I 1IU1 . JU. AENADOVIČ: UBER KOHLENSAURE-BADER (((L BADER) Mb ~ •: ir HERAUSGEGEBEN ANLASSLICII DES 50 JAHRIGEN BESTANDES DER KURANSTALT SLATINA RADENCI 4<\n M A RIBO R S K A TISKARNA I). I)., MARI H O R PROF. D«, L. NENADOVIC: UBER KOHLENSAURE-BADER (C0 2 BADER) HERAUSGEGEBEN ANLASSLICH DES 50 JAHRIGEN BESTANDES DER KURANSTALT SLATINA RADENCI MAR BOKSKA TISKARNA D. D., MARIBOR J Oozj~ y1/ ?3 c»33 Uber Kohlensaure-Bader (CO., Bader). Von Dr. L. Nenadovi c, Profesor fiir Phys. Therapie und Balneologie an der Universitat in Beograd. Professor Beneke hab 1872 seine Studie »Zur Therapie des Gelenksrheumatismus und der damit verhundenen Herzkrankhei- ten« veroffentlicht, die sich auf die Solbaderkuren in Bad Nau- heim bezog. Dies bedeutete den Beginn der Balneotherapie der Herzkrankheiten im allgemeinen und der CO 2 Baderkuren im besonderen. In einem halben Jahrhundert bat sich diese Therapie in der Medizin nicht nur eingebiirgert, sondern in der Praxis auch so weit entwickelt, dass man sagen kann, dass es, ausgenommen allein Aortenaneurysina, Neigung zur Embolie und schwere Dekompen- sationen, keine anderen Kontraindikationen gibt. So werden CO 2 Bader bei folgenden Krankheiten (indicationes) mit Erfolg an- gewendet: I. Herzmuskelerkrankungen: 1. Herzmuskelschwache, 2. Herzumuskelverdickung, 3. veralterte Herzinuskelentziindung (Myocarditis cbron.) und 4. Fettherz (Adipositas und Myodegeneratio). IL Herzfehler (Vitia cordis organica) auch dann noch, wenn scbon Stbrungen des Blutkreislaufes bestehen (im Anfangs- stadium und in leichtem Grade). III. Nervose Herzstbrungen (Neurosis cordis). IV. Organische Krankheiten der Gefasse: 1. Arteriosklerose, 2. Thrombus, 3. Hamorrhoiden, 4. Varices- Alle diese Indika- tionen sind empirisch aufgesteilt. Die wissenschaftiiche Be- grundung der Wirkung von CO 2 Badern erfolgte erst nach- traglich. Wir miissen zugeben, dass diese wissenschaftliche Arbeit noch nicht zum Abschlusse gekommen ist. Die Aufga- be dieser Zeilen ist es darzulegen, was durch bisherige For- schungen bereits erreicht wurde. Das CO 2 Wasserbad iibt auf die mensehliche Haut einen ther- mischen, meelianischen (taktilen) umi cheinischen Reiz aus. Es un- terscheidet sich vom Bade im CC> 2 -freien Wasser niciit nur dadurch, 3 dass es im letzteren keinen chemischen Reiz gibt, sondern auch in Bezug darauf, wie sich der mechanische und thermische Reiz manifestieren, was wir im folgenden klarlegen wollen. Das (trockene) CO2 Gasbad iibt auf die Haut nur einen ehe- miscben Reiz aus und wird zur Behandlung von Herzkrankheiten nicht angewendet. Es scheint demnach, dass eben die Kombination jener drei Reize es ist, die sich auf das Herz und die Biutgefiisse besonders giinstig auswirkt. Im Mineralwasser, das Karbonate und Kohlensaure (H2CO3) enthalt, komrnt diese zunachst in Karbonaten gebunden, dann halb- gebunden in Hydrokarbonaten und frei vor und zwar in Form von HCO3, CO3 Ionen und der CO2 Molekule. Die Wirkung der HCOs und CO3 Ionen auf die Haut ist nicht erforscht, komrnt aber auch deswegen nicht in Betracht, weil die freie Siiure im Wasserbad in 99.6°/o in Form von CO2 auftritt. Diese wird durch Erwarmung des Wassers aus den Hydrokarbonaten und dem Wasser frei (insoferne sie vom Wasser absorbiert wurde oder schon als solche in Blas- chenforin im Wasser vorhanden war, schon vor der Erwarmung). CO2 Blasen sind fur das CO2 Wasserbad charakteristisch. Wenn man sich ins CO2 Bad legt, legen sich die CO2 Blasen an der Haut an und bedecken die Oberflache des Kbrpers wie Asche, wenn sie klein sind (z. B. in Dobrna) oder wie kleine Per- len, wenn sie grosser sind (z. B. in Slatina Radenci). Die Blasen sind klein, wenn das Wasser wenig COahaltig ist, und gross, wenn es stark C02haltig ist. Liegt die Temperatur des Wassers um den indifferenten Punkt oder tiefer, so empfindet man nach der er- sten Abkiihlung durch das Wasser eine a n g e n e h m e W a r m e. Diese schreibt Goldscheider der spezifischen Reizung der Warme- nerven in der Haut zu, weil sie einer