Radetzky je na lastne oči videl, tako piše v svojem poročilu »na večer v Veroni dne 6. maja 1848,« poslanem c. kr. vojnemu ministerstvu, kako je krogla iz sovraž- nega lopa padla celò blizu nadvojvoda, on pa ni trenil niti z očesom. Vrli prebivalci širne Avstrije, če tudi raznovrstni po govorici in značaju, po šegah in zgodovini, praznujejo vendar v lepem soglasju radostni in častni dan, kakršnega še nikdar ni bilo, odkar stoji preslavna Habsburška država. Kajti noben vladar iz sloveče Habsburške rodovine ni vladal skozi dvanajst petletij, to je celih šestdeset let, nad mnogoterimi avstrijsko-ogrskimi narodi. Cesar Friderik IV. (1435—1493) je doslej vladal najdalj e, pa vendar samo le 58 let. Ni čudno, da noben narod noče zaostati za drugim, vsi hočejo spomin na znameniti dan, na diamantni jubilej blagoslovljene vlade svojega presvetlega gospoda in cesarja, ovekovečiti z deli krščanske ljubezni do bližnjega, s podpiranjem ubožcev in sirot, z lajšanjem nadlog in trpljenja vsem, ki so pomoči potrebni, z dejanji omike, z izdelki umetnosti in znanosti. Nastalo je že in še bo ustvarjenih mnogo naprav v občekoristne in dobrodelne namene. Tudi v Lavantinski škofiji bodo o dostojnem praznovanju tako redkega jubileja še poznim rodovom pričale zale župnijske cerkve, ki so bile letos pozidane ali jih še zidajo, n. pr. v Teharjih, v Dolu in v Rajhenburgu; pričal bo dragoceni glavni aitar pri Sv. Jurju v Slovenskih goricah in umetno dovršeni stranski aitar v Mariborski baziliki Matere milosti, posvečen kraljici brez madeža izvirnega greha spočeti, mogočni varihinji Avstrije; nadalje nove veličastne orgije v stolni cerkvi v Mariboru, Potem jubilejni zvonovi, n. pr. v Artičah, v Framu, v Središču in pri Sv. Petru poleg Radgone; dijaške ustanove, kakor za dijake Celjske gimnazije ; tudi drugo dijaško semenišče, ki se namerava zgraditi; potem dobrodelne ustanove v priboljšek pičlo plačanim orgljavcem in pa novo žensko Učiteljišče šolskih sester v Mariboru, ki je bilo v letošnjem jubilejnem letu dne ‘27. kimavca slovesno otvorjeno in blagoslovljeno in čigar zgradba je veljala do 330.000 kron. Tudi venčane glave se spoštljivo klanjajo častitljivi osebi cesarja in kralja jubilarja Franca Jožefa I. Takovšen prizor je bilo občudovati dne 7. maja t. 1. v cesarskem gradu Schönbrunn. Mogočni vladarji so našemu, med vsemi kralji in cesarji, kar jih je sedaj na svetu, najbolj priljubljenemu monarhu k šestdesetletnici vladarsiva osebno izrazili vdana voščila in srčne čestitke. Če pa v tujih deželah našega cesarja tako časlč, kako se potem Njihovi lastni državljani naj ne veselé in ne radu-jejo? Najprej se je dne 21. velikega travna tekočega cesarskega leta poklonilo 82.000 otrok na Dunaju svojemu skrbnemu deželnemu očetu ter je pripravilo sivolasemu monarhu obilno tolažbe in radosti. Dne 12. rožnika 1908 se je pred očmi cesarja jubilarja vršil zgodovinski jubilejni obhod, ki se je posrečil tako sijajno, da mu je zagotovljen ne le v avstrijski, marveč v svetovni zgodovini časten prostor. Kdor je slišal na ta cesarski dan slavnostne vzklike navdušenja in veselja, sme reči, da je bil navzočen pri dogodku občezgodo-vinskega pomena, pri dogodku, ki je na vse udeležence napravil najblagodejnejši vtis. Ko se je bližal konec nepregledno dolgega iz prevoda očem Njih Veličanstva, so na dano znamenje zazvonili vsi zvonovi po številnih cerkvah Dunajskega mesta in so zapeli svojo hvalno in zahvalno pesem Te Deu m laudamus. Zares, za posvetnim slavljenjem izrednega cesarskega jubileja ne smejo zaostati cerkvene svečanosti. Ne, naj se mu spodobno pridružijo, in naj se v ta namen vršijo slovesne službe božje s primernimi govori, naj se priredijo zahvalne in prosivne procesije; verniki naj z duhovniki vred darujejo sveta obhajila in svete maše ter opravljajo goreče molitve za zemeljsko in nebeško srečo Njih Veličanstva ter presvetle cesarske rodovine. Cerkveno slavljenje cesarskega jubileja mora imeti namen, da se vsemogočnemu in vsedobremu Bogu iz celega srca zahvalimo za vse milosti in dobrote, ki jih je izkazal častitljivemu jubilarju, in pa za vse dobro, kar je nam v obilni meri podelil začasa šestdesetletne vlade Njih Veličanstva. Vrhutega naj bi imenovano slavljenje zasadilo, ali boljše rečeno, prav močno oživilo in uglobilo, okrepilo in utrdilo v blagih in dovzetnih srcih vseh avstrijskih podanikov hvaležno ljubezen, ne-omahljivo zvestobo in nepremakljivo vdanost do jubilejnega vladarja in do presvetle cesarske hiše.1 To je tudi edini namen mojega pričujočega pastirskega in poučnega lista, čigar vsebino naj nesmrtni kralj večnosti, Kristus Jezus, na materino priprošnjo Marije, ki je varihinja Avstriji, spremlja s svojim blagoslovom in z rodovitno roso svoje milosti! V Gospodu ljubljeni verniki! ažnih razlogov je dovolj, ki nas vse, pastirje in ovčice, silijo, da slovesno praznujemo diamantni jubilej vladarstva našega ljubega in dragega cesarja. 1 O življenju in delovanju presvetlega cesarja po- ročajo med drugimi te le knjige : Jos. Ciperle, Cesar Franc Jožef I. V Ljubljani, 1879. — Fr. Hubad, Franc Jožef I. V Ljubljani, 1888 — Isti pisatelj, Franc Jožef I., cesar avstrijski. V spomin 50 letnice Njegove vlade spisal slovenski mladini. V Ljubljani, 1898. Str. 72. Jožef Apih, Naš cesar. Spomenica ob 50 letnici njegove vlade. V Celovcu, 1898. Str. 207. — Tomo Zupan, Naš cesar Franc Josip 1. 1848—1898. Povodom petdesetletnice njegovega vladarstva. Ljubljana, 1890. Z 31 podobami. Str. 67. — Anton Kosi, Iz življenja našega cesarja. Povodom šestdesetletnice vladarstva cesarja Franca Jožefa I. 1848 do 1908. V Ljubljani, 1908. — V spomin štiridesetletnice vladanja presvetlega cesarja Franca Jožefa I. (Drobtinice. XXIII. letnik. Uredil Dr. France Lampe. V Ljubljani, 1889. Prvi del. Slavnostni spomini. Stran 3 — 46. Govori o priliki cesarjeve štiridesetletnice. Stran 47—82). — Dr. Leo Smolle, Das Buch von unserem Kaiser. 1848—1888. Festschrift aus Anlaß des 40jährigen Jubiläums Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph 1. Na Dunaju, 1888. S 34 slikami. Str. 240. — Isti pisatelj, Fünf Jahrzehnte auf Ilabsburgs Throne. 