Zum Mutzen Und Vergnügen. Freytag, den 3. Iuny 1821. Historischem Tagebuch für K r a i n. ^ Iuny. Ein Leopold von Scharfenb^-g verzichtet auf sein Eigenthum m Mötnig (12521. — ,i. Letzte Sitzung des großen Wiener-Con^-esses (i3i5). — »2. Bischof Anton von Vamberg überläßt den armen Leute« «n Tarv i s im Vanal eine Alben im F l i tsch cr-Noden, mit dem Beding, daß ein Jeder, der auf dlese Alpe treibt, dem Bischof diene mit ewem Käse jährlich, in daö bischöfliche Amt zu Canal. — i3- (1285) Noch herrschte das Faustrccht in Kram. Graf Albrecht von Görz und Tyrol mnßte sich für einen von scme,» Leuten, Arnold vo!' Muntalban in Geisel- oder G o i se l m a n nsd p rf nächst Laibach verdürben, weil dieser Muntaldan in Vefehdunq des fteystngischen Gotteshauses war gefangen worden. — iH. Entsche,. dunqöschlacht von Marenao (,3oo). — i5. Starb Hr. Nerthold v- Höffer, Stifler der Laibacher philharmonl« schei, Gesellschaft t>?29). — ^6. Hat Hr. Wogathey ^. U. v- und Prof. dts bürgerlichen Rechtes in Lawach die Rechte zu lehren angefangen (1710). Erste Prüfung dcr Singschülcr und Sing-schülcrinlien d er Vaibacher philharmonischen Gesellschaft. ^s gewahrt eine-gailz besondere Freude, das Gute wohl gedeihe»; zu sehen. 3«r zu gärdm und zn favben. Hain mnecworfel, ist. Jetzt weiß man, daß beym Gar, ben siH der Gärbestoff mit d^r Haut verbmdet, kant, ihn /ntdecken, die M,enged«vselb«n in verschiedene!, GMvgchsen,bestimmen, und die neu erfundene Berei« tnnMes künstlichen Garbestoffs könnte emst die Eichen« rillde völlig entbehrlich machen. Diese kostet England viel, muß selbst vom AuZlanoe bezogen werden, und N,an faUt eine Menge Eichen, um >il'e iHlchenrinde enthalten. Ein Garber schlägt daher , vor, sie anjudauen, da^ Kraut dem Viehc zu geben, das ev >eyr Neo^, und oie Wurzeln alle 0rey Jahre auszu- seulen betrieben werden. Vor nicht langet Zcit bezoß man ihn vom Auslande, nochdeni man mehrere frucht« lose Versuch? gem«chi harce. Indessen glückten die letzten Versuche nnl chemischen Vermitteln so Zur, daß mehrere Fabriten in ^oüdon entstanden , die den schön-sten N/aroc>Uin ^u wohlfeiler,! greisen alü daz Aus--land lieferi«. Noche und gelbe werden c,m hausigsten gebrail^yl, uni) seitdem der Türce Phlll»po das 5!e-vanllsche Verfahvel, elosilh.te, wosür ihm die Auf' mullcerlmgsgeselljHafr dle goldene Medaille lmo i«o Pf. Hceri, ^n'llannce, «<> ^«.'ndon volltommen gut bereite:. Heic dieser Zelc ist dcr englische Maroquii« bezscr als jeder andere und wird m großer Menge ausl geführt. ^lnigeFarbell kann man abernoch nicht/ und nur nnt großen Kosten erhallen, iviro aber durch chemische. Versuche einst auch oiese wohlfeiler und besser erhannl. Die Seiseusiedei'kunst, welche so wichtig fur den Staac l!l, und so viel Nutzen von der Chemie ziehen tonnte, wurde bisher nur handwerksmäßig betrieben. Hier hac eui Fabrikant von chemischen Kenntnissen große Vortheüe über einen andern; er kann den Ge-halr an Aikall bey den verschiedenen Soden, der Ba< rille uno Pottasche, ihren Preis, und die Menge des von jedem zur Seife nöthigen bestimmen, wahrend ein anderer aufs Geralhewohl arbeitet. Er wird kei» nen Talg taufen, der viel Ansäure enthalt, und da» her mehr ^oda als guren Talg nöthig hat und weniger Seife gibt; er wech das gemeine und daü Ohl von der !etz«n Pressung zu oLydiren , um eö statt det Talgs anwenden zu tom.en ; wech den Kalt im rechs ten Verhältnise ^u nehmen, um die Alkalien atzend zu machen: wlrd bi« Seife wahrend des Eie5».ns o^y^ diren; oft Pottasche stalt der <^oda anH dennoch eben >a guce Selfe erhalten; aus dem Hiede« tessel die fremden Sai^e «»tfelnen, um die Verbindung des