Rotung der Haut vorangelit. Andere Autoren bringen die Warmempfindung mit der Ervveiterung der Kapillaren in Verbindung (Kisch, Fellner, Weiss, Kanovell) und die Kapillaren erweitern sich tatsachlich und die Haut wird rot. SowohI die Reizung der Warmenerven als auch die Erweite- rung der Kapillaren in der Haut schreiben Munk und die vier er- wahnten Autoren der chemischen CO2 Wirkung zu (Ebbeke der Wirkung der H-Ionen), Laqueur der Reizung der Gefiihlsnerven als indirekter Wirkung, Senator-Frankenhauser aber als reaktiver Wirkung des »Temperaturkontrastes. Schliesslich wollen wir er- Mahnen, dass Miiller die Erweiterung der Kapillaren der Massage- wirkung der Blasen zuschreibt, also CO2 als physischem Korper. Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass hier weder die Massage noch die Temperatur, sondern einzig und allein die chemische Wirkung eine Rolle spielt, weil Ebbeke lehrt, dass im physiologischen Expe- riinente die Rotung, d. h. die Erweiterung der Kapillaren nur infol- ge eines starkeren mechanischen Reizes eintritt, dass inassige War- me, die schon Empfindungen und Reflexe auslost, wenn sie lokal angewendet wird, auf die Kapillaren keine Wirkung ausiibt, und 4 weil wir wissen, dass CO 2 in Form von trockenem Gas (wo es keine physische Blasenwirkung gibt) auch eine Warmeempfindung her- vorruft —- durch die chemische Wirkung allein. Dass hier auch die Temperatur keine Rolle spielt, ist daraus zu ersehen, dass A. Schott die Behauptung aufgestellt hat, dass ein Wasserbad von glei- cher Temperatur wie ein CO 2 Bad keine Erweiterung der Kapilla* ren bewirkt. Die Wirkung der Blasen zeigt sicb in einer anderen Richtung. CO 2 leitet die Warme schlechter als die Luft und das Wasser. Nehmen wir die Leitfahigkeit der Luft mit 100 an, dami betragt sie fiir das Waser 2822.8, fiir CO 2 aber nur 59! (Zitiert nach Fleischmann.) Wenn also CO 2 Blasen die Haut bedecken, so bewirken sie die Isolierung (Grbdel I.) des Kbrpers. CO 2 erweitert also einerseits die Kapillaren in der Haut, anderseits aber schiitzt sie gewissermassen den Organismus vor iibermassigem ¥armever- lust mittels einer Schutzmauer, welche die CO 2 Blasen zwischen Bade weder stark noch ausgepragt sein kann. So lebrt El)beke, dass, wenn zwei cntgegengcsetzte Tem- peraturreize gleichzeitig wirken, der stiirkere die Wirkung des schwacheren aufhebt — Hemmung. Er fiihrt diesbeziiglicb Ver- suche an (von Zermak, King sowie eigene), aus denen hervorgeht, dass der Warmereiz von dem Kaltereiz aufgelioben wird (was die Regel ist) oder umgekehrt (dieses ist nicht die Regel, aber es kommt vor), wenn sie beide simultan auf die Haut so nabe ne- beneinander angewendet werden, dass sie noch als zwei verschie- dene Reize unterschieden werden kbnnen (Warm—Kalt). Sind aber die Reize kriiftig und ungefahr gleich stark, so tritt in der Emp- findung der Widerstreit (zwischen Kalt und Warm), Empfin- dungswechsel (bald Kalt, bald Wariti), oder auch Verschmelzung (in eine Empfindung oder in eine Mischung von Empfindungen). Zweifellos treten im CO 2 Bad auch diese Erscheinungen der Hem¬ mung, Verschmelzung und Mischung der Warmeempfindung auf, denn jene Hautstelle, die der Wirkung des kalten Wassers aus- gesetzt ist, und jene, die eine CO 2 Blase bedeckt, sind sicher ein- ander so nahe, wie es nicht einmal bei den Experimenten der ge- nannten Physiologen der Fali war. Ferner darf aus dem Umstand, dass der indifferente Punkt der Temperatur des Wassers und der CO 2 Blasen verschieden ist, beim Wasser 34.8—36.4 (Wick), das CO 2 Gas von 20° wird aber als warm empfunden, nicht der Schluss auf einen grossen thermischen Kontrast abgeleitet werden, auch wenn man ein Bad von 28° C nimirit, weil fiir den Temperatur- sinn nicht die Reizschwelle genannt werden kann und weil auch die Untersehiedsschwelle von dem augenblicklichen Stande der Adaptation (an die Warme) der Haut an ein und derselben Haut¬ stelle abhangt (zit. nach Abderhalden), je nachdem ob der Warme- reiz lange anhiilt (Hering). Darnach