1848—1898. Na Dunaju, 1898. — Velikansko delo te vrste s krasnimi slikami in podobami (jaz sem plačal zanj 100 K), nosi naslov: Viribus unitis. Das Buch vom Kaiser. Mit einer Umleitung von Dr. Josef Alexander Freiherr v. Ilelfert, herausgegeben von Max Herzig. Na Dunaju, 1898. Folio. Str. XXIV + 322. — Die Regierungszeit Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef I. Geschichtliche Rückschau von Robert Rostok, k. und k. Hauptmann. 3. izdava. V Gradcu. Vel. 8°. Str. 482. Podatki iz vladarske dobe Njih Veličanstva so pregledno sestavljeni ter zazna- Na prvem mestu je s v e t a z a p o v e d tistega, ki je sam sebe imenoval kralja, seveda kralja nevidnega, nebeškega kraljevstva: Dajte cesarju, kar je cesarjevega! (Mat. ‘22, 21). Vernim in bogoljubnim prebivalcem široširne Avstrije ponuja šestdesetletni cesarski jubilej prav lepo menovani po letih (1848—1902). Isti pisatelj je priobčil poleg drugih spisov: Erinnerungsblätter an weiland Ihre Majestät Kaiserin und Königin Elisabeth. V Pragi, 1903. Vel. 8°. Str. 136. — Prav porabno delo je: Kaiserworte. Festschrift zum 50jährigen Regierungsjubiläum Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät Franz Joseph I., Kaiser von Österreich, König von Böhmen usw. und Apostolischer König von Ungarn. Herausgegeben von L. K. Nolston. Na Dunaju, 1898. Vel. 8«. Str. XXII + 425. — W. Wächtler Kanonikus, Österreichs Kaiser Franz Josef I-Sein Leben und Streben. 2. izdava. Na Dunaju, 1890. Str. 168. Isti pisatelj je spisal: Das Jubiläumsbuch vom vielgeliebten Kaiser Franz Joseph I., der seine Völker durch fünfzig Jahre mit väterlicher Sorgfalt liebt und leitet. Winterberg, 1898. Str. 159. Nadalje je izdal: Der alte treue Radetzky. Sein reichbewegtes Leben und Streben. Podersam, 1895. Str. 160. — Thomas Christian Arbeiter, Zur Fünfzigjahres-Erinnerung an die Reise Ihrer Majestäten Kaiser Franz Josef I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich durch Kärnten und Steiermark im September 1856. V Gradcu, 1906. 8°. Str. 56. — Österreichs Ilort. Ge-schichts- und Kulturbilder aus den Ilabsburgischen Erb-ländern. Eine Festgabe zur Jubelfeier des Kaisers Franz Josef I. 1908. Herausgegeben von einem Kreise vaterländischer Schriftsteller. Na Dunaju, 1908. Zvezek 2. Str. 462 — 507. — Hermine Proschko, Unseres Ka’sers diamantenes Jubelfest. Ein Festbttchlein für Österreichs Jugend. Na Dunaju, 1908. Mala 4°. Str. 112-— Sechzig Jahre auf Ilabsburgsthron. Festgabe zum 60-jährigen Regierungsjubiläum Sr. Majestät Kaiser Franz Josef I. Na Dunaju, 1908. 2 zvezka. Z 31 umetnimi prilogami in blizu 200 podobami. in zaželčno priložnost, da dajo cesarju, kar je cesarjevega, kakor jim je petdesetletni jubilej mašništva svetega očeta bil radosten povod, da so dali Bogu, oziroma njegovemu vidnemu namestniku na zemlji, papežu Piju X., kar je božjega. Krščanska vera je s svojim blagodejnim vplivom omilila, osladila in posvetila razmerje med vladarjem in podložniki. Krščanstvo vidi v vladarju namestnika božjega in v podanikih otroke in ljudstvo božje. Zato so v luči krščanstva narodi ene države ena velika družina, državni poglavar je pa njihov skupni oče in gospodar. Odtod nežna navada, da vladajočega kneza imenujemo deželnega očeta, podanike pa njegove sinove in hčere. Prav primerno pripazujejo papež Leon XIII. slavnega spomina v temeljni okrožnici z dne 1. novembra 1885 o uredbi krščanskih držav : Vlada naj bo pravična, ne oblastno gospodo-vavska, marveč očetovsko mila. In Njih Veličanstvo, naš monarh, so ob priliki srebrne svoje poroke dne 27. malega travna 1879 izgovorili geniji ve besede : Jaz sem ponosen in srečen obenem, da smem narode, kijih obsega moja država, smatrati za s voj o veliko družino. Iz povedanega sledi jasno in očitno, kaj so podložniki dolžni vladarju, namreč isto, kar so otroci po četrti božji zapovedi dolžni svojim staršem : ljubezen, spoštovanje, pokorščino. Prva čednost dobrih podanikov, ljubezen, mora biti zares otroška ; vplivati mora na notranje mišljenje, pa se kazati na zunaj v besedah in v dejanjih. Enako dobrim otrokom morajo deželani svojemu vladarju zmerom vse dobro hoteti in blagoslova z nebes želeti, kakor je pobožni očak Jakob blagoslavljal egiptovskega kralja Faraona. (T. Moz. 47, 10). — Ljubezen naj se razodevlje v govorjenju. Podložni naj goreče molijo za svojega, od Boga postavljenega vladarja, da bi ga Bog vodil po potu modrosti, pravičnosti, srčnosti in vsakovrstnih čednosti, ki so vladarju potrebne. Zato vas opominjam, piše od Boga razsvetljeni apostol narodov sv. Pavel škofu Timoteju in njegovim ovčicam, da naj se o- pravljajo prošnje, molitve, priporočanja in za h valjenja za vse ljudi, za kralj e in vse oblastnike, da bomo mirno in pokojno živeli v vsej pobožnosti in čistosti. (I. Tim. 2, 1—3). Pokorni apostolskemu opominu so radi molili prvi kristjani za paganske oblastnike, celò za take, ki so jih preganjali ; pa so radi molili katoliški kristjani vseh časov za pravo srečo in blaginjo svojih vladarjev in predstojnikov. Stari Tertulijan piše na 25. poglavju svoje sloveče knjige »Apologeticum« v obrambo krščanske vere takole: »Mi molimo iz dna srca za vse cesarje, da bi jim Bog dal dolgo življenje, mirno vlado, varnost v lastni hiši, hrabre vojne čete, odkritosrčno vdane svetovavce, pošteno ljudstvo, svetovni mir in vse, karkoli si želijo kot navadni ljudje in kot cesarji«. Tudi še dandanes opominja sveta Cerkev svoje vernike, da pri očitni službi božji h Gospodu Bogu molijo in prosijo : »Razsvetli in potrdi v vsem dobrem duhovske in svetne gosposke in oblastnike, da bodo pospeševali vse, kar more pripomoči k tvoji časti, k našemu vzveličanju, k miru in sreči vsega krščanstva !