Altais Mit dem Ohle zu erleichiern; und endlich aus deü ^al^en der erschöpften saugen wiedek das Nairum oi.o gewinlivoll :st , tan» imr ein Chemiker gut be«elöen *). Ehemahls gössen die Glaubec- ") Auch in Deutschland ist nichtö gewöhnlicher, als falz.Bereiter die EülzsZme, 'welche sie «erhielten, weg- eben so wurde das schwefelsaure Kali (bey der T^st,l!ai:on dcr Salpeterftul«, aus Salpecer mit tz-chwe^Iwule, erhallen, in die Themse geworfen. Ec^r, ehclnah'.iger Hcheidewasserfadnkant zu Bristol, sieoen M^lliü von reccv, jcl^ce di« Nedovcen einige Wechen lai'g in einen Paü), der vor seiner Anstalt vovbeylloß, un, sic von dicftm Eal^e zu rciingen, aus dem er jetzt eml,ge fansend ^fund Sterling lösen könnte., Tie ^lchlerzlcherey ^) , oft mit der Seiftlisie-derey verbunden, ta»n durch die Chemie noch verbes, sc^r wcrdcii. Der fremde Talg, welcher Fettsäure em-halt unr geringer als d.rcngüch? ist, kann mir gerin» gen dosten gereinigt, und der braune weiß und zu allen Anwendungen tauglich gsmachl wcrdcn, durch ein-»der mehriuahliAüK Schmelzen mit Wasser, das Al» ka!i cilth^lr, oder mit den, wohlftilern Kalkwassl'r. M^»« rührt dabey stärk um, und laßt zuletzt das Was. «^' sich setzen, welches die Uneinigkeiten und den schlechte», Geruch des Talgs angenommen hat. Alistaltei,, wo viel Erleuchtung nöthig ist, kön» Ken Vortheile von der GakbeleuchNing haben, z. B. srofie Fabriren , Manufacturen, Bergwerke, für wel» lhe d^ (Äaällchr wohlseiler ksmmt ''^). Die Grubenbe« daß mai, Rückstände, die noch zu andern Anwendungen oienen ryiuiten, wegwirft. Ich kenn« eine bc-dcittea^>e Kaüimsabnk, ivo man die 'ü^jchild oann crst auf Bley ver-sc.^molzcn werden, ooer 0iiH Hleyoxld durch Hchla.n-M^n yom H'call vlfc>'^t, nno unt wenig H:v,^n wieder zu Memng geinac^t werden. , d. H. ) Da man in der Mitte oes neunten Jahrhunderts noch keine künsNichen Mittel kaintte, die Zeit zu mcs-sea,so nayin Xölüg Alsrc,) Wachskerzen vo.i a.Iei-chcr Größe und Di^e, um aus chrem Verdrenaen ^.en Tag einzuche^!,. In dell Büchern oor HUrcyc ^l. Hclena in Aoingdon, in d«r, Grafschaft'^>el:H, »uwtt man eine Reine von 4 Dcmers, die 2559 ö»m Untechalt cines Stundeiic,lases gestiftet wurde. ^U2u!ieß sich ein Parier ciu'Pattnt sieben, für eine ^chtlainpe, bey der man nach 0c.n Oht-Qerbrauch ^le ^runden ^stinllncn lann. ^ d. H. ^ <>cy t,^- Gas>'rsfuchtunss'st weniger Fcuersqefahr, "aycr die'Versicherung.-Gesellschaft sich erboth, Phi-M ^ "°'^ ^'6 "nt Gas erleuchttte Anstalt in Manchester H 1,2, Denier mcdligor zu uersichery. sitzer können mit dem Gas ans Sremkobsfnanis, ohne Gefahr und Kosten, ihre (^rilt^t, erleuchten. Die .'In. wenoung des GaftS verschafft den Wel't'lötten ein hclle«. res ^lchl , erspart England melr tau!t,!t ^rund Etei'e lmg, und der ersvarts Talg unc ^yl t^nn :ur Sei« fenHereitllnss angewandt werden. Das Bier, ein chemisches Er^uamsi der Gahrung, ist ein Gegenstand emeS groften m,d vorcheilhafle« Handels. Chemische Kenntm>se von dem Mal^nachen und der Gahrung werden den Brauer sicherer leiten/ und ihm dle voltheilhastesleu Verfahrmsgsarten kenne» lernen. Die Branntwembrennerey, Essgslderey und die Weinbereitung können von der Chemie wesentliche« Nutzen ziehen, uno die Gahrung mit wenig Kosten schnell beendigen lernen. Man wird in einigen Tagen thun tönien, wozu jc.ht mehrere Monathe nöthig sind, indem man Ofen einführt und dadurch dle Es-sigbildung beschleunigt, wodurch man an Zeit gewinnt., und die Gefäße weniger leideil. > (Der Beschluß folgt). W Stesscn aus cmein franzöfischen Wcrfe. I >— Kleine schmit^ige Seelen müssen nothwendig eben so sehr über die großen Männer des Alterthums