scheint es, dass es einen ther¬ mischen Kontrast vom simultanen Reiz (Kalt—¥arm) im CO 2 Bade nicht gibt. Nun bliebe noch jener zweite Teil vom sukzessiven 6 Reiz. Eblieke lehrt jedoch: Man kann leicht einen Warmegrad fin- den, der an und fiir sich noch deutlich die Empfindung der War- me hervorruft, die aber von einem in der Nahe einsetzenden Kalte- reiz sogar in dem Falle geloscht wird, wenn ein doppelter Reiz nicht simultan, sondern sukzessiv oder, besser gesagt, additiv angewendet wird. Demnach gilt auch fiir die sukzessiven Reize dasselbe wie fiir die simultanen. Es gibt auch noch andere Tatsachen, die den Schluss beki-aftigen konnen, zu dem ich gekommen bin. So fiihrt Ebbeke an, dass nicht nur ein entgegengesetzter thermischer Reiz in der Nachbarschaft, sondern auch eine leichtc Vibration, Krii- beln umi Prickeln sowie Schmerzempfindung eine schwache Tem- peraturempfindung aufheben konnen, und das kann sicher auf die CO2 Blasen angewendet werden, von denen man allgemein behaup- tet, dass sie durch ihr Aufsteigen und Anstossen an die Haut eine leichte Massage hervorrufen. Endlich fiilirt Goldseheider an (zit. nach Ebbeke), dass auch eine »taktile Miteinpfindung:< besteht, und das bedeutet folgendes: Wird neben der von einem Kaltereiz getroffenen Stelle die Haut von einem Gegensfand mit indiffe- renter Temperatur beriihrt, so empfindet man auch an dieser Stel¬ le Kal te. Auf die Erkliirung Senator-Frankenbausers angewendet. wiirde das bedeuten, dass eine CO2 Blase, welche die Haut neben einer Stelle, auf der kaltes Wasser wirkt, beriihren wiirde, eben- falls eine Kalteempfindung hervorbringen kbnnte (oder miisste). Wo ist aber dann der »thermische Kontrast«?! Bestiinde die Wir- kung des »thermischen Kontrastes«, so miisste sie sich auch im Oxygen- und Luftbad (Luft-Perlbad) offenbaren. Dies hat indessen Niemand bebauptet und allgemein wird zugegeben, dass diese Ba- der nicht die gleiche Wirkung haben wie das CO2 Bad. Im CO2 Bade sind physische Vorbedingungen gegeben, dass der thermi¬ sche Kontrast entsteht, aber die anatomischen und physiologischen Eigenschaften der Temperatursinnc sind so geartet, dass dieser »thermische Kontrast« nicht zum Ausdruck kommt. Damit ent- fallt die Modifikation, welche die CO2 Blasen am thermischen Reiz im CO2 Bade hewirken wiirden und auf die sich die Autoren so hartnackig und grundlos herufen. Aber die CO2 Blasen iiben dennoch einen Reiz aus, der zweifellos die thermische Wirkung des Wassers modifiziert und auf den ich bereits vor 20 Jahren als Erster aufmerksam geinacht hahc. Das Wesen dieses Reizes hesteht in folgendem: Wenn hie und da eine CO2 Blase geniigend gross wird, lost sie sich von ihrer Hautstelle los und gleitet an der Haut, wodurch sie ein Prickeln hervorruft, wie weun sich eine Ameise auf der Haut bewegt; was aber die Hauplsache ist, dies verursacKt eine Empfindung des Schauers in dem Falle, als das Wasser die indifferente oder etwas liohere Temperatur bat. Ich habe diesen Reiz den dynamischen Reiz genannt, weil ich es so aufgefasst habe, dass er die Herztatigkeit verstarkt (Dynamis- Kraft, Starke). Was nun iiber den dynamischen Reiz folgt, ver- offentliche ich hier das erstemal als vorlaufige Mitteilung meiner neuesten experimentellen Untersuchungen, zum Teil in Slatina Ra¬ denci selbst. Obige Bezeichnung ist vielleicht nicht am Platze, denn die Termini: inechanischer, thermischer, elektrischer Reiz bezeich- nen die Form einer Energie, der Ausdruck »dynamisch« hingegen den Reizeffekt. Wenn wir nns fragen, welcher Art der Reiz ist, der die Empfindung des Schauers hervorruft, kdnnen wir nns denken, dass es ein taktiler Reiz ist, wie ich urspriinglich aucli geschrieben babe, »dass die Blasen die Haare an der Haut beriih- ren und dadurch insbesondere die Hautnerven reizen, d. h. die sogenannte Flaumempfindlichkeit der Haut«. Ebenso kdnnen wir nns aber vorstellen, dass es auch ein thermischer Reiz im Sinne einer sukzessiven Reizung ist, denn indem sich die CO2 Blase an der Haut bewegt, reinigt sie