« V Avstriji se sèm od časov papeža Klementa XIII. (1738—1769) opravljajo za vladarja posebne cerkvene molitve, katere so papež Pij IX. svetega spomina iz spoštovanja do našega cesarja s prelepim, za avstrijskega monarha hvale polnim odlokom Fulget z dne 10. svečana 1860 vnovič potrdili ter zaukazali, da morajo duhovniki ime Njih Veličanstva imenovati pri sveti maši v tihi molitvi pred povzdigovanjem, pa da se morajo odmoliti prošnje za cesarja pri farni službi božji ob nedeljah in praznikih, na veliki petek in veliko soboto, kakor tudi v litanijah vseh svetnikov pri popoldanski službi božji in pri procesijah na Markovo ter prve tri dni križevega tedna.1 Tudi vlagajo od lanjskega leta sèm duhovniki moje škofije slednji četrtek med mašne molitve Oratio pro Imperatore, molitev za cesarja. Tako pa, krščanski škofljani, pošiljajte vsekdar, zlasti v letošnjem jubilejnem letu, proti nebesom 1 Gosta ct statuta Synodi dioccesanac anno 1896 celebratae. Marburgi, 1897. Cap. XXII. pag. 386—392. prav pobožne in goreče molitve za cesarja, da bi Bog, ki z večno močjo vse vlada, razlil na presvetlega jubilarja v zvrhani meri svoj vsemogočni blagoslov in svojo nebeško milost! Enako hočemo svojo otroško, neusehljivo ljubezen do deželnega očeta kazati tudi v dejanju in v žrtvah. Kot zvestim državljanom nam je dolžnost, da ostanemo cesarju neprenehoma, tudi v resnih časih, srčno vdani, da Njih Veličanstvo branimo in da, če treba, žrtvujemo za domovino ter za očeta domovine blago in kri, kakor pojemo v genijivolepi cesarski himni : Vse za dom in za cesarja ! Za cesarja blago, kri ! Z delavno ljubeznijo pa se mora družiti tudi otroško spoštovanje do presvetlega cesarja. Prvi knez apostolov sv. Peter zaukazuje v svojem prvem listu krščanskim vernikom strah božji in češčenje vladarja : Boga se bojte in kralja častite! (I. Pelr. 2, 17). In drugi apostolski knez sv. Pavel veli vernikom : Dajte vsakemu, kar ste dolžni, spoštovanje, komur spoštovanje, čast, komur čast! (Rimlj. 13, 7). Dolžno spoštovanje mora bili pred vsem znotraj v srcu ukoreninjeno ter obsegati sveti strah, s katerim vladarja nad vse cenimo. Vladarji so namestniki božji. Bog je vesoljni svet ustvaril ter mu dal večno veljavne zakone. Mrtva priroda in žival, ki nima pameti, izpolnjuje božje zakone prisiljeno, ker se jim ne more ustavljati. Človek pa, ki ima dar razuma, bi naj izpolnjeval božjo postavo prostovoljno in zaslužno. Duhovske in verske zadeve urejuje Bog po svoji sveti Cerkvi. V posvetnih rečeh je državni poglavar namestnik božji, ki ima vse svoje veličastvo od Boga, kakor uči večna modrost v knjigi knjig z besedami : Po meni kralji kraljujejo in zapoved-niki določujejo, kar je pravično. Po meni poglavarji gospodujejo in mogočni pravico določajo. (Preg. 8, 15. 16). In sloviti učitelj narodov sv. Pavel pravi kratko pa dobro : Ni oblasti od drugod kakor od Boga, katere pa so, so od Boga postavljene. (Rimlj. 13, 1). Notranje spoštovanje se mora nadalje razodevati v besedi in v dejanju. O svojem, od Boga postavljenem vladarju moramo spoštljivo govoriti in njegovih pravičnih naredb ne smemo zlovoljno presojati, marveč njegove blage namene moramo krepko in vztrajno braniti pred hudoželjnim tolmačenjem in podtikanjem. Veleslavni zakonodavec in vodnik Izraelskega ljudstva, Mozes, je dal prepoved: Predstojnikov ne obrekuj in kneza svojega ljudstva ne preklinjaj! (11.Moz. 22, 28). Dolžno spoštovanje naj se slednjič kaže po dobrih delih : Hočeš pa, da bi se oblasti ne bal, piše izvoljeni apostol sveta krščanskim Rimljanom, stori dobro in boš imel hvalo od nje. Zakaj božja služabnica je tebi v prid. Ako pa hudo delaš, se boj ; ne nosi namreč zastonj meča. Zakaj božja služabnica je, maščevavka k strahovanju tistega, ki hudo dela. (Rimlj. 13, 3. 4). K pravi ljubezni in odkritosrčnemu spoštovanju do vladarja mora kot tretja družica pristopiti popolna pokorščina, ki obstoji v vestnem izpolnjevanju vsega, kar je v pravo srečo in blaginjo domovine po pravičnih postavah zaukazano. Pokorščina je v naših časih tem potrebnejša, ko se na vseh straneh širi duh nasprotslva in nepokorščine, duh nespoštljivosti in upornosti proti oblasti, od Boga postavljeni, in proti zakonitemu redu. V živi veri v Jezusa Kristusa je pokorščina lahka in zaslužna, ker je tudi Sin božji bil pokoren do smrti, smrti pa na križu. Zato gaje tudi Bog poveličal in mu dal ime, ki je nad vsa imena,da sevi menu Jezusovem vsako koleno pripogne teh, ki so v nebesih, na zemlji in pod zemljo. (Filiplj. 2, 8—10). Seveda, oče laži in upora, stari iz k uš nj aver, in zapeljivec, peklenski satan hoče ljudi odvrniti od pokorščine do gosposke, od Boga postavljene, ko jih slepi s prevarljivo besedo neomejene svobode in prostosti. Pa prostost stare zapeljive kače je lažniva in pogubna. Prava prostost ni neodvisnost od zakonite oblasti, ne, marveč v tem je prava svobodnost, da nas nihče ne ovira v izvrševanju naših pravic in v zvestem izpolnje- vanju naših dolžnosti. Po vsej pravici poudarjajo Leon XIII. v zgoraj pohvaljeni encikliki I m m o r-tale Dei o krščanski državni upravi: »Pokorščino odpovedati in ljudske množice klicati k uporu in nasilstvu, je zločinstvo zoper božje veličastvo, prav kakor zoper človeško dostojanstvo«. Stojte torej trdno, ljubi moji, in vztrajajte neomajano v pokorščini in vdanosti do državnega poglavarja, dobro vedoč, da ima Bog, stvarnik in gospodar vesoljnega sveta, svoje pravice nad nami, katere pa je v občni blagor in v našo srečo deloma odstopil posameznim ljudem. To uči prvi rimski papež sv. Peter, ko z vso resnobo vernike opominja : Bodite podložni vsaki človeški stvari zavoljo Boga, bodisi kralju, kol naj višjemu, ali namestnikom, kot od njega poslanim! Zakaj to je volja božja. (I. Petr. 2, 13—15). In njegov apostolski tovariš, od Boga najbolj razsvetljeni razlagavec božjih skrivnosti, odločno kliče vernike k pokorščini do postavljene gosposke, rekoč: Vsak človek bodi višji oblasti podložen; ni namreč oblastiod drugod, kakor od Boga; katere pa so, so od Boga postavljene. Kdor se torej oblasti ustavlja, se božji volji ustavlja. Kateri pa se ustavljajo, sami sebi pogubljenje nakapajo . . . Zatorej morate podložni biti, ne samo zavoljo strahovanja, marveč tudi zavoljo vesti. (Rimlj. 13, 1. 2. 