ersta>inen, wie Kellerescl, wenn sie einem Elrvhautcn begegne,,,. M — Dem Ehrgeizigen sollte man immer einen Wm'm vor die n kalte.», ra^nl er den/enigen nicht vergessen tonne, welcher chn uno olle zclne Pro« jecte einzi fressen wird. — Mil 3hräneu sind noch wenig Thorheiten ab-gewaschen worden. — Vornehme Pinsel halten geniale Köpfe für eine Gattung Vögel, welche sie futtern, mid an ihrer Tafel singen lassen können. — Geistreiche Männer leben oft gerne in der Umgebung mit Schwachköpfen, so wie hübsche Mädchen > am liebsten mir häßlichen soatzisren g^hen. — Man gewinnt keine Pame Schach durchsein MeS Herz. M F a b e l. W' Der Nabe und der Wolf. Ein Wolf. der stets mit langen Zähne» Nach einer Beute — eine Heerde, sah, Vann hln und ber; — vergebens war sein. Sehnen — Der Schäfer wae ihr immer nah'. Und als er eben kräftig überlegte. Wie doch die That zu wagen war, -» Und — trotz der Air -> keln Mittel noch entdeck Flog ungefähr ein mag'rer Rab' daher, „Ha <, Freund: du kommst mir ganz gelegen» ^ErweiS mir einen Freundschafts-Dienst, „Nnd nicht umsonst; — denn du gewinnst 2>Auch ewen Theil der Veut': verwegM ^,Ist dieser Hi,rte all.' zu sehr-»Was ich mir auch schon Mühe gebe, »So sehr ich mich schon wochenlang bestrebe, »So hasch' ich nichts. Dein Magen, scheint auch leer ^Vo wie der meinige zu seyn: — ^Und sieh! die vielen fetten Schafe; — «Wn einzigs nur ^ — der Wunsch ist klei» -»» ^Verdient doch wahrlich keine Strafe. — zAn. List hat es dir wohl noch nie gefehlt: „Wie? — wenn ein Nitt.et du erdächtest, »Den Hirten, von den Schafen brächtest; ^Der Hunger wär' geMt» der uns so heftig quält." — vO!" sprach der Rabe» ^laß daö mich nur sorgen, ^ ^Stell' dich nur in den Hinterhalt r ^>D«n Schäfer lock' ich weg, dann brauche nur Gewalt. »Und wir sind beyde wohl geborgen." — Sprach'ö — und ließ, sich im schnellen Mg Nah," an des Schäfers Füßen nieder; Der sang so eben sems Lieder, Nnd ahnete wohl, nicht. Hetrug-^,Sag', Dämon l mir^ wak bist du für ein Hirt« Z »Geht. dir denn keines deiner Schaft ab? — ,Im Hohlweg- blöket ein's, das. sich verirrte, »Des Wolfe« Nachen wird gewiß sein Grab." — ^ Die Angst ließ ihn nicht erst die Schafe zählen z P«nn seine Heerde war sehr groß — D'rum bath er nur Ven bübischen Gesellen, Von dessen Reden er auf seine Freundschaft schloß. An seiner Statt indessen Hirt zu seyn, Ihm anzuzeigen durch ein starkes Krächzen, Soll feiner Heerd Gefahr vom Wolfe dräu'n; Voll Angst hört' er schon jenes Lämmchcn ächzen-Schnell, laust er fort, dasselbe zu erreichen; Doch viel zu spät erkannt' er erst den Kniff, — Als> schon, auf ein gegeb'nes Zeichen, Der nahe Wolf ein armes Schaf ergriff. — »Ha Bösewicht! die arge List gelang, »Die sollst du mit dem Tode büßen t — »Das Schaf ist einmahl schon zerrissen, »Mit dem der Wolf in das Gehölze sprang" — Und wie der Rab' um einen Hügel Dem Wolfe nach — sich sauchzend schwingt, Zerschmettert er ihm beyde Flügel, Daß blutend er zur Erde sinkt/ »O l hättest du den Wolf getroffen, »Er hat es mehr verdient al6 ich 5 »Der TMer ist davon geloffen, »Der Helfer nur verblutet stch>" — Der Bösem einen Vorschub gibt^ Verdient mit Recht bestraft zu werden, Fand Vöseß nicht so leicht Gefährden, Gewiß blieb manches unverübt. — Prof. Fransi. Ch arad e. Uns aN< freut derErsten Schein; Sie stellet mit dem Tag sich ein, Mit ihr wird Wald und Aue wach,. Und lüstern greift das Kind darnach. Die Zweyte dient bey Sonnenbrand So wie bey Regengüssen i'mmer> Und wenn Versuchung euch umwand, Versagt der Himmel sie euch nimmer-Das Ganze braucht ihr in der Nacht, Wenn ihr nicht müßig, tändelnd wacht. OtdrNst h« y Ignsti'5t7I^E0len v. Kleinni^