den Weg (sammelt oder schiebt alle iibrigen Blasen weg) und auf diesem Wege kommen immer wie- der neue Hautpartien mit dem Wasser in Beriihrung, das auch bei indifferenter Temperatur als kalter empfunden werden kann, da sich die Haut vorher an eine hohere Temperatur adaptiert hat (unter den CO2 Blasen) und da die Kapillaren schon erweitert wa- ren und die Haut hyperamisiert (durch CO2 Wirkung). Jener durch das Kriibeln der Blasen an der Haut hervorgerufene Schauer ist mit einer Konstriktion der Kapillaren und Arterien verbunden und ist nacli Ebekke der Ausdruck dieser Vasokonstriktion. Das ware auch der objektive Beweis dafiir, dass CO2 Blasen eine dy- namische Wirkung hervorbringen. wie ich sie beziiglich der Herz- tatigkeit vorausgesetzt babe. Im Anschluss an die Lehren Ebbekes ( 1 . c) kdnnen wir uns denken, dass die Vasokonstriktion eine Re- flexerscheinung ist, dass sie Reflexempfindung oder Tonusge- fiihl hervorruft, das assoziativ in der Gehirnrinde als Tempera- turgefiihl gedeutet wird. Jedenfalls habe ich bemerkt, dass das Gebiet dieses Reflexes grosser ist, als es dem Gebiet eines Nerven oder einer Arterie entspreclien wiirde, so entsteht z. B., wenn sich eine CO2 Blase von einem Lumbalgebiet zu der Axilla bewegt, Vasokonstriktion und Schauer nicht nur liings des Weges der Blase und um diesen Weg, sondern auch an der ausseren Seite des Humerus der gleichen Seite. Der Reflex hat also den Charakter eines segmentaren Reflexes. Weiters hahe ich auch das festgestellt, dass ein solcher Reflex nicht sofort eintritt, wenn man sich ins Bad setzt, wenn sich in demselben auch viele CO2 Blasen hefin- den, — wie z. B. in Slatina Radenci —, vielmehr erst nach 4—5 Minuten, vas hochstvvahrscheinlich davon abhangt, dass eine ge- wisse Zeit vergehen muss, bis sich die Haut adaptiert und fiir diesen Reiz empfindlich wird. Auch andere Autoren sprechen iiher das Kriibeln und Prickeln im CO2 Bad, aber sie fassen das nur als taktilen Reiz auf, als eine Art Massage (Sarason spricht von einer Gasbiirste) und als eine Reizung der sensibilen Nerven, aber Niemand ausser mir bat dem die Empfindung des Schauers, die 8 Vasokonstriktion und die Wirkung auf die Herztatigkeit zugeschrie- ben. Deswegen behalte ich auch jetzt die Bezeichnung »dynami- scher Reiz« bei, obwohl aucb er seinem Wesen nach taktil-thermi- scher Natur ist, taktil und thermisch zu gleicher Zeit. Es ist an- zunehmen, dass bei dynamischem Reiz und nur bei diesem aucb der tbermische Kontrast eben deswegen zum Ausdrucke kommt. weil sicli der Reiz auf einen langeren Weg erstreckt und weil er die Temperaturanderung schnell bewirkt (dies in Ubereeinstim- mung mit E. Weber). Das CO2 Bad erniedrigt nach Munk, nach Basch und Dietel hingegen erhoht es die Empfindlichkeit des Tastsinnes (Glax glaubt, dass dies nur Suggestion sei), die Summierung kleiner Rei- ze iiberstimmt (also beruhigt) die Sclnnerzzustande (Munk und Laquer). Die spezifische CO2 Wirkung auf die Nervenendigungen in der Haut wird auf den Nervus vagus und Nervus sympathicus iibertragen (E. Weber), aber vom Zustande dieser Nerven hiingt es ab, welche Wirkung obsiegen wird (Haring). Die Reizung der Kalte- und Warmenerven ist nach Goldscheider eine Reizung der Vasomotoren. Offenbar hat die Reflexwirkung aucb bier Platz. Mit der Frage, ob CO2 durch die Haut aus dem Wasserbade resorbiert wird (d. h., ins Blut iibergeht), haben sich viele Auto- ren befasst. V011 den neuen Autoren haben dies Magnus und Li- Ijestrand, Laqueur und Gottheil bestritten, aber man kann es fiir bewiesen halten, dass sie durch die Haut resorbiert wird, was Fi- lehne, Dalmady und H. Winternitz, E. Freund, M. Wassermann. Hediger, Kretschmer und Wessel, F. Grddel nachgewiesen haben. Diese CO2 Resorption durch die Haut ist in erster Linie fiir die physiologischen Vorgange in der Haut selbst von Dedeutung. Hediger Hat bewiesen, dass dieses Einsaugen nach den Diffusions- gesetzen vom Ortc der grosscren CO2 Spannung zum Orte der klei- neren Spannung vor sicb gelit. Die