5). V navedenih besedah sv. Pavla, ki najlepše pojasnjujejo, kar je rekel božji Vzveličar Pilatu : Ne imel bi nobene oblasti do mene, ko bi ti ne bila od zgoraj dana (Jan. 19, 11), se nahajajo glavna pravila, ki so za katoliškega kristjana v politiki merodajna in odločilna; one popolnoma jasno oznanjujejo vero, da vsa oblast gosposke izvira iz Boga; one povejo celò razumljivo, kaj pomeni častitljivi naslov : Cesar po božji milosti. Zalo je klasiško trinajsto poglavje čudovito lepega lista do Rimljanov državnim gosposkam in mirnemu razvoju človeštva več koristilo, kakor vse učene razprave o državi in njenih pravicah sèm od paganskih modrijanov pa tja do najnovejših učiteljev državnega prava. Omenjeno krščansko, apostolsko načelo so verniki vseh časov visoko cenili ter se zvesto po njem ravnali. V izvrstnem spisu do cesarskega namestnika S k a p u 1 a zagotavlja bistroumni zagovornik krščanstva Tertulijan: »Mi častimo cesarja, kakor je nam dovoljeno in njemu koristno, kot človeka, ki stoji Bogu najbliže in ki vse, kar je in velja, ima od Boga, in le Boga samega nad seboj.« — Tako pa se tudi vi, prelj ubij eni, nepremično trdno držite tega krščanskega načela, in dandanes tem trdneje, čimbolj se hudobne moči leme trudijo, da bi zatemnele žar vladarske krone, s katerim jo obsevajo besede božje. Spoznajte in častite v Njih Veličanstvu namestnika božjega veličanstva, ki je za vse, karkoli stori, odgovoren Bogu svojemu najvišjemu Gospodu! Da hranimo in branimo Njih ugled, je tembolj potrebno', ker so naš dobri cesar s podelitvijo ustave pravico zakonodajstva deloma odstopili državni zbornici in deželnim zborom. Svoje prepričanje, da se je treba zvesto držati zakonite od Boga postavljene gosposke, hočemo zlasti v tekočem cesarskem jubilejnem letu kazali s krščansko dobrodelnostjo, z marljivo udeležbo pri cerkvenih jubilejskih slovesnostih, z molitvijo za milost in pomoč božjo, ki je Njih Veličanstvu neizogibno potrebna k srečnemu vladanju Njim izročenih narodov. Molitve v ta namen nikakor ne smemo nizko cenili ali prezirati, ker Bog navezuje delitev svojih milosti na molitev ; in verska resnica je, da potrebujemo k vzveličanju svoje duše milost in pomoč božjo. Sveti Tridentinski zbor določno uči: Bog ne zapoveduje nič nemogočega, marveč s svojo zapovedjo opominja, da storimo, kar moremo, pa da si izprosimo, kar presega naše moči, in on pomaga, da moremo (izvršiti, kav je zapovedano). (Sej. VI. pogl. 11). V Gospodu ljubljeni verniki! a slovesno praznujemo šestdesetletnico slavnega vladanja našega dobrotljivega monarha. terja nadalje hvaležnosti polno srce. Dobro vemo, da je dedna, slavepolna rodovina Habsburško-Lotarinška, katere venčani poglavar so cesar Franc Jožef L, tista vez, ki neločljivo druži po govorici, šegah in zgodovini tako različna ljudstva raztegnjenega cesarstva, da jih ona varuje in brani, pa jim je porok za svobodni razvoj njihove narodnosti. Njih Veličanstvo presvetli jubilar s svojim, od previdnosti Njim narekovanim, dne 12. svečana 1849 izbranim geslom Viribus unitis, Z združenimi močmi so enkrat izgovorili to-le velepomenljivo besedo • »Avstrija mora biti vsem narodom zavetje.« In kmalu po nastopu vlade so tedaj še mladostni cesar odposlanstvu moravskega deželnega zbora dejali premišljevanja vredne besede: »Katerikoli jezik govore narodi moje širne države, Jaz zaupam, da se bodo vsi pripoznali in izkazali kot zveste sinove skupne domovine.« To cesarjevo zaupanje bi naj avstrijski narodi v letu Njihovega bisernega jubileja prav posebno opravičili s prisrčno zahvalo in hvaležnostjo za vse skozi šest desetletij v najbogatejši meri prejeto varstvo in za vso obrambo svojega dela, napredka in razvoja. Zares, nikdar se ne moremo Bogu dosti zahvaliti za neprecenljivi dar prirojene zakonite vladarske rodovine. Izredno dobroto nam je pač težko primerno ceniti; pa jasneje spoznamo njen pomen, njeno vrednost in važnost, če pogledamo na dežele, katerim ni dana enaka sreča. Kjer ni vladarj a, razpade ljudstvo. (Preg. 11, 14). »Zgodovina uči«, piše neki učen zgodovinar naših dni, »da tistim narodom sveti posebna zvezda sreče, katere vodi skozi stoletja nepretrgano ista knežja rodovina, in pri katerih si podajata roko razumevanje ljudstva od zgoraj in zvestoba do vladarja od spodaj.« In tako je pri nas, Bogu bodi hvala ! Slavne zgodovine avstrijske si brez blagoslovljene vladarske rodovine izvoljenih Habsburžanov niti misliti ne moremo. Zato se hočemo in moramo v tem znamenitem jubilejnem letu Gospodu vojnih čet v vsej ponižnosti zahvaljevati, da milostno ohranjuje našo v svetovni zgodovini slovečo vladarsko hišo, pa ga hočemo in moramo tudi prav prisrčno prositi, naj jo še v prihodnje dobrotljivo brani in varuje, da vselej ostane resnično : S Habsburškim bo tronom vedno Sreča trdna Avstrije. Živi cesar, domovina : Večna bodi Avstrija ! K veselemu slavljenju izrednega cesarjevega jubileja nas nadalje nagiblje misel na blago in plemenito srce, na sijajne vladarske kreposti častitljivega in vzvišenega monarha. Komu ni znana natančna vestnost Njih Veličanstva v izpolnjevanju vladarskih dolžnosti, Njih nesebična požrtvovalnost za vse cesarstvo, Njih neumorna in trudapolna delavnost — našemu cesarju pač ni treba nikdar obžalovaje reči, kakor je dejal rimski cesar Tit: Dan sem izgubil, ker oni ne izgubijo niti minute — nadalje Njih skrbna previdnost, neupogljiva krščanska ravnodušnost in trdno zaupanje na Boga v vseh položajih življenja? Kdo ne pozna Njih viteške resnicoljubnosti in pravičnosti, odkritosrčne bogaboječnosti in pobožnosti? Pač le sveta božja volja je bila, da so bili naš cesar, skoraj neposredno preden so prevzeli težavne vladne posle, potrjeni z milostmi in darovi Svetega Duha, ki so človeku trdna in varna opora v vseh bojih, trudili in težavah, in ki katoliškemu kristjanu dajejo zmožnost, da more izpolnjevati svoj od Boga mu nakazani poklic. Na praznik sv. apostola Jakoba, dne 25. malega travna 1848 je tedanji prejasni nadvojvoda Franc Jožef iz rok apostolskega škofa prejel zakrament svete birme. Preteklo je torej letos tudi šestdeset let, odkar so Njih cesarsko in kraljevsko Apostolsko Veličanstvo v dvorni kapeli v Inomostu bili birmani od