eingesogene CO2 andert scbon in der Haut die Konzentration der H-Jonen, von denen nach Eb- hecke die Erweiterung der Kapillaren und Arterien abliangt, und vielleicht sind diesem Umstande auch die Beobacbtungen von F. Hirsch zuzuschreiben, wonach das CO2 Bad allein aucb die Erwei- terung des subpapillaren Arterienplexus hervorruft. Die Erweitc- rung der Kapillaren geht parallel mit der gesteigerten Durch- lassigkeit ibrer Wand. Man kann voraussetzen, dass die Diffusion der CO2 einen elektrischen Strom bewirkt, der jenem entspre- chen wiirde, den Quinke als »Stromungsstrom« bezeichnet bat. Dieser Strom ist aber die Ursache der Elektroosrnose, welche Bad fiir gesunde Menschen das wirksamste Mittel zur Erniedrigung der Korpertemperatur ist. Wirkung auf die Blutgefiisse. CO2 Bader erweitern nicht nur die Kapillaren in der Haut (Bruns und Konig), sondern auch kleine Arterien und den subpa- pillaren Plexus (F. Hirsch) und Hediger hat auch eine Erwei- terung der grosseren, tiefer gelegenen Arterien festgestellt. F. Freund fand im kiinstlichen CO2 Bade, dass in der Tiefe Vaso- konstriktion und Verlangsainung des Blutkreislaufes entsteht, an der Oberflache aber Erweiterung der Blutgefasse und Beschleu- nigung des Blutkreislaufes. O. Miiller schliesst auf Grund seiner Untersuchungen im kiinstlichen CO2 Bade folgendcrmassen: ¥enn auch die Kapillaren in der Haut ervveitert sind, bleiben die Ar¬ terien an der Peripherie des Korpers verengt und die Arterien im Inneren erweitert, jedoch so, dass sie die Verengung der peri- pheren Arterien in Bezug auf den Blutdruck nicht kompensieren. Der Reiz kommt nur vom kalten Wasser, wie die Wirkung der Bader im allgemeinen nur von ihrer Warme abhangt. Diese Schlus¬ se O. Miillers haben Laqueur und Tli. Scliott einer Kritik unter- zogen. Der erstere sagt, dass Miiller (zu) kaltes Wasser angeweudet hat und dass durch die niedrige Temperatur die CO2 Wirkung aufgehoben wurde, wahrend der zweite vermutet, dass die Ver- suchsperson so viel CO2 eingeatmet hat, dass das Atmen so tief ge- 10 worden ist, dass sich das Blut in die Lunge entleert hat und zu wenig Blut iibrig geblieben ist, um in die Peripherie abzufliessen. Dennoch behaupte ich, dass CO 2 allein ohne Riicksicht auf die Temperatur gewisse Wirkungen auf den Blutkreislauf hervor- bringt. So babe ich gefunden, dass bei indifferenter Temperatur der Einfluss des Bades auf Puls und Blutdruck umso starker is f . je mehr CO 2 das Wasser enthalt, und glaube, dass dies der dyna- miscbe Reiz verursacht und zwar auf folgende Weise: Strasser hat geschrieben, dass Empfindungen, die die Nervenzentren aus der Haut empfangen, die Abgabe der Kbrperwarme regulieren, dass jedoch nicht nur die abgekiihlte Haut, sondern auch schon die Gefahr, dass sich die Haut abkiihlen konnte, Schutzmassnah- men hervorrufe, zu denen in erster Linie die Vasokonstriktion ge- hort. Ich fiige hinzu, dass nicht nur niedrige Wassertemperatur, sondern auch der dynamische Reiz die Vasokonstriktion verur- sachen. Im Gegensatz zu 0. Miiller haben an der Peripherie grbs- sere Blutfiille bei kiinstlichem CO 2 Bad F. Hirschfeld und bei na- tiirlichem CO 2 Bad Kisch, Strassburger, Meier, Isaac, Hediger und Hegeler gefunden. Jedenfalls kbnnen wir auch das anfiibren, dass fiir die Erklarung 0. Miillers die Beobachtungen in d. Stroth in Bezug auf Blutdruck sowie die Ermittelungen von Moog, van der Emde und Angenitzky in Bezug auf die Korperschwere (unsicht- barer Wasserverlust) sprechen. Wirkung auf das Herz. Der Puls verlangsamt sich sowohl im CO 2 Gasbade als auch im CO 2 Wasserbade (Kisch, Rauschebach, Beneke. Bascb, Dieti. Rohrig, Stiefler, Jakob, A. und Th. Schott, Grodel, Laqueur u. a.). Kisch hat ermittelt, dass auch 60 Minuten nach dem CO 2 Bade der Puls noch immer langsamer und der Blutdruck erhobt bleibt. Im kiinstlichen CO 2 Bade von indifferenter Temperatur der indifferente Punkt fiir dcn Puls im Wasser ist 37° C und im CO 2 Bad 34.4° C (0. Miiller) 36° C (Strassburger) — bemerkt man cine unbedeutende