premilostljivega knezoškofa Tridentinskega po imenu Janez Nepomuk Tschiderer. S hvaležnostjo do Boga se spominjamo pomenljivega dogodka, da je birmal našega viteškega cesarja mož, ki bo v bližnjem času prištet svetnikom. Rajnemu knezoškofu je že podeljen častni naslov: služabnik božji. Po spominu na častitljivo osebo posredovavca birmske milosti je pri našem monarhu gotovo tudi spomin na prejem svete birme dobil žar večje svetosti. Delivec darov Svetega Duha je po svoji ločitvi od sveta gotovo sam postal pred prestolom božjim varih in mogočen priprošnjik za svojega presvetlega birmanca, ki je zdaj tudi med tistimi, kateri želijo in se trudijo, da bi bil globokoverni in pobožni škof Tschiderer kmalu prištet blaženim. Njih Veličanstvo so za katedralno cerkev v Tridentu še nedavno darovali krasno oljnato sliko častitljivega služabnika božjega Janeza Nepomučana Tschiderer. Slavni cerkveni učenik Hiponski, sv. Avguštin, riše in opisuje na 24. poglavju 5. knjige o »Mestu božjem«, čigar najvrlejši meščan je bil on sam, neposnemljivo lepo vse prednosti in kreposti, ki so krščanskemu vladarju v čast in srečo. »Krščanske vladarje imenujemo srečne, če pravično vladajo, če se ne prevzamejo, ako jih kdo priliznjeno hvali, Marveč si ostanejo svesti, da so umrljivi ljudje ; če s svojo močjo služijo božjemu veličanstvu in kolikor mogoče širijo njegovo češčenje ; če se Boga bojé, ga ljubijo in častč, če polagoma kaznujejo, hitro pa odpuščajo ; če prisojajo kazni le vkolikor je potrebno, da morejo državo vladati in braniti, ne pa, da nasičujejo svojo jezo in sovraštvo ; če prav tako prizanašajo, ne, da bi krivica ostala brez kazni, marveč, ker pričakujejo poboljšanje ; če ostrost odločb, h katerim so prisiljeni, poravnajo z milobo usmiljenja in z obilnostjo dobrot ; če stroške za osebni sijaj tembolj omejujejo, čim več imajo na razpolago ; če rajši gospodujejo nad strastmi, kakor nad katerimikoli ljudstvi, in če vse to storijo, ne iz poželenja po ničemur ni in minljivi slavi, marveč iz hrepenenja po večnem vzveličanju. Takšni krščanski vladarji so srečni, zdaj po upanju, pozneje pa bodo v resnici srečni, ko se bo izpolnilo, kar pričakujemo.« Veličasten je vladar, kakor ga slika na tem mestu duhoviti cerkveni učenik. Tu zaznamenovane tri poglavitne čednosti vzgled nega vladarja, katere tudi škof Fenelon, imenovan Kambrejški orel, v klasiškem spisu »Dogodki, ki jih je doživel Te-lemah«, terja od vsakega vladajočega kneza, namreč bogaboječnost, pravičnost in modrost, dičijo tudi našega cesarja. Da navedem le nekoliko, kdo ne pozna in ne občuduje pobožnega srca našega vzvišenega monarha ? Prilično so izgovorili izpodbudne besede: »Jaz si štejem v čast, če morem svojo vero in svoje upanje na Njega, ki po njem kralji vladajo, pokazati v dejanju.« In občeznan je zlatavredni cesarjev izrek: »Moja želja je, da meni izročeni narodi imajo časne dobrote, ne da bi prišli ob večne.« In ona druga genljiva izpoved: »Jaz molim k Vsemogočnemu, naj mi da moč, da ne bom opešal v vestnem izpolnjevanju svojih vladarskih dolžnosti in da bom srčno vztrajal v neprestanem prizadevanju za občno blaginjo in za ohranitev blaženega miru.« Cesar Franc Jožef so bili po križarskih vojskah med vsemi cesarji zapada prvi, ki so obiskali sveti grob božjega Odrešenika, kakor je brati na monumentalni mozaikni sliki, ki je bila oskrbljena za kapelo avstrijske božjepotne hiše v Jeruzalemu v proslavo šestdesetletnega cesarskega jubileja.1 Ko so presvetli cesar na svojem pobožnem potovanju v sveto deželo, za katere osvoboditev se je nepozabljivi junak iz rodovine Lotarinške in prvi kralj Jeruzalemski, Bogomir Bouillonski (f 1100), svoj čas hrabro boril — dne 9. novembra 1869 prišli na višavo, odkoder se vidi sveto mesto, so stopili raz konja, pa so padli na kolena ter poljubili sveta tla, kjer je hodil božji Vzveličar, in so bili nekoliko časa kakor zamaknjeni v tiho premišljevanje in v gorečo molitev. Nenavadni prizor je vse spremljevalce močno ganil, in cesarjev vhod v Jeruzalem je spominjal na slovesni vhod Gospodov na cvetno nedeljo. Ni še dosti ! Kako globok in silen vtis — omenim, kar sem videl večkrat z lastnimi očmi — napravi na vse navzočne, če na veliki četrtek vidijo, kako se Njih Veličanstvo v obredni dvorani cesarskega gradu pomikajo na kolenih od enega dvanajsterih 1 Sacrimi Rcdcmtoris sepulcrum post cruciatas expeditiones omnium imperatorum occidentalium Primus invisit. — Sveti Odrešenikov grob je po križarskih vojskah med vsemi cesarji zapada (Franc Jožef) Vrvi obiskal. starčkov do drugega, pa jim noge umivajo in z lanenim prtom brišejo; če gledajo, kako na veliki petek v dvorni kapeli Njih Veličanstvo pred svetim, na tla položenim razpelom, kakor ga je Njihov presvetli praded, v pesmih slavljeni Rudolf Habsburški, izbral za svoje vladarsko žezlo, padejo na kolena ter poljubijo svete rane Križanega. To je bogaboječnost! In gledavcem ter udelež-nikom stopijo solze v oči, če na visoki praznik presvetega rešnjega Telesa vidijo presvetlega cesarja in kralja, kako prešinjeni od žive vere stopajo z gorečo svečo v roki skozi ulice in po cestah Dunajskega mesta za kraljem kraljev v podobi kruha, da tako v sijajnem izprevodu vredno počastijo Boga, svojega najvišjega zapovednika, kakor je sploh pobožno češčenje najsvetejšega al tarskega Zakramenta v vladarski hiši Habsburški od davnih časov v navadi.1 Verno in pobožno mišljenje se zrcali iz prelepih besed, s katerimi so cesar-jubilar končali nagovor, ko so se jim dne 7. vel. travna 1.1. poklonili sosedni vladajoči knezi. Rekli so: »Jaz prosim božjo previdnost, naj Vaša Veličanstva in vse zvezne kneze za vse čase vzame v svoje milostno varstvo!« In ko so Njih Veličanstvo dospeli v Išl, kjer navadno bivajo v poletju, so na pozdrav gornje-avstrijskega deželnega glavarja dne 27. rožnika t. 1. odgovorili, da se veselijo na odpočitek v tej lepi deželi zlasti letos, »ko Mi je milost božja podelila, doživeti šestdeseto leto moje vlade . . in Jaz molim k Vsemogočnemu, naj rosi na to deželo svojo milost in svoj blagoslov.« Cesar torej molijo za svoje podložne. Pri tako genljivih prizorih očitnega veroizpovedanja se na našem presvetlem vladarju uresničujejo lepe besede cesarske pesmi : Modro da nam gospodari S svete vere pomočjo. 1 Prim. moj tozadevni govor ob priliki 16. razstave cerkvene obleke v Mariboru dne 17. mal. travna 1898 v slavni spomin na zlati cesarski jubilej. (Venite, adoremus ! Družba vednega češčenja presvetega rešnjega Telesa in za podporo ubožnih cerkev Lavantinske škofije v svojem osemnajstletnem blagonosnem delovanju. Maribor, 1901. Str. 84 do 93. § 19). Pač po pravici imenujejo papež Pij IX. v zgoraj navedenem apostolskem odloku Fulget našega cesarja naj vdan e j šega in naj milejšega sina svete Cerkve ter izredno pobožnega vladarj a. Druga poglavitna vladarska krepost, p r a-vičnost, istotako odseva iz življenja našega mnogoizkušenega monarha. Res je ena najtežavnejših vladarskih dolžnosti, vselej in povsod in najbolj pri razsodbah v mnogokrat zelo važnih, številnih in zapletenih slučajih, do pičice zadostiti vsem načelom pravičnosti, zlasti v avstrijsko-ogrski monarhiji. Pa kjer je pravi strah božji združen s premišljenostjo in z izkušnjo, tam sijajno uspeva tudi pravičnost. In tako je pri Njih Veličanstvu našem presvetlem cesarju, ki s krepko roko zvesto branijo blaginjo in pravico vseh prebivalcev svojega obsežnega cesarstva. K bogaboječnosti in pravičnosti pristopa kot tretja družica modrost. Tu velja izrek svetega Pisma : Timor Dei, initium sapientiae. Začetek modrosti je strah božji. (Ps. 110, 10). Strah božji ali bogaboječnost pa je prva krepost Njih Veličanstva, zato se v vsem Njihovem dejanju in delovanju kaže tudi modrost. Modre so določbe in naredbe presvetlega cesarja, in venčajo jih sijajni uspehi. Tudi onstran državnih mej visoko cenijo modre nasvete našega mnogoizkušenega monarha in vsi častijo Njih kot najbolj zanesljivega variha in branitelja svetovnega miru. Papež Leon XIII. so v svojem govoru do avstrijskih romarjev dne 16. mal. travna 1888 po pravici s poudarkom naglašali, da »imamo mi Avstrijci dovolj vzroka, da v svojem srcu družimo vdanost do papeža z ljubeznijo do vladarja. Isto hoče tudi sveta Cerkev, ki svojim vernikom odločno zapoveduje pokorščino in vdanost do vladarjev, in ona si v sedanjem času želi kakor vzornih katoličanov, tako na drugi strani prav dobrih meščanov in prav zvestih državljanov.« — Ponosni smo tudi lahko na častno pohvalo, s katero poveličujejo rajni papež Leon XIII. čednosti in kreposti našega častitljivega državnega poglavarja v apostolskem pismu z dne 5. malega srpana 1881 o ustanovitvi hierarhije ali škofij v Bosni, kakor tudi v papeškem listu z dne 15. rožnika 1887 o željah in potrebah svete Cerkve v posameznih deželah : zatrjujejo namreč, da zaupajo in se zanašajo na pravo vernost in na pobožno srce presvetlega cesarja in kralja. In v odgovoru na čestitko cesarskega odposlanca o priliki škofovskega jubileja leta 1893 so sveti oče zlasti pohvalno naglašali otroško ljubezen in vdanost, ki jo Njih Veličanstvo v svojem srcu do Njih gojé, ter tudi izredno pobožnost in pa varstvo, ki ga svetli cesar dajejo vsemu, kar se tiče svete vere. Njih Veličanstvo so res pokazali in še kažejo svoje globoko spoštovanje in dajejo dokaze svoje odkritosrčne ljubezni do vrhovnega poglavarja svete Cerkve ob raznovrstnih prilikah, tako tudi ob slavljenju zlatomašniškega jubileja sedaj blagonosno vladajočega papeža Pija X., katerim bo iz Avstrije poseben odposlanec čestital. Sveti oče pa so tudi že večkrat našemu cesarju poslali svoj apostolski blagoslov. V odgovoru na pozdrav Tirolskih romarjev dne 1. vel. travna 1908 so dejali sveti oče: »Blagoslovim s posebno ljubeznijo vašega vzvišenega monarha Franca Jožefa ter molim, da bi ga Gospod ohranil še mnoga leta v blagor njegovega širnega cesarstva.« In pri avdijenciji avstrijskih romarjev dne 6. maja 1908 so Pij X. pred vsem blagoslovili častitljivo glavo našega cesarja in cesarsko družino : »Benedico sopratutto l’augusto Capo dell’ Imperatore, la imperiale Famiglia.« Na zadnjem in najodličnejšem mestu omenjam občudovanja vredno dobrotljivost in milo-d a r n o s t NjihVeličanstva. Leta 1886 je neki tuj in torej gotovo nepristranski pisatelj slavil neomejeno radodarnost našega človekoljubnega cesarja tako-le : »Avstrija ima moža, ki za dobrodelne in obče-koristne namene, za cerkve, šole in bolnišnice, ob času kužnih bolezni, potresov in povodenj, za oškodovane po toči in po ognju, vedno in vedno nedomerno mnogo žrtvuje. Mislim namreč Franca Jožefa L, cesarja avstrijskega, ki je že dolgo vrsto let v navedene namene daroval in še daruje velikanske vsote iz denarja, ki je od države odločen za cesarsko hišo, pa tudi iz svojega zasebnega premoženja. Pač ni dvoma, da razdeli ta monarh na leto sam več miloščine, kakor vsi ostali evropski vladarji skupaj. Bog ohrani blago-srčnega in ljudomilega cesarja v blagor vsem raznovrstnim narodom njegovega cesarstva, da bodo posnemali izpodbudni vzgled svojega skupnega deželnega očeta, pa da bodo opustili nesrečni prepir ter v slogi in v miru Boga poveličevali in mu služili.«1 Že do leta 1886 so presvetli cesar iz svoje zasebne blagajne razdelili za dobrodelne namene 24 milijonov goldinarjev. In od takrat je bilo zopet razdanih gotovo ravnotoliko milijonov, katere je angelj nebeškega plačila zapisal v knjigo življenja. Kajti kje je dežela, mesto, občina ali škofija, ki bi v sili in stiski ne bila prejela pomoči in podpore iz darežljive roke očeta-vladarja ? Neminljiv spomenik iz dobrih del usmiljenja in ljubezni so si Njih Veličanstvo postavili v srcih svojih podanikov. Kako usmiljenega srca so Njih Veličanstvo, oznanjuje glasno tudi cesarski vojni ukaz z dne 26. listopada 1907, s katerim so pomilostili na tisoče ubogih državljanov, ki so se izselili v tujino, ker so doma pogrešali kruha in dela, pa so se tako pregrešili zoper postavno vojaško dolžnost, ker se niso o pravem času vrnili v domovino: presvetli cesar so jim odpustili kazen ter jim omogočili vrnitev v ljubo domačijo. Prav tako je najvišje pomiloščenje z dne 18. kimavca 1908 prineslo odpuščenje in milost tisočerim nesrečnežem, ki so se zagrešili zoper državne postave ter so zapadli pravični kazni. — Srečna dežela, katere kralj je blag, lahko kličemo s pridigarjem stare zaveze ! (Pridig. 