Beschleunigung oder Verlangsamung des Pulses, nach dem Bade aber cine Verlangsamung, die umso aus- gesproehener ist, je mehr CO 2 und Salz das Bad enthalten hat (0. Miiller). Damit widerlegt O. Miiller die Lehre, dass die Wir- kung des Bades einzig und allein von der Temperatur abbangt (Be- merkung des Verfassers). Hering lebrt, dass Kiilte und ¥arme die nomotrope Reizbil- dung im Herzen unmittelbar beeinflusst, dass sich der Korper im CO 2 Bade" schnell abkiihlt und ferner, dass im GO 2 Bad die Reizung der Gefiihlsnerven an der Peripherie vor sich geht. Dem- nach ist die Verminderung der Zahl der Pulsschlage im CO 2 Bade der unmittelbaren Abkiihlung des Herzens und der Reflexwirkung auf den Nervus vagus zuzuschreiben, auf den die Reizung der 11 Gefiihlsnerven in der Haut iibertragen wird. Ich babe mich davon iiberzeugt, dass sich auch bei indifferenter Temperatur im natiirli- chen CO2 Bade der Puls verlangsamt und zwar umso rnehr, je mehr CO2 im Wasser entbalten ist (siehe oben O. Miiller iiber die kiinsl- lichen CO2 Bader!) Der Puls verlangsamt sich in der Weise, dass nicht nnr die Pause und die Diastole sondern auch die Systole langer wird (Nenadovič). Im CO2 Bade wird das Atmen immer tiefer (siehe vveiter unten). Das erholit den negativen Druck im Brustkorb. Dies tragt mit der verlangerten Pause und Diastole zusammen dazu bei, dass das Herz in der Diastole besser mit Blut gefiillt wird. Mit jeder Diastole muss also das Herz mehr Blut hinauslreiben. Und in der Tat haben Jakob, Strassburger, 0 . Miiller, Senator, Schniittgen, in der Stroth, Fink, Pletnew, Laqueur festgestellt, dass im CO2 Bade das »Schlagvolumen« grosser wird (nach Laqueur wird das nicht auch im kalten Freiwasserbade beobachtet) und nacli O. Miil¬ ler ebenso auch das Minutenvolumen. Daraus folgt, dass auch die Amplitude des Pulses grosser sein muss (Laqueur). Das Herz ver- richtet eine grossere Arbeit (Jakob, Kisch, Strassburger, Rubner, Liljestrand, Strenstrom, Laqueur). Ich habe nachgewiesen, dass der Puls auch bei indifferenter Temperatur langsamer wird. Das bedeutet, dass der Tonus des Nervus vagus erhoht ist, und Hering lehrt, dass bei erhdhtem Tonus des Nervus vagus nicht nur der Puls langsamer wird, sondern auch die Herztatigkeit starker. Dies deute ich als Wirkung des dynamischen Reizes der CO2 Blasen. Auch das sei angefiihrt, dass das C 0 > Bad den irregularen Puls zn regularem umwandelt (Klug, Trebing) sowie dass Th. Grodel und Scbatz mit CO2 Badern den Herzblock erfolgreich behandelt haben. Die Zusammenziehung der peripheren Arterien vergrossert die Hindernisse des Blutkreislaufes und das Herz arbeitet starker. Hiemit kann man erklaren, weshalb im CO2 Bade der Blutdruck grosser wird, was viele Autoren behauptet haben (Lehmann, Schott, Kisch, Stifler, 0 . Miiller, Strassburger, Laqueur, Fleisch¬ mann). Indessen ist auch das bekannt, dass der Blutdruck im CO2 Bade auch erniedrigt vverden kann. Das darf uns nicht wunder- nehmen. Im CO2 Bade wirken namlich Reize, die in dieser Be- ziehung von entgegengesetzter Wirkung sind. So erniedrigen ihn chemische und mechanische Reize, wogegen ihn dynamische und thermische Reize erhohen, vom Empfindlichkeitszustande der Ner- ven aber, speziell der vegetativen und Muskelnerven, vom Zu- stande des Herzens und der Arterien als auch der endokriner Drii- sen hangt es ah, welche Reize die Oberliand gewinnen werden. Dal- mady fiilirt an, dass im CO2 Bade das abgekiihlte Blut auf das Va- somotorenzentrum einwirkt und deshalb die Vasokonstriktion ein- tritt, dass CO2 die Arterien erweitert und dass von individuellen Ei- genschaften abhangt, welcher Effekt obsiegen wird (zit. nach Fr. L2 Schmidt). Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass durch Wirkung der CO 2 Bader der Blutdruck in Fiillen erniedrigt wird, wo er vor dem Bad iibermassig erhoht war, und dass er erhoht wird, wenn er vor dem Bade niedrig war. Jedenfalls muss man wissen, wie jene Reize zu dosieren sind, indem man beriicksichtigt, dass CO 2 und niedrige Wassertemperatur gleichsinnig wirken, d. h. einander unterstiitzen (Nenadovic) 1 ). Wirkung auf die Atmung. Aus dem CO 2 Bade wird CO 2 nicht nur durch die Haut (in das Blut) resorbiert, sondern auch eingeatmet. Das ist klar, wenn man in Betracht zieht, dass sich 5 cm iiber dem Wasser CO 2 von 0.19—30%, iiber Sprudelbadern sogar 52.0% (in Nauheim A. Schott) in einem Raurne aber, wo sich das Bad, ca 1% (Fleisch¬ mann) befindet. — CO 2 , die ins Blut iibergeht, regt das Atemzen- trum an (H. Winternitz, Fleischmann, Kretschmer und Wessel) und das Atem wird beschleunigt (Moog, van der Em de und Angenitz- ky) und tiefer (nach Laqueur und Gottheil nicht immer). Kisch jun. hingegen behauptet, dass das Atem langsamer wird, wahrend Stifler im CO 2 Bade von 34° C die dreiphase Veranderung ( + , —, + ) gefunden hat. Im CO 2 Bade wird die Atemgrosse (Schott) auch die CO 2 Abgabe (H. Winternitz) grosser, das Atmungs- volumen wird um 2—3 L. gesteigert. Es andert sich daher nicht nur die Atemmechanik, sondern auch der Blutkreislauf, weil nicht nur der Blutzufluss zum Herzen grosser wird, sondern auch die Viskositat des Blutes (Fleischmann). Erhohte Ventilation in der Lunge fanden Magnus und Liljestrand, A. Schott, sie wird aber auch von Moog, van der Emde und Angenitzky sowie von Kretsch¬ mer und Wessel zugegeben. Im Bad ist auch der Respirations- (juotient erhoht (Magnus-Liljestrand), Laqueur-Gottheil, Grodel), nach Rubner aber ist er etwas grosser auch hei gevvohnlichem kal- tem und warmem Bade. Wirkung auf den Blutkreislauf. Infolge der Einwirkung der CO 2 Bader auf das Herz und die Arterien, auf den Blutdruck und die Atmung ist auch die Schnel- ligkeit des Blutkreislaufes grosser (Jakob, Lifschitz, Veil, O. Miil- ler, A. Schott, Hirsch). Wirkung auf die Nerven. Schon oben haben wir davon gesprochen, dass die CO 2 Bader x ) Nach meiner Publikation habe ich gefunden, dass auch Dr. Schmidt das Gleiche zugibt: Kohlensaure kann mit den Temperaturwirkungen inter- ferieren. (Arch. of med. Hydrologie jan. 1930.) 13 (lic Hautnerven, Vasomotoren, vegetativen Nerven, sensible Ner- \en in den Muskeln beeinflussen. Nun wollen wir noch folgendes binzufiigen: Nach Kisch jun. kann auch durch das CO2 Bad der Baderrausch hervorgerufen werden ebenso wie durch Trinken von CO2 Wasser. Bei Tabes wird eine Besserung des Ganges beob- achtet und bet Muskelschwache eine Stiirkung der Muskelkraft (Mouguot). CO2 Bader bessern auch das Allgemeinbefinden (Be- neke). Wirkung auf Niere und Schweissdriisen. CO2 Biider steigern die Diurese (Kisch jun.) und erhohen die Schweissabsonderung (Fleischmann). Wirkung auf den Stoffwechsel. Schon oben haben wir angefiihrt, dass C 02 -Aligabe grosser wird, in Bezug auf' den allgemeinen Stoffwechsel liegen aher keine Un- tersuchungen vor. Wir haben gehort, dass im CO2 Bade die Ab- gabe der Korperwarme grosser wird und daraus konnte der Schluss ahgeleitet werden, dass auch der Stoffwechsel erhoht wird. Dies behaupten auch Arzte in Nauheim fiir Bader von 31 ° C. Indessen hat Grodel I., einer der beriihmtesten Nauheimer Arzte, geschrie- ben, dass CO2 Blasen den Korper vor kaltem Wasser beschiitzen und auf diesem Wege den Stoffwechsel vermindern. Lacjueur und Gottheil komraen zu dem Schlusse, dass bei CO2 Biidcrn von 34 ° C eine Steigerung des Stoffwechsels ausgeschlossen ist. CO2, die ins Blut iibergeht (durch die Haut und durch die Lunge), erhoht die Pufferungskraft des Blutes und tragt damit dazu bei, dass aus dem ermiideten Muskel, also auch aus dem Her- zen, die Milchsaure ausgeschieden, vertrieben wird (Kretschmer. Fr. Schmidt). Aus den angefiihrten Wirkungen der CO2 Biider konnen wir in hohem Masse die vorteilhafte Wirkung auf das kranke Ilerz wissenschaftlich erklaren. So arheitet bei einer Wassertemperatur die der indifferenten nahe ist, und bei nicht zu grosser CO2 Menge im Wasser das Ilerz unter geringeren Hindernissen in den Arte- rien »iibt das Herz seine Tatigkeit unter leichteren Bedingungen aus« (Strassburger), ausserdem sind die Pause und die Diastole langer, das Herz rastet also aus, ernahrt sich besser und schont sich; bei niedriger Wassertemperatur und grossercm CO2 Gehall arbeitet das Herz starker, iibt sich, aber infolge der langeren Pause und Diastole wie auch des schnelleren Blutkreislaufes, er¬ nahrt er sich auch besser. Die CO2 Bader iiber also und kraftigen schonend (in erster Linie) den Herzmuskel, dadurch wird es ver- standlich, dass die beste Indikation fiir die CO2 Bader die Herz- muskelschwache ist. O. Miiller sagt: »Man konnte meinen, dass in CO2 Badern nicht nur das zentrale, sondern auch das periphere 14 Herz wohltatigen Einfliissen ausgesetzt ist. (Zitiert nach F. Hirsch.) Ausser der Optimumdynamik der Zirkulation (F. Kor- mann) gibt es auch andere Faktoren, auf die die Autoren hinwei- sen. So haben wir scbon von der Bedeutung der Pufferungskraft gehort, der Kretschmer eine vorteilhafte Wirkung zuschreibt. A. Schott sieht den Nutzen ausser in der Anderung der Dynamik des Blutkreislaufes (Beschleunignng nebst Erweiterung der peri- pheren Blutgefasse) in der gesteigerten L ungenven lilation, S tras- ser nnd Grodel glauben. dass der Ansammlung von CO 2 im Blutc grosse Bedeutung zukomme, weil das die innere Attnung andert. So fanden Strasser nnd Lowenstein, dass im CO 2 Bade von 32— 35° C der Sauerstoffverbrauch um 20.5—33°/o herabgemindert wird, und vielleicht wird dadnrch die Saurebildung im Korper geringer. (Immerhin fanden Laqueur und Gottheil, tlass CO 2 Ba- der den O-Verbraucli und Grunduinsatz nicht beeinflusseu.) Viele Autoren glauben, dass unter dem Einfluss der CO 2 Bader das Blut alle Organe besser durchstromt und sich diese besser ernah- ren, was die Fmpfindung der Zufriedenheit und Besserung ber- vorruft. CO 2 Bader nutzen dem Herzen auch mittelbar, nicht nur auf dem Wege iiber die Atmung, wovon schon oben gesprochen wurde, sondern auch — iiber die Nieren. Das CO 2 Bad erhdht die Diurese, dies andert aber die Menge und Zusammensetzung des Blutes, insbesondere seinen osmotischen Druck, und das er- leichtert auch die Herztatigkeit. Wegen dieser Unterstiitzung hat Koranyi die Niere das negative Herz genannt. Ich glaube, dass man auch die Wirkung auf den Metabolismus in der Haut und auf die endokrinen Driisen in Betracht ziehen muss. Die Zusammenziehung und Dilatation der Herzgefasse unter dem Einfluss der CO 2 Bader bedeutet eine Ubung sowohl der mus- kulosen als auch der elastischen Elemente in ihrer Wand und daraus ist auch der Nutzen von den CO 2 Badern besonders bei Arterioslderose zu verstehen. Zusatz. Alle Indikationen, die ich anfangs erwahnt babe, gelten auch fiir die Kuren in Slatina Radenci. Die Erwarmung des kalten Quellenwassers wird in Slatina Radenci auf vollkominenere Weise ausgefiihrt als in irgend einem anderen Bade. Die Bader ent- halten aucli deswegen sehr viel CO 2 Blasen. Das ist besonders in Bezug auf den dynainischen Reiz zu beriicksichtigen, der bei Be- liandlung der Hypertonie, der Neigung zu Arterienspasmus (bei Neurasthenie, Nephritis und nach Rhomberg bei Arterioslderose kleiner Arterien), bei Angina pectoris vera und spuria vermiedcn werden muss. Um diese ungiinstige Wirkung auszuscbalten, muss man sich an eine, dem indifferenten Punkte nahe Temperatur halten und die Badedauer auf 5 Minuten beschriinken, da der dy- 15 namische Reiz auch erst nach 4—5 Minuten auftritt. Die CCh Dosierung im Bade muss in Slatina Radenci auf eine Skala von 4—5 Grad erweitert werden und das wird man auch durchfiihren konnen, sobald das gewohnliche Wasser auf gleiche Art zuge- fiihrt wird wie in anderen Weltbadern (z. B. in Franzensbad). Slatina Radenci besitzt sowobl in der Zusammensetzung seiues ausgezeichneten Mineralwassers als auch in der Einrichtung dcr CO 2 Bader, Einrichtung der Wohnungen und endlich in der Be- schaffenheit des Terrains und in den klimatischen Verhaltnissen Eigenschaften, die es zur Heilung von Herz- und Blutgefasskrank- heiten geeignet machen. Slatina Radenci ist in erster Linie ein Kurort fiir Herzkrankheiten.