10, 17). 1 Leopold Kist, Kreuz und Kreuzweg. Mainz, 1886. Str. 461 nsl. V Gospodu ljubljeni škofij ani! ri pogledu na tako plemenito, častitljivo osebnost nam ne bo težko, v cesarskem jubilejnem letu obnoviti svojo hvaležno ljubezen, neomajano zvestobo in vdanost do svojega vladarja, ki mu ni enakega na svetu. Vse Avstrijce naj oživlja in navdušuje ob šestdesetletnici blagoslovljene vlade ljubljenega in ljubečega cesarja le eno čuvstvo, čuvstvo spoštljive ljubezni, vnetega spoštovanja in radostne pokorščine do blagodušnega jubilarja, do naj blažjega prijatelja in dobrotnika ljudstva na najlepšem cesarskem tronu, kar jih je na zemlji. Veselja polni cesarjev diamantni jubilej naj pomiri duhove; naj kakor olje, vlito na viharno morje, ugladi razburkano valovje. Gospod, ki je enkrat na zaupno prošnjo svojih apostolov zapovedal viharju, da je nastala velika tihota (Mat. 8, 25. 26), Gospod miru naj milostno podeli, da se bodo v sedanji jubilejni dobi avstrijski narodi približali drug drugemu kot prebivalci ene močne države, kot udje ene, enotne slavne monarhije ; in da bodo odslej v stanovitni slogi vzajemno pospeševali pravo krščansko omiko in izobrazbo, pa da bodo utrjevali moč in ugled prelepega, ker mnoga ljudstva in narečja obsegajočega cesarstva, ki je sredi v srcu Evrope delo kralja kraljev, naredba božje previdnosti. O da bi se naselil blaženi mir in ž njim blagoslov in prava sreča po vseh pokrajinah širnega cesarstva in kra-ljevstva, ki mu na svetu ni enakega. Jubilejni slavnostni izprevod na Dunaju dne 12. rožnika tekočega leta je bil presunljiva in vesela slika miru in sloge med tako izvrstno nadarjenimi narodi avstrijskimi. Seveda mirna složnost je hči krščanske ljubezni in pravičnosti. Zatorej morata imenovani dve krščanski čednosti avstrijskim narodom biti zvezdi vodnici in morata uravnavati in urejevati njih medsebojno razmerje. Pravičnost narode povzdiguje. (Preg. 14, 34). In ljubezen je potrpežljiva, je dobrotljiva; ljubezen ni zavistna... ne išče svojega in se ne da razdražiti. Ljubezen je vez popolnosti. (I. Kor. 13, 4. 5; Kol. 3, 14). Vsa- kemu patriotu mora biti prva in sveta naloga, delovati v ljubezni in pravičnosti v ta namen, da raznovrstna ljudstva živijo drugo poleg drugega in složno med seboj v zadovoljnosti in v najlepšem miru. Vse vladajoča previdnost božja je hotela in tako uredila, da v staročastitljivi avstrijsko-ogrski monarhiji prebiva mnogo narodov. Tako jim je naložila neizogibno dolžnost, da kot dobri sosedje živijo drug pri drugem, da se medsebojno branijo in podpirajo, ne pa prepirajo, napadajo in slabijo. Zlasti bi moralo biti izključeno vsaksebno nasilstvo, ki nikdar ne koristi, škoduje pa vselej, ker razgreva duhove in ruši mirno sosedstvo. V hiši Avstrije imajo vsi dovolj prostora in lahko vsi prebivajo skupaj mirno in prijetno. Monarhija »je prostorno stanovanje za rodove raznovrstnih narečij«, tako so se izrazili mladostni vladar v cesarskem razglasu ob nastopu vlade dne 2. grudna 1848. V prestolnem govoru dne 14. vel. travna 1869 pa so rekli : »Avstrija naj bo prostorni dom, namenjen, da objema vse mnogotere narode, naj govore katerikoli jezik, z enako pravičnostjo, z enako ljubeznijo, z enako skrbjo za njihovo srečo in za ohranitev njihove narodnosti.« In v slovečem vojnem ukazu, danem v Chlopyju dne 16. kimavca 1903, poudarjajo presvetli cesar kot resno dolžnost vsega vojaštva, »da se da prešiniti od duha edinosti in složnosti, ki spoštuje vsak narodni značaj in rešuje vsa nasprotja s tem, da vrline posameznih ljudstev uporablja v blagor celoskupne države.« Da, mi hočemo po svojih močeh pri nastalih nesoglasjih iskati, kar nas druži, odpravljati, kar nas loči, krepko in previdno gojiti medsebojno prizanesljivost in vzajemnost. Takšno plemenito, domoljubno prizadevanje ne more ostati brez uspeha, ker pravo avstrijsko miroljubno ljudstvo itak noče nesrečnega razpora in prepira. Pri željah posameznikov, četudi so opravičene, moramo zmerom pred očmi imeti skrb za občnost, in pri vsej, tudi dobro urejeni ljubezni do lastnega naroda in do ožjega doma moramo še vedno više ceniti vneto ljubezen do skupne slavne domovine. Pri takem mišljenju, in če bo najti dovolj krščanske prizanesljivosti, bo med avstrijsko-ogr- skimi narodi zopet zavladal srčno zaželčni mir. Božji Odrešenik je prišel na svet, da bi nam prinesel mir, mir ne le z Bogom, temveč tudi z ljudmi, in da bi odpravil sovraštvo med razdvojenimi narodi, kakor uči sveti apostol Pavel na znamenitem drugem poglavju lista do Efežanov: Vi, ki ste bili nekdaj daleč, ste se približali v krvi Jezusa Kristusa. Zakaj on je naš mir, kateri je iz obeh (iz Judov in nevernikov) eno storil in je podrl srednjo steno, sovraštvo, po svojem mesu, da je iz dveh ustvaril po sebi enega novega človeka in mir napravil ; in da je oba v enem telesu z Bogom spravil po križu, ker je umoril sovraštvo sam po sebi. In ko je prišel, je oznanjeval mir vam, ki ste bili daleč, in mir njim, ki so bili blizu; ker po njem imava oba v enem Duhu pristop k Očetu. Zatorej niste več gostje in tujci, ampak ste someščani svetni-kovin domačini božji, uzidani na stalo apostolov in prerokov, in poglavitni vogelni kam en je sam Kristus Jezus, na katerem je vse zidovje sestavljeno in raste kvišku v svet tempelj v Gospodu. (Efež. 2, 13—21). Bog daj, da bi narodi avstrijski, spravljeni in v krščanski ljubezni zedinjeni na blagdan cesarjevega jubileja stopili k aitar ju ! O kako bi se vsi veselili, če bi se dan diamantnega jubileja Njih Veličanstva mogel praznovati kot dan sprave vseh, presvetlemu vladarju v enaki ljubezni in spoštljivosti vdanih narodov avstrijsko-ogrskih ! To bi bilo za vzvišenega jubilarja, ki je pri slavju svojega srebrnega vladarskega jubileja dne 2. grudna 1873 dejal mestnemu za-stopu Dunajskemu, »da je ljubezen njegovih narodov sreča njegovega življenja,« najdraže darilo, ker naš dobrotljivi deželni oče gotovo v svojem srcu želijo, kar je sivolasi apostol sv. Janez zapisal kot svojo zadnjo srčno željo : Otročiči moji, ne ljubimo z besedo, tudi ne z jezikom, marveč v dejanju in v resnici! (I. Jan. 3, 18). Božji Vzveličar je opominjal svoje apostole k edinosti in ljubezni ter je pomenljivo pristavil : V tem bodo vsi spoznali, da ste moji učenci, a k o bote ljubezen imeli med seboj. (Jan. 13, 35). In jaz kličem vsem svojim ljubim Lavantincem katerekoli narodnosti z višepastirskim glasom : Na tem se spozna pravi in dobri Avstrijan, da svoje sodržavljane prisrčno ljubi in da nikogar ne izključuje iz svoje ljubezni. V tem zmislu in v tem duhu hočemo praznovati bližnji cesarski jubilej, ki ga bodo pomnili vsi prihodnji rodovi. Blagor ljudstvu, ki se zna radovati in Bogu hvalo peti! (Ps. 88, lb). Zedinjajoča vez ljubezni do cesarja in do domovine naj bo znamenje jubilejnega leta, in naj obenem veselo napoveduje blaženo prihodnost prelepemu cesarstvu. Sloga in edinost naj bo stalen spomenik naše vdane ljubezni in našega globokega spoštovanja do presvetlega cesarja in gospoda, ki svoje milo žezlo že celih šestdeset let srečno giblje nad našo ljubljeno domovino, med tem ko Habsburžani že nad šeststo let blagonosno in slavno gospodarijo nad Avstrijo. V neomahljivi zvestobi do prirojene vladarske rodovine hočemo vsekdar biti in ostati izpod-buden vzgled drugim narodom na zemlji. Jubilej šestdesetletnega vladanja Njih Veličanstva se po vsej škofiji na razne načine praznuje že sèm od 2. grudna lanjskega leta 1907. Imenovanega dne sem služil v zahvalo za ozdravljenje dragega cesarja in v pripravo na željno pričakovano jubilejno leto v stolni cerkvi pri sv. Janezu Krstniku slovesno višeduhovniško mašo. V teku leta 1908 so bile po vseh štiriindvajsetih dekanatih prirejene nenavadno mnogoštevilno obiskovane jubilejne procesije v nalašč za to odločene Marijine cerkve, pri katerih so verniki pobožno molili za papeža in za cesarja ter dobivali popolni odpustek. Sedaj pa napovem za skupno cerkveno slavnost to-le. Na prihodnjo prvo adventno nedeljo, dne 29. listopada, naj dušni pastirji s pridižnice vas vernike opozorijo na pristojno praznovanje znamenite svečanosti, pa vas naj povabijo, da se z vnemo udeležite slovesne službe božje slavnostnega dne 2. grudna. Pri popoldanski službi božji naj ostane Najsvetejše eno uro v očitno počeščenje izpostavljeno. Poleg navadnih molitev naj se moli tudi sveti rožni venec, in pobožnost naj se sklene z zakramentalnim blagoslovom. Začetek jubilejne slavnosti same naj se naznani na predvečer, to je dne 1. grudna, s prazniškim polurnim zvonjenjem. Po vseh cerkvah Mariborskega mesta naj se zvoni od pol sedmih do sedmih. Dne 2. grudna pa naj obstoji slavnost iz slovesne svete maše (Missa votiva de ss. Trinitate cum oratione pro Imperatore sub una conclusione, Gloria, Credo) z zahvalnico Te D e u m. K svetemu opravilu naj se tudi slavni cesarski in drugi uradi pravočasno povabijo. V Mariborski katedrali bom sam ob devetih služil višeduhovniško mašo in bom zapel Te Deum laudamus, na kar se naj zvonovi po vseh mestnih cerkvah svečano glasijo, dokler ne bo končana zahvalnica. Tudi v zasebnih mašah naj duhovniki na imenovano prvo adventno sredo vložijo zbirno molitev za cesarja. Po cerkvah na deželi se sme, če razmeram to bolje odgovarja, peti slovesno sveto mašo na prvo adventno nedeljo. Da je priporočati tudi druge pobožnosti in dobra dela, kakor darovanje svetih obhajil, molitev rožnega venca in križevega pota, zlasti miloščina, se razume samo po sebi. — Na ljubeznivi praznik brezmadežnega spočetja Marijinega, dne 8. grudna, pa se naj opravi po vseh župnijskih in samostanskih cerkvah zahvalna služba božja kot primeren sklep in zaključek vseh treh letos prazno-vanih, veselja in milosti polnih jubilejev. Tako hočemo, ljubi moji, združeni prositi pravičnega in dobrotljivega Boga, kateremu je hiša Habsburška zvesto služila sèm od svojega početka, in na katerega so naš cesar Franc .lože! zmerom trdno zaupali, — prositi hočemo Boga, naj Njih cesarsko in kraljevsko Veličanstvo, našega cesarja-jubilarja, čigar grb krasi dvoglavni orel s križem in z mečem, ohranjuje še leta in leta : božja previdnost nam ne more podeliti boljšega blagoslova, kakor da nam še dolgo obvaruje očeta domovine. Dni na dni dodaješ kralju, njegova leta podaljšuješ od roda do roda. (Ps. 60, 7). Srebrni, zlati in diamantni venec naj krog cesarske krone še pritrdi obroč iz železa. Gospod Bog je sicer vsemogočen, pa eni močni sili se umakne, molitvi namreč, ki ima dolgo roko. Molitev ponižnega človeka oblake predere in se ne u tolaži, d okler se tja do trona ne približa, in ne odstopi, dokler je Najvišji ne pogleda. (Sirah. 35, 21). Nič ni močnejše, pravi razsvetljeni cerkveni učenik sv. Alfonz Liguori, o d človeka, ki zna prav moliti; kajti kdor moli, postane deležen božje vsemogočnosti. V zaupanju na božjo moč molitve izprosimo torej po posebni priprošnji preblažene Device Marije, kateri je Avstrija sèm od 18. velikega travna 1647 kot svoji varihinji posvečena ; po priprošnji sv. Jožefa, ki ga je cesar Leopold I. leta 1675 izvolil Avstriji za variha in ki je naš deželni patron in krstni patron obeh jubilantov, Njih Veličanstva in Njih Svetosti, pa na priprošnjo sv. Frančiška Serafskega ter vseh svetih varihov avstrijsko-ogerske države, izprosimo, pravim, polno mero blagoslova in sreče cesarju-jubilarju, presvetli vladarski rodovini ter celi Avstriji. Sicer pa, bratje, veselite se, bodite popolni, opominjajte se, bodite ene misli, imejte mir, in Bog ljubezni in miru bode z vami! (II. Kor. 13, 11). Amen. V Mariboru, v nedeljo svetega rožn. venca in na praznik sv. Frančiška Asiškega, dne 4.vinotoka 1908. f Mihael, knez in škof. Opomba. Predstoječi pastirski list naj dušni pastirji vernikom s pridižnice preberejo 22. 23. in 24. nedeljo po binkoštih ali dne 8. 15. in 22. novembra t. 1. F. B. Lavantcr Ordinariat z« Marburg, am 5. Oktober 1908. f Ct. Tyrillu-.vuchdruckrrki, Marburg. Fürstbischof.